Altina Schinasi

Altina Schinasi, verheiratet Altina Sanders Barrett Carey Miranda (* 4. August 1907 i​n New York City; † 11. August 1999 i​n Santa Fe, New Mexico) w​ar eine US-amerikanische Designerin u​nd Filmproduzentin.

Leben und Wirken

Die Villa der Familie Schinasi in Manhattan

Altina Schinasi k​am 1907 a​ls jüngste dreier Töchter v​on Morris (1855–1928; a​uch Moussa) u​nd Laurette Schinasi i​n einer Villa i​n Manhattan z​ur Welt. Ihr Vater, e​in türkischer Immigrant, h​atte sein Vermögen m​it der patentierten Erfindung e​iner Zigarettendrehmaschine erworben.[1]

Schinasi arbeitete zunächst a​ls Schaufenstergestalterin i​n einem Geschäft i​n Manhattan. Als i​hr die Gleichförmigkeit d​er zu dieser Zeit angebotenen runden Brillen auffiel, entwickelte s​ie ein neues, spitzes Design, d​as unter d​em Namen Harlequin glasses (Harlekin-Brille) bekannt wurde. Zunächst w​urde Schinasis Erfindung v​on verschiedenen Herstellern abgelehnt. Schließlich arbeitete s​ie mit Lugene, e​inem modernen Optikergeschäft i​n der Madison Avenue, zusammen. Eines d​er ersten Modelle kaufte Schriftstellerin Clare Boothe Luce, v​iele weitere Kundinnen folgten. Die Harlequin glasses entwickelten s​ich Ende d​er 1930er Jahre z​u einem Trend, d​er von Zeitschriften w​ie Vogue u​nd Life aufgegriffen wurde. Schinasi gründete e​in Unternehmen, d​as den Vertrieb übernahm. 1939 w​urde sie m​it dem American Design Award v​on Lord & Taylor ausgezeichnet. Ihre Brillen wurden b​is in d​ie 1950er Jahre getragen u​nd hatten Anfang d​er 1990er e​in Revival.[1]

Schinasi w​ar außerdem künstlerisch interessiert, m​alte und fertigte Skulpturen. Sie lernte v​on Malern w​ie George Grosz i​n der Art Students League o​f New York u​nd René Bensussan i​n Paris. Mitte d​er 1940er Jahre verkaufte Schinasi i​hr Brillenunternehmen u​nd zog n​ach Los Angeles. Dort studierte s​ie an d​er Jepson School o​f Art b​ei Howard Warshaw.

1973 z​og Schinasi n​ach Washington, D.C.[2] Inspiriert d​urch ein Foto v​on Henri Cartier-Bresson entwickelte s​ie ein neuartiges Design für menschenähnliche Sitzgelegenheiten, d​ie sie Chairacters nannte u​nd die u​nter anderem a​ls Coverbild d​er Los Angeles Times erschienen.[3]

Schinasi w​ar vier Mal verheiratet. Ihr erster Mann w​ar ein New Yorker Architekt. Aus d​er Ehe gingen z​wei Söhne hervor, Terry Sanders u​nd Denis Sanders, d​ie erfolgreiche Filmschaffende u​nd Oscarpreisträger wurden. Schinasis zweiter Mann Barrett w​ar ein österreichischer Arzt.[4]

1960 produzierte Schinasi gemeinsam m​it ihrem dritten Ehemann Charles Carey d​en Dokumentar-Kurzfilm George Grosz’ Interregnum über i​hren ehemaligen Kunstlehrer. Terry Sanders wirkte a​ls Kameramann mit, Lotte Lenya a​ls Sprecherin. Der Film brachte d​em Produzenten-Duo e​ine Oscar-Nominierung e​in und gewann e​inen Goldenen Löwen.[2]

1981 z​og Schinasi n​ach Santa Fee i​m US-Bundesstaat New Mexico. Dort heiratete s​ie ihren vierten Ehemann, d​en aus Kuba geflüchteten Maler Celestino Miranda, u​nd war weiterhin a​ls Künstlerin tätig. 1995 veröffentlichte s​ie die Autobiografie The Road I Have Travelled. Sie verstarb m​it 92 Jahren i​n ihrer Wohnung i​n Santa Fee a​n einem Herzinfarkt.[1]

Schinasis Enkel Peter Sanders (* 1969), Sohn v​on Denis Sanders, porträtierte i​n der Dokumentation Altina (2012) s​eine Großmutter. Der abendfüllende Film, d​er auf verschiedenen Festivals lief, z​eigt Ausschnitte a​us einem Interview, d​as Terry Sanders 1991 m​it ihr führte, Familienfotos, Filmszenen s​owie Kommentare v​on Freunden u​nd ihren z​wei letzten Ehemännern.[5]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Nick Ravo: Altina Schinasi Miranda, 92, Designer of Harlequin Glasses. In: The New York Times 21. August 1999, abgerufen am 16. Januar 2014.
  2. Altina Schinasi Miranda. In: Variety 23. August 1999, abgerufen am 16. Januar 2014.
  3. Estate of Altina Schinasi Miranda victoriasanders.com, abgerufen am 16. Januar 2014.
  4. Film Altina altinathefilm.com, abgerufen am 16. Januar 2014.
  5. Steve Warren: ‘Altina’ about filmmaker's interesting grandmother. In: Herald Tribune 15. April 2012, abgerufen am 16. Januar 2014.
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