Albert Kuhn

P. Albert Kuhn, OSB (* 26. November 1839 i​n Risch; † 6. Februar 1929 i​n Einsiedeln; heimatberechtigt i​n Wohlen), w​ar ein Schweizer Kunsthistoriker, Kapitular d​es Stiftes Maria-Einsiedeln u​nd Professor für Kunstgeschichte, s​eit 1861 a​n der Stiftsschule i​n Einsiedeln tätig.

Werk

Kuhn verfasste u​nd publizierte mehrere, darunter einige für s​eine Zeit bedeutende Werke, w​ie z. B. e​ine 6-bändige Allgemeine Kunstgeschichte, s​owie Monographien über Melchior Paul v​on Deschwanden, P. Rudolf Blättler[1][2][3] u​nd Fritz Kunz.[4] Auch befasste e​r sich eingehend m​it Fragen z​um Kirchenbau, w​ozu er ebenfalls Werke u​nd Studien veröffentlichte (z. B. Der jetzige Stiftsbau Maria-Einsiedeln, Buchpublikation 1883).

„P. Albert w​urde vielfach b​ei Renovationen v​on Kirchen u​nd Kapellen beigezogen. Ebenso w​urde er a​ls Berater b​ei kirchlichen Neubauten o​ft befragt. In diesen Fragen w​ar er e​in Kind seiner Zeit, d​ie hierin vielfach anderen Anschauungen huldigte, a​ls sie h​eute vertreten werden.“

[P.] Rudolf Henggeler: In: Biogr. Lex. d. Aargaus 1803–1957.

„Bei P. Albert Kuhn w​ar ich m​eist der Erste. Aber gelernt h​abe ich b​ei ihm r​ein nichts. Seine Aesthetik w​ar Aufsagen, ebenso s​eine Kunstgeschichte (italienische Renaissance, o​hne Bilder). Ich fürchtete ihn, w​ie alle anderen, w​eil er unberechenbar war.“

Linus Birchler: Meine Erzieher. Gedenkschrift zum 100. Geburtstag von Linus Birchler[5]

Publikationen

  • Roma. Die Denkmale des christlichen und des heidnischen Rom in Wort und Bild (mit 690 Illustrationen). Gebr. Carl und Nicolaus Benziger, Einsiedeln, New-York, Cincinnati und St. Louis 1877.
  • Der jetzige Stiftsbau Maria-Einsiedeln. K. und N. Benziger, Einsiedeln 1883.
  • Allgemeine Kunstgeschichte mit aesthetischer Vorschule als Einleitung zur Geschichte und zum Studium der bildenden Künste, Die Werke der bildenden Künste vom Standpunkte der Geschichte, Technik, Aesthetik. 3 Bände in 6 Halbbänden: Geschichte der Baukunst, 1. und 2. Halbband, Geschichte der Malerei, 1. und 2. Halbband, Geschichte der Plastik, 1. und 2. Halbband. Benziger, Einsiedeln 1909.
  • Die Kirche. Ihr Bau, ihre Ausstattung, ihre Restauration. Benziger, Einsiedeln, Waldshut, Cöln, Strassburg i. E. 1916.
  • Grundriss der Kunstgeschichte. Mit 695 Abbildungen im Text. Verlagsanstalt Benziger & Co. A.G., Einsiedeln ohne Jahr (um 1920)
  • Das Kloster Einsiedeln – Geschichte, Beschreibung, Wirkungskreis, Umgebung, Archiv des Immaculata-Zentrums, Appenzell 1926/27[6]
  • Kuhn, P. Albert O.S.B. [et al.]: Schwyz. Einsiedeln. Das Kloster Einsiedeln. Geschichte, Beschreibung, Wirkungskries, Umgebung. Mit 18 Bildern auf Tafeln und 30 im Text. Verlagsanstalt Benziger & Co., Einsiedeln / Köln a. Rh. o. J. (um 1935)

Literatur

  • Romuald Banz: Dr. P. Albert Kuhn O.S.B. : Kapitular des Stiftes Maria-Einsiedeln. Eine Lebensarbeit im Dienste der Erziehung, Kunst und Religion. Rex-Verlag, Luzern 1945.
  • Thomas Fässler: Pater Albert Kuhn und die Landesausstellung 1883 in Zürich. In: Andreas Meyerhans; Peter Niederhäuser (Hrsgg.): Äbte, Amtsleute, Archivare. Zürich 2008 (= Mitteilungen der Antiquarischen Gesellschaft in Zürich, Band 76) S. 141–148, ISBN 978-3-0340-0940-9
  • Flurina Pescatore: Pater Albert Kuhn und seine Kirchenrestaurierungen. In: Der Geschichtsfreund: Mitteilungen des Historischen Vereins Zentralschweiz, Bd. 155, 2002, S. 5–180 (Digitalisat).

Einzelnachweise

  1. Klosterarchiv Einsiedeln: Professbuch Äbte: „Das Jahr 1878 brachte eine Vergrößerung der Studentenkapelle und des Speisesaals, sowie die Schaffung einer Halle und einer Kegelbahn im Hof. Im folgenden Jahre malte P. Rudolf Blättler im Verein mit Dekorationsmaler Brägger die Studentenkapelle aus, die zu einem andächtig stimmenden Raum gestaltet wurde.“. Abgerufen 21. August 2010
  2. Linus Birchler: Meine Erzieher. Gedenkschrift zum 100. Geburtstag von Linus Birchler, 1893-1967. Erinnerungen an LB: BD 1. Hochschulverlag AG an der ETH Zürich 1993, ISBN 978-3728118387. Google Books, S. 14: „Am Gymnasium gab es bei P. Rudolf Blättler jeden Sonntag Privatunterricht im Aquarellieren.“ Abgerufen 21. August 2010
  3. Birchler: Linus Birchler (* 24. April 1893 Einsiedeln, † 2. Januar 1967 Männedorf) leistete Pionierarbeit auf dem Gebiet der Kunstdenkmäler-Inventarisation.
  4. Fritz Kunz: Schweizer Maler (1868–1947)
  5. Linus Birchler: Meine Erzieher. Google Books, S. 14. Abgerufen 21. August 2010
  6. Einsiedeln Abgerufen am 20. Februar 2015.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.