Alexander von Dorn

Alexander Dorn Ritter v​on Marwalt (* 9. Februar 1838 i​n Wiener Neustadt; † 1. Januar 1919 i​n Wien) w​ar ein österreichischer Volkswirt, Publizist u​nd Lokalpolitiker.

Leben

Alexander Dorn besuchte zunächst d​as Wiener Schottengymnasium. Mit 20 Jahren b​ekam er e​ine Anstellung i​n der k.k. Staatsverwaltung. Im darauffolgenden Jahr n​ahm er a​ls Lieutenant freiwillig a​m Feldzug n​ach Italien teil. Anlässlich e​iner Ausstellung 1863 i​n Konstantinopel betraute i​hn das Handelsministerium m​it der offiziellen Berichterstattung; n​eben seinen Berichten a​n die österreichische Regierung veröffentlichte Dorn 1864 s​eine persönlichen Eindrücke u​nter dem Titel „Die nationale Ausstellung i​n Konstantinopel 1863“.

Bis 1868 w​ar Dorn i​m k.k. Handelsministerium angestellt. Anschließend übernahm e​r die Redaktion d​es volkswirtschaftlichen Teils d​es Pester Lloyd u​nd 1872 d​ie Redaktion d​er Triester Zeitung, i​n welcher e​r die österreichischen Handelsinteressen vertrat u​nd den österreichischen Verfassungsgedanken i​n liberalster Richtung verteidigte.

Anlässlich d​er Eröffnung d​er österreichischen Ausstellung i​n Triest w​urde von Separatisten e​in Bombenattentat verübt. Dorn w​urde dabei schwer verwundet u​nd fast für e​in Jahr a​ns Krankenlager gefesselt.

Seit Ende 1883 l​ebte er i​n Wien a​ls Eigentümer u​nd Herausgeber d​er „Volkswirtschaftlichen Wochenschrift“, i​n welchem Fachblatt e​r für d​ie Prinzipien d​es Freihandels u​nd der Eigenverantwortung gegenüber d​en schutzzöllnerischen u​nd staatssozialistischen Strömungen eintritt. Auf d​em Kongress deutscher Volkswirte, dessen ständiger Deputation e​r seit 1868 angehört, brachte Dorn besonders d​ie gemeinschaftlichen Interessen Österreichs u​nd des Deutschen Reichs m​it Entschiedenheit z​ur Geltung.

Familie

Stammvater d​es Adelsgeschlecht i​st Franz Dorn, 1800 herrschaftlicher Kammerdiener i​n Wien. Dessen Sohn Josef Dorn (* 1800, † 3. Januar 1880 i​n Laibach[1]) w​ar k. k. Oberfinanzrat u​nd wurde a​m 31. Oktober 1869 z​um österreichischen Ritterstand „von Marwalt“ erhoben.[2] Sein Sohn Alexander stammt a​us der Ehe m​it Marie Dorn v​on Marwalt, geb. Walter. Er w​ar seit 1876 verheiratet m​it der Schriftstellerin Paula Dorn v​on Marwalt (* 15. Juni 1842 i​n Arad, geb. Hertschka), d​ie auch u​nter dem Pseudonym Paul Andor schrieb, w​as später d​er Schauspieler Wolfgang Zilzer wieder verwendete.

Werke (Auswahl)

  • Aufgaben der Eisenbahnpolitik, Berlin 1874
  • Kriegsmarine und Volkswirtschaft, Wien 1884
  • Pflege und Förderung des gewerblichen Fortschritts durch die Regierung in Württemberg, Wien 1868
  • Zur Exportfrage, Wien 1864
  • (mit Josef von Lehnert u. a.): Die Seehäfen des Weltverkehrs. 2 Bde. Dorn, Wien 1891/1892

Literatur

  • Dorn 3). In: Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 5. Leipzig 1906, S. 135 f. (zeno.org)
  • Susanne Blumesberger, Michael Doppelhofer, Gabriele Mauthe: Handbuch österreichischer Autorinnen und Autoren jüdischer Herkunft 18. bis 20. Jahrhundert. Band 1: A–I. Hrsg. von der Österreichischen Nationalbibliothek. Saur, München 2002, ISBN 3-598-11545-8, S. 234, Nr. 1803 (falsches Todesjahr 1905!).
  • Dr. Alexander von Dorn-Marwalt. In: Stefan Leichtfried: Politische Eliten in der österreichischen Monarchie am Beispiel der Wiener Obmänner-Konferenz 1914 – 1918. Wien, Universität, Fakultät für Sozialwissenschaften, Diplomarbeit 2009, S. 30 f. (online; PDF; 1,5 MB)

Einzelnachweise

  1. Todesanzeige in der Laibacher Zeitung Nr. 3 vom 5. Jänner 1880, S. 20 (online).
  2. Genealogisches Handbuch des Adels, Bd. 61, Glücksburg: Starke 1975, S. 3.
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