Annen-Wullen
Die Landgemeinde Annen-Wullen ging aus der Besetzung der Ruhr-Region durch napoleonische Truppen hervor. 1809 wurden die Gemeinden Witten, Annen, Rüdinghausen, Wullen sowie das heute zu Bochum gehörende Langendreer zur Mairie Witten vereinigt. Nach dem Abzug der Truppen um 1815 und der Auflösung der Mairie blieben Annen und Wullen als Landgemeinde miteinander verbunden.
Geschichte
Die Dörfer Annen und Wullen wurden erst durch die Mairie zusammengeführt. Aufgrund des rasanten Bevölkerungsanstieges, hervorgerufen durch die Errichtung mehrerer Großzechen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, erhielt Annen-Wullen 1874 ein eigenes Amt. In der Landgemeinde spielte Wullen von Anfang an die untergeordnete Rolle. Im Gegensatz zu Annen, das sich im Laufe der Industrialisierung zu einer Stadt mit der entsprechenden Infrastruktur entwickelte, Geschäftsansiedlungen inklusive, blieb Wullen landwirtschaftlich geprägt. Am 26. August 1907 kam der Landkreis Hörde einer Bitte der Landgemeinde nach, den Namen Annen-Wullen in Annen zu ändern.[1]
Zugehörigkeiten
1817 wurde die Landgemeinde dem Landkreis Dortmund, 1887 dem neuen Landkreis Hörde zugeordnet. Mit der Eingemeindung von Rüdinghausen wurde das Amtsgebiet 1922 deutlich vergrößert. Ohne Stadtrechte aber blieb das Amt Annen letztlich nur ein Verwaltungskonstrukt. Vor allem die benachbarte kreisfreie Stadt Witten machte aus ihren Begehrlichkeiten gegenüber Annen keinen Hehl. Im Zuge der Gemeindereform vom 1. August 1929 wurde der Landkreis Hörde aufgelöst. Damit einher ging das Ende des Amtes Annen. Annen und Rüdinghausen wurden nach Witten eingemeindet und erhielten den Status von Stadtteilen, Wullen wurde zu einem Ortsteil von Annen heruntergestuft.[1]
Einzelnachweise
- Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 210.