Ältere römische Kursive

Die ältere römische Kursive oder Majuskelkursive (selten auch Capitalis Cursiva) ist eine Kursivschriftvariante der antiken römischen Capitalis-Schriftfamilie.

Auszüge aus Reden im römischen Senat, Papyrusfragment, 1. Jh. n. Chr.
Ältere (oben) und jüngere (unten) römische Kursive im Vergleich

Wie alle anderen Varianten der Capitalis-Schriften ist die Kapitalkursive eine reine Majuskelschrift (Versalschrift). Sie war die alltägliche Gebrauchsschrift für geschäftliche Schriftstücke und ist in einigen Papyri aus der Zeit zwischen dem 1. und 4. Jahrhundert überliefert.

Typisch für die ältere römische Kursive ist unter anderem das so genannte „b à panse gauche“, das b mit dem Bauch nach links. Im alltäglichen Gebrauch veränderten sich die Buchstaben zu bogigen Formen mit langen Schleifen in der oberen und unteren Zone, bis sich daraus eine kursive Dreizonen-Schrift (Minuskel) entwickelte (jüngere römische Kursive).

Ganz flüchtige Notizen waren auf Wachstafeln notiert. Die römische Kursive passte sich diesem Beschreibstoff durch einige Buchstabenveränderungen an und wurde damit zur Wachstafelschrift.

Literatur

  • Bernhard Bischoff: Paläographie des römischen Altertums und des abendländischen Mittelalters (= Grundlagen der Germanistik. 24). 2., überarbeitete Auflage. Erich Schmidt, Berlin 1986, ISBN 3-503-02253-8, S. 85–89.
  • Ahasver von Brandt: Werkzeug des Historikers. Eine Einführung in die historischen Hilfswissenschaften (= Kohlhammer-Urban-Taschenbücher. Bd. 33). 16. Auflage, mit aktualisierten Literaturnachträgen und einem Nachwort von Franz Fuchs. Kohlhammer, Stuttgart 2003, ISBN 3-17-017996-9, S. 74.
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