Anschlag auf die Al-Ghriba-Synagoge 2002
Der Anschlag auf die Al-Ghriba-Synagoge war ein terroristischer Anschlag im Jahre 2002 auf der Insel Djerba, Tunesien.[1]
Am 11. April 2002 wurde ein Anschlag auf Touristen, die die al-Ghriba-Synagoge besuchten, verübt. Dabei fuhr ein Lastwagen, der mit 5000 Litern Flüssiggas beladen war, gegen die Synagoge und explodierte. Infolge des Anschlags starben 19 Touristen,[2] 14 von ihnen stammten aus Deutschland; etwa 30 weitere Personen wurden zum Teil schwer verletzt.
Die tunesische Regierung sprach zunächst von einem Unfall, doch internationale Experten gingen von einem Anschlag aus.[3] Im Juni 2002 bekannte sich al-Qaida zu der Tat.[4]
Der Fahrer des Tanklasters war Nizar Ben Mohammed Nawar (1978–2002). Er verbrannte bei dem Anschlag. Seine Leiche konnte anhand der Zähne identifiziert werden.
Im Januar 2009 begann in Paris ein Prozess um das Attentat. Unter den Angeklagten ist der Deutsche Christian Ganczarski, der seit Juni 2003 unter dem Vorwurf, an dem Anschlag beteiligt zu sein, in französischer Untersuchungshaft saß. Am 5. Februar 2009 wurde er von einem Geschworenengericht in Paris wegen Beihilfe zum Mord zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt.[5] Grundlage der Verurteilung war ein zweiminütiges Telefongespräch mit dem Attentäter Nizar Nawar. Ganczarski bestreitet die Beteiligung.[5]
Der Bruder des Attentäters, Walid Nawar, wurde zu 12 Jahren Haft verurteilt.[5]
Siehe auch
Einzelnachweise
- Terroranschlag auf Djerba: "Dann kam die Feuerwand hinein". In: Spiegel Online Video. Abgerufen am 10. Juni 2018.
- Offizielle Bestandsaufnahme, 20. Juli, 2002 in Tunis, El Fadel El Malki, Zentraler Direktion für Justizpolizei, Unterdirektion der Kriminalaffäre
- Christoph Gunkel: Terroranschlag von Djerba: "Hier kommen wir nicht mehr raus". In: Spiegel Online. 10. April 2012, abgerufen am 10. Juni 2018.
- http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/2061071.stm
- Sascha Lehnartz: 18 Jahre Haft für deutschen Djerba-Angeklagten. In: Die Welt, 5. Februar 2009 (online)