Akoasma
Als Akoasma (Mehrzahl: Akoasmen; von griech. ἀκοή „Gehör“) bezeichnet man non-verbale, akustische Halluzinationen bei psychischen Störungen.[1][2] Es werden amorphe (ungestaltete), elementare Geräusche (Rauschen, Summen, Pfeifen, Klopfen, Sausen, Zischen, Wiehern, Wispern, nicht aber als eingebende Stimme) oder auch Lärm (Knallen, Klirren, Schießen, Trommeln, Bellen, Heulen) wahrgenommen. Seltener sind konkretere Gehörtäuschungen wie Wasserrauschen, Glockengeläut oder Orgeltöne.
Klassifikation nach ICD-10 | |
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R44.0 | Akustische Halluzinationen |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Vorkommen
Akoasmen können im Rahmen psychischer Erkrankungen (u. a. Schizophrenie) erlebt werden, treten aber auch während der epileptischen Aura auf. Nach der Einteilung von Kurt Schneider zählen Akoasmen zu den Symptomen 2. Ranges der Schizophrenie. Im Rahmen einer Schizophrenie treten Akoasmen im Vergleich zum Stimmenhören jedoch sehr selten auf.[3]
Differentialdiagnose
Akustische Halluzinationen sind von Ohrgeräuschen abzugrenzen, bei denen eine Störung der Hörfunktion zu Grunde liegt (Differentialdiagnose: Tinnitus).[1]
Einzelnachweise
- Willibald Pschyrembel: Pschyrembel. 267. Auflage. De Gruyter, Berlin 2017, ISBN 978-3-11-049497-6, S. 38.
- Rolf-Dieter Stieglitz, Harald J. Freyberger: Psychiatrische Untersuchung und Befunderhebung. In: Mathias Berger (Hrsg.): Psychische Erkrankungen. 5. Auflage. Elsevier GmbH, München 2015, ISBN 978-3-437-29793-9, S. 28.
- S. Leucht, R. Vauth, H. M. Olbrich & M. Jäger: Schizophrenien und andere psychotische Störungen. In: Mathias Berger (Hrsg.): Psychische Erkrankungen. 5. Auflage. Elsevier GmbH, München 2015, ISBN 978-3-437-29793-9, S. 306.