Albert Bannwarth
Albert Lothar Joachim Bannwarth (* 26. November 1872 in Arnsberg; † 2. April 1947) war ein deutscher Ingenieur und Manager. Er war Generaldirektor der Hamburgische Electricitäts-Werke Aktiengesellschaft (HEW).
Leben
Er stammte aus dem seit über 300 Jahren in Sigmaringen sesshaften Geschlecht der Bannwarths. Nach dem Volksschulbesuch und dem Abitur am Gymnasium in Sigmaringen studierte er an den Technischen Hochschulen Stuttgart und Hannover. Danach arbeitete er ab 1896 als Ingenieur bei der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft (AEG) in Berlin und wechselte 1897 zu Siemens & Halske. Bei letztgenannter Firma wurde er 1898 Bürovorsteher in Dresden und 1902 Oberingenieur in Köln. 1905 wechselte er nach Hamburg. Später wurde er dort Direktor bei den Hanseatischen Siemens-Schuckert Werken.
Im Dezember 1912 erfolgte seine Berufung zum Direktor der Hamburgische Electricitäts-Werke Aktiengesellschaft (HEW). Von 1928 bis 1930 war er Vorstandsmitglied des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI).[1] 1933 war er Mitglied des Aufsichtsrates der Commerz- und Privatbank Hamburg-Berlin.[2] Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten verließ Albert Bannwarth den Vorstand der HEW und trat in den Ruhestand.
Im Winter 1942/43 verfasste Albert Bannwarth seine Lebenserinnerungen, die sich heute im Nachlass Franz Keller im Stadtarchiv Sigmaringen befinden, dieser ist im Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen deponiert.[3]
Anlässlich des Rathausneubaues in Sigmaringen stiftete er der Stadt ein Goldenes Buch.
Unmittelbar nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Albert Bannwarth wieder Generaldirektor der HEW und blieb es bis zu seinem Tod 1947.
Familie
Er war verheiratet und hatte drei Kinder.
Schriften (Auswahl)
- Albreth Bannwarth. Lebenserinnerungen, Hamburg 1947.
Ehrungen
- 1924 Dr.-Ing. h. c. an der Technischen Hochschule Hannover, zeitgleich Ernennung zum Ehrenbürger
- 1962 wurde in Hamburg-Bramfeld die Bannwarthstraße nach ihm benannt.
Literatur
- Reichshandbuch der Deutschen Gesellschaft – Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild, 2 Bände, Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1930/31.
- Herrmann A. L. Degener: Degeners Wer ist’s?, Berlin 1935, Seite 57.
- David Templin: Wissenschaftliche Untersuchung zur NS-Belastung von Straßennamen, 2017.
Einzelnachweise
- Marie-Luise Heuser, Wolfgang König: Tabellarische Zusammenstellungen zur Geschichte des VDI. In: Karl-Heinz Ludwig (Hrsg.): Technik, Ingenieure und Gesellschaft – Geschichte des Vereins Deutscher Ingenieure 1856–1981. VDI-Verlag, Düsseldorf 1981, ISBN 3-18-400510-0, S. 584–585.
- Commerz- und Privat-Bank Hamburg-Berlin Geschäftsbericht 1933
- Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. 1 T 6-7 Nr. 256.