Anneliese Graes
Anneliese Graes (* 1930; † 1992 in Bottrop) war eine deutsche Kriminalhauptmeisterin. Bekannt wurde sie in ihrer Vermittlerrolle mit den Terroristen bei der Geiselnahme von München 1972.
Anneliese Graes arbeitete bei den Olympischen Sommerspielen 1972 in München als Ordnerin im Olympischen Dorf. Als sie am 5. September von der Geiselnahme erfuhr, eilte sie – gegen die Weisung ihrer Vorgesetzten – zur Unterkunft der israelischen Athleten. Sie nahm Gespräche mit den Geiselnehmern auf, baute somit ein Vertrauen zu ihnen auf und führte die Verhandlungen zwischen Polizei und Geiselnehmern. Anneliese Graes bot sich auch als Faustpfand für den bevorstehenden Flug nach Kairo an.
„Was soll dieser Unsinn?“
1974 erhielt Anneliese Graes für ihren Einsatz das Bundesverdienstkreuz am Bande.[2][3]
Einzelnachweise
- "Ich hoffe, dass ich Anneliese Graes endlich eine Stimme geben konnte" - ZDFmediathek (Memento vom 21. September 2017 im Internet Archive)
- Astrid Freyeisen, Bayerischer Rundfunk: Olympia-Attentat 1972: Anneliese Graes - Protokoll eines Schreckenstags | BR.de. 4. September 2017 (br.de [abgerufen am 20. September 2017]).
- Sven Felix Kellerhoff: Geiseldrama bei Olympia: München 1972 – das Protokoll einer Katastrophe. In: DIE WELT. 5. August 2012 (welt.de [abgerufen am 20. September 2017]).