Amorbogen
Der Amorbogen, synonym auch Kupidobogen oder Cupidbogen genannt, ist die bogenförmige Grenzlinie des Oberlippenrots; dazu zählt auch der untere Abschluss des Philtrums, welcher gewissermaßen der „Griff“ des Bogens ist. Der Name beruht auf der Formähnlichkeit zu der Jagdwaffe Bogen; da die Lippe eine erogene Zone ist, ging eine Verbindung zu den römischen Göttern Amor – der Liebe – oder Cupido, der Gott der Sehnsucht und des Verlangens (beide die römische Entsprechung zum griechischen Gott Eros) in den Namen ein. In der Mythologie heißt es, dass der kleine Cupid nur einen Bogen zum Spielen hatte, aber keine Pfeile, bis seine Mutter Venus ihm kleine Pfeile besorgte. Sie tauchte vorher die Pfeilspitzen in Honig, damit niemand verletzt würde. Cupid tauchte sie noch in Galle, bevor er seine Pfeile in die Herzen der Menschen schoss. So kam es, dass die Liebe süß und bitter ist.[1] Man unterscheidet die Formen der spitz zulaufenden V-förmigen Kupidoschwinge und des abgerundeten U-förmigen Kupidobogens. Bei verschiedenen Fehlbildungen – beispielsweise durch das fetale Alkoholsyndrom – kann der Amorbogen fehlen.
Weblinks
- A. Karenberg: Der Bogen Amors in der Sprache der Zahnheilkunde (Deutsche Zahnärztliche Zeitschrift 7/2005, 398–402) – über die Etymologie des Wortes und die Bedeutung des Amorbogens in der Medizin – Datei im Portable Document Format (PDF-Datei; 270 kB)
Einzelnachweise
- Frances Jenkins Olcott: The Wonder Garden - Nature Myths and Tales from All the World Over for Story-Telling and Reading Aloud and for the Children's Own Reading - Illustrated by Milo Winter. Cupid's Darts. Read Books Ltd, 2013, ISBN 978-1-4733-8751-5.