Julimonarchie
Die Julimonarchie begann in Frankreich 1830 nach der Julirevolution mit der Herrschaftsübernahme durch König Louis-Philippe I. Sein Vorgänger, Karl X., hatte infolge der Revolution abgedankt.
Royaume de France Königreich Frankreich 1830–1848 | |||||
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Wahlspruch: unbekannt | |||||
Verfassung | Verfassung des Königreichs Frankreich | ||||
Amtssprache | Französisch | ||||
Hauptstadt | Paris | ||||
Staatsform | Königreich | ||||
Regierungsform | Konstitutionelle Monarchie | ||||
Staatsoberhaupt | König der Franzosen Louis-Philippe I. | ||||
Regierungschef | Premierminister Achille-Léon-Victor de Broglie (1830 und 1835–1836) Jacques Laffitte (1830–1831) Casimir Pierre Périer (1831–1832) Nicolas Jean-de-Dieu Soult (1832–1834, 1839–1840 und 1840–1847) Étienne-Maurice Gérard (1834) Hugues-Bernard Maret (1834) Édouard Adolphe Mortier (1834–1835) Adolphe Thiers (1836 und 1840) Louis-Mathieu Molé (1836–1839 und 1848) François Guizot (1847–1848) | ||||
Währung | Französischer Franc | ||||
Beginn | 1830 (Julirevolution) | ||||
Ende | 1848 (Februarrevolution) | ||||
Nationalhymne | La Parisienne | ||||
Karte | |||||
Geschichte
Die Julirevolution von 1830 (Les Trois Glorieuses) hatte den endgültigen Sturz der Bourbonen in Frankreich und die erneute Machtergreifung des Bürgertums in einem liberalen Königreich zur Folge. Ursache der Revolution war die reaktionäre Politik König Karls X. Als der König versuchte, das Parlament aufzulösen, erhoben sich im Juli 1830 in Paris Handwerker, Arbeiter und Studenten und zwangen den König zur Abdankung und zur Flucht nach England.[1]
Der aus der bourbonischen Nebenlinie Haus Orléans stammende Louis Philippe wurde wegen seiner verhältnismäßig liberalen Haltung Bürgerkönig genannt. Seine Regentschaft wurde, zumindest anfangs, vom Großbürgertum gestützt. Von ihrer politischen Struktur her kann die Julimonarchie als eine Art Mischform aus einer konstitutionellen und einer parlamentarischen Monarchie bezeichnet werden. Die Abgeordnetenkammer und die Pairskammer aus der Restaurationszeit wurden in ihren Machtbefugnissen erheblich erweitert, dennoch behielt der König einen bedeutenden Einfluss auf Regierung und auswärtige Politik.
Das französische Bürgertum war aber zusehends enttäuscht von der Politik des Königs. Vor allem das Zensuswahlrecht, das dem Bürgertum einen seiner Stärke entsprechenden Einfluss bei der Gesetzgebung verwehrte, verstärkte die Unzufriedenheit.[2] Eine Agrar- und Handelskrise 1847 führten zu Unruhen und letztlich zur bürgerlichen Februarrevolution von 1848.
Die Julimonarchie endete mit der Etablierung der Zweiten Französischen Republik.
- Das persönliche Wappen von König Louis-Philippe I. aus dem Haus Orléans enthält vielerlei Symbolik, die auf seine „Stellung zwischen den Zeiten“ hinweist: Der Turnierkragen über den Lilien kennzeichnet den König als Angehörigen einer jüngeren Linie der Bourbonen, dem die dynastische „Seniorität“ fehlt. Dem Wappenmantel mit den Lilien der Kapetinger sind der Orden der napoleonischen Ehrenlegion sowie die Trikoloren der Französischen Revolution aufgelegt, letztere bestückt mit dem stolzen Hahn, der zwischen 1789 und 1804 französisches Wappentier war, das die errungenen Freiheiten symbolisierte. Die gekreuzten Zepter mit der Schwurhand als Zeichen der Gerechtigkeit und dem Reichsapfel sind dem napoleonischen Kaiserwappen nachempfunden.
Literatur
- H. A. C. Collingham, R. S. Alexander: The July monarchy : a political history of France, 1830 - 1848. London : Longman, 1988 ISBN 0-582-01334-8
Weblinks
Einzelnachweise
- Kurt Holzapfel: Julirevolution 1830 in Frankreich: französische Klassenkämpfe und die Krise der Heiligen Allianz (1830–1832), Dietz, Berlin 1990.
- Agulhon, 1848 ou l’apprentissage de la République; Jardin et Tudesq, La France des Notables, Seuil, 1973.