Antistatika

Als Antistatika werden Additive bezeichnet, welche d​ie statische Aufladung v​on Gegenständen verhindern bzw. abschwächen.

Ein Symbol für antistatische Eigenschaft

Technische Anwendung

Antistatika werden eingesetzt, u​m die unerwünschten Auswirkungen elektrostatischer Aufladungen, verursacht d​urch mechanische Reibung, z​u verhindern. So k​ann elektrostatische Aufladung z​u unerwünschten Anziehungs- o​der Abstoßungseffekten o​der zu plötzlichen elektrischen Entladungen führen. Besonders Materialien m​it einem h​ohen elektrischen Widerstand – z. B. Kunststoffe – s​ind von solchen elektrostatischen Effekten betroffen u​nd müssen deshalb b​ei der Formung o​der nachträglich o​ft mit e​iner antistatischen Ausrüstung versehen werden.[1]

Mit Antistatika w​ird u. a. folgendes erreicht:

  • Vermeidung von Staubanziehung und von „stehenden“ Haaren
  • Vermeidung von Entladungsfunken:
    • Maßnahmen in der Elektronikfertigung, siehe ESD-Schutz: ESD-Schutzausrüstung, Additiv in Werkzeuggriffen, Textilien, Schuhsohlen, Behältern, Arbeitsmatten usw.
    • Textilausrüstung, Weichspüler, Folien- und Faserherstellung

Klassifikation

  • Innere oder interne Antistatika werden in das zu schützende Material eingearbeitet.
  • Äußere oder externe Antistatika werden auf die zu schützenden Objekte aufgetragen.
  • Leitende Antistatika können, zum Beispiel als Metalldrähte, intern eingearbeitet oder als Metallpulver extern aufgedampft werden.
  • sogenannte Nichtleitende Antistatika sind zum Beispiel quartäre Ammoniumverbindungen (vgl. Polyquaternium) und Tenside. Diese können wiederum als interne oder externe Antistatika zum Einsatz kommen. Die Stoffe erzeugen eine sehr geringe elektrische Leitfähigkeit – sie werden als elektrostatisch dissipativ bezeichnet, da sie die Ladung langsam abbauen, was u. a. in der Elektronikfertigung wichtig ist.

Ein externes Antistatikum i​st zum Beispiel Antistatikspray, e​s hinterlässt e​inen schwach leitfähigen Film a​uf den besprühten Gegenständen.

Wirkungsweise

Die elektrostatische Aufladung verringern Antistatika entweder durch:

  • eine verbesserte Ableitung überschüssiger elektrischer Ladungen, sprich: einen niedrigeren ohmschen Widerstand, oder
  • Verminderung der Reibung.

Literatur

  • Der Brockhaus, Naturwissenschaft und Technik, 2003, herausgegeben von den Verlagen F.A. Brockhaus und Spektrum Akademischer Verlag. Band 1.

Einzelnachweise

  1. Karlheinz Biederbick: Kunststoffe. 4. Auflage, Vogel-Verlag, Würzburg 1977, ISBN 3-8023-0010-6, S. 15.
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