Akelius
Akelius Residential Property AB, bis zum Frühjahr 2014 Akelius Fastigheter genannt, ist ein börsennotiertes schwedisches Wohnungsunternehmen. Es ist in Schweden, Dänemark, Deutschland, England, Kanada, den Vereinigten Staaten und Frankreich aktiv. Mit einem Bestand von rund 50.000 Wohnungen, davon über 20.000 in Deutschland, zählt es zu den größeren Immobilienunternehmen in Europa.
Akelius Residential Property AB | |
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
ISIN | SE0005936713 |
Sitz | Danderyd, Schweden |
Leitung | Pål Ahlsén |
Mitarbeiterzahl | 876[1] |
Umsatz | 4122 Mio. SEK[1] |
Branche | Immobilien |
Website | www.akelius.com/de |
Stand: 31. Dezember 2017 |
Geschäftsmodell
Die ersten Immobilien wurden im Jahr 1994 von Akelius erworben. Im Jahr 2017 lag der Wert der Immobilien bereits bei rund 11 Mrd. Euro.[2] Sie liegen schwerpunktmäßig in Metropolen wie Berlin, Hamburg, London, Paris, New York, Toronto, Montreal, Stockholm und Kopenhagen. Das Geschäftsmodell ist fokussiert auf den Einkauf von Wohnungen im großen Stil in Ballungszentren, dann diese sukzessiv – bei Mieterwechsel – auf ein hohes Ausstattungsniveau zu sanieren und zu erhöhten Mietpreisen wieder auf dem Immobilienmarkt anzubieten.[3] Auf Kritik gegenüber diesem Geschäftsmodell erläuterte Firmengründer Akelius in einer im schwedischen Fernsehen veröffentlichten Dokumentation aus dem Dezember 2018:
„Entweder Sie wählen das Warteschlangensystem (bostadskösystem) und wir subventionieren alle Wohnungen im Zentrum oder Sie wählen den Markt, um zu entscheiden, wie hoch die Preise an verschiedenen Orten sein sollen, es gibt zwei verschiedene Systeme, bei denen die Frage Sie dem Premierminister stellen und nicht mir. […] [I]ch kann nichts tun. […] Wir messen, wo wir das beste Geschäft machen können, wo wir den meisten Menschen bestmöglich helfen können. […] Militärkasernen zu einem niedrigen Preis zu bauen, ist überhaupt nicht unsere Branche.“[4][5]
Auf das Anfang 2020 verabschiedete Gesetz zur Deckelung von Mieten (Mietendeckel) in Berlin reagierte das Unternehmen in seinen neuen Mietverträgen mit einer Sonderpassage. Neben der offiziellen Kaltmiete wird alternativ eine teilweise fünfmal höhere Miete aufgeführt. Diese sogenannte „Schattenmiete“ wäre rückwirkend zu entrichten, falls das Gesetz keinen Bestand haben sollte.[6] Weiterhin hat das Unternehmen angekündigt Liegenschaften an die im Oktober 2020 gegründete Tochtergesellschaft A.B.R. 58 GmbH & Co. KG zu übertragen.
2021 unterzeichnete Akelius einen Vertrag zum Verkauf von 17.600 Wohnungen in Berlin und Hamburg an Heimstaden.
Inhaber und Unternehmensleitung
Hauptaktionärin der Akelius Residential Property AB ist mit 85 Prozent die Akelius-Stiftung, deren Gründer der schwedische Gründer des Unternehmens Roger Akelius ist.[7]
Umsatz und Angestellte
Das Unternehmen erzielt jährliche Mieteinnahmen von rund 500 Mio. Euro. Die Mitarbeiter werden in der unternehmenseigenen „Akelius University“ geschult.[3]
Weblinks
- Website der deutschen Tochtergesellschaft Akelius GmbH
- Akelius Residential Property AB – ein Wohnungs-unternehmen mit globalem Investmentfokus: Auswirkungen des Geschäftsmodells auf die Gentrifizierungsprozesse in den Metropolen, Jahrestagung des AK Geographische Wohnungsmarktforschung 2017 in Esch/Belval 15. September 2017
- Historie von Akelius (1974 bis 2011), akelius.se (auf Schwedisch), im Internet Archive
Einzelnachweise
- Annual Report 2017. Akelius Residential Property AB, abgerufen am 1. Dezember 2018 (englisch).
- Gernot Knödler: Räumungen ohne Rechtstitel in Hamburg. Mieter befürchten Vertreibung. In: taz.de, 15. August 2018.
- Sebastian Kempkens: Wohnen in Hamburg. So kaufen die Profis. In: zeit.de, 27. März 2018.
- Mångmiljardären Roger Akelius: „Jag är superkapitalist“. Abgerufen am 26. September 2019 (schwedisch).
- En vanlig miljardär. Abgerufen am 26. September 2019 (schwedisch).
- Nicolas Šustr: Akelius will Kasse machen. Neues Deutschland, 26. Juli 2020, abgerufen am 30. September 2020.
- Akelius Residential Property AB: Über Akelius. Abgerufen am 18. Januar 2020.