Anton Guffanti

Anton Guffanti (* 1828 i​n Köln; † 1904 i​n Brüssel) w​ar ein Kölner Gutsbesitzer, Kunstsammler u​nd Mäzen. Er stiftete Köln e​in Werkstättenhaus für Behinderte u​nd Niederberg d​en Grundstock für e​inen Neubau d​er Kirche St. Johannes d​er Täufer.

Anton Guffanti war der Sohn des Kölner Maklers Winand Guffanti († 1865) und der Maria Gertrud, geb. Kramer († 1863), der in Köln und Umgebung mit Ländereien handelte. Dieser war vielfacher Guts- und Burgenbesitzer u. a. der Lauvenburg bei Zülpich sowie des von ihm auf Rodeland des Niederberger Busches gebauten nach seiner Frau benannten Gertrudenhofes. Nach dessen Tod erbte Anton den Gertrudenhof und kaufte dazu noch die Burg Niederberg. Anton hatte noch sieben Geschwister.[1]

Stiftungen

Von diesem Gertrudenhof gab er 1886 über 8 ha zu Gunsten des Pfarrfonds der katholischen Gemeinde Niederberg ab, damit ein geeigneter Pfarrer gefunden werden konnte. Zudem beteiligte er sich an den Kosten des Neubaus eines Pfarrhauses. Zuletzt stellte er für den Neubau der Kirche St. Johannes der Täufer 50.000 Mark zur Verfügung.[2] In seinem Testament vermachte er 1904 aus seinem großen Grund- und Barvermögen im Werte von 628.000 Mark etwa 300.000 Mark der Stadt Köln „für die Einrichtung und Unterhaltung eines Hauses für Verkrüppelte“.

Am 6. Mai 1915 beschloss d​ie Stadtverordnetenversammlung i​n Köln, a​us den Stiftungsgeldern e​in Gebäude u​nter dem Namen „Guffanti-Haus“ a​uf dem Gelände d​er schon bestehenden „Stiftung Dormagen“ z​u errichten u​nd das Guffanti-Haus d​en Gebäulichkeiten d​es Dormagen’schen „Krüppelheims“ anzugliedern.[3] Heute s​ind die Stiftungen zusammengefasst.

Im Jahre 1906 erwarb d​as Wallraf-Richartz-Museum a​ls Vermächtnis d​es Anton Guffanti v​on Peter Joseph Guffanti, Brüssel, e​ine Reihe v​on Gemälden.[4]

Literatur

  • Stadtcölnische Heil- und Lehranstalt für Krüppel Stiftung Dr. Dormagen mit Werkstättenhaus und Lehrlingsheim Stiftung Anton Guffanti. Schauberg, Köln ca. 1917 (24 S.).
  • Katalog der nachgelassenen Kunstsammlung des in Brüssel verstorbenen Rentners Herrn Anton Guffanti aus Cöln und aus anderem Besitz. Versteigerung zu Cöln 14. bis 15. November 1907 unter Leitung von Peter Hanstein, Lempertz, Köln 1907 (Digitalisat).
  • Theodor Brock: Stiftung Dr. Dormagen und Stiftung Guffanti nach ihrer Geschichte, ihren Leistungen und Erfolgen. Dissertation, Universität zu Köln, Köln 1941.

Einzelnachweise

  1. Peter Simons: Niederberg. Geschichte seiner domdechantischen Herrschaft und der Burg. Euskirchen 1934, S. 26.
  2. Simons S. 37 ff.
  3. Simons, S. 15.
  4. Beispiel und Quelle
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