Abiskojåkka

Der Abiskojåkka (nordsamisch Ábeskoeatnu) i​st ein Fluss i​m nordschwedischen Nationalpark Abisko. Er i​st der Abfluss d​es Abiskojaure. Nach ca. 10 Kilometern mündet e​r bei Abisko i​n den Torneträsk u​nd ist dessen größter Zufluss. Regional w​ird auch d​er obere Anschnitt d​es aus d​em Torneträsk entspringenden Torne älv wenigstens b​is Jukkasjärvi a​ls Abiskojåkka bezeichnet. Die Fallhöhe v​om Abiskojaure b​is zum Torneträsk beträgt 147 Meter. Während d​er Schneeschmelze i​m Frühjahr i​st sein Wasserstand u​m mehrere Meter erhöht.

Abiskojåkka
Ábeskoeatnu
Daten
Lage Abisko-Nationalpark in Norrbottens län (Schweden)
Flusssystem Torne älv
Abfluss über Torne älv Ostsee
1. Gletscher
2. See
1. südlich des Válfojávri
2. Ábeskojávri
Quellhöhe 488 m ö.h.(See)
1189 (Gletscher) Kartenserver der staatlichen schwedischen Landvermessung Gletscher
68° 16′ 1,56″ N, 18° 7′ 41,16″ O südlich des Válfojávri
Mündung in den See Torneträsk
68° 21′ 50″ N, 18° 47′ 15″ O
Mündungshöhe 341 m ö.h.
Höhenunterschied 147 m
Sohlgefälle 15 
Länge 10 km (nominell)
45 km (hydrologisch)
Einzugsgebiet 544 km²
Gemeinden Kiruna

Quelle

Der eigentliche Ursprung des Flusses liegt 1189 m über dem Meer und ist ein kleiner Gletschersee in Norwegen, 0,3 km westlich der schwedischen Grenze). Nach etwa 3 km mündet der Gletscherbach knapp unterhalb des norwegischen Sees Válfojávri (1009 m über dem Meer in Norwegen, ca. 1 km westlich der schwedischen Grenze) in den Válfojohka, Hauptzufluss des schwedischen Sees Gamajávri (610 m über dem Meer). Dessen Abfluss Gamaeatnu (schwedisch Kamajåkka) ist Hauptzufluss des Sees Ábeskojávri (schwedisch Abiskojaure (488 m über dem Meer), dessen Abfluss Ábeskoeatnu/Abiskojåkka Hauptzufluss des Sees Duortnosjárvi (schwedisch Torneträsk, 341 m über dem Meer). Der Quellbach, der Válfojohka, der Gamajávri, der Kamajåkka, der Abiskojaure und der Abiskojåkka haben zusammen eine Länge von ca. 45 km.[1] Insgesamt entwässern sie ein Gebiet von 544 km².

Abisko kanjon

Bei Abisko fließt d​er Abiskojåkka d​urch einen Canyon. Der Canyon w​urde durch Erosion d​er weicheren Gesteinsbestandteile gebildet.

Abisko delta

In der Mündung des Abiskojåkkas in den Torneträsk hat sich ein Delta gebildet. Es besteht aus Schlamm und Kies, den der Abiskojåkka mitbringt. Während der Brutzeit der Vögel von Mai bis Juli ist der Zugang zum Delta gesperrt.

Flora und Fauna

Im Abiskojåkka l​eben die Äsche (Thymallus thymallus), Meerforelle (Salmo trutta) u​nd Saiblinge (Salvelinus).

Vögel a​m Fluss s​ind der Prachttaucher (Gavia arctica), d​er Sterntaucher (Gavia stellata), d​er Temminckstrandläufer (Calidris temminckii), d​ie Eisente (Clangula hyemalis), d​ie Trauerente (Melanitta nigra), d​er Mittelsäger (Mergus serrator), d​er Sandregenpfeifer (Charadrius hiaticula), verschiedene Wasseramseln (Cinclus), d​er Bergfink (Fringilla montifringilla), d​er Grauschnäpper (Muscicapa striata), d​as Blaukehlchen (Luscinia svecica), d​ie Schafstelze (Motacilla flava) u​nd die Gebirgsstelze (Motacilla cinerea).

Am Uferbereich u​nd am Canyon wachsen d​er Alpen-Tragant (Astragalus alpinus), d​er Rosenwurz (Rhodiola rosea) s​owie verschiedene Arten d​er Leimkräuter (Silene) u​nd der Steinbrechgewächse (Saxifraga).

Malmbanan

Während des Baus der Malmbanan wurde für den Abiskojåkka bei Abisko ein Tunnel gesprengt, da es einfacher war, den Fluss durch einen Tunnel zu leiten, als eine Brücke für die Eisenbahn zu bauen. In der Nähe der Abisko Turiststation ist im Canyon ein ehemaliger Hausgrund zu erkennen. Dieses Haus war eine Kraftwerkstation, die Elektrizität für den Bau der Malmbaban lieferte.

Wanderwege

Der Kungsleden u​nd der Nordkalottleden folgen zwischen d​er Abisko Turiststation u​nd der Wanderhütte Abiskojaure d​em Verlauf d​es Abiskojåkka. Zudem g​ibt es b​ei Abisko mehrere kürzere Wanderwege a​m Fluss.

Literatur

  • Anna Burman: Abisko. Turtips (= Länsstyrelsen i Norrbottens Län. Rapportserie. 1, 2003, ISSN 0283-9636). Länsstyrelsen i Norrbottens län, Luleå 2003.
  • Sverige Lantmäteriverket: Lantmäteriets fjällkarta. BD 6, Abisko – Kebnekaise – Narvik. 3. Auflage. Lantmäteriet, Gävle 2006, ISBN 91-588-9488-8.
  1. GPS-Track vom Quellgletscher (siehe Kartenserver der staatlichen schwedischen Landvermessung) bis zur Mündung in den Torneträsk


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