Alexander McDonnell
Alexander McDonnell (* 22. Mai 1798 in Belfast; † 14. September 1835 in London) zählte Anfang des 19. Jahrhunderts neben Louis-Charles Mahé de La Bourdonnais zu den stärksten Schachspielern der Welt.
Leben
McDonnell stammte aus Irland, spielte aber im noblen Westminster Chess Club in London, wo er auch als ausgezeichneter Blindschach-Spieler glänzte. Sein mutiges Angriffspiel war ebenso gefürchtet wie seine langsame Spielweise. Schachuhren existierten noch nicht, und Partien mit ihm dauerten oft bis zu sechzehn Stunden.
1823 reiste er nach Paris, um sich dort mit La Bourdonnais zu messen. Er verlor die meisten Partien. Ein offizieller Wettkampf zwischen beiden fand im Jahr 1834 in London statt. Er war das erste bedeutende Match der modernen Schachgeschichte. McDonnell konnte zwar 30 Partien gewinnen, verlor aber 44 und spielte 14 unentschieden.
Bevor es zum Rückkampf kam, starb McDonnell am 14. September 1835 an einem Nierenleiden. Er wurde, wie auch sein Widersacher La Bourdonnais, auf dem Kensal Green Cemetery beigesetzt.
Die Stellung nach 1. e2–e4 e7–e5 2. f2–f4 e5xf4 3. Sg1–f3 g7–g5 4. Lf1–c4 g5–g4 5. Sb1–c3 g4xf3 6. Dd1xf3 wird das McDonnell-Gambit genannt.
Bekannte Partien
Literatur
- William Greenwood Walker: A Selection of Games at Chess, Actually Played in London by the Late Alexander McDonnell, London 1836.
- Carl Utterberg: De la Bourdonnais versus McDonnell. The Eighty-Five Games of Their Six Chess Matches. McFarland & Company. Jefferson, North Carolina 2005, ISBN 0-7864-2114-2.
Weblinks
- Nachspielbare Schachpartien von Alexander McDonnell auf chessgames.com (englisch)
- Alexander McDonnell bei Chesshistory.com 2004
- Nick Pope: 1834 La Bourdonnais-Macdonnell Matches (englisch)