AISA I-115

Die AISA I-115 w​ar ein zweisitziges Schulflugzeug d​es spanischen Herstellers Aeronáutica Industrial S.A. a​us den 1950er-Jahren.

AISA I-115
Typ:zweisitziges Schulflugzeug
Entwurfsland:

Spanien 1945 Spanien

Hersteller: AISA (Aeronáutica Industrial S.A.)
Erstflug: 16. Juni 1952
Indienststellung: 1956
Produktionszeit:

1954 –

Stückzahl: 450

Entwicklung

Die AISA I-115 war die militärische Variante des einmotorigen zivilen Schulflugzeuges I-11, welches mit nebeneinanderstehenden Sitzen im Jahr 1948 entworfen wurde. Die erste I-11 flog im Jahr 1951 und sollte die veralteten Trainer des Typs Bücker Jungmann ersetzen. Das Flugzeug wurde von Iberavia entworfen, gebaut wurde es von AISA. Später wurde Iberavia von AISA gekauft. Die spanische Luftwaffe bevorzugte jedoch Tandem-Sitzplätze für seine Schulflugzeuge, so dass die I-11 zur I-115 weiterentwickelt wurde. Die I-115 erbte das Spornrad-Fahrwerk der Serienversion der I-11, die als I-11B verkauft wurde, hatte aber einen längeren Rumpf. Außerdem hatte die Maschine eine etwas größere Spannweite und war wesentlich schwerer. Diese Änderungen benötigten mehr Leistung, so dass in die I-115 ein 112 kW (150 PS) ENMA Tigre-Reihenmotor eingebaut wurde, dem einzigen in Spanien zu dieser Zeit verfügbaren Motor dieser Klasse. Der erste Prototyp flog am 16. Juni 1952. Gebaut wurde das Flugzeug in Carabanchel, in der Nähe von Cuatro Vientos.

Konstruktion

Die a​ls freitragender Tiefdecker ausgelegte I-115 besaß e​inen Ganzschalenrumpf i​n Holzbauweise. Auch d​ie einteilige Tragfläche m​it zwei Holmen w​ar vollständig a​us Holz aufgebaut, w​obei die Sperrholzbeplankung e​inen Teil d​er auftretenden Kräfte aufnehmen konnte. Lediglich Querruder u​nd Klappen wurden m​it Stoff bespannt. Die Tragfläche w​ies an d​er Wurzel e​ine Tiefe v​on 1,96 m auf, d​ie sich z​ur Spitze a​uf 0,98 m verringerte. Die V-Stellung betrug 6°, d​er Einstellwinkel 3°. Die Querruder w​aren differentialbetrieben u​nd senkten sich, w​enn die geschlitzten Landeklappen gesenkt wurden. Das Seitenleitwerk w​ar fast rechteckig. Die Höhenruder w​aren mehr verjüngt u​nd mit Trimmklappen versehen. Die Tandem-Cockpits wurden m​it einer langen verglasten Haube verschlossen, d​ie voneinander unabhängige Abschnitte sowohl für Lehrer u​nd Schüler hatte. Alle Anzeigen w​aren doppelt vorhanden u​nd enthielten a​uch die Instrumente für Blindflugausbildung. Das f​este Spornradfahrwerk w​ar unverkleidet, d​as Spornrad w​ar lenkbar.

Einsatz

Über 200 I-115 wurden an die spanische Luftwaffe, 150 davon im Frühjahr 1956, ausgeliefert. Damals gab es einen Auftrag für weitere 150 Exemplare. Angeblich sollen bis zu 450 Stück produziert worden sein.[1] Sie wurden zunächst als Typ EE-6 bekannt, EE heißt Escuela Elemental oder Grundausbildung, aber als die Kategorie umbenannt wurde, wurde die I-115 als E-9 bezeichnet (nach anderen Quellen als E.6[2][3], E steht für Entrenamiento oder Trainer). Die E-9 war im Dienst von 1956 bis 1976, konnte aber die erst 1988 endgültig ausgemusterte CASA 1.131 (in Lizenz gebaute Bücker Jungmann) nie ersetzen, sondern wurde parallel dazu betrieben. Trotz der langen Nutzungszeit gab es regelmäßig Kritik an ihrem Flugverhalten und dem hohen Gewicht: Von den Soldaten wurden das Flugzeug „Garrapata“ (Zecke) genannt, weil sie die Tendenz hatte, sich beim Start nur sehr schwer vom Boden, seinem Wirt, zu lösen. Einige späte Modelle wurden deshalb mit dem de Havilland Gipsy Major Motor (145 PS) und andere mit dem Lycoming O-435-A (190 PS) ausgerüstet.

Viele I-115 wurden a​m Ende i​hres Militärdienstes a​n Zivilisten verkauft, derzeit s​ind einige i​n Museen u​nd historischen Fliegerklubs vorhanden u​nd werden restauriert.[4]

Militärische Nutzer

Technische Daten

Kenngröße Daten
Besatzung2
Länge7,34 m
Spannweite9,53 m
Höhe2,08 m
Flügelfläche14,00 m²
Leermasse610 kg
max. Startmasse990 kg
Reisegeschwindigkeit204 km/h
Höchstgeschwindigkeit230 km/h
Dienstgipfelhöhe4300 m
Reichweite
Triebwerkeein Kolbenmotor ENMA Tigre G-IV-B mit 150 PS (ca. 110 kW)

Siehe auch

Literatur

  • Nikolaus Krivinyi: Taschenbuch der Luftflotten 1976, J.F. Lehmanns, München 1976, ISBN 3-469-00511-7
  • Leonard Bridgman (Hrsg.): Jane’s All The World’s Aircraft – 1959–60, Sampson Low, Marston & Company Ltd., London, 1959

Einzelnachweise

  1. Krivinyi, N. : Taschenbuch der Luftflotten 1976, S. 388
  2. Leonard Bridgman (Hrsg.): Jane’s All The World’s Aircraft – 1959–60, Sampson Low, Marston & Company Ltd., London, 1959, S. 226
  3. News, in Aeroplane Monthly, September 2002, S. 8
  4. AISA I-115 Garrapata (Memento vom 2. Mai 2010 im Internet Archive) (englisch)
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