Allerheiligenkapelle (Prag)
Die Allerheiligenkapelle, tschechisch: Kostel Všech svatých, ist Teil der Prager Burg. Sie grenzt an die östliche Mauer des alten Königspalastes und baut auf dem Ladislaussaal auf. Der gotische Chor ist ein wichtiger Teil des Panoramas des Schlosses.
Allerheiligenkapelle | |
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Außenansicht, rechts der Palast | |
Baujahr: | 13. Jahrhundert |
Einweihung: | 1264 |
Baumeister: | Peter Parler |
Lage: | 50° 5′ 26,7″ N, 14° 24′ 8,3″ O |
Standort: | Prag Prag, Tschechien |
Zweck: | Römisch-katholische Kirche |
Geschichte
Die Allerheiligenkapelle steht an der Stelle einer älteren Schlosskapelle aus dem 12. Jahrhundert und wurde in den Jahren 1263–1264 wieder aufgebaut. Im Jahr 1339 gründete Karl IV., auch Markgraf von Mähren, hier ein Kollegiatstift. Die heutige Kirche wurde irgendwann zwischen 1356 und 1383 nach Plänen von Peter Parler als ein zweistöckiges einschiffiges gotisches Bauwerk in der Form der Sainte-Chapelle in Paris erbaut. Nach der Chronik des Václav Hájek z Libočan war der Bau reich an Skulpturen, mit Halbedelsteinen verziert und hatte Fenster mit bunten Glasmalereien. Die Kirche wurde während des verheerenden Brandes des Schlosses im Jahre 1541 stark beschädigt, es blieben fast nur die Mauern stehen. Reste der ursprünglichen Fenster wurden auf dem Dachboden aufbewahrt. Durch Neubau und Erweiterungen, wurde die Kirche in den Palast integriert und insbesondere mit dem Ladislaussaal verbunden.[1] Die Umbauten wurden gemeinsam mit denen des Palastes 1580 durch Elisabeth Isabella, die Tochter von Kaiser Maximilian II., abgeschlossen. Sie ist wahrscheinlich auf dem Altarbild abgebildet. Im Jahre 1588 wurden die Gebeine des Heiligen St. Prokop hierher aus dem Kloster Sázava umgebettet und im Jahre 1598 wurde der Zugang aus dem Ladislaussaal geschaffen.
Die einschiffige Kirche besteht aus einem gotischen Chor und einem Renaissanceschiff mit zwei Seitenschiffen. Das Gewölbe ist von 1580; das Grab des heiligen Prokop, das sich ursprünglich in der Mitte des Schiffes befand, wurde 1768 an die Wand verlegt. Das Interieur ist barock, aus den Jahren 1732 und 1750, der Chor aus dem Jahre 1732 ist wahrscheinlich das Werk von Kilian Ignaz Dientzenhofer. Die Barockorgel wurde im Jahr 1969 aus einer Kirche in Skapce hierher gebracht.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- http://www.hrad.cz/en/prague-castle/guidepost-for-visitors/old-royal-palace.shtml
- P. Vlček u. Koll., Umělecké památky Prahy. Pražský hrad a Hradčany. Prag: Academia 2000, S. 64–68.