Amyloplast
Amyloplasten (altgr. ἄμυλον ámylon „Kraftmehl“, „Stärke“ und πλαστός plastós „geformt“) sind Organellen, die in manchen Pflanzenzellen vorkommen. Sie sind eine Chlorophyll-freie Form der Plastiden und gehören daher zu den Leukoplasten. Ihre Funktion ist die Erstellung und Speicherung von Stärke.[1][2] Sie finden sich daher in den Speicherorganen der Pflanzen, also in Früchten, Teilen der Sprossachse oder in unterirdischen Reserveorganen (Speicherwurzeln, Knollen, Rhizome).
Der Stärkenachweis gelingt unter dem Mikroskop durch die blauviolette Farbreaktion, die sich mit der jodhaltigen Lugolschen Lösung ergibt. Die Amyloplasten der Kartoffel enthalten in der Regel ein Stärkekorn (manchmal zwei), dessen Wachstumsringe unter dem Mikroskop sichtbar sind (besonders im polarisierten Licht). Bei der Banane bilden die Amyloplasten durch einseitiges Wachstum längliche Gebilde, die am besten in halbreifen Bananen zu erkennen sind.
In Wolfsmilchgewächsen findet man hantel- oder knochenförmige Amyloplasten, während in den Früchten von Hafer, Reis und Rispengras aus vielen Teilkörnern zusammengesetzte Amyloplasten enthalten sind.
Amyloplasten können auch beim Gravitropismus, dem senkrechten Wachstum, eine Rolle spielen.
Amyloplasten können sich über die Zwischenform Chloroamyloplast aus Chloroplasten entwickeln.[3]
Einzelnachweise
- J. Stanga, A. Strohm, P. H. Masson: Studying starch content and sedimentation of amyloplast statoliths in Arabidopsis roots. In: Methods in molecular biology (Clifton, N.J.). Band 774, 2011, S. 103–111, ISSN 1940-6029. doi:10.1007/978-1-61779-234-2_7. PMID 21822835.
- A. Stensballe, S. Hald, G. Bauw, A. Blennow, K. G. Welinder: The amyloplast proteome of potato tuber. In: The FEBS journal. Band 275, Nummer 8, April 2008, S. 1723–1741, ISSN 1742-464X. doi:10.1111/j.1742-4658.2008.06332.x. PMID 18331355.
- S. C. Rastogi: Cell And Molecular Biology. New Age International, 2006, ISBN 81-224-1487-7, S. 224 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).