Ahrbrücke (Rech)
Die Ahrbrücke oder Nepomukbrücke in Rech, einer Ortsgemeinde im Landkreis Ahrweiler (Rheinland-Pfalz), ist eine Steinbogenbrücke über die Ahr. Die Straßenbrücke verbindet den Ortskern mit der Bundesstraße 267. Das Bauwerk ist seit 1981 ein geschütztes Kulturdenkmal.
Von 1723 bis 1724 errichtete die Gemeinde Rech zwei steinerne Pfeiler in der Ahr, auf die eine dreifeldrige Holzbalkenbrücke gelegt wurde. Im Jahr 1759 wurde die Brückenkonstruktion durch zwei Bögen aus Bruchsteinen ersetzt. Nach einem Hochwasser 1804 folgte die Ergänzung durch zwei Bögen. Das Hochwasser der Ahr am 13. Juni 1910 zerstörte alle kleineren und acht große Ahrbrücken. Nur die Brücken bei Dernau und Rech blieben erhalten. Die ursprüngliche Steinfigur des heiligen Nepomuk, die 1789 auf einer Brüstung aufgestellt worden war, wurde 1919 von amerikanischen Besatzungstruppen in die Ahr gestürzt und zerstört. Eine neue, 1,7 Meter hohe Figur aus Basalt wurde 1920 vom Eifelverein gestiftet. 2008 wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten durchgeführt. Die Baukosten betrugen 934.000 Euro.
Die rund 43 Meter lange, bis zu fünf Meter hohe Brücke aus Grauwackemauerwerk besitzt vier flache, 4,94 Meter breite Korbbögen. Die beiden inneren Bögen haben eine lichte Weite von je 8,40 Meter, die äußeren von 9,45 Meter bzw. 9,12 Meter. Die Pfeilerbreiten variieren zwischen 1,85 Meter und 2,92 Meter. Eine 47 Zentimeter dicke, 76 Zentimeter hohe, gemauerte Brüstung begrenzt die 4,0 Meter breite Fahrbahn.
Beim Hochwasser der Ahr am 14./15. Juli 2021 wurde die Brücke schwer beschädigt. Der vierte Brückenbogen wurde mit einem großen Teil des südlichen, rechtsseitigen Ufers fortgerissen.[1][2] Der die Ahr querende Verkehr erfolgte behelfsmässig zuerst mit Hilfe von Pendelbooten, dann bis zum 25. August 2021 mit einer Panzerschnellbrücke.[3][4] Oberhalb der Panzerschnellbrücke errichtete die Bundeswehr zusätzlich eine Mittlere Trägerbrücke. Außerdem wurde eine Schwimmstegbrücke für Fußgänger im Bereich der Straße Im Bungert gebaut, die im Oktober etwas weiter östlich vom THW durch eine 39 Meter lange Behelfsbrücke für den Straßenverkehr ersetzt wurde.
Mitte Dezember 2021 beschloss der Gemeinderat von Rech mit acht Ja- und drei Neinstimmen die Reste des denkmalgeschützten Bauwerks abreißen zu lassen.[5]
Literatur
- Paul Clemen (Hrsg.): Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz. Die Kunstdenkmäler des Kreises Ahrweiler. 17. Band, 1. Abteilung, Verlag von L. Schwann, Düsseldorf 1938, S. 519.
- Reinhold Nischalke: Zwei alte Steinbrücken über die Ahr in Dernau und Rech. In: Heimatjahrbuch Kreis Ahrweiler 1989, Bad Neuenahr-Ahrweiler 1988.
- Arno Sauer: Ahrbrücke Rech. In: Steinbrücken in Deutschland. Beton-Verlag Düsseldorf 1988, ISBN 3-7640-0240-9, S. 435–438.
Weblinks
Einzelnachweise
- Christian Koniecki: Nach der Katastrophe: In Rech verlässt man sich lieber auf Selbsthilfe. In: rhein-zeitung.de. 21. Juli 2021, abgerufen am 23. Juli 2021.
- Lars Wienand: Brücken im Kreis Ahrweiler (6, Nepomukbrücke in Rech, bekannt aus der Szene mit dem Campingwagen, der da wie Papier zusammengedrückt wird. Erbaut 1724). In: Twitter. 17. Juli 2021, abgerufen am 19. Juli 2021.
- https://ga.de/region/ahr-und-rhein/mehr-von-ahr-und-rhein/ortsteile-von-rech-waren-vier-tage-lang-getrennt_aid-61618893
- https://ga.de/region/ahr-und-rhein/mehr-von-ahr-und-rhein/flutkatastrophe-im-kreis-ahrweiler-bruecke-der-bundeswehr-vereint-rech_aid-61683331
- Ute Müller: Abriss nach der Flut: Nepomukbrücke in Rech wird nicht wieder aufgebaut, rhein-zeitung.de, 18. Dezember 2021