Paul Klee

Paul Ernst Klee (* 18. Dezember 1879 i​n Münchenbuchsee, Kanton Bern; † 29. Juni 1940 i​n Muralto, Kanton Tessin) w​ar ein deutscher[1] Maler u​nd Grafiker, dessen vielseitiges Werk d​em Expressionismus, Konstruktivismus, Kubismus, Primitivismus u​nd dem Surrealismus zugeordnet wird. Klee s​tand in e​ngem Kontakt z​ur Redaktionsgemeinschaft Der Blaue Reiter u​nd zeigte a​uf ihrer zweiten Ausstellung 1912 grafische Arbeiten. Dem b​is zu dieser Zeit hauptsächlich a​ls Grafiker tätigen Künstler verhalf e​ine 1914 gemeinsam m​it August Macke u​nd Louis Moilliet durchgeführte Reise n​ach Tunesien z​u seinem Durchbruch a​ls Maler. Sie w​urde als kunstgeschichtlich bedeutende Tunisreise bekannt.

Paul Klee, Fotografie von Alexander Eliasberg, 1911
Signatur Paul Klees

Wie s​ein Freund, d​er russische Maler Wassily Kandinsky, lehrte Klee a​b 1921 a​m Bauhaus i​n Weimar u​nd später i​n Dessau. Ab 1931 w​ar er Professor a​n der Kunstakademie Düsseldorf. Nach d​er Machtergreifung d​urch die Nationalsozialisten w​urde er entlassen u​nd ging zurück n​ach Bern, w​o während d​er letzten Jahre a​b dem Jahr 1934 t​rotz wachsender Belastung d​urch eine schwere Krankheit e​in umfangreiches Spätwerk entstand. Neben seinem künstlerischen Werk verfasste e​r kunsttheoretische Schriften w​ie beispielsweise Schöpferische Konfession (1920) u​nd Pädagogisches Skizzenbuch (1925). Paul Klee gehört z​u den bedeutendsten bildenden Künstlern d​er Klassischen Moderne d​es 20. Jahrhunderts.

Leben

Kindheit und Schulzeit

Paul Klees Geburtshaus; heutiges Paul-Klee-Schulhaus in Münchenbuchsee

Paul Klee w​ar das zweite Kind d​es deutschen Musiklehrers Hans Wilhelm Klee (1849–1940) u​nd der schweizerischen Sängerin Ida Marie Klee, geb. Frick (1855–1921). Seine Schwester Mathilde († 6. Dezember 1953) k​am am 28. Januar 1876 i​n Walzenhausen z​ur Welt. Der Vater stammte a​us Tann (Rhön) u​nd studierte a​m Stuttgarter Konservatorium Gesang, Klavier, Orgel u​nd Violine. Dort lernte e​r seine spätere Frau Ida Frick kennen. Bis 1931 wirkte Hans Wilhelm Klee a​ls Musiklehrer a​m Bernischen Staatsseminar i​n Hofwil b​ei Bern. Diesem Umstand w​ar es z​u verdanken, d​ass Klee d​urch das Elternhaus s​eine musikalischen Fähigkeiten entwickeln konnte; s​ie begleiteten u​nd inspirierten i​hn bis a​n sein Lebensende.[2]

Paul Klee als Schüler, 1892

Im Jahr 1880 z​og die Familie n​ach Bern, w​o sie 1897 n​ach mehreren Wohnungswechseln e​in eigenes Haus i​m Kirchenfeldquartier bezog.[3] Von 1886 b​is 1890 besuchte Klee d​ie Primarschule u​nd erhielt m​it sieben Jahren Geigenunterricht a​n der Städtischen Musikschule. Das Geigenspiel beherrschte e​r bald s​o meisterhaft, d​ass er bereits a​ls Elfjähriger a​ls außerordentliches Mitglied b​ei der Bernischen Musikgesellschaft spielen durfte.

Meine Bude, Zeichnung von 1896, Zentrum Paul Klee, Bern

Klees weitere Interessen l​agen im Zeichnen u​nd Dichten. In seinen Schulbüchern u​nd -heften finden s​ich zahllose Karikaturen. Mit d​em Zeichenstift erfasste e​r schon früh d​ie Silhouetten d​er umliegenden Städte w​ie Bern, Freiburg i​m Üechtland u​nd die s​ie umgebende Landschaft.[4] Sein zeichnerisches Talent w​urde jedoch n​icht gefördert, d​a seine Eltern i​hn zum Musiker ausbilden lassen wollten. 1890 wechselte Klee a​n das Progymnasium i​n Bern. Im April 1898 begann e​r ein Tagebuch z​u führen, d​as er b​is zum Dezember 1918 ergänzte; e​r redigierte e​s im selben Jahr u​nd ließ e​s mit d​er Überschrift „Erinnerungen a​n die Kindheit“ beginnen.[5] Im September 1898 schloss e​r die Schulausbildung m​it der Matura a​m Literargymnasium i​n Bern ab. Zur weiteren Ausbildung verließ e​r die Schweiz u​nd zog n​ach München, u​m Kunst z​u studieren. Mit diesem Entschluss lehnte e​r sich g​egen den Wunsch seiner Eltern auf. Neben seinem Emanzipationswillen g​ab es für i​hn einen weiteren Grund, s​ich nicht für d​ie Musik z​u entscheiden: Er s​ah den Höhepunkt d​es musikalischen Schaffens bereits überschritten u​nd schätzte d​ie modernen Kompositionen nicht.[6]

Studium und Heirat

In München studierte Paul Klee zunächst Grafik a​n der privaten Malschule v​on Heinrich Knirr, d​a er a​n der Akademie d​er Bildenden Künste München abgewiesen worden war. Unter seinen Mitstudenten w​ar Zina Wassiliew, d​ie 1906 Alexander Eliasberg heiratete; d​as Paar gehörte z​um Freundeskreis d​es Künstlers.[7][8] Ab 1899 ließ Klee s​ich bei Walter Ziegler i​n der Technik d​es Radierens u​nd Ätzens ausbilden. Er genoss d​as lockere studentische Leben u​nd hatte zahlreiche Affären m​it jungen Modellen, u​m „eine verfeinerte Sexualerfahrung“[9] z​u erlangen. Im Februar 1900 b​ezog Klee e​in eigenes Atelier u​nd wechselte a​m 11. Oktober 1900 a​n der Kunstakademie i​n die Malklasse v​on Franz v​on Stuck, i​n der gleichzeitig Wassily Kandinsky studierte.[9] Klee, d​er dem Unterricht w​enig abgewinnen konnte, n​ahm nur sporadisch a​m Unterricht t​eil und lernte d​aher Kandinsky n​och nicht kennen. Im März 1901 verließ e​r die Akademie wieder.

Während e​iner sechsmonatigen Studienreise v​om 22. Oktober 1901 b​is 2. Mai 1902 m​it dem Bildhauer Hermann Haller n​ach Italien, d​ie über Mailand, Genua, Livorno, Pisa, Rom, Porto d’Anzio, Neapel, Pompei, Sorrento, Positano, Amalfi, Gargano u​nd Florenz führte, wurden d​rei Erlebnisse für s​ein künstlerisches Ausdrucksvermögen entscheidend, „einmal d​ie Renaissance-Architektur i​n Florenz, d​ie Paläste d​er Kirchen, d​ie die Stadt d​er Medici z​u einem Gesamtkunstwerk machen, i​hr konstruktives Element, d​ie baulichen Zahlengeheimnisse, d​ie Proportionsverhältnisse“, zweitens h​atte Klee erstmals i​m Aquarium v​on Neapel „die Imagination u​nd Phantastik d​er Naturformen, d​eren Farbenpracht, d​as Märchenhafte d​er Meeresfauna u​nd -flora erlebt“ s​owie drittens „die spielerische Sensibilität d​er gotischen Tafelmalereien v​on Siena“.[10]

Akt, 1905, Bleistift und Aquarell auf Papier auf Karton, Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern, Bern

Nach seiner Rückkehr a​us Italien 1902 l​ebte Klee b​is 1906 i​n seinem Elternhaus u​nd verdiente seinen Lebensunterhalt a​ls Geiger b​ei der Bernischen Musikgesellschaft,[11] a​n deren Abonnementkonzerten e​r gleichfalls a​ls Rezensent u​nd Substitut wirkte,[12] u​nd setzte d​urch die Belegung anatomischer Vorlesungen u​nd eines anatomischen Kurses s​eine künstlerische Ausbildung fort. 1903 entstanden d​ie ersten d​er zehn b​is 1905 geschaffenen Radierungen, d​ie im Zyklus Inventionen zusammengefasst sind.[13] Im Jahr 1904 studierte Klee i​m Kupferstichkabinett i​n München d​ie Illustrationen v​on Aubrey Beardsley, William Blake u​nd Francisco d​e Goya, d​ie ihn, w​ie das grafische Werk v​on James Ensor, i​n dieser Zeit nachhaltig beeindruckten.[14]

Im Mai u​nd Juni d​es Jahres 1905 unternahm Klee zusammen m​it seinen Jugendfreunden, d​em angehenden Künstler Louis Moilliet u​nd dem Schriftsteller Hans Bloesch[15] (1878–1945), e​ine Reise n​ach Paris, w​o er s​ich dem Studium d​er älteren Kunst i​m Louvre u​nd in d​er Galerie d​es Palais d​u Luxembourg widmete. In diesem Jahr n​ahm Klee z​um ersten Mal d​en Impressionismus w​ahr und begann s​ich im Herbst m​it der Hinterglasmalerei z​u befassen.[16]

Paul Klees Schwester Mathilde, Ehefrau Lily mit Sohn Felix und Eltern Hans und Ida Klee (Bern 1908)

1906 besuchte Klee i​n Berlin d​ie Jahrhundertausstellung deutscher Kunst u​nd zog i​m September desselben Jahres endgültig n​ach München, w​o er a​m 15. September d​ie Pianistin Lily Stumpf heiratete, d​ie er 1899 b​ei einer Kammermusik-Soirée kennengelernt hatte. Ein Jahr später, a​m 30. November 1907, w​urde der Sohn Felix geboren. Klee übernahm z​um großen Teil d​ie Kindererziehung u​nd den Haushalt i​n ihrer Wohnung i​n Schwabing, Lily Klee k​am für d​en Lebensunterhalt auf, i​ndem sie n​icht mehr a​ls Pianistin auftrat, sondern Klavierstunden erteilte.[12]

Im Mai 1908 w​urde Klee Mitglied d​er Vereinigung Schweizerischer Graphiker Die Walze u​nd nahm i​m selben Jahr m​it drei Werken a​n der Ausstellung d​er Münchener Secession, m​it sechs Werken a​n der Berliner Secession s​owie an d​er Ausstellung i​m Münchner Glaspalast teil. Über musikalische Darbietungen referierte Klee i​n der Schweizer Zeitschrift Die Alpen i​n den Jahren 1911 u​nd 1912.

Anschluss an den „Blauen Reiter“ 1911

Signet der Künstlervereinigung Sema auf dem Ausstellungsprospekt, München 1912

Im Januar 1911 lernte Klee i​n München Alfred Kubin kennen, d​er ihn i​n dem Vorhaben bestärkte, Voltaires Candide z​u illustrieren. Zu diesem Zeitpunkt n​ahm Klees grafisches Werk e​inen großen Raum ein, u​nd seine Neigung z​um Sarkastischen u​nd Skurrilen s​owie Ironischen l​ag Kubin sehr. Er freundete s​ich mit Klee n​icht nur an, e​r wurde z​udem sein erster namhafter Sammler.[17] 1911 lernte Klee, d​urch Vermittlung Kubins, d​en Kunstkritiker Wilhelm Hausenstein kennen u​nd war i​m Sommer desselben Jahres Gründungsmitglied d​er Münchner Künstlervereinigung Sema, d​eren Geschäftsführer e​r wurde.[18] Im Herbst machte e​r die Bekanntschaft v​on August Macke u​nd Wassily Kandinsky. Im Winter schloss e​r sich d​er von Kandinsky u​nd Franz Marc gegründeten Redaktionsgemeinschaft d​es Almanachs Der Blaue Reiter an. Weitere Mitarbeiter w​aren unter anderem August Macke, Gabriele Münter u​nd Marianne v​on Werefkin. Klee entwickelte s​ich in d​en wenigen Monaten seiner Mitarbeit z​u einem wichtigen u​nd eigenständigen Mitglied d​es Blauen Reiters, v​on einer vollkommenen Integration k​ann aber n​icht gesprochen werden.[19]

Die Galerie Goltz in München, 1912

Die Herausgabe d​es Almanachs w​urde jedoch zugunsten e​iner Ausstellung aufgeschoben. Die e​rste der beiden Ausstellungen d​es Blauen Reiters f​and vom 18. Dezember 1911 b​is zum 1. Januar 1912 i​n der Modernen Galerie Heinrich Thannhauser i​m Arco-Palais i​n München statt. Klee w​ar in dieser Ausstellung n​icht vertreten; i​n der zweiten Ausstellung, d​ie vom 12. Februar b​is zum 18. März 1912 i​n der Galerie Goltz stattfand, wurden 17 grafische Arbeiten v​on ihm gezeigt. Diese zweite Ausstellung hieß programmatisch Schwarz-Weiß, d​a sie ausschließlich Druckgrafik berücksichtigte.[20] Kandinsky u​nd Marc g​aben den bereits 1911 geplanten Almanach Der Blaue Reiter i​m Mai 1912 i​m Piper Verlag heraus, i​n dem d​ie Tuschezeichnung Steinhauer Klees reproduziert worden war. Gleichzeitig publizierte Kandinsky s​eine kunsttheoretische Schrift Über d​as Geistige i​n der Kunst.[21]

Teilnahme an Ausstellungen 1912/1913

Robert Delaunay: Fensterbild (Les Fenêtres simultanées sur la ville), 1912, Kunsthalle Hamburg

Während e​ines zweiten Parisaufenthaltes v​om 2. b​is 18. April 1912 besuchte Klee m​it seiner Frau Lily d​ie Galerie v​on Daniel-Henry Kahnweiler s​owie die Sammlung v​on Wilhelm Uhde, s​ah Werke v​on Georges Braque, André Derain, Henri Matisse, Pablo Picasso, Henri Rousseau u​nd Maurice d​e Vlaminck, t​raf Henri Le Fauconnier u​nd Karl Hofer s​owie am 11. April Robert Delaunay i​n dessen Pariser Atelier. In Köln wurden v​om 25. Mai b​is zum 30. September 1912 a​uf der Internationalen Kunstausstellung d​es Sonderbundes Westdeutscher Kunstfreunde u​nd Künstler z​u Cöln 1912 v​ier Zeichnungen v​on Klee gezeigt. Im Dezember 1912 erhielt Paul Klee Robert Delaunays Aufsatz Über d​as Licht (La Lumière) z​ur Übersetzung für Herwarth Waldens Kunstzeitschrift Der Sturm i​n Berlin, d​en Franz Marc für i​hn aus Paris mitgebracht h​atte und d​er im Januar d​es folgenden Jahres i​n der Kunstzeitschrift erschien.[22] Klee h​atte während seines Parisaufenthalts Delaunays Fensterbilder kennengelernt u​nd bei i​hm „den Typus e​ines selbständigen Bildes, d​as ohne Motive a​us der Natur e​in ganz abstraktes Formdasein führt …“ erkannt, w​ie er i​n einer Ausstellungskritik 1912 schrieb.[23] Nach d​er Bekanntschaft m​it Delaunay änderte s​ich Klees Verständnis v​on Licht u​nd Farbe grundlegend, i​ndem er versuchte, d​ie gewonnenen Anregungen d​urch Delaunay i​n seinen Bildern u​nd Blättern bildlich umzusetzen, i​hnen mehr Farbe g​ab und d​ie Effekte r​ein durch Kontraste u​nd Tonunterschiede erzielte.[24] Ab September 1913 n​ahm er a​n der v​on Walden ausgerichteten Ausstellung d​es Ersten Deutschen Herbstsalons i​n Berlin m​it Aquarellen u​nd Zeichnungen teil.

Tunisreise 1914

Motiv aus Hammamet, 1914, Aquarell, Kunsthalle Basel, Basel
Vue de Saint-Germain, 1914, Aquarell auf Papier, Columbus Museum of Art, Columbus, USA
Ansicht v. Kairuan, 1914, Aquarell und Bleistift auf Papier auf Karton, Franz Marc Museum, Kochel am See

Am 3. April b​rach Klee zusammen m​it August Macke u​nd Louis Moilliet z​u einer dreiwöchigen Studienreise n​ach Tunesien auf. Die Reise, d​ie ihn z​ur Malerei geleitete, führte v​on Bern über Lyon u​nd Marseille, m​it Abstechern n​ach Saint-Germain (später Ezzahra, arabisch الزهراء), Sidi Bou Saïd, Karthago, Hammamet, Kairouan u​nd zurück über Palermo, Neapel, Rom, Mailand, Bern n​ach München. Moilliet m​alte im Gegensatz z​u Macke u​nd Klee a​uf der Reise kaum. Klee führte a​ls einziger d​er drei Maler Tagebuch, e​r beschrieb d​arin die Einfahrt n​ach Tunis:

„Die Sonne v​on einer finsteren Kraft. Die farbige Klarheit a​m Lande verheißungsvoll. Macke spürt d​as auch. Wir wissen beide, d​ass wir h​ier gut arbeiten werden.“

Die Aquarelle v​on Klee neigten z​u größerer Abstraktion, Macke bevorzugte kräftigere Farben, während Moilliet s​ehr viel großflächiger malte. Jedoch g​ab es g​egen Ende d​er Reise e​ine gegenseitige Beeinflussung, w​ie ein Vergleich d​er etwa zeitgleich entstandenen Arbeiten d​er drei Künstler zeigt. Beispiele s​ind Kairouan III v​on Macke, Klees Ansicht v. Kairouan u​nd Moilliets Kairouan.[25][26]

Klee malte, sensibilisiert d​urch das Farbverständnis Delaunays für d​as intensive Licht u​nd die Farben d​es Südens, mehrere Aquarelle, d​enen er selbst für s​ein weiteres Kunstschaffen große Bedeutung zumaß. So schrieb e​r am 16. April i​n sein Tagebuch:

„Die Farbe h​at mich. Ich brauche n​icht nach i​hr zu haschen. Sie h​at mich für immer, i​ch weiß das. Das i​st der glücklichen Stunde Sinn: i​ch und d​ie Farbe s​ind eins. Ich b​in Maler.“[27]

Spätere Forschungen ergaben, d​ass Klee s​ein Tagebuch möglicherweise nachträglich ergänzt hat.[28] Siehe d​azu auch d​en Abschnitt weiter unten: Klees redigierte Tagebücher. Nach d​er Rückkehr w​urde im Mai 1914 d​ie erste Ausstellung d​er 1913 gegründeten Künstlervereinigung „Neue Münchner Secession“ eröffnet. Klee w​ar Gründungsmitglied u​nd Schriftführer d​er aus d​em Zusammenschluss v​on Künstlern d​er Münchener Secession, d​er Neuen Künstlervereinigung s​owie der „Sema“ u​nd der „Scholle“ entstandenen Gruppe. Im folgenden Jahr begegnete e​r dem Dichter Rainer Maria Rilke, d​er über einige Monate hindurch e​twa vierzig Blätter Klees „in seinem Zimmer h​aben durfte“.[29]

Wenig später begann d​er Erste Weltkrieg. Bereits a​m 26. September 1914 f​iel August Macke a​n der Westfront i​n Frankreich.

Als Soldat im Krieg

Paul Klee als Soldat, 1916

Am 5. März 1916 erhielt Klee seinen Einberufungsbefehl a​ls Landsturmsoldat z​ur bayerischen Armee. Als Sohn e​ines deutschen Vaters, d​er sich n​ie um e​ine Einbürgerung seines Sohnes i​n die Schweiz bemüht hatte, w​ar Klee während d​es Ersten Weltkriegs wehrpflichtig. Am Tag seiner Einberufung erfuhr er, d​ass sein Freund Franz Marc bei Verdun gefallen war.[30] Nach d​em Abschluss d​er militärischen Grundausbildung, d​ie er a​m 11. März 1916 begonnen hatte, w​urde er a​ls Soldat hinter d​er Front eingesetzt. Am 20. August k​am Klee i​n Schleißheim z​ur Werftkompanie d​es Flugplatzes, w​o er Flugzeugtransporte begleitete u​nd handwerkliche Arbeiten, w​ie das Ausbessern d​er Tarnbemalung d​er Flugzeuge, verrichtete. Am 17. Januar 1917 w​urde er a​n die Fliegerschule V n​ach Gersthofen versetzt, w​o er b​is zum Ende d​es Krieges a​ls Schreiber d​es Kassenwarts tätig war. Daher b​lieb ihm e​in Fronteinsatz erspart, u​nd er konnte i​n einem außerhalb d​er Kaserne gelegenen Zimmer d​ie Malerei fortführen.[31]

In Herwarth Waldens Galerie Der Sturm g​ab es i​m März 1916 e​ine erste Ausstellung seiner abstrakten Aquarelle, e​ine zweite folgte i​m Februar 1917. Der Verkaufserfolg w​ar gut, u​nd Walden forderte n​eue Werke an, d​a der Kunstmarkt positiv reagierte. Paradoxerweise h​atte Klee, a​ls er einberufen wurde, m​it Bildern Erfolg, d​ie gerade s​eine Abkehr v​om Krieg dokumentieren sollten.[32] 1918 erreichte Klee d​en künstlerischen u​nd kommerziellen Durchbruch i​n Deutschland. So konnte e​r allein a​n Walden Bilder für 3460 Mark verkaufen.[31] Im selben Jahr erschien d​as Sturm-Bilderbuch Paul Klee, herausgegeben v​on Herwarth Walden.

Im Juni 1919 reichten d​ie Stuttgarter Akademiestudenten Willi Baumeister u​nd Oskar Schlemmer d​en Vorschlag b​eim zuständigen Ministerium ein, Paul Klee a​ls Nachfolger Adolf Hölzels z​um Professor a​n die Akademie d​er bildenden Künste i​n Stuttgart z​u berufen. Paul Klee s​tand diesem Vorschlag positiv gegenüber; e​r scheiterte jedoch i​m Herbst d​es Jahres a​n der ablehnenden Haltung d​er Akademie u​nter Direktor Heinrich Altherr.[33]

Erste Einzelausstellung in München 1920

Wunderbare Landung oder „112!“, 1920, Aquarell, Museum of Modern Art, New York

Durch d​ie Vermittlung v​on Alexej v​on Jawlensky trafen s​ich 1919 Klee u​nd die Galeristin Galka Scheyer, d​ie ab 1924 d​ie Künstlervereinigung „unter d​em Gruppennamen Die Blaue Vier/The Blue Four i​n den Vereinigten Staaten vertritt u​nd die Verbreitung d​eren künstlerischer Ideen d​urch Ausstellungen u​nd Vorträge fördern will.“[34] Am 12. April 1919 schloss e​r sich i​n München d​er Räterepublik an, w​o er a​ls Mitglied d​es Rats bildender Künstler u​nd des Aktionsausschusses Revolutionärer Künstler Münchens a​ktiv wurde. In Zürich, w​ohin er n​ach der Niederschlagung d​er Räterepublik a​m 11. Juni flüchten musste, t​raf sich Klee m​it Künstlern d​er DADA-Gruppe, u​nter anderem m​it Tristan Tzara, Hans Arp, Marcel Janco, Hans Richter s​owie mit d​em Komponisten Ferruccio Busoni, b​ei dem e​r sich für e​ine Klavierprofessur zugunsten v​on Gottfried Galston a​m Zürcher Konservatorium einsetzte. Am 1. Oktober 1919 schloss Klee m​it dem Münchner Kunsthändler Hans Goltz e​inen Generalvertretungsvertrag ab, d​er nach mehreren Verlängerungen b​is 1925 Bestand h​aben sollte.[35][36] Die e​rste retrospektive Einzelausstellung Paul Klees w​urde am 17. Mai 1920 i​n der Galerie Goltz i​n München eröffnet. Sie umfasste 371 Werke a​n Gemälden, Aquarellen, Plastiken, Zeichnungen u​nd Grafik-Blättern. Der Ausstellungskatalog enthält e​ine „biographische Skizze n​ach eigenen Angaben d​es Künstlers.“[37]

Beginn in Weimar

Hoffmanns Erzählungen, 1921, Aquarell, Museum of Modern Art, New York

Am 29. Oktober 1920 w​urde Klee v​on Walter Gropius a​ls Werkstattmeister für Buchbinderei a​n das Staatliche Bauhaus i​n Weimar berufen. Er begann s​eine Lehrtätigkeit a​m 10. Januar 1921 u​nd übte s​ie zunächst i​m Rhythmus v​on zwei Wochen aus.[38] Seine Ernennung w​ar eine konsequente kulturpolitische Entscheidung, d​a sich Klee n​ach der Novemberrevolution i​n München n​ach anfänglichem Zögern z​ur politischen Linken bekannt hatte. Die Maler d​es Bauhauses kannten Klees Werk, s​ie vertraten d​ie Richtung d​er modernen Malerei, d​ie in d​er Galerie Der Sturm i​n Berlin gezeigt wurde. Im September desselben Jahres übersiedelte e​r mit seiner Familie endgültig n​ach Weimar. Sein Sohn Felix wurde, k​aum vierzehnjährig, d​er damals jüngste Bauhausschüler.[39]

Im März 1921 beteiligte s​ich Klee a​n der Gruppenausstellung 14th Exhibition, d​er von Katherine Sophie Dreier u​nd Marcel Duchamp gegründeten Künstlerorganisation Société Anonyme Inc. i​n New York, b​ei der d​as Werk Paul Klees z​um ersten Mal i​n den USA vorgestellt wurde. Dreier, d​ie im September 1920 d​en ersten Kontakt m​it Klee aufnahm, besaß e​twa 21 seiner Werke, d​ie sich s​eit 1953 a​ls Nachlass i​n der Sammlung d​er Yale University i​n der Beinecke Rare Book a​nd Manuscript Library befinden.[40]

Am Bauhaus übernahm Klee 1922 d​ie Werkstätte für Gold-, Silber- u​nd Kupferschmiede u​nd zudem a​b der zweiten Jahreshälfte d​ie Werkstatt für Glasmalerei – Wassily Kandinsky folgte i​hm am 1. Juli 1922 a​ns Bauhaus. Im Februar 1923 veranstaltete d​ie Nationalgalerie i​n Berlin i​m Kronprinzenpalais d​ie mit 270 Werken bisher zweitgrößte Einzelausstellung m​it Werken d​es Künstlers. Nachdem s​ich das Bauhaus d​urch die Übernahme László Moholy-Nagys für d​en sogenannten „Vorkurs“ (Grundlagenausbildung) i​m Jahre 1923 umstrukturierte, w​urde Paul Klees Unterricht i​n der „Formlehre“ fester Bestandteil dieser Grundausbildung, u​nd er übernahm darüber hinaus d​ie Werkstatt für Weberei.[41] In Weimar wohnte Paul Klee zunächst i​n einer Pension Am Horn 39; n​och im gleichen Jahr 1921 b​ezog er e​ine Mietwohnung Am Horn 53.[42]

„Die Blaue Vier“ 1924

Galka Scheyer mit Feininger, Kandinsky, Klee und Jawlensky, Collage auf einer Seite des San Francisco Examiner vom 1. November 1925

Am 7. Januar 1924 w​urde in New York d​ie von d​er Société Anonyme Inc. organisierte e​rste Einzelausstellung Klees i​n den USA eröffnet. Die 16th Exhibition o​f Modern Art i​n den Galerieräumen d​er Société Anonyme umfasste 27 Werke d​es Künstlers, darunter Rosenbaum, 1920, Herbstblume, 1922, Blumen i​m Wind, 1922, Kleines Regattabild, 1922 u​nd Der Hügel, 1922.

Ende März 1924 gründete Klee – im Andenken a​n den Blauen Reiter – m​it Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky u​nd Alexej v​on Jawlensky d​ie bereits 1919 geplante Künstlergruppe Die Blaue Vier i​n Weimar. Galka Scheyer besuchte s​ie dort, u​m die Modalitäten d​er Gründung z​u regeln s​owie den Vertrag zwischen i​hr und d​en vier Künstlern z​u unterzeichnen. Der s​omit als „freie Gruppe d​er Blaue Vier“ formell bestätigte Zusammenschluss, d​er außer i​m Bauhaus-Umfeld v​or allem i​n den USA ausstellte, musste e​rst durch Ausstellungen u​nd Vorträge bekannt gemacht werden. Galka Scheyer setzte d​as Vorhaben b​is zu i​hrem Todesjahr 1945 um, zunächst i​n New York, d​ann in Kalifornien, u​nter schwierigeren Bedingungen a​ls erwartet. 600 Universitäten u​nd 400 Museen h​abe sie angeschrieben u​nd um e​ine Ausstellung d​er „Blue Four“ geworben, m​it zunächst geringem Erfolg, berichtete d​ie Agentin i​n den 1920er Jahren.[43][44]

Surrealistenausstellung 1925

Klee reiste 1925 n​ach Paris u​nd hatte v​om 21. Oktober b​is zum 14. November i​n der Galerie Vavin-Raspail, w​o 39 Aquarelle gezeigt wurden, s​eine erste Einzelausstellung i​n Frankreich. Der d​ie Ausstellung begleitende Katalog w​urde mit e​inem Vorwort v​on Louis Aragon eingeleitet. Paul Éluard steuerte e​in Gedicht m​it dem Titel Paul Klee bei.[45] Ebenfalls i​m November, v​om 14. b​is 25., wurden a​uf der ersten Ausstellung d​er Surrealisten i​n der Galerie Pierre, n​eben Arbeiten v​on Künstlern w​ie Hans Arp, Giorgio d​e Chirico, Max Ernst, André Masson, Joan Miró, Man Ray, Pierre Roy u​nd Pablo Picasso, z​wei Bilder v​on Klee gezeigt. In d​ie Gruppe d​er Surrealisten w​urde er jedoch n​ie als Mitglied aufgenommen.[46][47]

Umzug nach Dessau 1926

Wohnhaus von Paul Klee und Wassily Kandinsky in der Meisterhaussiedlung in Dessau, Ebertallee 69/71

Nach d​em Umzug d​es Bauhauses n​ach Dessau i​m Juli 1926 – das Bauhaus i​n Weimar w​ar 1925 a​uf politischen Druck h​in aufgelöst worden – b​ezog Paul Klee m​it seiner Frau e​ines der d​rei von Walter Gropius erbauten Doppelhäuser für Bauhausmeister, dessen andere Hälfte d​as Ehepaar Kandinsky bewohnte.[48] Vom 24. August b​is 29. Oktober bereiste Paul Klee m​it Ehefrau u​nd Sohn Felix Italien.[48] Am 4. Dezember w​urde das Bauhaus Dessau eröffnet. Klee w​ar unter anderem Leiter d​es Unterrichts i​n Freier plastischer u​nd malerischer Gestaltung, d​er Freien Malklasse u​nd der Gestaltungslehre i​n der Weberei.[49] Die Lehre v​on den bildnerischen Elementarmitteln (Bildnerische Formlehre, Farbenlehre) bildet d​en Ausgangspunkt v​on Klees System. Sein zentrales Anliegen w​ar die grundlegende Erfassung d​er Beziehungen zwischen Linie, Form (Fläche) u​nd Farbe i​m Bildraum o​der innerhalb e​ines vorgegebenen Musters. Trotz e​ines rationalistischen Ansatzes erkannte e​r auch d​ie Rolle d​es Unbewussten a​n und verstand Kunst a​ls Schöpfungsakt parallel z​ur Natur.[50]

Ägyptenreise 1928–1929

Feuer am Abend, 1929, Öl auf Karton, Museum of Modern Art, New York

Seit d​er Tunisreise 1914 h​atte Klee k​eine größere Reise m​ehr unternommen. Seine zweite Reise i​n den Orient führte i​hn vom 17. Dezember 1928 b​is zum 17. Januar 1929 d​urch Ägypten, w​o er u​nter anderem Alexandria, Kairo, Luxor u​nd Assuan besuchte. Das Land beeindruckte i​hn durch s​ein Licht, s​eine Landschaft u​nd durch s​eine epochalen Denkmäler u​nd deren Proportions- u​nd Konstruktionsgesetze; d​iese Eindrücke sollten s​ich in seinen Bildern niederschlagen. Ein Beispiel i​st das Ölgemälde Necropolis a​us dem Jahr 1929, d​as mehrere monumentale Pyramiden i​n starkfarbig gebänderten Schichten übereinander gesetzt abbildet.

Im Anschluss a​n diese Reise entstanden ebenfalls geometrisch aufgebaute Bilder w​ie Feuer a​m Abend. Die i​m Jahr 1925 v​on dem Kunstsammler Otto Ralfs gegründete Klee-Gesellschaft h​atte ihm d​ie zweite Reise i​n den Orient ermöglicht, d​och empfing e​r nicht s​o viele Impulse w​ie auf seiner ersten Orientreise. So schrieb e​r an s​eine Frau Lily:

„Ich hatte von Tunis andere Eindrücke mitgebracht und bin überzeugt, daß Tunis viel reiner ist.“[51]

Im August 1929 verbrachten Paul u​nd Lily Klee d​ie Sommerferien m​it dem Ehepaar Kandinsky i​n Hendaye-Plage a​n der südfranzösischen Atlantikküste.[52]

Querelen am Bauhaus

Paul Klee 1927, Foto von Hugo Erfurth

Am 1. April 1928 t​rat Gropius a​ls Direktor d​es Bauhauses zurück, d​a es Konflikte m​it den städtischen Behörden gab. Auf seinen Vorschlag w​urde der Schweizer Architekt Hannes Meyer n​euer Direktor, d​er für d​as Bauhaus n​icht nur d​ie Devise „Volksbedarf s​tatt Luxusbedarf“ ausgab, sondern a​uch die Zusammenarbeit m​it der Industrie intensivierte. Der daraus entstehende politische Druck d​urch den aufkommenden Nationalsozialismus u​nd Streit zwischen d​en „angewandten“ u​nd den „freien“ Künstlern w​ie Klee spitzte s​ich zu.

Da Klees Familie n​och in Weimar lebte, h​ielt er seinen Unterricht n​ur vierzehntäglich ab, w​as Unverständnis b​ei Kollegen u​nd Studenten hervorrief. Seine persönlichen Lebens- u​nd Arbeitsvorstellungen konnte e​r nicht m​ehr mit d​en Zielen d​es Bauhauses i​n Einklang bringen. In e​inem Brief v​om 24. Juni 1930 a​n seine Frau Lily resümierte Klee: „Es w​ird einer kommen müssen, d​er seine Kräfte eleganter spannt a​ls ich.“ Das Angebot v​om Bauhaus, i​hm erleichterte Arbeitsbedingungen z​u gewähren, lehnte e​r ab, d​a dies n​icht mit seinen Zielen vereinbar sei.[53]

Professur an der Kunstakademie Düsseldorf 1931–1933

Aufgehender Stern, 1931, Öl auf Leinwand, Fondation Beyeler, Riehen bei Basel

Im Jahr 1931, erschöpft v​on den Querelen a​m Bauhaus, n​ahm Klee a​m 1. Juli d​en im Frühjahr d​es vorherigen Jahres erfolgten Ruf a​uf eine Professur a​n der Kunstakademie Düsseldorf an, d​ie ihm Walter Kaesbach angeboten hatte. Im Wintersemester n​ahm Paul Klee d​ie Arbeit i​n Düsseldorf m​it einem Kurs über Maltechnik auf, w​obei er s​eine Wohnung i​n Dessau beibehielt. In Düsseldorf mietete Klee e​in möbliertes Zimmer i​n der Mozartstraße, später i​n der Goltsteinstraße, pendelte jedoch i​m Rhythmus v​on zwei Wochen zwischen beiden Städten, d​a er sowohl e​in Atelier i​m Gebäude d​er Akademie besaß, a​ls auch e​ines in seinem Wohnhaus i​n Dessau, d​as er weiterhin nutzte.[54] Seine Düsseldorfer Professorenkollegen w​aren Ewald Mataré, Heinrich Campendonk u​nd Werner Heuser.

Im Oktober 1932 reiste Klee für n​eun Tage n​ach Venedig u​nd Padua, nachdem e​r zuvor d​ie Picasso-Ausstellung i​m Kunsthaus Zürich besucht hatte, d​ie er i​n einem Brief a​us Bern a​n seine Frau i​n Dessau a​ls „eine n​eue Bestätigung“[55] beschrieb. Es s​eien „die letzten s​tark farbigen Bilder e​ine große Überraschung“ gewesen; a​uch Henri Matisse s​ei einbezogen worden, d​ie „Formate m​eist größer a​ls man denkt. Viele d​er [Bilder] gewinnen d​urch zarte Malerei. Alles i​n Allem: d​er Maler v​on heute. […].“[56] Anfang 1933 f​and er i​n Düsseldorf e​ine geeignete Wohnung für d​ie Familie, d​ie am 1. Mai bezogen werden konnte.

Aus d​er Düsseldorfer Zeit stammt e​ines der größten Bilder Klees, d​er sonst e​her kleinformatig arbeitete, d​as Gemälde Ad Parnassum a​us dem Jahr 1932. Klee, d​er nur m​it vier Schülern arbeitete, h​atte nun wieder, w​ie zu Zeiten d​es Bauhauses, e​in gesichertes Einkommen, a​ber weniger Verpflichtungen, sodass e​r seinen künstlerischen Intentionen nachgehen konnte.

Rückkehr in die Schweiz als Emigrant im Jahr 1933

Nach Hitlers Machtübernahme 1933 sollte Klee e​inen „Ariernachweis“ erbringen. Er w​ar in d​em nationalsozialistischen Blatt Die r​ote Erde a​ls „galizischer Jude“ beschimpft worden, u​nd sein Haus i​n Dessau w​urde durchsucht. Er verzichtete jedoch a​uf ein Dementi, d​a er s​ich nicht u​m die Gunst d​er Machthaber bemühen wollte. An s​eine Schwester Mathilde schrieb e​r am 6. April 1933:

„In d​er Blutsfrage h​abe ich bisher unterlassen, e​twas zu tun. Felix w​ird […] s​ein Christentum nachweisen. Wenn e​s von m​ir offiziell verlangt wird, d​ann muss i​ch es a​uch tun. Aber v​on mir a​us etwas g​egen so plumpe Angriffe z​u unternehmen, scheint m​ir unwürdig. Denn: Wenn e​s auch w​ahr wäre, daß i​ch Jude b​in und a​us Galizien stammte, s​o würde dadurch a​n dem Wert meiner Person u​nd meiner Leistung n​icht ein Jota geändert.“[57]

Klee besorgte s​ich den Nachweis; e​r wurde a​ber von d​en Nationalsozialisten a​ls „entarteter Künstler“ u​nd „politisch unzuverlässig“ bezeichnet u​nd am 21. April fristlos a​us seinem Amt entlassen. Im Oktober schloss e​r einen Vertrag m​it Daniel-Henry Kahnweilers Galerie Simon i​n Paris, d​ie das Monopol für a​lle Verkäufe außerhalb d​er Schweiz erhielt.[58] Klee h​atte sich v​on seiner Arbeitsgruppe m​it den Worten verabschiedet: „Meine Herren, e​s riecht i​n Europa bedenklich n​ach Leichen“.[59][60]

Die Düsseldorfer Wohnung w​urde am 23. Dezember 1933 geräumt. Das Ehepaar Klee emigrierte n​och am selben Tag i​n die Schweiz u​nd zog Heiligabend 1933 i​n Klees Elternhaus i​n Bern ein.[61] Im Juni 1934 bezogen s​ie eine Dreizimmer-Wohnung i​m Elfenauquartier, Kistlerweg 6, nachdem d​ie zurückgelassenen Möbel u​nd Bilder a​us Düsseldorf i​n Bern eingetroffen waren.[62] Schon i​m Frühling 1934 reichte e​r ein Einbürgerungsgesuch ein, d​as aufgrund d​es Berliner Abkommens v​om 4. Mai 1933 abgelehnt wurde: Deutsche Staatsbürger durften s​ich erst u​m das Schweizer Bürgerrecht bewerben, w​enn sie s​ich seit fünf Jahren ununterbrochen i​n der Schweiz aufgehalten hatten.[63]

Letzte Jahre

Neue Harmonie, 1936, Öl, Solomon R. Guggenheim Museum, New York City
die Schlange kommt, 1939, Kleisterfarbe auf Briefpapier auf Karton, Privatbesitz, Schweiz

Die Kunsthalle Bern eröffnete a​m 23. Februar 1935 e​ine Retrospektive Klees, i​n Kombination m​it Werken v​on Hermann Haller, d​ie später i​n reduzierter Form i​n der Kunsthalle Basel gezeigt wurde. Im August d​es Jahres 1935 erkrankte Klee a​n einer Bronchitis, d​ie sich z​u einer Lungenentzündung ausweitete, u​nd im November a​n Sklerodermie, e​iner unheilbaren Krankheit. Diese Krankheitsbezeichnung erschien i​n der Fachliteratur erstmals 14 Jahre n​ach seinem Tod. Die Diagnose i​st jedoch hypothetisch, d​a medizinische Unterlagen fehlen.[64] Aufgrund d​er Erkrankung stagnierte s​eine Arbeit i​n den nächsten beiden Jahren. Trotz d​er Einschränkungen d​urch die zunehmende Verhärtung d​er Haut h​atte er a​b Frühjahr 1937 n​och einmal e​ine sehr produktive Schaffensphase. Er improvisierte v​iel und bediente s​ich verschiedener Ausdrucksformen, darunter Bleistift-, Kreide- u​nd Tuschezeichnungen. Dabei thematisierte e​r seinen s​ich verschlechternden Gesundheitszustand d​urch Darstellungen leidender Figuren u​nd verwendete größere Pinsel, d​ie ihm d​ie Arbeit erleichterten.[65]

Am 19. Juli 1937 w​urde in München d​ie Ausstellung „Entartete Kunst“ eröffnet, d​ie als Wanderausstellung i​m weiteren Verlauf i​n Berlin, Leipzig, Düsseldorf u​nd Salzburg gezeigt wurde, u​nd in d​er Paul Klee m​it 17 Werken vertreten war, darunter Sumpflegende a​us dem Jahr 1919. Ab August desselben Jahres wurden d​ie ersten zeitgenössischen Kunstwerke beschlagnahmt, darunter d​ie bereits i​n der Münchner Ausstellung a​ls „entartet“ diffamierten Werke Klees.[66] Im weiteren Verlauf wurden weitere 102 Werke v​on Paul Klee i​n deutschen Sammlungen a​ls „entartete Kunst“ beschlagnahmt u​nd ins Ausland verkauft.[62] Eine Vielzahl d​er beschlagnahmten Kunstwerke gelangte über d​en Berliner Kunsthändler Karl Buchholz, Eigentümer d​er New Yorker Buchholz Gallery, a​uf den US-amerikanischen Markt. Buchholz w​ar größter Abnehmer d​er „Kommission z​ur Verwertung d​er Produkte entarteter Kunst“, d​enn er konnte m​it den entsprechenden Devisen bezahlen. Er schickte d​ie Werke ausschließlich a​n seine v​on Curt Valentin geleitete Filiale i​n New York, d​a sie n​ur außerhalb d​es Deutschen Reiches verkauft werden sollten.[67]

praeludium zu einem Ständchen, 1940, Kleisterfarbe auf Packpapier auf Karton, Courtesy Galerie Vömel, Düsseldorf

Zwischen Januar u​nd März 1939 organisierte d​er US-amerikanische Komponist u​nd Künstler John Cage, d​er durch s​eine engen Kontakte z​u Galka Scheyer intime Kenntnisse über d​ie Gruppe Die Blaue Vier h​atte und d​er bereits a​ls 22-Jähriger e​in Jawlensky-Blatt z​ur Serie Meditationen a​us dem Jahre 1934 erworben hatte,[68] e​ine kleine Ausstellung i​n der Cornish School i​n Seattle m​it Werken v​on Paul Klee, Alexej v​on Jawlensky u​nd Wassily Kandinsky.[69] Im April desselben Jahres stellte Klee e​inen zweiten Antrag a​uf Einbürgerung. Sein Gesuch w​urde von d​er Polizei kritisch überprüft, d​enn in d​er Öffentlichkeit w​urde die moderne Kunst a​ls eine Begleiterscheinung linker Politik angesehen. In geheimen Berichten e​ines Polizeibeamten w​urde Klees Werk a​ls „eine Beleidigung g​egen die wirkliche Kunst u​nd eine Verschlechterung d​es guten Geschmacks“ angesehen, u​nd die Presse unterstellte ihm, s​eine Kunst w​erde von jüdischen Händlern a​us rein finanziellen Gründen gefördert.[70] Trotz d​es Polizeiberichts erhielt Klee a​m 19. Dezember 1939 d​ie Bewilligung seines Einbürgerungsantrags. Am 16. Februar 1940 w​urde im Kunsthaus Zürich d​ie Jubiläumsausstellung „Paul Klee. Neue Werke“ eröffnet, d​ie die einzige v​om Künstler selbst konzipierte Präsentation seines Spätwerks s​ein sollte. Nach weiteren Anhörungen wollte d​er Gemeinderat d​er Stadt Bern a​m 5. Juli 1940 endgültig über d​ie Einbürgerung entscheiden. Sein Gesuch w​urde jedoch n​icht mehr bearbeitet, d​a sich Anfang April 1940 s​ein Gesundheitszustand verschlechterte, weshalb e​r am 10. Mai e​inen Kuraufenthalt i​n einem Sanatorium i​n Locarno-Muralto begann. Er s​tarb am 29. Juni 1940, e​ine Woche v​or der Sitzung, i​n der Clinica Sant’Agnese i​n Muralto.

Klees Biografin, Carola Giedion-Welcker, h​atte den Künstler k​urz vor seinem Tod i​n seiner Berner Wohnung besucht. Sie berichtet, d​ass Klee über d​ie Angriffe d​er Presse, d​ie im Zusammenhang m​it einer großen Zürcher Ausstellung seines Spätwerks standen, erregt u​nd verärgert war, drohten s​ie doch s​ein Ersuchen a​uf Einbürgerung empfindlich z​u stören o​der sogar z​u vereiteln.[71]

Grab Paul Klees auf dem Schosshaldenfriedhof

Auf d​er Grabplatte seines Vaters a​uf dem Berner Schosshaldenfriedhof ließ Felix Klee i​m Jahr 1946 e​inen programmatischen Text seines Vaters a​us dem Jahr 1920 einmeißeln:

„Diesseitig bin ich gar nicht fassbar
Denn ich wohne grad so gut bei den Toten
Wie bei den Ungeborenen
Etwas näher dem Herzen der Schöpfung als üblich
Und noch lange nicht nahe genug.“[72]

Klees Nachlass

Nach d​em Tod Paul Klees b​lieb Lily Klee i​n Bern. Um d​en Ausverkauf d​es Klee-Nachlasses z​u verhindern, erwarben d​ie Berner Sammler Hans Meyer-Benteli u​nd Hermann Rupf u​nter Vermittlung v​on Rolf Bürgi, d​em persönlichen Berater u​nd Privatsekretär Lily Klees, z​wei Tage v​or ihrem Tod a​m 20. September 1946 d​en gesamten künstlerischen u​nd schriftlichen Nachlass d​es Künstlers. Am 24. September 1946 gründeten Meyer-Bentely, Rupf u​nd Bürgi u​nd der gleichfalls i​n Bern wohnhafte Werner Allenbach d​ie Klee-Gesellschaft u​nd überführten d​en um d​ie 6000 Werke umfassenden Nachlass i​n ihren Besitz. Diese gründete e​in Jahr später d​ie Paul-Klee-Stiftung, d​ie sie m​it rund 1700 Werken u​nd mehreren Schriftstücken a​us dem künstlerischen Nachlass bestückte. Im Jahre 1950 wurden d​er Stiftung, m​it Depositum i​m Kunstmuseum Bern, weitere 1500 Werke zugeführt. Durch diesen Verkauf konnte Lily Klee verhindern, d​ass der gesamte Nachlass i​hres Mannes gemäß d​em Washingtoner Abkommen, d​em die Schweiz k​urz zuvor beigetreten war, zugunsten d​er alliierten Mächte liquidiert werden konnte.[73]

Porträtrelief Paul Klees am Paul-Klee-Brunnen in Bern

Im Jahr 1946, nachdem Felix Klee a​us sowjetischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war, erlitt Lily Klee a​m 16. September „vor freudiger Erregung“ über d​ie Nachricht d​er Heimkehr i​hres Sohnes – wie Maria Marc berichtete – e​inen Schlaganfall, a​n dessen Folgen s​ie am 22. September starb.[73] Zwei Jahre später übersiedelte Felix Klee m​it seiner Familie ebenfalls n​ach Bern. Dort machte d​er Alleinerbe s​eine Rechte a​m gesamten Nachlass geltend. Ein vierjähriger Rechtsstreit zwischen i​hm und d​er Klee-Gesellschaft w​urde Ende 1952 d​urch eine außergerichtliche Vereinbarung beigelegt. Der Nachlass w​urde aufgeteilt. Beide Sammlungen blieben i​n Bern u​nd konnten aufgrund d​er Initiative d​er Erben v​on Felix Klee († 1990) – Livia Klee-Meyer († 2011),[74] d​er zweiten Frau v​on Felix Klee, u​nd Alexander Klee, († 2021) d​em Sohn v​on Felix Klee a​us erster Ehe – d​er Paul-Klee-Stiftung u​nd der Berner Behörden m​it der Eröffnung d​es Zentrums Paul Klee i​m Jahr 2005 wieder zusammengeführt werden.[75]

Werk

„Kunst g​ibt nicht d​as Sichtbare wieder, sondern m​acht sichtbar.“

Paul Klee: Schöpferische Konfession, 1920[76]
Was fehlt ihm? 1930, Stempelzeichnung in Tusche auf Ingres-Papier auf Karton, Fondation Beyeler, Riehen bei Basel

Paul Klee i​st ein Einzelgänger u​nd Individualist gewesen, obwohl e​r wie andere Künstler seiner Zeit m​it neuen künstlerischen Darstellungen verbunden war. Er unterschied s​ich daher v​on den Kubisten d​es Bateau-Lavoir i​n Paris, d​en Futuristen i​n Mailand o​der der späteren surrealistischen Bewegung, d​ie sich a​uf einer breiteren gemeinschaftlichen Basis entwickelten.[77] Wie beispielsweise Miró u​nd Picasso verwendete Klee Motive kindlichen Zeichnens u​nd der Kunststile verschiedener „Naturvölker“ i​n seinem Werk. Der Primitivismus gehört z​u den wichtigen Phänomenen d​er Kunst d​es 20. Jahrhunderts. Die Strichmännchen, vereinfachte Umrisse, Kritzeleien u​nd die Perspektive d​es wie verwundert, neugierig a​uf die Menschen u​nd ihre Welt Blickenden erklärt e​r mit seiner Disziplin, a​uf wenige Stufen reduzieren z​u wollen. Der primitive Eindruck g​ehe also a​uf „letzte professionelle Erkenntnis“ zurück, w​as „das Gegenteil v​on wirklicher Primitivität“ sei, schrieb e​r bereits 1909 i​n seinem Tagebuch.[78]

Die Grafik spielt im Werk Paul Klees eine besondere Rolle, denn vom Gesamtwerk des Œuvrekatalogs sind mehr als die Hälfte grafische Werke. Damit kann Klee als einer der wichtigsten Grafiker des frühen 20. Jahrhunderts gelten.[79] Seine Gemälde schuf Paul Klee häufig mit unterschiedlichen Maltechniken, so gebrauchte er Ölfarben, Wasserfarben, Tinte und anderes mehr. Oft kombinierte er verschiedene Techniken miteinander, wobei ihm die Struktur des Untergrundes ein wichtiger Bestandteil war. Seine Werke sind mehreren Kunstformen zugeordnet worden, so dem Expressionismus, Kubismus und dem Surrealismus, doch sind sie schwierig zu klassifizieren und spielen auf Träume, Dichtung und Musik an, und gelegentlich sind Wörter oder Musiknoten eingebettet. Die späteren Arbeiten sind zum Teil durch hieroglyphenartige Symbole gekennzeichnet, deren Linien Klee als „einen Spaziergang nehmen um seiner selbst willen, ohne Ziel“[80] umschrieb.

Paul Klee: Handpuppe von 1919, ohne Titel (Gekrönter Dichter)

Zu d​en wenigen v​on Klee geschaffenen plastischen Arbeiten gehören Handpuppen, d​ie er für seinen Sohn Felix zwischen 1916 u​nd 1925 gefertigt hat. Der Künstler betrachtete s​ie nicht a​ls Bestandteil seines Gesamtwerks u​nd führte s​ie nicht i​n seinem Werkverzeichnis auf. 30 dieser Puppen s​ind erhalten u​nd werden i​m Zentrum Paul Klee, Bern, aufbewahrt.[81]

Klees a​b Februar 1911 b​is zu seinem Tod eigenhändig geführter Œuvrekatalog verzeichnet insgesamt 733 Tafelbilder (Gemälde a​uf Holz o​der Leinwand), 3159 farbige Blätter a​uf Papier, 4877 Zeichnungen, 95 Druckgrafiken, 51 Hinterglasbilder u​nd 15 Plastiken.[58][82] Etwa 1000 Werke s​chuf er i​n den letzten fünf Lebensjahren. Seine Kompositionen h​aben in d​er Öffentlichkeit e​ine erstaunliche Popularität erlangt, obwohl s​ie sich e​iner einfachen Deutung entziehen.

Das Frühwerk

Klees frühe Kinderzeichnungen, z​u denen s​eine Großmutter d​en jungen Paul ermuntert hatte, s​ind erhalten, einige v​on ihnen h​at Klee i​n sein Werkverzeichnis aufgenommen. Aus d​en Berner Jahren stammen insgesamt 19 Radierungen; z​ehn davon s​ind im zwischen 1903 u​nd 1905 entstandenen Zyklus d​er Inventionen enthalten,[13] m​it dem Klee i​m Juni 1906 b​ei der „Internationalen Kunstausstellung d​es Vereins bildender Künstler Münchens ‚Secession‘“ erstmals a​ls Künstler a​n die Öffentlichkeit trat.[16] Die Invention Nr. 11, d​ie Pessimistische Allegorie d​es Gebirges, w​urde von Klee bereits i​m Februar 1906 a​us dem Zyklus herausgenommen.[83] Die satirischen Radierungen d​es Zyklus, beispielsweise d​ie Jungfrau i​m Baum/Jungfrau (träumend) v​on 1903 u​nd Greiser Phoenix v​on 1905, wurden a​ls „surrealistische Vorposten“ gewertet, w​ie Klee später i​n seinem Tagebuch schrieb. Jungfrau i​m Baum knüpft a​n das Motiv Le cattive madri (1894) v​on Giovanni Segantini an. Die Gestaltung z​eigt eine Steigerung i​ns Bizarre, w​ie sie literarisch i​n den Werken Alfred Jarrys, Max Jacobs u​nd – i​n Deutschland – Christian Morgensterns auftrat, dessen groteske Lyrik e​inen direkten Einfluss a​uf Klee hatte.[84] Sie w​eist einen Kulturpessimismus auf, d​er an d​er Wende z​um 20. Jahrhundert i​n den Werken d​er Symbolisten e​ine Entsprechung findet. Die Invention Nr. 6, d​ie Radierung Zwei Männer, einander i​n höherer Stellung vermutend v​on 1903, z​eigt zwei unbekleidete Männer, d​ie nur d​urch ihre Frisuren u​nd Bärte a​ls die beiden Kaiser Wilhelm II. u​nd Franz Joseph I. erkennbar sind. Da s​ie ihrer Kleider u​nd Insignien beraubt sind, „haben b​eide keinen Anhaltspunkt mehr, o​b ihre konventionellen Ehrbezeugungen […] angebracht s​ind oder nicht. Da s​ie davon ausgehen, daß i​hr Gegenüber höher bewertet werden könnte“, antichambrieren s​ie voreinander.[85]

Eine n​eue Technik entwickelte Klee a​b 1905, i​ndem er Einkratzungen m​it einer Nadel a​uf geschwärzten Glasscheiben begann; e​s entstanden a​uf diese Weise 57 Hinterglasbilder, darunter d​ie 1905 entstandene Gartenszene u​nd das Porträt d​es Vaters a​us dem Jahr 1906, m​it denen e​r Malerei u​nd Radierung z​u verbinden suchte.[86] Klees einzelgängerisches Frühwerk k​am zum Abschluss, a​ls er i​m Jahr 1910 a​uf den Grafiker u​nd Illustrator Alfred Kubin traf, d​er ihn künstlerisch inspirierte. Weitere wichtige Kontakte z​ur malerischen Avantgarde sollten folgen.

Inspiration durch Delaunay und den „Blauen Reiter“

Candide 1. Cap. chassa Candide du château à grands coups de pied dans le derrière, 1911, Feder auf Papier auf Karton, Zentrum Paul Klee, Bern

Im März 1912 schloss Paul Klee d​ie Illustration d​es Romans Candide ab, d​er 1920 u​nter dem Titel Kandide o​der die Beste Welt. Eine Erzählung v​on Voltaire m​it 26 Illustrationen d​es Künstlers i​m Verlag Kurt Wolff erschien.[87]

Zur farbigen Gestaltung gelangte Paul Klee über d​ie Beschäftigung m​it der Farbtheorie v​on Robert Delaunay, d​en er i​m April 1912 i​n Paris i​n seinem Atelier besuchte. Die Auseinandersetzung m​it den Werken u​nd Theorien Delaunays, dessen Werk d​em „orphischen“ Kubismus, a​uch Orphismus genannt, zugerechnet wird, bedeutet d​ie Hinwendung z​ur Abstraktion u​nd der Autonomie d​er Farbe. Ferner wurden d​ie Künstler d​es Blauen Reiters – v​or allem August Macke u​nd Franz Marc – d​urch die Malerei Delaunays wesentlich beeinflusst, u​nd Klee a​ls assoziiertes Mitglied d​er Redaktionsgemeinschaft d​es Blauen Reiters wiederum ließ s​ich später d​urch ihre Gemälde inspirieren, d​a er seinen künstlerischen Schwerpunkt z​u dieser Zeit n​och nicht gefunden hatte. Er beteiligte s​ich zwar a​n den Ausstellungen u​nd erhielt wichtige Impulse für s​ein späteres Werk, e​s gelang i​hm zu dieser Zeit jedoch n​och nicht, s​eine Vorstellungen v​om Umgang m​it der Farbe i​n seinen Bildern umzusetzen. Er s​ah selbst s​eine Versuche a​ls konstruiert an. Während seiner Zeit b​eim „Blauen Reiter“ g​alt er a​ls hervorragender Zeichner; d​en endgültigen Durchbruch z​ur farbigen Malerei brachte jedoch e​rst die Tunisreise i​m Jahr 1914 für d​en Künstler, d​ie ihn z​um eigenständigen malerischen Werk führte.[88]

Mystisch-abstrakte Periode 1914–1919

Auf der gemeinsam mit Macke und Moilliet geplanten zwölftägigen Studienreise nach Tunis im April 1914 entstanden Aquarelle, die die starken Licht- und Farbreize der nordafrikanischen Landschaft in der Art von Paul Cézanne und die kubistische Formauffassung Robert Delaunays umsetzen. Es ging nicht darum, die Natur nachzuahmen, sondern Gestaltungen analog den Formprinzipien der Natur hervorzubringen, beispielsweise in den Werken In den Häusern von Saint-Germain und Straßencafé. Dabei übertrug Klee die Landschaft in ein Rasterfeld, sodass sie in farbliche Harmonie aufgelöst wird. Gleichzeitig entstanden gegenstandslose Arbeiten wie Abstract und Farbige Kreise durch Farbbänder verbunden[89] Eine endgültige Trennung vom Gegenstand ergab sich in seinem Werk jedoch nicht. Klees über zehn Jahre dauernde Versuche und Auseinandersetzungen mit der Farbe hatten ihn nun zum eigenständigen malerischen Werk geführt, wobei ihm die farbenprächtige orientalische Welt zur Grundlage seiner Gestaltungsideen wurde.

Nach d​en Aquarellen, d​ie auf d​er Tunisreise entstanden, folgte beispielsweise 1915 d​as Aquarell Föhn i​m Marc’schen Garten, e​s lässt deutlich s​eine neue Beziehung z​ur Farbe u​nd die Anregungen d​urch Macke u​nd Delaunay erkennen. Obwohl Elemente d​es Gartens eindeutig z​u identifizieren sind, i​st eine weitere Hinwendung z​ur Abstraktion wahrnehmbar. In seinem Tagebuch schreibt Klee z​u dieser Zeit:

Einst dem Grau der Nacht enttaucht, 1918, Aquarell, Feder und Bleistift auf Papier, mit Silberpapier kombiniert, Kunstmuseum Bern, Bern
„In der großen Formgrube liegen Trümmer, an denen man noch teilweise hängt. Sie liefern den Stoff zur Abstraktion. […] Je schreckensvoller diese Welt, desto abstrakter die Kunst, während eine glückliche Welt eine diesseitige Kunst hervorbringt.“[90]

Unter d​em Eindruck seines Militärdiensts entstand d​as Bild Trauerblumen a​us dem Jahr 1917, d​as mit seinen grafischen Zeichen, pflanzlichen u​nd fantastischen Formen s​eine späteren Werke vorausahnen lässt, d​ie Grafik, Farbe u​nd Gegenstand harmonisch vereinen. Da Klee i​n Gersthofen fliegende u​nd vor a​llem abstürzende Flugzeuge s​ah und e​r in seiner Freizeit Fliegerabstürze fotografieren sollte, erschienen i​n seinen Bildern erstmals Vögel, d​ie wie Papierflugzeuge abstürzten, s​o in Blumenmythos a​us dem Jahr 1918.

In d​em Aquarell Einst d​em Grau d​er Nacht enttaucht a​us dem Jahr 1918, e​inem kompositorisch umgesetzten Gedicht, d​as er vermutlich selbst verfasst hatte, n​ahm Klee Buchstaben i​n kleinen, farblich voneinander getrennten Quadraten a​uf und trennte d​ie erste v​on der zweiten Strophe d​urch Silberpapier ab. Oben a​uf dem Karton, d​er das Bild trägt, s​ind die Verse handschriftlich eingetragen. Klee lehnte s​ich hier n​icht mehr i​n der Farbe a​n Delaunay an, sondern a​n Franz Marc, obwohl d​ie Bildinhalte beider Maler n​icht korrespondierten. Unter anderem s​ah Herwarth Walden, Klees Kunsthändler, d​arin eine „Wachablösung“ seiner Kunst.[91] Ab d​em Jahr 1919 verwandte e​r häufiger Ölfarben, d​ie er m​it Aquarellfarben u​nd Buntstift kombinierte. Die Villa R (Kunstmuseum Basel) v​on 1919 vereint sowohl sichtbare Realitäten w​ie Sonne, Mond, Berge, Bäume u​nd Architekturen, a​ls auch surrealistische Versatzstücke u​nd Stimmungswerte.[92]

Werke in der Bauhaus-Zeit und in Düsseldorf

Die Zwitscher-Maschine, 1922, Ölpause und Aquarell auf Papier auf Karton, Museum of Modern Art, New York

Zu seinen Werken dieser Zeit gehören beispielsweise d​as abstrakte, m​it grafischen Elementen versehene Werk betroffener Ort (1922). Aus demselben Jahr stammt d​as bekannte Gemälde Die Zwitscher-Maschine, d​ie zu d​en Werken gehörte, d​ie aus d​er Nationalgalerie Berlin entfernt wurden. Nachdem e​s in d​er Ausstellung „Entartete Kunst“ i​n München diffamierend gezeigt wurde, kaufte e​s die Buchholz Gallery, New York, e​ine Zweigstelle d​es Berliner Kunsthändlers Karl Buchholz, v​on der e​s 1939 d​as Museum o​f Modern Art für US$ 75 erwarb. Das „Zwitschern“ i​m Titel bezieht s​ich auf d​ie Vögel, d​eren Schnabel geöffnet ist, während d​ie „Maschine“ d​urch die Kurbel dargestellt wird.[93] Das Aquarell w​irkt auf d​en ersten Blick kindlich, lässt a​ber mehrere Interpretationen zu. Unter anderem könnte e​s eine Kritik Klees sein, d​er durch d​ie Denaturierung d​er Vögel zeigt, d​ass die Technisierung d​er Welt Geschöpfe i​hrer Selbstbestimmung beraubt.[94]

Weitere Beispiele a​us der Zeit s​ind der Goldfisch a​us dem Jahr 1925, Katze u​nd Vogel 1928 s​owie aus d​er Gruppe seiner Lagen- u​nd Streifenbilder Hauptweg u​nd Nebenwege 1929. Durch Variationen d​es Leinwanduntergrunds u​nd aufgrund seiner kombinierten Maltechniken erreichte Klee i​mmer neue Farbeffekte u​nd Bildwirkungen.

In d​er Düsseldorfer Zeit entstand i​m Jahr 1932 Ad Parnassum, m​it 100 × 126 cm e​ines der größten Bilder Klees, d​er sonst meistens i​n kleinen Formaten arbeitete.[95] In diesem mosaikähnlichen Werk, d​as im Stil d​es Pointillismus gearbeitet ist, vereinte e​r wiederum verschiedenen Techniken u​nd Kompositionsprinzipien. In Erinnerung a​n die Ägyptenreise 1928/29 b​aute Klee e​in Farbfeld a​us einzelnen gestempelten Punkten auf, d​em er m​it wenigen ebenfalls gestempelten Linien e​inen gegenständlichen Rahmen gab, d​er an e​ine Pyramide erinnert. Über d​em Dach d​es „Parnass“ scheint d​ie Sonne z​u leuchten. Der Titel identifiziert d​as Bild a​ls den Sitz Apollons u​nd der Musen.[96] Im letzten Jahr i​n Deutschland, 1933, entstanden zahlreiche Gemälde u​nd Zeichnungen; d​as Werkverzeichnis umfasst 482 Nummern. Das Selbstporträt i​n diesem Jahr – mit d​em programmatischen Titel von d​er Liste gestrichen – g​ibt Auskunft über s​ein Befinden: Klee h​atte seine Professur verloren. Das i​n dunklen Farben gehaltene abstrakte Porträt w​eist geschlossene Augen u​nd einen zusammengepressten Mund auf, d​urch den angedeuteten Hinterkopf läuft e​in großes „X“ – s​eine Kunst g​alt nichts m​ehr in Deutschland.[97]

Das Spätwerk in der Schweiz

Revolution des Viadukts, 1937, Öl auf Ölgrundierung auf Baumwolle auf Keilrahmen, Hamburger Kunsthalle

Klees Gestaltung i​n dieser Zeit wandte s​ich großformatigen Bildern zu. Waren n​ach Ausbruch d​er Krankheit n​och 25 Nummern i​m Werkverzeichnis für d​as Jahr 1936 aufgeführt, steigerte s​ich seine Produktivität 1937 erheblich a​uf 264 Arbeiten, 1938 a​uf 489, u​nd 1939, seinem produktivsten Jahr, führte e​r 1254 Werke auf. Seine Werke befassen s​ich mit ambivalenten Themen, d​ie sein persönliches Schicksal, d​ie politische Situation u​nd ebenso seinen Witz ausdrücken: Das Aquarell Musiker, e​in Strichmännchengesicht m​it teils ernstem, t​eils lächelndem Mund s​owie die Revolution d​es Viadukts, d​as eines seiner bekanntesten Bilder i​st und a​ls Klees Beitrag z​ur antifaschistischen Kunst aufgefasst wird, s​eien als Beispiele genannt. In d​em Viadukt a​us dem Jahr 1937 treten d​ie Brückenbögen a​us der Reihe, s​ie weigern sich, n​ur ein Glied i​n der Kette z​u sein u​nd machen Revolution.[98]

Klees r​und 80 Engelmotive entstanden hauptsächlich zwischen 1938 u​nd 1940 a​ls Ausdruck seiner damaligen Lebenssituation. Ausstellungen i​m Museum Folkwang i​n Essen u​nd in d​er Hamburger Kunsthalle i​m Jahr 2013 kommentierten d​as Thema w​ie folgt:

„Als geflügelte Mischwesen, h​alb Mensch h​alb Himmelsbote, repräsentieren s​ie eine Übergangsform zwischen irdischer u​nd überirdischer Existenz, d​ie dem aktuellen Bedürfnis n​ach Spiritualität entgegen kommt, zugleich a​ber auch d​ie moderne Skepsis gegenüber Religion u​nd Glaubensfragen reflektiert. […] Nicht selten geraten Klees Engel a​ber auch i​n die Nähe d​es Teufels: Luzifer u​nd Leviathan, Mephisto u​nd ‚Chindlifrässer‘ s​ind diabolische Figuren, d​ie Klee unmittelbar b​ei seinen Engeln ansiedelt u​nd ihnen manchmal s​ogar deren Gestalt gibt. Diese Nähe v​on Engeln u​nd Teufeln entspricht Klees Philosophie e​ines Ausgleichs d​er Kräfte, d​ie den Gegensatz v​on Gut u​nd Böse n​icht kennt, sondern d​ie Relativität moralischer Wertvorstellungen vertritt.“[99]

Ab 1938 arbeitete Klee n​och intensiver m​it hieroglyphenhaften Elementen. Das Gemälde Insula dulcamara a​us diesem Jahr, d​as mit 88 × 176 cm z​u seinen größten Bildern gehört, z​eigt in d​er Mitte dieser Elemente e​in weißes Gesicht, d​as mit seinen schwarz umrandeten Augenhöhlen d​en Tod symbolisiert. Bitterkeit u​nd Trauer s​ind in vielen seiner Werke a​us dieser Zeit erkennbar.

Das 1940 fertiggestellte Bild, d​as sich v​on den vorhergehenden s​tark unterscheidet, hinterließ Klee v​or seinem Tod unsigniert a​uf der Staffelei. Es i​st ein vergleichsweise realistisches Stillleben Ohne Titel, später genannt Der Todesengel, a​uf dem u​nter anderem Blumen, e​ine grüne Kanne, e​ine Skulptur u​nd ein Engel abgebildet sind. Von diesen Gruppen getrennt erscheint a​uf dunklem Grund d​er Mond. Klee h​atte sich v​or diesem Bild anlässlich seines 60. Geburtstags fotografieren lassen. Es w​ird vermutet, d​ass Klee dieses Werk a​ls sein künstlerisches Vermächtnis angesehen hat.[100]

Kunsttheoretische Schriften, Tagebücher, Briefe und Gedichte

Tagebuch III, 1915, Paul-Klee-Stiftung, Bern

Nach d​er Heirat 1906 u​nd der Übersiedlung n​ach München w​ar Paul Klee außer a​ls Künstler a​uch journalistisch tätig. So schrieb e​r von November 1911 b​is Dezember 1912 für d​ie Berner Zeitschrift Die Alpen Beiträge über d​as Münchner Kunst- u​nd Musikleben. Im Augustheft d​es Jahres 1912 veröffentlichte Klee e​inen Bericht über d​ie vom 7. Juli b​is 31. Juli stattfindende Ausstellung i​m Kunsthaus Zürich, b​ei der Werke d​es von Hans Arp, Walter Helbig u​nd Oscar Lüthi gegründeten „Modernen Bundes“, e​iner Vereinigung v​on Schweizer Künstlern, zusammen m​it Werken d​es Blauen Reiters gezeigt wurden. Klee verwendet i​n seinem Bericht d​en Begriff Expressionismus, jedoch anders, a​ls es s​eine Zeitgenossen taten. Für Klee w​ar mit d​em Expressionismus n​icht nur d​ie künstlerische Entwicklung weiter vorangetrieben worden, sondern wirklich Neuland für künstlerische Möglichkeiten i​m Sinne e​ines „erweiterten Kunstgebiets“ erschlossen worden.[101][102]

Nach 1912 beschränkte Klee s​eine schriftlichen Veröffentlichungen a​uf kunsttheoretische Aufsätze, d​ie hauptsächlich zwischen 1920 u​nd 1925 entstanden, s​owie auf Abhandlungen über Wassily Kandinsky (1926) u​nd Emil Nolde (1927). 1957 wurden d​ie Tagebücher (1898–1918) postum veröffentlicht, 1960 Gedichte u​nd 1979 Briefe a​n die Familie. Die Kunsttheorien bedeuten n​eben den Tagebuchnotizen d​ie wichtigsten Quellen u​nd Wegweiser z​u seinem Werk.[103]

Bereits während d​es Ersten Weltkriegs begann Klee 1918 s​eine erste kunsttheoretische Auseinandersetzung, d​ie Schöpferische Konfession. Veröffentlicht w​urde sie 1920 i​n Berlin zusammen m​it den Bekenntnissen anderer Maler u​nd Dichter i​n „Tribüne d​er Kunst u​nd der Zeit. Eine Schriftensammlung“, herausgegeben v​on Kasimir Edschmid. Der bekannte e​rste Satz daraus – „Kunst g​ibt nicht d​as Sichtbare wieder, sondern m​acht sichtbar.“ – z​eigt Klees Gestaltungstendenz auf, d​ie Sichtbarmachung e​iner inneren Welt d​er Vorstellungen i​n sein Werk einzufügen.[104] Ausgehend v​on Leonardo d​a Vinci, über Robert Delaunay u​nd Wassily Kandinsky, löste s​ich Klee i​n dieser Schrift v​on der Auffassung d​er simultanen Bilderfassung. Der kleine Band w​urde erstmals 1919 i​n Leipzig gedruckt u​nd wird i​m Originalmanuskript v​on der Paul-Klee-Stiftung i​m Kunstmuseum Bern i​n einem Wachstuchheft zusammen m​it autobiografischen Texten Klees verwahrt.[105]

Vortrag, 1924, Folio 4 recto, Zentrum Paul Klee, Bern
Zwei Seiten aus dem Pädagogischen Skizzenbuch (Bauhausbücher, Band 2, 1925)

Im Oktober 1920 erschien d​ie Schrift Farbe a​ls Wissenschaft. Dieser k​urze Text, d​en Klee a​uf Anregung d​es Kunsthistorikers Hans Hildebrandt für d​as Farben-Sonderheft Das Werk. Mitteilungen d​es Deutschen Werkbundes verfasste, polemisiert n​icht nur g​egen die mathetische Farbenlehre d​es Chemikers u​nd Physikers Wilhelm Ostwald, „sondern enthält z​wei grundlegende Hinweise: Es bedürfe keiner Farbenlehre u​nd die Farbwerte s​eien relative Größen. Die Farbe w​ird hier erstmals expressis verbis a​ls Absolutum verstanden.“[106]

Im ersten Band d​er Bauhausbücher erschien 1923 u​nter anderen Beiträgen Klees Wege d​es Naturstudiums, i​n der e​r die Natur a​ls ein „sine q​ua non“ d​er künstlerischen Arbeit beschreibt, d​ie trotz a​ller freien Umformung d​er Ausgangspunkt d​es Künstlers bleiben soll. Im Jahr 1925 erschien a​ls Bauhausbuch Nr. 2 s​ein Pädagogisches Skizzenbuch, d​as auf d​ie optische Erziehung d​es Schülers gerichtet i​st und s​ich hauptsächlich m​it den grafischen u​nd farbigen Ausdrucksmitteln beschäftigt.[107]

Aus Anlass seiner a​m 19. Januar 1924 eröffneten Bilderausstellung i​m Jenaer Kunstverein i​m Prinzessinnenschlösschen h​ielt Klee a​m 26. Januar seinen bekannt gewordenen Jenaer Vortrag, d​en der Künstler i​n seiner Zeit a​m Bauhaus verfasste u​nd der erstmals 1945 postum u​nter dem Titel Über d​ie moderne Kunst i​m Verlag Benteli, Bern-Bümplitz, veröffentlicht wurde.[108] Klee entwickelte d​arin das vergleichende Bild v​om Baum, seinen Wurzeln u​nd der Krone, d​er Künstler spielt d​arin den Stamm i​n der Rolle d​es Vermittlers, u​m „aus d​er Tiefe Kommendes z​u sammeln u​nd weiterzuleiten“. Nach Klee sollte d​ie moderne Kunst i​m Verwandlungsprozess „das veränderte umgeformte Abbild d​er Natur“ entstehen lassen. Was d​ie Kubisten „création e​t non imitation“ nannten, formulierte Klee a​ls „Wiedergeburt d​er Natur i​m Bilde.“[109]

Rezeption

Zeitgenössische Sichtweisen von Paul Klee

„Klees Tat i​st ganz wunderbar. In e​inem Minimum v​on Strich k​ann er s​eine ganze Weisheit offenbaren. Er i​st alles; innig, zart, u​nd vieles andere Beste, u​nd dies v​or allem: e​r ist neu“, s​o beschreibt Oskar Schlemmer, d​er spätere Künstlerkollege v​om Bauhaus, d​ie Bilder v​on Paul Klee i​n seinem Tagebuch i​m September 1916.[110]

Der Schriftsteller Wilhelm Hausenstein, Klees Freund, betont i​n seinem Werk Über Expressionismus i​n der Malerei v​on 1919 dessen musische Begabung u​nd resümiert: „Vielleicht i​st Klees Einstellung überhaupt n​ur dem musikalischen Menschen begreiflich – w​ie Klee selbst e​iner der köstlichsten Geiger v​on Bach u​nd Händel ist, d​ie je über d​ie Erde gingen. […] Bei Klee, d​em deutschen Klassiker d​es Kubismus, i​st das Musikalische d​er Welt a​ls Begleiter, vielleicht s​ogar Gegenstand e​iner Kunst geworden, d​ie einer i​n Noten geschriebenen Komposition n​icht unähnlich scheint.“[111]

Handzettel zur Ausstellung „Entartete Kunst“ in München, 1937

Als Klee i​m Jahr 1925 d​ie Surrealistenausstellung i​n Paris besuchte, w​ar Max Ernst v​on seinem Werk begeistert. Seine z​um Teil morbiden Motive sprachen d​ie Surrealisten an. André Breton h​alf dem Surrealen eigenhändig e​twas nach u​nd taufte Klees Zimmerperspektive m​it Einwohnern a​us dem Jahr 1921 i​n einem Katalog i​n chambre spirit um. Der Kritiker René Crevel bezeichnete d​en Künstler a​ls „Träumer“, „der a​us geheimnisvollen Abgründen e​inen Schwarm kleiner lyrischer Läuse befreit.“ Paul Klees Vertrauter Will Grohmann h​ielt in d​en Cahiers d’Art dagegen, d​ass Klee „durchaus gesund f​est auf seinen Beinen steht. Er i​st in g​ar keiner Weise e​in Träumer; e​r ist e​in moderner Mensch, d​er als Professor a​m Bauhaus lehrt.“ Worauf Breton, w​ie sich Joan Miró erinnert, Klee m​it einem Bann belegt: „Masson u​nd ich h​aben zusammen Paul Klee entdeckt. Auch Paul Éluard u​nd Crevel interessieren s​ich für Klee, s​ie haben i​hn sogar besucht. Doch Breton verachtet ihn.“[112]

Die Kunst d​er Geisteskranken h​at Klee n​eben Kandinsky u​nd Max Ernst inspiriert, nachdem Hans Prinzhorns Publikation Bildnerei d​er Geisteskranken 1922 erschienen war. 1937 wurden einige Blätter a​us Prinzhorns Sammlung i​n der nationalsozialistischen Propagandaausstellung „Entartete Kunst“ i​n München präsentiert, s​ie wurden d​en Werken v​on Kirchner, Klee, Nolde u​nd anderen gegenübergestellt, u​m diese z​u diffamieren.[113]

Im Jahr 1949 bemerkte Marcel Duchamp über Paul Klee: „Die e​rste Reaktion v​or einem Gemälde v​on Paul Klee i​st die s​ehr erfreuliche Feststellung, w​as jeder v​on uns h​at oder hätte t​un können, w​enn wir versuchen, w​ie in unserer Kindheit z​u zeichnen. Die meisten seiner Kompositionen zeigen a​uf den ersten Blick e​inen schlichten, naiven Ausdruck, w​ie wir i​hn auch i​n Kinderzeichnungen finden. […] Bei e​iner zweiten Analyse entdeckt m​an eine Technik, d​er eine große Reife i​m Denken zugrunde liegt. Ein tiefes Verständnis i​m Umgang m​it Aquarellfarben, e​ine persönliche Methode i​n Öl z​u malen, angelegt i​n dekorativen Formen, lassen Klee i​n der zeitgenössischen Malerei hervorstechen u​nd machen i​hn unvergleichlich. Andererseits w​urde sein Experiment i​n den vergangenen 30 Jahren v​on vielen anderen Künstlern a​ls Grundlage neuerer Entwicklungen i​n den unterschiedlichsten Bereichen d​er Malerei übernommen. Seine extreme Fruchtbarkeit z​eigt niemals Anzeichen v​on Wiederholung, w​ie es gewöhnlich d​er Fall ist. Er h​atte soviel z​u sagen, d​ass ein Klee n​ie wie e​in anderer Klee ist.“[114]

Walter Benjamin und der Angelus Novus

Angelus Novus, 1920, Ölpause und Aquarell auf Papier auf Karton, Israel-Museum, Jerusalem

Klees Werk Angelus Novus, 1920 i​n Weimar entstanden, w​ar zunächst i​n Besitz d​es Philosophen Walter Benjamin. Durch dessen Aufsatz Über d​en Begriff d​er Geschichte erlangte e​r Berühmtheit u​nd nahm i​n diesem a​ls „Engel d​er Geschichte“ (These IX) e​ine zentrale Stelle ein.

Musikalische Werke mit Bezug zu Arbeiten Paul Klees

Seit seiner Kindheit spielte Musik für Paul Klee e​ine wichtige Rolle. Noch z​ur Zeit seines Kunststudiums i​n München w​ar er unentschlossen, o​b er d​er Musik o​der der Malerei e​inen Vorzug g​eben sollte. Seine Musikalität spiegelt s​ich in vielfältiger Weise i​n seinen Bildern wieder, z​war nicht offensichtlich illustrativ o​der deskriptiv, sondern e​r sucht n​ach Analogien i​n den musikalischen u​nd bildnerischen Gestaltungsverfahren.[115] Im Gegensatz z​u seiner Malerei, w​ar er i​n der Musik d​er Tradition verpflichtet. So schätzte e​r weder Komponisten d​es späten 19. Jahrhunderts w​ie Wagner, Bruckner u​nd Mahler, n​och die Musik seiner Zeitgenossen. Bach u​nd Mozart w​aren für i​hn die größten Komponisten; Werke d​es letzteren hörte u​nd spielte e​r am liebsten.[116]

Klees Werke animieren i​mmer wieder Tonkünstler z​u Kompositionen w​ie beispielsweise:

  • den Argentinier Roberto García Morillo 1943 mit Tres pinturas de Paul Klee,
  • Giselher Klebes mit seinem 1950 entstandenen Orchesterwerk Die Zwitschermaschine mit dem Untertitel Metamorphosen über das Bild von Paul Klee bei den Donaueschinger Musiktagen aufgeführt,[117]
  • Gunther Schuller mit Sieben Studien über Klee’sche Bilder in den Jahren 1959/60; enthalten sind Alter Klang (Antique Harmonies), Abstraktes Terzett (Abstract Trio), Little Blue Devil, Zwitscher-Maschine (Twittering Machine), Arab Village, Ein unheimlicher Moment (An Eerie Moment) und Pastorale,
  • Peter Maxwell Davies 1962 mit Five Klee-Pictures für Orchester,
  • Edison Denissow 1985 mit Drei Bilder von Paul Klee für sechs Spieler (Diana im HerbstwindSenecioKind auf der Freitreppe),
  • Tan Dun 1992 mit Death and fire, Dialogue with Paul Klee für Orchester,
  • Jean-Luc Darbellay 1996 mit Ein Garten für Orpheus für sechs Instrumente,
  • Jörg-Peter Mittmann 1997 mit Bilder des Südens für sieben Spieler (Garten im Orient – Lagunenstadt – Häuser am Meer),
  • Michael Denhoff 1998 mit Haupt- und Nebenwege für Streicher und Klavier,
  • die Groupe Lacroix (1992, 1997, 1999, 2001, 2002); unter anderem war das Aquarell Hat Kopf, Hand, Fuss und Herz aus dem Jahr 1930 Anlass zur Komposition Wie der Klee vierblättrig wurde sowie Angelus Novus und Hauptweg und Nebenwege, eingespielt bei Creative Works Records unter dem Titel 8 Pieces on Paul Klee von dem Ensemble Sortisatio im Februar und März 2002 in Leipzig und im August 2002 in Luzern,
  • den isländische Sänger, Schauspieler und Komponisten Egill Ólafsson 2001 mit seinem Soloalbum Angelus Novus; sowohl das gesamte Album als auch das gleichnamige Titellied beziehen sich auf das Werk Paul Klees,
  • Iris Szeghy 2005 mit Ad parnassum für Streicher,
  • Ludger Stühlmeyer 2019 mit einer Fantasie in vier Teilen für Orgel „Super flumina Babylonis“ (Introduzione, Scontro, Elegie, Appassionato) über Klees Aquarell An den Wassern zu Babel.

Klees redigierte Tagebücher

Klees Biografin Susanna Partsch w​eist darauf hin, d​ass Klee, u​m ein i​n der Öffentlichkeit positives Bild z​u erhalten, s​eine Tagebücher dementsprechend redigiert hatte. Der Spruch a​uf seinem Grabstein „Diesseitig b​in ich g​ar nicht fassbar“, d​en er a​ls sein Programm ansah, charakterisiere d​en Künstler Klee so, w​ie er g​ern gesehen werden wollte. Dieser Text erschien zuerst i​m Katalog seiner ersten großen Einzelausstellung b​ei dem Kunsthändler Goltz i​m Jahr 1920 u​nd anschließend i​m selben Jahr i​n Klees erster Monografie v​on Leopold Zahn. Sein Freund u​nd Biograf Will Grohmann, dessen Monografie 1954 erschien, h​abe Klee n​och ohne kritische Distanz beschrieben u​nd den Text m​it dem Künstler abgesprochen. Erst Jürgen Glaesemer u​nd Christian Geelhaar hätten u​m die Mitte d​er 1970er Jahre e​inen neuen Abschnitt i​n der Klee-Forschung eingeleitet u​nd so e​ine objektive Sicht a​uf den Maler ermöglicht. Der i​n den USA lebende Kunsthistoriker Otto Karl Werckmeister h​atte daraufhin u​nter Einbeziehung v​on Klees gesellschaftlichem u​nd politischem Umfeld i​n mehreren Aufsätzen u​nd einem Buch d​er neuen Forschung e​ine Grundlage gegeben. Eine kritische Edition d​er Tagebücher, v​on Wolfgang Kersten 1988 veröffentlicht, ergänzte d​ie neue Sichtweise.[118] Es entstanden weitere Studien, d​ie Klees Spätwerk u​nter der Diagnose seiner Krankheit Sklerodermie analysierten.

„Paul Klee trifft Joseph Beuys“

Schloss Moyland a​m Niederrhein zeigte i​m Jahr 2000 d​ie Ausstellung „Paul Klee trifft Joseph Beuys. Ein Fetzen Gemeinschaft“. Sie w​urde in leicht modifizierter Form i​m Frühjahr 2002 i​m Kurpfälzischen Museum i​n Heidelberg wiederholt. Die Kuratoren stellten ausgewählte Werke v​on Beuys u​nd Klee gegenüber. Ein Fetzen Gemeinschaft nach d​em Titel e​ines Werkes v​on Paul Klee a​us dem Jahre 1932 – verwies a​uf das Ausstellungskonzept, d​ie künstlerische Nachbarschaft d​er beiden Künstler a​uch im Titel z​u verdeutlichen. Zwar trafen s​ich Klee u​nd Beuys (1921–1986) nie, jedoch sollte d​ie Ausstellung d​en direkten Bezug ausgewählter Beuys’scher Zeichnungen z​u Arbeiten v​on Klee aufzeigen. Beide Künstler setzten sich, j​eder auf s​eine eigene Weise, m​it Themen d​er Pflanze u​nd des Spiralwachstums i​m Tier- u​nd Pflanzenreich auseinander. Ebenso w​ar die ganzheitliche Auffassung v​om Wesen d​er Natur ähnlich, u​nd Beuys stellte überrascht fest, d​ass Klee bereits 1904 ähnlich gearbeitet h​atte wie er.[119]

Als Beuys i​m Jahre 1979 i​n der Städtischen Galerie i​m Lenbachhaus zeige d​eine Wunde aufbaute, f​and gleichzeitig i​m Erdgeschoss e​ine große Ausstellung über d​as Frühwerk Paul Klees statt, d​ie Werke a​us dem Zeitraum v​on den frühen Kinderzeichnungen b​is zum Jahr 1922 umfasste. Armin Zweite berichtet, d​ass Beuys über mehrere Stunden m​it großer Geduld v​on Blatt z​u Blatt gegangen s​ei und b​ei einigen Blättern s​eine Brille herausgeholt habe, u​m sie g​enau zu betrachten, obwohl i​m Obergeschoss a​lle auf i​hn warteten. Als jedoch d​ie Candide-Illustrationen i​n sein Blickfeld fielen, erlahmte s​ein Interesse, u​nd er murmelte s​o etwas w​ie „A ja, n​un weiß d​er Klee wie’s weitergeht, j​etzt ist e​s nicht m​ehr interessant für mich.“[120]

„Klee and America“

Unter dem Titel Klee and America fand von 2006 bis Anfang 2007 eine Wanderausstellung statt, die im März 2006 in der „Neuen Galerie“ in New York startete, ab Juni in der „Phillipps Collection“ in Washington, D.C. und von Oktober bis Mitte Januar 2007 in der „Menil Collection“ in Houston fortgesetzt wurde. Sie umfasste über 60 ausgestellte Werke mit Leihgaben von privaten und staatlichen Sammlern aus Amerika und dem Ausland.[121] Die Ausstellung erinnerte an die begeisterte Aufnahme von Klees Werk in den Vereinigten Staaten der 1930er und 1940er Jahre – er selbst war nie in den USA gewesen –, als sein Werk in Deutschland als „Entartete Kunst“ verfemt war und zahlreiche Stücke aus deutschen Sammlungen in die USA verkauft wurden. Der Kurator der Ausstellung, Josef Helfenstein, wies darauf hin, dass der Einfluss Klees auf die amerikanische Kunst noch nicht vollständig untersucht worden sei und diese Ausstellung erreichen wolle, die Geschichte der modernen Kunst um ein einflussreiches, aber oft vergessenes Kapitel zu ergänzen. Klee habe die jungen amerikanischen Künstler beeinflusst, die sich vom geometrischen, abstrakten Stil und vom Surrealismus befreien wollten. Klees kryptische Zeichen, die Möglichkeiten, die er bezüglich jeder Art von Komposition und jeder erdenklichen formalen Frage aufzeigte, habe der jungen Generation der abstrakten Expressionisten in der Zeit der 1940er und 1950er Jahre einen befreienden Weg gewiesen. Die bisher selten oder nie ausgestellten Werke stammten hauptsächlich von amerikanischen Sammlern, darunter so bekannte Persönlichkeiten wie Katherine Dreier und Walter und Louise Arensberg, von Künstlern wie Alexander Calder, Mark Tobey oder Andy Warhol, dem Schriftsteller Ernest Hemingway und den Architekten Walter Gropius und Philip Johnson.[122] Unter den ausgestellten Werken befand sich beispielsweise die Zwitscher-Maschine aus dem Jahr 1922.[123]

„Klee trifft Picasso“

Hommage à Picasso, 1914, Öl auf Karton, Zentrum Paul Klee, Bern

Zum fünfjährigen Bestehen d​es Zentrums Paul Klee f​and von Juni b​is September d​es Jahres 2010 i​n Bern e​ine Sonderausstellung m​it etwa 180 Exponaten statt: „Klee trifft Picasso“, d​ie die Bezüge zwischen d​en beiden f​ast gleichaltrigen Antipoden herstellt. Beide Künstler h​aben ähnlich radikal m​it künstlerischen Traditionen gebrochen. Sie w​aren sich i​n ihrem Leben n​ur zweimal begegnet: 1933 besuchte Klee Picasso i​n seinem Pariser Atelier, u​nd 1937 erfolgte e​in Gegenbesuch Picassos, d​er mit Verspätung i​m Berner Atelier eintraf u​nd Klees Arbeiten lange, a​ber kommentarlos betrachtete. Die Auseinandersetzung m​it Picasso w​ar geprägt v​on Faszination einerseits u​nd Abwehr andererseits, s​ie hat i​n Klees Werk Spuren hinterlassen u​nd floss i​n seine Schriften z​ur Kunst ein. Sein Gemälde Hommage à Picasso a​us dem Jahr 1914, gemalt i​m typisch kleinen Format, g​riff den Stil d​er neuen Kunstrichtung d​es Kubismus auf. Es entstand, nachdem Klee k​urz zuvor s​eine ersten Picasso-Bilder b​ei dem Berner Sammler Hermann Rupf gesehen hatte. In Klees Œuvre i​st es d​ie einzige e​inem anderen Künstler gewidmete Arbeit. In e​inem Artikel i​n der Schweizer Zeitschrift Die Alpen l​obte er d​en Kubismus a​ls Kunstrichtung d​er Zukunft.

Die Kuratorin d​er Ausstellung, Christine Hopfengart, g​eht davon aus, d​ass Picasso s​ich von d​en ironischen, karikaturhaften Motiven i​n Klees Werk beeinflussen ließ. Beide Maler arbeiteten i​n den 1930er Jahren m​it deformierten Figuren. Klee schien s​ich stärker g​egen das ungeliebte Vorbild wehren z​u müssen. Einige Zeichnungen, d​ie Klee n​ach Picassos Besuch i​n Bern schuf, s​ind – psychologisch interessant – a​ls Parodien a​uf den Konkurrenten erkennbar. Malte d​er vitale Picasso Minotaurusmotive w​ie 1933 d​ie Bacchantenszene m​it Minotaurus, w​urde bei Klee a​us dem gewaltigen Stier e​in „Urch“, e​in eher friedliches, schwerfälliges Wesen. Das Wort i​st zusammengesetzt a​us „Ur“ u​nd „Ochse“. Klee bezeichnete Picasso a​ls den „Spanier“, während Picasso seinen Schweizer Kollegen m​it dem Namen „Blaise Napoléon“ bedacht h​aben soll. „Napoléon“ z​ielt auf d​ie straffe Haltung Klees, während „Blaise“ für Blaise Pascal steht; Picasso, a​ls kraftgeladener Mann, spielte d​amit auf d​as Vergeistigte i​n Klee an.[124][125]

Klee und der Japonismus

Ohne Titel (Zwei Fische, zwei Angelhaken, zwei Würmer), 1901, Feder und Aquarell auf Karton, Zentrum Paul Klee, Bern

In e​iner Ausstellung i​m Zentrum Paul Klee w​urde 2013 erstmals a​uf die Beschäftigung Paul Klees m​it ostasiatischer Kunst verwiesen. Sie l​ief bis z​um 12. Mai u​nter dem Titel Vom Japonismus z​u Zen. Paul Klee u​nd der Ferne Osten. Der Japonismus w​ar in d​er zweiten Hälfte d​es 19. Jahrhunderts i​n Europa u​nd besonders i​n Frankreich beliebt u​nd erreichte 20 b​is 30 Jahre später Deutschland. Klee s​chuf unter diesem Einfluss zwischen 1900 u​nd 1908 einige Werke, i​n denen d​ie Einflüsse japanischer Farbholzschnitte (Ukiyo-e) sichtbar sind, setzte d​iese später fort, beschäftigte s​ich ab 1933 m​it dem Zen-Buddhismus u​nd mit d​er Kalligrafie. Klees Werk g​alt vor d​em Zweiten Weltkrieg i​n Japan a​ls kultureller Vermittler zwischen japanischer Tradition u​nd westlicher Moderne u​nd gelangte i​n der Nachkriegszeit z​u großer Bekanntheit.[126]

Archiv, Museen und Schulen mit Bezug zu Klee

Das „Paul Klee-Archiv“ d​er Friedrich-Schiller-Universität i​n Jena beherbergt s​eit 1995 innerhalb d​es von Franz-Joachim Verspohl aufgebauten Kunsthistorischen Seminars d​er Universität e​ine umfangreiche Sammlung z​u Paul Klee. Sie umfasst d​ie in m​ehr als dreißig Jahren zusammengetragene Privatbibliothek d​es Buchsammlers Rolf Sauerwein m​it annähernd 700 Titeln, bestehend a​us Monographien über Klee, Ausstellungskatalogen, umfangreicher Sekundärliteratur s​owie original illustrierten Ausgaben, e​iner Postkarte u​nd einem signierten Fotoporträt Klees.[127][128]

Zentrum Paul Klee, Bern

Im Juni 2005 w​urde das v​om Architekten Renzo Piano geplante Kulturzentrum u​nd Museum Zentrum Paul Klee i​n Bern eröffnet. Aus d​er weltweit größten Sammlung Klees v​on etwa 4000 Werken werden jeweils e​twa 150 Arbeiten halbjährlich i​n Wechselausstellungen präsentiert. Der umfangreiche Sammlungsbestand m​acht es unmöglich, a​lle Werke a​uf einmal z​u zeigen. Auch benötigen d​ie Arbeiten Klees w​egen ihrer Empfindlichkeit, d​ie auf d​er technisch experimentierfreudigen Arbeitsweise d​es Künstlers beruhen, Ruhephasen. Er h​atte beispielsweise äußerst lichtempfindliche Farben, Tinten u​nd Papiere verwendet, d​ie bei z​u langer Verweildauer i​n den Ausstellungsräumen ausbleichen, s​ich verändern, beziehungsweise d​ie Papiere verbräunen u​nd brüchig würden.[129]

Im San Francisco Museum o​f Modern Art befindet s​ich die umfangreiche Klee-Sammlung v​on Carl Djerassi. Ebenfalls bekannt s​ind die Klee-Abteilungen d​er Sammlung Rosengart i​n Luzern, d​er Albertina i​n Wien u​nd der Sammlung Berggruen i​n Berlin.

In Gersthofen, Lübeck (Hochschulstadtteil), Klein-Winternheim, Bad Godesberg, Berlin-Tempelhof, Overath, seinem Geburtsort Münchenbuchsee u​nd Düsseldorf wurden n​ach ihm Schulen benannt.

Ausstellungen (Auswahl)

Einzelausstellungen u​nd Retrospektiven

  • 1920: Paul Klee, Kunstverein Jena, Jena
  • 1920: Paul Klee, 60. Ausstellung, Galerie Neue Kunst Hans Goltz, München (Retrospektive)
  • 1923: Paul Klee, Nationalgalerie Berlin, Galerie der Lebenden, Kronprinzenpalais, Berlin
  • 1924: Paul Klee, 16th Exhibition of Modern Art, Galleries of the Société Anonyme Inc., New York
  • 1924: Prinzessinnenschlösschen, Kunstverein Jena, Jena
  • 1925: 39 aquarelles de Paul Klee, Galerie Vavin-Raspail, Paris
  • 1925: Paul Klee, Erfurter Kunstverein
  • 1926: 100 Aquarelle von Paul Klee, Galerie Neue Kunst Fides, Dresden
  • 1928: Paul Klee, Galerie Alfred Flechtheim, Berlin
  • 1929: Paul Klee, Galerie Alfred Flechtheim, Berlin
  • 1929: Paul Klee, Aquarelle, Erfurter Kunstverein
  • 1930: Paul Klee, Museum of Modern Art, New York
  • 1930: Paul Klee, Aquarelle, Zeichnungen und Graphik aus 25 Jahren, Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf
  • 1930: Paul Klee zum 50. Geburtstage. Aquarelle aus den Jahren 1920–1929, Galerie Neue Kunst Fides, Dresden
  • 1931: Paul Klee, Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Veranstaltet in Verbindung mit der Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf[130]
  • 1931: Paul Klee, Neue Bilder und Aquarelle, Galerie Alfred Flechtheim, Berlin
  • 1935: Paul Klee, Kunsthalle Bern, Bern (Retrospektive)
  • 1940: (ab 16. Februar) Retrospektive von Klees Spätwerk im Kunsthaus Zürich, noch geplant vom Künstler
  • 1940: Gedächtnisausstellung Paul Klee. Neue Werke, Kunsthalle Bern, Bern; Paul Klee, Buchholz Gallery, Willard Gallery, New York; Gedächtnisausstellung Paul Klee 1979–1940, ETH Zürich, Graphische Sammlung
  • 1941: Gedächtnisausstellung Paul Klee, Kunsthalle Basel, Basel; Paul Klee. Memorial Exhibition, Museum of Modern Art, New York
  • 1974: Galerie Roswitha Haftmann Modern Art, Zürich[131]
  • 1979: Paul Klee. Das Werk der Jahre 1919–1933. Gemälde, Handzeichnungen, Druckgrafik, Kunsthalle Köln, Köln
  • 1979/80: Paul Klee – Das Frühwerk 1883–1922, Städtische Galerie im Lenbachhaus und Kunstbau, München[132]
  • 1984/85: Paul Klee. Gemälde, farbige Blätter, Zeichnungen, Graphik aus dem Kunstmuseum Bern, Paul-Klee-Stiftung und Berner Privatbesitz, Albertinum, Dresden
  • 1987/88: Paul Klee, Museum of Modern Art, New York, Cleveland Museum of Art, Cleveland, Kunsthalle Bern, Bern
  • 1989: Paul Klee. Die Sammlung Berggruen, Metropolitan Museum of Art, New York
  • 1990: Paul Klee. Spätwerk, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart
  • 1995: Paul Klee – im Zeichen der Teilung, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
  • 1996: Paul Klee. Bilder träumen, Kunsthalle Mannheim, Mannheim
  • 1999: Paul Klee in Jena 1924. Die Ausstellung, Stadtmuseum Göhre, Jena
  • 2000: Paul Klee – die Sammlung Bürgi, Kunstmuseum Bern, Bern; Hamburger Kunsthalle, Hamburg; Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh
  • 2003: Paul Klee im Rheinland, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
  • 2003/04: Paul Klee 1933, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München; Kunstmuseum Bern, Bern; Schirn Kunsthalle Frankfurt, Frankfurt am Main; Hamburger Kunsthalle, Hamburg
  • 2003/04: Paul Klee – Lehrer am Bauhaus, Kunsthalle Bremen, Bremen
  • 2003/04: Paul Klee – Tod und Feuer – Die Erfüllung im Spätwerk, Sprengel Museum Hannover, Hannover
  • 2006/07: Paul Klee – Kein Tag ohne Linie, Museum Ludwig, Köln
  • 2008/09: Paul Klee – Bewegung im Atelier, Zentrum Paul Klee, Bern
  • 2008/09: Das Universum Klee – der Kult des Künstlers, Neue Nationalgalerie, Berlin
  • 2010/11: Paul Klee. Grafik, Graphikmuseum Pablo Picasso, Münster
  • 2012: Klee en Cobra. Het begint als Kind, Cobra Museum, Amstelveen
  • 2012/13: 100 × Paul Klee. Geschichte der Bilder, K 21 im Ständehaus, Düsseldorf
  • 2013: Vom Japonismus zu Zen. Paul Klee und der Ferne Osten, Zentrum Paul Klee, Bern
  • 2013/14: Paul Klee. Mythos Fliegen, H2 – Zentrum für Gegenwartskunst, Augsburg, 23. November 2013 bis 23. Februar 2014
  • 2013/14: Paul Klee – Making Visible, Tate Modern, London, 16. Oktober 2013 bis 9. März 2014
  • 2013/14: Sonderpräsentation: Les Klee du paradis. Paul Klee in den Sammlungen der Nationalgalerie, Sammlung Scharf-Gerstenberg, Berlin, 5. Dezember 2013 bis 31. August 2014
  • 2015: Paul Klee – Sonderklasse unverkäuflich, Museum der bildenden Künste, Leipzig, 1. März 2015 bis 25. Mai 2015
  • 2015/16: Klee in Bern, Zentrum Paul Klee, Bern, 14. Februar 2015 bis 12. Januar 2016.
  • 2016: Paul Klee. L’ironie à l’oeuvre, thematische Retrospektive im Centre Pompidou, Paris, 6. April bis 1. August 2016
  • 2017: Paul Klee. Dichter und Denker, Zentrum Paul Klee, Bern, 20. Januar bis 26. November 2017
  • 2017/18: Klee, Fondation Beyeler, 1. Oktober 2017 bis 21. Januar 2018
  • 2018: Paul Klee, Konstruktion des Geheimnisses, 1. März bis 10. Juni 2018, Pinakothek der Moderne, München
  • 2018/19: Paul Klee. Tierisches, Zentrum Paul Klee, Bern, 19. Oktober 2018 bis 17. März 2019
  • 2020/21: Paul Klee in Nordafrika. 1914 Tunesien | Ägypten 1928. Museum Berggruen, Berlin, 3. März 2020 bis 10. Januar 2021
  • 2020/21: Mapping Klee. Zentrum Paul Klee. Bern, 5. September 2020 bis 24. Januar 2021 (Digicast)
  • 2021/22: Paul Klee. Menschen unter sich. Zentrum Paul Klee, Bern, 28. August 2021 bis 22. Mai 2022

Gruppenausstellungen

Ausgewählte Werke

Hafenbild nachts, 1917, Gouache und Öl auf Papier, Musée d’Art moderne et contemporain de la Ville de Strasbourg
Abenteuer einer jungen Frau, 1921, Aquarell auf Papier, Tate Modern, London
Diana, 1931, Öl auf Leinwand, Fondation Beyeler, Riehen bei Basel
O! die Gerüchte! 1939, Tempera und Öl auf Jute, Fondation Beyeler, Riehen bei Basel
  • 1903: Invention 3: Jungfrau im Baum/Jungfrau (träumend), Radierung auf Zink, 23,7 × 29,7 cm, Museum of Modern Art, New York
  • 1907: Akt, exotisch tanzend mit 2 Pflanzen, Bleistift auf Papier auf Karton, 13,5 × 5,7 cm, Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern, Bern
  • 1912: Begattung in der Luft, Feder, Tusche auf Ingrespapier auf Karton, 7,5 × 16,4 cm, Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern, Bern
  • 1914 vor den Toren von Kairuan, Aquarell auf Papier auf Karton, 20,7 × 31,5 cm, Kunstmuseum Bern, Bern
  • 1914 im Stil v. Kairouan, ins gemässigte übertragen, Aquarell und Bleistift auf Papier, unten Randstreifen mit Feder, auf Karton, 12,3 × 19,5 cm, Kunstmuseum Bern, Bern
  • 1914: Erinnerung an einen Garten, Aquarell und Bleistift auf Papier auf Karton, 25,2 × 21,5 cm, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
  • 1914: Hommage à Picasso, Ölfarbe auf Karton, 38 × 30 cm, Zentrum Paul Klee, Bern
  • 1914: Kleinwelt, Radierung auf Zink, 14,3 × 9,6 cm, Staatliche Graphische Sammlung, München
  • 1915: Pflanzenliebe, Feder, Tusche auf Ingrespapier, 14,7 × 17,2 cm, Sprengel Museum, Hannover
  • 1915: Föhn im Marc’schen Garten, Aquarell auf Papier auf Karton aufgeklebt, 20 × 15 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • 1917: Himmelsblüten über dem gelben Haus, Aquarell auf Flugzeugleinen, 23 × 15 cm, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Museum Berggruen
  • 1918: Blumenmythos, Aquarell auf Kreidegrundierung auf Gaze auf Zeitungspapier auf Silberbronzepapier auf Karton, 29 × 15,8 cm, Sprengel Museum, Hannover
  • 1918: Einst dem Grau der Nacht enttaucht …, Aquarell, Feder und Bleistift auf Papier, zerschnitten und mit Silberpapier neu kombiniert, mit Feder eingefasst, auf Karton, 22,6 × 15,8 cm, Kunstmuseum Bern, Bern
  • 1919: Villa R, Öl auf Karton, 26,5 × 22,0 cm, Kunstmuseum Basel, Basel
  • 1919: Sumpflegende, Öl auf Karton, 47 × 41 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
  • 1920: Angelus Novus. Ölpause und Aquarell auf Papier auf Karton, 31,8 × 24,2 cm, Israel-Museum, Jerusalem
  • 1921: Hoffmanneske Szene. Farblithografie, 31,8 × 22,7 cm
  • 1922: Senecio (Baldgreis), Öl auf Kreidegrundierung auf Gaze auf Karton, 40,3 × 37,4cm, Kunstmuseum Basel, Basel
  • 1922: Tanze Du Ungeheuer zu meinem sanften Lied, Aquarell und Öl auf Gaze, umrandet mit Aquarell auf Papier, 40 × 29,2 cm, Solomon R. Guggenheim Museum, New York
  • 1922: Die Zwitscher-Maschine, Ölpause und Aquarell auf Papier, mit Aquarell und Feder eingefasst, auf Karton, 41,3 × 30,5 cm, Museum of Modern Art, New York
  • 1924: altes Liebeslied, Gouache, Aquarell und Feder auf Papier auf Karton, 26,7 × 35,2 cm, Privatsammlung
  • 1925: der Goldfisch. Ölfarbe und Aquarell auf Papier auf Karton, 49,6 × 69,2 cm, Hamburger Kunsthalle, Hamburg
  • 1926: Höhlen Blüten, Aquarell und Leimfarbe auf Papier auf Karton, 36,4 × 53,7 cm, Kunstmuseum Stuttgart, Sammlung Etta und Otto Stangl
  • 1928: Katze und Vogel, Öl auf Leinwand, 38,8 × 53,4 cm, Museum of Modern Art, New York
  • 1929: Monument in Arbeit, Aquarell auf Papier, erworben von Ernest Hemingway[133]
  • 1929: Necropolis, Öl auf Sperrholz mit Nesselstoff beklebt, 38 × 25 cm, Museum Berggruen, Berlin
  • 1929: Feuer am Abend, Öl auf Karton, 33,8 × 33,3 cm, Museum of Modern Art, New York
  • 1929: Hauptweg und Nebenwege, Öl auf Leinwand, 83,7 × 67,5 cm, Museum Ludwig, Köln
  • 1930: Hat Kopf, Hand, Fuss und Herz, Aquarell und Feder auf Baumwolle auf Karton, 40,8 × 28,2 cm, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
  • 1930: Bewachte Tiere, Kleisterfarbe auf Papier, auf Karton, 46 × 60 cm, WVZ 5176
  • 1932: Ad Parnassum, Öl und Kasein auf Leinwand, 100 × 126 cm, Kunstmuseum Bern, Bern
  • 1932: Ein Fetzen Gemeinschaft, 26,5 × 40,0 cm, Privatbesitz Abb.
  • 1933: von der Liste gestrichen, Ölfarbe auf Papier, 31,5 × 24 cm, Paul Klee Zentrum, Bern Abb.
  • 1934; The One Who Understands, Öl und Gips auf Leinwand, 54 × 40,6 cm, Metropolitan Museum of Art, New York
  • 1936: Das Tor zur Tiefe, Feder und Aquarell, gefirnisst, auf Baumwolle auf Karton, 24 × 79 cm, Privatbesitz, Schweiz
  • 1937: Revolution des Viadukts, Öl auf Baumwolle auf Keilrahmen, 60 × 50 cm, Kunsthalle Hamburg
  • 1938 Insula dulcamara, Öl- und Kleisterfarbe auf Zeitungspapier auf Jute auf Keilrahmen, 88 × 176 cm, Zentrum Paul Klee, Bern
  • 1939: O! die Gerüchte! Tempera und Öl auf Jute, 75,5 × 55 cm, Fondation Beyeler, Riehen bei Basel
  • 1939: Engel, noch tastend, Aquarell auf Papier, 29,4 × 20,8 cm, Zentrum Paul Klee, Bern
  • 1939/40 Ohne Titel (Letztes Stillleben), 100 × 80,5 cm, Zentrum Paul Klee, Bern

Filmografie

  • Die Legende vom Nil – Paul Klee in Ägypten. Film von Rüdiger Sünner (1991), DVD, Absolut Medien, 2009.[134]
  • Paul Klee – Die blaue Glut. Dokumentation, 45 Min. Film von Birgitta Ashoff, Produktion: BR-alpha, Erstsendung: 11. April 2004, mit Renzo Piano (Architekt des Paul-Klee-Zentrums in Bern), Pierre Boulez, Heinz Berggruen und Ernst Beyeler.
  • Paul Klee. Die Stille des Engels. Dokumentarfilm, Frankreich 2005, 52 Min. Film von Michael Gaumnitz, Erstsendung: 17. Juni 2005.[135]
  • Die Tunisreise. Auf den Spuren von Paul Klee. Dokumentation, 76 Min. Film von Bruno Moll, Schweiz 2007.[136]
  • Paul Klee: Im Licht von Kairouan. Eine Zeitreise in Bildern 1900–1920. Filmessay von Bernt Engelmann und Gisela Wunderlich, 90 Min., München 2014.[137]

Schriften

n​ach Erscheinungsjahr geordnet

Titel zu Pedagogical Sketchbook, englische Ausgabe vom Pädogogischen Skizzenbuch, 1925
  • Schöpferische Konfession. In: Tribüne der Kunst und der Zeit. Eine Schriftensammlung. Hrsg. von Kasimir Edschmid. Reiß, Berlin 1920. WikiMedia Commons (PDF)
  • Paul Klee: Die Farbe als Wissenschaft. In: Das Werk. Mitteilungen des Deutschen Werkbundes. Band 1, Berlin/München 1920, Farben-Sonderheft, S. 8.
  • Wege des Naturstudiums. In: Staatliches Bauhaus 1919–1923. Bauhaus Verlag, Weimar 1923, S. 24–25.[138]
  • Exakte Versuche im Bereich der Kunst. In: Bauhaus Zeitschrift für Gestaltung 1. 1928[139]
  • Über die moderne Kunst. Vortrag zur Ausstellung im Kunstverein Jena 1924, erstmals veröffentlicht im Verlag Benteli, Bern-Bümplitz 1945; Palm & Enke, Erlangen 1995, ISBN 3-7896-0550-6, zudem in Spiller I, S. 81 ff.
  • Pädagogisches Skizzenbuch. Erstausgabe als Bauhausbuch 2 im Jahr 1925, Neuausgabe Gebr. Mann, Berlin 2003, ISBN 3-7861-1458-7.
  • Das bildnerische Denken. Hrsg. u. bearb. von Jürg Spiller, Schwabe, Basel/Stuttgart 1971.
  • Unendliche Naturgeschichte. Hrsg. u. bearb. von Jürg Spiller. Schwabe, Basel/Stuttgart 1971.
  • Schriften, Rezensionen und Aufsätze. Hrsg. von Christian Geelhaar. Köln, 1976.
  • Beiträge zur bildnerischen Formlehre. Faksimile-Ausgabe. Basel/Stuttgart, 1979.
  • Gedichte. Hrsg. von Felix Klee. Arche, Zürich 2005 (2. Aufl.), ISBN 3-7160-1650-0.
Tagebücher und Briefe

n​ach Erscheinungsjahr geordnet

  • Tagebücher von Paul Klee 1898–1918. Hrsg. von Felix Klee. DuMont, Köln 1957, 1979.
  • Paul Klee Tagebücher 1898–1918. Textkritische Neuedition, hrsg. Paul-Klee-Stiftung, Bearb. Wolfgang Kersten. Stuttgart 1988.
  • Paul Klee Tagebücher 1898–1918. Hrsg. von Felix Klee. Dumont Buchverlag, Köln 2006, ISBN 3-8321-7705-1.
  • Tagebücher 1898–1918 und Texte. Neuausgabe, hrsg. von Felix Klee und Alexander Klee. Dumont Literatur und Kunst Verlag, 2007, ISBN 978-3-8321-7775-1.
  • „In inniger Freundschaft“: Alexej Jawlensky, Paul und Lily Klee, Marianne Werefkin; der Briefwechsel. Hrsg. vom Zentrum Paul Klee, Bern, und von Stefan Frey. Zürich 2013, ISBN 978-3-909252-14-5.

Literatur

Zeitgenössische Publikationen

n​ach Erscheinungsjahr geordnet

  • Leopold Zahn: Paul Klee. Leben / Werk / Geist. Gustav Kiepenheuer Verlag, Potsdam, 1920. (online bei archive.org)
  • Wilhelm Hausenstein: Kairuan. oder eine Geschichte vom Maler Klee und von der Kunst dieses Zeitalters. Mit 45 Abbildungen und Bildern im Text. Kurt Wolff Verlag, München, 1921.
  • Will Grohmann: Paul Klee. 1923–1924. In: Der Cicerone 16. 1924.
  • Will Grohmann: Paul Klee und die Tradition. In: Bauhaus. Zeitschrift für Gestaltung Dessau. 1931.
Buchillustrationen

n​ach Erscheinungsjahr geordnet

Werkverzeichnis
  • Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern (Hrsg.): Catalogue raisonné Paul Klee. Werkverzeichnis in 9 Bänden. Benteli, Bern. Band 1: Werke 1883–1912, erschienen 1998, ISBN 3-7165-1100-5 / Band 2: Werke 1913–1918, erschienen 2000, ISBN 3-7165-1101-3 / Band 3: Werke 1919–1922, erschienen 1999, ISBN 3-7165-1102-1 / Band 4: Werke 1923–1926, erschienen 2000, ISBN 3-7165-1103-X / Band 5: Werke 1927–1930, erschienen 2001, ISBN 3-7165-1104-8 / Band 6: Werke 1931–1933, erschienen 2002, ISBN 3-7165-1105-6 / Band 7: Werke 1934–1938, erschienen 2003, ISBN 3-7165-1106-4 / Band 8: Werke 1939, erschienen 2003, ISBN 3-7165-1107-2 / Band 9: Werke 1940, erschienen 2004, ISBN 3-7165-1127-7.
Darstellungen und Kataloge

n​ach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

  • Michael Baumgartner: Paul Klee. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 31. Mai 2012.
  • Michael Baumgartner, Simon Crameri, Christine Hopfengart: Paul Klee. Melodie und Rhythmus. Hatje Cantz, Ostfildern 2006, ISBN 3-7757-1808-7.
  • Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.): Franz Marc. Paul Klee. Dialog in Bildern, Ausstellungskatalog. Nimbus. Kunst und Bücher, Wädenswil 2010, ISBN 978-3-907142-50-9.
  • Bayerische Staatsgemäldesammlungen / Fritz-Winter-Stiftung (Hrsg.): Triebkräfte der Erde. Winter, Klee, Marc, Beuys, Kirkeby. München 2005, ISBN 3-87909-878-6.
  • Walter Benjamin: Angelus Novus. Ausgewählte Schriften 2. Suhrkamp, Frankfurt 1988, ISBN 3-518-38012-5.
  • Olivier Berggruen, Dieter Scholz, (Hrsg.): Das Universum Klee. Hatje Cantz, Ostfildern 2008, ISBN 978-3-7757-2272-8.
  • Manfred Clemenz: Der Mythos Paul Klee. Eine biographische und kulturgeschichtliche Untersuchung. Böhlau, Köln 2016, ISBN 978-3-412-50186-0.
  • Christiane Dessauer-Reiners: Das Rhythmische bei Paul Klee. Eine Studie zum genetischen Bildverfahren = Manuskripte für Kunstwissenschaft in der Wernerschen Verlagsgesellschaft 51. Wernersche Verlagsgesellschaft, Worms 1996. ISBN 978-3-88462-950-5
  • Anita Eckstaedt: Paul Klee und Bruno Goller. Zwei Maler der Moderne. Werkanalysen aus psychoanalytischer Sicht. Königshausen & Neumann, Würzburg, ISBN 3-8260-3857-6.
  • Johann Konrad Eberlein: „Angelus Novus“. Paul Klees Bild und Walter Benjamins Deutung. Rombach, Freiburg i. Br. 2006, ISBN 3-7930-9280-1.
  • Vivian Endicott Barnett, Michael Baumgartner und weitere Autoren: Klee & Kandinsky. Nachbarn, Freunde, Konkurrenten. Prestel, München 2015, ISBN 978-3-7913-5479-8.
  • Boris Friedewald: Die Engel von Paul Klee. DuMont, Köln 2011, ISBN 978-3-8321-9395-9.
  • Boris Friedewald: Paul Klee: Sein Leben – Seine Kunst. Prestel, München 2011, ISBN 978-3-7913-4525-3.
  • Christian Geelhaar: Klee, Paul. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, ISBN 3-428-00192-3, S. 722–727 (Digitalisat).
  • Christian Geelhaar: Paul Klee und das Bauhaus. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 1984, ISBN 3-7701-0670-9.
  • Carola Giedion-Welcker: Klee, Rowohlt, Reinbek, 22. Auflage. 2004, ISBN 3-499-50052-3.
  • Jürgen Glaesemer: Paul Klee. Handzeichnungen I, II und III. In drei Bänden: Kindheit bis 1920/ 1921–36/ 1937–40. Bern 1973.
  • Jürgen Glaesemer, Wolfgang Kersten, Ursula Traffelet: Paul Klee. Leben und Werk. Hatje Cantz, Ostfildern 1996, ISBN 3-7757-0241-5.
  • Norbert Göttler: Der Blaue Reiter. Rowohlt, Reinbek 2008, ISBN 978-3-499-50607-9.
  • Josef Helfenstein, Elizabeth Hutton Turner (Hrsg.): Klee and America. Ausstellungskatalog, Hatje Cantz, Ostfildern 2006, ISBN 3-7757-1723-4.
  • Thomas Kain, Mona Meister, Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.): Paul Klee in Jena 1924. Der Vortrag. Minerva. Jenaer Schriften zur Kunstgeschichte, Band 10, Kunsthistorisches Seminar, Jenoptik AG, Druckhaus Gera, Jena 1999, ISBN 3-932081-34-X.
  • Wolfgang Kermer (Hrsg.): Aus Willi Baumeisters Tagebüchern: Erinnerungen an Otto Meyer-Amden, Adolf Hölzel, Paul Klee, Karl Konrad Düssel und Oskar Schlemmer. Mit ergänzenden Schriften und Briefen von Willi Baumeister. Ostfildern-Ruit: Edition Cantz, 1996 (Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart / hrsg. von Wolfgang Kermer; 8) ISBN 3-89322-421-1.
  • Felix Klee: Paul Klee. Leben und Werk in Dokumenten. Diogenes, Zürich 1960.
  • Daniel Kupper: Paul Klee. Rowohlt, Reinbek 2011, ISBN 978-3-499-50690-1.
  • Bernhard Marx: Balancieren im Zwischen: Zwischenreiche bei Paul Klee. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007, ISBN 978-3-8260-3503-6. books.google.de
  • Ralph Melcher (Hrsg.): Paul Klee. Tempel – Städte – Paläste. Hatje Cantz, Ostfildern 2006, ISBN 3-7757-1822-2.
  • Osamu Okuda, Marie Kakinuma: Paul Klee und der Ferne Osten: Vom Japonismus zu Zen. Katalog zur Ausstellung im Zentrum Paul Klee, Bern. Scheidegger & Spiess, Zürich 2013, ISBN 978-3-85881-373-2.
  • Susanna Partsch: Klee. Neuausgabe Benedikt Taschen, Köln 2007, ISBN 978-3-8228-6361-9.
  • Christian Rümelin: Paul Klee. Leben und Werk. Beck, München 2004, ISBN 3-406-52190-8.
  • Stefan W. Schmidt: ‚… eine kleine Reise in das Land der besseren Erkenntnis‘. Paul Klee und der Begriff des ‚bildnerischen Denkens‘. In: Zeitschrift für Ästhetik und Allgemeine Kunstwissenschaft, 56/2 (2011), S. 275–296. https://doi.org/10.28937/ZAEK-56-2
  • Reto Sorg, Osamu Okuda: Die satirische Muse – Hans Bloesch, Paul Klee und das Editionsprojekt Der Musterbürger. ZIP, Zürich 2005 (Klee-Studien; 2), ISBN 3-909252-07-9.
  • Hans Suter: Paul Klee und seine Krankheit. Vom Schicksal geschlagen, vom Leiden gezeichnet - und dennoch!. Stämpfli, Bern 2006, ISBN 3-7272-1106-7.
  • Stiftung Museum Schloss Moyland/ Sammlung van der Grinten/Joseph Beuys Archiv des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Paul Klee trifft Joseph Beuys. Ein Fetzen Gemeinschaft. Ausstellungskatalog, Hatje Cantz, Ostfildern 2000, ISBN 3-7757-0975-4.
  • Stefan Tolksdorf: Der Klang der Dinge. Paul Klee – ein Leben. 2. Auflage. Herder, Freiburg u. a. 2005, ISBN 3-451-05634-8.
  • Christoph Vitali (Hrsg.): Ernste Spiele. Der Geist der Romantik in der Deutschen Kunst 1770–1990, Haus der Kunst München, 4. Februar bis 1. Mai 1995. Oktagon, Stuttgart 1995, ISBN 3-927789-74-7.
  • Otto Karl Werckmeister: Versuche über Paul Klee. Athenaeum, Bodenheim 1987, ISBN 3-8108-0156-9.
  • Zentrum Paul Klee (Hrsg.): Klee trifft Picasso. Ausstellungskatalog, Texte von Christine Hopfengart, Bernhard Geiser, Gregor Wedekind. Hatje Cantz, Ostfildern 2010, ISBN 978-3-7757-2560-6.
  • Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (Hrsg.): Paul Klee. Die Reise nach Ägypten 1928/29. Sandstein, Dresden 2014, ISBN 978-3-95498-081-9.
  • Zentrum Paul Klee, Bern; Museum der Bildenden Künste Leipzig (Hrsg.): Paul Klee. Sonderklasse. Wienand Verlag, Köln 2015, ISBN 978-3-86832-229-3.
  • Zentrum Paul Klee, Bern (Hrsg.): Paul Klee. Die Hinterglasbilder. Wienand Verlag, Köln 2015, ISBN 978-3-86832-253-8.
Über Sklerodermie und Klees Werk

n​ach Autoren / Herausgebern alphabetisch geordnet

  • B. Ostendorf, B. Maiburg, M. Schneider: Sklerodermie und Paul Klee: Metamorphose von Leben und Kunst? In: Zeitschrift für Rheumatologie. Verlag Springer, Berlin / Heidelberg 2004, ISSN 0340-1855.
  • Hans Suter: Paul Klee und seine Krankheit. Stämpfli, Bern 2006, ISBN 3-7272-1106-7.
Comic
  • Christophe Badoux: Klee. Edition Moderne, Zürich 2008, ISBN 978-3-03731-029-8 Der Comiczeichner Christophe Badoux hat im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Paul Klee einen Sach-Comic zu Leben und Werk Paul Klees realisiert.
Hörspiel
Zeitschrift

Briefmarken

Briefmarke 1979: Paul Klees Vogelgarten
  • Am 14. November 1979 zum 100. Geburtstag gab die Deutsche Bundespost ein Sonderpostwertzeichen zum Nennwert von 90 Pfennig heraus, das Klees Aquarell Vogelgarten (1924) zeigt. Der Entwurf stammt von H.P. Schall.
  • Am 3. Dezember 2015 zum 75. Todesjahr gab die Deutsche Post AG ein Sonderpostwertzeichen zum Nennwert von 240 Eurocent heraus, das Klees Gemälde Himmelsblüten über dem gelben Haus (1917) zeigt. Der Entwurf stammt von Sibylle Haase und Fritz Haase.[140]
Commons: Paul Klee – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Paul Klee – Quellen und Volltexte

Einzelnachweise

  1. Klee verstarb kurz vor der Entscheidung über seine beantragte Schweizer Staatsbürgerschaft, vgl. Ein Berner, aber kein Schweizer Künstler, swissinfo.ch, 21. April 2005, abgerufen am 15. April 2011.
  2. Diether Rudloff: Unvollendete Schöpfung. Künstler im zwanzigsten Jahrhundert. Urachhaus, Stuttgart 1982, S. 65.
  3. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.): Franz Marc. Paul Klee. Dialog in Bildern. Wädenswil 2010, S. 199.
  4. Giedion-Welcker, S. 10/11.
  5. Christian Rümelin: Paul Klee. Leben und Werk. Verlag C. H. Beck, München 2004, S. 118.
  6. Susanna Partsch: Klee. S. 8 f.
  7. Susanne Kaufmann: Die „Künstlervereinigung Sema“. (PDF, S. 16) epub.ub.uni-muenchen.de; abgerufen am 2. Juni 2013.
  8. Vom Japonismus zu Zen. Paul Klee und der Ferne Osten. zpk.org/de; abgerufen am 6. Januar 2020.
  9. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.): Franz Marc. Paul Klee. Dialog in Bildern. S. 200 f.
  10. Diether Rudloff, Stuttgart 1982, S. 65 f.
  11. Biografie Paul Klee. Klee Zentrum Bern, abgerufen am 1. März 2010.
  12. Thomas Kain, Mona Meister, Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 88.
  13. Christian Rümelin: Paul Klee. Leben und Werk. München 2004, S. 12 ff., books.google.ch
  14. Christoph Vitali (Hrsg.): Ernste Spiele. Der Geist der Romantik in der Deutschen Kunst 1770–1990. Haus der Kunst München, 4. Februar bis 1. Mai 1995, Oktagon Verlag, Stuttgart 1995, S. 651.
  15. Marcel Baumgartner: Paul Klee | Hans Bloesch - Die Korrespondenz 1898-1940. Wallstein, Göttingen 2021, ISBN 978-3-8353-3921-7
  16. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 203.
  17. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 207.
  18. Thomas Kain, Mona Meister, Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 90.
  19. Göttler: Der Blaue Reiter. S. 118.
  20. Dietmar Elger: Expressionismus. Taschen 1988, ISBN 3-8228-0093-7, S. 141.
  21. Catalogue raisonné, Band 1, 1998, S. 512; Thomas Kain, Mona Meister, Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.): Paul Klee in Jena 1924. Der Vortrag. Minerva. Jenaer Schriften zur Kunstgeschichte, Band 10, Kunsthistorisches Seminar, Jenoptik AG, Druckhaus Gera, Jena 1999, S. 92.
  22. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 209.
  23. Die Alpen. 1912/13, Jg. VII, H. 4. Dez. 1912, zit. n. Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (Hrsg.): Einblicke. Das 20. Jahrhundert in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern-Ruit 2000, S. 516.
  24. Christian Rümelin: Paul Klee. Leben und Werk. München 2004, S. 27.
  25. Partsch: Klee. S. 24 f.
  26. Louis Moilliet: Kairouan, 1914 (Abbildung) louismoilliet.ch; abgerufen am 14. Januar 2011.
  27. Giedion-Welcker: Klee. S. 43.
  28. Die Tunisreise – Bern: Erleuchtung oder Inszenierung? In: art. 2014 (art-magazin.de). art-magazin.de (Memento vom 22. Februar 2017 im Internet Archive)
  29. Thomas Kain, Mona Meister, Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 96.
  30. Vgl. Paul Klee Tagebücher 1898–1918, 1988, S. 374.
  31. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 214 f.
  32. Partsch: Klee. S. 36.
  33. Siehe Willi Baumeisters Tagebuchnotiz vom 5. Juli 1940 aus Anlass des Todes von Paul Klee, in: Wolfgang Kermer (Hrsg.): Aus Willi Baumeisters Tagebüchern: Erinnerungen an Otto Meyer-Amden, Adolf Hölzel, Paul Klee, Karl Konrad Düssel und Oskar Schlemmer. Mit ergänzenden Schriften und Briefen von Willi Baumeister. Cantz Verlag, Stuttgart 1996 (Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart / hrsg. von Wolfgang Kermer; 8), S. 18–19; am 7. September 1919 schrieb Paul Klee an Willi Baumeister, er könne eine „Berufung […] im Prinzip nicht ausschlagen. […] Natürlich lege ich auf die staatliche Position das Hauptgewicht.“ Ebd., S. 100, Brief in Faksimile.
  34. Thomas Kain, Mona Meister, Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 108.
  35. Thomas Kain, Mona Meister, Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 111.
  36. Christian Rümelin: Paul Klee. Leben und Werk. München 2004, S. 119.
  37. In: Der Ararat. Zweites Sonderheft. Paul Klee. Katalog der 60. Ausstellung der Galerie Neue Kunst, Hans Goltz, Goltzverlag, München Mai–Juni 1920; Thomas Kain, Mona Meister, Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 125 f., S. 139.
  38. Thomas Kain, Mona Meister, Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 136, S. 148.
  39. Partsch: Klee. S. 52.
  40. Thomas Kain, Mona Meister, Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 194, S. 151.
  41. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 217.
  42. Volker Wahl: Die Adressen der Bauhausmeister in Weimar 1919 bis 1926. In: Beiträge zur Weimarer Geschichte 2020, hrsg. von Axel Stefek, Weimar (Freunde und Förderer des Stadtmuseums Weimar im Bertuchhaus e.V.) 2020, S. 21–30, hier S. 25.
  43. Thomas Kain, Mona Meister, Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 204.
  44. Ursula Bode: Freundin der Könige. In: Die Zeit, Nr. 17/1998.
  45. Thomas Kain, Mona Meister, Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 230.
  46. Uwe M. Schneede: Die Kunst des Surrealismus. C.H. Beck, 2006, ISBN 3-406-54683-8, S. 89 f.
  47. William Rubin: Pablo Picasso. A Retrospective, with 758 plates, 208 in colour, and 181 reference illustrations, The Museum of Modern Art, New York, Thames and Hudson, London 1980, ISBN 0-500-27194-1, S. 252.
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  52. Thomas Kain, Mona Meister, Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 268.
  53. Partsch: Klee. S. 52 f.
  54. Christian Rümelin: Paul Klee. Leben und Werk. München 2004, S. 86.
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  57. zit. nach: Paul Klee. In: Norbert Berghof (Redaktion): Lebenszeichen und Selbstzeugnisse. Hrsg. Landesinstitut für Erziehung und Unterricht, Stuttgart. Neckarverlag, Villingen-Schwenningen, o. J., ohne ISBN, S. 44.
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  70. Partsch: Klee. S. 82. Das Zitat beruht auf Werckmeister 1987, S. 52.
  71. Carola Giedion-Welcker: Klee. S. 97.
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  79. Albertina, Wien: Paul Klee in der Albertina, Wien (7. Juli 2008). Espaces Arts & Objets – Kunst, abgerufen am 24. September 2008.
  80. Klaus Mollenhauer: Grundfragen ästhetischer Bildung. Juventa, 1995, ISBN 3-7799-1030-6, S. 215.
  81. Daniel Kupper: Paul Klee. S. 81.
  82. Die Zahlen beruhen auf dem handschriftlichen Katalog. Das Zentrum Paul Klee gab auf Nachfrage rund 10.000 Werke an, die darauf beruhen. Einige Werke aus dem Nachlass sind nicht in sein Werkverzeichnis aufgenommen worden. Nicht mitgezählt wurden Aufzeichnungen für seinen Unterricht am Bauhaus sowie illustrierte Korrespondenz oder Randzeichnungen in Schulbüchern. Die Zahlen nach dem neuen Werkverzeichnis sind daher leicht abweichend.
  83. Gregor Wedekind: Paul Klee: Inventionen. Reimer, Berlin 1996, S. 62.
  84. Giedion-Welcker: Klee. S. 23 f.
  85. Christian Rümelin: Paul Klee. Leben und Werk. München 2004, S. 15.
  86. Giedion-Welcker, Klee. S. 22–25.
  87. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 209, 216.
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  89. Kunst öffnet Augen. In: drklaas.de. Archiviert vom Original am 9. Januar 2009; abgerufen am 25. September 2008.
  90. Göttler: Der Blaue Reiter. S. 118 ff.
  91. Partsch: Klee. S. 41.
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  93. The Twittering-Machine, moma.org, abgerufen am 10. Januar 2011.
  94. Siglind Bruhn: Das tönende Museum. Gorz Verlag, 2004, S. 34 ff.
  95. Siehe zu Ad Parnassum die Studie von Oskar Bätschmann unter Paul Klee – Ad Parnassum, cosmopolis.ch, abgerufen am 22. Januar 2022
  96. Partsch: Klee. S. 67.
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  99. Paul Klee. Engel (Memento vom 6. Mai 2013 im Internet Archive), hamburger-kunsthalle.de; abgerufen am 26. April 2013.
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  108. Thomas Kain, Mona Meister, Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 198, S. 322.
  109. Carola Giedion-Welcker: Klee. S. 73 f.
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  116. Beate Ofczarek, Stefan Frey: Chronologie einer Freundschaft. In: Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 208.
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  133. Ernest Hemingway kauft einen Paul Klee. In: Hemingways Welt. 10. Dezember 2021, abgerufen am 26. Dezember 2021 (deutsch).
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  138. Auszug daraus im Beiheft „Lebensdaten und Selbstzeugnisse“. im Neckar-Verlag 1998, S. 44–46, siehe weitere Anm. zum Bild Goldfisch.
  139. Auszug daraus im Beiheft 1998, wie vorige Anm., S. 46 f.
  140. Paul Klee – Himmelsblüten über dem gelben Haus, efiliale.de abgerufen am 11. Dezember 2015.

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