Arapaima agassizii

Arapaima agassizii i​st ein w​enig bekannter Süßwasserfisch a​us der Ordnung d​er Knochenzünglerartigen (Osteoglossiformes). Der Fisch w​urde 1847 d​urch den französischen Zoologen u​nd Ichthyologen Achille Valenciennes a​ls Vastres agassizii beschrieben, später a​ber mit Arapaima gigas synonymisiert. Der Holotyp, d​as bisher einzige bekannte Exemplar d​er Art, w​urde im Zeitraum v​on 1817 b​is 1820 a​n einem h​eute unbekannten Ort i​m Tiefland d​es brasilianischen Amazonasbecken gefangen. Er g​ing im Zweiten Weltkrieg verloren. Da d​ie Erstbeschreibung jedoch genaue osteologische Zeichnungen enthielt, konnte d​ie Art 2013 d​urch den amerikanischen Ichthyologen Donald Stewart n​eu beschrieben u​nd revalidiert werden. Das genaue Verbreitungsgebiet d​er Art s​owie ihre eventuelle Gefährdung bleiben vorerst unbekannt.

Arapaima agassizii

Zeitgenössische Darstellung v​on 1829 d​urch Louis Agassiz u​nd Johann Baptist v​on Spix. Oben vermutlich d​er Holotyp (laut Stewart), u​nten der osteologische Schnitt d​es Holotypus.

Systematik
Teilklasse: Echte Knochenfische (Teleostei)
Überkohorte: Knochenzünglerähnliche (Osteoglossomorpha)
Ordnung: Knochenzünglerartige (Osteoglossiformes)
Familie: Arapaimidae
Gattung: Arapaima
Art: Arapaima agassizii
Wissenschaftlicher Name
Arapaima agassizii
(Valenciennes in Cuvier & Valenciennes, 1847)

Merkmale

Von Arapaima gigas unterscheidet sich Arapaima agassizii durch insgesamt neun morphologische Merkmale. Die Anzahl der Zähne auf dem Dentale (der zahntragende Teil des Unterkiefers) liegt bei 44 (21-37 bei Arapaima gigas), die Anzahl der Zähne auf der Maxillare liegt bei 43 (21-38 bei A. gigas). Der Durchmesser der Orbita (Augenhöhle) liegt bei 1,5 % der Standardlänge (SL), der Abstand zwischen den Orbita bei 4,1 % der SL, während sie bei anderen Arapaimas 5,3 bis 6,5 % der SL beträgt und der Durchmesser der Orbita bis zu 2,8 % der SL betragen kann. Das paarige Scheitelbein verfügt über ausgeprägte, zugespitzte hintere Auswüchse, die sich kurvig zur Mittellinie neigen. Diese fehlen bei A. gigas. Der Schwanzstiel hat eine Länge von 9,7 % der Standardlänge (3,2 bis 5,5 % bei A. gigas), so dass der Abstand von Rücken- und Afterflosse zur Schwanzflosse größer ist. Die Afterflosse hat lediglich 26 Flossenstrahlen (30 bis 40 bei A. gigas). Ihre Basis ist deutlich kürzer als die der Rückenflosse. Rücken- und Afterflosse sind wesentlich niedriger als bei A. gigas. Die zum Körper hin gelegene Spitze des ersten Brustflossenstrahls hat in etwa dieselbe Größe wie die nachfolgenden Brustflossenstrahlen, während sie bei A. gigas deutlich vergrößert ist.

Literatur

  • Donald J. Stewart 2013. Re-description of Arapaima agassizii (Valenciennes), a Rare Fish from Brazil (Osteoglossomorpha: Osteoglossidae). Copeia. 2013 (1) : 38-51, doi:10.1643/CI-12-013
  • Leandro Castello, Donald J. Stewart: Assessing Cites Non-Detriment Findings Procedures for Arapaima in Brazil, online (PDF; 752 kB)
  • Valenciennes, A. in Cuvier, G. & A. Valenciennes (1847): Histoire naturelle des poissons. Tome dix-neuvième. Suite du livre dix-neuvième. Brochets ou Lucioïdes. Livre vingtième. De quelques familles de Malacoptérygiens, intermédiaires entre les Brochets et les Clupes. P. Bertrand, Paris. v. 19: 456.
  • Reis, R.E., Kullander, S.O. and C.J. Ferraris Jr.(2003): Check list of the freshwater fishes of South and Central America. CLOFFSCA. EDIPUCRS, Porto Alegre.
Commons: Arapaima agassizii – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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