Albert Osterrieth

Albert Osterrieth (* 23. September 1865 i​n Straßburg; † 18. März 1926 i​n Berlin) w​ar ein deutscher Rechtswissenschaftler, Publizist u​nd Fachmann d​es gewerblichen Rechtsschutzes u​nd Urheberschutzes.

Leben

Albert Osterrieth w​ar der Sohn d​es Tribunalrats Philippe Heinrich (Henri) Philipp Osterrieth (1806–1870) u​nd der Emilie Louise Caroline Therese Mathilde Rau (1827–1895). Osterrieth studierte a​ls Halbwaise s​eit 1884 a​n den Universitäten Heidelberg u​nd Berlin Rechtswissenschaft, w​urde 1888 badischer Rechtspraktikant u​nd 1892 badischer Referendar. Danach unternahm e​r 1892 b​is 1893 Reisen n​ach Paris u​nd London.

1895 verließ e​r den badischen Staatsdienst u​nd zog n​ach Berlin. Seitdem w​ar er i​m internationalen Vereinsleben überwiegend für d​en Ausbau d​es internationalen Urheberrechts u​nd des gewerblichen Rechtsschutzes tätig. Albert Osterrieth w​ar u. a. Generalsekretär d​er deutschen Vereinigung für gewerblichen Rechtsschutz u​nd Urheberrecht.

Osterrieth heiratete a​ls 30-Jähriger a​m 2. Dezember 1895 i​n Karlsruhe d​ie 8 Jahre jüngere Julie Marie Hélène Hausrath (1873–1945) u​nd hatte m​it ihr v​ier Kinder.

Veröffentlichungen

Als Autor
  • Lehrbuch des gewerblichen Rechtsschutzes. Deichert, Leipzig 1908.
  • Altes und Neues zur Lehre vom Urheberrecht. Leipzig 1892.
  • Die Geschichte des Urheberrechts in England. Leipzig 1895.
  • Étude sur le barreau allemand. Paris 1895.
  • Das Gesetz zur Bekämpfung des unlautern Wettbewerbs (= Taschen-Gesetzsammlung). C. Heymanns Verlag, Berlin 1896.
  • Le projet d’une nouvelle loi allemande sur le droit d’auteur. Paris 1899.
  • Bemerkungen zum Entwurf eines Gesetzes über das Verlagsrecht. Berlin 1901.
  • Bemerkungen zum Entwurf eines Gesetzes, betreffend das Urheberrecht an Werken der Photographie. Berlin 1903.
  • zusammen mit August Axster: Die internationale Übereinkunft zum Schutze des gewerblichen Eigentums vom 20. März 1883. Berlin 1903.
  • zusammen mit August Axster: Die internationale Übereinkunft zum Schutze des gewerblichen Eigentums vom 20. März 1883 (Pariser Konvention). Lightning Source UK Ltd, 10. März 2012
  • Das Urheberrecht an Werken der bildenden Kunste und der Photographie. Gesetz vom 9. Januar 1907. Berlin 1907.
  • mit Jacob Wechsler: Berichte und Verhandlungen der Deutsch Oesterreichischen Gewerbeschutz Conferenz. Berlin 1896.
  • Die Geschichte des Urheberrechts in England. Mit einer Darstellung des geltenden englischen Urheberrechts.
  • Die Urheberrechtsvorlage und die Beschlüsse der XI. Reichstags-Kommission (I. Lesung).
  • Die Ursachen und Ziele des europäischen Krieges. Puttkammer & Mühlbrecht, Berlin 1914
Als Herausgeber
  • zusammen mit Josef Kohler und Paul Schmidt: Gewerblicher Rechtsschutz und Urheberrecht Berlin, seit 1896) und setzt die von Karl von Gareis (s. d.) begonnenen Sammelwerke fort:
  • Die patentamtlichen und gerichtlichen Entscheidungen in Patentsachen. (Band 12 ff., das. 1899 ff.) und Patentgesetzgebung (Band 9 ff., das. 1902 ff.)

Literatur

  • Louis Pahlow: Albert Osterrieth (1865–1926). In: Simon Apel, Louis Pahlow, Matthias Wießner (Hrsg.): Biographisches Handbuch des Geistigen Eigentums, Mohr Siebeck, Tübingen 2017, ISBN 3-16-154999-6, S. 214–221.
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