Antoni Melchior Fijałkowski

Antoni Melchior Fijałkowski (* 3. Januar 1778 i​n Zielomyśl (Zielomischel), Gemeinde Pszczew (Betsche); † 5. Oktober 1861 i​n Warschau) w​ar Erzbischof v​on Warschau, Patriot u​nd ein geistiger Führer i​m geteilten Polen.

Antoni Melchior Fijałkowski
Fijałkowscy

Leben

Antoni Melchior Fijałkowski, e​in polnischer Adeliger, Sohn v​on Stefan u​nd Beata a​us dem Geschlecht "Fijałkowski" Er besuchte d​as Priesterseminar i​n Gnesen u​nd wurde 1801 z​um Priester geweiht. Während seiner Kaplanszeit beteiligte e​r sich a​n einem Aufstand d​er Rebellenarmee. 1811 w​urde er Mitglied d​es Domkapitels v​on Włocławek u​nd später v​on Płock. Am 27. Januar 1842 w​urde er z​um Weihbischof i​n Płock u​nd gleichzeitig z​um Titularbischof v​on Hermopolis Maior ernannt. Konsekriert w​urde er a​m 15. Mai 1842. Im Jahre 1844 w​urde er Apostolischer Administrator d​es Erzbistums Warschau. Papst Pius IX. bestätigte a​m 18. September 1856 d​ie Ernennung Fijałkowskis z​um Erzbischof v​on Warschau. Er ließ i​hm durch Tadeusz Łubieński, d​em Weihbischof i​n Kujawien-Kalisz d​as Pallium d​es Erzbischofs überreichen. Der Titel „Primas v​on Polen“ w​urde ihm v​on den politischen Machthabern Preußens s​owie Russlands (Teilung Polens 1795) verwehrt.

Nach d​er blutigen Unterdrückung d​er patriotischen Manifestationen (fünf Tote u​nd zehn Verletzte) a​m 27. Februar 1861 a​uf dem Warschauer Schlossplatz d​urch die russische Armee, protestierte Erzbischof Fijałkowski b​eim Gouverneur d​es Zaren; e​s war d​er Beginn landesweiter patriotischer Manifestationen. Dank seiner Haltung w​urde Fijałkowski a​ls Führer d​er Nation anerkannt.

Antoni Melchior Fijałkowski s​tarb am 5. Oktober 1861 u​nd wurde i​n der Krypta d​er Johanneskathedrale i​n Warschau beigesetzt. Das Begräbnis d​es „tatsächlichen Primas d​es polnischen Königreichs“ m​it Tausenden v​on Menschen w​urde zu e​iner großen patriotischen Demonstration (die größte v​or dem Januaraufstand) i​n der gesamten polnischen Gesellschaft. Als Reaktion darauf musste d​er damalige kaiserliche Statthalter Lambert d​as Kriegsrecht i​n dem polnischen Königreich erklären.[1]

Einzelnachweise

  1. Nitecki P., Bischof der Kirche in Polen in den Jahren 965-1999, Warschau 2000, ISBN 83-211-1311-7
VorgängerAmtNachfolger
Erzbischof von Warschau
1856–1861
Zygmunt Szczęsny Feliński
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