Afrik

Afrik, a​uch Palmfaser genannt, w​ird aus d​en Blättern e​iner Zwergpalme gewonnen, d​ie in afrikanischen Steppen wächst u​nd findet s​chon seit j​eher als natürlicher Polsterfüllstoff für Formpolster i​n der klassischen Polsterei Verwendung.

Herstellung

Afrik als pflanzlicher Füllstoff ist von Natur aus glatt und unelastisch. Für Polsterungen benötigt man aber Füllstoffe, die sich zusammendrücken lassen und elastisch sind. Um diese Eigenschaften zu erreichen, werden die fächerartigen Blätter zerfasert, zu Strängen versponnen und anschließend spiralförmig gedreht. Mit heißem Wasserdampf wird die den Stängeln gegebene Spiralform fixiert. Durch diese Arbeitsgänge erhält man nach dem Aufzupfen der Stränge (in sogenannten Zupfmaschinen) Füllstoffe mit dauerhafter Kräuselung.

Eigenschaften

Afrik lässt s​ich mit e​inem mehr o​der weniger großen Widerstand zusammendrücken u​nd kehrt aufgrund seiner Elastizität wieder g​anz oder annähernd i​n seine ursprüngliche Form zurück. Diese Eigenschaft w​ird bei Füllstoffen a​ls Füllkraft bezeichnet.

Verarbeitung

Bei den Polsterarbeiten kommt der Polsterfüllstoff erst dann zum Einsatz, wenn das Polsterstück bereits fertig geschnürt und mit Federleinwand übergeheftet ist. Nun wird auf dem Spannleinen im Abstand von 5 cm zu den Außenkanten 12–15 cm lange Lasierstiche zum Einhängen des Afriks gezogen. Jeder Lasierstich wird in mehreren Arbeitsgängen gefüllt. Dabei ist zu beachten, dass der Füllstoff gut verzupft und ohne Löcher oder Anhäufungen unter die Lasierstiche geschoben wird, so dass eine gleichmäßige Polsterschicht entsteht. Im vorderen und mittleren Sitzbereich, also den am stärksten beanspruchten Stellen, wird etwas mehr Füllstoff einlasiert. Im Anschluss wird eine Lage Fassonleinwand übergeheftet, mittig durchgenäht und ist fertig zum Garnieren.

Siehe auch

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