École biblique et archéologique française de Jérusalem
Die heute École biblique et archéologique française de Jérusalem (französisch Französische biblische und archäologische Schule Jerusalem) genannte Einrichtung wurde 1890 unter dem Namen École Pratique d’Études Bibliques („Praktische Schule für Bibelstudien“) von P. Marie-Joseph Lagrange O.P. im Dominikanerkonvent St. Étienne zu Jerusalem gegründet. Mit päpstlicher Anerkennung widmete sich die École biblique der wissenschaftlichen Erforschung des Heiligen Landes und der biblischen Texte. Zu ihrer Spezialität wurde es, die Berichte der Bibel mit archäologischen, ethnologischen, historischen und exegetischen Methoden im konkreten Zusammenhang mit den biblischen Örtlichkeiten zu erhellen. Forscher an der École biblique waren maßgeblich an der Edition der Schriftrollen vom Toten Meer beteiligt.
Die wohl berühmteste Publikation der 1920 auch vom französischen Staat anerkannten Forschungseinrichtung ist die 1956 auf Französisch erschienene Jerusalemer Bibel, eine Bibelübersetzung, die wegen ihrer literarischen Qualität und textkritischen Strenge bis heute international große Beachtung findet (deutsch 1968).
Von der École biblique wird seit 1892 die Fachzeitschrift Revue Biblique herausgegeben.
Berühmte Schüler
- Alois Musil, 1895
Weblinks
- Homepage der École biblique (französisch)
Literatur
- Jerome Murphy-O’Connor: The École Biblique and the New Testament. A Century of Scholarship (1890–1990) (= Novum testamentum et orbis antiquus. 13). With a Contribution by Justin Taylor. Universitäts-Verlag u. a., Fribourg u. a. 1990, ISBN 3-7278-0682-6.
- Dominique Trimbur: Une école française à Jérusalem. De l’école pratique d’études bibliques des Dominicains à l’école biblique et archéologique française de Jérusalem (= Mémoire Dominicaine. Série thématique. 5). Les Éditions du Cerf, Paris 2002, ISBN 2-204-07035-1.