André Juillard
André Juillard (* 9. Juni 1948 in Paris) ist ein französischer Comiczeichner und Illustrator, der mit historischen Comics bekannt wurde.
Werdegang
Nach einem Studium an der l'école des Arts décoratifs in Paris begann Juillard 1974 seine Laufbahn bei der Zeitschrift Formule 1, für die er nach einem Szenario von Claude Verrien die Western-Geschichte La Longue Piste de Loup Gris zeichnete. Es folgte eine Adaption von Romeo und Julia für das Magazin Djin. Seine erste Serie um den Ritter Bohémond de Saint-Gilles veröffentlichte Formule 1 ab 1976. Der Text stammte wieder von Claude Verrien. Gleichzeitig arbeitete er für Djin an den Serien Isabelle Fantouri und Les Cathares.
Für das Magazin Pif Gadget erstellte er einige Kurzgeschichten mit Patrick Cothias und Jean Ollivier, mit dem er ab 1982 die in der Zeit Heinrich IV. spielende Serie Les Sept Vies de l'Épervier schuf. Ab 1983 arbeitete er gemeinsam mit Jacques Martin an Arno, das zur Zeit Napoleons spielt. Neben den Serien schuf Juillard auch etliche Einzelwerke, illustrierte Bücher und Titelseiten, Postkarten und Poster.
Für Le Cahier Bleu erstellte er 1993 auch das Szenario.
Bereits 1987 wurde ihm von der Fondation Edgar P. Jacobs die Fortsetzung der Geschichte Die drei Formeln des Professor Sato angeboten. Er lehnte ab, da er sich nicht für ein solches Vorhaben bereit fühlte. Zu einer Annäherung an Blake und Mortimer kam es 1998 in L’Aventure immobile, dem ersten Band der Reihe La Dernier Chapitre, der von Didier Convard geschrieben wurde und der die Rückkehr der gealterten Titelhelden nach Ägypten, dem Schauplatz ihres zweiten Abenteuers, schildert. Im gleichen Jahr entschied Dargaud, dass ein zweites Team gebildet wird, um eine konstantere Veröffentlichung der 1996 erfolgreich neu gestarteten Serie um die Abenteurer Francis Blake und Philip Mortimer zu gewährleisten. Juillard bewarb sich und erhielt den Zuschlag. Mit dem Vorabdruck von Die Voronov-Intrige (1999) begann die Zusammenarbeit mit dem Texter Yves Sente. Danach kam der Doppelband Die Sarkophage des 6. Kontinents (2003–2004) heraus, dem die indirekte Fortsetzung Das Heiligtum von Godwana (2008) folgte. Weitere Alben erschienen unter dem Titel Das Gelübde der fünf Lords (2012), Der Stab des Plutarch (2014) und Das Testament des William S. (2016), seiner bisher letzten Arbeit für diese Serie.
Werke (Auswahl)
- Bohémond de Saint-Gilles (1976–1980)
- Les Cathares (1978)
- Der rote Falke (1980–1982)
- Die 7 Leben des Falken (1983–1991)
- Arno (1983–1987)
- Goldfieber (1987)
- Das blaue Tagebuch (1993–1994)
- Wie eine Feder im Wind (1995–2002)
- Nach dem Regen (1998)
- Blake und Mortimer (1999–)
- 36 Ansichten des Eiffelturms (2003)
- Lenas Reise (2006–2009)
- Mezek (2011)
Auszeichnungen
Für Das blaue Tagebuch erhielt Juillard 1995 den Prix du meilleur album auf dem Internationalen Comicfestival in Angoulême. 1996 folgte der Grand Prix de la Ville d’Angoulême. 2000 erhielt der Comic La maquinación Voronov den Haxtur-Award als Best Short Comic Strip auf dem Salón Internacional del Cómic del Principado de Asturias in Spanien. 36 Ansichten des Eiffelturms, ein Bildband, in dem Juillard die gleichnamige Bildreihe von Henri Rivière aus dem Jahr 1902 wiederholt, erhielt 2004 auf dem Comic-Salon Erlangen den Spezialpreis der Jury.
Literatur
- Andreas C. Knigge: Comic-Lexikon. Ullstein, Frankfurt/Main 1988, ISBN 354836554X.
Weblinks
- Literatur von und über André Juillard im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- André Juillard bei Lambiek (englisch)