Albert Carsten
Albert Carsten (geboren als Albert Cohn; * 1. November 1859 in Berlin; † 3. September 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt) war ein Architekt und Hochschullehrer in Danzig.
Leben
Albert Cohn stammte aus einer jüdischen Familie in Berlin. Er studierte seit 1878 an der Berliner Universität Mathematik und Kunstgeschichte sowie von 1878 bis 1883 an der Bauakademie Architektur. Seit 1890 arbeitete er für das Ministerium für öffentliche Arbeiten in Berlin.
1898 traten seine Eltern aus der jüdischen Gemeinde aus, die Familie erhielt 1899 den neuen Familiennamen Carsten.[1] In diesem Jahr wurde Albert Carsten auf Wunsch von Kaiser Wilhelm II. nach Danzig in das Architekturbüro zum Bau der neuen Technischen Hochschule geschickt. Er leitete von 1900 bis 1904 den Bau und entwarf einige Teilgebäude selber. 1903 wurde er zum Baurat ernannt und 1904 zum Professor und Leiter des Lehrstuhls für Architektur.
Im Mai 1933 wurde Albert Carsten wegen seiner jüdischen Herkunft aus dem Universitätsdienst entlassen. Er zog nach Berlin-Dahlem zu seinem Sohn Hans Carsten. Von dort wurde er am 17. Juni 1943 im Alter von 83 Jahren in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo er am 3. September 1943 starb.
Albert Carsten war verheiratet und hatte zwei Söhne Georg Carsten (1896–1918, gefallen im Ersten Weltkrieg) und Hans Carsten.
Er entwarf einige Gebäude in Danzig und anderen Orten. 1929 wurde ihm der Titel Dr. Ing. e. h. [ehrenhalber] von der Technischen Hochschule Hannover verliehen, der ihm 1939 wieder aberkannt wurde.
Literatur
- Christian-Alexander Wäldner: Die Technische Universität Hannover und der Entzug akademischer Titel in der NS-Zeit. Lit Verlag Berlin 2012. S. 49–52, mit Foto
Weblinks
- Albert Carsten Gedanopedia (deutsch)
Einzelnachweise
- Christian -Alexander Wäldner: Die Technische Universität Hannover und der Entzug akademischer Titel in der NS-Zeit. Lit Verlag Berlin 2012 S. 49, mit Anm. 210, nach Universitätsarchiv Hannover