Anbindeknoten

Der Anbindeknoten ist ein Festmacherknoten zur schnellen Befestigung von Tieren oder kleinen Booten oder eines anderen beweglichen Gegenstands, der durch Zug auf das lose Seilende lösbar ist.

Anbindeknoten
Typ Festmacher
Anwendung feste, sofort lösbare Befestigung
Ashley-Nr. 243, 1715, 1804, 1826
Synonyme Panikknoten
Englisch Halter-hitch, Quick Release-knot
Liste der Knoten

In vielen Ländern und Kulturen wird er als Pferdeanbindeknoten zum Festmachen von Pferden und anderen großen Nutztieren verwendet. Von Ashley wird er etwas abgewandelt als „Schlingenstek mit Slip“ bezeichnet.

Verwendung

Ein angebundenes Pferd muss, wenn es erschrickt und in Panik gerät, sofort losgebunden werden können, damit es seinen Fluchtreflex umsetzen und sich beruhigen kann. Der Anbindeknoten ist auch unter Spannung durch einen Zug am freien Ende sofort lösbar. Gleichzeitig ist der Anbindeknoten eine sichere Befestigung. Damit das Pferd den Knoten nicht selbst mit dem Maul aufziehen kann, wird das lose Ende manchmal noch durch die Schlaufe gesteckt.

Beim Segeln wird der Knoten zur Befestigung der Leine eines Beibootes am Steg oder am Schiff verwendet. Zum Ablegen kann dann der Knoten durch Zug am losen Ende vom Beiboot aus gelöst werden.

Knüpfen

Das Seil wird um den Balken geführt oder durch den Ring gezogen. Das lose Ende wird zu einem Auge gelegt, dann um das feste Ende herumgeführt und als Schlaufe durch das Auge gezogen. Das Ergebnis ist ein über dem festen Ende ausgeführter Überhandknoten auf Slip (Slipstek).

Alternativen

  • Spezielle Anbindestricke mit Panikhaken erlauben auch, den Strick ohne Slip anzubinden. Das andere Ende wird dann mit dem Panikhaken am Halfter befestigt. Meist wird aber trotzdem der Pferdeanbindeknoten verwendet.
  • Ein weiterer Knoten zum Anbinden ist der Mooring hitch[1].
  • Eine Abwandlung des mooring hitch ist ein einfacher „Slip im Slip“, siehe ABoK #2154.[2]
  • Nicht geeignet ist der Slipstek. Er löst sich durch die Bewegung des Pferdes.

Variante des Anbindeknotens

Highwayman’s hitch

Der Highwayman’s hitch (wörtl. „Straßenräuberknoten“) ist ein Knoten zum Anbinden von Pferden und kleinen Booten[3], der sich auch dann schnell lösen lässt, wenn er unter Spannung steht.

Vom festen Ende ausgehend, im Bild markiert durch die Klebebandrolle, eine Bucht vor den Pfahl und eine zweite Bucht hinter den Pfahl legen. Die erste Bucht nun durch die zweite schieben. Das lose Ende von hinten nach vorne holen, eine dritte Bucht damit bilden und durch die erste Bucht schieben. Nach dem Dichtholen verriegeln sich die Buchten gegenseitig. Das Ergebnis ist ein dreifacher Slip im Slip.

Zum Lösen des Knotens braucht jetzt nur am losen Ende gezogen zu werden, und die Buchten slippen heraus.

Das Binden des Albeknotens

Abwandlungen

  • Wird das erste Auge um eine halbe Windung gedreht, entsteht der Ewenkenknoten.
  • Wird das lose Ende als Bucht durch die Schlaufe des Slip gezogen, entsteht ein zusätzlicher Slip. Mehrfach fortgesetzt entsteht ein Kettenstek. Das lose Ende wird zum Schluss durch die letzte Slip-Schlaufe gesteckt. So entsteht ein Knoten, der von Ashley als Schlingenstek mit Slip (ABoK #1715) beschrieben wird.
  • Der Albeknoten am Zingulum an der Priesterkleidung entspricht dem Highwayman’s hitch ohne den letzten Slip.

Siehe auch

Commons: Anbindeknoten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Gerald L. Findley: Mooring hitch. In: Ropeworks. Abgerufen am 22. Oktober 2016 (englisch): „To securely tie off a rope so that it can be quickly untied, especially a small boat to a dock or piling.“
  2. Kai Lund: Bändsel Leinen Trossen. Delius Klasing Verlag, Bielefeld 1972, S. 55 (Bild-Nr. 81).
  3. Geoffrey Budworth: The ultimate Encyclopedia of Knots & Ropework. Annes Publishing, London 1999, S. 89.
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