Acrorchis roseola
Die Orchidee Acrorchis roseola ist die einzige Art in der Gattung Acrorchis. Sie wurde erst 1990 von Robert Louis Dressler beschrieben. Die kleinen Pflanzen wachsen epiphytisch oder lithophytisch in Costa Rica und Panama.
Acrorchis roseola | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name der Gattung | ||||||||||||
Acrorchis | ||||||||||||
Dressler | ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name der Art | ||||||||||||
Acrorchis roseola | ||||||||||||
Dressler |
Beschreibung
Die Sprossen von Acrorchis roseola stehen in Abständen an einem kriechenden Rhizom und bilden eine locker-horstige Pflanze. Die Sprosse sind unverdickt, sie bestehen aus mehreren Internodien und werden neun bis 13 Zentimeter lang. Die sechs bis zehn Blätter stehen zweizeilig am Spross. Sie sind länglich-oval, unterseits grau-grün mit dunkler Mittelrippe, oberseits dunkelgrün.
Der Blütenstand erscheint an der Spitze der Sprosse. Zwischen mehreren kleinen Hochblättern erscheinen nacheinander die Blüten, sie sitzen an einer stark gestauchten Blütenstandsachse. Die resupinierten Blüte sind weiß bis rosa gefärbt. Die Sepalen und Petalen sind annähernd gleich: schmal, etwa acht bis zehn Millimeter lang und drei Millimeter breit. Die äußeren drei Blütenblätter sind an der Basis ein kurzes Stück miteinander verwachsen. Die Lippe ist nur undeutlich dreilappig, die Seitenlappen sind etwas nach oben geschlagen. Am Grund der Lippe formt diese eine kleine Ausbuchtung; von dort bis zur Mitte der Lippe erstreckt sich ein gelber Kallus. Die etwa drei Millimeter lange Säule ist zur Hälfte mit der Lippe verwachsen. Das Rostellum trennt Narbe und Staubblatt, produziert aber keine Klebscheibe. Das Staubblatt enthält vier Pollinien.
Die Frucht ist eine ovale, sechsrippige Kapsel, etwa zehn auf sechs Millimeter groß.
Verbreitung
Acrorchis roseola wächst in Costa Rica und in Panama in Höhenlagen von 900 bis 1800 Meter. Sie kommt als Epiphyt in feuchten Wäldern vor. In den höheren Lagen und an exponierten Stellen, wo kaum Bäume wachsen, ist sie lithophytisch auf mit Moos bewachsenen Felsen oder am Boden zu finden.
Systematik
Innerhalb der Unterfamilie Epidendroideae wird die Gattung Acrorchis in die Tribus Epidendreae und dort in die Subtribus Laeliinae eingeordnet. Acrorchis ist nah verwandt mit Jacquiniella.[1]
Der Name Acrorchis setzt sich zusammen aus dem altgriechischen άκρος „acros“ (Berggipfel) und όρχις „orchis“ (hier: Orchidee) und bezieht sich auf die hochgelegenen Fundorte. Das Artepithet roseola bezieht sich auf die rosafarbenen Blüten.
Literatur
- Robert L. Dressler: Acrorchis, a new genus from the mountains of Panama and Costa Rica. In: Orquídea (Mexico City) 12(1): 11–17. 1990 Online, abgerufen am 1. Januar 2014
- Alec M. Pridgeon, Phillip Cribb, Mark W. Chase: Genera Orchidacearum. Bd. 4/1: Epidendroidae (Part one). S. 187f. Oxford University Press, 1999. ISBN 0-19-850712-7
Einzelnachweise
- Cássio van den Berg et al. (2000): A phylogenetic analysis of Laeliinae (Orchidaceae) based on sequence data from internal transcribed spacers (ITS) of nuclear ribosomal DNA. Lindleyana 15(2): 96–114. Online, abgerufen am 14. Dezember 2007 (Memento des Originals vom 26. September 2007 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.