AmigaOne
Der AmigaOne stellte einen Versuch dar, einen offiziellen Nachfolger der Amiga-Computerserie zu schaffen. Er wurde von 2002 bis 2005 hergestellt. Von der Firma A-EON Technology Ende 2011 fertig entwickelt wurde der AmigaOne X1000.
Anders als die originalen Amigas auf m68k-Basis verwenden die AmigaOne-Rechner eine PowerPC-CPU. Die am weitesten verbreiteten Desktop-Computer und Server, die ebenfalls auf PowerPC setzten, waren zwischen 1996 und 2005 die Power-Macintosh-Modelle von Apple.
Etwa 10 Jahre nach den letzten 68k-Amiga-Modellen, die noch unter der Leitung von Commodore entwickelt wurden, hatte die britische Firma Eyetech – unter Verwendung des Teron-Mainboard-Designs – neue Boards mit eigenen Spezifikationen entwickeln lassen. Das originale Teron-Design von Mai Logic basierte auf dem von IBM im Jahr 2000 freigegebenen Design für ein vollständiges CHRP-Referenzboard.
Das zugehörige Betriebssystem AmigaOS4, welches inzwischen nativ auf der PowerPC-Plattform läuft und auf Commodores AmigaOS 3.1 – ergänzt um einen neuen Kernel – basiert, wird von der belgischen Firma Hyperion entwickelt.
Ursprünglich war der AmigaOne nur mit Linux lieferbar, bis zur Fertigstellung der ersten Beta-Version von AmigaOS verging fast ein Jahr.
Obwohl es von 2005 bis September 2008 auf dem Markt keine geeignete Hardware gab, wurde das Betriebssystem weiterentwickelt. Seit Oktober 2008 steht AmigaOS 4.1 für die PPC-Mainboards der Baureihe Sam440 (seit 2012: Sam460) der Firma Acube Systems zur Verfügung.
Des Weiteren verfügbar ist der AmigaONE 500 der Firma Acube Systems, sowie der AmigaONE X5000.
Der AmigaONE X5000 ist der neueste PowerPC-Computer, der von A-EON Technology entwickelt wurde. Das neue Board mit dem Codenamen Cyrus Plus ist der Ersatz für das Nemo (AmigaONE X1000) Board. A-EON-Technology hat Ultra Varisys erneut beauftragt, eine neue High-End-Prestigeplattform zu entwickeln, die speziell für den Betrieb des AmigaOS entwickelt wurde. Es unterstützt aber auch eine Reihe anderer PowerPC-Betriebssysteme wie Ubuntu und Debian. Das Cyrus Plus-Board ist im Zuge der Freescale's QorlQ P5 64-bit PowerPC CPU SoC entworfen worden. Diese leistungsstarken Multikern-Prozessoren mit niedrigem Energieverbrauch enthalten 64-Bit-e5500-Kerne, die in 45-nm-Prozesstechnologie hergestellt werden.
In einigen Monaten (Stand: Dezember 2020) soll zudem das Tabor-Board (AmigaONE A1222 Plus) voraussichtlich im 2. Quartal 2021[1] ausgeliefert werden. Mehrere Exemplare befinden sich bereits in den Händen von AmigaOS-Betatestern.
Hardware
1. Generation
Zu den unterschiedlichen verfügbaren Mainboards von Eyetech zählen:
- AmigaOne SE (G3 CPU fest verlötet, 600 MHz, ATX)
- AmigaOne XE (G3/G4 CPU austauschbar, 750Fx/745x 800 MHz – 1,3 GHz, ATX)
- AmigaOne XC (G3/G4 CPU austauschbar, noch nicht veröffentlicht, Micro-ATX)
Das AmigaOne-Starter-System besteht aus den folgenden Komponenten:
- AmigaOne-XE Motherboard mit G3 (750Fx / 800 MHz) oder G4 (745x / 800 MHz)
- Festplatte (40 GB)
- 52× CD-ROM-Laufwerk
- 512 MB RAM
- Floppy-Laufwerk
- Creative-Vibra-128-Sound-Karte
- ATi Radeon 7000VE Grafikkarte (32 MB)
- PS/2-Tastatur und -Maus
- ATX-Midi-Tower-Gehäuse mit 7 Laufwerksschächten
- Debian-Linux-PPC-Distribution & AmigaOne-CD
- LinuxPPC und UAE vorinstalliert
- angepasste U-Boot-Variante als BIOS
- Onboard-Ethernet
- USB
Das AmigaOne-Power-System besteht aus den folgenden Komponenten:
- AmigaOne-XE Motherboard mit G3 (750Fx / 800 MHz) oder G4 (745x / 800 MHz)
- Festplatte (80 GB)
- DVD-ROM-Laufwerk
- CD-RW-Laufwerk
- 512 MB RAM
- Prozessorkühler
- Floppy-Laufwerk
- Soundblaster-Live-5.1-Sound-Karte
- ATI-Radeon-7000-Grafikkarte (32 MB) oder besser
- PS/2-"Multimedia-Tastatur"
- optische oder kabellose Maus
- 7-Schacht-Midi-ATX-Towergehäuse mit Plexiglas
- Debian-Linux-PPC-Distribution & AmigaOne-CD
- LinuxPPC und UAE vorinstalliert
- angepasste U-Boot-Variante als BIOS
- Onboard Ethernet
- USB
Eyetech hatte hierzu jeweils unterschiedliche Grundkonfigurationen als Earlybird-Referenzsysteme im Angebot.
Der fälschlich als "Micro AmigaOne" bezeichnete µA1 von Eyetech (G3/G4 CPU austauschbar, 800 MHz – 1,3 GHz, Mini-ITX) gehört nicht in diese Reihe, da ihm die offizielle Lizenz für die Marke AmigaOne fehlt.
AmigaOS4 ist ebenfalls lauffähig auf PPC-Mainboards von ACube, die auch ein Komplettsystem unter dem Namen AmigaOne 500 anbieten.
- AmigaOne 500 (Sam460ex - 1,15 GHz)
2. Generation
AmigaONE X1000:
- Bitte ergänzen
AmigaONE X5000:
- X5000 PPC 5020 mit zwei Kernen @ 2GHz Board Das Board besitzt folgende Schnittstellen:
- 2× SATA 2.0
- 1× PCI-e ×16
- PCI-e ×4
- PCI-e ×1
- Xorro Slot
- 2× PCI
- 6× USB 2.0 extern
- 2× USB 2.0 interne Anschlüsse
- 1× Gigabit Ethernet
- Serial I/f
- 4 GB-Uboot-Micro-SD-Karte
- Rückblende
- Digitale AmigaOS-4.1-Lizenz
- Kingston-4-GB-DDR3-1600-MHz-Qualitätsspeicher
- RTL-8139-PCI-Netzwerkkarte
- Fractal Design 3300 Tower mit X5000-Frontblende
- 550-Watt-Netzteil mit Kabelmanagement
- 256-GB-SSD-Festplatte
- DVD-Brenner
- Radeon HD R7 250X mit 2 GB GDDR5 (Warp3-Nova-fähig)
- CMI-Soundkarte
- OEM-Versionen von Enhancer Software Plus & PPaint
3. Generation
Das Tabor-Board (AmigaONE A1222) wird mit folgenden Merkmalen ausgestattet sein:
PowerPC-CPU: Freescale QorIQ P1022, 1,2 GHz, 32-bit, e500V2, Dual-Core
- 1× CPU-Lüfter + Heatsink
- 2× Lüfteranschlüsse
DDR3 SODIMM
- 64 Bit Interface
- 400 MHz
- unterstützt bis zu 8 GB RAM
RS232 Serial
- 1× RS232
- Level shifting from TTL UART serial levels to RS232 levels
- Maximale Baudrate 230,400
SATA
- 2× SATA 2.6
USB
- 2 externe & 2 interne USB-Ports
Ethernet
- 2 RGMII-Ethernet-PHYs mit jeweils Gbit-Ethernet
PCIe
- ×4 PCIe gen 1 link erlaubt Datenraten von 2,5 Gb/s pro Leitung
- ×16 PCIe Connector mit Unterstützung für RadeonHD-Grafikkarten
Audio
- Audio CODEC - I2S Digital Audio
HDMI LCD Interface
- 24 bit Farbtiefe
- Auflösungen der OnBoard-Grafik bis 1280×1024 (Diverse RadeonHD-Grafikkarten werden unterstützt)
- HDMI 1.3
GPIO
- Unterstützung für Benutzer-GPIOs
- GPIO JTAG
Micro SD
- Micro-SD-Karte für das ROM
WCU Prog
LED Ports für Strom, CPU, HDD
Software
Am 24. Dezember 2006 wurde von Hyperion nach fünfjähriger Entwicklung (und mehreren Betaversionen) die finale Version 4.0 von AmigaOS veröffentlicht, dem ersten AmigaOS, das keine 68k-Prozessoren mehr unterstützt, sondern ausschließlich auf IBMs PowerPC-Reihe läuft. Im August 2008 erschien die Version 4.1 des Betriebssystems. Am 14. Januar 2010 ist die Version 4.1 für die SAM440ep-Modelle nun keine Beta-Version mehr, sondern mit Update 1 eine Vollversion geworden.
Mittlerweile aktuell (Stand: November 2016) ist das AmigaOS 4.1 Final Edition, welche alle bis dato erschienenen Updates sowie neue Funktionen enthält. Weitere Aktualisierungen werden über die OnLine-Updatefunktion von AmigaOS 4.1 Final Edition verteilt. Zudem existiert mittlerweile noch ein zusätzliches Erweiterungspaket mit der Bezeichnung "Enhancer Software" von A-EON Technology, welches diverse Systembestandteile mit weiteren Funktionen versieht.