Agave sobria
Agave sobria ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Agaven (Agave). Ein englischer Trivialname ist „Century Plant“.
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Agave sobria | ||||||||||||
Brandegee |
Beschreibung
Agave sobria bildet manchmal einen kurzen Stamm. Die offenen, sprossenden Rosetten erreichen Wuchshöhen bis 50 cm und einen Durchmesser bis 150 cm. Die variablen, dicken, linealisch bis lanzettenförmigen grauen bis bläulichen, häufig quer gebänderten Blätter sind 45 bis 80 cm lang und 5 bis 10 cm breit. Die welligen, bis warzigen Blattränder sind flexibel gezahnt. Der nadelige Enddorn ist 3 bis 6 cm lang.
Der rispige, schlanke Blütenstand wird 2,5 bis 4 m hoch. Die gelben Blüten sind 25 bis 35 mm lang und erscheinen am oberen Teil des Blütenstandes an unregelmäßig angeordneten Verzweigungen. Die breit trichterige Blütenröhre ist 3 bis 4 mm lang.
Die länglichen dreikammerigen Kapselfrüchte sind 50 bis 65 mm lang und 15 bis 18 mm breit. Die mondförmigen, schwarzen Samen sind 7 bis 8 mm lang und 5 bis 6 mm breit.
Die Blütezeit reicht von März bis November.
Systematik und Verbreitung
Agave sobria wächst in Mexiko in Baja California Sur in Gebirgsregionen der Sierra de la Gigantea an Lavahängen bis 1050 m Höhe. Sie ist vergesellschaftet mit Sukkulenten- und Kakteenarten.
Die Erstbeschreibung durch Townshend Stith Brandegee ist 1889 veröffentlicht worden.[1] Synonyme sind Agave affinis Trel., Agave carminis Trel. und Agave slevinii Johnston.
Es werden folgende Unterarten unterschieden:[2]
- Agave sobria subsp. sobria: Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 60.[3] Sie kommt im nördlichen Mexiko vor.[4]
- Agave sobria subsp. frailensis Gentry: Sie kommt im nördlichen Mexiko vor.[4]
- Agave sobria subsp. roseana (Trel.) Gentry: Sie kommt im nördlichen Mexiko vor.[4]
Agave sobria ist ein Vertreter der Gruppe Deserticolae, die gekennzeichnet ist durch schmale, variable Blätter, schlanke Blütenstände und die Blütenröhrenstruktur. Typisch sind die schlanken Blüten mit den langen, schmalen Tepalen, den lanzettförmigen Blättern mit den entfernt stehenden Randzähnen. Sie ähnelt Agave cerulata, jedoch sind Unterschiede der Blattstruktur erkennbar.[5] Agave sobria wird im Arizona-Sonora Desert Museum in Tucson kultiviert.
Literatur
- August J. Breitung: The Agaves. The Cactus & Succulent Journal Yearbook, 1968, S. 85, 87–88.
- Howard Scott Gentry: Agaves of Continental North America. University of Arizona Press, 1982, S. 396–404.
- T. Heller: Agaven. Münster 2006, S. 134–135.
- Mary & Gary Irish: Agaves, yuccas, and related plants. Timber Press. 2000. S. 165–167.
- J. Thiede: Agave sobria. In: Urs Eggli (Hrsg.): Sukkulenten-Lexikon. Einkeimblättrige Pflanzen (Monocotyledonen). Eugen Ulmer, Stuttgart 2001, ISBN 3-8001-3662-7, S. 64–65.
Einzelnachweise
- Rep. Proc. Calif. Acad. Acad. Sci. II, Band 2, 1889, S. 207.
- Howard Scott Gentry (Hrsg.): Agaves of Continental North America. The University of Arizona Press, Tucson 1982, S. 396–404.
- Agave sobria ssp. sobria bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis.
- Rafaël Govaerts (Hrsg.): Agave. In: World Checklist of Selected Plant Families (WCSP) – The Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew, abgerufen am 6. Februar 2020.
- Gentry: 1982, S. 396