Adele Elise Allram

Adele Elise Allram, geborene Adele Elise Lechner, verh. Allram, auch Elise Allram-Lechner bzw. Adele Allram-Lechner (* 25. November 1826[A 1] in Wien; † 24. Mai 1861 in Prag) war eine österreichische Schauspielerin.

Adele Elise Allram, M. L. Winter, 1862

Leben

Allram wurde in Wien fürs Theater ausgebildet. Schon im Alter von 10 Jahren trat sie in Wien in Kinderrollen auf. „Eine wunderliebliche Erscheinung war Adele Lechner, als Sofie, und ganz zartfühlendes Kind in Ton, Haltung und Geberde [sic], macht sie ihrem Lehrer alle Ehre.“[1], urteilte eine Rezension von 1836.

Als Schauspielerin debütierte sie in Olmütz (heute Olomouc) und kam bald darauf an das Carltheater nach Wien und an Ostern 1846 nach Prag. An dem dortigen Ständetheater unter der Direktion von Johann Hoffmann trat sie erstmals als Armanda in dem Drama „Molière“ von Desnoyer auf und wurde bald ein Publikumsliebling.[2] Hauptsächlich spielte sie in Lustspielen das Fach der naiven und munteren Liebhaberin, trat aber auch in Dialektrollen sowie tragischen Stücken auf.[3] Sie gab 1855 außerdem Gastspiele in Graz[4] sowie ab 1852 in Hamburg, Dresden und am Wiener Hofburgtheater.[5]

In Prag heiratete sie ein Mitglied der seinerzeit berühmten Schauspielerfamilie Allram. Sie starb in Prag im Alter von nur 34 Jahren an Diphtherie und hinterließ einen vierjährigen Sohn[6].

Literatur

Constantin von Wurzbach: Lechner, Adele Elise. In: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich. 14. Theil. Kaiserlich-königliche Hof- und Staatsdruckerei, Wien 1865, S. 286 f. (Digitalisat).
Ludwig Eisenberg: Großes biographisches Lexikon der deutschen Bühne im 19. Jahrhundert. List, Leipzig 1903, S. 22
Öttinger: Allram, Adele. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 1, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1957, S. 15.
Karl-Josef Kutsch und Leo Riemens: Großes Sängerlexikon, 1. Bd., 4., erw. u. akt. Aufl., München 2003, S. 68.

Einzelnachweise

Geburtsdatum nach Öttinger; Wurzbach und Eisenberg sowie Kutsch/Riemens geben 1824 an.

Wiener Theater-Zeitung vom 8. April 1836, S. 283 (Digitalisat).
Vgl. Der Zwischen-Akt vom 27. Mai 1861, 3. nicht-nummerierte Seite (Digitalisat).
Vgl. Der Zwischen-Akt vom 29. Mai 1861, 3. nicht-nummerierte Seit (Digitalisat).
Vgl. Tagespost (Graz) vom 28. Mai 1861, 3. nicht-nummerierte Seite (Digitalisat); vgl. auch Oesterreichische Theater-Kronik vom 9. September 1855, S. 11 (Digitalisat).
Vgl. Der Zwischen-Akt vom 29. Mai 1861, 3. nicht-nummerierte Seit (Digitalisat); vgl. auch Allgemeine Theater-Chronik vom 1. August 1851, S. 361 (Digitalisat).
Vgl. Fremden-Blatt vom 27. Mai 1861, 4. nicht-nummerierte Seite (Digitalisat).

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[1] Geburtsdatum nach Öttinger; Wurzbach und Eisenberg sowie Kutsch/Riemens geben 1824 an.

[2] Wiener Theater-Zeitung vom 8. April 1836, S. 283 (Digitalisat).

[3] Vgl. Der Zwischen-Akt vom 27. Mai 1861, 3. nicht-nummerierte Seite (Digitalisat).

[4] Vgl. Der Zwischen-Akt vom 29. Mai 1861, 3. nicht-nummerierte Seit (Digitalisat).

[5] Vgl. Tagespost (Graz) vom 28. Mai 1861, 3. nicht-nummerierte Seite (Digitalisat); vgl. auch Oesterreichische Theater-Kronik vom 9. September 1855, S. 11 (Digitalisat).

[6] Vgl. Der Zwischen-Akt vom 29. Mai 1861, 3. nicht-nummerierte Seit (Digitalisat); vgl. auch Allgemeine Theater-Chronik vom 1. August 1851, S. 361 (Digitalisat).

[7] Vgl. Fremden-Blatt vom 27. Mai 1861, 4. nicht-nummerierte Seite (Digitalisat).