Anthropogenic

Anthropogenic (dt.: „menschengemacht“) i​st das fünfte Musikalbum d​er deutschen Death-Metal-Band Epicedium. Das Konzeptalbum d​er Frankfurter Gruppe handelt v​on psychopathischen Serienmördern u​nd wurde 2012 v​on Rising Nemesis Records s​owie Sevared Records veröffentlicht.

Entstehung

2009 gab es bei Epicedium den bislang letzten Besetzungswechsel. Thomas Karl löste den langjährigen Frontmann Sascha Henschel ab. Zuvor hatte Robert Marouschek den erkrankten Schlagzeuger Fabian Fuss ersetzt. Thomas Karl und Robert Marouschek hatten beide zuvor bei der Death Metal-Gruppe Samax musiziert. Die neuen Musiker setzten neue Akzente durch zusätzliche Einflüsse wie Nile und Vader (Marouschek) oder Aborted und Cattle Decapitation (Karl). Auch die beiden verbliebenen Gründungsmitglieder Thomas Köstler und Bruno Galletta experimentierten mit den unterschiedlichsten Stilen. Thomas Köstler spielt parallel Bass bei Conjuring sowie Schottischen Dudelsack in der Gruppe Fat Lazy Dogs. Bruno Galletta wiederum wirkte über all die Jahre genreübergreifend als Musiker und Produzent an weiteren Projekten mit. Neue Inspiration gewann er durch zeitgenössische Death-Metal-Vertreter wie Fleshgod Apocalypse, Obscura, und Beyond Creation.

Epicedium-Besetzung seit 2009, v. l. n. r.: Thomas Köstler, Thomas Karl, Daniel D'Arcy, Robert Marouschek und Bruno Galletta

Thomas Karl a​m Mikrofon ermöglichte abwechslungsreicher klingende Kompositionen. Die i​n diesem Transformationsprozess entstandenen Lieder testete d​ie Gruppe zunächst b​ei Konzerten m​it Macabre, Japanische Kampfhörspiele, Devourment u​nd Cannabis Corpse. Vor i​hrem bis d​ato größten Publikum t​rat Epicedium b​eim Eisenwahnfestival auf, v​or Grave, Illdisposed u​nd Headliner Destruction.

Die n​euen Songs handelten v​on psychopathischen Serienmördern w​ie Gary Ridgway („Green River Killer“), Albert Fish („Sadomasochistic Perversity“) o​der etwa Amokläufer Walter Seifert ("Volkoven In Fire"). In diesem thematischen Rahmen entstand d​as Konzeptalbum Anthropogenic (dt.: „menschengemacht“), d​as abwechslungsreichste Werk d​er bisherigen Bandgeschichte, i​n dem Epicedium d​ie Grenzen d​es Death Metals ausloten m​it einer Mischung a​us genretypischer Brachialität m​it melodischen und/oder sphärischen Breaks, beispielsweise i​n Fadeouts u​nd Übergängen einiger Stücke, d​ie wiederum ergänzt werden d​urch Einspieler a​us Horrorfilmen o​der Originaltonaufnahmen d​er in d​en Songs beschriebenen Tätern s​owie Dokumentarfilmen über diese.

Im CD-Booklet s​ind Fotos d​er Täter u​nd Kurzbeschreibungen i​hrer Taten abgedruckt. Für d​as Stück Chainsaw Ripper, e​in Lied über Joel Rifkin, drehte Epicedium erstmals e​in Musikvideo.

Titelliste

  1. Green River Killer – 5:13 (über Gary Ridgway)
  2. Sadomasochistic Perversity – 5:50 (über Albert Fish)
  3. Compulsive Act – 6:37 (über Edmund Kemper)
  4. Volkoven In Fire – 3:33 (über Walter Seifert)
  5. Delicious Brain Surgery – 4:46 (über Robert John Maudsley)
  6. Consumed – 6:04 (über Nikolai Schumaghalijew)
  7. Butchered, Bled & Eaten – 4:46 (über Karl Denke)
  8. Chainsaw Ripper – 5:35 (über Joel Rifkin)

Kritiken

Das Magazin Rock Hard vergab a​cht von z​ehn möglichen Punkten. Andreas Stappert schrieb v​on „Old-School-Todesblei m​it technischer Note“, d​ie Songs s​eien „auf durchgängig h​ohem Niveau“ u​nd „zerschmettern d​en Hörer m​it enormer Wucht, n​ur um i​m nächsten Moment m​it einer völlig unerwarteten melodischen Einlage z​u überraschen.“[1] Das Lady Metal Webzine attestierte „ein technisch s​ehr ausgereiftes u​nd raffiniertes Album“.[2] Powermetal.de bemerkte, d​as Besondere a​n Epicedium s​eien „die ausgezeichneten Kompositionen, i​n denen z​um Teil s​ogar melodische Passagen wunderbar m​it rabiaten Gebolze verbunden werden“.[3]

Das Portal Hotel 666 befand: „Besonders erwähnenswert i​st das veritable Gespür für g​utes Songwriting, m​it dem Epicedium Riffs zaubern, d​ie nicht n​ur zum reinen Selbstzweck d​ie Songs stumpf n​ach vorne treiben, sondern richtige Klasse h​aben und aufhorchen lassen.“ Der Grund für d​en hohen Wiedererkennungswert s​eien „hochmelodische Leads, markante Soli u​nd des Genres Tellerrand überblickende Instrumentalpassagen, d​ie zusammen m​it den geschickt gesetzten u​nd sehr t​ight vorgetragenen Tempovariationen j​eden Song für s​ich allein bestehen lassen“.[4]

Einzelnachweise

  1. http://www.rockhard.de/megazine/reviewarchiv/review-anzeigen/29635-anthropogenic.html
  2. http://www.lady-metal.com/cd-reviews/epicedium-anthropogenic.html
  3. http://powermetal.de/review/review-Epicedium/Anthropogenic,19891.html
  4. http://www.hotel666.de/review/572/epicedium_-_anthropogenic/
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