Adele Garsò-Galster
Adele Garsò-Galster, geborene Adele Galster, (23. Mai 1840 in Berlin – 11. September 1863) war eine deutsche Theaterschauspielerin.
Leben
Galster ist eine Tochter des Schauspielers Karl Galster und wurde von ihm zum Bühnenberuf bestimmt. Auch Wilhelmine Schröder-Devrient riet ihr zum Theaterberuf. In einer kleinen Hosenrolle erschien sie im Lustspiel „Lady Ellen“ zum ersten Mal vor Publikum. Am Hamburger Stadttheater entwickelte sie sich unter Jean Baptist Baison weiter, wo sie in lauter Kinderrollen im Sommernachtstraum, Graf Waldemar und Verschwender debütierte. Geradezu Aufmerksamkeit erregte sie in Berlin als „Marie“ in Die Bettlerin, eine der schwierigsten Kinderrollen, die je geschrieben wurden. In Kinderkomödien von Karl August Görner elektrisierte sie förmlich das Berliner Publikum. Sie wurde wie eine Große beschäftigt und an ihrem 15. Geburtstag hatte sie bereits 500 Mal die Bühne betreten.
Für Kinderrollen damit zu alt, aber noch zu jung für jugendliche Liebhaberinnen, nahm sie Unterricht bei Adele Peroni-Glasbrenner. Ihr erstes selbstständiges Engagement erhielt sie in Hamburg 1856. Nach zwei Jahren ging sie nach Breslau und dann nach Darmstadt, wo sie den Hofopernsänger Siga Garsò kennenlernte und 1860 heiratete.[1] Anschließend ging sie nach Kassel.
Sie starb 1863 im Alter von 23 Jahren an einer Unterleibsentzündung.
Ihre Geschwister waren die Schauspieler Cäsar Galster (verheiratet mit Livia Eichberger, Opernsängerin), Georgine Galster und Carl Galster.
Die Tänzerinnen Amalie Galster (1812–1881) und Hulda Galster (1810–1874), Schwestern ihres Vaters, waren ihre Tanten. Der Tänzer Paul Taglioni, verheiratet mit Amalie, war ihr angeheirateter Onkel und deren Kind Maria Taglioni die Jüngere (1833–1891), ebenfalls Tänzerin, ihre Cousine.
Literatur
- Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der Deutschen Bühne im XIX. Jahrhundert. Verlag von Paul List, Leipzig 1903, S. 307, (Textarchiv – Internet Archive).
Einzelnachweise
- Siga Garsò bei Operissimo auf der Basis des Großen Sängerlexikons