Aldephonse Alexandre Félix du Jardin
Aldephonse Alexandre Félix du Jardin (* 17. Februar 1796 in Gent; † 24. November 1870 in Brüssel) war ein belgischer Diplomat.
Leben
Seine Eltern waren Pierre-Joseph du Jardin (auch Dujardin) und Antoinette Alexandrine Suzan. In Paris heiratete Aldephonse du Jardin am 21. April 1827 Félicité Sophie Chevin (1806–1842), und in Hannover am 9. November 1844 Louise Frédérique Jeanne Emmy de Zesterfleth (1813–1878).
Du Jardin diente in den Jahren nach der Londoner Konferenz (1830) in der zu diesem Zeitpunkt international noch nicht voll anerkannten belgischen Regierung. 1830 verhinderten Truppen des Deutschen Bundes mit einem Befehlshaber aus dem Königreich Hannover die Annexion Luxemburgs durch das neu entstehende Belgien. Nach der Londoner Konferenz (1839) eröffnete das nun souveräne Königreich Belgien eine diplomatische Residentur in Hamburg und du Jardin wurde 1839 erst als Geschäftsträger am königlichen Hof von Hannover akkreditiert,[1] dann 1840 zusätzlich bei den drei freien Hansestädten, dem königlichen Hof von Dänemark und den herzoglichen Höfen beider Mecklenburg.[1][2] 1845 wurde sein Amtssitz nach Kopenhagen verlegt.
1849 bis 1853 wurde er als Gesandter an den königlich-spanischen Hof in Madrid versetzt, und unterzeichnete hier am 17. Juli 1849 ein Postabkommen.[3] In den Jahren von 1853 bis 1858 war er Gesandter beim Deutschen Bund in Frankfurt am Main,[4] und unterzeichnete hier am 15. März 1854 mit Wilhelm von Eisendecher einen Staatsvertrag.[5] Von 1858 bis 1867 diente er als Gesandter in den Niederlanden und von 1867 bis 1869 im Vereinigten Königreich.[4]
Ehrungen
- Offizier des königl. belg. Leopoldsorden
- Grosskreuz des königl.-grossherzogl. niederl.-luxembg. Orden der Eichenkrone
- Grosskreuz des königl. span. Orden de Isabel la Católica
- Kommandeur des königl. niederl. Orden vom Niederländischen Löwen
Einzelnachweise
- Alexandre-Hippolyte Tarlier: Almanach royal de Belgique, Librairie Polytechnique, Brüssel 1845, S. 13
- Johann Friedrich von Cotta: Allgemeine Zeitung, Nr. 91 vom 1. April 1841, S. 766, Abgerufen am 13. März 2016
- „Bremen, 30. März. Belgien hat sich beeisert, die diplomatischen Verbindungen mit den Hansestädten [...] dauernd herzustellen, nachdem bereits im November 1839 die erste Einleitung hierzu durch den Generallieutenant Goblet geschehen war. Hr. Aldephonse Dujardin aus dem Ministerium der Finanzen und des Handels hat in Lübeck, Bremen und Hamburg seine Creditive als Geschäftsträger Sr. Maj. des Königs Leopold übergeben [...].“
- "Convention de poste entre la Belgique et l' Espagne, signé à Madrid, le 17 juillet 1849" nach Friedrich Lucian Samwer: Nouveau recueil général de traités: conventions et autres, Band 45, Teil 1
- Tobias C. Bringmann: Handbuch der Diplomatie, 1815–1963: Auswärtige Missionschefs in Deutschland und Deutsche Missionschefs im Ausland von Metternich bis Adenauer, Walter de Gruyter, Berlin 2001, S. 49
- Pasinomie: collection complète des lois, décrets, arrêtés et réglements, Bruylant, Brüssel 1854, S. 245
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Albert Goblet d’Alviella | Belgischer Geschäftsträger bei den Hansestädten 1841 bis 1845 | --- nach 1845: Resident in Kopenhagen |
--- vor 1845: Resident in Hamburg | Belgischer Gesandter in Dänemark 1845 bis 1848 | Napoléon-Alcindor de Beaulieu |
Belgischer Gesandter in Spanien 1849 bis 1853 | Eugène Henri Léonard Beyens | |
Camille de Briey | Belgischer Gesandter beim Deutschen Bund in Frankfurt a. M. 1853 bis 1858 | Napoléon-Alcindor de Beaulieu |
Belgischer Gesandter in den Niederlanden 1858 bis 1867 | ||
Sylvain van de Weyer | Belgischer Gesandter im Vereinigten Königreich 1867 bis 1869 | Napoléon-Alcindor de Beaulieu |