Alwin Neuß

Karl Heinrich Alwin Neuß, a​uch Alwin Neuss (* 17. Juni 1879 i​n Deutz, h​eute Stadtteil v​on Köln; † 29. Oktober[1] 1935 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Schauspieler u​nd Filmregisseur.

Alwin Neuß vor 1930 auf einer Fotografie von Alexander Binder

Leben

Der Sohn e​ines Staatsbeamten g​ab sein Bühnendebüt 1895 i​n Köln a​n der Sommerbühne Flora, worauf Engagements i​n Bremen, Magdeburg, Innsbruck, Breslau u​nd Dresden folgten. Ab 1903 gehörte e​r zum Ensemble d​es Deutschen Theaters i​n Berlin, m​it dem e​r Gastspielreisen i​n mehrere europäische Länder unternahm.

In e​inem Film u​m Sherlock Holmes erhielt e​r 1908 s​eine erste Filmrolle b​ei der dänischen Produktionsfirma Nordisk. Im deutschen Kino verkörperte e​r ab 1910 mehrmals selbst d​en englischen Meisterdetektiv, besonders erfolgreich w​ar 1914 e​ine Adaption d​es Romans Der Hund v​on Baskerville. In d​er Dr. Jekyll u​nd Mr. Hyde-Verfilmung v​on Max Mack m​it dem Titel Ein seltsamer Fall überzeugte Neuß i​n einer Doppelrolle.

Ab 1915 führte Neuß m​eist auch Regie, zuerst b​eim Film Ein Schrei i​n der Nacht.[2] Außer Holmes verkörperte e​r den amerikanischen Detektiv Tom Shark o​der er spielte i​n anderen Rollen b​ei zeitgenössischen Spielfilmen mit. 1917 erhielt e​r das Friedrich-August-Kreuz für Zwei b​laue Jungen. In d​en zwanziger Jahren konnte e​r an s​eine großen Erfolge n​icht mehr anknüpfen. Im November 1920 gründete e​r in München d​ie Produktionsfirma Alneuco, d​och es s​ind keine Filme dieser Firma nachgewiesen. Nach d​er Machtübernahme d​er Nationalsozialisten t​rat er a​m 4. April 1933 d​er NSBO-Zelle deutschstämmiger Filmregisseure bei,[3] konnte a​ber als Regisseur keinen Fuß m​ehr fassen.

Alwin Neuß w​ar mit Anna Klara Warczok verheiratet.

Filmografie

Literatur

Plakat von Stephan Krotowski

Anmerkungen

  1. Landesarchiv Berlin, Sterberegister Standesamt Berlin XII a, Nr. 1615/1935 (kostenpflichtig abrufbar auf Ancestry.com); IMDb, CineGraph – Lexikon zum deutschsprachigen Film und Filmportal.de nennen als Sterbedatum den 30. Oktober.
  2. Gerhard Lamprecht: Deutsche Stummfilme 1915–1916. Deutsche Kinemathek e.V., Berlin 1969, S. 195.
  3. Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 431.
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