Adolph Sierich
Adolph Sierich, auch Adolf (* 26. April 1826 in Hamburg; † 7. Mai 1889 in Hamburg-Winterhude) war ein deutscher Goldschmied und Großgrundbesitzer in Winterhude.
Leben
Der Sohn des Goldschmieds Johann Friedrich Bernhard Sierich und seiner Frau Anna Dorothea Meyer erlernte den Beruf des Vaters. Dieser hatte 1839 in Winterhude ein Gehöft erworben. Der Hof wurde für Sierich nach dem Tod des Vaters 1850 der Grundstock zum Auf- und Ausbau Winterhudes, das seit 1894 zu Hamburg gehört. 1854 erwarb Adolph Sierich auf dem Krohnskamp an der Barmbeker Straße eine neue Hofstelle.[1] Dort errichtete er die Sierich Villa, zwei riesige Scheunen und einige Katen.[1] Die Villa wurde 1957 abgerissen.[2] Der Goldbekkanal wurde von Sierich Anfang der 1860er Jahre schiffbar gemacht, um die industrielle Erschließung Winterhudes zu fördern.
Sierich war von 1871 bis 1876 Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft.
Sierich heiratete in erster Ehe Maria-Louise Lembcke und in zweiter Ehe am 8. Juni 1864 in Hamburg Clara Octavia Repsold (* 18. April 1842 in Hamburg), die Tochter des Hamburger Eichmeisters Georg Repsold (1804–1885), des zweiten Sohnes von Johann Georg Repsold und seit 1825 Hamburger Bürger, und der Maria Amalia Mettlerkamp (1806–1849). Sierich hatte acht Kinder, darunter aus zweiter Ehe, alle in Hamburg geboren, Willy Adolph Sierich (* 14. März 1865), Hugo Adolph Sierich (* 3. Juni 1866) und Annie Gertrud Sierich (* 12. März 1869).
Auf dem Friedhof Ohlsdorf in Hamburg befindet sich bei Planquadrat G 5 (Bergstraße, südlich Friedhofsmuseum) das Familiengrab Adolph Sierich.
Sierichsches Gehölz
Das Sierichsche Gehölz war der Privatforst von Adolph Sierich und wurde von seinen Erben 1901 an die Stadt verkauft. Es umfasst 35 Hektar und liegt im westlichen Teil des Hamburger Stadtparks.[3]
Das Sierich'sche Forsthaus in der Otto-Wels-Straße (vormals Hindenburgstraße 1) im Hamburger Stadtpark wurde 1885 im Auftrag von Adolph Sierich für den Aufseher seines Jagdreviers erbaut.
Würdigung
Nach Adolph Sierich ist seit 1863 die Sierichstraße benannt. Nach Familienangehörigen sind benannt:
- Dorotheenstraße, nach seiner Mutter
- Maria-Louisen-Straße, nach seiner ersten Frau
- Klärchenstraße, nach seiner zweiten Frau
- Agnesstraße, nach Agnes Ahrens, einer Schwester seiner zweiten Frau
- Willistraße, nach einem Sohn aus zweiter Ehe
Quelle
- Hamburger Abendblatt Nr. 112 vom 17. Mai 1989, Seite 7.
Einzelnachweise
- Armin Clasen: Winterhude – Briefe und Dokumente aus der Geschichte eines hamburgischen Dorfes und Vorortes, Verlag der Gesellschaft der Freunde des vaterländischen Schul- und Erziehungswesen, Hamburg, 1950, über Adolph Sierich, S. 11 ff.
- Hamburger Abendblatt vom 20. Mai 2006, http://www.abendblatt.de/ratgeber/wohnen/article107118633/Im-Zeichen-der-Sierichs.html
- Holger Hollmann: Countdown für Park-Jubiläum. In: Hamburger Wochenblatt vom 26. Juni 2013, S. 3.