Henry van de Velde
Henry Clement van de Velde (im belgischen Niederländisch auch Henry Clemens Van de Velde; * 3. April 1863 in Antwerpen; † 25. Oktober 1957 in Zürich) war ein flämisch-belgischer Architekt und Designer.
Leben und Wirken
Als sechstes von acht Kindern wurde Henry in eine Apothekerfamilie hineingeboren. Sein Vater, der wohlhabende Brüsseler Guillaume Charles van de Velde, organisierte nebenher Festivals für berühmte internationale Komponisten.
Henry van de Velde besuchte in Antwerpen das humanistische Gymnasium und befreundete sich zu Beginn des Schuljahres 1878/1879 im Oktober in der vierten Lateinklasse mit dem späteren Dichter Max Elskamp. Ihr Briefverkehr befindet sich im Archiv der Universitätsbibliothek von Antwerpen.
Von 1880 bis 1882 studierte er an der Kunstakademie Antwerpen und anschließend Malerei im Privatatelier von Charles Verlat. Als van de Velde an der Antwerpener Kunstausstellung das Bild Bar aux Folies Bergère von Édouard Manet gesehen hatte, entschloss er sich, in Paris weiterzustudieren. Hier schloss er sich der impressionistischen Malergruppe L’Art Indépendant an, und Augustin Feyen-Perrin riet ihm, sich bei Émile Auguste Carolus-Duran weiterzubilden. Dieser nahm ihn 1884/1885 als einen seiner Schüler an.
Als van de Velde wieder nach Belgien zurückkehrte, suchte er die Einsamkeit und lebte vier Jahre im Gasthaus von Wechelderzande, einem kleinen Ort nahe Antwerpen. In der dortigen Künstlerkolonie befreundete er sich mit Adriaan Joseph Heymans, Florent Crabeels und Jacques Rosseels (1828–1912). Neben seinem künstlerischen Schaffen las van de Velde u. a. die Werke von Friedrich Nietzsche und Émile Zola. Im Sommer 1887 besuchte ihn die schon an Krebs erkrankte Mutter, und van de Velde pflegte und porträtierte sie. Im Winter 1887/1888 kehrten sie zusammen nach Antwerpen zurück.
Van de Velde gründete 1887 zusammen mit Max Elskamp, Georges Serigier, George Morren und dem Advokaten Charles Dumercy die „Association pour l’art indépendant“. Die Vereinigung war in der Folge drei Jahre aktiv.
Ab 1888 war van de Velde Mitglied der Künstlervereinigung Les Vingt, der u. a. auch Auguste Rodin, James Ensor und Paul Signac angehörten.[1] In den Wintermonaten war er zusammen mit anderen Künstlern, Schriftstellern, Dichtern und Politikern oft zu Gast bei Edmond Picard. Trotz des unschätzbaren Dienstes, den die Vereinigung den neuen belgischen und ausländischen Kunstströmungen in der Malerei, der Skulptur, der Musik und in der Literatur geleistet hatte, löste sie sich nach zehn Jahren 1893 auf. Mit dem Vereinsvermögen von 50.000 Goldfranken wurde vom Vingt-Sekretär, dem Kunstkritiker und Rechtsanwalt Octave Maus (1856–1919), der alljährlich stattfindende Salon unter dem neuen Namen La Libre Esthétique ein Jahr später eröffnet. Octave Maus wählte sich selber zum alleinigen Verwaltungsdelegierten. Wegen des Ersten Weltkrieges musste der Salon 1914 schließen.
Wegen einer sich anbahnenden Neurasthenie verbrachte van de Velde den Sommer 1889 bei seinem Bruder in der Blankenberger Villa und lernte in dieser Zeit Charles Van Lerberghe, mit dem er sich befreundete, sowie Émile Vandervelde und den Advokaten Max Hallet kennen.
Später zog van de Velde zu seiner älteren Schwester Jeanne und ihrem Mann nach Kalmthout ins Haus „Vogelenzang“. In dieser Zeit hatte er u. a. Kontakt zu August Vermeylen und gestaltete für die neu gegründete Literaturzeitschrift Van Nu en Straks die Titelschrift.
Da van de Velde mit seinen malerischen Ergebnissen nicht zufrieden war, versuchte er durch die Kunststickerei das zu verwirklichen, was er in der Malerei glaubte nicht erreichen zu können. „Ein Gefühl von Unruhe und mangelnder Befriedigung beherrschte uns um 1890 so allgemein“, schrieb Henry van de Velde in seinen Kunstgewerblichen Laienpredigten (in deutscher Sprache 1902 erschienen). Die daraus bei ihm resultierende künstlerische Sinnkrise ließ ihn um 1893/1894 seine Laufbahn als Maler abbrechen und sich der Architektur und angewandten Kunst zuwenden.
So hielt sich van de Velde von Mitte Oktober 1892 bis Frühling 1893 bei seiner Tante, einer erfahrenen Stickerin, in Knokke-Heist auf, um bei ihr die Applikationstechnik der Tapisserie zu erlernen. Daraus entstand die Tapisserie Engelswache.
An Ostern 1893 besuchten ihn Théo van Rysselberghe mit seiner Frau Maria van Rysselberghe (1866–1959), Émile Verhaeren, Alfred William Finch und Maria Sèthe, die er im Mai 1894 in Uccle heiratete. Ihre Hochzeitsreise führte sie zu Johanna van Gogh-Bonger, der Schwägerin von Vincent van Gogh, die in ihrem Haus in Bussum in Holland alle Bilder und Zeichnungen aufbewahrte, die ihr Mann Théo van Gogh von seinem Bruder hatte.
Nachdem van de Velde Julius Meyer-Graefe von der 1895 neu gegründeten Zeitschrift Pan kennengelernt hatte, schrieb er über die Jahre verschiedene Artikel für die Zeitschrift. Als 1895 Siegfried Bing seine Galerie in Paris unter dem neuen Namen Hôtel de l’Art Nouveau (oder Maison de l’Art nouveau) mit neuen Ausstellungsräumen umwandeln wollte, konnte van de Velde ein großes Esszimmer, ein Rauchzimmer in Kongo-Holz, ein kleines Kabinett in Zitronenholz und einen rotundenartigen größeren Raum mit Möbeln und Wandfüllungen, die aufeinander abgestimmt sein sollten, gestalten. Die von anderen Künstlern geschaffenen Möbel, Beleuchtungskörper, Tapeten, Stoffe und Teppiche sollten Teile eines lebendigen Ganzen bilden.
Wenige Wochen nach der Eröffnung der skandalumwitterten Ausstellung besuchte eine Delegation aus Dresden, an deren Spitze der Generaldirektor der Dresdner Museen, Geheimrat Woldemar von Seidlitz, stand, die Galerie. Die in Paris für Bing entworfenen und geschaffenen vier Zimmer sollten 1897 in Dresden an der Internationalen Kunstausstellung im Städtischen Ausstellungspalast wieder aufgestellt werden. Zusätzlich sollte ein großer „Ruheraum“ für die Besucher geschaffen werden. Für seinen Künstlerfreund Constantin Meunier wurden zwei große Säle für eine Gesamtschau seines Schaffens zur Verfügung gestellt. In Dresden angekommen, bezogen sie mit ihren Frauen das Hotel Bellevue. Nach der dreiwöchigen Ausstellung war van de Velde auch in Deutschland bekannt. Auf der Rückreise besuchten sie van de Veldes Freund und ersten deutschen Auftraggeber Curt Hermann in Berlin.
Hermann und Eberhard von Bodenhausen ermöglichten es durch ihr Kapital, dass van de Velde mit der so ermöglichten Gründung seiner Société van de Velde über ein großes, im Brüsseler Vorort Ixelles gelegenes Haus verfügte. Die eigenen Werkstätten für die Herstellung von Möbeln, Beleuchtungskörpern und anderen Einrichtungsgegenständen und auch für Schmuck waren bald voll ausgelastet. Die neuen Werkstätten und seine Beziehungen zu den verschiedenen „Kunsthäusern“ in Paris, Berlin und Den Haag ermöglichten es van de Velde, seine eigenen Produkte auszustellen und zu verkaufen sowie Aufträge einiger belgischer Intellektueller und Kunstfreunde anzunehmen, die als überzeugte Freunde der neuen Kunstströmung Möbel, Schmuckstücke und Bucheinbände bei ihm bestellten. Auch in Deutschland wuchs die Zahl der Auftraggeber. Unter ihnen befand sich der junge, aus einer angesehenen Chemnitzer Industriellenfamilie stammende Herbert Eugen Esche.
Sein Mäzen Harry Graf Kessler ließ sich seine Berliner Wohnung in der Köthener Straße von ihm ausstatten, später auch die in der Cranachstraße in Weimar. Van de Velde erhob die Linie zum alleinigen Ausdrucksträger seiner Objekte, exemplarisch gesteigert zur plastischen Form erscheint sie in den berühmt gewordenen Kandelabern von 1898, die für Kessler angefertigt wurden. Kessler beteiligte sich auch an van de Veldes „Werkstätten für angewandte Kunst“ und bewog ihn 1901 für eine Übersiedlung nach Berlin, indem er ihn in kunstinteressierten Kreisen bekannt machte und sein Programm vorstellen ließ.
Van de Velde gilt als einer der vielseitigsten Künstler des Jugendstils bzw. der Art Nouveau. Von ihm ging eine fundamentale Erneuerung der angewandten Kunst aus. Seine Arbeiten in unterschiedlichen Materialien überwanden das gegenständliche Decorum des späten 19. Jahrhunderts.
Im Jahr 1900 nahm Karl Ernst Osthaus, Gründer des Folkwang-Museums, Kontakt mit van de Velde auf und stellte ihm seine Idee eines Museums vor, das der Kunst in der Industrieregion des Ruhrgebiets einen höheren Stellenwert verschaffen sollte. Van de Velde begleitete das Museumsprojekt, gestaltete die Innenausstattung im Jugendstil und beriet Osthaus, der vorher vor allem an deutscher Malerei des 19. Jahrhunderts aus der Umgebung der Düsseldorfer Malerschule interessiert war, auch bei Ankäufen von belgischen und französischen Kunstwerken. Ende 2013 wurden verschiedene von ihm entworfene Objekte aus dem Familienbesitz Osthaus in München versteigert, so eine silberne, mit Ceylon-Mondsteinen und Diamantrosen besetzte Gürtelschnalle, ein Schrank aus dem Musikzimmer sowie ein Havana-Sessel von 1897.[2]
Harry Graf Kessler und Elisabeth Förster-Nietzsche setzten sich am Weimarer Hof dafür ein, van de Velde nach Weimar zu holen. Er hatte dabei auch den Auftrag des Großherzogs Wilhelm Ernst, sich besonders um die Produktkultur der Kunsthandwerksbetriebe und -industrie im Land zu kümmern, die bald erfolgreich nach seinen Entwürfen arbeiteten.
In Weimar zog van de Velde mit seiner Familie in ein Haus in der Cranachstraße im Wohnviertel Silberblick; es lag nur wenige hundert Meter von Elisabeth Förster-Nietzsches Villa entfernt. Zusammen mit Maria richtete er mit den wenigen beweglichen Möbeln, die sie aus dem Haus Bloemenwerf kommen ließen, die Wohnung ein. Sein Mitarbeiter und guter Freund der Familie, der schwedische Zeichner Hugo Westberg, hatte van de Velde von Berlin nach Weimar mitgenommen. Westberg hatte zusammen mit dem Hermann Scheidemantel alle von van de Velde in den Weimarer Jahren entworfenen Möbel ausgeführt. Nachdem die ursprüngliche Mietwohnung für die inzwischen 7-köpfige Familie zu klein geworden war, ließ van de Velde 1906/07 an der Belvederer Allee 58 das Jugendstil-Landhaus Hohe Pappeln nach eigenen Entwürfen errichten.
Für die Räumlichkeiten seines am 15. Oktober 1902 gegründeten Kunstgewerblichen Seminars und seiner Privatateliers entschied er sich für das Prellerhaus.
Die Grossherzoglich-Sächsische Kunstgewerbeschule Weimar wurde 1908 auf die Initiative von van de Velde hin gegründet und von Großherzog Wilhelm Ernst von Sachsen-Weimar finanziert. Bis zu ihrer Schließung im Jahr 1915 war van de Velde deren Direktor. Die Kunstgewerbeschule wurde nach 1919 Keimzelle der Bauhaus-Schule.
Im Dezember 1996 wurde der Kunstgewerbeschulbau (Van-de-Velde-Bau) zusammen mit dem Kunstschulgebäude in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Das Kunstschulgebäude (auch „Ateliergebäude“ genannt) wurde nach den Plänen von van de Velde in zwei Bauphasen 1904/05 und 1911 gegenüber dem Kunstgewerbeschulbau von 1905/06 errichtet.
Van de Velde war sowohl Mitglied des 1903 gegründeten Deutschen Künstlerbundes[3] als auch des vier Jahre später gegründeten Deutschen Werkbundes, einer Vereinigung von Künstlern, Architekten, Unternehmern und Sachverständigen.
Gemeinsam mit Anna Muthesius und Paul Schultze-Naumburg entwarf er auch künstlerisch inspirierte Modelle weiblicher Reformkleidung. 1902 wurde anlässlich der Industrie- und Gewerbeausstellung Düsseldorf im Ausstellungspalast ein „Van-de-Velde-Zimmer“ eingerichtet. Von 1908 bis 1909 gestaltete er den Innenraum von Schloss Lauterbach ebenfalls im Jugendstil um. Bauaufträge des Großherzogs blieben aus. Van de Velde arbeitete als Architekt erfolgreich für private Auftraggeber. In Weimar nicht mehr realisiert wurden ein geplantes monumentales Nietzsche-Denkmal, ein Sommertheater für die Berliner Schauspielerin Louise Dumont und ein Restaurant am Weimarer Ausflugsziel Webicht.
Von 1914 bis 1916 leitete van de Velde auf Wunsch seines Freundes Harry Graf Kessler während dessen Einberufung zum Wehrdienst im Ersten Weltkrieg die von Kessler gegründete Cranach-Presse in Weimar. Die Kunstgewerbeschule wurde kriegsbedingt 1915 geschlossen.
Als feindlicher Ausländer während des Ersten Weltkriegs nicht mehr gelitten, verließ van de Velde 1917 Weimar. Er hatte teilweise als Angehöriger einer „kriegsgegnerischen Nation“ politischen Druck zu ertragen. So musste er sich angeblich zeitweise dreimal täglich bei der Polizei in Weimar melden, obwohl er einen deutschen Pass besaß.
Im Sommer 1918 kaufte van de Velde in Uttwil in der Schweiz das ehemalige Hotel Schloss, wohin ihm seine Familie im November 1918 nachfolgte. Ihre Zwillinge gingen in die öffentliche Sekundarschule nach Dozwil. Dabei mögen finanzielle Gründe mitgespielt haben. Da van de Velde belgischer Staatsbürger war, wurde sein Guthaben auf deutschen Banken von der jungen Weimarer Republik gesperrt, so dass er sich seiner Existenzgrundlage beraubt sah. Zu den Freunden und Gästen gehörte u. a. René Schickele, der auch nach Uttwil zog. Ein paar Monate lang blühte van de Veldes Traum von der Einheit von Kunst und Leben. Es kamen so viele Literaten, Musiker, Künstler und andere „Geistige“ nach Uttwil wie nie zuvor – und danach nie wieder.[4][5]
Auf van de Veldes Initiative hin und mit seiner finanziellen Unterstützung verbrachte Ernst Ludwig Kirchner ab Mitte September 1917 zehn Monate im Sanatorium Bellevue in Kreuzlingen im Thurgau. Dort lernte seine älteste Tochter Nele van de Velde im Frühling 1918 Kirchner kennen, befreundete sich mit ihm und wurde seine einzige Schülerin.
1920 bis 1926 entwarf er als Architekt für das Mäzenaten-Ehepaar Kröller-Müller ein Privatmuseum in Otterlo in den Niederlanden, das jedoch erst 1938 als Provisorium fertiggestellt wurde. 1925 erhielt er eine Professur für Architektur an der Universität Gent und wurde ein Jahr später Direktor des neu gegründeten Institut Supérieur des Arts Décoratifs (ISAD) in Brüssel. Der Neustart in Belgien war nicht einfach. Van de Velde wurde noch Jahre nach dem Ersten Weltkrieg als Germanophiler angegriffen und ihm eine angebliche deutsche Staatsangehörigkeit vorgeworfen. 1936 wurde er emeritiert, beteiligte sich aber noch an zwei Weltausstellungen, der Weltfachausstellung Paris 1937 und der 1939 New York World’s Fair. 1939 wurde van de Velde zum Mitglied der belgischen Königlichen Kommission der Monumente und Landschaften berufen. Wegen seiner Tätigkeit als Conseiller esthétique de la reconstruction, als Berater für Wiederaufbau unter der deutschen Militärverwaltung, wurde der 83-Jährige nach dem Zweiten Weltkrieg in Belgien erneut angefeindet. Er musste sich unter dem Vorwurf der Kollaboration einem entsprechenden Verfahren unterwerfen, das nach kurzer Zeit eingestellt wurde.
Auf Einladung von Maja Sacher siedelte sich van de Velde mit seiner Tochter Nele im Herbst 1947 in der Schweiz an. Die ersten Jahre wohnten sie im Haus der Kinderpsychiaterin Marie Meierhofer „im Holderbach“, Oberägeri. Der Architekt Alfred Roth baute ihnen in der Nähe ein einfaches Bungalow-Holzhaus, das sie 1957 bezogen und zeitlebens mietfrei darin leben konnten.[6]
Kurze Zeit darauf starb Henry van de Velde. Sein Nachlass blieb in Brüssel zurück, wurde ihm aber teilweise von Freunden zum Verfassen seiner „Lebensreise“ ins Exil gebracht. Nele wohnte mit ihrem Foxterrier „Chipa“ bis zu ihrem Tod weiterhin im Haus in Oberägeri.[7][8]
Familie
Die Vorfahren seiner Frau Maria Sèthe waren Schotten. Der Großvater arbeitete als Astronom am Hof eines Prinzen von Hessen. Er wurde zunächst Deutscher, später Holländer. Ihre Mutter stammte aus dem Rheinland und versammelte in ihrem Haus junge Virtuosen und Künstler aus dem Kreis der Künstlervereinigung Les Vingt. Maria wuchs die ersten drei Jahre in Paris auf, bevor die Familie 1870 nach Uccle in Brüssel an den Dieweg zog. Ihr Vater war Industrieller, und eine ihrer Schwestern heiratete Paul Du Bois.
Nach der Hochzeit im Jahre 1894 lebte das Paar im Haus der Eltern von Maria. Im Frühling 1895 verstarb ihr erstes Kind kurz nach der Geburt. Bald danach ließ van de Velde auf einem Grundstück seiner Schwiegermutter seinen Familiensitz bauen. Gemäß seinem eigenen Credo, „daß jeder, der ein Heim nach seinem Geschmack, seinem Willen und seinem Herzen errichten wolle, die Pläne eines solchen Hauses selbst ausführen könne“, genügte es ihm nicht, die Pläne des Hauses zu entwerfen, sondern er entwarf alles, was zur Einrichtung und zur Ausschmückung gehörte, außer der sanitären Anlage, der Heizung und anderen industriellen Bestandteilen – zu denen die englischen Messingbetten gehörten –, die wie die Pläne von Bloemenwerf das Prinzip des „Vernunftgemäßen“ verkörperten. Ihr Haus Bloemenwerf benannten sie nach einem bescheidenen Landhaus, das sie auf ihrer Hochzeitsreise zwischen Utrecht und Amsterdam entdeckt hatten. Sie konnten im Frühjahr 1896 in das Haus einziehen.
Auch das zweite Kind starb 1896 bald nach der Geburt. Die nachfolgenden Töchter Cornélie Jenny (Nele) (1897–1965), Hélène Johanna Rosina (Puppie, Lene, Helen) (1899–1935) und Anne Sophie Alma (1901–1944) kamen in Bloemenwerf zur Welt. Im Jahr 1904 wurden in Weimar die Zwillinge Thylbert (Thyl) († 1980) und Thylberthe (Thylla) († 1955) geboren. Nele, Helen und Anne besuchten ab 1907 die Freie Schulgemeinde Wickersdorf.
Helen heiratete 1923 den Hamburger Bankier(ssohn) Joachim von Schinckel, mit dem sie auf das Gut Schwechow bei Schwerin zog. Mit Joachim hatte sie zwei Kinder. In Hamburg-Blankenese baute Henry für das Ehepaar Helen und Joachim 1928 eine Villa. Nach langer Krankheit verstarb Helen im Jahre 1935.
Anne Sophie ging nach dem Besuch der Wickersdorf-Schule in Jena zur Schule und lebte 1919/20 mit ihrem Bruder in einem Internat in St. Gallen, danach mit ihren Eltern in den Niederlanden. Nach Abschluss eines Chemiestudiums heiratete sie im Jahre 1927 den Agraringenieur Joachimus von Houweninge, mit dem sie nach Java zog, wo ihr Mann eine Plantage leitete. Die dreifache Mutter starb 1944 in einem Internierungslager in Surabaya an Unterernährung. Ihre Kinder und ihr Mann überlebten und kehrten nach Europa zurück.
Thyl verschrieb sich früh der Landwirtschaft und züchtete schon als Junge Kaninchen. Über die Erlöse konnte er frei verfügen, stiftete aber die „Karnickelkasse“ der notleidenden Familie im Ersten Weltkrieg. 1929 heiratete er Leentje, die Tochter des flämischen Schriftstellers Herman Teirlinck. In zweiter Ehe heiratete Thyl Rachel van de Berghe. Nach dem Tod des Vaters wurden von ihm und Nele die Memoiren unter Mitwirkung des Kunsthistorikers Hans Curjel aufgearbeitet. Bis zu seinem Tod im Jahr 1980 betreute er den künstlerischen Nachlass des Vaters.
Thylla ging mit 26 Jahren an die von ihrem Vater neu gegründete Designhochschule La Cambre in Brüssel und heiratete im selben Jahr, zwei Wochen nach der Eheschließung ihres Zwillingsbruders, Pierre Janlet, einen Kunstliebhaber und späteren Museumsdirektor. 1941 heiratete Thylla den jüngsten Sohn der Familie von Anton und Helene Kröller-Müller, Bob Kröller. Die Familie Kröller-Müller war seit den 1920er Jahren ein wichtiger Auftraggeber von van de Velde. 1955 erkrankte Thylla schwer und verstarb im selben Jahr in der Schweiz.
Maria van de Velde verstarb 1943 an den Folgen einer Krebserkrankung. Henry van de Velde starb 1957 in Zürich und fand in der von ihm gestalteten Grabstätte auf dem Gemeindefriedhof von Tervuren neben seiner Frau seine letzte Ruhestätte.[9]
Ehrungen
- Ehrendoktorwürde der Technischen Hochschule München
- Im Jahr 1957, kurz vor seinem Tod, wurde Henry van de Velde von der Hochschule für Architektur und Bauwesen in Weimar in der damaligen DDR, der Vorgängerinstitution der heutigen Bauhaus-Universität Weimar, zum Ehrensenator ernannt.
Ausstellungen
- 2013: Leidenschaft, Funktion und Schönheit – Henry van de Velde und sein Beitrag zur Europäischen Moderne, Klassik Stiftung Weimar in Kooperation mit den Musées royaux d’Art et d’Histoire, Brüssel[10]
- 2013: Der Architekt Henry van de Velde, Bauhaus-Universität Weimar[11]
- 2014: Henry van de Velde – Interieurs, Museum für Gestaltung Zürich[12]
Galerie einer Auswahl seiner Werke
- Gera: Haus Schulenburg
- Weimar: Villa Dürckheim
- Weimar: Kunstgewerbeschule
Im oberen Stockwerk war das Atelier von Henry van de Velde. - Hagen: Villa Hohenhof
Bauten (Auswahl)
- 1895: „Bloemenwerf“, eigenes Wohnhaus in Uccle bei Brüssel (Belgien)
- 1900–1902: Innenausbau für das „Museum Folkwang“ in Hagen
- 1901–1904: Villa Leuring in Scheveningen, Wagenaarweg 30 (mit Jan Thorn Prikker)[13]
- 1901: Innere Gestaltung Kunstsalon Paul Cassirer in Berlin
- 1902–1903, 1911: „Villa Esche“, Wohnhaus für den Fabrikanten Herbert Esche in Chemnitz
- 1903: „Nietzsche-Archiv“ in Weimar[14]
- 1903–1905: Inneneinrichtung für ein Sanatorium in Trebschen (Trzebiechów) in Schlesien (einziges Werk im heutigen Polen)
- 1904: Sommerhaus für Emil Possehl an der Strandpromenade in Travemünde (Reste der Einrichtung heute im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg)
- 1905: Umbau und Inneneinrichtung einer Villa auf Gut Nettehammer in Andernach
- 1906–1907: Clubhaus des Chemnitzer Lawn-Tennis-Clubs in Chemnitz (nach dem Zweiten Weltkrieg abgerissen)
- 1906–1909: Kunstgewerbeschule in Weimar
- 1907–1908: „Hohenhof“, Wohnhaus für Karl Ernst Osthaus in Hagen
- 1907–1908: „Haus Hohe Pappeln“, eigenes Wohnhaus in Weimar
- 1908–1909: „Schloss Lauterbach (Neukirchen)“ Umgestaltung der herrschaftlichen Räume des Schlosses für Arnold Esche
- 1910: Villa Springmann in Hagen
- 1909–1911: Ernst-Abbe-Denkmal in Jena (mit Werken der Bildhauer Max Klinger und Constantin Meunier)
- 1912–1913: Palais des Grafen Dürckheim in Weimar
- 1912–1914: Innere Umgestaltung des Schlosses Ralswiek auf Rügen für Graf Douglas
- 1913–1914: „Werkbund-Theater“ in der Kölner Werkbundausstellung[15]
- 1913–1914: „Haus Schulenburg“, Wohnhaus für den Fabrikanten Paul Schulenburg in Gera
- 1913–1914: Wohnhaus für den Fabrikanten Dr. Theo Koerner in Chemnitz
- 1913–1914: Haus Henneberg in Weimar
- 1916: Inneneinrichtung einer Wohnung für Heinrich und Rosemarie Mutzenbecher (Familie), Alsterchaussee 13 (mit Max Heiderich)[16]
- 1929–1931: Heinemanhof, Altersheim der Minna-James-Heineman-Stiftung in Hannover-Kirchrode
- 1932–1936 „Bücherturm“ (Universitätsbibliothek) und Institut für Archäologie der Universität Gent (Belgien)
- 1936–1942: Technische Hochschule Löwen (Belgien), heute Stadtbibliothek Tweebronnen
Varia
- Zum Jubiläum „100 Jahre Bauhaus“ im Jahr 2019 brachte die Uhrenwerk Weimar GmbH eine Henry van de Velde-Uhr als Sonder-Edition heraus.[17] Ein deutsch-belgisches Konsortium hatte 2017 die Markenrechte für die Bezeichnung „Uhrenwerk Weimar“ zur Produktion von Uhren erworben[18][19]; einer von zwei Geschäftsführern der Uhrenwerk Weimar GmbH ist Thomas Kemmerich.[20]
Schriften (Auswahl)
- Zum neuen Stil. Aus seinen Schriften ausgewählt und eingeleitet von Hans Curjel. Piper, München 1955
- Geschichte meines Lebens. Hrsg. und aus dem Manuskript übertragen von Hans Curjel. Piper, München 1962 (Volltext auf DBNL; PDF; 12,7 MB)
Literatur
- „… für den neuen Stil kämpfen …“ Henry van de Veldes Beitrag zum Start in die Moderne vor 100 Jahren. Hrsg. von Birgit Schulte im Auftrag der Henry van de Velde-Gesellschaft Hagen. Mit Beiträgen von Manfred Osthaus, Ulrike Büttner, Steven Jacobs, Alexandre Kostka, Rainer Stamm, Birgit Schulte, Doreen Helms, Priska Schmückle von Minckwitz, Tilo Richter, Sabine A. Teubner-Treese. Neuer Folkwang Verlag im Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen 2003, ISBN 3-926242-53-1.
- Birgit Schulte (Hrsg.): Henry van de Velde in Hagen. Mit Beiträgen von Birgit Schulte, Michael Fehr, Karl Ernst Osthaus, Julius Posener und Sebastian Müller. Neuer Folkwang Verlag im Karl Ernst Osthaus-Museum, Hagen 1992, ISBN 3-926242-11-6.
- Thomas Föhl: Henry van de Velde. Architekt und Designer des Jugendstils. Weimarer Verlagsgesellschaft, Weimar 2010, ISBN 978-3-939964-02-5.
- Thomas Föhl, Antje Neumann: Henry van de Velde. Raumkunst und Kunsthandwerk. Ein Werkverzeichnis in sechs Bänden. Band 1: Metallkunst. Henschel, Leipzig 2009, ISBN 978-3-86502-221-9.
- Thomas Föhl, Antje Neumann: Henry van de Velde. Raumkunst und Kunsthandwerk. Ein Werkverzeichnis in sechs Bänden. Band 2: Textilien. Henschel, Leipzig 2014, ISBN 978-3-86502-230-1.
- Thomas Föhl, Antje Neumann: Henry van de Velde. Raumkunst und Kunsthandwerk. Ein Werkverzeichnis in sechs Bänden. Band 3: Keramik. Henschel, Leipzig 2016, ISBN 978-3-86502-231-8.
- Thomas Föhl, Sabine Walter (Hrsg.): Leidenschaft, Funktion und Schönheit. Henry van de Velde und sein Beitrag zur europäischen Moderne. Katalog zu der Ausstellung im Neuen Museum Weimar 2013 (3. April bis 23. Juni), aus Anlass des 150. Geburtstags des Künstlers. Klassik-Stiftung Weimar, Weimarer Verlagsgesellschaft, Weimar 2013, ISBN 978-3-86539-685-3.
- Albert Vigoleis Thelen: Eine Begegnung mit Henry van de Velde, geschrieben in Amsterdam zum 90. Geburtstag des Baumeisters. In: Muschelhaufen, Jahresschrift für Literatur und Grafik. Jahrgang 2000, Nr. 39/40, ISSN 0085-3593.
- Katharina Metz, Priska Schmückle von Minckwitz, Tilo Richter: Henry van de Veldes Villa Esche in Chemnitz. Ein Gesamtkunstwerk zwischen Jugendstil und Sachlichkeit. Birkhäuser, Basel / Boston / Berlin 2003, ISBN 3-7643-6991-4.
- Nicolaus Schubert: Uttwil, das Dorf der Dichter und Maler. Sechs Lebensbilder. Ges. Frohsinn, Uttwil 1986 (2. Auflage 1991), S. 13–29 (mit Abbildungen, betrifft vor allem seinen Schweizer Aufenthalt in Uttwil am Bodensee).
- Christina Threuter: Stoffwechsel. Moderne Architektur als Bild. In: From Outer Space, Moderne Architekturtheorie außerhalb der Disziplin. 10. Jahrgang, Heft 2, September 2006 (zu van de Veldes Theorie und Praxis hinsichtlich weiblicher Reformkleidung, online).
- Katharina Hohmann, Heike Hanada (Hrsg.): Hotel van de Velde (ortsbezogenes Ausstellungsprojekt im ehemaligen Palais Dürckheim, mit Beiträgen über die Familie Dürckheim und ihre Beziehung zu Henry van de Velde (Thomas Föhl) und zur Geschichte des Palais Dürckheim (Katrin Greiser)). Max Stein Verlag, Weimar 2007, ISBN 978-3-939615-02-6.
- A. M. Hammacher: Die Welt Henry van de Veldes. Mercator, Antwerpen / DuMont Schauberg, Köln 1967.
- Antje Neumann, Brigitte Reuter: Henry van de Velde in Polen. Die Innenarchitektur im Sanatorium Trebschen / Trzebiechów. Deutsches Kulturforum östliches Europa, Potsdam 2007, ISBN 978-3-936168-26-6.
- Rouven Lotz: Der Hagener Hohenhof. Das Landhaus für Karl Ernst Osthaus von Henry van de Velde. ardenkuverlag, Hagen 2009, ISBN 978-3-932070-89-1.
- Ursula Muscheler: Möbel, Kunst und feine Nerven. Henry van de Velde und der Kultus der Schönheit. Berenberg Verlag, Berlin 2012, ISBN 978-3-937834-50-4.
- Camilla Blechen: Ein Weltmann erträgt die Provinz. Weimar präsentiert Höhepunkte und Schwachstellen im Werk des Alleskönners Henry van de Velde. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 3. April 2013, S. 29.
- Luise Schendel: 150 Jahre Schaffenskraft. Heute hätte der belgische Ausnahmekünstler Henry van de Velde Geburtstag gefeiert. In: Thüringische Landeszeitung. 3. April 2013.
- Carsten Ruhl / Rixt Hoekstra / Chris Dähne (Hg.): The Death and Life of the Total Work of Art – Henry van de Velde and the Legacy of a Modern Concept. Jovis Verlag Berlin 2015, ISBN 978-3-86859-261-0
Weblinks
- Literatur von und über Henry van de Velde im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von und über Henry van de Velde in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Henry van de Velde. In: archINFORM.
- Henry van de Velde auf der Seite des DWB (Deutscher Werkbund)
- Ein Forschungsprojekt der Stiftung Weimarer Klassik und Kunstsammlungen
- Biografie und Fakten (engl.) (Memento vom 7. März 2005 im Internet Archive)
- Eine Rarität in Polen (Memento vom 18. April 2013 im Webarchiv archive.today)
- Mehr aus Polen
- Stadtbibliothek Tweebronnen (Memento vom 26. Januar 2014 im Internet Archive)
- Villa Esche in Chemnitz
- Van-de-Velde-Museum im Haus Schulenburg in Gera
- Van-de-Velde-Wohnhaus in Weimar. Das Haus Hohe Pappeln
- Barbara Bogen: Jugendstil. Henry van de Velde in Nürnberg (Memento vom 18. November 2013 im Internet Archive). Sendung des Bayerischen Rundfunks, 5. Dezember 2012 (Video; 4:34 min)
- Silberschale von Henry van de Velde, Ausschnitt der Sendung Lieb & Teuer vom 19. Januar 2020 (Video; 7:00 min)
Einzelnachweise
- Velde, Henri Clemens van de. In: Harald Olbrich (Hrsg.): Lexikon der Kunst. Architektur, Bildende Kunst, Angewandte Kunst, Industrieformgestaltung, Kunsttheorie. Band VII: Stae–Z. E. A. Seemann Verlag, Leipzig 2004, ISBN 3-86502-084-4, S. 576 f.
- Der richtige Schmuck für die schwungvolle Taille. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 28. Dezember 2013, S. 36.
- Van de Velde, H., Professor, Architekt, Weimar, Lassenstr. 29. In: DKB-Mitgliederverzeichnis im Katalog 3. Deutsche Künstlerbund-Ausstellung. Weimar 1906, S. 58, abgerufen am 23. Mai 2016.
- Urs Oskar Keller: Ein Weltmann in der Provinz. In: St. Galler Tagblatt. 14. Oktober 2013, abgerufen am 21. März 2020.
- Ein Ort der Künste. Website der Gemeinde Uttwil, abgerufen am 21. März 2020.
- Christoph Affentranger: Zwei Häuser – drei Persönlichkeiten. In: Tugium: Jahrbuch des Staatsarchivs des Kantons Zug, Bd. 13, 1997, S. 75–95, abgerufen am 25. Januar 2021.
- Alfred Roth: Henry Van de Velde zum 90. Geburtstag. In: Architektur und Kunst. Bd. 40, Heft 4, 1953, S. 47–48.
- Van de Velde, Bungalow im Holderbach. Website der Einwohnergemeinde Oberägeri, abgerufen am 16. April 2020.
- Das Grab von Henry van de Velde auf knerger.de.
- Thomas Föhl, Sabine Walter (Hrsg.): Leidenschaft, Funktion und Schönheit – Henry van de Velde und sein Beitrag zur Europäischen Moderne. Weimar 2013 (Katalog).
- Ausstellung „Der Architekt Henry van de Velde“. Mitteilung der Universität Weimar zur Ausstellung.
- Henry van de Velde – Interieurs (Memento vom 30. September 2016 im Internet Archive). Museum Bellerive, abgerufen am 30. September 2016.
- Villa Leuring (Huis de Zeemeeuw)
- Die Inneneinrichtung stellte nach seinen Entwürfen Hermann Scheidemantel her.
- zeitgenössische Abb. in: Walter Müller-Wulckow: Deutsche Baukunst der Gegenwart. Bauten der Gemeinschaft. Langewiesche Verlag, Königstein/Taunus / Leipzig 1929, S. 62.
- Quittenbaum Auktion Los 124A 20
- Henry van de Velde. Uhrenwerk Weimar, abgerufen am 5. Februar 2020.
- Our Story. Uhrenwerk Weimar, abgerufen am 5. Februar 2020.
- Auskunft zu einer Unionsmarke. Deutsches Patent- und Markenamt, abgerufen am 5. Februar 2020.
- Impressum. Uhrenwerk Weimar, abgerufen am 5. Februar 2020.