Graf von Wisborg
Der luxemburgische agnatische Titel Graf von Wisborg (französisch Comte de Wisborg, schwedisch greve af Wisborg) wurde an vier frühere Prinzen des schwedischen Königshauses Bernadotte vergeben. Auch deren agnatische Nachkommen tragen die gräfliche Würde.[1][2]
Erster Träger des Titels war Oscar (1859–1953), zweiter Sohn des Königs Oskar II., bis 1888 Prinz von Schweden. Er wurde 1892 vom Bruder seiner Mutter Königin Sophia, dem früheren Herzog von Nassau und seit 1890 regierenden Großherzog von Luxemburg Adolph, in den luxemburgischen Adel aufgenommen. Prinz Oscar war vor seinem Austritt aus dem Königshaus Herzog von Gotland, auf dessen Hauptstadt Wisby mit der Burg Wisborg der Titel anspielt.
1951 folgten drei frühere schwedische Prinzen, die in den 1930er und 1940er Jahren auf ihre Erbrechte verzichtet hatten, um unebenbürtig heiraten zu können, ebenfalls infolge luxemburgischer Verleihung:
- Sigvard (1907–2002), Sohn des schwedischen Königs Gustav VI. Adolf,
- Lennart (1909–2004), Enkel des Königs Gustav V., und
- Carl Johan (1916–2012), Sohn des schwedischen Königs Gustav VI. Adolf.
Alle vier werden in diesen Dokumenten Prinz Bernadotte genannt.
Zu den bekanntesten Trägern des Titels zählt Folke Bernadotte, der 1948 als Vermittler der Vereinten Nationen in Palästina von der jüdischen Terroristen-Gruppe Lechi erschossen wurde.
Der Name wird im Schwedischen stets als Bernadotte af Wisborg übersetzt, obwohl das Adelsprädikat „von“ auch in der schwedischen Sprache durchaus gängig ist. Im Deutschen kommt auch die schwedische Fassung vor, wie zum Beispiel bei der Landschaftsarchitektin Catherina Ruffing Gräfin Bernadotte af Wisborg.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Lettres Patentes du Grand Duc Adolphe, 2. April 1892.
- Mémorial (Memento des Originals vom 21. Juli 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. du Grand Duché de Luxembourg, 13. August 1951, S. 1135.