Alle Wege führen nach Rom
Alle Wege führen nach Rom ist ein Sprichwort, das im übertragenen Sinne „alle Möglichkeiten führen zum Ziel“ zum Inhalt hat.
Allgemeines
Grundlage für den Ausspruch könnte das Milliarium Aureum gewesen sein, das mit dem Sprichwort in Verbindung gebracht wird: Auf dieser vergoldeten Bronze-Säule, die Kaiser Augustus im Jahre 20 vor Christus auf dem Forum Romanum in Rom aufstellen ließ, waren die Namen aller Hauptstädte der Provinzen des Römischen Reiches mit ihrer jeweiligen Entfernung von Rom zu lesen. Augustus legte in seinem Imperium Romanum ein weit verzweigtes Straßennetz an, das von Rom ausgehend in das Römische Reich führte.[1] Wie genau diese Übertragung stattfand und wem sie zuzuschreiben ist, ist nicht eindeutig zu beantworten. Neben Alanus ab Insulis kommt auch Geoffrey Chaucer in Verbindung mit Jean de La Fontaine in Frage. Alanus ab Insulis schrieb in seinem „Liber parabolarum“ die folgende Verszeile: „Tausend Wege führen die Menschen immerfort nach Rom“ (lateinisch Mille viae ducunt hominem per saecula Romam).[2]
Auch die Variante Viele Wege führen nach Rom ist gebräuchlich, verändert aber den Sinngehalt.
Sonstiges
- Ein Buch von Adalbert Seipolt aus dem Jahr 1958 hat den Titel Alle Wege führen nach Rom.
- Eine Erweiterung für das Brettspiel Thurn und Taxis heißt Alle Wege führen nach Rom.
- Ein Musikstück der Band Fettes Brot aus dem Jahr 1998 heißt Viele Wege führen nach Rom (Album Fettes Brot lässt grüßen).
- „Alle Wege führen nach Rom“ ist ein vom Arbeitskreis selbständiger Kultur-Institute e.V. (AsKI) initiiertes digitales Storytelling-Projekt aus dem Jahr 2019. Einzelne Reportagen zeichnen Reisewege nach, berichten von Begegnungen und Erlebnissen, von Begeisterung und Enttäuschung, von Studienaufenthalten und Exil. Sie ranken sich um verschiedene Personen und spielen zu unterschiedlichen Zeiten.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- André Krischke/Helge Röpcke, Graphen und Netzwerktheorie, 2015, S. 126
- Alanus ab Insulis#Zitate
- Storytelling-Projekt Alle Wege führen nach Rom