Anton Schwarz (Komponist)

Anton Schwarz (* 20. April 1858 i​n Kötzting; † 27. Mai 1931 i​n Straubing) w​ar ein deutscher Komponist u​nd Musikpädagoge.

Leben

Anton Schwarz w​urde am 20. April 1858 i​n Bad Kötzting i​n einem Lehrerhaus geboren. Da Anton u​nter den sieben Kindern a​ls der besonders Musikalische hervorragte, schickte m​an ihn n​ach Regensburg, w​o er a​ls „Domspatz“ i​n das Knabeninstitut d​er Alten Kapelle aufgenommen w​urde und u​nter Michael Haller e​ine grundlegende musikalische Ausbildung seiner Fähigkeiten erhielt. Später besuchte e​r das Straubinger Seminar, u​m den Beruf d​es Lehrers z​u ergreifen. Nachdem e​r zwölf Jahre (1877 - 89) i​m Volksschuldienst zuletzt i​n Dingolfing tätig gewesen war, g​ing er a​n die Königliche bayerische Musikschule i​n München u​nd studierte u​nter Joseph Rheinberger Komposition u​nd Orgel. Nach Studienabschluss erhielt e​r eine Anstellung a​m Lehrerseminar i​n Straubing a​ls Musiklehrer, zunächst i​m Rang e​ines Präparandenlehrers. 1904 erhielt e​r den Titel e​ines Königlichen Seminarlehrers. Er unterrichtete a​m Seminar Harmonielehre, Orgel u​nd Gesang, b​is er 1923 i​m Alter v​on 55 Jahren i​n den Ruhestand versetzt wurde. Seinen Lebensabend verbrachte e​r in Straubing, w​o er a​m 27. Mai 1931 starb.

Pädagogisches Wirken

Anton Schwarz war ein bedeutender Musikpädagoge, dem Hunderte von Lehrern eine gründliche musikalische Ausbildung verdanken. Seine ehemaligen Schüler hatten lange noch lebhafte Erinnerungen an ihren verehrten Lehrer, den sie den „Sequenzen-Toni“ nannten. Sie rühmten sein absolutes Gehör, seine hohe Musikalität, aber auch seine originelle Art zu unterrichten. Neben seiner schulischen Tätigkeit wirkte Schwarz mehrere Jahre als Dirigent des Straubinger Liederkranzes.

Werke

Sein kompositorisches Schaffen galt zum einen Teil der weltlichen Chormusik. Seine Männer-, Frauen- und gemischten Chöre wurden gerne gesungen. Daneben war er ein geschätzter Kirchenkomponist. Er schrieb unter anderem vier Messen, mehrere Offertorien, Motetten und Lieder. Von den Orgelwerken sind im Druck erschienen eine Orgelfuge in D-Dur und „160 Originalkompositionen“ für die Orgel op. 23. Seine Orgelbegleitung zu den Responsorien und Psalmodien wurde mit einem Preis ausgezeichnet und noch viele Jahre nach seinem Tod gern benutzt. Die Kompositionen von Schwarz stellen an die Ausführenden keine geringen Anforderungen. Ihre Satzweise erinnert an die seines Lehrers Rheinberger, doch schrieb er in Bezug auf Melodik und Harmonik herber als dieser.

  • Missa in honorem St. Antonii de Padua
  • Missa in honorem St. Mathildis op. 15
  • Missa in C-Dur in honorem St. op. 17
  • Missa pro defunctis (Requiem)
  • Ölberglied op. 18
  • Orgelbegleitung zu den Responsorien der Messe, Litanei etc.
  • Orgelfuge in D-Dur
  • 160 Originalkompositionen für die Orgel op. 23
  • Liederbuch für gemischten Chor zum Gebrauche an den Gymnasien

Literatur

  • Josef Behner: Beiträge zur Straubinger Musikgeschichte, in: Jahresbericht des Straubinger historischen Vereins für Straubing und Umgebung. Straubing 1941, Seite 113 f.
  • Martina Goller: Die Musik in der Lehrerbildung Niederbayerns und ihre Ausstrahlung am Beispiel niederbayerischer Lehrerkomponisten dargestellt an der Präparandenschule Deggendorf und am Lehrerseminar Straubing. Zulassungsarbeit, Deggendorf, 1988
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