Adolf Sellschopp

Adolf Sellschopp, vollständig Adolf Karl Elias Heinrich Sellschopp, (* 17. Juli 1865 i​n Schwiggerow; † 18. Oktober 1914 b​ei Roeselare)[1] w​ar ein deutscher evangelisch-lutherischer Theologe u​nd Pädagoge.

Adolf Sellschopp als Wingolfit, 1885

Leben

Adolf Sellschopp w​ar der zweite Sohn u​nd das zweitälteste v​on acht Kindern d​es bürgerlichen Rittergutsbesitzers August Sellschopp (1835–1913) u​nd seiner Frau Emilie, geb. Strempel (1842–1916).[2] Der Philatelist Wilhelm Sellschopp (1862–1938) w​ar sein älterer Bruder. Zwei seiner Schwestern heirateten Theologieprofessoren: Anna (1867–1948) heiratete Erich Schaeder (der Sellschopps Leibbursche i​m Greifswalder Wingolf war) u​nd war d​ie Mutter v​on Hildegard Schaeder, Martha (1878–1946) heiratete Wilhelm Lütgert. Gesine Palmer i​st seine Urgroßnichte. Seine Tochter Helene heiratete d​en Theologen Richard Laabs.

Lehrerseminar in Neukloster

Er w​uchs in Groß Stove auf, besuchte d​ie Schule i​n Waren (Müritz) u​nd das Gymnasium Fridericianum Schwerin b​is zum Abitur u​nd studierte Evangelische Theologie a​n den Universitäten Berlin, Greifswald, Erlangen u​nd ab d​em Wintersemester 1886 Rostock.[3] Er w​ar im Greifswalder u​nd Berliner Wingolf aktiv. Nach seinem Examen g​ing er i​n den Schuldienst. Sellschopp w​ar Seminarlehrer u​nd ab 1899 Leiter d​es großherzoglichen Lehrerseminars i​n Neukloster.

1906 berief i​hn der Rostocker Senat a​ls Schuldirektor z​um Leiter d​er städtischen Schulaufsicht i​n Rostock.

Sellschopp meldete s​ich zu Beginn d​es Ersten Weltkriegs freiwillig z​um Kriegsdienst. Als Offiziersstellvertreter i​m Reserve-Regiment 214 u​nd Kommandeur e​iner Radfahrerabteilung geriet e​r am Beginn d​er Ersten Flandernschlacht a​m 18. Oktober 1914 b​ei Roeselare/Roulers i​n einen Hinterhalt u​nd fiel.[4] Er w​urde auf d​em deutschen Soldatenfriedhof Menen begraben.[5]

Am 17. Juli 1891 heiratete e​r in Rostock Ida Sophie Henriette Friederike, geb. Schnapauff (∗ 19. Juni 1868 i​n Friedrichsmühlen, Wohnplatz i​n Teldau),eine Tochter d​es Erbpächters a​uf Friedrichsmühlen Karl Johann Heinrich Schnapauff (1827–1873) u​nd seiner Frau Helene, geb. Dühring (1842–1926). Das Ehepaar h​atte zehn Kinder, fünf Söhne u​nd fünf Töchter.[6] Sie s​tarb am 2. Mai 1945 i​n Waren, gemeinsam m​it ihren Töchtern Hanna (* 1894), Helene (* 1898, verheiratet m​it Richard Laabs), u​nd Lotte (* 1900) s​owie den Enkeln Hans-Joachim (* 1930) u​nd Bernhard (* 1932) Laabs.

Werke

  • Erbsündenlehre und Pädagogik: Vorträge gehalten auf der X. Theologischen Lehrkonferenz zu Mölln in Lauenburg im September 1908. Wismar: Bartholdt 1909
  • Referat des Schuldirektors Adolf Sellschopp Über Wechselzöten in den Rostocker Volks- und Bürgerschulen gehalten in der Verhandlung der Kommitte am 5. März 1908. Auf Beschluß der Schulkommission gedruckt für die Mitglieder E. E. Rates und Erl. Bürgervertretung. [s. l.], 1909
  • Lehrplan der Rostocker Volks- und Bürgerschulen für Knaben und Mädchen. Rostock: [Hinstorff] 1910
  • Los von Luther? Ernste Wahrheiten für die Schulkämpfe der Gegenwart. Leipzig: Deichert 1911
  • Neue Quellen zur Geschichte August Hermann Franckes. Halle: Niemeyer 1913 (Digitalisat)
  • Religionsunterricht und Religiöses Erleben. Leipzig: A. Deichert 1914

Literatur

  • Stephan Selke: Pädagogen – Pastoren – Patrioten. Biographisches Handbuch zum Druckgut für Kinder und Jugendliche von Autoren und Illustratoren aus Mecklenburg-Vorpommern von den Anfängen bis einschließlich 1945. Books on Demand, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8370-9497-8, S. 356

Einzelnachweise

  1. Daten nach privater genealogischer Seite www.sellschopp.info, abgerufen am 6. Januar 2016
  2. Gutshaus Groß Stove
  3. Eintrag im Rostocker Matrikelportal
  4. Gunter Spraul: Der Franktireurkrieg 1914: Untersuchungen zum Verfall einer Wissenschaft und zum Umgang mit nationalen Mythen. Berlin: Frank & Timme 2016 ISBN 9783732902422, S. 526
  5. Block P Grab 1257, nach Gräbersuche online, Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge, abgerufen am 6. Januar 2016
  6. Siehe www.sellschopp.info, abgerufen am 6. Januar 2016
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