Alamgir II.
Alamgir II. (* 16. Juni 1699 in Multan; † 29. November 1759 nahe Delhi; eigentlich Aziz ad-Din Abul-Adl Muhammad Alamgir) war von 1754 bis zu seinem Tode Kaiser des nordindischen Mogulreiches. Sein Vater war Jahandar Shah (reg. 1712–1713).
Leben
Aziz ad-Din gelangte am 2. Juni 1754 mit Unterstützung von Ghaziuddin Imad ul-Mulk, des Enkels des Nizams von Hyderabad, auf den Thron und nahm den Namen Alamgir II. an, in Anspielung auf Aurangzeb Alamgir, dessen Strenggläubigkeit er zum Vorbild hatte. Imad ul-Mulk hatte seinen Vorgänger Ahmad Schah mit marathischer Hilfe gestürzt und sich selbst zum Premierminister (wazir-i mamalik) ernannt. Tatsächlich hielt er die Regierungsgeschäfte in den Händen, während Alamgir II. als Marionettenherrscher seinen Palast nicht verlassen durfte. 1757 rückte der Afghane Ahmad Schah Durrani in Delhi ein. Imad ul-Mulk floh, doch Alamgir II. behielt sein Amt. Dem Streit zwischen Durranis Premierminister und Imad ul-Mulk, der sich mit den Marathen verbündet hatte, um nach Delhi zurückkehren zu können, stand er machtlos gegenüber. Am 29. November 1759 fiel er einem Mordanschlag Imad ul-Mulks zum Opfer. Nachfolger wurde zunächst Shah Jahan III., ein Urenkel Aurangzebs, der bereits nach wenigen Monaten wieder abgesetzt wurde, und schließlich Alamgirs ältester Sohn Shah Alam II.
Literatur
- Hans-Georg Behr: Die Moguln. Macht und Pracht der indischen Kaiser von 1369–1857. Econ Verlag, Wien-Düsseldorf 1979.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
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Ahmad Shah | Großmogul von Indien 1754–1759 | Shah Jahan III. |