Amalia Schönhausen
Amalia Schönhausen, auch Amalie geschrieben, verheiratete Herlyn (* 1737; † 29. Oktober 1811 in Jennelt) war eine deutsche Frau, deren Herkunft unbekannt ist. In der Literatur hielten sich bis in die 1920er Jahre[1] Gerüchte, dass sie eine uneheliche Tochter von Amalie von Preußen, der Schwester Friedrichs des Großen, und dem Fähnrich Friedrich von der Trenck sei.
Leben
Die Herkunft von Amalia ist unklar.[2] Eine Abstammung von Amalie von Preußen und dem Fähnrich Friedrich von der Trenck gilt als widerlegt.[3][4] Laut den Kirchenbüchern ist sie 1737 geboren.[5] Zu diesem Zeitpunkt war von der Trenck (1727–1794) jedoch rund elf Jahre und lebte in Ostpreußen. Amalie war rund 13[1] und hat von der Trenck wohl auch erst im Juli 1744 bei der Hochzeit ihrer Schwester kennengelernt. Möglicherweise war sie ein Findelkind, das die Familie zu Inn- und Knyphausen in der ihr gehörenden Herrlichkeit Jennelt versorgen ließ.[6] Wahrscheinlicher ist, dass Amalie das Kind von Charlotte Luise von Ilgen, der Witwe des preußischen Kammerherren Friedrich Ernst zu Innhausen und Knyphausen und dem Obersten Carl Christoph von Schwerin war,[7] mit dem sie eine nacheheliche Affäre hatte.[8] An diese Herkunft glaubte auch Amalie,[6] die für sich persönlich auch das von Ilgen'sche Wappen verwendete.
Vermutlich begab sich Charlotte Luise von Ilgen als sie von der Schwangerschaft erfuhr nach Jennelt, wo die dortige Burg in Familienbesitz war. Dort wuchs Amalie zunächst im Hause des Jennelter Pastors Petrus Johannes Duin und dann im Haus seines Nachfolgers Pastor Boelinius Beeckmann auf. Später lebte sie auf der Burg von Jennelt.[9] Am 2. August 1769[6] heiratete sie den Kaufmann Philipp Eerts Herlyn in Jennelt. Das Paar hatte zwei Töchter und drei Söhne.
Literatur
- Hillert Hillebrands: Amalia Schönhausen Jennelt. In: Quellen und Forschungen zur ostfriesischen Familien- und Wappenkunde. 2012. S. 53–59
- Hans Eberhard von Besser: Am Ende der Welt: Historie um Amalie Schönhausen. Leipzig 1935 (Historischer Roman)
Einzelnachweise
- Tobias Debuch: Anna Amalia von Preussen (1723-1787) : Prinzessin und Musikerin. Logos, Berlin 2001, ISBN 3-89722-628-6, S. 28.
- Gustav Berthold Volz (Hrsg.): Friedrich der Große und Trenck. Urkundliche Beiträge zu Trencks „Merkwürdiger Lebensgeschichte“. Berlin 1926. S. 35
- Stephan Kekule von Stradonitz: Amalia Schönhausen und ihre angebliche Abstammung von der Prinzessin Anna Amalia von Preußen und dem Freiherrn Friedrich Wilhelm von der Trenck. In: Zeitschrift der Zentralstelle für Niedersächsische Familiengeschichte. Jahrgang 7. Hamburg 1925. S. 1 ff.
- Eberhard Cyran: Des Friedrich Freiherrn von der Trenck merkwürdige Lebensgeschichte. Memoiren und Historie. Arani-Verlag, 1996 (Neuauflage), ISBN 3-7605-8666-X. S. 438
- Gunter Pirntke: Der erste Diener des Staates Schicksale um Friedrich II. 2. Auflage. Berlin 2019, ISBN 978-3-7485-0931-8.
- Siehe "weitere Angaben" im Normdatensatz GND 1034906399 bei der Deutschen Nationalbibliothek.
- Peter Bahl: Der Hof des Grossen Kurfürsten : Studien zur höheren Amtsträgerschaft Brandenburg-Preussens. Bohlau, Köln 2001, ISBN 3-412-08300-3, S. 520.
- Walter Deeters: zu Innhausen und Knyphausen <Fam.>‘‘. In: Biographisches Lexikon für Ostfriesland. Band 1. Aurich 1993. S. 196–198.
- Eberhard Pühl: Alte Backsteinhäuser in Ostfriesland und im Jeverland : Backsteinbauten des 15. bis 19. Jahrhunderts. Isensee Verlag, Oldenburg 2007, ISBN 978-3-89995-323-7, S. 135 f.