Amt Ennepe
Das Amt Ennepe war ein Amt bis 1887 im Landkreis Hagen und anschließend bis 1923 im Kreis Schwelm.[1]
Das Amt entstand als Bürgermeisterei Ennepe 1817 in Nachfolge der Mairie Ennepe, die ihrerseits wenige Jahre zuvor unter französischer Herrschaft im Département Ruhr des Großherzogtums Berg gegründet wurde und dem Kanton Schwelm des Arrondissement Hagen zugewiesen wurde. Preußen verwaltete provisorisch das Großherzogtum nach Abzug der Franzosen im Generalgouvernement Berg, bevor es auf dem Wiener Kongress das Gebiet des Großherzogtums endgültig zugesprochen bekam. Nach Gründung der Provinz Westfalen führte Preußen unter zunächst weitgehender Beibehaltung der französischen Verwaltungsgliederung seine eigenen Verwaltungsstrukturen ein. Die Bürgermeisterei Ennepe wurde dabei dem Landkreis Hagen, der seinerseits in Nachfolge des Arrondissement Hagen stand, zugeordnet.
Zu der Bürgermeisterei gehörten die Landgemeinden (Bauerschaft) Mylinghausen (wurde am 1. Mai 1867 in Gevelsberg umbenannt) Mühlinghausen, Oelkinghausen und Schweflinghausen.
Verwaltungsgliederung 1839 | |
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Bürgermeisterei | Gemeinden |
Ennepe | Mylinghausen, Mühlinghausen, Oelkinghausen und Schweflinghausen[2] |
1843 wurde die Bürgermeisterei aufgrund der preußischen Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen von 1841 zu einem westfälischen Amt umgewandelt.[3] Gevelsberg erhielt am 1. Februar 1886 das Stadtrecht, schied aus dem Amt Ennepe aus und bildete nun ein eigenes Amt Gevelsberg. 1887 wurde das Amt vom Landkreis Hagen abgespalten und dem neu gegründeten Kreis Schwelm zugeordnet.[4]
Verwaltungsgliederung 1887 | |
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Amt | Gemeinden |
Ennepe | Mühlinghausen (8,51 km²), Oelkinghausen (16,33 km²) und Schweflinghausen (13,11 km²)[5] |
Zum 1. April 1925 wurden die amtsangehörigen Gemeinden Mühlinghausen, Oelkinghausen und Schweflinghausen aufgelöst und zur Gemeinde Milspe zusammengeschlossen.[6][7][8] Gleichzeitig wurde das Amt Ennepe in Amt Milspe umbenannt. Am 1. Juni 1937 wurde es mit dem Amt Voerde zum Amt Milspe-Vörde zusammengeschlossen, das wiederum am 1. April 1949 zur Stadt Ennepetal umgewandelt wurde.
Einzelnachweise
- Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 315.
- Johann Georg von Viebahn: Ortschafts- und Entfernungs-Tabelle des Regierungs-Bezirks Arnsberg, nach der bestehenden Landeseintheilung geordnet, mit Angabe der früheren Gebiete und Aemter, der Pfarr- und Schulsprengel und topographischen Nachrichten. Ritter, Arnsberg 1841.
- Landgemeindeordnung für die Provinz Westfalen 1841 (PDF-Datei; 1,6 MB)
- Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 264.
- Königliches Statistisches Bureau (Preußen) (Hrsg.): Gemeindelexikon für die Provinz Westfalen, Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und andere amtlicher Quellen, (Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Band X), Berlin 1887.
- Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 263.
- Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 270.
- Stephanie Reekers: Die Gebietsentwicklung der Kreise und Gemeinden Westfalens 1817–1967. Aschendorff, Münster Westfalen 1977, ISBN 3-402-05875-8, S. 281.