Amt Hallenberg (Stadt Hallenberg)
Das Amt Hallenberg war ein Verwaltungsbezirk, den der preußische Staat im 19. Jahrhundert im Zusammenhang mit kommunalen Reformen einrichtete. Das Amt ging 1867 aus dem Amt Liesen durch den Beitritt der Titularstadt Hallenberg hervor und bestand unter dem neuen Namen bis zum Jahr 1975. In diesem Jahr wurde es zu großen Teilen in die vergrößerte Stadt Hallenberg überführt.
Geschichte
Nachdem die Stadt Hallenberg 1838 aus der Bürgermeisterei Hallenberg ausgeschieden war, wurde aus den übriggebliebenen vier Gemeinden 1841 das Amt Liesen gebildet, benannt nach einer der dort vertretenen Gemeinden. 1867 wurde die Stadt Hallenberg zu einer Landgemeinde herabgestuft und dem Amt Liesen angeschlossen, das seitdem Amt Hallenberg hieß.[1][2][3]
Das Amt umfasste seitdem die Gemeinden Braunshausen, Hallenberg, Hesborn, Liesen und Züschen. Es gehörte zum Kreis Brilon.
Im Jahr 1864 hatte es 3446 Einwohner. Bis 1939 war diese Zahl auf 4306 gestiegen. Durch den Flüchtlingsstrom nach 1945 wuchs ihre Zahl bis 1950 auf 5973. Elf Jahre später (1961) war die Einwohnerzahl wieder bis auf 5853 gesunken. Fünf Jahre später hatte das Amt Hallenberg im Jahr 1966 bei einer Fläche von 88,06 km² eine Einwohnerzahl von 6299. 1961 arbeiteten hier 2930 Erwerbspersonen, von denen 36,5 % in Land- und Forstwirtschaft, 41,5 % im produzierenden Gewerbe, und der Rest in sonstigen Berufen beschäftigt war. 1961 bekannten sich 5150 als Katholiken und 690 als evangelische Christen.
Das Amt bestand bis zum Jahr 1975 und besaß kein eigenes Wappen. In diesem Jahr wurde das Amt aufgelöst und seine Gemeinden in die vergrößerte Stadt Hallenberg überführt. Nur Züschen kam zu Winterberg.
Literatur
Einzelnachweise
- Allerhöchster Erlaß vom 25. Februar 1867, Preußische Gesetzsammlung 1867
- Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Westfalen und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band IX, 1874, ZDB-ID 1467495-6, S. 62 (Digitalisat).
- Wolfgang Leesch: Verwaltung in Westfalen 1815–1945. In: Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen. Band 38. Aschendorff, Münster 1992, ISBN 3-402-06845-1, S. 378.