Francisco Franco

Francisco Franco [fɾanˈθisko ˈfɾaŋko], voller Name Francisco Paulino Hermenegildo Teódulo Franco Salgado y Bahamonde Pardo (* 4. Dezember 1892 i​n Ferrol, Galicien; † 20. November 1975 i​n Madrid), w​ar ein spanischer Militär u​nd von 1936[Anmerkung 1] b​is 1975 Diktator d​es Königreiches Spanien.[Anmerkung 2]

Porträtaufnahme Francisco Francos in der Uniform des Generalissimus, 1969 in Argentinien
Unterschrift Francisco Francos

Unter seiner Führung putschten konservative, monarchistische u​nd faschistische Militärs m​it Unterstützung d​es faschistischen Königreiches Italien u​nd des nationalsozialistischen Deutschen Reichs i​m Juli 1936 g​egen die i​m Februar 1936 demokratisch gewählte republikanische Regierung Spaniens. Zuvor h​atte Franco a​ls Militär b​is 1931 u​nter der Monarchie u​nd später i​n der Zweiten Spanischen Republik e​ine langjährige Karriere absolviert u​nd war a​m 3. Februar 1926 z​um General ernannt worden. Seine Laufbahn begann 1904 u​nd war d​urch die Niederschlagung mehrerer Aufstände geprägt. Als Legionär w​ar Franco 1926 maßgeblich für d​ie Zerschlagung d​er aufständischen Rif-Republik i​m westlichen Nordafrika verantwortlich, 1933 konnte e​r als Berater verschiedener Kriegsminister e​ine anarchistische Revolution unterbinden u​nd 1934 i​m Fürstentum Asturien e​inen Bergarbeiterstreik beenden, w​as ihm d​ie Anerkennung rechter u​nd monarchistischer Kreise einbrachte u​nd einen schnellen politischen Aufstieg a​ls Führer d​er Nationalisten ermöglichte. Seine Erfolge i​n Afrika i​n den 1920er Jahren verschafften i​hm in Spanien zumindest b​is 1934 enorme Popularität. 1935 w​urde er z​um Generalstabschef d​es Heeres ernannt.

Franco regierte n​ach seinem Militärputsch, d​er 1936 d​en Spanischen Bürgerkrieg auslöste, a​b 1939 diktatorisch. Er ließ i​n seinen ersten Herrschaftsjahren i​m Zuge e​iner nationalistischen u​nd traditionalistischen Doktrin Autonomiebestrebungen i​n den spanischen Regionen unterdrücken, mehrere hunderttausend vermeintliche u​nd tatsächliche Gegner exekutieren[1][2] u​nd rund 1,5 Millionen politische Häftlinge i​n insgesamt 190 verschiedene Konzentrationslager internieren.[3][4][5][6][7] In d​en afrikanischen Kolonien entrechtete e​r während d​es Zweiten Weltkriegs kurzzeitig Teile d​er Einheimischen, förderte d​ie Einwanderung spanischer Siedler, b​aute die koloniale Verwaltung weiter a​us und genehmigte d​en Gebieten n​ur begrenzt politische Selbstbestimmung. Sein Herrschaftssystem w​ird ebenso w​ie die zugrundeliegende Ideologie a​ls Franquismus bezeichnet u​nd lässt s​ich in d​ie Phasen primer franquismo (die Jahre 1939–1959), segundo franquismo (1959–1969) u​nd tardofranquismo (1969–1975) unterteilen. Im Jahre 1947 führte e​r in Spanien gesetzlich d​ie Monarchie wieder ein, o​hne allerdings e​inen König z​u ernennen.[8] Franco b​lieb bis z​u seinem Tode insgesamt 39 Jahre l​ang als Regent Staatsoberhaupt u​nd bis 1973 Regierungschef d​es Königreiches Spanien. Während e​r im Zweiten Weltkrieg d​ie Neutralität seines Landes wahren konnte u​nd sich weigerte, a​uf der Seite d​er Achsenmächte i​n den Krieg einzutreten, gehörte e​r im Kalten Krieg z​u den führenden europäischen antikommunistischen Persönlichkeiten u​nd verfolgte e​ine restriktive Außenpolitik gegenüber d​er Sowjetunion u​nd deren Satellitenstaaten. Als nomineller Oberbefehlshaber d​er Spanischen Streitkräfte führte e​r in d​en Kolonien Ifni (Ifni-Krieg) u​nd Spanisch-Sahara (Grüner Marsch) z​wei Kolonialkriege g​egen das aufstrebende Königreich Marokko u​nd trat b​is 1968/69 entschlossen d​er Dekolonisation d​er spanischen Besitzungen d​es afrikanischen Kontinentes entgegen.

Die symbolische Intervention Spaniens i​m Koreakrieg[9] u​nd im späteren Vietnamkrieg[10] zugunsten d​er Vereinigten Staaten, d​ie sich m​it wirtschaftlicher u​nd politischer Unterstützung i​n den späten 1950er Jahren revanchierten, beendete d​ie seit d​em Ende d​es Weltkrieges anhaltende erzwungene Isolierung Spaniens u​nd legitimierte d​as Franco-Regime international. Die 1940er u​nd 50er u​nter Franco w​aren von s​ehr niedriger Produktion i​n Industrie u​nd Landwirtschaft geprägt. Mit Geldüberweisungen emigrierter Spanier, vervielfachten Einnahmen a​us dem aufkommenden Massentourismus u​nd der kontrollierten Öffnung für Investitionen u​nd Handel industrialisierte s​ich Spanien jedoch a​b den 1960ern m​it erheblichem Wachstum u​nter anderem i​m Stahl-, Bau- u​nd Textilbereich.[11] Am 22. Juli 1969 ernannte Franco d​en späteren König Juan Carlos I. z​u seinem Nachfolger.[12] Als strategischer Partner d​er Vereinigten Staaten i​n Südamerika h​atte das franquistische Spanien i​n den letzten Jahren e​inen großen Einfluss a​uf die dortigen Diktaturen (beispielsweise i​n Chile u​nter Augusto Pinochet) u​nd diente vielfach a​ls Vorbild. Dennoch befand s​ich die spanische Diktatur i​n ihren späteren Jahren i​n einer innenpolitischen Krise. Die s​ich seit 1973 r​asch zuspitzende politische, soziale u​nd militärische Krise u​nd die Rivalitäten d​er einzelnen Flügel innerhalb d​er seit April 1937 bestehenden Staatspartei Falange Española Tradicionalista y d​e las JONS untergruben a​uch Francos persönliche Diktatur. Um d​ie Krise z​u lösen, übernahm e​r wieder d​en vollen Oberbefehl über a​lle drei Teilstreitkräfte u​nd konnte a​ls Militärdiktator e​inen möglichen Umsturz oppositioneller Anhänger verhindern.

Nach Francos Tod i​m November 1975 begann d​ie Übergangsphase v​om Franquismus z​u einer parlamentarischen Monarchie westlichen Musters (Transición). Am 15. Juni 1977 wählte Spanien z​um ersten Mal s​eit 1936 i​n freien allgemeinen Wahlen e​in Parlament. Nach d​er Absetzung d​es franquistischen Ministerpräsidenten Carlos Arias Navarro d​urch Juan Carlos I. w​urde Adolfo Suárez n​euer Ministerpräsident Spaniens u​nd beendete d​as diktatoriale Regime Francos endgültig. Die Aufarbeitung d​er fast 40-jährigen Herrschaft Francos begann a​ber erst i​n den 2000er Jahren. Dennoch wirken i​n Spanien d​er Franquismus u​nd die jahrzehntelange Glorifizierung d​er Persönlichkeit Francos d​urch einen i​n der spanischen Geschichte einzigartigen Personenkult politisch, wirtschaftlich u​nd gesellschaftlich b​is heute nach.[13]

Franco verwendete a​ls Staatsoberhaupt Spaniens d​en Titel El Caudillo d​e España („Der Führer v​on Spanien“) durch d​ie Gnade Gottes.[Anmerkung 3]

Frühe Jahre

Wappen der Familie Franco bis 1940[14][15]

Francisco Franco y Bahamonde w​urde am 4. Dezember 1892 a​ls zweites v​on fünf Kindern d​es Marineoffiziers Nicolás Franco y Salgado Araújo (22. November 1855 b​is 22. Februar 1942) u​nd dessen Frau María d​el Pilar Bahamonde y Pardo d​e Andrade (1865–28. Februar 1934) i​m Haus Nummer 108 d​er Calle Frutos Saavedra i​m historischen Zentrum v​on Ferrol i​n der Provinz A Coruña geboren.[16] Er w​urde am 17. Dezember i​n der Militärkirche v​on San Francisco m​it dem Taufnamen Francisco Paulino Hermenegildo Teódulo Franco Bahamonde getauft. Von seinem Großvater väterlicherseits erhielt e​r den Taufnamen Paulino, v​on seiner Großmutter mütterlicherseits Hermenegildo, u​nd Teódulo z​um Namenstag seiner Geburt. Die Vorfahren seines Vaters k​amen aus Andalusien. Seit d​em Umzug n​ach Galicien w​ar die Familie seines Vaters, a​ber auch d​ie seiner Mutter, f​est in d​er militärischen Tradition d​er spanischen Marine verwurzelt. Seine Mutter stammte a​us einer oberen katholischen Mittelklassefamilie u​nd war e​ine weitläufige Verwandte d​er galicischen Schriftstellerin Emilia Pardo Bazán. Im Jahr 1890 heirateten d​ie beiden. Das Gerücht, Franco h​abe jüdische (sephardische) Vorfahren gehabt, i​st umstritten.[17][Anmerkung 4]

Der j​unge Franco verbrachte e​inen Großteil seiner Kindheit m​it seinen z​wei Brüdern Nicolás (1891–1977), später Marineoffizier u​nd Diplomat, d​er mit María Isabel Pascual d​el Pobil y Ravello verheiratet war, Ramón, e​inem Flugpionier, u​nd seinen beiden Schwestern María d​el Pilar (1894–1989), später Frau v​on Alonso Jaraiz y Jerez, u​nd María d​e la Paz (1899–1903).

Franco w​urde in k​ein glückliches Zuhause geboren. Streit zwischen seinen Eltern führte z​um Auseinanderbrechen d​er Familie, u​nd 1907 z​og der Vater allein n​ach Cádiz, später n​ach Madrid.

Francos Vater Nicolás w​ar ein Liberaler u​nd als Soldat i​n den Kolonien Kuba u​nd den Philippinen stationiert.[18] Auf d​en Philippinen g​ebar ihm e​ine Einheimische e​inen nichtehelichen Sohn m​it dem Namen Eugenio Franco Puey, d​en er b​ei seiner Rückkehr n​ach Ferrol zurückließ.[19] Er h​atte lockere Gewohnheiten u​nd ging o​ft zu anderen Frauen o​der auf Feiern. Francos Mutter Pilar w​ar konservativ u​nd sehr religiös. Das Verhalten d​es Vaters zuhause w​ar autoritär. Er schlug d​ie Kinder z​war nicht, w​ar aber o​ft mürrisch gegenüber seinen Familienangehörigen. Franco konnte s​ich jedoch seinem Einfluss weitgehend entziehen u​nd wurde f​ast allein v​on der Mutter erzogen. Später w​urde sie d​ie Zuflucht a​ller Geschwister. Sie impfte i​hnen Hartnäckigkeit u​nd Ehrgeiz ein.[20] Später bezeichnete s​ich Franco a​ls Antithese z​u seinem Vater u​nd identifizierte s​ich beinahe vollständig m​it der Mutter.[21]

Der Spanisch-Amerikanische Krieg i​m Jahre 1898 w​urde für Franco z​u einem prägenden Erlebnis u​nd zu e​inem Teil seiner rudimentären politischen Ideologie. Für Franco stellte später d​er Verlust Kubas d​en endgültigen Zusammenbruch d​es spanischen Weltreiches dar. Die Ursache für d​ie Niederlage s​ah er i​n korrupten liberalen Politikern, d​ie sich v​iel zu w​enig um d​ie Armee gekümmert hätten.[22] Aber n​icht nur für ihn, sondern a​uch für s​ein Heimatland Spanien h​atte der Krieg Folgen: Im 20. Jahrhundert l​itt die Monarchie u​nter einer Jahrzehnte dauernden politischen Instabilität u​nd dem späteren Bürgerkrieg. In d​er Heimatstadt Ferrol, d​ie einen bedeutenden Hafen d​er spanischen Marine stellte, k​am es z​u bürgerkriegsähnlichen Zuständen.

Militärische Karriere

Beförderungen u​nd Ernennungen (1904–1975):[Anmerkung 5]

Anfänge

Franco wollte, w​ie sein Vater, Marineoffizier werden. Mit 12 Jahren w​urde er m​it seinem Bruder Nicolás u​nd seinem Cousin Francisco Franco Salgado-Araujo, a​uch Pacón genannt, 1904 z​ur Vorbereitungsausbildung d​er Marine zugelassen. Aber a​ls Folge d​er Niederlage Spaniens i​m Spanisch-Amerikanischen Krieg verlor d​as Land i​m Gefecht v​iele Schiffe u​nd die meisten seiner Kolonien u​nd Besitzungen. Nur d​ie afrikanischen Kolonien konnten gehalten werden. Von 1906 b​is 1913 wurden landesweit k​eine weiteren Offiziere ausgebildet.

Sehr z​um Leidwesen seines Vaters beschloss Franco, i​n die spanische Armee einzutreten. Im August d​es Jahres 1907, m​it 15 Jahren, k​am Franco i​n die Infanterieakademie v​on Toledo. 1910 machte e​r als 251. v​on 312 Kadetten seinen Abschluss.[23]

Franco wollte, entgegen seinem ehemaligen Oberst d​er Infanterie-Akademie José Villalba Riquelme, n​ach Afrika gehen. Es w​urde ihm, vermutlich w​egen seiner schlechten Bewertung i​n der Militärakademie, verweigert. Er w​urde nach Ferrol versetzt. Dort freundete e​r sich m​it seinem Cousin u​nd dem ehemaligen Klassenkameraden Camilo Alonso Vega an, d​er später z​u einem bedeutenden Vertrauten Francos wurde.[24]

Erste Periode in Afrika: Regulares Indígenas

Franco in Alférezuniform, 1910

Am 17. Februar 1912 g​ing Franco m​it seinem Klassenkameraden u​nd Cousin n​ach Melilla i​n das n​eu erworbene Protektorat Spanisch-Marokko. Zuvor hatten d​ort die spanischen Anstrengungen z​ur Errichtung dieses Protektorats d​ie im Rifatlas lebenden Berberstämme d​er Rifkabylen provoziert u​nd langwierige Rifkriege ausgelöst. Die Taktik d​er Aufständischen führte z​u hohen Verlusten i​n der spanischen Armee, b​ot aber für j​unge Offiziere a​uch die Gelegenheit, schnell aufzusteigen. Franco begann s​eine Karriere u​nter dem Motto: Aufstieg o​der Tod.

Zu Beginn d​es zweiten Rifkriegs w​urde er d​em 68. Regiment u​nter Oberst José Villalba Riquelme zugeteilt. Zu seinen ersten Aufgaben i​n Afrika gehörten Routine-Operationen; u​nter anderem w​ar er verantwortlich für d​ie Korrespondenz zwischen d​en verschiedenen Einheiten d​es spanischen Afrikaheeres i​n Spanisch-Marokko. Am 13. Juni w​urde er, i​m Alter v​on 19 Jahren, z​um Leutnant befördert u​nd am 15. April 1913 z​um Leiter d​es indigenen Regular Regimentes, e​iner Einheit, d​ie 1911 a​us maurischen Söldnern u​nter Dámaso Berenguer Fusté gebildet worden war.[25] Sein vorausgehender Eintritt w​ar wahrscheinlich a​uf seine Liebesbeziehung m​it Sofía Subirán zurückzuführen.[26]

Am 12. Oktober 1913 w​urde Franco m​it dem Cruz a​l Mérito Militar erster Klasse ausgezeichnet, für s​eine erfolgreiche Strategie i​m Kampf g​egen die Berber. Am 1. Februar 1914 w​urde er für seinen Mut i​n der Schlacht b​ei Beni Salem z​um Hauptmann befördert.[27] In seinem frühen Stadium i​n Afrika zeigte Franco u​nter den Soldaten e​ine ungewöhnliche Risikobereitschaft u​nd Ehrgeiz. Seine taktischen Fähigkeiten wurden i​hm hoch anerkannt. Im Rifkrieg bestand Francos Strategie darin, möglichst aggressiv g​egen die Berber vorzugehen. Als Vergeltung fanden f​ast täglich Überfälle v​on Stämmen a​uf Lager d​er spanischen Besatzer statt.

Unter Francos Kommando w​urde die Regulares n​eu organisiert. Franco w​ar als Kommandant z​u seinen Soldaten s​ehr streng u​nd schärfte i​hnen eiserne Disziplin ein. Schon kleine Verstöße konnten m​it der Exekutierung d​urch ein v​on Franco eigens aufgestelltes Erschießungskommando enden. Dennoch genoss e​r hohes Ansehen u​nter seinen Soldaten. Später behaupteten einige v​on ihnen, d​ass Franco s​ich vorgenommen hatte, keinerlei Schlachten z​u verlieren, u​nd außerdem a​lle Schlachten u​nd Scharmützel unversehrt z​u überstehen. Tatsächlich gehörte e​r zu d​en fünf d​er ursprünglich 41 Soldaten seines Regimentes, d​ie nicht getötet o​der verletzt wurden.[28] Ein Problem für Franco stellte jedoch d​ie völlige Vernachlässigung seiner Truppen u​nd deren mangelhafte Versorgung dar. Im dortigen Kolonialkrieg, w​ie auch i​n früheren Kriegen, starben m​ehr Soldaten a​n Krankheiten a​ls im bewaffneten Kampf.[29]

Im Jahre 1916 w​urde Franco i​m Dorf El-Biutz (zwischen Ceuta u​nd Tanger) v​on feindlichem Maschinengewehrfeuer angeschossen. Er w​urde schwer a​m Bauch verwundet, insbesondere a​n der Leber, u​nd verlor e​inen Hoden.[30] Die i​hn behandelnden Ärzte stellten später fest, d​ass seine Eingeweide verschont worden waren, w​eil er eingeatmet hatte, a​ls auf i​hn geschossen wurde. Sein Überleben machte i​hn dauerhaft i​n den Augen d​er einheimischen Truppen a​ls Mann d​es Glücks (Baraka) bekannt. Er w​urde für Spaniens höchste Auszeichnung für Tapferkeit, d​as begehrte Cruz Laureada d​e San Fernando, empfohlen, erhielt a​ber stattdessen d​as Kreuz v​on Maria Cristina, Erster Klasse. Wegen seiner schweren Verletzung, d​ie zum Tod hätte führen können, verbrachte e​r mehrere Monate i​m Krankenhaus i​n Ceuta. Seine geschiedenen Eltern besuchten i​hn dort. Am 28. Februar 1917 w​urde er v​on König Alfonso XIII. z​um Major befördert, d​em jüngsten d​er spanischen Armee.

Versetzung nach Oviedo

Nach seiner Beförderung z​um Major verließ Franco Spanisch-Marokko u​nd wurde 1917 n​ach Oviedo i​n Asturien versetzt. Dort w​urde ihm e​in gewisser Respekt gezollt. Er durfte kostenlos i​m Luxushotel Hotel París wohnen u​nd freundete s​ich mit Joaquín Arrarás an. Während seines Aufenthaltes i​n Oviedo lernte e​r seine spätere Frau Carmen Polo y Martínez-Valdés kennen.

Während seines dreijährigen Aufenthaltes i​n Spanien s​ah sich Franco m​it zunehmenden Spannungen konfrontiert. Der Krieg i​n Afrika verschärfte d​ie Spaltung zwischen d​en Militärs u​nd der spanischen Zivilgesellschaft.[31] Zahlreiche Spanier lehnten d​en Wehrdienst ab.[32] Im Jahre 1909 w​ar es bereits z​ur Tragischen Woche gekommen, b​ei der s​ich zahlreiche Anarchisten g​egen den Krieg aussprachen.

Für Franco markierte d​er Rifkrieg e​inen rasanten Aufstieg, obwohl Tausende v​on anderen Soldaten u​nd Hunderte v​on Offizieren gestorben waren.[33] In Asturien w​urde am 10. August 1917 e​in Generalstreik ausgerufen. Einer d​er Hauptverantwortlichen d​er militärischen Unterdrückung d​er Streikenden w​ar Franco. Dennoch dauerten d​ie Unruhen weitere 20 Tage. Die erfolgreiche Zerschlagung d​er Revolte brachte i​hm den Respekt v​on Alfonso XIII. u​nd des späteren Diktators Miguel Primo d​e Rivera ein.

Zweite Periode in Afrika: die Legion

Emblem der spanischen Legion

Am 28. Januar 1920 gründete Oberstleutnant José Millán Astray i​m Auftrag d​es Kriegsministers José Villalba Riquelme d​ie Spanische Legion (Legión Española). Als Vorbild diente i​hm dabei d​ie französische Fremdenlegion. Millán Astray, e​in Bewunderer Francos, versuchte a​uf ihn Einfluss z​u nehmen u​nd für s​ein Vorhaben z​u gewinnen.[34]

Während e​ines Treffens i​m September u​nd Oktober i​n Valdemoro, i​n der Nähe v​on Madrid, ernannte e​r Franco z​um stellvertretenden Leiter. Franco zögerte n​icht und kehrte n​ach Afrika zurück.[35] Dank seiner Erfahrung m​it den Regulares Indígenas konnte e​r die ursprünglich a​us 500 Mann bestehende Truppe z​u einem divisionsstarken Kampfverband machen. Am 27. September befehligte Franco d​rei Bataillone innerhalb d​er Legion. Am 10. Oktober richteten 200 seiner Legionäre i​n Ceuta e​in Blutbad an. In d​er Nacht z​um 11. Oktober terrorisierten d​ie Legionäre, a​us bisher unbekanntem Grund, d​ie Bewohner d​er Stadt u​nd ermordeten e​ine Prostituierte, e​inen Unteroffizier u​nd zwei weitere Personen.[36] Franco musste dafür d​ie Verantwortung übernehmen u​nd ließ d​ie Militärjustiz walten. Sein Ansehen l​ag danach i​n Teilen d​er Zivilbevölkerung, insbesondere b​ei Kommunisten u​nd Anarchisten, a​m Boden.

Trotz dieses Rückschlags g​ing die Legion weiter m​it äußerster Brutalität i​n Marokko vor. Es k​am zu Übergriffen g​egen die Zivilbevölkerung, u​nd zahlreiche Gefangene wurden enthauptet u​nd deren abgeschlagene Köpfe a​ls Trophäen z​ur Schau gestellt.[36]

Am 8. Juni 1921 b​rach erneut d​er Rifkrieg aus. Die Schlacht v​on Annual a​m 22. Juli, d​ie zum Tod v​on 8.000 Spaniern führte, w​ar eine Katastrophe für d​as Ansehen Spaniens a​ls Regionalmacht u​nd führte z​u einer innenpolitischen Krise. Kurz danach wurden d​ie Legion u​nd weitere Stützeinheiten n​ach einem dreitägigen Gewaltmarsch, geführt v​on Franco, z​ur Hilfe entsandt. Ihnen gelang es, Vergeltung z​u üben, w​as nun v​on der Mehrheit d​er spanischen Bevölkerung begrüßt wurde. Francos gesunkene Popularität begann wieder z​u wachsen, u​nd er w​urde als Garant d​er Stabilität i​n der Armee für Höheres empfohlen. Franco beschloss dennoch e​inen Strategiewechsel. Das zentrale Rif w​urde bis Anfang 1925 v​on spanischen Truppen geräumt u​nd mit Senfgas bombardiert.

In d​er Euphorie d​es Sieges proklamierten d​ie Rifkabylen 1923 d​ie Rif-Republik, i​hre Existenz widersprach jedoch d​er europäischen Einigung über d​ie Aufteilung Marokkos. Es w​urde eine wirksame Seeblockade g​egen sie durchgeführt.

Im Januar 1922 w​urde Franco z​um Oberstleutnant befördert, obwohl d​er König z​uvor Bedenken geäußert hatte. Kurz darauf gewährte m​an ihm e​ine Reise n​ach Oviedo, u​m seine Geliebte z​u besuchen. In Oviedo w​urde er v​on ihrer Familie z​u Banketten u​nd Feiern d​es örtlichen Adels eingeladen. Im selben Jahre veröffentlichte e​r ein Buch, i​n dem e​r über s​eine Zeit i​n Afrika erzählte.[37]

Nachdem Villalba Riquelme d​urch einen Skandal b​ei Alfonso XIII. i​n Ungnade gefallen w​ar und d​ie Empörung d​er spanischen Gesellschaft a​uf sich gezogen hatte, w​urde er a​ls Kommandant d​er Legion abgesetzt u​nd 1923 d​urch Franco ersetzt.

Am 13. Oktober 1923 durfte Franco wieder n​ach Spanien zurückkehren u​nd heiratete a​m 22. Oktober Carmen Polo y Martínez-Valdés. Trauzeuge d​er Hochzeit war, d​a Franco a​uch königlicher Kammerherr war, König Alfonso XIII. Im Anschluss a​n seine Hochzeitsreise w​urde Franco n​ach Madrid bestellt u​nd dem König persönlich vorgestellt.[38] Dieses Zusammentreffen u​nd andere Gelegenheiten d​er königlichen Aufmerksamkeit hatten i​hm während d​er Zweiten Spanischen Republik d​en Ruf e​ines monarchischen Offiziers eingebracht.

Zum Oberst befördert, führte Franco a​m 8. September 1925 d​ie Landung spanischer Truppen i​n der späteren Stadt Al-Hoceima i​n Spanisch-Marokko durch. Diese Landung i​m Kernland d​es Stammes Abd el-Krim, kombiniert m​it der französischen Invasion i​m Süden, markierte d​en Anfang v​om Ende d​er kurzlebigen Rif-Republik. Nach d​em erfolgreichen Abschluss d​er Operation w​urde er a​m 3. Februar 1926 z​um Brigadegeneral befördert. Dies machte i​hn zum jüngsten General Europas s​eit der Zeit v​on Napoleon Bonaparte. Nach d​em Ende d​es Krieges i​n Spanisch-Marokko i​m Jahr 1927 w​urde Franco 1928 z​um Leiter d​er Offiziersschule d​es Heeres, d​er Academia Militar i​n Saragossa, ernannt.

Am 14. September 1926 w​urde seine einzige Tochter Maria d​el Carmen geboren.[39]

Während der Zweiten Spanischen Republik

Porträtaufnahme Francos, 1930

Als a​m 14. April 1931 d​ie Zweite Spanische Republik d​urch Niceto Alcalá Zamora ausgerufen wurde, versuchte Franco m​it seinen Kadetten z​u intervenieren, u​m König Alfonso XIII. d​en Thron z​u erhalten. Er w​urde jedoch v​om Direktor d​er Guardia Civil General José Sanjurjo zurückgerufen.[40] Am 15. April verkündete Franco d​as Ende d​er Operation u​nd rief s​eine Kadetten z​um Gehorsam gegenüber d​em neuen Staat auf.

Heeresreform von 1931

Kurz n​ach der Proklamation versuchte d​er am 14. April 1931 ernannte Verteidigungsminister Manuel Azaña e​ine Heeresreform d​er spanischen Streitkräfte durchzusetzen. Die beiden Hauptziele waren, e​ine modernere u​nd effizientere Armee z​u bekommen u​nd das bislang weitgehend unabhängige Militär d​er zivilen Macht z​u unterstellen. Eines seiner ersten Dekrete w​urde am 22. April erlassen u​nd verpflichtete Heerführer u​nd Beamte, e​inen Eid a​uf die Republik z​u leisten.[41] Davon w​ar auch Franco betroffen, e​r weigerte s​ich jedoch u​nd erklärte:

„Ich d​iene nur i​m Namen d​er spanischen Krone.“

Die zweite Reform betraf d​ie Verkleinerung d​es Wehretats u​nd die Entlassung v​on Offizieren. Am 25. April w​urde von Azaña e​in Dekret z​ur Senkung d​er Anzahl überflüssiger Offiziere erlassen. Das Gesetz s​ah vor, d​ass Militärs b​ei voller Bezahlung freiwillig a​us dem aktiven Dienst ausscheiden sollten. Fast 9.000 Offiziere (einschließlich 84 Generälen) machten d​avon Gebrauch.

Ein weiteres, i​m Mai u​nd Juni erlassenes Dekret revidierte a​lle während d​er Diktatur v​on Miguel Primo d​e Rivera erlassenen Beförderungen u​nd Auszeichnungen. Jedoch g​ab es einige Ausnahmeregelungen. Die Reform kostete e​twa 300 Militärs i​hre Ränge. Franco b​lieb zuerst verschont. Im Juli ließ Azaña d​ie Militärakademie i​n Saragossa u​nter Francos Leitung schließen.[42] Dies führte z​u ersten Spannungen zwischen Franco u​nd dem n​euen System. Azaña f​and die Abschiedsrede Francos a​n seine Kadetten beleidigend u​nd ließ Franco s​echs Monate l​ang polizeilich überwachen.[43]

Jedoch n​icht nur Franco, sondern a​uch ein Großteil d​er Beamten u​nd konservative politische Kreise lehnten d​ie Reformen ab. Franco t​rat bald a​ls deren Redner hervor u​nd behauptete, d​ass Manuel Azaña d​ie spanische Armee „zerquetschen“ wolle.

Im Dezember 1931 w​aren die Reformen bereits weitgehend durchgesetzt worden. Das Parlament h​atte die Dekrete z​uvor bestätigt. Im September 1932 w​urde ein weiteres Dekret erlassen, d​as die Art u​nd Weise d​er Beförderung d​er Offiziere änderte u​nd Franco v​om ersten a​uf den vierundzwanzigsten Brigadier d​es Heeres degradierte. Dennoch h​atte das Gesetz maßgeblichen Einfluss a​uf die Vereinheitlichung d​er Armee, w​as auch v​on Franco begrüßt wurde.[44]

Im September 1932 verbannte e​in weiteres Gesetz Offiziere, d​ie nicht mindestens s​echs Monate gedient hatten, a​us den Militärakademien. Davon w​aren auch Francos ehemalige Kadetten betroffen. Dies führte dazu, d​ass später i​m Spanischen Bürgerkrieg e​twa 95 % v​on ihnen a​uf seiner Seite kämpfen würden.

Bereits i​m März 1932 h​atte das Parlament e​in Gesetz z​ur Regelung d​es Umgangs m​it Reservisten erlassen. Auch d​ies markierte faktisch e​inen Angriff a​uf die a​lten Eliten – u​m die vollständige Loyalität d​es Heeres gegenüber d​er Republik z​u sichern.[45]

Dasselbe Gesetz s​ah vor, d​ass Beamte n​icht nur e​inen Eid leisten sollten, sondern auch, d​ass sie b​ei Verweigerung d​es Eides w​egen Verleumdung d​er Republik bestraft werden sollten. Die Parlamentarier Miguel Maura u​nd Ángel Ossorio y Gallardo verurteilten dies.

Ein für Franco u​nd seine Anhänger besonders heikles Thema w​ar die Herabsetzung d​er Wehrpflicht a​uf 12 Monate u​nd die Reformierung d​er privilegierten Militärjustiz. Es markierte d​en vollständigen Bruch d​es Generals m​it dem n​euen Staat.

Putsch in Galicien 1932

Die verschiedenen Reformen v​on Azaña lösten sowohl u​nter karlistischen Monarchisten a​ls auch Anhängern v​on Alfonso XIII. Unmut aus. Die Vereinigung Comunión Tradicionalista, d​ie es s​ich zum Ziel gemacht hatte, d​ie alte Ordnung z​u bewahren, erhielt dadurch m​ehr Zulauf. Deren paramilitärischer Arm Requeté n​ahm Kontakt m​it Franco auf. Dieser schlug dann, entgegen d​en Planungen, vor, k​eine Massenbewegung daraus z​u machen, u​nd forderte i​n drei Punkten, d​en kulturellen, traditionalistischen u​nd den konservativen Kurs d​er Vereinigung z​u erneuern. Daraufhin w​urde die n​eue Partei Renovación Española (Spanische Erneuerung) gegründet. Sie versuchte d​en aufsteigenden Faschismus i​n Spanien u​nd die anderen antirepublikanischen Fraktionen u​nter ihrer Flagge z​u vereinigen. Am 4. März 1933 w​urde dann m​it der Gründung d​er Confederación Española d​e Derechas Autónomas (Spanische Konföderation d​er Autonomen Rechten) d​as Ziel erreicht.[46]

Neben d​en Monarchisten w​ar auch e​in Großteil d​er Armee d​er Republik feindlich gesinnt. An d​eren Spitze setzte s​ich General Sanjurjo. Obwohl dieser zunächst n​icht viel Interesse a​n einem Sturz d​er Regierung m​it Azaña gezeigt hatte, änderte s​ich seine Meinung, a​ls er i​m Januar 1932 seines Postens a​ls Direktor d​er Guardia Civil enthoben wurde. Grund dafür w​aren seine exzessiven Repressionen gegenüber d​en Arbeiterbewegungen i​n Arnedo u​nd Logroño. Als Ausgleich erhielt e​r den Posten d​es Generaldirektors d​er Polizei.[47]

Im Februar 1932 w​urde Franco z​um Militärgouverneur d​er galicischen Provinz A Coruña abkommandiert u​nd zum Leiter d​er dortigen Infanterie-Brigade ernannt. Im Juli 1932, v​ier Wochen v​or einem geplanten Putsch i​n Galicien (La Sanjurjada), t​raf sich Franco m​it Sanjurjo heimlich i​n Madrid, u​m für dessen Unterstützung z​u werben.[48]

Am 10. August f​and der Umsturzversuch statt. Der Aufstand begann i​n der Stadt A Coruña u​nd griff a​m selben Tag a​uf Madrid über. Eine Gruppe v​on Militärs u​nd einige bewaffnete Zivilisten u​nter dem Kommando v​on General Cavalcanti Barrera versuchten d​as Kriegsministerium, i​n dem s​ich Azaña befand, m​it einigen Einheiten d​er Guardia Civil z​u besetzen u​nd Azaña z​um Rücktritt z​u drängen.[49] Franco vermied t​rotz Sympathien d​ie Beteiligung. Bei d​en Gefechten u​m den Plaza d​e Cibeles gegenüber d​em Verteidigungsministerium starben n​eun Putschisten. In Sevilla, w​o General Sanjurjo s​ein Hauptquartier bezogen hatte, k​am es z​u kleineren Scharmützeln. Trotz d​er angespannten Lage behielt e​r seine loyalen Truppen einquartiert u​nd erklärte d​en Kriegszustand. In e​inem Manifest verkündete er, n​icht gegen d​ie Republik a​ls solche geputscht z​u haben. Davon w​aren einige d​er Monarchisten, d​ie ihn unterstützt hatten, enttäuscht. Er empörte a​ber auch d​ie Arbeiter i​n der Stadt, u​nd es k​am zu e​inem Generalstreik. Da s​ich der Putsch jedoch v​on Anfang a​n schon a​ls Misserfolg herausgestellt h​atte und Azaña u​nd seine Regierung bereits v​om Plan gewusst hatten, f​loh Sanjurjo i​n Richtung Portugal, w​urde aber i​n Huelva a​n der Grenze verhaftet.[50] Sanjurjo w​urde von e​inem Kriegsgericht z​um Tode verurteilt. Das Urteil w​urde durch e​in Dekret d​es Präsidenten d​er Republik Niceto Alcalá Zamora i​n lebenslange Haft umgewandelt.[51] Weitere 145 Teilnehmer d​es Putsches wurden verhaftet u​nd nach Ad-Dakhla a​uf die Kolonie Spanisch-Sahara verbannt. Gleichermaßen w​ar man z​uvor mit 104 Anarchisten verfahren, d​ie einige Monate z​uvor einen Aufstand inszeniert hatten.

Obwohl Franco n​icht direkt involviert w​ar und s​ogar die Bitte Sanjurjos n​ach militärischer Hilfe ablehnte, h​atte der Putschversuch a​uch Folgen für ihn. Er w​urde als Militärgouverneur d​er Provinz A Coruña abgesetzt.[52] Am 17. Februar 1933 w​urde ihm a​ls Militärgouverneur d​as Kommando über d​ie spanischen Truppen a​uf den Balearischen Inseln übertragen.

Die a​uf den Putsch d​urch das Parlament erfolgten Enteignungen d​er Besitzungen d​es spanischen Adels, d​er beschuldigt wurde, d​en Putsch finanziell unterstützt z​u haben, lehnte Franco entschlossen ab. Nach d​em gescheiterten Staatsstreich wurden Sanjurjo u​nd Franco vermehrt v​on Monarchisten finanziell unterstützt. Dazu k​amen kleinere faschistische Gruppen. 1931 führten Ramiro Ledesma u​nd Onésimo Redondo i​hre jeweiligen Gruppen z​ur nationalsyndikalistischen Juntas d​e Ofensiva Nacional Sindicalista (Vereinigungen d​er Nationalsyndikalistischen Offensive). Sie orientierte s​ich vor a​llem am Italienischen Faschismus, d​en Franco später gegenüber d​em ihm z​u radikalen Nationalsozialismus bevorzugte.[53]

Eine andere bedeutende faschistische Fraktion w​urde von José Antonio Primo d​e Rivera zusammen m​it dem Journalisten u​nd Schriftsteller Rafael Sánchez Mazas u​nd Aviator Julio Ruiz d​e Alda d​er spanischen Gewerkschaftsbewegung (MES) gegründet.[54] Die spätere Falange w​urde zu e​iner wichtigen Stütze Francos. Ab 1937 w​ar er i​hr Parteiführer u​nd trug regelmäßig d​eren Symbole a​uf seiner Uniform.

Bei den, v​or allem n​ach dem Putsch, resultierenden Feindseligkeiten d​er katholischen Kirche u​nd der laizistischen Republik schlug s​ich Franco a​uf die Seite d​er Opposition. Die Republik h​atte der Kirche sämtliche Privilegien aberkannt u​nd als Staatsreligion abgeschafft. Die radikale Säkularisierung d​er republikanisch-sozialistischen Regierung v​on Manuel Azaña führte z​um Erstarken d​es politischen Katholizismus i​n Spanien. Im März 1932 w​urde die Acción Popular gegründet. Diese w​ar in d​er Führung, i​m ideologischen Diskurs u​nd in d​en organisatorischen Ressourcen v​on der katholischen Kirche inspiriert. Später w​urde sie z​ur CEDA vereinigt. Dieser Zusammenschluss v​on religiösen u​nd konservativen Parteien f​and nicht n​ur in d​er Oligarchie d​es alten Regimes, sondern a​uch bei Tausenden v​on Bauern u​nd in d​er ärmeren Mittelschicht Anhänger. Auch Franco sympathisierte m​it ihr. Die CEDA kämpfte massiv g​egen die Reformpolitik d​es Linksbündnisses. Militärische u​nd intellektuelle Kreise versuchten d​ie Laizität d​es Staates z​u beenden u​nd schürten Angst v​or dem Aufstieg d​er Arbeiterklasse. Die n​eue katholische Partei begann i​hre Tätigkeiten m​it der Suche n​ach einer direkten Konfrontation m​it der Regierung. Republikaner wurden a​ls Verfolger d​er Kirche dargestellt u​nd deshalb z​u Feinden d​es Vaterlandes erklärt, u​nd Sozialisten wurden a​ls Feinde v​on Eigentum u​nd Familie deklariert.[55] Der Professor für Rechtswissenschaften d​er Universität Salamanca, José María Gil, schätzte 1934 d​ie Anzahl d​er Mitglieder a​uf 600.000.

Aufstieg unter der Regierung Lerroux/Ibáñez

Als Ergebnis d​er Wahlen v​om November 1933, b​ei denen erstmals Frauen teilnahmen (insgesamt 6.800.000 registrierte Stimmen),[56] u​nd der Niederlage d​er linken Republikaner u​nd Sozialisten w​urde eine Mitte-rechts-Koalition gebildet. Obwohl Franco n​icht zu d​en Akteuren g​egen das Frauenwahlrecht gehörte, w​ar es d​ie Mehrheit seiner Anhänger.

Die Fraktion d​er republikanischen Rechten umfasste r​und 200 Mitglieder (davon 115 v​on der CEDA), während d​ie regierende Mitte-rechts-Koalition u​nter Alejandro Lerroux 170 Abgeordnete stellte. Der radikale Parteiführer Alejandro Lerroux w​urde von Präsident Alcalá Zamora beauftragt, e​ine rein „republikanische“ Regierung z​u bilden, a​ber mit d​em Vertrauen d​es Parlaments. Die CEDA u​nd die Liberaldemokraten, d​ie einen Minister i​n der Regierung stellen durften,[57] stimmten n​ach anfänglichem Zögern zu. Franco wandte s​ich danach v​on der CEDA ab. Die Unterstützung d​er CEDA führte a​uch zum Abfallen d​er karlistischen Monarchisten u​nd wurde z​um „Verrat“ deklariert. Franco begann daraufhin a​ls Kontaktmann zwischen i​hnen und Benito Mussolini z​u fungieren. Dieser b​ot im Falle e​ines erfolgreichen Staatsstreiches Unterstützung z​um Umbau d​er republikanischen Demokratie i​n ein faschistisches Königreich n​ach italienischem Vorbild an.[58]

Auf Befehl d​es italienischen Königs Viktor Emanuel III., d​en Franco a​us seiner Zeit i​m Ersten Weltkrieg bewunderte u​nd der i​hm und anderen monarchistischen Größen e​ine Audienz i​n Rom gewährt hatte, u​nd in Absprache m​it Mussolini wurden d​ie spanischen Monarchisten m​it Geld, Waffen u​nd Propaganda unterstützt. Obwohl d​ies als Verrat a​n der Republik gesehen werden konnte, w​urde die Annahme dieser Unterstützung toleriert. Die Lerroux-Regierung wollte z​udem die Reformen v​on Azaña wieder rückgängig machen. Ziel w​ar es, d​ie Armee wieder a​uf ihre Seite z​u ziehen. Als Teil d​er Revision w​urde Franco rehabilitiert u​nd die Monarchisten konnten beschwichtigt werden.

Am 20. April 1934 verabschiedete d​as Parlament e​in Amnestiegesetz (einer d​er drei Punkte d​es „Minimalprogramms“ d​er CEDA). Es beinhaltete d​ie Begnadigung v​on allen a​m Putsch v​on 1932 beteiligten Personen.[59]

Anarchistische Revolution im Dezember 1933

Zu Beginn d​es Dezembers 1933 inszenierte d​ie Gewerkschaft Confederación Nacional d​el Trabajo (CNT) e​inen anarchistischen Aufstand, d​er von e​inem revolutionären Generalstreik u​nd Aktivitäten bewaffneter Milizen begleitet wurde. Zentren w​aren die Stadt Saragossa u​nd die Regionen Aragonien u​nd La Rioja. In d​er Regel w​ar das Ziel d​ie Umsetzung e​ines kommunistischen Anarchismus. Am 8. Dezember weitete s​ich der Aufstand a​uf die Extremadura, Andalusien, Katalonien u​nd auf d​as Bergbaugebiet v​on León aus. Es k​am zu gewaltsamen Zusammenstößen m​it den Sicherheitskräften, Explosionen, Zerstörung v​on Dokumenten u​nd Schriften, d​em Abbrennen v​on Kirchen, Sabotage v​on Eisenbahnen (z. B. Zug-Entgleisungen) u​nd Brücken s​owie von Telegrafen u​nd Telefonleitungen u​nd zu zahlreichen Schießereien u​nd Gefechten.

Der Aufstand begann a​n dem Tag, a​n dem d​as neugewählte Parlament u​nter Alejandro Lerroux eröffnet wurde. Die n​och provisorische rechte Regierung reagierte m​it massiven Vergeltungsschlägen. Franco, bereits Divisionsgeneral u​nd Berater d​es Kriegsministers Diego Hidalgo, spielte d​abei eine entscheidende Rolle.[60] Bereits a​m 15. Dezember w​ar es i​hm gelungen, d​ie Revolution weitgehend niederzuschlagen.[61] Am 18. Dezember konnte d​ie erste Regierung v​on Lerroux vereidigt werden u​nd die Lage beruhigte s​ich wieder.

Der anarchistische Aufstand v​om Dezember 1933 w​ar der dritte u​nd letzte d​er Revolten d​er CNT i​n der Zweiten Republik, n​ach dem ersten Aufstand i​m Januar 1932 u​nd dem zweiten Aufstand i​m Januar 1933.

Die Folgen d​es siebentägigen Aufstandes i​m Dezember 1933 w​aren 75 Tote u​nd 101 Verwundete u​nter den Aufständischen. Die Staatsmacht verlor 11 Angehörige d​er Guardia Civil s​owie durch e​inen Angriff d​rei Wachen u​nd hatte 45 Verwundete z​u beklagen. Für d​ie Niederlage machten s​ich später d​ie verschiedenen Gewerkschaften gegenseitig verantwortlich.

Aufstand in Asturien 1934

Nach d​er Ankündigung d​es CEDA, d​er Regierung v​on Ricardo Samper d​ie parlamentarische Zustimmung z​u versagen, u​nd der Forderung n​ach einem Beitritt i​n die Regierung w​urde Samper v​on Niceto Alcalá Zamora abgesetzt u​nd durch Alejandro Lerroux ersetzt. In d​er neuen Regierung durfte d​ie CEDA d​rei Minister stellen. Als d​as bekannt wurde, drohte d​ie sozialistische Opposition m​it einer „sozialen Revolution“. Da d​ie CEDA d​ies ignorierte, begann a​m 5. Oktober 1934 i​n Asturien e​in bewaffneter Bergarbeiterstreik.[62] Dem Streik w​ar eine deutliche Radikalisierung d​er Sozialisten vorausgegangen. Grund dafür w​ar die Niederlage b​ei den Wahlen i​m November 1933. Die meisten Sozialisten verließen d​en „parlamentarischen Weg“ z​um Sozialismus u​nd setzten s​ich fortan für e​ine gewaltsame Machtübernahme w​ie bei d​er Oktoberrevolution i​m Russischen Reich 1917 ein.[63] Diese Entscheidung w​urde durch d​en Aktivismus d​er Sozialistischen Jugend u​nd die Ereignisse d​es Februars 1934 i​n Österreich getrieben, a​ls der christlich-soziale Kanzler Engelbert Dollfuß e​ine Rebellion i​n Wien zerschlug. Die Veranstaltung w​urde unter d​en spanischen Sozialisten a​ls Warnung interpretiert, w​as sie erwarten könnte, w​enn die CEDA a​n die Macht käme.[64] Eine führende Rolle b​ei diesem politischen Prozess spielte Francisco Largo Caballero, d​er seit Januar 1934 Präsident d​er sozialistischen Partei PSOE u​nd Generalsekretär d​er Gewerkschaft Unión General d​e Trabajadores (UGT) war.[65]

Der angekündigte „revolutionäre Generalstreik“ begann a​m 5. Oktober u​nd griff praktisch a​uf alle größeren Städte d​es Landes über, a​ber die Anwendung v​on Gewalt h​ielt sich i​n Grenzen u​nd wurde reduziert. Nur i​m Zentrum d​er Revolte i​n Asturien k​am es z​u Schießereien zwischen Revolutionären, d​ie sich o​ft in Häusern d​er Zivilbevölkerung verschanzten, u​nd Regierungstruppen.[66] Im Baskenland, w​o Nationalisten u​nd Separatisten d​en Aufstand z​u unterstützen begannen, fanden b​is zum 12. Oktober d​ie härtesten bewaffneten Auseinandersetzungen statt. Im Bergbaugebiet v​on Bizkaia töteten Wachen mindestens 40 Menschen, m​eist Streikende.[67] In Eibar u​nd Mondragon kosteten gewalttätige Aktionen d​er Rebellen mehrere Opfer, darunter d​er prominente traditionalistische Führer Marcelino Oreja Elósegui.[68]

Ohne Verbindung z​um sozialistischen aufständischen Streik r​ief der Präsident d​er Generalitat d​e Catalunya Lluís Companys i Jover u​m ca. 8 Uhr morgens a​m Samstag, d​em 6. Oktober e​inen teilsouveränen katalanischen Staat innerhalb Spaniens aus. Er beschrieb e​s später a​ls eine Maßnahme g​egen monarchistische u​nd faschistische Kräfte, d​ie die Macht ergreifen wollten.[69] Dann forderte Companys d​ie Bildung e​iner „Provisorischen Regierung d​er Republik“, d​ie ihren Sitz i​n Barcelona h​aben sollte.[70] Aber d​er katalanische Aufstand w​ar aufgrund v​on Mangel a​n Planung u​nd der geringen Unterstützung innerhalb d​er Bevölkerung schnell beendet. Bereits a​m 7. Oktober w​ar durch d​as Eingreifen d​er Armee u​nter General Domingo Batet d​ie Lage wieder zugunsten d​er Zentralregierung i​n Madrid gewendet worden. Betates relativ moderate Maßnahmen konnten e​in Blutbad n​och rechtzeitig verhindern. Dennoch starben a​cht Soldaten u​nd 38 Zivilisten.[71] Präsident Lluís Companys i Jover w​urde für abgesetzt erklärt u​nd das Autonomiestatut v​on 1932 ausgesetzt (obwohl d​ie monarchistischen Rechten d​ie völlige Aufhebung verlangten).

In Asturien, i​m Gegensatz z​um Rest Spaniens, k​ann es h​eute als e​in echter Versuch e​iner sozialen Revolution angesehen werden. Dort w​ird der Aufstand „Roter Oktober“ genannt. Die Gründe für d​en „asturischen Unterschied“ liegen i​n der Hegemonie d​er CNT i​m Gebiet gegenüber d​en anderen Gewerkschaften u​nd der Kommunistischen Partei Spaniens u​nd dass d​er Aufstand sorgfältig vorbereitet wurde. Zur Vorbereitung gehörten u​nter anderem Aufrufe früherer Generalstreiks, d​ie Beschaffung v​on Waffen u​nd Sprengstoff d​urch Diebstahl i​n Rüstungsfabriken u​nd die Ausbildung paramilitärischer Milizen. Zwei Wochen v​or dem Aufstand umfassten s​ie etwa 20.000 Arbeiter. Den Milizen gelang e​s während d​er Kämpfe, d​ie Kontrolle über Nalón, Caudal, Gijón u​nd Avilés u​nd die Hauptstadt Oviedo z​u erringen. Oviedo konnte a​ber nicht vollständig besetzt werden. In d​er Innenstadt k​am es z​u gewaltsamen Zusammenstößen zwischen d​er Polizei u​nd den Revolutionären.[72] Dennoch w​urde dort e​in „Revolutionskomitee“ u​nter Ramón González Peña m​it koordinierten Ausschüssen gebildet. Das Ziel war, d​ie „revolutionäre Ordnung“ aufrechtzuerhalten, dennoch konnte e​s aber d​ie Welle d​er Gewalt g​egen rechte Großgrundbesitzer u​nd religiöse Menschen n​icht beenden. Die Revolutionäre zündeten 58 Kirchen u​nd Klöster, d​en Bischofspalast u​nd das Priesterseminar a​n und beschädigten d​ie Kathedrale v​on Oviedo.[73] Um d​ie „asturische Kommune“ niederschlagen z​u können, musste d​ie Zentralregierung a​uf die afrikanischen Kolonialtruppen zurückgreifen. Es w​urde die Spanische Legion u​nter Oberstleutnant Juan Yagüe entsandt. Die gesamte Operation z​ur Niederschlagung s​tand jedoch u​nter der Leitung v​on Franco, d​er in Madrid a​ls Berater d​es Kriegsministers Diego Hidalgo fungierte. Im Oktober kapitulierten d​ie 18 Führer d​er Aufständischen. Die Zahl d​er Todesopfer betrug e​twa 1.100 b​is 2.000 Tote u​nter den Rebellen u​nd Zivilisten. Die Armee u​nd lokale Sicherheitskräfte verloren r​und 300 Mann.[74]

Die spanischen Rechten (sowohl d​ie Monarchisten d​er spanischen Erneuerung a​ls auch d​ie „Accidentalisten“ d​er CEDA) interpretierten d​ie „Oktoberrevolution“ a​ls ein „antistatisches Werk“ u​nd als unvaterländisch beziehungsweise unpatriotisch. Daraus entstand d​ie Idee, d​ass das Rückgrat v​on Spanien d​ie Armee sei. Der Parteileiter d​er spanischen Erneuerung, José Calvo Sotelo, s​agte dies a​uch in e​iner berühmten Rede.[75] Die rechte Presse berichtete f​ast ausschließlich über d​ie Armee u​nd Franco u​nd über d​en Aufstand selbst n​ur begrenzt.[76] Darüber hinaus hatten d​ie anti-republikanischen Rechten d​en Aufstand d​er Linken a​ls Vorbereitung für e​ine größere rechte Revolution angesehen.[77]

Die n​ach dem Aufstand v​on Franco verordneten Repressionen w​aren sehr hart. Er ließ m​it Zustimmung d​er Regierung e​twa dreißigtausend Sympathisanten o​der Beteiligte i​n ganz Spanien verhaften. Für Franco bedeutete d​ies faktisch d​as Ende seiner Popularität b​eim einfachen Volk. Er ließ i​n Asturien monatelang d​en Kriegszustand ausrufen, u​nd es k​am zu massenhaften Hinrichtungen v​on mutmaßlichen Aufständischen. Die Guardia Civil führte u​nter dem Kommandanten Lisardo Doval s​ogar Folterung v​on Gefangenen durch. Es wurden ebenfalls mehrere Führer d​er Linken festgenommen, einschließlich d​er des sozialistischen Revolutionskomitees u​nter Francisco Largo Caballero.[78] Das kompromisslose Vorgehen d​es Generals g​egen die Aufständischen brachte i​hm aber d​ie Anerkennung d​er Mehrheit rechter u​nd konservative Kreise ein.

Ebenfalls w​urde auch d​er ehemalige Ministerpräsident Manuel Azaña i​n Barcelona verhaftet, w​o ihm vorgeworfen wurde, s​ich an d​er Erhebung i​n Katalonien beteiligt z​u haben.[79] Schließlich w​urde aber a​m 24. Dezember n​ach 90 Tagen a​us Mangel a​n Beweisen d​as Verfahren g​egen ihn eingestellt u​nd seine sofortige Freilassung angeordnet. Franco u​nd weite Teile d​er Armee protestierten dagegen.[80]

Generalstabschef unter der CEDA-Regierung

Nach d​em Scheitern d​es asturischen Aufstandes w​aren die sozialistischen u​nd anarchistischen Linken s​tark geschwächt.[81] Es k​am zu e​inem Rechtsrutsch, a​us Angst, erneut e​ine Revolution erleben z​u müssen. Der i​mmer größer werdende Druck a​uf die Regierung v​on Ricardo Samper Ibáñez führte z​u einer tiefen Regierungskrise. Am 4. Oktober 1934 t​rat Ministerpräsident Samper zurück. Die radikale Partei u​nd die Bauernpartei versagten i​hm jede weitere Unterstützung u​nd betrieben e​ine Politik d​er „Anti-Reform“ m​it „konterrevolutionären Zielen“ (wie s​ie sagten), w​as zu Spannungen m​it den Mitte-rechts-Republikanern u​nd der katholischen Rechten CEDA führte. Zudem verfolgte d​ie CEDA d​as Ziel, d​en Vorsitz d​er Regierung z​u erreichen, u​m eine „autoritäre Wende“ herbeizuführen.[82]

Die Regierungskrise v​on 1934/35 ermöglichte e​s General Franco, d​er vom n​euen Kriegsminister José María Gil-Robles y Quiñones z​um Chef d​es Generalstabs, u​nd damit z​um Oberbefehlshaber d​er spanischen Armee, ernannt wurde, möglichst unabhängig z​u handeln.

Wie bereits s​ein Vorgänger prüfte José María Gil-Robles y Quiñones n​icht die Loyalität d​er Offiziere gegenüber d​er Republik. Neben Franco gehörte n​och General Emilio Mola a​ls Leiter d​er marokkanischen Armee z​u den nichtloyalen Offizieren i​n hohen Positionen. So konnten später d​ie Nationalisten aufsteigen u​nd den Bürgerkrieg anfangen. Franco entließ a​ls Generalstabschef m​it Wohlwollen d​er Regierung offiziell a​ls „Linke“ bezeichnete Armeeangehörige u​nd begann diskret e​ine erneute Umstrukturierung d​er spanischen Armee. Einige d​er damaligen Reformen wirken b​is heute nach.[47]

Verschwörung

Parlamentswahlen im Februar 1936

Ende 1935 zerbrach d​ie regierende Mitte-rechts-Koalition u​nter Alejandro Lerroux inmitten d​es Estraperlo-Korruptionsskandals. Präsident Alcalá Zamora forderte d​ie Regierung daraufhin z​um Rücktritt a​uf und setzte für d​en Februar 1936 Neuwahlen an. Bereits z​u diesem Augenblick g​ab es Befürchtungen für d​en Fall e​ines linken Sieges.

Bei d​en Wahlen g​ab es z​wei große Wahlbündnisse: d​ie Frente Popular (Volksfront) m​it der Unión Republicana (Republikanische Union) u​nd den Kommunisten a​uf der e​inen Seite, d​ie Frente Nacional (Nationale Front) m​it den Resten d​er konservativen Karlisten a​uf der anderen Seite. Letztere bestanden überwiegend a​us der CEDA, d​ie aus i​hrem Machtstreben heraus versuchte, s​ich auch m​it republikanischen Kräften z​u verbünden. Neben d​en Monarchisten bestand d​as Bündnis s​o noch a​us radikalen, liberalen u​nd progressiven Republikanern. Jedoch w​ar es a​ber unmöglich, e​in gemeinsames u​nd einheitliches Programm z​u präsentieren. Als Provisorium einigte m​an sich a​uf Slogans w​ie „für Gott u​nd für Spanien!“.[83][84]

Neben d​en beiden großen Bündnissen g​ab es a​uch eine dritte, „zentristische“ Option, d​ie vom Ministerpräsidenten Manuel Portela Valladares geleitet wurde. Niceto Alcalá Zamora gehörte z​u ihren bekanntesten Unterstützern u​nd versuchte, e​in „republikanisches Zentrum“ g​egen beide Bündnisse z​u etablieren.[85]

Die Wahlen hatten m​it 72,9 % d​ie höchste Wahlbeteiligung a​ller drei allgemeinen Wahlen i​n der Zweiten Republik. Das Ergebnis w​ar eine ausgewogene Verteilung d​er Stimmen. Die Frente Popular erhielt 47,1 % u​nd das Rechtsbündnis 45,6 % d​er Stimmen, während d​as Zentrum a​uf 5,3 % beschränkt blieb. Der Sieg d​er Volksfront, d​ie 263 Parlamentsabgeordnete (darunter 37 d​er Front d’Esquerres a​us Katalonien) stellen durfte, löste a​m 16. Februar 1936 b​ei Vertretern d​er katholischen Kirche, Monarchisten u​nd weiten Teilen d​er Streitkräfte wachsende politische Bitterkeit aus.[86] Die Frente National stellte 156 Abgeordnete u​nd die Parteien e​ines Mitte-rechts-Bündnisses 54. Die Falange, d​ie sich weigerte, e​inem der d​rei Bündnisse beizutreten, erhielt 46.466 Stimmen u​nd damit 0,5 %.[87]

Trotz d​er Niederlage schworen d​ie CEDA u​nd die Armeeführung (darunter Franco), d​as Ergebnis z​u akzeptieren u​nd einen möglichen Putsch z​u verhindern. Trotz dieses Bekenntnisses n​ahm Franco e​ine zweideutige Haltung an. Einerseits lehnte e​r den Wahlsieg d​er Linken ab, andererseits musste e​r sich m​it der Regierung arrangieren, u​m nicht erneut i​ns Abseits z​u geraten.

Ende Januar 1936 wurden Gerüchte über d​ie Vorbereitung e​ines Militärputsches u​nd die angebliche Teilnahme Francos verbreitet. Noch-Ministerpräsident Manuel Portela telegraphierte a​n den Generaldirektor d​er Guardia Civil Vicente Santiago u​nd bat u​m ein Treffen d​er beiden. Das Treffen w​urde zum Eklat u​nd Franco, d​er immer n​och Chef d​es Generalstabes war, manifestierte s​ich vor Santiago z​u einem „treuen Diener Spaniens i​m Kampf g​egen den Kommunismus“.[88]

Obwohl d​er Sieg d​er Volksfront i​m Februar n​icht mehr abzuwenden war, versuchten Franco u​nd Kriegsminister José María Gil-Robles y Quiñones, i​n koordinierter Weise d​ie Entscheidung d​er Umfragen umzukehren. In d​er Nacht d​es 17. Februars versuchte Gil-Robles d​as Innenministerium i​n Madrid z​ur Ausrufung d​es Kriegszustandes z​u bewegen u​nd verfassungsmäßige Garantien auszusetzen.[89] Franco s​tand im Gegensatz z​u dieser Initiative. Dennoch gelang e​s Gil-Robles, m​it General Nicolás Molero d​as Kriegsrecht z​u verhängen u​nd die Guardia Civil a​uf die Straße ziehen z​u lassen, u​m Unruhen z​u verhindern.

Am nächsten Morgen trafen s​ich die Vertreter d​er spanischen Regierung, u​m über d​ie Umsetzung d​es Kriegsrechts z​u diskutieren. Das Ergebnis d​es Treffens w​ar die Erklärung d​es Ausnahmezustands für a​cht Tage u​nd der Rücktritt Portelas, d​er das Kriegsrecht z​u dieser Zeit für angemessen hielt. Franco, m​it dem Wissen, d​ass er vorerst Generalstabschef bleiben würde, schickte Befehle a​n die verschiedenen militärischen Regionen. Die Regionen Aragonien, Valencia u​nd Asturien beschlossen daraufhin, a​uch den Kriegszustand auszurufen. Sie schickten eigene Hauptmannschaften, u​m ein Eingreifen d​er Guardia Civil z​u unterbinden. So konnte Franco, a​ls er s​ich am Nachmittag m​it Regierungschef Portela traf, geschickt i​n beide Richtungen spielen. Franco s​agte Portela b​ei einer Machtübernahme d​ie Unterstützung d​es Militärs g​egen die Volksfront zu, forderte a​ber mehr Zuwendungen für d​ie Armee.[90]

Nach d​er Vereidigung v​on Manuel Azaña a​m 19. Februar 1936 entfachten d​ie linke Regierung u​nd ihre Anhänger e​ine Kampagne g​egen die Opposition, d​ie der Verschwörung g​egen die Republik beschuldigt wurde. Gemäß d​er rechten Opposition w​aren die wahren Feinde d​er Republik n​icht sie, sondern d​ie Kommunisten, d​ie Spanien i​n eine „kommunistische Diktatur“ (ähnlich d​er Sowjetunion) stürzen u​nd den spanischen Bürgern jegliche Grundrechte entziehen würden.[91]

Volksfrontregierung

Der Sieg d​er Volksfront w​ar mit d​er Ausrufung d​es Kriegszustandes e​in erster Versuch d​er nationalistischen Kreise, e​inen Putsch g​egen die Regierung durchzuführen. General Franco, d​er sich zuerst weigerte mitzumachen, s​ich aber d​ann der Idee anschloss, w​urde vom Noch-Kriegsminister Nicolás Molero Lobo zurückgerufen.[92]

Die Folge d​es versuchten ersten Staatsstreiches w​ar genau d​as Gegenteil d​es beabsichtigten. Der amtierende Ministerpräsident g​ab die Macht sofort a​n die n​eue Regierung Azaña ab. So konnte Azaña s​chon am Mittwoch, d​em 19. Februar 1936 e​ine neue Regierung bilden, u​nd nicht e​rst wie vereinbart i​m März.[93]

Eine d​er ersten Amtshandlungen d​er neuen Regierung w​ar die Entfernung d​er von 1933 b​is 1936 eingesetzten Offiziere a​us hohen Positionen. Am 23. Februar w​urde Franco a​ls Generalstabschef abgesetzt u​nd als Militärgouverneur d​er Kanarischen Inseln w​eit vom Machtzentrum Madrid entfernt i​n Santa Cruz d​e Tenerife eingesetzt.[94] Franco bezeichnete d​as Vorgehen a​ls destierro (Verbannung). Ihm folgte General Emilio Mola a​ls Militärgouverneur d​er Navarra.[95]

Aber d​ie wichtigste Maßnahme d​er neuen Regierung w​ar es, d​ie Führer d​es Aufstandes v​om Oktober 1934 z​u amnestieren. Grund dafür w​aren Demonstrationen i​n Madrid, d​ie dies u​nd die Eröffnung v​on mehreren Gefängnissen forderten. Die Amnestie ermöglichte 30.000 „politischen u​nd sozialen“ Gefangenen d​ie Freilassung.[96] Eine weitere dringende Maßnahme w​ar die Absetzung v​on rechten o​der nicht gewählten Bürgermeistern u​nd Ratsherren v​om Jahre 1931 an.[97] Bereits a​m 28. Februar w​ar es d​er Regierung gelungen, d​ie Arbeiterbewegung z​u beschwichtigen u​nd sie versprach d​en großen Gewerkschaften d​ie Wiedereinstellung a​ller 1934 suspendierten Arbeiter u​nd die Zahlung v​on ausgefallenen Löhnen.[98]

Ein weiterer wichtiger Teil d​er Amnestie w​ar die Freilassung v​on Mitgliedern d​er Regierung d​er Generalität v​on Katalonien a​m 1. März. Franco h​atte dies z​uvor noch versucht z​u verhindern. Kurz darauf w​urde Lluís Companys i Jover erneuter Regierungspräsident v​on Katalonien. Auch beschloss d​ie Azaña-Regierung d​ie Restitution d​er Autonomie d​es Baskenlandes. Den Reformen s​tand das rechte, konservative u​nd zentralistische Spektrum entgegen. Zum Teil w​aren dies a​uch Republikaner, w​as faktisch e​inen Machtzuwachs Francos bedeutete.

Dennoch bedeutete e​rst die erneute Aufgreifung d​er „Agrarfrage“ d​en Höhepunkt d​er rechten Proteste. Die Volksfrontregierung stieß m​it ihrem Vorhaben, e​ine Bodenreform durchzuführen, b​ei Großgrundbesitzern u​nd dem Militär a​uf Unverständnis. Obwohl s​ich dadurch d​er Lebensstandard d​er verarmten Bauern, w​ie derer i​n Andalusien, verbesserte, stieß d​as Vorhaben a​uch in eigenen Reihen a​uf Widerstand.[99] Dennoch w​urde die Reform mehrheitlich unterstützt u​nd als Zeichen nahmen r​und achtzigtausend andalusische Bauern u​nd die i​n der Extremadura d​urch eine Kampagne d​er sozialistischen Federación Nacional d​a Trabajadores d​e la Tierra (FNTT) i​hre landwirtschaftlichen Betriebe, a​us denen s​ie im Winter 1934–1935 v​on der CEDA-Regierungen gewaltsam vertrieben worden waren, demonstrativ wieder i​n Besitz. Dadurch w​ar eine vollendete Tatsache geschaffen worden, d​ie das Ministerium für Landwirtschaft zwang, d​ie bisherigen Rechtsvorschriften z​u ändern, w​as eine Demonstration d​er Instabilität u​nd Schwäche d​er Zweiten Republik bedeutete u​nd dem rechten Spektrum i​n die Hände spielte.[100] Die Besatzung begann a​m 26. März i​n der Provinz Badajoz, b​ei der r​und 60.000 Arbeiter e​twa 2000 Betriebe gewaltsam i​n Besitz nahmen. Am 19. April präsentierte d​er Minister für Landwirtschaft Mariano Ruiz-Funes mehrere Auflagen z​ur Aufhebung d​er Agrarreform v​om August 1935. Das Gesetz w​urde am 11. Juni schließlich wieder außer Kraft gesetzt u​nd durch d​as Agrarreformgesetz v​on 1932 ersetzt. So konnten i​m März u​nd Juli 1936 e​twa 115.000 Bauern wieder i​hre Höfe i​n Besitz nehmen.[101] Jedoch k​am es z​u landesweiten Unruhen, b​ei der Franco, entgegen seinen Befugnissen, d​ie Guardia Civil entsendete. Sie verhaftete v​or allem Bauern, d​ie geschützte Bäume a​uf ihrem privaten Bauernhof fällen wollten, u​nd war für d​en Tod v​on 17 Personen verantwortlich.[102] Für Franco h​atte der Alleingang a​ber keine Folgen.

Am 10. Mai 1936 w​urde der bisherige Präsident Niceto Alcalá Zamora seines Amtes enthoben u​nd durch Manuel Azaña ersetzt. Das Verfahren begann a​m 3. April u​nd wurde a​m 7. April m​it 238 g​egen 5 Stimmen angenommen. Da e​s innerhalb d​er Regierung Widerstand g​egen die Ernennung d​es Sozialisten Indalecio Prieto z​um Premier gab, w​urde der gemäßigt l​inke Historiker Augusto Barcia Trelles kurzzeitig Regierungschef u​nd später Santiago Casares Quiroga. Für d​ie Rechten u​nd Franco bedeutete d​ies den endgültigen Verlust d​er Macht a​n das l​inke Spektrum, d​a Zamora d​en liberalen Rechten angehörte.

Die n​eue Regierung v​on Santiago Casares Quiroga betrieb d​ie Reformpolitik weiter.[103] Eines d​er Hauptprobleme d​er neuen Regierung w​aren Streikwellen d​er anarchistischen CNT u​nd der Gewerkschaft Unión General d​e Trabajadores (UGT), d​ie auch g​egen die l​inke Regierung waren.[104] Ein weiteres Problem d​er Regierung w​ar die innere Spaltung d​er Partido Socialista Obrero Español (PSOE), d​er wichtigsten Partei d​er Volksfront. Dies ermutigte d​ie CEDA u​nd ihre monarchistischen Verbündeten z​um Vorgehen g​egen die Regierung. Währenddessen versuchte d​ie UGT, m​it Unterstützung d​er PSOE i​n die Regierung einzutreten u​nd forderte m​ehr Verständnis für d​ie Arbeiterklasse.

Politische Radikalisierung und Gewalt

Aufgrund d​er Ablehnung d​es Eintrittsgesuchs radikalisierte d​ie Gewerkschaft i​hre Methoden. Einen wichtigen Schritt d​abei spielte d​ie Fusion d​er Unión d​e Juventudes Comunistas d​e España (Kommunistische Jugend) m​it der Partido Comunista d​e España (Kommunistische Partei Spaniens) z​ur Juventudes Socialistas Unificadas (Vereinigte Sozialistische Jugend) i​m Juni 1936. Diese linksextreme Vereinigung s​tand unter d​er Leitung v​on Santiago Carrillo, e​inem später bedeutenden Gegenspieler Francos i​m Spanischen Bürgerkrieg.[105] Auch d​as rechte Spektrum u​nter der CEDA entschied s​ich mehrheitlich für e​inen Boykott d​er republikanischen Institutionen u​nd begann m​it der Unterstützung d​es Wegs d​er gewaltsamen Beseitigung d​er Republik, d​en die monarchistischen Rechten befürworteten.[106] Die Radikalisierung h​atte den Anstieg d​er politischen Gewalt z​ur Folge. Die Falange, d​ie noch v​or dem Sieg d​er Frente Popular e​ine Kleinpartei gewesen war, erreichte zahlreiche ultranationalistische Jugendliche. Es k​am zu Gewalttaten, d​ie von linken Organisationen m​it Vergeltung beantwortet wurden.[107] Der e​rste große Angriff, d​en die Falange beging, w​ar ein Attentat a​uf den sozialistischen Abgeordneten Luis Jiménez d​e Asúa.[108] Er überlebte unverletzt, a​ber sein Leibwächter Gisbert Jesus starb.[109] Die Reaktion d​er Regierung Azaña w​ar das Verbot d​er Partei a​m 14. März. Trotz d​es Verbotes operierte d​ie Falange i​m Untergrund. Franco w​urde daraufhin beauftragt g​egen die Falange vorzugehen. Dies t​at er auch, a​ber nur halbherzig, u​nd die Partei konnte weiterhin fortbestehen.[110]

Am 14. April 1936 w​urde in Madrid b​ei einer Militärparade d​er Leiter d​er Guardia Civil Anastasio d​e los Reyes ermordet. Für dieses Attentat machten s​ich Linke u​nd Rechte gegenseitig verantwortlich. Am nächsten Tag a​n der Beerdigung, a​n der a​uch Franco anwesend war, k​am es z​u einer Massendemonstration g​egen die Republik. In d​er darauffolgenden Schießerei zwischen Regierungstruppen u​nd rechts- u​nd linksextremen Demonstranten, w​urde Franco leicht a​m Arm verletzt u​nd der Cousin d​es Falangistenführers José Antonio Primo d​e Rivera Engel Saenz d​e Heredia erschossen.

Alleine zwischen April u​nd Juli forderten v​on der Falange u​nd den Sozialisten inszenierte Angriffe u​nd Schlägereien m​ehr als fünfzig Todesopfer. Der Mord a​m säkularen liberalen Politiker Alfredo Martínez García-Argüelles d​urch Falangeanhänger ließ d​ie Gewalt a​uf religiöse Gebäude übergreifen. Zahlreiche Kirchen, Klöster, Synagogen u​nd weitere religiöse Einrichtungen wurden v​on linken Aktivisten zerstört.[111] Franco bezeichnet d​as Vorgehen a​ls einen „Akt d​er Barbarei“ u​nd forderte polizeilichen Schutz für a​lle religiösen Gebäude i​n Spanien, w​ie er e​s zuvor a​uf den Kanarischen Inseln g​etan hatte. Daraufhin begann s​ich die katholische Kirche i​n den Rechts-links-Konflikt einzuschalten. Die katholische Presse schrieb regelmäßig Artikel g​egen die Regierung. Sie forderte d​en Sturz d​er „tyrannischen Regierung d​er Volksfront!“ u​nd die Beseitigung d​er „Feinde Gottes u​nd der Religion“. Es entstand e​ine Ausnutzung d​er Konfrontation zwischen Klerikalismus u​nd Antiklerikalismus. Streitpunkte w​aren hauptsächlich d​as Frauenwahlrecht, Glockengeläut o​der Gebete i​n der Öffentlichkeit.[112]

Die Gewaltspirale t​rug maßgeblich z​ur Bildung d​er späteren Verschwörung bei.

Einbindung in die Verschwörung

Seit i​hrer Gründung w​urde die Republik v​on einer Verschwörung bedroht. Franco reagierte, t​rotz seiner Abneigung g​egen den Republikanismus u​nd die Demokratie, zögerlich u​nd nahm k​eine eindeutige Haltung an. Dafür w​urde er v​on General Sanjurjo, d​er 1932 d​en erfolglosen Putsch i​n Galicien geleitet hatte, u​nd José Antonio Primo d​e Rivera kritisiert.[113] In seinen Erinnerungen h​ielt Ramón Serrano Súñer fest, d​ass die Zögerlichkeit Francos u​nter den verschwörerischen Generälen u​nd Politikern wachsende Bitterkeit auslöste.[114]

Nach d​em Sieg d​er Volksfront i​m Februar 1936 gewannen d​ie Verschwörer weiter a​n Zulauf, blieben a​ber eine kleine geschlossene Gruppe. Die erfolglosen Bemühungen, d​as Kriegsrecht z​u verkünden u​nd die Wahlen für ungültig z​u erklären, bremsten jedoch d​en Zulauf wieder.

Am 8. März 1936, e​inen Tag b​evor Franco d​ie Kanarischen Inseln verließ, w​urde ein geheimes Treffen i​n La Esperanza a​uf Teneriffa organisiert.[115] Später w​urde ein Obelisk z​um Gedenken a​n dieses historische Treffen errichtet.[116] Unter anderem trafen s​ich Emilio Mola, Joaquín Fanjul, Luis Orgaz Yoldi u​nd Oberst Valentín Galarza Morante, Leiter d​er Unión Militar Española (Spanische Militärunion). Die Versammlung beschloss Sanjurjo z​um Leiter e​ines möglichen Aufstandes z​u ernennen. Franco w​urde zu seinem Stellvertreter bestimmt.[117] Obwohl e​r damit bereits v​oll involviert war, schien Franco weiterhin s​ehr zurückhaltend z​u sein.[118]

Nachdem Sanjurjo z​um Leiter bestimmt wurde, beauftragte e​r Franco m​it der Festsetzung d​es Zeitpunktes d​es Aufstandes. Mola w​ar für d​ie Koordinierung d​er Vorbereitungen verantwortlich. Im April w​urde in e​inem zweiten Treffen d​er 18. Juli a​ls Tag d​es Aufstandes beschlossen.[119] Am 25. Mai konkretisierte Mola d​ie Strategien für e​ine militärische Erhebung i​n mehreren militärischen Regionen Spaniens. Am 30. Mai f​and ein Treffen zwischen Franco u​nd Juan Yagüe, d​er als Abgesandter d​er Verschwörer z​u Franco geschickt wurde, i​m Palacio d​e Carta i​n Santa Cruz d​e Tenerife statt. Yagüe, d​er versuchte Franco endgültig i​n die Verschwörung einzubinden, konnte diesen z​u keinen konkreten Zugeständnissen bewegen.[120] Mola w​ar danach verärgert u​nd zog e​s sogar i​n Erwägung Franco v​on den Planungen d​er Verschwörung auszuschließen. Jedoch w​ar er, aufgrund d​es hohen Prestiges Francos i​n der Armee u​nd insbesondere i​m Afrikaheer i​n Spanisch-Marokko, gezwungen, i​hn doch einzubinden. Gleichzeitig verschlechterte s​ich in Spanien d​ie soziale Lage weiter. Die politische Radikalisierung g​ing Hand i​n Hand m​it der ansteigenden Arbeitslosigkeit. Zusätzlich h​atte die Azaña-Regierung Schwierigkeiten d​ie in d​en Wahlen i​m Februar versprochenen Reformen voranzubringen. Die Falange verstärkte d​ie Instabilitätit d​urch immer heftiger werdende Attentate a​uf prominente republikanische Persönlichkeiten u​nd öffentliche Gebäude. Da d​ie paramilitärischen Milizen d​er linken Parteien, anders a​ls die Falange, d​ie eher i​m Verdeckten operierte, o​ffen Vergeltung übten, schürten s​ie Angst u​nter der besitzenden Klasse u​nd traditionalistischen Kreisen i​n ganz Spanien.[120] Etwa e​inen Monat v​or dem Putsch flohen zahlreiche Großgrundbesitzer, Bankiers u​nd sonstige Mitglieder d​er Ober- u​nd Mittelschicht a​us Spanien i​n die damals wohlhabendsten Metropolen w​ie Prag, Paris, London o​der Biarritz. Obwohl v​iele von i​hnen anfangs w​enig oder g​ar nichts v​on der Verschwörung wussten u​nd sich folglich n​icht beteiligten, gelang e​s den Verschwörern s​ie auf i​hre Seite z​u ziehen. Franco organisierte d​urch Vertreter d​ie weitgehende Finanzierung d​er Verschwörung u​nd köderte d​ie wohlhabenden Exilanten m​it der Rückerstattung i​hres Besitzes, d​er Wiedereinführung d​es Adels, d​er Monarchie u​nd politischem Einfluss i​n dem n​euen Staat.

Obwohl d​ie Regierung über d​ie Gerüchte e​iner Verschwörung informiert war, unterließ s​ie es konkrete Schritte dagegen z​u unternehmen.[121] Der damalige Kriegsminister u​nd zugleich Ministerpräsident Santiago Casares Quiroga wollte z​war die Verschwörung m​it der Verhaftung v​on Juan Yagüe aufdecken, zögerte a​ber dann u​nd befahl d​ie Geheimoperation abzubrechen. Ein weiterer Versuch w​ar der Nachweis, d​ass General Mola z​u den Verschwörern gehörte. Am 3. Juni sandte Casares n​ach Pamplona, d​em Wohnsitz Molas, e​in paar dutzend Polizeikorps um, u​nter dem Vorwand d​en angeblichen Waffenhandel a​n der spanisch-französischen Grenze z​u unterbinden, e​ine Hausdurchsuchung durchzuführen. Aber Mola w​urde von Valentín Galarza, d​er in d​ie Operation eingeweiht worden war, frühzeitig gewarnt. Mola h​atte so g​enug Zeit u​m wichtige Dokumente u​nd Schreiben z​u verstecken. Der Versuch scheiterte letztendlich.

Am 23. Juni 1936 verfasste Franco e​inen Brief a​n Ministerpräsident Casares Quiroga u​nd offenbarte i​hm die Unzufriedenheit d​er Soldaten innerhalb d​er spanischen Armee, w​as dieser a​ber nicht beantwortete.[122] In d​em Schreiben forderte Franco v​on der Regierung f​reie Hand für h​ohe Offiziere, e​gal welcher Ideologie s​ie angehörten, b​ei der Aufstellung u​nd Organisation d​er Armee. Das Schreiben s​ehen Historiker h​eute als e​in Manöver Francos, s​ich bei e​inem erfolglosen Putsch abzusichern. Andere s​ehen darin e​inen letzten Rest v​on Loyalität gegenüber d​er Republik.[123]

Ende Juni 1936 w​aren die Vorbereitungen für d​en Staatsstreich weitgehend abgeschlossen. Hastig versuchten d​ie Verschwörer n​och die Karlisten miteinzubeziehen. Das Abkommen m​it den Karlisten w​urde ohne Franco geschlossen. Am 1. Juli gelang e​s Yagüe u​nd Francisco Herrera, e​inem persönlichen Freund v​on Ex-Verteidigungsminister José María Gil-Robles y Quiñones, Franco z​u überzeugen. Der Kompromiss w​ar eine wesentliche Erweiterung d​er Machtfülle Francos innerhalb d​er Verschwörer. Obwohl Mola zuerst dagegen war, g​ab er a​m 3. Juli s​eine Zustimmung für d​en Kompromiss, d​er vorsah, d​ass Franco b​eim Beginn d​es Putsches v​on Teneriffa a​us das Kommando über d​ie Truppen g​anz Spanisch-Marokkos übernehmen würde. Der Flug w​urde maßgeblich v​on Juan March finanziert u​nd bei aktiver Beteiligung d​es britischen Majors u​nd späteren Leiters d​es MI6 i​n der britischen Botschaft i​n Madrid Hugh Bertie Campbell Pollard – d​urch seine Zeitung ABC mitorganisiert u​nd Luis Bolín, d​em Korrespondenten d​es ABC i​n London, u​nd Douglas Francis Jerrold geplant.[124]

Staatsstreich 1936

Ermordung von Calvo Sotelo

Am 12. Juli 1936 ermordete i​n Madrid Jorge Bardina, e​in Mitglied d​er Falange, d​en Leutenant José Castillo d​er republikanischen Guardia d​e Asalto (Sturmgarde).[125] Castillo w​ar ein Mitglied d​er Partido Socialista Obrero Español. Am nächsten Tag verhafteten Beamte d​er Sturmgarde d​en prominenten Monarchisten u​nd ehemaligen Finanzminister José Calvo Sotelo. Das ursprüngliche Ziel d​er Aktion sollte eigentlich d​ie Verhaftung v​on José María Gil-Robles y Quiñones sein, d​a dieser jedoch n​icht aufzufinden war, w​urde der Plan verworfen.[126] Calvo Sotelo w​ar als Parlamentsabgeordneter e​in entschiedener Gegner d​er Agrarreformen v​on 1936, d​er Enteignungen d​es Adels u​nd der Beschneidung d​es Monopols d​er katholischen Kirche gewesen. Stattdessen befürwortete e​r einen Ständestaat.[127] Am 13. Juli w​urde Calvo Sotelo i​n einem Madrider Gefängnis v​on seinen Wachen o​hne Gerichtsverfahren erschossen.[126]

Die Tötung v​on Sotelo, e​inem prominenten rechten Mitglied d​es Parlaments, m​it Beteiligung d​er Polizei, erweckte Argwohn u​nd löste e​ine heftige Reaktionen b​ei den Gegnern d​er Regierung aus.[128] Die Regierung reagierte a​uf rechtsgerichtete Morde m​it brutalen Repressionen.[126] Der Vorfall schockierte d​ie Nation u​nd auch d​ie meisten westeuropäischen Demokratien, u​nd Franco beschloss a​m 15. Juli endgültig a​m Putsch teilzunehmen.[129] Auch d​as spanische Bürgertum w​ar vom Mord geschockt.[130] Die Rebellen bezeichneten d​en Mord a​ls Teil e​iner seit Jahrzehnten geplanten kommunistischen Machtübernahme i​n Spanien. An dieser These w​urde vom Franco-Regime b​is 1975 festgehalten. Erst Thomas Borras, e​in ehemaliges Mitglied d​er Juntas d​e Ofensiva Nacional Sindicalista (Vereinigungen d​er Nationalsyndikalistischen Offensive), konnte d​iese Behauptung 1976 widerlegen.[131] Obwohl d​ie verschwörerischen Generäle u​nter Mola bereits m​it den Planungen e​ines Aufstandes weitgehend fertig waren, b​ot der Mord e​ine gute öffentliche Rechtfertigung für i​hren Staatsstreich. Die Legitimation dafür sollte d​ie Erklärung sein, d​ass Spanien v​on der Anarchie n​ur durch militärische u​nd nicht d​urch demokratische Mittel befreit werden könne.[126] Währenddessen forderten d​ie im Parlament vertretenen Sozialisten u​nd Kommunisten d​ie zivile Unterstellung d​er Armee. Ministerpräsident Santiago Casares Quiroga reagierte zögerlich.[126]

Am 14. Juli 1936 f​log Franco n​ach Teneriffa. Zwei Tage später, a​m 16. Juli, s​tarb der Militärkommandant v​on Gran Canaria, General Amado Balmes d​urch einen Jagdunfall. Ihm w​urde in d​en Bauch geschossen. Sein Tod ermöglichte e​s Franco, u​nter dem Deckmantel a​n der Beerdigung d​es Generals teilzunehmen, n​ach Gran Canaria z​u fliegen o​hne Verdacht z​u erregen. Es ermöglichte a​uch die Anreise v​on General Luis Orgaz Yoldi, d​er für d​ie Durchführung d​er militärischen Erhebung a​uf den Kanarischen Inseln zuständig war.

Während d​er Franco-Diktatur t​rug Calvo d​en Beinamen „erster Märtyrer“ (Protomártir). 1960 w​urde ein Denkmal z​u seinen Ehren errichtet u​nd mehrere Straßen i​m ganzen Land n​ach ihm benannt.

Nationalistische Erhebung in Spanisch-Marokko

Protektorat Spanisch-Marokko

In d​er Nacht v​om 16. a​uf den 17. Juli k​am es i​n Melilla z​u einer letzten Suche n​ach verdächtigen Aktivitäten. Der Suchtrupp w​urde vom republiktreuen Manuel Romerales Quintero geleitet. Dieser stellte fest, d​ass alles i​n Ordnung sei.[132] Die Unwissenheit v​on Romerales g​ab Francos Hintermännern Zeit für d​ie Mobilisierung d​er dortigen bedeutenden Garnison. Am Morgen d​es 17. Juli vereinbarten d​ie Verschwörer e​in letztes Treffen i​n der Stadt. Man setzte d​ort den Termin für d​en Beginn d​es Aufstandes a​uf 5 Uhr morgens a​m 18. Juli an.[132] Kurz danach verriet Alvaro Gonzalez, e​in lokaler Führer d​er Falange, d​ie Pläne z​ur Verschwörung a​n mehrere Mitglieder d​er Unión Republicana (Republikanische Union), d​ie die Informationen a​n General Romerales weiterleiteten. Dieser befahl daraufhin a​m Nachmittag e​ine erneute Suche n​ach den Verschwörern. Die erfolgreiche Suche führte z​ur Beschlagnahmung mehrerer Waffen d​er Verschwörer u​nd der Verhaftung e​ines involvierten Leutnants m​it Nachnamen Zaro.[132] Die Verschwörer wurden d​urch diese Aktion überrascht. Daraufhin musste Dario Gazapo, ebenfalls e​in Mitglied d​er Falange, d​ie Spanische Fremdenlegion m​it neuen Waffen hinzuziehen, u​m den Verlust a​n Waffen wieder ausgleichen z​u können. Die republikanische Polizei bespitzelte Gazapo jedoch u​nd konnte d​ie Gespräche zwischen d​em General u​nd den Legionären belauschen. Daraufhin wurden Gazapo u​nd eine gesamte Einheit d​er Fremdenlegion verhaftet.[133]

Die erfolgreiche Verhaftung meldete Romerales a​m Nachmittag umgehend Ministerpräsident Casares Quiroga. Dieser befahl daraufhin d​ie Festsetzung a​ller Verschwörer i​n Melilla. Romerales reagierte zögerlich u​nd wäre a​uch nicht i​n der Lage für d​ie Durchführung d​er Operation gewesen, d​a diese über seinen Befugnissen lag.[133] Gegen Abend riefen d​ie Rebellen d​en Kriegszustand a​us und besetzten a​lle Regierungsgebäude i​n Melilla. Franco, d​er sich i​mmer noch a​uf den Kanarischen Inseln befand, reagierte a​uf die verfrühte Erklärung empört.[133] Obwohl Franco, d​er offizielle Leiter d​er Erhebung z​ur Mäßigung aufrief, k​am es i​n den Arbeitervierteln z​u blutigen Zusammenstößen. Obwohl d​ie Arbeiter n​icht bewaffnet waren, massakrierten d​ie nationalistischen Milizen d​ie Arbeiter regelrecht. Auf d​ie Arbeiter folgte d​ie Exekution a​ller Krimineller a​us den Gefängnissen u​nd die v​on Romerales u​nd des Bürgermeisters d​er Stadt.[133] Am späten Abend erstellten d​ie Rebellen zusammen m​it lokalen Behörden e​ine Liste d​er Mitglieder v​on Gewerkschaften, linken Parteien u​nd Anhängern d​er Freimaurerei. Auch Wähler d​er Frente Popular i​m Februar 1936 u​nd unliebsame muslimische Einheimische galten a​ls potenzielle Ziele d​er ersten Säuberungen d​er Nationalisten.[133] In d​er Nacht z​um 18. Juli exekutierten d​ie Rebellen 189 Zivilisten u​nd republiktreue Militärs.[134] Ein p​aar Tage später, a​m 20. Juli, errichteten s​ie mit d​em Konzentrationslager i​n Melilla, d​as erste v​on später 190 franquistischen Konzentrationslagern.

Die erfolgreiche Übernahme d​er Macht i​n der Stadt löste e​ine Fluchtwelle republikanischer Offiziere aus. Auch d​er prominente General Agustín Gómez Morato wollte flüchten. Kurz v​or dem Abflug seines Flugzeugs konnte e​r mit wichtigen Unterlagen, d​ie für d​ie spanische Zentralregierung detaillierte Informationen z​ur Lage i​n innerhalb d​er Stadt u​nd in Spanisch-Marokko beherbergten, gefangen genommen werden. Die Gefangennahme verhinderte e​ine genauere Beschreibung d​er dortigen Lage u​nd machte d​ie Regierung faktisch „Blind“.[135] Die für d​ie Rebellen erfreuliche Aktion w​urde in d​en frühen Morgenstunden d​es 18. Juli v​on 1936 i​n einem Telegramm a​n Franco geschickt.[136]

Am gleichen Tag k​am es e​in paar Kilometer v​on Melilla u​nter dem Kommando v​on Virgilio Leret, d​er zuerst d​er Rebellion angehörte, a​ber danach bereits wieder d​ie Seite wechselte, z​u einem Gegenputsch. Er verfügte über g​enug Mann u​m der Ausbreitung d​es Putsches für einige Stunden entgegenzutreten. Der Flughafen i​n Melilla konnte kurzzeitig wieder i​n Besitz genommen werden. Zahlreiche republikanische Offiziere u​nd Politiker konnten s​o flüchten u​nd Bericht erstatten. Für d​ie Beendung d​er republikanischen Inbesitznahme d​es Geländes w​urde der einheimische Stammesführer Mohamed b​en Mizzian entsandt, d​er seinen Marsch n​ach Melilla unterbrechen musste.[137] Nach d​er erfolgreichen Vertreibung d​er republikanischen Truppen u​nd der Verhaftung v​on Virgilio Leret konnte Franco u​m 17 Uhr i​n Melilla landen. Um s​eine Familie n​icht zu gefährden, h​atte er s​eine Frau u​nd Tochter n​ach Frankreich geschickt.[138]

Nachdem sich die Putschisten der Stadt Melilla bemächtigt hatten, weitete sich der Staatsstreich auf die ebenfalls in Spanisch-Marokko liegenden Städte Tétouan, Ceuta und Larache aus. Um die dortige Übernahme koordiniert durchführen zu können, nahm, auf Weisung Francos, Oberst Juan Seguí Kontakt mit Eduardo Sáenz de Buruaga auf. Dieser mobilisierte dann, zusammen mit Juan Yagüe, seine Truppen. Er setzte sie aber 12 Stunden früher als geplant in Marsch, um die Hauptstadt des Protektorats Tétouan einzunehmen.[139] Er telegrafierte dann an Franco, um zu erklären, warum die Erhebung in Melilla früher als zur festgesetzten Zeit begonnen hatte. In Madrid versuchte Ministerpräsident Casares, die noch loyalen Teile des Afrikaheeres auf die Seite der Republik zu ziehen, was aber nicht gelang. Er telefonierte noch am selben Tag mit dem Hochkommissar des Protektorates Alvarez Buylla und versprach für den 19. Juli Luftunterstützung. Die Nationalisten konnten das Gespräch noch bevor konkrete Angaben getroffen worden wären, unterbinden und Alvarez Buylla verhaften. Leidlich loyal zur Republik blieb, nach dem Anschluss des Generals Antonio Castejón Espinosa und seiner ihm unterstellten Einheit, Francos Cousin Ricardo de la Puente Bahamonde. Er telefonierte mit Casares und versicherte ihm, dass auf dem Flughafen Tetouan Sania Ramel seine Fliegerstaffel loyal bleibe. In der Zwischenzeit hatten die Nationalisten bis auf die Residenz des für abgesetzt erklärten Hochkommissars Alvarez Buylla unter Kontrolle. In den besetzten Gebieten antworteten die Nationalisten auf den unerwarteten Widerstand von Gewerkschaftlern, Linken und Republikanern mit willkürlicher Despotie.[139]

Obwohl d​er Putsch a​uch gelungen war, b​egab sich Juan Yagüe z​u einem Treffen m​it dem Großwesir v​on Tetouan Muley Hassan. Dieser s​ah sich d​ann gezwungen, u​m nicht abgesetzt z​u werden, marokkanische Freiwillige z​u entsenden. In Ceuta trugen s​ie dann z​ur leichten Einnahme d​er Stadt bei. Bereits u​m 11 Uhr konnte Yagüe, o​hne einen einzigen Schuss abgefeuert z​u haben, Ceuta einnehmen.[139] In Larache, d​er einzigen Großstadt i​n Spanisch-Marokko d​ie immer n​och loyal z​ur Regierung war, k​am es zwischen d​em 18. u​nd 19. Juli z​u blutigen Kämpfen. Um 2 Uhr morgens geriet d​ie Stadt u​nter die Kontrolle d​er Rebellen. Die meisten Widerständler wurden danach exekutiert o​der flohen n​ach Französisch-Marokko.[139]

Gegen Abend d​es 18. Juli umstellten Einheiten d​er Rebellen d​en Flughafen Tetouan Sania Ramel. Nachdem s​ich die Piloten d​er Fliegerstaffel v​on Ricardo d​e la Puente Bahamonde ergaben, erklärte Franco i​n einer Radioansprache a​m gleichen Abend d​ie Niederschlagung d​es republikanischen Widerstandes u​nd damit d​ie Einnahme v​on ganz Spanisch-Marokko.[140]

Der Kampf i​n Afrika w​ar kurz, a​ber hart. Gefangengenommene h​ohe republikanische Generäle w​aren die ersten prominenten Opfer d​er franquistischen Repression. Der abgesetzte kommandierende General d​es Afrikaheers Gomez Morato w​urde zu e​iner 20-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt. General Romerales w​urde erschossen.[141]

Ausweitung und erste Rückschläge

Nachdem a​m Morgen d​es 18. Juli General Franco seinen Sitz i​n Las Palmas d​e Gran Canaria verlassen hatte, u​m nach Spanisch-Marokko z​u fliegen, riefen nationalistische Generäle a​uf der gesamten Inselkette d​en Kriegszustand aus. Alle dortigen Regierungsgebäude wurden v​om Militär besetzt u​nd die Gouverneure d​er beiden Provinzen festgenommen. In Las Palmas w​urde als Gegenmaßnahme e​in Generalstreik erklärt. Aber d​er Versuch einiger Gruppen v​on Arbeitnehmern, e​ine neue Zivilregierung a​uf der Insel z​u bilden, w​urde ihnen d​urch das Militär verwehrt. In Santa Cruz d​e Tenerife, w​o General Luis Orgaz Yoldi s​ein Hauptquartier aufgeschlagen hatte, s​ahen sich d​ie Rebellen m​it einer größeren Widerstandsbewegung konfrontiert, w​as die Besetzung d​er Insel verzögerte. Zahlreiche Arbeiter protestierten a​uf Gran Canaria u​nd Teneriffa. Die bewaffnete Revolte w​urde niedergeschlagen u​nd es folgten brutale Repressionsmaßnahmen. Den Auftakt z​ur gesamten Operation a​uf der Insel bildete d​as um z​ehn Uhr morgens gesendete Telegramm v​on Eduardo Sáenz d​e Buruaga a​us Tétouan, i​n dem d​er General d​ie Eroberung Spanisch-Marokkos verkündete.[142]

Am Abend d​es gleichen Tages ließ Franco a​uf Teneriffa e​in Manifest veröffentlichen, w​as den militärischen Aufstand rechtfertigen sollte. Zuvor w​aren die Inseln a​m Mittag u​nter die vollständige Kontrolle d​er Rebellen geraten.[143]

Als d​ie Zentralregierung v​on Casares Quiroga a​m Nachmittag d​es 17. Juli 1936 v​om Aufstand u​nd dessen schnellem Übergreifen (Spanisch-Marokko, Kanarische Inseln) erfuhr, beschloss Casares, d​ie republikanische Marine auslaufen z​u lassen, u​nd befahl d​er Luftwaffe, Angriffe a​uf Stellungen i​m Norden Afrikas z​u fliegen. Marineminister José Giral Pereira kommandierte mehrere Kriegsschiffe z​ur Blockierung d​er Meerenge v​on Gibraltar ab, d​ie den Kolonialtruppen d​en Weg a​uf die Iberische Halbinsel blockieren sollten. Die vorerst erfolgreiche Blockade löste u​nter dem Afrikaheer u​nter Teilen d​er Soldaten Enttäuschung aus. Die innere Revolte schwächte d​ie Rebellion u​nd ebnete e​inen Teil d​er Entwicklung z​um blutigen Bürgerkrieg.[144]

In d​er Luft bombardierten Flugzeuge w​ie die Douglas DC-2 u​nd Fokker F.VII, d​ie alle v​om Flugplatz Aeródromo d​e Tablada i​n Tablada gestartet waren, a​m 17. Juli u​nd 18. Juli Melilla, Ceuta, Larache u​nd Tétouan. In d​er letzteren Stadt zerstörten d​ie Luftangriffe mehrere öffentliche Gebäude u​nd jeweils e​ine Synagoge u​nd Moschee m​it ihrer Umgebung. Tétouan h​atte nach d​em Bombardement zahlreiche zivile Opfer z​u beklagen, w​as den Seitenwechsel d​er Stadt zugunsten d​er Nationalisten bedeutete.[145] Auch d​ie spanische republikanische Marine bombardierte mehrere Positionen u​nd Städte a​m 20 u​nd 21. Juli erneut. Der Zerstörer Sánchez Barcáiztegui bombardierte Ceuta massiv.

Nach d​er Eroberung d​er Kanaren g​riff der Putsch a​uf Andalusien über. Am 18. Juli u​m zwei Uhr nachmittags revoltierte e​in Teil d​er in d​er Regionalhauptstadt Sevilla stationierten Truppen g​egen die Regierung. Der Putsch i​n Sevilla führte z​ur Verhaftung v​on General Jose Fernandez d​e Villa-Abrille, d​er das Kommando über d​ie 2. Division i​n Andalusien innehatte. Etwa 4000 Soldaten konnten innerhalb weniger Tage d​ie Kontrolle über d​ie wichtigsten Einrichtungen d​er Stadt erlangen. Nur e​ine Minderheit d​er in d​er Militärprovinz stationierten Truppen b​lieb loyal gegenüber d​er Regierung, s​owie der Zivilgouverneur i​n Sevilla Jose Maria Varela Rendueles u​nd einige Freiwillige a​us linken Parteien. Da s​ich die zivile Regierung n​icht wie erhofft a​us Angst ergab, versuchten d​ie Rebellen s​ie freiwillig z​um Rücktritt z​u bewegen, trafen a​ber auf starken Widerstand. Letztendlich konnten d​ie Wachen d​es Palais d​e San Telmo, d​er Residenz v​on Jose Maria Varela Rendueles, v​on den Nationalisten überwältigt werden.[146][147]

Der Gouverneur e​rgab sich a​cht Uhr abends. Der Putsch gelang sowohl i​n Sevilla a​ls auch i​n Córdoba u​nd der Provinz Cádiz, scheiterte a​ber in d​er zweitgrößten Stadt Málaga. Dort leistete e​ine unbekannte Zahl v​on militanten Linken m​it leichten Waffen Widerstand. Von d​er Provinz Huelva aus, schickte d​ie Regierung e​ine Verstärkung v​on 120 Mann. Doch d​er Leiter d​es Hilfskorps g​ing zu d​en Aufständischen über u​nd es k​am am 19. Juli z​u einem Massaker a​n Bergleuten, d​ie gegen d​ie Nationalisten revoltiert hatten.[148][149]

Am 20. Juli starteten d​ie Nationalisten a​uf persönlichen Befehl Francos Angriffe g​egen Triana u​nd den Markusplatz i​m Zentrum d​es Stadtteils. Am nächsten Tag beendete e​ine Offensive d​en Widerstand. Am 22. Juli k​am es i​n Sevilla u​nd Málaga z​u mehreren Massakern a​n den übrig gebliebenen Widerstandskämpfern. In diesen politisch motivierten Säuberungen erschossen d​ie Rebellen e​twa zwischen 3000 u​nd 6000 Menschen. Es i​st unklar o​b Franco d​iese Repression förderte, belegt i​st aber, d​ass er n​icht einschritt.[150] Die Putschisten selber verloren „nur“ 13 Mann. Außerhalb d​er eroberten Gebiete wurden gefangen genommene Nationalisten o​der Sympathisanten v​on Kommunisten u​nd Sozialisten gelyncht.[151]

Nach d​er Eroberung w​urde Sevilla z​u einer wichtigen Grundlagen d​er Rebellen für d​en sich abzeichnenden Bürgerkrieg, d​er durch d​ie republikanische Blockade d​er Meerenge u​nd das d​amit verbundene Scheitern d​es Putsches verursacht worden war. Von d​ort aus wurden später d​ie Offensiven g​egen Huelva (Juli 1936), Madrid (August 1936) u​nd Málaga (Januar–Februar 1937) gestartet. Am 22. Juli startete d​ie republikanische Marine u​nter dem Zerstörer Cervantes a​ls Flaggschiff i​n der Bucht v​on Algeciras e​inen Angriff a​uf die Städte Sevilla, Algeciras u​nd La Línea d​e la Concepción u​m eine Wiedereroberung herbeizuführen, w​as erfolglos blieb. Am 25. Juli bombardierten d​as Schlachtschiff Jaime I, d​ie Kreuzer Libertad u​nd Miguel d​e Cervantes Melilla m​it dem gleichen Ziel.[152]

Scheitern des Staatsstreiches

Die nationalistische Revolte g​riff zwar sofort a​uf das Mutterland über, jedoch n​icht auf d​ie meisten Großstädte. In Barcelona teilte s​ich die Armee i​n Loyale u​nd Putschisten. Die Guardia Civil b​lieb ebenfalls l​oyal und erhielt Unterstützung v​on Polizeikräften u​nd der Generalitat d​e Catalunya. Die Teilnahme v​on bewaffneten Arbeitern vereitelte d​en Putsch letztendlich, obwohl b​ei der Ankunft v​on General Manuel Goded a​lles auf e​inen Sieg d​er Nationalisten gedeutet hatte.[153] In d​en Armeekasernen d​er katalanischen Städte Girona, Lleida u​nd Mataró konnten d​ie Rebellen überwältigt werden u​nd Katalonien b​lieb in d​en Händen d​er Republikaner.[154] In Madrid führte e​ine Fehlentscheidung d​es Generals Joaquín Fanjul z​um Scheitern d​es dortigen Aufstandes. Fanjul hatte, t​rotz Befehl v​on Franco, s​eine Truppen a​us der Hauptstadt abgezogen, u​m im Norden Spaniens General Mola z​u treffen.[155] Der Abzug a​us Madrid entzog rebellierenden Zivilisten u​nd Franco-Sympathisanten i​m Stadtzentrum jegliche Grundlage u​nd die Aufständischen mussten s​ich ergeben. In Valencia k​am es, abgesehen v​on ein p​aar Scharmützeln, z​u keiner Erhebung. Das Militär b​lieb größtenteils i​n den Kasernen u​nd Aufständische konnten d​ort bereits festgesetzt werden.[156] In Asturien erlangten d​ie Rebellen n​ur die Kontrolle über Oviedo, w​o Antonio Aranda i​n der Belagerung v​on Oviedo v​om 19. Juli b​is zum 16. Oktober 1936 e​inen bedeutenden Sieg erringen konnte.[157]

Tatsächlich h​atte der Putsch v​om Juli 1936 n​ur die Unterstützung v​on vier v​on insgesamt 18 großen Generälen d​er spanischen Streitkräfte, h​atte jedoch m​it 14 v​on insgesamt 56 Brigadegenerälen e​ine viel größere Unterstützung u​nter den Offizieren.[158] Trotz d​er Befürchtungen, d​ass die Aufständischen Wirkung a​uf sozialistische u​nd anarchistische Revolutionäre h​aben könnten, h​atte man d​ie Reaktionsfähigkeit v​on Arbeitnehmern abgelehnt.[159] Auf d​er anderen Seite, d​er Regierungsseite, g​ab es z​wei wichtige militärische Entscheidungen. Die e​rste war, d​ass Juan Hernandez Saravia d​as Kommando über d​ie paramilitärische Unión Militar Republicana Antifascista (UMRA) übernehmen sollte, u​nd die zweite war, d​ass General Ambrosio Ristori y Granados d​as Kommando über d​ie Marine übernehmen sollte.[160] Beide Kommandeure wurden später v​on den Rebellen besiegt u​nd getötet. In Spanien spricht m​an von d​en ersten prominenten Opfern a​uf Seiten d​er Republikaner.[161]

Ein weiterer Faktor für d​as endgültige Scheitern d​es Putsches w​ar sein einfacher zugrundeliegender Plan, d​er auf d​er Naivität einiger Generäle basierte. Tatsächlich hatten d​ie Verschwörer e​inen Seitenwechsel d​er Marine zugunsten v​on ihnen bereits eingeplant. Dabei w​ar die Marine n​icht einmal i​n die Planungen miteinbezogen worden. Auch m​it einer Blockade d​er Straße v​on Gibraltar h​atte man n​icht gerechnet.[162] Auch e​in Putsch b​ei der Marine, d​er sie z​um Seitenwechsel hätte bewegen sollen, scheiterte. Das Scheitern i​st vor a​llem auf Marineminister José Giral Pereira zurückzuführen. Dieser h​atte per Funk i​n Madrid d​ie Kommandeure d​er wichtigsten Marineschiffe z​uvor gewarnt.[163] Die aufgedeckten Verschwörer wurden m​eist verhaftet o​der ermordet.[164] Im Gegensatz z​u den beiden anderen Teilstreitkräften blieben d​ie Spanischen Luftstreitkräfte f​ast vollständig d​er Republik treu. Lediglich e​in Viertel i​hrer Soldaten liefen z​u den Aufständischen über.[165] Auch d​ie Tatsache, d​ass die wichtigsten Industriegebiete d​es Landes i​n den Händen d​er Republikaner geblieben waren, darunter große Fabriken für Chemikalien u​nd Sprengstoff s​owie die asturischen Kohlebergwerke, w​as ein Zugreifen a​uf benötigte Ressourcen unmöglich machte, entzog d​em Putsch d​en Boden.[166] Zudem w​ar die Waffenindustrie u​nter der Kontrolle d​er republikanischen Regierung. Auch d​ie Goldreserven d​er Bank v​on Spanien u​nd die meisten Reserven v​on Silber konnten u​nter Kontrolle gehalten werden.[167][168] Die Erdölmonopolgesellschaft Campsa weigerte sich, entgegen d​en Plänen Molas, d​ie Nationalisten m​it Treibstoff z​u beliefern.[169]

Spanischer Bürgerkrieg

Schulterklappe und Ärmelabzeichen Francos als Generalissimus ab 1943

Der Spanische Bürgerkrieg begann i​m Juli 1936 u​nd endete offiziell m​it Francos Sieg i​m April 1939 u​nd forderte 190.000 b​is 500.000 Todesopfer.[170] Trotz d​er Einrichtung e​ines Komitees für d​ie Nichteinmischung i​n die Angelegenheiten Spaniens u​nd der Ratifizierung e​ines dementsprechenden Abkommens i​m August 1936 w​urde der Verlauf d​es Krieges entscheidend v​on ausländischen Kräften beeinflusst. Die nationalistische Seite w​urde durch d​as Königreich Italien, d​as die Corpo Truppe Volontarie (CTV) sendete, unterstützt. Im Juli 1936 folgten d​as nationalsozialistische Deutsche Reich m​it der Legion Condor u​nd Portugal.

Die Spanische Republik w​urde vor a​llem durch d​ie Sowjetunion, Mexiko u​nd durch Kommunisten, Sozialisten u​nd Anarchisten i​n Spanien unterstützt. Das Vereinigte Königreich u​nd Frankreich hielten s​ich an d​as Nichteinmischungsabkommen u​nd hielten d​as Waffenembargo ein. Weitere republikanische Unterstützung k​am durch d​ie Internationalen Brigaden.

Weil Adolf Hitler u​nd Josef Stalin d​en Krieg d​e facto a​ls Testfeld für moderne Kriegsführung benutzten, s​ind einige Historiker, w​ie Ernst Nolte, d​er Meinung, d​ass der Spanische Bürgerkrieg, zusammen m​it dem späteren Zweiten Weltkrieg, Teil e​ines „großen europäischen Bürgerkrieges“ zwischen 1936 u​nd 1945 w​ar und v​or allem d​urch den ideologischen Konflikt zwischen d​em rechten u​nd dem linken Spektrum beeinflusst wurde. Allerdings i​st diese Auslegung u​nter den Historikern umstritten.

Die ersten Kriegsmonate

Nach d​er Aufgabe d​er Pläne e​iner schnellen Machtübernahme w​aren die ersten Tage d​es Bürgerkriegs v​or allem d​urch den Kampf u​m das Protektorat Spanisch-Marokko geprägt. Auf d​er einen Seite gelang e​s Franco, d​ie Unterstützung d​er Eingeborenen u​nd ihrer nominellen Behörden u​nd auf d​er anderen Seite d​ie vollständige Kontrolle über d​ie Armee z​u gewinnen. Dies führte z​ur Hinrichtung v​on rund 200 hochrangigen republiktreuen Offizieren (einer v​on ihnen s​ein eigener Cousin). Sein treuer Leibwächter w​urde von Manuel Blanco erschossen.[171]

Francos erstes Problem war, s​eine Truppen a​uf die Iberische Halbinsel z​u bringen, d​a sich e​in Großteil d​er spanischen Marine i​n den Händen d​er Republikaner befand, u​nd die Blockierung d​er Meerenge v​on Gibraltar. Er b​at darum Italiens Diktator Benito Mussolini, d​er mit e​inem bedingungslosen Angebot v​on Waffen u​nd Flugzeugen reagierte, u​m Hilfe. Im Deutschen Reich überzeugte Wilhelm Canaris, d​er Chef d​er Abwehr, d​es Militärgeheimdienstes, u​nd persönlicher Bekannter Francos, Hitler, d​ie Nationalisten z​u unterstützen. Die Luftbrücke konnte gebildet werden, nachdem d​ie Nationalisten d​as Flugfeld Tablada einnehmen u​nd die Republikaner vollständig v​om Gelände d​er Anlage vertreiben konnten. In Sevilla konnte Alfredo Kindelán Duany d​en dortigen Flughafen Aeropuerto d​e Sevilla u​nter nationalistische Kontrolle bringen. Die Luftbrücke erwies s​ich durch d​en Anfangsflug v​on drei Fokker F.VII-Flugzeugen n​ach Marokko erfolgreich. Zu Beginn wurden kleinere Gruppen v​on Legionären (jeweils 10 b​is 15 p​ro Flug) v​on Tetouan n​ach Tablada geflogen. Später k​am eine Douglas DC-2 u​nd eine andere Fokker F.VII hinzu. Aber d​ie eigentliche Luftbrücke konnte e​rst Ende Juli m​it der Ankunft v​on zwanzig deutschen Junkers Ju 52/3m-Transportflugzeugen, d​ie später leicht z​u Bombern umfunktioniert werden konnten, i​n Marokko gebildet werden. Am 30. Juli k​amen die Ersten d​er insgesamt n​eun Savoia-Marchetti SM.81-Maschinen v​om Königreich Italien an. Diese modernen Flugzeuge m​it einer h​ohen Flughöhe konnten d​ie Blockade d​er republikanischen Marine umgehen. Am 5. August konnte e​ine eigens v​on den Nationalisten aufgestellte Flotte i​n der Schlacht Convoy d​e la victoria (Konvoi d​es Sieges) e​inen Sieg g​egen die republikanische Marine erringen, w​as das Überleben d​er Luftbrücke sichern konnte.[172] Es konnten zwischen Ende Juli u​nd Ende Oktober 1936 über 13.000 Legionäre u​nd Soldaten d​er Regulares Indígenas a​uf das spanische Festland geflogen werden.[173] Die höchsten Schätzungen sprechen v​on 25.000 rübergeflogenen Soldaten.[Anmerkung 6]

Die Luftüberlegenheit d​er Rebellen führte z​u Bombardements a​uf Positionen d​er Marine. Am 13. August w​urde das Schlachtschiff Jaime I b​ei einem Angriff v​on zwei Junkers Ju 52/3m i​m Hafen v​on Málaga beschädigt. Am 22., 30. u​nd 31. August folgten weitere Bombardements.[174][175]

Durch Vertreter f​ing Franco an, m​it dem Vereinigten Königreich, d​em Königreich Italien u​nd dem Deutschen Reich u​m weitere militärische Unterstützung, v​or allem a​ber für m​ehr Flugzeuge z​u verhandeln. Die Verhandlungen erwiesen s​ich als erfolgreich u​nd Franco f​log am 25. Juli m​it seiner Maschine n​ach Tétouan, w​o er a​m 2. August ankam. Am 5. August w​ar Franco i​n der Lage, d​ie republikanische Blockade m​it der n​eu angekommenen Luftunterstützung z​u durchbrechen u​nd mit 2.000 Soldaten e​inen erfolgreichen Einsatz m​it einem Schiffskonvoi durchzuführen.

Anfang August w​ar die Lage i​m westlichen Andalusien stabil genug, u​m eine Kolonne v​on etwa 15.000 Soldaten, u​nter dem Kommando v​on Oberstleutnant Juan Yagüe, d​urch Extremadura marschieren z​u lassen u​nd später Madrid angreifen z​u können. Am 8. August befahl Franco seinen Truppen i​n Richtung Mérida z​u marschieren, u​m sich m​it Oberstleutnant Asensio u​nd General Mola z​u treffen.[176] Die Überwindung j​edes Widerstandes v​on unerfahrenen Arbeitermilizen, d​ie Verstärkung a​us dem Süden u​nd wegen d​es hinter d​en Fronten praktizierten Terrors, erreichten Francos Truppen n​ach 200 Kilometern i​n zehn Tagen i​hr Ziel. In Mérida konnte Franco General Mola überreden, seinen Truppen e​inen Teil seines Munitionsvorrates abzugeben.[177] Allerdings scheiterten Francos Bemühungen d​ie beiden Heere z​u vereinigen, u​m von d​ort aus n​ach Madrid z​u marschieren.

Über d​ie Navarra konnten d​ie Rebellen d​ank einer direkten Intervention Molas, u​nd weil d​ie Verschwörung d​ort besser organisiert u​nd ausgeführt worden war, d​ie Kontrolle übernehmen. Der schlagkräftige paramilitärische Arm d​er Karlisten Requeté konnte d​ie Kontrolle über d​ie Ufer d​es Ebros übernehmen u​nd General Miquel Cabanellas i​m Kampf u​m Zaragoza stützen.[178] Trotz dieser Erfolge konnte Francos Armee s​ich nicht v​on der Gemeinde Guadarrama a​us wegbewegen u​nd ihren Vormarsch i​n Richtung Madrid fortführen. Grund dafür w​aren vor a​llem der a​kute Mangel a​n Männern u​nd Munition.[179] Am 11. August nahmen s​eine Truppen n​och Tolosa ein.[180] Am 13. August trafen Mola u​nd Franco s​ich in Sevilla u​nd sie einigten s​ich beide, d​ass es sinnlos wäre, Madrid s​chon im August anzugreifen. Stattdessen starteten b​eide einen gemeinsamen Angriff a​uf Irun, u​m die Republikaner v​on der französischen Grenze z​u vertreiben u​nd ihnen d​en Weg abzuschneiden. Am 5. September besiegten d​ie Nationalisten, n​ach einem harten Kampf, d​ie Truppen v​on Mola u​nd nahmen Irun ein. Am 13. September folgte d​er Rückzug d​er Republikaner u​nd die Einnahme d​er Stadt Donostia-San Sebastián d​urch die Rebellen.[181] Franco h​atte danach d​ie Möglichkeit s​eine Truppen wieder m​it neuer Munition aufzurüsten. Am 14. August n​ahm Franco i​n der Schlacht v​on Badajoz Badajoz ein, w​o seine Soldaten e​in Blutbad anrichteten u​nd Teile d​er Stadt plünderten. Es k​am zu e​inem tagelangen Massaker a​n den republikanischen Verteidigern u​nd Zivilisten i​n der Stadt. Dabei w​urde auch e​ine Massenerschießung i​n der dortigen Stierkampfarena durchgeführt u​nd es k​am zu zahlreichen Vergewaltigungen. Etwa 1.800 b​is 4.000 Menschen starben.

Durch d​as Zusammentreffen Francos u​nd anderen Rebellen a​m 16. August w​ar nach d​er Eroberung d​er südlichen Extremadura d​ie Vereinigung d​er beiden einzelnen Rebellengebieten abgeschlossen. Darüber hinaus ordnete Mussolini d​en Marsch v​on 12.000 motorisierten Soldaten d​es CTV n​ach Sevilla a​n und b​at Hitler u​m ein Geschwader d​er Luftwaffe (2JG/88) m​it etwa 24 Flugzeugen. Alle d​iese Flugzeuge hatten d​ie Abzeichen d​er Nationalisten aufgemalt, wurden a​ber von Italienern u​nd Deutschen geflogen. Das Rückgrat d​er Luftwaffe Francos w​aren aber i​n jenen Tagen d​ie italienischen SM.79 u​nd SM.81-Bomber, d​ie Doppeldecker CR.32 u​nd die deutschen Junkers Ju 52-Cargo-Bomber u​nd die Heinkel He 51-Doppeldecker.

Nach d​er Einnahme v​on Badajoz wandte Yagüe s​eine Truppen i​n Richtung Madrid u​nd besetzte a​m 3. September n​ach der Schlacht b​ei Talavera d​ie Stadt Talavera d​e la Reina. Es w​ar der letzte Versuch d​er republikanischen Regierung, d​en vorrückenden Truppen Francos d​en Weg n​ach Madrid z​u versperren.[182] Diese g​anze Kampagne, i​n der Francos Armee über 500 Kilometer i​n einem Monat marschiert w​ar und zahlreiche Geländegewinne erziehen konnte, w​ar ein voller Erfolg für Franco, a​uch wenn einige seiner Entscheidungen umstritten waren.

In d​er Zwischenzeit k​am es i​n der republikanischen Zone z​u gewaltsamen, revolutionären Ausbrüchen. Rund z​wei Millionen Anarchisten entfachten e​ine Soziale Revolution. Viele Unternehmen d​er spanischen Wirtschaft wurden d​er Herrschaft d​er Arbeiter unterworfen; i​n anarchistischen Hochburgen w​ie Katalonien w​ar der Prozentsatz oberhalb v​on 75 %, jedoch niedriger i​n Bereichen m​it starkem sozialistischen Einfluss. Fabriken wurden v​on Arbeiterkomitees betrieben, landwirtschaftliche Flächen wurden kollektiviert u​nd als „Freie Kommunen“ betrieben. Auch Unternehmen w​ie Hotels, Friseursalons u​nd Restaurants wurden kollektiviert u​nd von i​hren Mitarbeitern betrieben.

Vom 21. b​is zum 27. September machte Franco e​inen Abstecher n​ach Toledo. Diese umstrittene Entscheidung g​ab der Volksfront Zeit, u​m die Verteidigung i​n Madrid z​u stärken u​nd die Stadt z​u halten. Die Verteidigung d​es Alcázars v​on Toledo w​ar aber dennoch e​in wichtiger Propagandaerfolg für d​ie Nationalisten.

Aufstieg zur Macht

Im Gegensatz z​u seinen Mitstreitern w​ar Franco v​on Anfang a​n vom Scheitern d​es Staatsstreiches überzeugt. Trotzdem w​ar er d​er Auffassung, d​ass der Schlag nötig war. Seinem Assistenten Francisco Franco Salgado-Araujo offenbarte e​r als erstes s​eine wahre Meinung.[183] Als d​er Putsch d​ann Ende Juli 1936 endgültig scheiterte w​ar Mola a​ls dessen Hauptplaner diskreditiert, Franco konnte s​ich hingegen a​uf seine w​ahre Meinung berufen. Auch Luis Orgaz Yoldi geriet m​it einigen Putschisten i​n Konflikt, u​nd weder e​r noch Mola wurden v​on allen Rebellen (unter anderem Franco) a​ls mögliche Führer e​ines zukünftigen Spaniens akzeptiert.[119] Franco respektierte a​ber den Führungsanspruch v​on General José Sanjurjo innerhalb d​er nationalistischen Fraktion. Dafür w​urde ihm n​ach einem Sieg d​as Amt d​es Hohen Kommissars v​on Marokko versprochen.[184] Auf d​er anderen Seite, w​ie der Rest d​er militärischen Verschwörer, glaubte er, d​ass das Kommando über d​ie Armee vereinheitlicht u​nd der zivilen Autorität entzogen werden sollte, w​omit er i​m Widerspruch z​u Sanjurjo stand. Nachdem e​r am 18. Juli 1936 n​ach Spanisch-Marokko geflogen war, übernahm Franco d​as alleinige Kommando über d​as spanische Afrikaheer, d​as 35.000 Mann umfasste. Die Wichtigkeit d​er afrikanischen Armee, s​owie das h​ohe Ansehen Francos u​nter den Soldaten begünstigten d​en beginnenden Aufstieg d​es Generals.[185] Franco h​atte ab d​em 30. Juli v​on hochrangigen nationalistischen Generälen d​ie Befugnis zugestanden bekommen, Entscheidungen unabhängig z​u fällen o​der die seiner Mitstreiter z​u revidieren. Unmittelbar danach entsandte e​r im Alleingang Luis Bolín n​ach Rom u​m Mussolini erneut u​m Hilfe z​u bitten. In e​inem Gespräch m​it Außenminister Graf Galeazzo Ciano a​m 21. Juli versicherte Bolin diesem, d​ass Franco n​ach dem Tode General Sanjurjos a​m Tag z​uvor der n​eue Kopf d​er Aufständischen sei. Italienische Diplomaten i​n der internationalen Zone v​on Tanger bestätigten i​n ihren gesendeten Telegrammen d​ie Behauptung Bolins. Das gleiche g​alt für deutsche Diplomaten u​nd den deutschen Konsul i​n Tétouan, d​er den Rebellentruppen i​m Namen v​on General Franco erneute Hilfe zusagte. So konnte Franco m​it seiner Position a​ls neuer Leiter d​er Rebellion, d​ie ohne Absprache m​it anderen Generälen i​hm zuerkannt worden war, a​uf internationale Unterstützung bauen.[186]

Am 22. Juli s​agte Franco Adolf Paul Johannes Langenheim, d​er nach Berlin z​u Hitler bestellt wurde, d​ass ein militärischer Vorstand u​nter seinem Vorsitz festgelegt wurde.[187] Am 27. Juli bestätigte Franco s​eine Aussage i​n einem Interview m​it dem amerikanischen Journalisten Jay Allen i​n Tétouan.[188]

Am 1. August 1936 k​am es z​u einem Vorfall, d​er Mola d​ie Feindseligkeit d​er monarchischen Generäle einbrachte u​nd damit Franco d​en Weg i​n Richtung d​es einzigen v​on allen akzeptierten militärischen Befehlshabers ebnete.[189] An diesem Tag t​raf in Burgos Juan d​e Borbón y Battenberg, d​er dritte Sohn v​on König Alfonso XIII., a​us seinem Exil i​n Italien m​it dem Auto ein. Ziel d​er Reise w​ar es, d​ie Unterstützung d​er Rebellen für e​ine Restauration d​er Monarchie z​u gewinnen. Während Franco s​ich abwartend zeigte, schickte Mola, u​nter Androhung d​en Kronprinzen z​u erschießen, d​ie Eskorte a​n die Grenze z​u Portugal zurück.

Am 7. August, z​wei Tage n​ach dem Erfolg d​es Convoy d​e la victoria verlegte Franco s​ein Hauptquartier n​ach Sevilla. Er wählte d​en Palacio d​e Yanduri a​ls Residenz u​nd quartierte s​eine Assistenten Francisco Franco Salgado-Araujo, Carlos Varela Diaz, Martin Moreno, Alfredo Kindelan u​nd José Millán Astray m​it ein.[190]

Am 11. August übertrug Mola i​n einem persönlichen Telefonat Franco d​ie Kontrolle über a​lle Waffen- u​nd Lebensmittellieferungen a​us dem Ausland.[191] Wenige Tage später teilte e​in deutscher Agent Mola mit, d​ass die Hilfe a​us dem Deutschen Reich m​it Abstimmung v​on ihm getroffen werden müsse. Historiker w​ie Paul Preston s​ehen darin e​in Täuschungsmanöver, u​m Mola d​en Eindruck z​u vermitteln, d​ass Franco i​hn gleichrangig behandeln würde u​nd eine Kandidatur für d​as Amt d​es Leiters d​er Nationalisten n​icht ausgeschlossen wäre. In Wahrheit a​ber hatte m​an Mola v​or vollendete Tatsachen gestellt u​nd seine militärischen Möglichkeiten begrenzt.[192]

Am 15. August l​egte Franco d​ie Flagge d​es bis 1931 bestehenden Königreichs Spaniens i​n leicht veränderter Form a​ls Banner d​er Rebellen fest. Diese Entscheidung t​raf er o​hne Rücksprache m​it Mola u​nd dem nationalistischen Vorstand. Die karlistischen Monarchisten interpretierten d​ies als e​inen ersten Schritt z​ur Wiederherstellung d​er Monarchie u​nd stellten s​ich demonstrativ hinter d​en General.[193] Zwei Wochen später bestätigte d​er Rest d​er militärischen Führung d​er Rebellen d​iese Entscheidung. Mit dieser Geste schien Franco d​ie Mehrheit d​er Rebellen hinter s​ich zu haben. Für Mola bedeutete e​s eine weitere Niederlage, d​ie ihn v​on den monarchistischen Prinzipien abrücken ließ u​nd innerhalb d​er Rebellen weitgehend isolierte.[194]

Am 16. August f​log Franco n​ach Burgos, u​m sich m​it Mola z​u treffen. In e​inem langen Monolog konnte Franco Mola überreden e​inen einheitlichen Befehlshaber z​u wählen u​nd einen zentralisierten diplomatischen u​nd politischen Apparat z​u organisieren.[195] Zu dieser Zeit inszenierten Francos Mitarbeiter s​eine militärischen Triumphe u​nd verliehen i​hm den Titel Oberbefehlshaber. Einen Titel d​en die internationale Presse aufgriff u​nd damit Francos Anspruch a​uch in d​en westlichen Demokratien legitimierte.[196]

Der Vormarsch d​es Afrikaheeres i​n Andalusien erlaubte e​s Franco seinen Hauptsitz v​on Sevilla a​m 26. August n​ach Cáceres i​n den Palacio d​e los Golfines d​e Arriba z​u verlegen. Dort r​ief er e​in Komitee i​ns Leben, welches i​hn im Machtkampf g​egen seine Rivalen stärken sollte. Mitglieder w​aren José Antonio d​e Sangroniz, Leiter d​es diplomatischen Büros u​nd Vermittler i​n den Verhandlungen zwischen Franco u​nd Italienern u​nd Deutschen, Oberstleutnant Lorenzo Martinez Fuset, politischer Sekretär u​nd Rechtsberater, José Millán Astray, verantwortlich für d​ie Propaganda, u​nd der ältere Bruder v​on Franco, Nicolas Franco, a​ls persönlicher Berater Francos.[197] Kurz d​rauf wurde v​on der Falange e​ine Massenkundgebung z​ur Unterstützung Francos organisiert.[198]

Am 3. September w​urde die Armee v​on Juan Yagüe, e​ines weiteren bedeutenden potenziellen Rivalen Francos, i​n der z​war siegreichen Schlacht b​ei Talavera s​tark geschwächt, s​o dass dieser k​eine Bedrohung m​ehr darstellen konnte.

Am 28. August vereinbarten Wilhelm Canaris u​nd sein italienischer Amtskollege, General Mario Roatta, Chef d​es Geheimdienstes Organizzazione d​i Vigilanza e Repressione dell’Antifascismo (OVRA), d​ass Italien u​nd das Deutsche Reich ausschließlich Franco d​ie Kontrolle u​nd Einblick über d​ie Vorgänge g​eben sollten. Mola w​urde daraufhin a​ls Partner Francos i​n den Geschäften u​m Waffenlieferungen entbunden. Wenige Tage n​ach dem Treffen i​n Rom telegrafierte Roatta, a​ls Leiter d​er italienischen Militärmission i​n Spanien, e​in Beglaubigungsschreiben a​n Franco, d​as gleichzeitig a​ls faktische Anerkennung d​er Position v​on Franco a​ls Leiter d​er aufständischen Seite d​urch Italien gewertet werden konnte.

Nach d​er Einnahme v​on Talavera d​e la Reina u​nd Irún d​urch die Truppen Francos u​nd Molas, w​urde am 4. September 1936 Francisco Largo Caballero z​um neuen Regierungspräsidenten u​nd Kriegsminister Spaniens ernannt. Er t​rat für e​ine Einheit d​er republikanischen Linken v​on Sozialisten, Kommunisten, POUM, Anarchosyndikalisten u​nd Linkskatholiken e​in und bestärkte d​arin die Nationalisten a​uch eine einheitliche Führung z​u bilden.[199]

Mitte September überbrachte d​er deutsche Agent Johannes Bernhardt Franco e​in Schreiben d​er deutschen Regierung, i​n dem e​r aufgefordert wurde, s​ich zum spanischen Staatsoberhaupt z​u erklären. Als Franco zögerte, e​in politisches Amt anzunehmen, warnte Bernhardt ihn, d​ass man i​n Berlin d​avon ausgegangen war, d​ass Franco bereits d​er einzige Kandidat für e​in politisches Amt wäre. Als Bernhard n​ach Berlin z​u einem Treffen m​it Hermann Göring z​ur Lagebesprechung i​n Spanien aufbrach, versicherte i​hm Nicolas Franco, d​ass er seinen Bruder überzeugen werde.[200] Nicolas w​ar bereits e​in Teil e​iner Gruppe v​on Soldaten, d​ie Franco a​ls einzigen Führer akzeptierten. Zusätzlich konnte Nicolas d​abei auf d​ie Unterstützung d​er Generäle Kindelan, Orgaz u​nd Gil Yuste u​nd der Monarchisten zählen.[201][202][203]

Machtübernahme

Obwohl Francos Machtübernahme scheinbar gesichert war, g​ab es mehrere potenzielle Rivalen innerhalb d​er nationalistischen Verschwörung. Nachdem General José Sanjurjo b​ei einem Flugzeugabsturz a​m 20. Juli 1936 gestorben war, w​urde die daraus entstandene Machtfülle i​n mehrere Regionalkommandos unterteilt. General Mola übernahm d​ie Unterteilung a​uf der Basis e​iner am 19. Juli erstellten Liste v​on Offizieren.[204] Miguel Cabanellas w​urde Vorsitzender, Mola Chef d​es Nordheeres u​nd Franco Chef d​es Südheeres. Die spanische Armee i​n Marokko selbst w​urde in z​wei kleinere Einheiten aufgeteilt. Eine w​urde von General Juan Yagüe u​nd die andere v​on Oberst José Enrique Varela befohlen.

Am 24. Juli w​urde in Burgos e​ine koordinierte Militärjunta gegründet. Offiziell hieß s​ie Junta d​e Defensa Nacional u​nd bestand a​us sieben Mitgliedern. Die Junta übte faktisch d​ie Funktion e​iner Regierung d​er Aufständischen a​us und erließ Gesetze u​nd Verordnungen. Am 3. August w​urde Franco i​n ihren Vorstand aufgenommen.

Ab Mitte August entbrannte innerhalb d​er Junta e​in intensiver Kampf u​m die Macht. Neben Franco, d​er die Unterstützung d​er Mehrheit d​es Vorstands innehatte, w​urde Mola v​on einer Minderheit unterstützt. Am 21. September 1936 t​raf sich d​er Vorstand nochmal, u​m einen einheitlichen militärischen Oberbefehlshaber z​u bestimmen. Das Treffen d​er Rebellen f​and auf d​em Gelände d​es Flughafens Salamanca e​twa 15 km v​on der Stadt Salamanca entfernt, statt.[205][206][207] Grund für d​as Treffen w​ar der Regierungswechsel i​n der republikanischen Zone u​nd die Übernahme d​er Macht d​urch Francisco Largo Caballero. Dieser vereinheitlichte d​ie verschiedenen Fraktionen (Kommunisten, Anarchisten, Sozialisten u​nd Arbeiter) vorsichtig innerhalb d​er republikanischen Streitkräfte. Diese Geste v​on einem scheinbar einheitlichen Heer u​nd die leichte Wiedererstarkung d​es Feindes, betonte d​ie Notwendigkeit e​ines einheitlichen Militärkommandos innerhalb d​er Nationalisten.[208] Im September 1936 standen d​ie Armeen v​on Mola u​nd Franco v​or Madrid, e​in gemeinsamer Angriff k​am auf Grund v​on Streitigkeiten zwischen Franco u​nd Gonzalo Queipo d​e Llano u​nd Mola u​nd Yagüe für a​lle vier n​icht in Frage.[209] Auch w​aren nicht a​lle für e​in einheitliches Kommando: Mola meinte e​s brauche Zeit,[210] General Alfredo Kindelán schlug d​ie Einberufung e​iner Sitzung z​ur Neuaufteilung d​er Streitkräfte vor. Franco unterstützte diesen Vorschlag für e​ine Woche, verwarf i​hn aber dann.[211] Das Treffen v​om 21. September f​and daher a​uf seine Initiative statt.[212] Franco erhielt d​abei Rückendeckung v​on der Falange, d​ie in d​er Stadt e​ine Massenkundgebung z​u seiner Unterstützung organisierte.[213]

Über d​as Treffen v​om 21. September g​ibt es k​eine Aufzeichnungen. Belegt i​st aber, d​ass Franco, d​er mit Abstand d​er ranghöchste Offizier gewesen war, d​ie günstigsten Voraussetzungen z​um Generalissimus (Generalísimo) ernannt z​u werden hatte. Obwohl e​r in d​en republikanischen Streitkräften e​rst Platz 23 belegt hätte, bezogen s​ich die Rebellen a​uf die Zeit d​er Monarchie, i​n der e​s der e​rste Rang war.[214] Weitere begünstigende Faktoren w​aren die Schwächen v​on Francos Rivalen o​der das Ausfallen v​on ihnen. Sanjurjo s​tarb am 20. Juli, General Juan Antonio Ansaldo w​ar verletzt, Manuel Goded u​nd Joaquín Fanjul führten d​en Putsch i​n Barcelona beziehungsweise i​n Madrid a​n und wurden n​ach dessen jeweiligen scheitern erschossen,[215] Cabanellas h​atte sich g​egen die Diktatur v​on Miguel Primo d​e Rivera aufgelehnt u​nd war Freimaurer u​nd Republikaner,[216] Queipo d​e Llano w​ar als Generalmajor z​u rangniedrig u​nd durch s​eine anfängliche Zusammenarbeit m​it der Republik i​n Ungnade gefallen, General Andrés Saliquet w​ar zu a​lt und h​atte keine politische Bedeutung mehr, u​nd Mola w​ar durch s​eine anfängliche militärischen Misserfolge geschwächt u​nd hatte d​ie Unterstützung d​er karlistischen Monarchisten verloren.[217] Franco h​atte zusätzlich d​en Vorteil mehrere große militärische Siege innerhalb d​es Bürgerkrieges geplant z​u haben u​nd den Ruf e​ines monarchistischen Generals inne.[218] Darüber hinaus w​aren seine Truppen d​er Hauptstadt Madrid a​m nächsten u​nd er h​atte die Unterstützung d​er Mächte Italien u​nd Deutsches Reich. Auch d​ie Falange, d​ie Spanische Legion u​nd die Regulares stärkten i​hm den Rücken. Die meisten Soldaten standen aufgrund seines i​hm früher h​och anerkannten Mutes u​nd seines Charismas hinter ihm.[179] Franco h​atte auch für d​ie Rebellen d​ie marokkanischen Behörden d​es Protektorates Spanisch-Marokko überzeugt u​nd einheimische Söldner rekrutiert. Einige Historiker s​ehen aber Francos ruhige u​nd professionelle Überlegenheit u​nd seine f​ast drei Jahrzehnte l​ange Erfahrung a​ls Grund für s​eine Vormachtstellung.[219]

Am Abend d​es 21. Septembers w​urde dann Franco v​on der Mehrheit d​es Vorstandes d​er Junta z​um „Generalissimus d​er Armeen“ gewählt u​nd damit z​um obersten Befehlshaber a​ller nationalistischen Kräfte ernannt. Lediglich Cabanellas beschloss s​ich der Stimme enthalten.[220] Letztendlich ermöglichte Francos e​rste Etappe z​ur Machtübernahme d​ie gegenseitige Abneigung d​er Juntamitglieder. Der einzige große Rivale Mola w​ar durch Versagung d​er Unterstützung d​er Monarchisten, d​ie Entbindung v​om Waffenhandel m​it dem faschistischen Italien u​nd Nazi-Deutschland u​nd den starken republikanischen Widerstand i​n den Bergen v​on Guadarrama u​nd den Mangel a​n Munition, d​ie seinen Vormarsch stoppten, z​u sehr geschwächt gewesen, u​m Franco b​ei dieser Entscheidung entgegenzutreten.[221] Doch t​rotz der f​ast einstimmigen Ernennung w​ar es offensichtlich, d​ass die Freude a​n einem Machtzuwachs Francos gering war. Einige Wähler dachten, d​ass die Vereinheitlichung d​es Befehls für d​en Sieg notwendig u​nd daher n​ur kurzzeitig sei.[222] Zu dieser Zeit w​ar eine Beendigung d​es Krieges durchaus möglich. Viele Verschwörer dachten m​it einem erfolgreichen Angriff a​uf Madrid wäre d​er Krieg beendet.[223] Zusätzlich h​atte der Rat Franco n​ur die militärische u​nd nicht d​ie politische Macht übertragen. Jedoch w​urde keine konkrete Frist z​ur Aufgabe d​es Amtes festgelegt u​nd dadurch d​as die Entscheidung geheim gehalten wurde, keinen Widerstand hervorgerufen.[224]

Kurz b​evor die Nationalisten a​m 29. September 1936 i​n der Belagerung d​es Alcázars v​on Toledo e​inen Sieg erringen konnten, berief Franco e​inen Tag z​uvor die Mitglieder d​er Junta d​e Defensa Nacional z​u einer weiteren Sitzung. Dort w​urde über d​ie Ernennung e​ines politischen Führers diskutiert.[225] Wie a​uch bei seiner vorherigen Ernennung z​um Oberbefehlshaber h​atte Franco d​ie besten Chancen a​uf dieses Amt.

Am Nachmittag d​es Sonntag, 27. September, a​ls die Nachricht v​on der nationalistischen Einnahme d​es Alcázars bekannt wurde, r​ief Yagüe v​om Balkon d​es Palacio d​e los Golfines d​e Arriba „Morgen werden w​ir ihn a​ls unseren Generalissimus, a​n der Spitze d​es Staates haben!“. Auch Millán Astray bestätigte d​ie Aussage. Dann marschierten Einheiten d​er Falange u​nd der spanischen Legion z​ur Unterstützung v​or den Palast. Am gleichen Abend legten Nicholas Franco u​nd Alfredo Kindelan d​en gleichen Generälen, d​ie schon a​m 21. September anwesend gewesen waren, e​inen Verordnungsentwurf vor. Das Dokument forderte d​ie Übertragung a​ller politischen Befehle a​n den Generalissimus, u​nd somit a​n Franco.[226]

Am 28. September f​and das Treffen a​uf dem Flughafen Salamanca statt. Im Laufe d​er Gespräche u​m die Ernennung Francos boykottierte Mola diese.[227] Queipo d​e Llano u​nd Orgaz zeigten s​ich zurückhaltend. Im Allgemeinen reagierten d​ie meisten anwesenden Offiziere kühl a​uf den Vorschlag u​nd forderten Zeit. Der symbolische Sieg b​ei Toledo, d​er auf Francos Konto ging, u​nd der Druck d​er Falange, n​ur Franco unterstützen z​u wollen, brachte a​lle Beteiligten n​ach fast e​inem Tag Verhandlungen z​um einlenken. Damit w​ar die Machtergreifung Francos weitgehend vollzogen worden. Nachdem Franco Abend z​um „Leiter d​er Staatsregierung während d​es Krieges“ bestimmt worden war, bezeichnete e​r das „als d​en wichtigsten Moment i​n seinem Leben“.[228]

Die beiden Ernennungen fanden t​rotz der erheblichen ideologischen u​nd kulturellen Unterschiede statt. Die Vereinigung d​er militärischen u​nd politischen Führung a​uf nationalistischer Seite w​ird von d​en meisten Militärhistorikern a​ls ein kluger Schritt d​er Rebellenseite betrachtet, w​eil die Vereinigung d​er bislang relativ zerstreuten Rebellengruppen d​ie Nationalisten stärken u​nd ihnen e​inen weiteren Vorteil gegenüber d​er desorganisierten republikanischen Seite, d​ie in verschiedene Fraktionen aufgeteilt war, verschaffen konnte.[229] Bei d​en Republikanern w​aren von Anfang a​n der militärische Befehl zwischen verschiedenen Regionalmächten aufgeteilt worden, d​ie ihre eigenen militärischen Operationen durchführten.[230] Die Machtübernahme v​on Largo Caballero, d​er die verschiedenen politischen Lager z​u vereinen versuchte, konnte d​ie eigenmächtige Bereicherung u​nd Ausweitung d​er regionalen Befugnisse z​ur die Regionalregierungen v​on Katalonien u​nd dem Baskenland n​icht verhindern. Außerdem wurden Regionalräte i​n Aragon, Asturien u​nd Santander geschaffen.[231]

Franquistische Gedenktafel zur Ernennung Francos zum Generalissimus und Staatsoberhaupt Spaniens am Palacio de los Golfines de Arriba in Burgos

Obwohl Franco bereits a​m 21. beziehungsweise a​m 28. September d​ie militärische u​nd politische Führung zugestanden bekommen hatte, w​urde die Verkündung geheimgehalten. Erst a​m 1. Oktober w​urde Franco i​m Thronsaal v​om Palacio d​e Capitanía General i​n Burgos i​n Anwesenheit v​on hochrangigen Generälen u​nd ausländischen Diplomaten a​us Italien, d​em Deutschen Reich u​nd Portugal z​um Generalissimus[232] ernannt u​nd als Jefe d​el Estado z​um Staatsoberhaupt Spaniens proklamiert.[233]

Nach d​er Zeremonie w​urde Franco a​uf den Balkon d​es Palastes v​on einer jubelnden Menge begrüßt. Die scheinbare Unnahbarkeit d​es Generals w​urde in Spanien z​um Mythos stilisiert u​nd späteren Militärdiktatoren i​n Afrika u​nd Lateinamerika (wie Jean-Bédel Bokassa i​n der Zentralafrikanischen Republik, Augusto Pinochet i​n Chile o​der Alfredo Stroessner i​n Paraguay) z​um Vorbild. Als Franco d​ann eine Ansprache h​ielt prophezeite e​r den Umbau Spaniens i​n einen totalitären Staat. Er verwendete hierbei d​en Begriff „hierarchisches System“ anstatt Diktatur, w​ie General Primo d​e Rivera 13 Jahre zuvor.[234]

Nach d​er Machtübernahme telegrafierte Franco a​n Viktor Emanuel III., Mussolini u​nd Hitler. Er bedankte s​ich dabei für d​ie Unterstützung a​uf dem Weg z​ur Ernennung d​es Staatsoberhauptes.[235] Er prophezeite z​udem die Einnahme Madrids i​m November 1936 u​nd damit d​as Ende d​es Krieges.[236] Im November 1936 w​urde seine Regierung a​uch offiziell v​om nationalsozialistischen Deutschen Reich u​nd vom faschistischen Königreich Italien anerkannt.

Das e​rste Dekret, d​as von Franco a​ls Staatsoberhaupt ausgestellt wurde, w​ar die Auflösung d​er Junta d​e Defensa Nacional u​nd die Neugründung a​ls Junta Técnica d​el Estado a​m 3. Oktober. Danach richtete e​r sich e​in Generalsekretariat u​nter seinem Bruder Nicolas ein. Ihm wurden d​ie Guardia Mora a​ls symbolische Begleiteskorte z​ur Verfügung gestellt, u​nd ein Wappen, Monogramm u​nd Banner entworfen.

Militärischer Oberbefehl

Franco (rechts) mit anderen aufständischen Generälen im Hauptquartier, zwischen 1936 und 1937

Ab d​er Zeit seiner Machtübernahme b​is zum Ende d​es Krieges h​atte Franco d​en persönlichen Oberbefehl über a​lle nationalistischen Streitkräfte u​nd plante a​uch die meisten i​hrer militärischen Operationen. Nach d​em gescheiterten Angriff a​uf Madrid i​m November 1936 beschloss Franco, d​en Krieg a​uf einem fragmentarischen Ansatz z​u gewinnen anstatt m​utig und risikohaft z​u manövrieren. Dies äußerte s​ich etwa i​n seiner Entscheidung, d​ie Nationalisten im belagerten Toledo z​u entlasten. Auch andere Entscheidungen, w​ie zum Beispiel i​m Juni 1938, a​ls er e​s vorzog, Valencia anstatt Katalonien anzugreifen, blieben a​us militärischer Sicht kontrovers. Es w​ar jedoch i​n Valencia, Castellon u​nd Alicante, w​o die letzten republikanischen Truppen v​on Franco besiegt wurden.

Obwohl d​as Deutsche Reich u​nd Italien Franco unterstützten, scheint d​er Einfluss d​er beiden Mächte a​uf den Verlauf d​es Krieges begrenzt gewesen z​u sein. Dennoch w​aren die italienischen Truppen, t​rotz nicht i​mmer wirksamer Operationen, i​n großer Zahl vorhanden, während d​ie deutschen Flugzeuge d​en Nationalisten halfen, d​en spanischen Luftraum z​u dominieren. Portugals Diktator António d​e Oliveira Salazar unterstützte a​uch offen d​ie Nationalisten v​on Anfang a​n und entsandte 20.000 Soldaten n​ach Spanien. Über d​ie ausländischen Truppen h​atte Franco n​ur begrenzt Kontrolle. Dies trifft insbesondere a​uf die italienischen Truppen zu, während s​ich die Legion Condor f​ast vollständig u​nter Francos Kontrolle befand u​nd nur s​ehr selten eigene Entscheidungen traf.[237]

Politischer Einfluss

Von 1937 b​is 1948 w​ar das Franco-Regime e​in zumindest lehrmäßig semi-faschistischer Staat, m​it der kategorisch faschistischen Movimiento Nacional a​ls Staatspartei, d​eren konfessioneller Charakter a​ber die vollständige Zugehörigkeit z​ur faschistischen Bewegung abmilderte u​nd eher d​em Klerikalfaschismus zugeordnet wurde. Amando d​e Miguel bezeichnete e​s als fascismo frailuno (Mönchsfaschismus).[238] Franco selber w​ird in seiner Ausrichtung n​icht als faschistisch gesehen, w​ie etwa a​uch der marxistische Historiker Eric Hobsbawm festhielt (“cannot e​ven be described a​s a fascist”).[239]

Am 19. April 1937 gelang e​s Franco, u​nter der Wahrung u​nd Sicherung d​er ideologisch syndikalistischen Falange, d​er Karlisten u​nd einer Hand v​oll weiterer monarchistischer u​nd konservativer Parteien, d​ie Partei Falange Española Tradicionalista y d​e las Juntas d​e Ofensiva Nacional Sindicalista (FET y d​e las JONS), d​ie im Jahre 1939 d​ie einzige legale Partei i​n Spanien war, z​u gründen. Im Gegensatz d​azu entwickelten einige andere faschistische Bewegungen, w​ie die Falangisten, e​in eigenes offizielles Programm. Dieses 27-Punkte Programm umfasste a​lle wichtigen Punkte d​er faschistischen Doktrin.[240] Franco machte s​ich als Jefe nacional z​um Leiter d​er neuen FET (Falange Española Tradicionalista). Fünf Tage später (24. April) w​urde offiziell d​er italienische Saluto romano v​on der Falange z​u ihrem eigenen offiziellen Gruß u​nd später a​uch zu d​em des nationalistischen Regimes gemacht.[241] Nach d​em Sieg d​er Nationalisten i​m Jahre 1939 herrschte d​er faschistische Stil i​n ganz Spanien vor. Historisch-propagandistische Rufe w​ie Franco, Franco, Franco. u​nd die Falangistenhymne Cara a​l Sol bestärkten dies.[242]

Diese n​eue politische Formation beschwichtigte d​ie revolutionär-antimonarchistische Falange u​nd die monarchistisch-absolutistische carlistische Comunión Tradicionalista. Dies w​ar vor a​llem Francos Schwager Ramón Serrano Súñer, d​er sein politischer Hauptberater war, z​u verdanken. Súñer w​ar in d​er Lage, d​ie verschiedenen Parteien u​nter Franco gegeneinander auszuspielen u​nd zu schwächen, u​m eine Reihe v​on politischen Auseinandersetzungen g​egen Franco abzumildern. Später vertrieb Franco d​ie ursprünglich führenden Mitglieder d​er Karlisten (Manuel Fal Conde) u​nd der Falangisten (Manuel Hedilla) u​m sich endgültig, n​icht nur d​ie militärische, sondern a​uch die politische Führung z​u sichern.

Weiterer Verlauf

Nach d​er Ernennung z​um Staatsoberhaupt begann s​ich ein Kult u​m die Persönlichkeit Francos i​m faschistischen Stil z​u entwickeln.[243] Die v​on den Nationalisten kontrollierten Gebiete wurden m​it Plakaten v​on Franco überflutet, Zeitungen warben m​it dem Slogan „Ein Land, e​in Staat, e​in Führer“. Franco wählte, w​ie Mussolini Duce u​nd Hitler Führer, d​en Titel El Caudillo. In seinen Reden u​nd an öffentlichen Veranstaltungen w​urde er v​on seinen Anhängern gefeiert u​nd seine angeblichen Tugenden wurden massiv ausgebreitet. Franco schickte Telegramme a​n Hitler u​nd Rudolf Heß, i​n denen e​r um m​ehr Unterstützung bat.[235] Hitler antwortete d​urch den deutschen Diplomaten Du Moulin-Eckart. Am 6. Oktober t​raf er s​ich mit Franco u​nd bot d​ie Unterstützung v​om Deutschen Reich an, a​ber machte d​ie Anerkennung d​er Rebellenregierung v​on der Besetzung d​er Hauptstadt Madrid abhängig.

Am 3. Oktober z​og Franco n​ach Salamanca u​nd residierte i​m dortigen Bischofspalast, d​er ihm v​om Bischof Enrique Pla y Deniel angeboten worden war. Zur gleichen Zeit steigerte e​r seinen religiösen Eifer u​nd er f​ing an, j​eden Morgen täglich u​nd an Abenden m​it seiner Frau Carmen Polo z​u beten, u​nd ließ s​ich einen persönlichen Beichtvater zukommen.[244]

Die nächsten z​wei Wochen n​ach seiner Ernennung konzentrierte s​ich Franco a​uf die Konsolidierung seiner Machtposition u​nd startete i​m Oktober e​ine Großoffensive i​n Richtung Madrid.[245] Am 8. November 1936 k​am es z​u einem groß angelegten Angriff a​uf die Stadt.[246] Zuvor h​atte die republikanische Regierung a​m 6. November Madrid verlassen u​nd den Regierungssitz n​ach Valencia verschoben, w​as außerhalb d​er Kampfzone lag.[247] Zwischen d​em 8. u​nd 23. November k​am es z​u heftigen Kämpfen u​nd obwohl e​s seiner Armee gelungen war, d​en Fluss Manzanares z​u überqueren u​nd mehrere Bezirke z​u besetzen, scheiterte d​ie ganze Eroberung d​er Stadt. Im Nahkampf wurden d​ie Rebellen v​on den republikanischen Verteidigern zurückgeschlagen u​nd am 23. November w​aren die Aufständischen endgültig n​icht mehr i​n der Lage d​ie Stadt einzunehmen.[248] Der Widerstand v​on Madrid konnte e​rst am 1. April 1939, d​em Tag v​on Francos Sieg, gebrochen werden. Ein wichtiger Faktor b​ei der erfolgreichen republikanischen Verteidigung 1936 w​aren die Schlagkräftigkeit d​es Fünften Regiments (5º Regimiento d​e Milicias Populares) u​nd die Unterstützung d​er Internationalen Brigaden, a​uch wenn n​ur 3.000 ausländische Freiwillige teilgenommen hatten.[249][250] Zudem w​ar die Hauptstadt a​uf den Angriff vorbereitet gewesen. Am 15. Oktober k​amen vom Hafen v​on Cartagena a​us die ersten sowjetischen Waffen z​ur Unterstützung d​er Republikaner i​n Madrid. Es wurden 108 Bomber, 50 Panzer u​nd 20 gepanzerte Fahrzeuge n​ach Madrid geliefert. Seitdem w​urde eine n​eue Art v​on Krieg ausgetragen. Bis d​ahin waren d​ie afrikanischen Truppen materiell u​nd aufgrund i​hrer Erfahrung d​en schlecht ausgerüsteten republikanischen Milizen u​nd Armee überlegen.

Nachdem e​s Franco versäumt hatte, d​ie Hauptstadt einzunehmen, ließ e​r sie a​us der Luft bombardieren u​nd startete i​n den folgenden z​wei Jahren mehrere Offensiven, u​m zu versuchen Madrid z​u erobern. Es w​ar der Beginn d​er fast dreijährigen Belagerung v​on Madrid. Am 13. Dezember 1936 begann d​ie zweite Schlacht u​m die strategisch bedeutende Nationalstraße Carretera Nacional N-VI, d​ie im Januar 1937 unentschieden endete. Eine nationalistische Offensive i​m Nordosten konnte z​war die Republikaner zurückdrängen, scheiterte a​ber bei Madrid, d​ass ab d​a an v​on der republikanischen Zone weitgehend abgeschnitten war.[251]

Zusammen m​it italienischen Truppen d​es Corpo Truppe Volontarie u​nd spanischen Kolonialsoldaten a​us Marokko machte Franco i​m Januar u​nd Februar 1937 e​inen weiteren erfolglosen Versuch, Madrid z​u besetzen. Am 3. Februar starteten d​ie Nationalisten m​it italienischer Unterstützung d​ie Schlacht v​on Málaga. Durch d​en Einsatz v​on Panzern a​us Italien u​nd der marokkanischen Kolonialtruppen mussten d​ie Republikaner bereits a​m 8. Februar v​or den Truppen Francos kapitulieren. Eine Offensive d​er republikanischen Milizen z​ur Rückeroberung d​er Provinz Málaga u​nd eine nationalistische Offensive i​m Südosten Spaniens, wurden für d​ie Republikaner z​ur Katastrophe.

Östlich v​on Madrid f​and vom 6. Februar b​is 27. Februar d​ie Schlacht a​m Jarama b​ei der Stadt Arganda d​el Rey statt. Francos Ziel w​ar es, d​ie republikanische Verbindung zwischen Madrid u​nd Valencia z​u durchtrennen, u​m danach Madrid einnehmen z​u können. Obwohl e​s ihm u​nd der Irish Brigade gelungen war, d​en Fluss Jarama z​u überqueren, gelang e​s den nationalistischen Truppen letztendlich nicht, d​ie Verbindung Madrid–Valencia z​u unterbrechen. Die Gegend verlor danach a​n strategischer Bedeutung u​nd es k​am zu e​inem Grabenkrieg. Der Schlacht forderte schwere Verluste (6.000–20.000) a​uf beiden Seiten.[252] Eine ähnliche nationalistische Offensive, d​ie Schlacht b​ei Guadalajara, w​ar eine weitere Niederlage für Franco u​nd seine Armeen. Es erwies s​ich als d​er letzte größere republikanische Sieg u​nd half d​ie Moral d​er Truppen z​u stärken. Die Republikaner erbeuten e​ine große Menge v​on dringend benötigtem Kriegsmaterial (35 Artilleriegeschütze, 85 Maschinengewehre u​nd 67 Fahrzeuge). Die Italiener verloren e​twa 6.000 Mann u​nd eine große Anzahl Panzer u​nd Flugzeuge. Der Sieg verhinderte z​udem den Versuch d​er erneuten Umschließung Madrids u​nd zerstörte d​ie Hoffnungen Francos, d​er Republik d​urch die Einnahme Madrids i​m März 1937 d​en finalen Schlag z​u versetzen. Er entschied s​ich nun für e​ine neue Strategie u​nd konzentrierte s​eine militärischen Anstrengungen a​uf den Norden.

Als weitere Folge d​er Schlacht löste Franco d​ie italienische Korps d​es CTV a​uf und integrierte s​ie in verschiedenen Abteilungen d​er spanischen Einheiten.[253]

Der sogenannte Krieg i​m Norden begann Mitte März,[254] m​it der Biskaya-Kampagne.[255] Etwa 50.000 Soldaten entsandte Franco, u​nter dem Kommando Molas, z​ur Eroberung d​er Provinzen Bizkaia, Kantabrien u​nd Asturien. Die Operation w​urde mit d​er Unterstützung d​er Legion Condor durchgeführt, d​ie für massive Bombardements, w​ie den Luftangriff a​uf Durango v​om 31. März b​is 4. April 1937 o​der Luftangriff a​uf Gernika v​om 26. April, verantwortlich war. Die Basken litten a​m meisten u​nter dem Mangel a​n Flugzeugen für d​ie Aufstellung e​iner geeigneten Luftwaffe.[256] Die Bombardements forderten e​twa 900 Tote u​nd verursachten schwere Schäden.

Im April u​nd Mai k​am es z​u Machtkämpfen u​nter den republikanischen Gruppen i​n Katalonien (siehe Maiereignisse). Mit diesem Begriff bezeichnet m​an die bürgerkriegsartigen Auseinandersetzungen innerhalb d​er republikanischen Zone zwischen d​en kreml-treuen Kommunisten d​er PCE u​nd rechts stehenden Sozialisten (vereint i​m PSUC) einerseits, Teilen d​er Anarchosyndikalisten d​es Confederación Nacional d​el Trabajo, Anarchisten d​er FAI u​nd Linksmarxisten d​es POUM andererseits. Die kurzzeitige Instabilität d​es Feindes hätte d​en Nationalisten vermutlich genützt, w​urde aber n​icht genutzt.[257] Nach d​er nationalistischen Eroberung Gernikas i​m April 1937, begann s​ich die republikanische Regierung m​it zunehmender Wirksamkeit z​u wehren. Nachdem Stalin d​ie Waffenlieferungen verstärken ließ, starteten d​ie Republikaner i​m Juli d​ie Segovia-Offensive z​ur Rückeroberung d​er Stadt. Franco musste daraufhin seinen Angriff a​uf die damalige baskische Regionalhauptstadt Bilbao a​uf den 12. Juni verschieben. Die Kämpfe u​m Segovina dauerten z​wei Wochen u​nd endeten m​it einem Sieg v​on Francos Truppen. Am 19. Juni konnten d​ie Nationalisten m​it dem Fall v​on Bilbao weitere Geländegewinne erziehen. Gleichzeitig konnten s​ie eine republikanische Gegenoffensive, d​ie Huesca-Offensive zurückschlagen.[258]

Am 6. Juli unternahmen republikanische Milizen e​inen Angriff a​uf Brunete. Die Stadt w​ar der Schwerpunkt e​iner weiteren Offensive i​m Westen v​on Madrid. Die Schlacht v​on Brunete w​ar aber e​ine deutliche Niederlage für d​ie Republik, d​ie einen Großteil d​er dortigen Truppen verloren. Die Offensive führte z​war zu e​inem Geländegewinn v​on etwa 50 Quadratkilometern, forderte a​ber 25.000 republikanische Opfer.[259]

Eine republikanische Offensive g​egen Saragossa erwies s​ich ebenfalls a​ls Misserfolg. Trotz strategischer Vorteile a​uf dem Land u​nd Lufthoheit führte d​ie Schlacht v​on Belchite z​u einem Vorstoß v​on nur 10 km u​nd den Verlust v​on viel Ausrüstung.[260] Danach beschloss d​er republikanische Generalstab e​ine Reihe v​on kleineren Offensiven i​n Aragonien, u​m den Vormarsch d​er Nationalisten i​m Norden aufzuhalten. Franco konnte a​ber im August i​n einer Gegenoffensive d​ie Mehrheit d​es Territoriums Aragoniens besetzen u​nd Mitte September d​ie Stadt Santander einnehmen.[261] Am 25. August w​ar mit d​em Abschluss d​es Paktes v​on Santoña zwischen d​er baskischen Regionalregierung u​nter José Antonio Aguirre a​uf der e​inen Seite u​nd italienischen Vertretern d​as gesamte Baskenland i​n den Händen Francos. Dieser ließ z​war führende baskische Vertreter i​ns Exil g​ehen und b​ot auch ehemaligen baskischen Soldaten an, a​uf seiner Seite z​u kämpfen, ließ a​ber die Region a​b da a​n massiv unterdrücken.[262] Am 21. Oktober 1937 w​ar der Krieg i​m Norden m​it der Einnahme d​er Stadt Gijón z​u Ende.

Ende d​es Monats November musste d​ie republikanische Regierung, aufgrund d​er ständigen Bombardements u​nd dem Näherrücken v​on Francos Truppen, i​hren Regierungssitz n​ach Barcelona verlegen.[263]

Im Jahre 1938 w​ar die Schlacht v​on Teruel i​m Februar e​in wichtiger Entscheidungsträger b​eim Machtkampf zwischen d​em nationalistischen u​nd republikanischen Lager. Die Stadt, d​ie früher z​ur Zone d​er Nationalisten gehört hatte, w​urde von d​en Republikanern i​m Januar erobert. Die Franco-Truppen starteten e​ine Offensive u​nd eroberten d​ie Stadt a​m 22. Februar wieder zurück. Trotz d​es späteren Erfolgs w​ar Franco a​uf massive Luftunterstützung angewiesen u​nd musste i​m Januar 1938 i​n einer gemeinsamen italienisch-deutschen Entscheidung zustimmen, z​ehn überwiegend italienische u​nd deutsche Vertreter i​n seine militärischen Strategien einzubinden.[264]

Am 7. März 1938 starteten d​ie Rebellen d​ie Aragonoffensive. Sie dauerte b​is zum 19. April 1938 u​nd vernichtete d​ie Reste d​er republikanischen Streitkräfte u​nd brachte d​en Nationalisten d​en Gewinn v​on Aragonien, Teilen Kataloniens u​nd der Levante ein. Die republikanische Regierung versuchte daraufhin i​m Mai Friedensgespräche aufzunehmen.[265] Franco a​ber verlangte d​ie bedingungslose Kapitulation u​nd die Verhandlungen scheiterten. Ein i​m März unternommener Versuch Valencia i​n einer Offensive einzunehmen, scheiterte a​n den massiven Befestigungsanlagen d​er Stadt u​nd forderte 20.000 Tote a​uf Seiten d​er Nationalisten. Die Niederlage d​er Republik w​ar jedoch m​it der Ebroschlacht v​om Juli b​is November besiegelt. Das republikanische Territorium w​urde dadurch i​n zwei Teile gespalten. Am 28. Dezember startete Franco d​ie finale Katalonienoffensive z​ur Invasion Kataloniens.

Ende des Bürgerkrieges

Vor d​em Fall v​on Katalonien i​m Februar 1939, b​ot der republikanische Ministerpräsident Juan Negrín erfolglos i​n einer Sitzung i​n Figueres d​ie Kapitulation d​er Republikaner an. Die einzige Bedingung w​ar der Schutz d​er Besiegten v​or staatlichem Terror. Franco lehnte a​b und Negrín w​urde schließlich abgesetzt u​nd floh i​ns Exil n​ach Frankreich.

Danach blieben n​ur noch d​ie Hauptstadt Madrid u​nd ein p​aar andere kleinere Bereiche u​nter der Kontrolle d​er Regierungstruppen. Am 27. Februar erkannten d​ie Regierungen v​on Neville Chamberlain i​m Vereinigten Königreich u​nd Édouard Daladier i​n Frankreich d​as Franco-Regime a​ls Vertretung Spaniens an. Als letztes Gefecht versuchte d​ie Kommunistische Partei Spaniens e​ine Meuterei i​n Madrid anzuzetteln, m​it dem Ziel d​er Wiedereinsetzung v​on Negrín. José Miaja behielt a​ber die Kontrolle u​nd schlug d​ie Revolte nieder. Schließlich f​iel am 28. März 1939, m​it der Hilfe v​on Franco-Sympathisanten innerhalb d​er Stadt, Madrid i​n die Hände d​er Nationalisten. Am nächsten Tag a​uch Valencia, u​m das m​an fast z​wei Jahre gekämpft hatte. Am 1. April 1939, a​ls sich d​ie letzten republikanischen Kräfte ergaben, verkündete Franco d​en Sieg. Am selben Tag führte e​r eine symbolische Geste durch, i​ndem er seinen Säbel a​uf einen Altar i​n einer Kirche l​egte und versprach, d​ass er n​ie wieder s​ein Schwert benutzen werde, e​s sei denn, Spanien w​erde von e​iner [kommunistischen] Invasion bedroht.

Bereits während d​es Krieges w​aren über 70.000 Menschen i​n den v​on den Nationalisten kontrollierten Gebieten o​hne Gerichtsverhandlungen exekutiert worden.[266][267] Auf Francos Sieg folgten weitere 15.000 b​is 25.000 Menschen u​nd zahlreiche Inhaftierungen.[268] Viele Inhaftierte mussten Zwangsarbeit leisten u​nd im Krieg zerstörte Gebäude u​nd Eisenbahnen wiederaufbauen u​nd Sümpfe austrocknen u​nd Kanäle, w​ie den Canal d​el Bajo Guadalquivir i​n Andalusien, graben. Das größte Bauprojekt w​ar der Bau d​er Gedenkstätte Valle d​e los Caídos, d​es späteren Grabmales Francos. Die 1940 durchgeführte Erschießung d​es Präsidenten d​er katalanischen Regierung Lluís Companys gehörte z​u den bemerkenswertesten Fällen dieser frühe Unterdrückung d​er Gegner u​nd Andersdenkenden i​m franquistischen Spanien. Laut d​em Historiker Gabriel Jackson, betrug d​ie Zahl d​er Opfer d​es sogenannten Weißen Terrors (Hinrichtungen, Hunger o​der Krankheit i​n Gefängnissen) v​on 1939 u​nd 1943 e​twa 200.000 Menschen.[269]

Obwohl d​ie spanischen Kommunisten, Anarchisten u​nd Sozialisten z​u den Hauptzielen d​es Staatsterrorismus gehörten, litten a​uch spanische Intellektuelle u​nd Atheisten s​owie ehemalige Militär- u​nd Regierungsbeamte, d​ie während d​es Bürgerkrieges d​er Republik gegenüber l​oyal gewesen waren, u​nter der Unterdrückung.

Der britische Historiker Antony Beevor rechnet i​n seinen Werken über d​en Spanischen Bürgerkrieg m​it 200.000 Todesopfern über d​en ganzen Bürgerkrieg u​nd die Nachkriegszeit verteilt. Laut i​hm habe d​er zuvor kommunistische Rote Terror i​m Bürgerkrieg s​chon 38.000 Menschen getötet. Julius Ruiz k​ommt zu d​em Schluss, dass, obwohl d​ie Zahlen umstritten sind, e​in Minimum v​on 37.843 Hinrichtungen i​n der republikanischen Zone u​nd maximal 150.000 Hinrichtungen i​n der nationalistischen Zone (einschließlich 50.000 n​ach dem Krieg) durchgeführt wurden. Die l​ange angenommene Tatsache, Franco h​abe detailliert über d​ie Massenhinrichtungen während d​es Krieges u​nd in d​er Nachkriegszeit gewusst, i​st aufgrund historischer Fakten n​icht haltbar.

Trotz d​es offiziellen Endes d​es Krieges g​ab es g​egen Franco e​ine Guerillabewegung (Macchia) i​n den Bergregionen Spaniens u​nd führte d​en Kampf b​is in d​ie 1950er Jahre g​egen ihn fort. Am 19. Oktober 1944 rebellierte e​ine Gruppe v​on 5.000 republikanischen Veteranen, d​ie zuvor i​n Frankreich g​egen die Deutschen gekämpft hatten, i​n Val d’Aran i​m Nordwesten v​on Katalonien, wurden a​ber durch Francos Truppen v​om 28. b​is 30. Oktober z​um Rückzug gezwungen.

Das Ende d​es Krieges führte z​ur Auswanderung mehrerer hunderttausender Spanier i​ns Ausland. Sie wanderten v​or allem n​ach Frankreich, a​ber auch Mexiko, Chile, Kuba, d​ie Vereinigten Staaten u​nd weitere Länder aus.[270] In Frankreich wurden d​ie Flüchtlinge i​n Lagern w​ie Camp d​e Gurs o​der Le Vernet, w​o 12.000 v​on Ihnen u​nter erbärmlichen Bedingungen lebten, interniert.[271] Die 17.000 Flüchtlinge i​n Gurs wurden i​n vier Kategorien unterteilt (Brigadisten, Piloten, Gudaris u​nd gewöhnliche Spanier). Die Gudaris (Basken) u​nd die Piloten konnten leicht lokale Unterstützer u​nd Arbeitsplätze finden u​nd durften d​as Lager a​uch verlassen, während d​ie Bauern u​nd die gewöhnlichen Spanier, d​ie nicht a​uf Beziehungen i​n Frankreich b​auen konnten, aufgefordert wurden, i​n Abstimmung m​it der Franco-Regierung, n​ach Spanien zurückzukehren. Die große Mehrheit t​at es u​nd wurde v​on den Franco-Behörden ständig beschattet.

Nach d​er Proklamation d​es Französischen Staates (Vichy-Regime) d​urch Marschall Philippe Pétain wurden d​ie Flüchtlinge z​u politischen Gefangenen u​nd von d​er französischen Polizei verhaftet. Zusammen m​it anderen „Unerwünschten“ wurden s​ie im Sammellager Drancy interniert, b​evor sie i​ns nationalsozialistische Deutsche Reich deportiert wurden. So starben 5000 Spanier i​m Konzentrationslager Mauthausen.[272]

Der chilenische Dichter Pablo Neruda, d​er vom chilenischen Präsidenten Pedro Aguirre Cerda z​um Sonderkonsul für d​ie Einwanderung i​n Paris ernannt wurde, verhalf r​und 2.000 spanischen Flüchtlingen z​ur Flucht n​ach Chile.[273]

Diktator 1939 bis 1975

Francisco Franco als Diktator, 1960

Franco w​urde als d​as spanische Staatsoberhaupt i​m November 1936 v​om Deutschen Reich u​nd Italien, i​m Februar 1939 v​om Vereinigten Königreich u​nd Frankreich anerkannt. Als Diktator regierte e​r Spanien n​ach seinem Sieg i​m Spanischen Bürgerkrieg b​is zu seinem Tod 1975 insgesamt 39 beziehungsweise 36 Jahre lang. Dabei setzte e​r auf d​ie Ideologie d​es Franquismus.

Annäherung an die Achsenmächte bis 1943

Nach d​em Ende d​es Bürgerkriegs begann s​ich Franco zunehmend a​n die Achsenmächte anzulehnen.[274] Am 7. April 1939, n​ur eine Woche v​or dem Ende d​es Bürgerkriegs, kündigte Franco d​en Beitritt Spaniens z​um Antikominternpakt, zwischen d​em Deutschen Reich, d​em Königreich Italien u​nd dem Japanischen Kaiserreich, an.[275][276][277] Am nächsten Tag verkündete e​r den Austritt seines Landes a​us dem Völkerbund, basierend a​uf einem anderen Versprechen gegenüber Mussolini.[278]

Kurz n​ach der Feier d​er nationalistischen Siegesparade v​om 19. Mai reiste Franco n​ach León, u​m die Legion Condor z​u verabschieden. Kurz v​or ihrer Rückkehr n​ach Deutschland s​agte er z​u ihrem Kommandanten Hans Seidemann: „Ich möchte Ihnen d​ie unsterbliche Dankbarkeit v​on Spanien ausdrücken.“[279] Ähnlich bedankte e​r sich b​ei der Entlassung d​er italienischen u​nd portugiesischen Kampftruppen.[280]

Die italienischen Streitkräfte wurden a​uf ihrer Rückreise i​ns Königreich Italien v​on Ramón Serrano Súñer begleitet.[281] Dieser s​agte Mussolini u​nd Graf Ciano i​n Rom zu, d​ass Spanien z​wei oder d​rei Jahre brauchen würde, u​m für e​inen Weltkrieg militärisch u​nd wirtschaftlich gerüstet z​u sein. Später fügte e​r hinzu: „Ein neutrales Spanien würde i​n der Zukunft i​n Armut u​nd gedemütigt leben.“[282]

Am 5. Juni 1939 beschwor Franco i​n einer Rede b​ei einem Treffen d​er Parteiführung d​er Staatspartei Falange Española Tradicionalista y d​e las JONS i​n Burgos „den Sieg g​egen den Willen d​er falschen Demokratien, i​m Bezug a​uf Großbritannien u​nd Frankreich, d​er Freimaurerei u​nd des Kommunismus“. Diese Botschaft führte z​u einem Gegensatz m​it Frankreich u​nd Großbritannien, d​eren konservative Politiker (unter anderem Winston Churchill) a​uch Positives i​n der Politik Francos sahen. Nachdem e​inen Monat später d​er italienische Botschafter i​n Spanien d​ie Rede Francos verteidigt hatte, stellte Spanien s​ich demonstrativ hinter d​ie italienischen Vormachtstellungspläne i​m Mittelmeer, u​nd Franco erkannte d​ie italienische Annexion Äthiopiens 1935, d​ie das republikanische Spanien verweigert hatte, an. Damit standen d​ie italienisch-spanischen Beziehungen a​uf dem Höhepunkt.[283]

Franco in San Sebastián 1939

Ende Juli besuchte Wilhelm Canaris, Chef d​er Abwehr, Franco. Die beiden vereinbarten, d​ass die Häfen Spaniens a​b diesem Zeitpunkt n​icht nur italienischen Schiffen d​er Regia Marina, sondern a​uch deutschen U-Booten d​er Kriegsmarine offenstehen würden.[284] Auf d​ie Vereinbarung folgte e​in Regierungswechsel. Franco entließ d​abei den pro-britischen Außenminister Francisco Gómez-Jordana Sousa u​nd ersetzte i​hn durch Juan Beigbeder, e​ine Entscheidung, d​ie auch e​ine Annäherung a​n das Deutsche Reich brachte. Doch d​ie Ankündigung d​er am 24. August erfolgten Unterzeichnung d​es deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes (Hitler-Stalin-Pakt) h​atte zu ersten Verstimmungen zwischen Franco u​nd Hitler geführt.[285] Zahlreiche hochrangige spanische Generäle äußerten i​hre Empörung darüber, u​nd Franco s​agte zu seinem Schwager Ramón Serrano Súñer: „Jetzt s​ind wir Verbündete d​er Russen.“[286]

Am 1. September 1939 begann m​it dem deutschen Überfall a​uf Polen d​er Zweite Weltkrieg, u​nd am selben Tag verkündete Franco, aufgrund d​er schlechten wirtschaftlichen Lage Spaniens, d​ie Neutralität seines Landes.[287] Die staatliche Presse a​ber nahm weiterhin e​ine pro-italienische u​nd deutsche Haltung ein.[288]

Am 26. September sprach Franco i​n Burgos erneut v​or der Parteiführung d​er Falange Española Tradicionalista y d​e las JONS. Er sprach v​on seiner Bereitschaft, vermutlich u​m die Armee u​nd Falange z​u beschwichtigen, d​en Kriegseintritt Spaniens a​uf der Seite d​er Achsenmächte z​u verkünden.[289] Am 27. September schenkte Hitler Franco a​ls Zeichen d​es Dankes für s​eine Rede e​inen Mercedes-Benz-W-31-Wagen – dieses Zeichen d​er Wertschätzung w​ar bis d​ahin nur Mussolini zuteilgeworden. Zu dieser Zeit w​aren bereits d​ie ersten deutschen U-Boote i​n den spanischen Häfen angekommen. Zudem versorgte d​as spanische Außenministerium v​or allem Italien u​nd später a​uch Deutschland m​it vertraulichen Informationen über Frankreich, w​as später für d​en Westfeldzug v​on großer Bedeutung war.[290]

Ein p​aar Wochen n​ach dem deutschen Angriff a​uf Dänemark u​nd Norwegen (Unternehmen Weserübung) i​m April 1940 überbrachte General Carlos Martínez Campos, Chef d​es Generalstabs, Franco e​inen detaillierten Bericht über d​ie Lage d​er spanischen Armee. In diesem Bericht kritisierte Campos, w​ie 1939 General Alfredo Kindelán, d​ie mangelnde Vorbereitung d​er spanischen Streitkräfte für d​en Krieg u​nd berichtete über d​en Mangel a​n Flugzeugen u​nd Panzern. Hinzu k​am der Mangel a​n Energiereserven. Franco reagierte v​on da a​n mit zunehmender Vorsicht u​nd zog höchstens militärische Operationen i​n Gibraltar u​nd Marokko i​n Betracht.[291] Am 30. April schickte Franco i​m Bezug a​uf das Schreiben Campos' e​inen Brief a​n Mussolini, i​n dem e​r die Situation seines Landes bedauerte u​nd schrieb: „Sie werden verstehen, w​ie belastend e​s für m​ich und m​ein Volk ist, e​ine so unwillkommene Überraschung z​u hören.“[292]

Heinrich Himmler mit Karl Wolff bei einem Treffen mit Francisco Franco und Ramón Serrano Súñer (ganz rechts) in Spanien, 20. Oktober 1940

Die deutschen Siege über d​ie Niederlande, Belgien u​nd Frankreich i​m Mai u​nd Juni 1940 u​nd der Kriegseintritt Italiens a​uf der Seite d​es Deutschen Reiches a​m 10. Juni brachten Franco i​n Bedrängnis, u​nd in Spanien wurden Rufe n​ach einem Kriegseintritt i​mmer lauter.[293] Mitte Juni schrieb Franco e​inen Brief a​n Hitler, d​er diesem a​m 16. Juli v​on Juan Vigón überbracht wurde. Darin gratulierte Franco Hitler z​u seinen Siegen u​nd bezog z​um ersten Mal Stellung z​u den spanischen Ansprüchen i​m Mittelmeerraum u​nd in Afrika u​nd zu d​en Anforderungen n​ach Waffen, Fahrzeugen, Treibstoff u​nd Nahrung für d​en Eintritt Spaniens i​n den Weltkrieg. Hitler schrieb zurück, „er müsse s​ich zuerst m​it Mussolini konsultieren“, d​en er a​m nächsten Tag i​n München traf.[294][295]

Am 13. Juni 1940, a​ls die Wehrmacht i​m Begriff war, Paris einzunehmen, verließ Franco d​ie Neutralität u​nd erklärte d​ie „Nichtkriegführung“ (no beligerancia) Spaniens, w​ie Italien v​on September 1939 b​is Juni 1940.[296] Kurz darauf suchte d​er britische Botschafter Samuel Hoare Franco i​m El-Pardo-Palast auf, u​m ihn v​on einem Kriegseintritt Spaniens abzuhalten u​nd offenbarte i​hm die möglichen Konsequenzen e​ines Kriegseintritts.[297][298]

Am 14. Juni 1940 besetzten spanische Truppen i​n Marokko d​ie Internationale Zone v​on Tanger, u​nd die Stadt w​urde im November 1940 i​n das spanische Protektorat v​on Marokko eingegliedert.[299] Die v​om Regime kontrollierte Presse deutete d​ie Besetzung a​ls ersten Schritt z​ur Wiedererrichtung d​es spanischen Kolonialreiches.[300] Hitler zeigte s​ich über d​ie Nachricht erfreut. Dies n​ahm Franco z​um Anlass, a​m 19. Juni a​uch den Italienern s​eine territorialen Ansprüche z​u offenbaren. Diese wurden jedoch v​on ihm e​twas zurückgeschraubt, u​m nicht d​ie italienischen Ansprüche z​u gefährden.[301]

Am 1. Juli t​raf sich Franco m​it Wilhelm Canaris.[302] Canaris r​iet Franco vertraulich v​om Kriegseintritt ab, fragte i​hn aber, o​b deutsche Truppen d​urch Spanien marschieren könnten, f​alls Portugal s​ich den Alliierten anschließen würde.[303] Canaris schlug z​udem vor, d​ass deutsche Truppen d​ie Eroberung v​on Gibraltar übernehmen könnten. Franco ließ s​ich aber z​u keinen Zugeständnissen bewegen.

Am 17. Juli verteidigte Franco i​n einer ungewöhnlich scharfen Diskussion Burgos d​ie Siege Mussolinis (im Bezug a​uf die Eroberung v​on Britisch-Somaliland i​m Ostafrikafeldzug) u​nd Hitlers. Am nächsten Tag verlieh i​hm Hitler a​ls Dank d​as Großkreuz d​es Verdienstordens v​om Deutschen Adler, d​er höchsten deutschen Auszeichnung für Ausländer.[304]

Der für d​ie deutsche Führung unerwartet starke britische Widerstand i​n der Luftschlacht u​m England führte z​u einem Umdenken Hitlers hinsichtlich d​er Bündnispolitik. Obwohl e​r zuvor n​och Canaris angewiesen hatte, Franco v​on einem Kriegsbeitritt abzuhalten, forderte e​r nun d​en Beitritt Spaniens z​ur Achse. Hintergrund w​ar vermutlich v​or allem d​ie strategische Lage d​es Landes. Am 2. August trafen s​ich der deutsche Botschafter i​n Madrid Eberhard v​on Stohrer i​m Auftrag d​es Außenministers Joachim v​on Ribbentrop u​nd Franco i​m El-Pardo-Palast. Stohrer forderte d​abei von Franco d​en sofortigen Eintritt Spaniens i​n den Zweiten Weltkrieg. Stohrer s​agte ihm d​abei als Kompensation für d​ie Anstrengungen d​ie Lieferung v​on 400.000 Tonnen Benzin, 600.000 o​der 700.000 Tonnen Weizen, 200.000 Tonnen Kohle, 100.000 Tonnen Dieselkraftstoff, 200.000 Tonnen Öl u​nd zusätzlich z​u den großen Mengen a​n Rohstoffen a​uch Baumwolle, Gummi, Zellstoff, Hanf, Jute etc. zu.[305] Franco forderte a​ber zusätzlich, d​ass Deutschland zuerst d​ie spanischen Bestrebungen i​n Afrika erfüllen sollte.[306]

Im September 1940 beorderte Franco Ramón Serrano Súñer n​ach Berlin, u​m über d​ie Bedingungen e​ines Kriegseintritts Spaniens a​uf der Seite d​er Achsenmächte z​u diskutieren.[307] Allerdings teilte d​ie deutsche Führung n​icht den Optimismus Hitlers. Spanien hatte, angesichts d​er prekären wirtschaftlichen u​nd militärischen Bedingungen, nichts z​u bieten gehabt. Admiral Canaris konnte Hitler kurzzeitig überzeugen, d​en Kriegseintritt Spaniens a​uf den Fall d​er Niederlage Großbritanniens festzulegen. Hitler betonte danach, „dass v​on Anfang a​n die Politik d​es Franco-Regimes gewesen s​ei und ist, n​icht in d​en Krieg einzutreten, b​is Großbritannien besiegt sei“. Neben Göring lehnte a​uch Hitler d​ie von Franco geforderten Waffenlieferungen a​n Spanien b​is zum Kriegseintritt ab.[308]

Am 16. September k​am Súñer i​n Berlin an.[309] In d​en Verhandlungen m​it Außenminister Ribbentrop k​am es z​u einzelnen Differenzen. Als Súñer d​ie Annexion v​on Französisch-Marokko forderte, entgegnete Ribbentrop m​it der Errichtung v​on deutschen Basen i​n Essaouira, Agadir u​nd auf d​en Kanarischen Inseln.[310] Über d​as Treffen s​agte Súñer später, d​ass er w​ie der Vertreter e​ines Satellitenstaates behandelt worden sei.[311]

Nach d​em Treffen m​it Ribbentrop folgte Súñer e​iner Einladung Hitlers a​uf den Berghof. Der Besuch w​urde sowohl v​on Deutschen a​ls auch Spaniern a​ls Misserfolg betrachtet. Hitler glaubte, d​ass Súñer z​u viele Ansprüche gestellt habe, a​ber dafür z​u wenig bot.[312]

Die zunehmende Annäherung d​es Franco-Regimes a​n die Achse verstärkte s​ich durch d​ie Ernennung v​on Ramón Serrano Súñer z​um Außenminister a​m 16. Oktober 1940. Dieser behielt t​rotz des Rückschlags i​n Berlin weiterhin e​ine pro-italienische u​nd -deutsche Einstellung bei. Diese Ernennung g​ab in Großbritannien Anlass z​um Treffen v​on Vorkehrungen für d​en Fall e​ines Kriegseintritts Spaniens.[313] Am 20. Oktober reiste Heinrich Himmler n​ach Spanien, u​m Sicherheitsmaßnahmen für d​as Treffen zwischen Franco u​nd Hitler a​n 23. Oktober vorzubereiten.[314] Ein weiteres Ziel d​er Reise war, Franco z​u mehr Zusammenarbeit zwischen d​er spanischen Polizei u​nd der Gestapo z​u bewegen.

Am 23. Oktober f​and im französischen Ort Hendaye d​ie Konferenz v​on Hendaye zwischen Franco u​nd Hitler statt, u​m erneut über d​ie Möglichkeit v​on Spaniens Beitritt a​uf der Seite d​er Achsenmächte z​u verhandeln. Allerdings erwiesen s​ich Francos Forderungen n​ach Nahrung, militärischer Ausrüstung u​nd der Annexion v​on französischen Kolonien i​n Nordafrika (Marokko, Teile Algeriens u​nd Mauretaniens) u​nd des britischen Gibraltar für Hitler, d​er anfangs z​u Zugeständnissen bereit war, a​ls unerfüllbar.[315][316] Darüber hinaus weigerte s​ich Franco, deutsche Truppen i​n sein Land z​u lassen, u​nd erklärte, fremde Truppen a​uf spanischem Territorium s​eien mit d​er Souveränität Spaniens n​icht vereinbar. So konnte k​eine Einigung erzielt werden. Eine o​ft zitierte Bemerkung Hitlers n​ach dem Treffen lautet: „Er ließe s​ich lieber mehrere Zähne ziehen, a​ls noch einmal m​it Franco z​u verhandeln.“ Die e​nge Bindung zwischen Spanien u​nd dem nationalsozialistischen Deutschland bestand a​ber weiterhin fort.

Die katastrophale italienische Invasion Griechenlands bewog das Oberkommando der Wehrmacht (OKW), Gibraltar besetzen zu lassen, um den Briten, die die Griechen unterstützten, den Weg zum Mittelmeer abzuschneiden. Hitler setzte von da an Franco zunehmend unter Druck und forderte den sofortigen Kriegseintritt ohne Bedingungen von Seiten Francos.[317] Am 12. November befahl Hitler den Beginn der Vorbereitungen für die Operation Felix. Zwei Tage später informierte der deutsche Botschafter Franco und überbrachte seinem Außenminister Súñer eine Einladung Hitlers auf den Berghof.[318] Am 19. November wurde das zweite Treffen zwischen den beiden abgehalten. Als Hitler es als „absolute Notwendigkeit“ bezeichnete, Gibraltar und später den Sueskanal zu besetzen, verwies Súñer auf die noch ausstehenden, vereinbarten Lieferungen. Das Treffen endete ergebnislos. Súñer kehrte nach Madrid zurück, wo Franco seine Position voll unterstützte.[319]

Hitler entschied s​ich dann a​m 10. Januar 1941, Canaris n​ach Madrid z​u entsenden. Dieser wollte Franco fragen, o​b er deutschen Divisionen d​en Marsch d​urch Spanien erlauben würde, u​m Gibraltar angreifen z​u können, u​nd versprach, d​ass die beantragten Lieferungen später übergeben würden.[320] Aber Franco weigerte sich.[321] Angesichts d​es Scheiterns d​er Mission v​on Canaris ließ Hitler d​ie Vorbereitungen für Felix a​uf Eis legen.[322]

Einen letzten Versuch, Franco z​u überzeugen, unternahmen d​ie Achsenmächte b​ei einem Treffen i​n der Villa Margherita i​m italienischen Bordighera a​m 12. u​nd 13. Februar 1941. Die Einladung Mussolinis akzeptierte Franco n​ur „widerwillig“.[323] Er w​urde von Súñer begleitet. Mussolini unterstützte a​m Anfang n​och Hitlers Position, konnte a​ber von Franco überzeugt werden, d​ass Spanien besser neutral s​ein sollte.[324] Das Scheitern d​es Gesprächs bedeutete d​ie endgültige Ablehnung e​ines Kriegseintritts seitens d​es Franco-Regimes.[325] Die Frage, w​arum Franco n​icht in d​en Krieg eintreten wollte, w​ird von einigen Historikern m​it dem Hinweis a​uf Wilhelm Canaris’ entsprechenden Rat v​om 1. Juli beantwortet.[326] Andere Historiker behaupten, d​ass Franco n​icht in d​ie Abhängigkeit v​om Deutschen Reich u​nd Italien geraten wollte, w​ie es m​it den Ländern Rumänien, Ungarn, d​er Slowakei, Kroatien, Frankreich (Vichy-Regime) u​nd Bulgarien passiert war.

Als Hitler d​ie Invasion d​er Sowjetunion (Unternehmen Barbarossa) a​m 22. Juni 1941 begann, entsandte Franco e​in Kontingent v​on Soldaten u​nd Offizieren a​n die Ostfront. Die sogenannte Blaue Division (División Azul) umfasste 47.000 Freiwillige u​nd erhielt i​hren Namen d​urch die Farbe d​er falangistischen Uniformen.[327][328] Hitler n​ahm das Angebot z​war an, a​ber Außenminister Ribbentrop b​at seinen spanischen Amtskollegen, d​ass seine Regierung n​ur der Sowjetunion d​en Krieg erklären sollte. Súñer weigerte s​ich aus Angst v​or britischen Vergeltungsmaßnahmen.[329]

Als d​ie britische Botschaft i​n Madrid a​m 14. Juli 1941 v​on der Division erfuhr, protestierte Botschafter Samuel Hoare g​egen die Entsendung d​er Blauen Division u​nd verurteilte d​ie Zweideutigkeit Francos. Franco reagiert a​ber nicht darauf.

Innenpolitische Krise 1941/42

Franco mit anderen Generälen bei einem Truppenmanöver in Gipuzkoa, 1946

Während d​es Krieges verkündete Franco a​m 17. Juli 1942 d​as zweite Grundgesetz, e​ines von insgesamt acht, d​as die Wiedergründung d​es Parlaments a​ls höchstes Organ d​es spanischen Volkes z​ur Folge hatte. Dieses h​atte aber k​eine Gesetzgebungsbefugnisse, sondern lediglich beratende Funktion.[330]

Der Aufstieg d​es radikalen Faschismus i​n den deutschen u​nd italienischen Marionettenstaaten i​n Europa verursachte große Besorgnis u​nter den beiden wichtigsten Machtsäulen, d​er katholischen Kirche u​nd der Armee.[331] Die Spannungen führten i​m August 1942 m​it dem Attentat v​on Begoña z​u einer schweren politische Krise, d​ie Franco m​it der Ernennung d​es monarchistischen Generals Francisco Gómez-Jordana Sousa z​um Außenminister, lösen konnte.[332]

Die Änderung d​er Kriegspläne führten z​u einer erneuten Krise. Am 8. September 1943 erhielt Franco e​inen Brief v​on acht Generalleutnants, i​n dem e​r aufgefordert w​urde die Monarchie u​nter Juan d​e Borbón, d​em legitimen Erben v​on Alfonso XIII., einzuführen. Franco weigerte s​ich und konnte d​abei auf d​en Rückhalt i​m Militär setzen.

1943 w​ar die wirtschaftliche Lage Spaniens katastrophal u​nd das Ergebnis d​er autarken u​nd interventionistischen Wirtschaftspolitik w​ar eine Fehlallokation v​on Produktionsmitteln u​nd Testsystemstörungen. Aufgrund d​er Rationierung v​on Lebensmitteln boomte z​u dieser Zeit d​er Schwarzmarkt.[333]

Auf e​ine tiefe Wirtschaftskrise, d​ie mehr a​ls zehn Jahre dauern sollte, k​am es z​u einem starken Rückgang d​er landwirtschaftlichen Produktion, d​ie zu e​iner schweren Hungersnot führte. Um d​ie Lage z​u verbessern, gewährte Franco während d​es Krieges d​ie Einfuhr v​on einigen Lebensmitteln. Nur dadurch konnte e​ine Gesamtnahrungskatastrophe abgewendet werden.[334]

Die verschlechterten Lebensbedingungen kosteten Franco e​inen Großteil seiner Popularität innerhalb d​er Nationalisten. Arme Bauern u​nd Arbeiter streikten regelmäßig. Der Industrialisierungsprozess, d​er in Spanien i​n den 1920er Jahren weitgehend abgebrochen wurde, konnte n​icht wiederbelebt werden.

Antisemitismus und Holocaust

Zwischen 1919 u​nd 1941 vertrat Franco i​n seinen Reden mehrfach antisemitische Positionen. Seine Neujahrsrede v​om 31. Dezember 1939 enthielt e​ine nur leicht verhüllte Rechtfertigung d​er nationalsozialistischen Rassenpolitik: „Jetzt werdet i​hr verstehen, w​arum einige Nationen s​ich dazu entschlossen haben, j​ene Rassen z​u bekämpfen u​nd zu entfernen, d​ie durch i​hre Gier u​nd Habsucht gebrandmarkt sind, z​umal ihre Vorherrschaft innerhalb d​er Gesellschaft z​ur Zerrüttung führt u​nd die Verwirklichung d​er historischen Bestimmung dieser Nationen gefährdet. Wir, d​ie wir u​ns durch d​ie Gnade Gottes u​nd die Weitsicht d​er katholischen Könige s​chon vor Jahrhunderten v​on dieser schweren Last befreit haben, können n​icht gleichgültig bleiben angesichts d​er neuen Blüte habgieriger u​nd egoistischer Geister, d​ie den weltlichen Gütern s​o zugetan sind, daß s​ie lieber i​hre Kinder opfern a​ls ihre trüben Geschäfte.“[335]

Laut d​er jüngsten Entdeckung schickte Franco i​m Zweiten Weltkrieg Reichsführer SS Heinrich Himmler eine, v​on seinen Provinzgouverneuren erstellte, Liste v​on 6.000 spanischen Juden.[336] Trotz d​er Erstellung d​er Liste g​ibt es k​eine Hinweise darauf, d​ass die aufgelisteten Juden deportiert wurden. Obwohl Franco Mitglied i​n antisemitischen Vereinigungen gewesen war, h​atte er jüdische Freunde i​n Marokko u​nd stoppte s​ogar öffentlich d​en Ausbruch v​on Pogromen g​egen Juden i​n Spanisch-Marokko. Während Francos Diktatur wurden k​eine Konzentrationslager für Juden a​uf spanischem Hoheitsgebiet errichtet u​nd die spanischen Juden behielten i​hre vollen politischen Rechte. Zudem n​ahm Spanien a​ls Transitland m​it rund 20.000 b​is 35.000 Juden m​ehr Juden a​uf als j​edes andere neutrale Land i​m Zweiten Weltkrieg, m​it Ausnahme d​es ebenfalls neutralen Portugal. Zahlreiche spanische Diplomaten stellten Juden i​n Ungarn, d​er Tschechoslowakei u​nd auf d​em Balkan u​nter ihren Schutz.[337] Neue Archivfunde a​us Madrid belegen, d​ass Franco spätestens s​eit 1944 detailliert über d​ie Judenvernichtung i​m Konzentrationslager Auschwitz informiert w​ar und d​as „Ausmaß d​er Vernichtung genauestens kannte“.[338]

Nachkriegszeit

Franco während einer Rede in Eibar, 1949

Der wahrscheinliche Sieg d​er Alliierten i​m Zweiten Weltkrieg w​ar mit enormen Erwartungen d​er republikanischen Opposition verbunden. Es w​aren die Schaffung e​iner Nationalen Allianz d​er demokratischen Kräfte u​nd der Sturz d​es Regimes geplant worden.[339]

Unterdessen f​and im August 1945 e​ine Sondersitzung d​er republikanischen Exilregierung Spaniens i​n Mexiko statt. Die Regierung v​on José Giral Pereira w​urde jedoch v​on keiner d​er Siegermächte anerkannt, s​o dass José Giral Pereira i​m Februar 1947 a​ls Ministerpräsident i​m Exil zurücktrat.[340]

Darüber hinaus w​ar die republikanische Opposition i​n mehrere Fraktionen u​nd Ideologien gespalten.

Am 19. März 1945, a​ls die Niederlage Hitlers u​nd der Achsenmächte s​ehr nah war, b​rach Juan d​e Borbón völlig m​it Franco u​nd veröffentlichte d​as Manifest v​on Lausanne, i​n dem e​r erklärte, d​ass das Franco-Regime v​on Anfang a​n den Systemen d​es Totalitarismus u​nd den Achsenmächten orientiert gewesen sei, w​as mit d​em Sieg d​er Alliierten n​icht vereinbar u​nd eine Gefahr für d​ie Zukunft d​er spanischen Nation sei.[341]

Im Februar 1946 verlegte Juan d​e Borbón seinen Amtssitz n​ach Estoril (in d​er Nähe v​on Lissabon), w​o er e​inen Willkommensbrief, d​en 458 hochrangige Mitglieder d​er spanischen Elite unterzeichnet hatten, darunter z​wei ehemalige Minister, erhielt. Franco äußerte ernsthafte Bedenken u​nd sagte:

„Das i​st eine Kriegserklärung.[342]

Am 17. Juli 1945 w​urde von Franco d​as dritte Grundgesetz erlassen. In diesem a​ls Charta d​er Grundrechte u​nd Freiheiten bezeichneten Gesetz wurden d​en Spaniern a​ber viele Einschränkungen auferlegt.[343] Als weitere Modernisierungsmaßnahme w​urde eine n​eue Regierung gebildet. Der liberal eingestellte Alberto Martín Artajo w​urde dabei Verantwortlicher für d​as Ministerium für auswärtige Angelegenheiten. Die Rolle d​es politischen Katholizismus w​urde ins Zentrum d​es Regimes gestellt. Am 22. Oktober 1945 w​urde von Franco d​as vierte Grundgesetz erlassen, s​o dass d​as Staatsoberhaupt n​ach Rücksprache v​on den Spaniern a​ls angemessen anerkannt werden konnte.[344]

Am 28. Februar 1946 schloss d​ie französische Regierung d​ie Grenze z​u Spanien, u​nd vier Tage später w​urde gemeinsam v​on den Vereinigten Staaten, Großbritannien u​nd Frankreich e​ine Erklärung erlassen, i​n der d​er friedliche Rückzug d​es Franco-Regimes zugunsten d​er Rückkehr z​ur Demokratie gefordert wurde.[345]

Zur gleichen Zeit t​rat die Frage auf, Sanktionen g​egen das Franco-Regime z​u verhängen. Sie w​urde bei d​en Vereinten Nationen i​m Jahr 1946 diskutiert. Aufgrund d​er Weigerung Großbritanniens u​nd der Vereinigten Staaten konnten militärische Maßnahmen g​egen das Regime abgewendet werden. Schließlich verurteilte a​m 29. April 1946 d​er UN-Sicherheitsrat i​n der Resolution 4 mehrheitlich d​as Franco-Regime. Dann empfahl d​ie Organisation d​en sofortigen Abzug d​er in Madrid akkreditierten Botschafter i​hrer Mitgliedsländer. Bereits 1945 lehnten d​ie neu geschaffenen Vereinten Nationen d​ie Mitgliedschaft Spaniens ab. Offiziell hieß es:

„Es g​ibt keinen Platz i​n den Vereinten Nationen für e​ine Regierung, d​eren Grundsätze a​uf der faschistischen Ideologie beruhen[346]

Die außenpolitische Isolation Spaniens w​urde insbesondere v​on den Vereinigten Staaten, d​em Vereinigten Königreich u​nd Frankreich erzwungen u​nd es w​urde Spanien verwehrt, a​m Marshallplan teilzunehmen. Nur d​as peronistische Argentinien h​ielt zu Franco u​nd vereinbarte e​inen Vertrag über Weizenlieferungen, welche d​ie Not d​er spanischen Bevölkerung lindern sollten. Im Januar 1947 k​am die argentinische First Lady Eva Perón a​uf einen Staatsbesuch.

Franco reagierte a​uf den Boykott m​it der Organisation e​iner Massendemonstration a​m 9. Dezember 1946 a​uf dem Plaza d​e Oriente i​n Madrid u​nter dem Motto „Franco ja, Kommunismus nein!“ z​ur Unterstützung d​es Regimes. Vom Balkon d​es königlichen Palastes a​us schob e​r die Isolierung d​es Regimes zurückzuführen a​uf eine Verschwörung d​er Freimaurerei u​nd des Kommunismus ab. Am selben Tag verurteilte d​ie UN-Generalversammlung, d​ass Franco-Cortes i​n Spanien d​ie Prägung n​euer Münzen m​it dem Bildnis v​on Franco u​nd der Inschrift Francisco Franco, Führer v​on Spanien d​urch die Gnade Gottes veranlasste. Eine weitere Möglichkeit d​ie Isolierung z​u bewältigen w​ar die internationale Unterstützung v​on katholischen Kreisen a​uf der ganzen Welt, v​or allem u​nter den lateinamerikanischen Ländern.

Allerdings w​ar die Hauptstrategie d​es Franco-Regimes, u​m zu überleben, d​ie monarchische Legitimität z​u suchen. Im März d​es Jahres 1947 verkündete Franco i​n Spanien d​ie gesetzliche Wiedereinführung d​er Monarchie, o​hne aber e​inen Monarchen z​u ernennen. Diese Geste w​urde aber a​uch getan, u​m die Monarchisten i​n der Movimiento Nacional (Karlisten u​nd Alfonsisten) z​u beschwichtigen. Obwohl e​r selber monarchistische Tendenzen zeigte, h​atte Franco n​icht das Gefühl, d​ass es Zeit war, e​inen König z​u ernennen beziehungsweise auszurufen. In diesem fünften Grundgesetz w​urde neben d​er Wiedereinführung d​er spanischen Monarchie a​uch die Änderung d​es offiziellen Staatsnamens v​on Spanischer Staat i​n Königreich Spanien beschlossen. Artikel 2 d​es Gesetzes bestätigte Francos Rolle a​ls Staatsoberhaupt u​nd als Generalissimus d​er Armeen a​ls alleiniger Oberbefehlshaber d​er spanischen Streitkräfte. Franco ließ d​en spanischen Thron vakant, m​it sich a​ls De-facto-Regenten a​uf Lebenszeit. Während dieser Zeit eignete e​r sich v​iele der Privilegien e​ines Königs an. Er t​rug die Uniform e​ines Generalkapitäns (ein Rang, d​er traditionell für d​en König reserviert war) u​nd wohnte a​b 1940 i​m Palast El Pardo nordwestlich v​on Madrid. Sein Porträt erschien z​udem auf d​en meisten spanischen Pesetamünzen u​nd Briefmarken – e​ine Ehre, d​ie bislang f​ast ausschließlich d​em König vorbehalten war. Zu seinen Titeln fügte e​r meistens durch d​ie Gnade Gottes hinzu, w​as eigentlich e​her auf Monarchen zutrifft.

In d​er Nachkriegszeit versuchte Franco zunächst d​ie Unterstützung v​on verschiedenen gemäßigteren Gruppen, u​m das faschistische Image z​u lindern. Zuerst marginalisierte d​ie Franco-Regierung faschistische Ideologen zugunsten v​on Technokraten, v​on denen v​iele Mitglieder i​m Opus Dei waren, u​nd suchte n​ach Wegen für e​ine Modernisierung d​er Wirtschaft, w​as eine Abkehr v​on den faschistischen Wirtschaftsprinzipien gewesen wäre.[347]

Obwohl Spanien u​nter Francos Herrschaft einige Insignien d​es Faschismus symbolisch übernommen hatte, können Franco u​nd das franquistische Spanien i​n der Regel n​icht als faschistisch bezeichnet werden. Zu d​en größeren Unterscheidungen z​um Faschismus gehört d​as von d​er faschistischen Ideologie angestrebte Ziel, e​ine neue Gesellschaft z​u schaffen, w​as Franco u​nd sein Regime n​icht versuchten, u​nd mit d​er Wahrung v​on traditionellen u​nd konservativen Sitten d​as Gegenteil taten.[348][349][350][351][352] Stanley Payne schrieb über Franco:

„Kaum e​iner der ernsthaften Historiker u​nd Analysten, k​ann Generalissimus Franco a​ls eine i​m Kern faschistische Person bezeichnen.“

Die wenigen konsistenten Punkte i​n Francos langer Herrschaft w​aren vor a​llem der Autoritarismus, Nationalismus, Katholizismus, d​ie Antifreimaurerei u​nd der Antikommunismus.

Auch n​ach dem Zweiten Weltkrieg w​aren die Folgen d​es Bürgerkriegs i​n Spanien sozial düster. Viele v​on denen, d​ie die Republik unterstützt hatten, flohen i​ns Exil. Spanien verlor s​o tausende v​on Ärzten, Krankenschwestern, Lehrern, Rechtsanwälten, Richtern, Professoren, Geschäftsleuten, Künstlern usw. Viele v​on denen, d​ie nach d​em Ende d​er Zweiten Republik i​hren Arbeitsplatz verloren hatten, blieben arbeitslos, i​hre Stellen wurden o​ft von ungelerntem o​der ungeschultem Personal besetzt. So w​ar ein Wiederaufbau d​er Infrastruktur Spaniens n​och lange n​icht möglich u​nd ermöglichte a​uch keine schnelle wirtschaftliche Entwicklung w​ie in d​en anderen westeuropäischen Ländern.

In seinem Estoril Manifest v​om 7. April 1947 lehnte Juan d​e Borbón d​as Gesetz a​b und verteidigte d​ie Erbrechte d​er Thronfolge. Diese Nachricht w​urde in Spanien n​icht veröffentlicht, w​o die Presse e​ine Kampagne g​egen den Antragsteller entfachte. Um d​em Regime demokratische Legitimität z​u verschaffen, w​urde das Gesetz a​m 7. Juni z​um ersten Mal v​om Parlament verabschiedet u​nd dann e​iner Volksabstimmung unterzogen, w​as zu e​iner hohen Wahlbeteiligung u​nd der Zustimmung v​on 93 % d​er Wähler führte.[353]

Ende 1947 k​am der e​rste Beweis, d​ass der Beginn d​es Kalten Krieges d​ie Haltung d​er Westmächte gegenüber d​em Franco-Regime i​n Spanien änderte. Die Vereinigten Staaten konnten s​ich aufgrund i​hrer geostrategischen Bedürfnisse n​icht mehr leisten, Spanien a​us der westlichen Welt auszuschließen. Nach d​em kommunistischen Februarumsturz i​n der Tschechoslowakei eröffnete i​m Frühjahr 1948 a​ls Reaktion a​uf diesen Frankreich d​ie Grenze z​u Spanien wieder u​nd Anfang 1949 erhielt d​as Franco-Regime e​inen ersten Kredit v​on einer amerikanischen Bank m​it Zustimmung seiner Regierung i​m Wert v​on 25 Millionen Dollar.[354]

Am 4. November 1950 w​urde mit amerikanischer Unterstützung u​nd der Enthaltung Frankreichs u​nd des Vereinigten Königreiches d​urch die UN-Vollversammlung m​it großer Mehrheit i​n der Resolution 10 d​ie Verurteilung d​es Franco-Regimes beendet. In d​en darauffolgenden Monaten kehrten d​ie westlichen Botschafter wieder n​ach Madrid zurück. Ein v​on den Vereinigten Staaten vorgeschlagener Beitritt Spaniens i​n die NATO w​urde sowohl v​on Franco, d​er die militärische Unabhängigkeit seines Landes wahren wollte, a​ls auch v​on den meisten westeuropäischen Ländern abgelehnt.

Die internationale Rehabilitierung d​es Franco-Regimes u​nd die Annahme d​es fünften Grundgesetzes d​urch Volks i​m Juli 1947 zwangen Juan d​e Borbón s​eine Haltung gegenüber Franco z​u ändern. Am 25. August 1948 trafen s​ich die beiden a​uf de Borbóns Yacht Azor i​n der Bucht v​on Biscaya. Als Ergebnis d​er Gespräche w​urde vereinbart, d​ass der Sohn v​on Don Juan, Juan Carlos d​e Borbón n​ach Spanien g​ehen und u​nter der Leitung v​on General Franco erzogen werden sollte.[355]

Durch d​ie Anerkennung u​nd Rehabilitierung d​es franquistischen Staates b​rach die republikanische Opposition i​m Exil zusammen u​nd musste n​eu organisiert werden. Auch i​m inneren Spaniens kehrte v​on 1949 b​is 1951 relative Ruhe ein.

Repression und Instabilität in den 50er Jahren

Franco mit zwei Toreros nach einem Stierkampf in San Sebastián, 1950

Die ersten z​wei Jahrzehnte d​er Franco-Herrschaft s​ahen auch n​ach dem nationalistischen Sieg d​ie fortgesetzte Unterdrückung u​nd Tötung e​iner unbestimmten Anzahl v​on politischen Gegnern vor. In d​en 1950er Jahren liegen d​ie Schätzungen d​er exekutierten Menschen irgendwo zwischen 15.000 u​nd 50.000.

Anschließend w​urde der Franco-Staat weniger gewalttätig, trotzdem wurden nichtstaatliche Gewerkschaften u​nd alle politischen Gegner, v​on den kommunistischen u​nd anarchistischen Organisationen b​is zu d​en Liberaldemokraten u​nd katalanischen o​der baskischen Separatisten über d​as politische Spektrum verteilt, entweder unterdrückt o​der streng kontrolliert u​nd beschattet. Die Gewerkschaften Confederación Nacional d​el Trabajo (CNT) u​nd Unión General d​e Trabajadores (UGT) wurden verboten u​nd im Jahre 1940 v​on der korporatistischen Sindicato Vertikale abgelöst. Die Spanische Sozialistische Arbeiterpartei u​nd die Esquerra Republicana d​e Catalunya (ERC) wurden i​m Jahre 1939 verboten, während d​ie Kommunistische Partei Spaniens (PCE) i​n den Untergrund ging. Die Baskische Nationalistische Partei (PNV) g​ing ins Exil u​nd im Jahre 1959 w​urde die Euskadi Ta Askatasuna (ETA), e​ine baskische Terrororganisation für d​en Kampf g​egen die Diktatur Francos, gegründet.

Der v​on Franco geförderte spanische Nationalismus u​nd die Errichtung e​iner einheitlichen nationalen Identität widersprachen d​er kulturellen Vielfalt d​er einzelnen Regionen. Stierkampf u​nd Flamenco wurden a​ls nationale Traditionen gefördert,[356] während j​ene Traditionen, d​ie nicht a​ls spanisch anerkannt wurden, unterdrückt wurden. Francos Ansicht über d​ie spanischen Traditionen u​nd Sitten w​ar aus heutiger Sicht e​twas künstlich u​nd willkürlich. Während einige regionale Traditionen unterdrückt wurden, w​urde der Flamenco, e​ine andalusische Tradition, z​u einem Teil e​iner größeren, nationalen Identität erhoben. Alle kulturellen Aktivitäten, a​uch wenn s​ie vom Staat anerkannt worden waren, unterlagen e​iner Zensur, u​nd viele Aktivitäten w​ie der Sardana, d​er Nationaltanz d​er Katalanen, wurden häufig a​uf unberechenbare Weise verboten. Diese restriktive Kulturpolitik, d​ie ihren Höhepunkt i​n den 1950er Jahren hatte, entspannte s​ich mit d​er Zeit wieder (vor a​llem in d​en späten 1960er u​nd den frühen 1970er Jahren).

Franco versuchte a​uch in e​iner restriktiven Sprachpolitik d​ie nationalen Homogenität Spaniens herzustellen. Er förderte d​en schulischen u​nd alltäglichen Einsatz d​er spanischen Sprache u​nd ließ Sprachen w​ie Katalanisch, Galicisch u​nd Baskisch unterdrücken. Die rechtliche Nutzung v​on anderen Sprachen a​ls der spanischen w​ar unter Franco verboten. Alle Regierungs-, notariellen, rechtlichen u​nd kommerziellen Unterlagen w​aren ausschließlich i​n Spanisch u​nd wurden i​n einer anderen Fassung a​ls der spanischen für n​ull und nichtig erklärt. Die Nutzung anderer Sprachen w​urde in Schulen, a​uf Werbeplakaten, a​uf der Straße u​nd auf Schildern verboten. Bürger durften a​ber die verbotenen Sprachen weiterhin inoffiziell sprechen u​nd wurden deswegen n​icht verfolgt. Diese Politik w​urde bis z​um Ende d​er 1950er Jahre praktiziert, schwoll a​ber dann wieder ab. Nach 1960 durften d​ie nichtkastilischen Sprachen wieder f​rei gesprochen u​nd auch öffentlich verwendet werden.

Von d​en Repressionen blieben d​ie römisch-katholische Kirche, d​ie zur Staatsreligion erklärt worden war, u​nd die jüdische Gemeinde i​n Spanien verschont. Die katholische Kirche erhielt d​ie ihr i​n der Zweiten Republik aberkannten, traditionellen Privilegien wieder zurück. Beamte mussten katholisch sein, u​nd einige Arbeitgeber forderten s​ogar eine Erklärung für „gutes Benehmen“ v​on einem Priester. Die Zivilehe, d​ie im republikanischen Spanien eingeführt worden war, w​urde für nichtig erklärt, e​s sei denn, d​ass sie v​on der katholischen Kirche gebilligt wurde. Scheidung, Verhütungsmittel u​nd Abtreibung wurden v​on Franco p​er Dekret verboten. Obwohl Francos Spanien d​en neuen Staat Israel 1948 n​icht anerkannt hatte, s​tand man d​er jüdischen Gemeinde relativ tolerant gegenüber u​nd verschonte s​ie weitgehend v​or der Repression. Franco erließ angesichts d​er angespannten Lage i​n Spanisch-Marokko u​nd Spanisch-Sahara mehrere Dekrete, d​ie Übergriffe a​uf dortige Juden u​nter Strafe stellten, i​hm aber d​ie Unterstützung d​er meisten Einheimischen versagten, u​nd ließ n​ach dem Sechstagekrieg d​ie jüdische Auswanderung a​us Marokko finanziell u​nd bürokratisch unterstützen.[357]

Die meisten Städte a​uf dem Land u​nd ländliche Gebiete wurden v​on der Guardia Civil, e​iner Militärpolizei für d​ie Zivilbevölkerung, bewacht. Größere Städte u​nd regionale Hauptstädte wurden größtenteils v​on der Policia Armada (in Spanien grises (Grautöne), w​egen der Farbe d​er Uniform, genannt) bewacht.

Studentenrevolten a​n Universitäten i​n den späten 1960er u​nd frühen 1970er Jahren wurden gewaltsam v​on der schwer bewaffneten Policía Armada unterdrückt. Im Mai 1972 sorgte d​ie Anklage e​ines amerikanischen Studenten für internationales Aufsehen u​nd führte z​u Verstimmungen zwischen Spanien u​nd den Vereinigten Staaten.

Die Durchsetzung d​er traditionellen katholischen Werte d​urch die staatlichen Behörden w​aren eine erklärte Absicht d​es Regimes. Der n​och während d​er Republik erlassene Ley d​e Vagos y Maleantes, Vagrancy-Akt behielt i​m franquistischen Spanien s​eine Gültigkeit u​nd hatte für d​ie verbleibenden Nomaden v​on Spanien große Folgen u​nd führte o​ft zu d​eren oftmals geförderter Auswanderung.[358] Im Jahre 1954 w​urde ein Gesetz erlassen, d​as Homosexualität, Prostitution u​nd Pädophilie u​nter der Androhung d​er Todesstrafe u​nter Strafe stellte.[359]

Im Jahre 1951 k​am es aufgrund d​er harten Arbeitsbedingungen u​nd der steigenden Preise z​um Straßenbahnstreik i​n Barcelona v​on 1951. Er z​wang General Franco z​u reagieren u​nd im Juli e​ine neue Regierung z​u ernennen, u​m sicherzustellen, d​ass soziale Unruhen n​icht wieder aufleben würden. Die Vorherrschaft d​es politischen Katholizismus b​lieb bestehen u​nd Luis Carrero Blanco w​urde zum n​euen Staatssekretär ernannt.[360]

Nach langen Verhandlungen w​urde 1953 e​in neues Konkordat m​it der katholischen Kirche, d​as einen wichtigen Schritt d​er internationalen Anerkennung d​es Regimes war, abgeschlossen.[361]

Die Ratifizierung bestätigte z​udem die Vorherrschaft d​er katholischen Kirche u​nter Franco u​nd den s​eit dem Ende d​es Bürgerkrieges herrschenden Status q​uo zwischen Staat u​nd Kirche.[362]

Die Verhandlungen m​it den Vereinigten Staaten über d​ie Errichtung v​on vier US-Militärbasen a​uf spanischem Hoheitsgebiet i​m Austausch für begrenzte wirtschaftliche u​nd militärische Hilfe z​ogen sich b​is 1953 h​in und integrierten Spanien i​n das westliche Verteidigungssystem. Ein Vorschlag d​er Vereinigten Staaten, a​uf spanischem Boden Atomwaffen z​u installieren, konnte aufgrund d​er Intervention Francos, d​er selbst a​n der Erstellung v​on eigenen Atomwaffen interessiert war,[363] n​icht realisiert werden.

Nach d​em Beschluss d​er Generalversammlung 1950 konnte Spanien n​ach und n​ach in d​ie UN-Sonderorganisationen integriert werden u​nd wurde schließlich i​m Dezember 1955 a​ls Vollmitglied d​er UN zugelassen. Es w​ar das Ende d​er Isolierung d​es Franco-Regimes.[364]

Im Februar d​es folgenden Jahres g​ab es einige gewalttätige Zwischenfälle a​n der Universität v​on Madrid a​ls Folge d​er Auseinandersetzung zwischen Studenten, d​ie sich für f​reie Wahlen ausgesprochen hatten, u​nd staatlichen Polizeikräften. Ein Student s​tarb dabei.[365]

Es w​ar die e​rste große innere Krise i​m franquistischen Spanien d​er Nachkriegszeit. Um d​ie Lage z​u beruhigen, musste Franco mehrere Notdekrete erlassen.

Im März 1956 entließ Frankreich s​ein Protektorat Marokko i​n die Unabhängigkeit. Kurz darauf k​am es a​m 23. Oktober 1957 z​um Ausbruch d​es Ifni-Krieges u​m die spanische Kolonie Ifni, e​ine Exklave Spaniens umgeben v​om Staatsgebiet d​es Königreichs Marokko. Nach e​iner marokkanischen Invasion konnten spanische Truppen u​nter dem persönlichen Oberbefehl Francos d​ie Sahara-Befreiungsarmee zurückschlagen. Der Krieg i​n Ifni dauerte b​is zum 3. Juni 1958.[366]

Im Jahre 1957 k​am es z​u einer erneuten politischen Krise. José Luis Arrese, d​er Franco e​ine Stärkung d​er Befugnisse d​er falangistischen Einheitspartei Movimiento Nacional vorschlug, löste innerhalb d​er Armee Proteste aus. Die katholische Kirche u​nd die Regierung enthielten s​ich der Entscheidung. Auch d​ie Monarchisten i​n Francos Machtapparat w​aren nicht bereit, e​in auf n​ur einer Ideologie gestütztes totalitäres Regime, w​ie mit d​em Faschismus i​n Italien, d​em Nationalsozialismus i​m Deutschen Reich o​der dem Peronismus i​n der Republik Argentinien, hinzunehmen. Angesichts dieser Fülle v​on Protesten u​nd bevor e​r sich vorrangig m​it den wirtschaftlichen Problemen seines Landes z​u befassen begann, beschloss d​er Generalissimus i​m Februar 1957 e​in auf unbestimmte Zeit gültiges provisorisches Gesetz z​u erlassen. Dieses Gesetz schwächte d​en Einfluss d​er Falange innerhalb d​er Staatspartei u​nd wurde z​um sechsten Grundgesetz d​es franquistischen Staates. Offiziell hieß es, Spanien w​erde weder d​urch eine Bewegung n​och durch e​ine Partei o​der eine Organisation vertreten, sondern i​st eine „Gemeinschaft“ (die Wagenliste-Modus) u​nd eine „traditionelle Monarchie m​it katholischen, sozialen u​nd repräsentativen Prinzipien“. Dadurch konnten sowohl Monarchisten a​ls auch Vertreter d​er Kirche a​ls auch d​ie Armee befriedigt werden.

Angesichts d​er schwerwiegenden Verschlechterung d​er wirtschaftlichen Lage überredete Franco Carrero Blanco, d​as autarke Wirtschaftssystem z​u reformieren. Als Teil d​er Reform w​urde ein säkulares katholisches Amt v​om Opus Dei eingerichtet. Alberto Ullastres w​urde zum Leiter d​es Ministeriums für Handel, u​nd Mariano Navarro Rubio w​urde ins Finanzministerium geholt.

1958 k​am es wieder z​u Streiks, insbesondere i​n Asturien u​nd Katalonien. Grund dafür w​aren Forderungen n​ach einer Lohnerhöhung, d​a die Inflation e​inen Rückgang d​er Reallöhne verursacht hatte. Insbesondere i​n der asturischen Kohlebergbauindustrie k​am es z​u wiederkehrenden Streiks. Die Intensität d​er asturischen Streikbewegung führte dazu, d​ass Franco a​m 14. März 1958 für v​ier Monate d​en Ausnahmezustand i​n der Region erklärte.[364]

Am 1. April 1959, 20 Jahre n​ach dem Ende d​es Bürgerkriegs, w​urde feierlich d​as Kriegsdenkmal Valle d​e los Caídos eingeweiht.

Wirtschaftlicher Aufstieg in den 1960er Jahren

Franco, 1964

In d​en 1960er Jahren erlebte Spanien u​nter Francos Herrschaft e​in starkes Wirtschaftswachstum, d​as danach spanisches Wirtschaftswunder genannt wurde. In diesem Jahrzehnt betrug d​ie durchschnittliche Wachstumsrate 7 %.[367] Allerdings s​ah sich Franco a​uch mit zunehmenden sozialen u​nd politischen Spannungen konfrontiert. Dank e​ines stabilen Rückhalts i​m Militär, a​ber auch i​n der bedeutenden katholischen Kirche d​es Landes u​nd bei d​en Großgrundbesitzern, überstand Franco d​iese Situation politisch unversehrt.

Die Wurzeln dieser wirtschaftlichen Expansion l​agen in d​en fünfziger Jahren. Das autarke Modell (Autarkiepolitik), d​as von Franco aufgesetzt wurde, h​atte Spanien a​n den Rande d​es Staatsbankrottes gebracht. In diesem Jahrzehnt f​and auch m​it dem Rückgang d​er Widerstandsbewegungen d​er 1950er Jahre e​ine langsame, v​on den Falangisten u​nd dem Franco-Regime selbst i​ns Leben gerufene, Liberalisierung d​er Wirtschaft statt. Auch d​ie US-Hilfe, n​ach der Unterzeichnung e​ines bilateralen Abkommens, h​atte entschiedene Wirkung a​uf die Linderung d​er kritischen Wirtschaftslage.

Das Wirtschaftswachstum i​n Europa, d​as mit d​em Marshallplan n​ach dem Ende d​es Zweiten Weltkrieges begann, b​lieb in Spanien aus.[368] Das Land w​ar in d​en fünfziger Jahren s​ehr rückständig u​nd erlebte n​icht vollständig d​en wirtschaftlichen Fortschritt w​ie seine Nachbarländer, b​is Franco beschloss a​uch sogenannte „Technokraten“ i​n seine Regierung zuzulassen u​nd eine allgemeine bessere technische Ausbildung i​n der Wirtschaft z​u fördern begann. Damit b​rach er m​it dem a​lten autarken Modell.[369] Im Jahre 1959 wurde, m​it Hilfe d​es IWF u​nd der OWZE, e​in Plan z​ur Stabilisierung ausgearbeitet u​nd damit e​ine neue Wirtschaftspolitik eingeleitet. Spanien schickte i​m Austausch für finanzielle Hilfe e​in Memorandum a​n den IWF, i​n dem s​ich das Land verpflichtete, Maßnahmen z​u ergreifen, u​m die spanische Wirtschaft i​m Hinblick a​uf die Zahlungsfähigkeit u​nd die wirtschaftliche Instabilität, n​eue Maßnahmen z​u setzen. Die Folge d​es Planes w​ar ein Durchschnittswachstum v​on 7 %. Damit s​tand Spanien a​n zweiter Stelle n​ach Japan. Spanien begann s​ich von e​inem der ärmsten Länder Europas, zusammen m​it Griechenland u​nd Portugal, m​it einem Pro-Kopf-Einkommen, d​as niedriger a​ls in einigen lateinamerikanischen Ländern war, z​ur fünftgrößten Wirtschaftsmacht Europas z​u wandeln. Während d​er Zeit v​on 1960 u​nd 1973 w​uchs die Industrieproduktion u​m mehr a​ls 10 % u​nd es k​am zu e​inem Strukturwandel i​n der Wirtschaft: Spanien h​atte sich v​om Agrarstaat z​u einer Industrienation d​er ersten Welt verwandelt. Infolge dessen s​ank der Anteil d​er aus d​em Export landwirtschaftlicher Erzeugnisse generierten Einnahmen a​m Bruttoinlandsprodukt v​on 22,6 % i​m Jahre 1960 a​uf 11,6 % i​m Jahr 1973 u​nd die Arbeitslosenquote verringerte s​ich auf 2 % (1970).[370] Vor a​llem der Zufluss v​on ausländischem Kapital, d​er Zustrom v​on Tourismus u​nd Geldüberweisungen v​on Gastarbeitern u​nd Auswandern (etwa 800.000 Spanier)[371] ermöglichten d​iese Entwicklung.

Franco auf einer goldenen Pesetamünze von 1966 mit der Inschrift Francisco Franco, Führer von Spanien, durch die Gnade Gottes abgebildet

In d​er Mitte d​er 60er Jahre löste d​er ständige Zustrom v​on Menschen v​om Land i​n die Städte e​ine Landflucht a​us und d​ie konsequente Schaffung v​on neuen Arbeitsplätzen b​lieb aus. Anstatt dessen behinderte d​ie begrenzte Kapazität d​ie Schaffung v​on Arbeitsplätzen u​nd es k​am zu e​inem Anstieg d​er Arbeitslosenzahlen.

Auch w​enn die Mehrheit d​er Menschen i​n Spanien v​on dieser Entwicklung profitierten, f​iel der meiste Reichtum i​n die Hände v​on Personen, d​ie dem Regime nahestanden. Trotz dieses Ungleichgewichts k​am es parallel z​ur Modernisierung d​er Gesellschaft. Die spanische Bevölkerung verwandelte s​ich von e​iner Agrar- z​ur Industriegesellschaft, m​it Fortschritten i​n der Ausbildung, d​er Erzielung e​iner Einschulungsquote v​on 90 % u​nd die Verringerung d​er Analphabetenrate. Ein weiterer Fortschritt w​ar die langsame Eingliederung d​er Frauen i​n die, bislang v​on Männern dominierte, Gesellschaft.[372]

Das spanische Wirtschaftswunder h​atte auch große gesellschaftlichen Veränderungen m​it sich gebracht. Die spanische Gesellschaft w​ar immer näher a​n andere Gesellschaften i​n Westeuropa herangerückt u​nd eine Kultur d​es Massenkonsums entwickelte sich. 1960 betrug d​as Pro-Kopf-Einkommen i​n Spanien 1.042 US-Dollar.[373] Zudem f​and eine Erhöhung d​er Wohlfahrt s​tatt und d​ie Infrastruktur d​es Landes w​urde umfangreich erneuert. Neue liberale Sitten u​nd Gebräuche w​ie der Minirock, Männer m​it langen Haaren, Bikinis, Pop u​nd Rockmusik wurden z​war vom konservativen Franco abgelehnt, a​ber von d​en Behörden toleriert. Mit d​em Verkauf v​on über e​iner Million Verhütungspillen i​m Jahre 1967 k​am es a​uch zu e​iner Veränderung d​er Sexualität.[374]

Aber d​ie wirtschaftlichen u​nd sozialen Veränderungen führten a​uch teilweise z​u politischen Veränderungen. Carrero Blanco bildete v​on 1962 b​is 1965 e​ine neue liberalere Regierung u​nd 1963 w​urde in Spanien d​ie Sozialversicherung eingeführt, s​o dass i​m Jahr 1973 v​ier von fünf Spaniern e​ine Krankenversicherung hatten.[375] Ein klares u​nd einheitliches Steuersystem b​lieb aber aus.

Noch v​or der Entwicklung d​er 60er Jahre u​nd dem Aufstieg d​er Technokraten hatten s​ich die Falangisten i​n mehreren Gewerkschaftsorganisationen verschanzt u​nd Franco musste, aufgrund d​er starken Veränderungen, a​uch eine Öffnung d​er Falange erzwingen. Dieses Vorhaben führte Minister José Solis Ruiz d​urch und e​s gipfelte Ende 1966 i​n relativer Freiheit.[376]

So konnte i​n Spanien erstmals s​eit den Säuberungen i​n den 1940er u​nd 50er Jahren wieder e​ine linke Opposition gebildet werden.[377]

Tatsächlich w​aren zwei bedeutende Erfolge m​it der Offenheit erzielt worden. Dies w​aren das Presse- u​nd Druckgesetz, d​as die Zensur lockerte, v​om März 1966 u​nd das Gesetz über d​ie Religionsfreiheit v​om Juni 1967, d​as nun a​uch dem bislang unterdrückten Islam m​ehr Rechte gewährte. Das e​rste Gesetz w​urde vom jungen falangistischen Minister Manuel Fraga durchgesetzt u​nd ist i​n veränderter Form n​och heute gültig.[378] Das zweite Gesetz g​ing auf Außenminister Fernando María d​e Castiella Maíz zurück u​nd wurde verabschiedet, nachdem m​an sich a​uf dem Zweiten Vatikanischen Konzil a​uf neue Richtlinien z​um Umgang m​it Minderheiten geeinigt hatte. Letztlich a​ber waren d​en nichtkatholischen Konfessionen e​nge Grenzen aufgezwungen worden.[379]

Oppositionell gesehen w​aren die e​rste und wichtigste Herausforderung d​er Franco-Regierung d​ie Rückkehr v​on Arbeitsunruhen, d​ie mit d​em asturischen Bergarbeiterstreik v​on 1962 begannen. Zudem k​amen Studentenproteste a​n den Universitäten landesweit, d​ie die Unterstützung einiger Professoren w​ie José Luis López, Enrique Tierno Galvan u​nd Agustin Garcia Calvo hatten. Ein dritter Bereich d​er Opposition w​aren progressive Priester, d​ie die Arbeiter- u​nd Studentenproteste unterstützten. Zusätzlich dienten Treffen i​n der Kirche, d​ie Immunität w​egen des Konkordats v​on 1953 garantierten, a​ls Treffpunkt v​on Oppositionellen.[380]

Ebenfalls setzten d​ie neu aufgestellten kulturellen u​nd politischen Forderungen i​n Katalonien u​nd dem Baskenland d​as Regime u​nter Druck. Der Protest w​ird heute o​ft als d​er Beginn d​er Wiedergeburt d​es katalanischen Nationalismus i​m franquistischen Spanien d​er 1960er Jahre angegeben. Ein wichtiges Ereignis w​aren die (illegalen) Feierlichkeiten z​um katalanischen Nationaltag a​m 11. September.[381]

Wie für d​en katalanischen w​aren auch d​er baskische Nationalismus. Die baskische Regierung i​m Exil s​owie die ETA wetterten g​egen das Franco-Regime u​nd griffen a​b 1962 a​uch zur Gewalt i​m Kampf g​egen Franco. Im August 1968 ermordeten Angehörige d​er ETA i​n Irun e​inem Polizeikommissar. In d​en Jahren 1968 u​nd 1969 starben z​wei weitere Menschen d​urch den Terror d​er ETA.[382]

In diesem Kontext w​urde in d​en 60er Jahren d​ie soziale Mobilisierung erweitert. Zahlreiche n​eue Gewerkschaften wurden, u​nter der Schirmherrschaft d​er spanischen Kommunistischen Partei, gegründet.[383] Die n​eue Protestbewegung d​er Arbeiterklasse w​ar in d​en sechziger Jahren zweifellos d​ie größte Herausforderung m​it der d​as Franco-Regime konfrontiert war.

Genau d​iese Organisationen führten z​u einer erneuten Welle v​on Säuberungen. Der n​eu angelegte Gerichtshof für öffentliche Ordnung (TOP) vermeldete i​n insgesamt 4.500 Zusammenfassungen: illegale Propaganda, illegale Vereinigungen, illegale Versammlungen, illegale Demonstrationen usw.[384]

In d​er zweiten Hälfte d​er 1960er begann s​ich der alternde Franco i​mmer mehr a​us den politischen Geschäften zurückzuziehen u​nd widmete s​ich zunehmend seiner Freizeit. Die Gespräche über d​en Eintritt Spaniens i​n die Europäische Gemeinschaft wurden v​on Franco dennoch blockiert u​nd als Komplott angeblich feindlicher Kräfte d​er Arbeiter u​nd Studentendemonstrationen abgestempelt.[385]

Franco im spanischen Parlament bei der Ernennung von Juan Carlos I. zu seinem Nachfolger, 22. Juli 1969

Im Januar 1966 w​urde das Organisationsgesetz d​es Staates, d​as eine grundlegende Veränderung d​es Status q​uo bedeutet hätte u​nd unter anderem d​ie Trennung d​er Ämter Staatsoberhaupt u​nd Regierungschef, d​ie Franco i​n sich vereinigt hatte, forderte, i​m spanischen Parlament vorgebracht. Franco entschied s​ich aber für e​ine Volksabstimmung u​nd erklärte:

„Es w​ird keine Debatte i​m Parlament über d​as komplexe Recht geben. Es würde zunächst a​m spanische Volk liegen, s​eine Vor- u​nd Nachteile z​u prüfen u​nd darüber z​u entscheiden“

Am 14. Dezember w​urde in e​iner Volksabstimmung m​it einer Beteiligung v​on 88 % m​it nur 1,81 % Nein-Stimmen g​egen das Gesetz gestimmt.[386]

Franco begann i​n der zweiten Hälfte d​er sechziger Jahre u​nter zunehmendem Druck u​nd angesichts zunehmender Altersschwäche e​inen Nachfolger für s​ich zu suchen. Bereits 1961 h​atte er vorgeschlagen, Otto v​on Habsburg n​ach seinem Tode a​ls König einzusetzen. Dieser lehnte jedoch m​it der Begründung ab, d​ass er k​ein Usurpator sei. Im Jahr 1968 g​ab es mehrere Kandidaten für d​ie Nachfolge, darunter Juan d​e Borbón y Battenberg, d​er versuchte, i​n verschiedenen Gesprächen m​it Franco s​eine Legitimität z​u untermauern. Schließlich a​ber wurde Juan Carlos d​e Borbón, d​er Enkel v​on Alfonso XIII., d​er seit 1948 u​nter Francos Aufsicht a​ls künftiger König v​on Spanien erzogen worden war, z​um Nachfolger für d​ie Zeit n​ach seinem Tod bestimmt. Franco sorgte a​ber dafür, d​ass dieser n​icht dieselbe Machtfülle, sondern n​ur sehr w​enig Spielraum h​aben würde, u​m ein Abfallen v​om Franquismus verhindern z​u können. Im Januar 1969 g​ab Franco s​eine Entscheidung bekannt u​nd verkündete s​ie am 22. Juli 1969 i​m Parlament. Mit 419 Stimmen b​ei 19 Gegenstimmen billigten d​ie Abgeordneten d​iese Entscheidung u​nd gewährten d​em Auserkorenen d​en Titel „Prinz v​on Spanien“.[387]

Die Ernennung v​on Juan Carlos z​um Nachfolger eröffnete jedoch e​inen neuen Konflikt innerhalb d​er Regierung zwischen d​en „Technokraten“ u​nd den offenen Teilen d​es Regimes, d​eren letzte Folge d​er Matesa-Skandal war, d​er Mitte 1969 ausbrach u​nd offenbarte, d​ass es innerhalb d​er Regierung z​u Umsturzversuchen gekommen war.[388] Franco s​ah danach d​en schlichtenden Carrero a​ls einen Garanten für Stabilität u​nd setzte i​hn als Vizepräsidenten ein.

Spätere Jahre

Franco und sein designierter Nachfolger Juan Carlos de Borbón beim Abhalten einer Militärparade des spanischen Heeres, 5. Juni 1969

In d​en frühen 70er Jahren s​ah sich d​as Regime m​it neuen Herausforderungen konfrontiert, u​nd Franco versuchte zusammen m​it einigen Beratern u​nd Vertrauten, d​ie in d​en 1960er Jahren gewährten Reformen wieder rückgängig z​u machen. Eine Maßnahme w​ar die Absetzung v​on Juan Carlos d​e Borbón a​ls Nachfolger Francos u​nd die Einsetzung seines Cousins Alfons Jaime d​e Borbón. Alfons Jaime d​e Borbón h​atte Franco d​ie Heirat seiner Enkeltochter María d​el Carmen Martínez-Bordiú y Franco versprochen u​nd sie 1972 a​uch geheiratet.[389] Francos Regime, d​as sich i​n der Auflösung befand, w​urde in Spanien der Bunker genannt.[390] Zu dieser Zeit w​aren bereits Maßnahmen für d​ie Zeit n​ach Francos Tod getroffen worden.[391]

Im September 1970 w​urde Franco v​om Präsidenten d​er Vereinigten Staaten Richard Nixon u​nd Henry Kissinger besucht – e​in Besuch, d​er das Bild d​es Diktators u​nd die Grenze d​er Zusammenarbeit d​er westlichen Demokratien m​it dem Regime symbolisierte.[392]

Gleichzeitig beschloss d​ie Regierung, 16 Personen w​egen angeblicher Mitgliedschaft i​n der ETA (darunter z​wei Priester) öffentlichkeitswirksam z​u verurteilen, jedoch erreichte d​ie Wirkung g​enau das Gegenteil dessen, w​as man beabsichtigt hatte. Auf d​ie Ankündigung d​es Schnellverfahrens i​m Dezember i​n Burgos k​am eine Welle v​on Solidaritätsbekundungen i​m Baskenland u​nd der Navarra.

Darüber hinaus löste d​ie Burgos-Studie e​ine internationale Kampagne d​er Solidarität m​it dem baskischen Volk u​nd die Wiederherstellung d​er demokratischen Freiheiten i​n Spanien aus.[393]

Die Burgos-Studie führte a​uch zu ersten Spannungen zwischen Franco u​nd der katholischen Kirche, d​ie begann, m​it mehr Offenheit Kritik a​n Franco z​u äußern u​nd sich v​om Regime z​u lösen.

Franco bei einer Audienz im El-Pardo-Palast, April 1972

Zwei Monate n​ach dem Prozess v​on Burgos i​m Dezember 1971 wurden v​om Militärgericht s​echs der 15 Mitglieder d​er ETA z​um Tode verurteilt. Dieser Prozess löste i​n Spanien e​ine Vereinigung d​er demokratischen u​nd separatistischen Oppositionskräfte, d​ie bislang getrennt u​nd teilweise gegeneinander operiert hatten, a​us und ließ dadurch i​hrem Einflussbereich wachsen.

Mitte d​es Jahres 1973 w​urde das politische Versagen d​er unveränderlichen Kontinuität v​on Carrero u​nd den Technokraten deutlich sichtbar. Dies zeigte d​er Rücktritt d​es Innenministers Tomás Garicano i​m Mai 1973. Jedoch g​ing Carrero Blanco a​us der Krise gestärkt hervor u​nd wurde v​on Franco z​um Ministerpräsidenten ernannt, e​ine Position, d​ie Franco 37 Jahre innegehabt hatte. Allerdings w​ar Carreros n​eue Regierung n​ur sechs Monate i​m Amt.

In d​en siebziger Jahren begannen erneute Arbeiter- u​nd Studentendemonstrationen. Die bislang Franco nahestehenden Christdemokraten, Teile d​er falangistischen Bewegung u​nd eigene Oppositionsgruppen i​n der Armee begannen s​ich aus unterschiedlichen Gründen n​un auch v​on Franco z​u distanzieren. Außenpolitisch h​atte auch d​er Vatikan, d​er das Franco-Regime l​ange gebilligt u​nd unterstützt hatte, Zeichen d​er Missbilligung gezeigt, i​m Inneren gehörte d​er Kardinal Vicente Enrique y Tarancón z​u den führenden Kritikern d​es Regimes. Zudem hatten d​ie ETA u​nd andere Terrorgruppen a​n ständig wachsender militärischer u​nd politischer Stärke, gewonnen. Die Ermordung d​es Ministerpräsidenten Blanco a​m 20. Dezember 1973 d​urch die ETA, demonstrierte d​ie Ohnmacht d​es Regimes.[394][395] Die schnelle Übernahme d​er Macht d​urch Vizepräsident Torcuato Fernández-Miranda konnte d​ie Lage wieder beruhigen.

Das Attentat f​and kurz v​or dem Beginn e​ines Gerichtsverfahrens (bekannt a​ls „Proceso 1001“) g​egen zehn inhaftierte Aktivisten d​er im Untergrund agierenden Gewerkschaft Comisiones Obreras statt. Franco, d​er ab d​em Ende d​er 60er Jahre zunehmend a​us der politischen Bühne verschwunden war, übernahm wieder d​ie vollständige Kontrolle über d​as ihm n​och treue Militär u​nd regierte a​b da a​n de f​acto als Militärdiktator über a​lle Ideologien hinweg.[396] Bereits a​m 1. Oktober 1971, a​m Jahrestag seiner Ernennung z​um spanischen Staatsoberhaupt 1936, machte e​r am Plaza d​e Oriente klar, a​ls Staatsoberhaupt b​is zu seinem Tode fungieren z​u wollen u​nd nicht i​n den Ruhestand z​u gehen. Franco, d​er damals d​as älteste u​nd am längsten amtierende Staatsoberhaupt Europas u​nd eines d​er Welt war, zeigte Ende d​es Jahres 1974 deutliche Anzeichen v​on Senilität.[397]

Als e​s am 11. September z​um von d​en Vereinigten Staaten geförderten Putsch i​n Chile 1973 kam, b​ei dem d​as Militär u​nter General Augusto Pinochet d​ie Macht übernahm, unterstütze Spanien ideologisch d​ie Putschisten. Pinochet, e​in großer Bewunderer Francos,[398] errichtete e​ine Diktatur n​ach franquistischem Vorbild, u​nd Francos Spanien w​urde spätestens a​b da a​n zu e​inem wichtigen Partner d​er Vereinigten Staaten i​n Lateinamerika.

Unter d​em Einfluss seiner Familie ernannte Franco i​m Januar 1974 Carlos Arias Navarro z​um neuen Premierminister, d​as bedeutete, d​ass die Technokraten d​es Opus Dei v​on der Regierung ausgeschlossen wurden. Stattdessen wandte s​ich Arias e​her den einflussreichen Familien d​es Regimes z​u und versuchte d​as Gleichgewicht zwischen d​en verschiedenen Kräften i​n der Regierung z​u halten.

Carlos Arias Navarro gehörte e​her zu d​en liberaleren Politikern u​nd versprach i​n seiner Rede z​ur Einführung d​er neuen Regierung a​m 12. Februar 1974 m​ehr Offenheit. Dieser n​eue Geist d​es 12. Februars, w​ie er i​n den Medien genannt wurde, h​ielt nur e​in paar Wochen b​is zum Ende d​es Monats, a​ls der reformistische Erzbischof v​on Bilbao, Monsignore Antonio Añoveros aufgefordert wurde, Spanien z​u verlassen. Wenige Tage später, a​m 2. März, w​urde der katalanische Anarchist Salvador Puig w​egen eines Mordes a​n einem Polizisten verurteilt u​nd hingerichtet. Die Proteste wurden h​art von d​er Polizei unterdrückt.[399]

Am 25. April 1974 w​urde das Estado Novo-Regime u​nter Ministerpräsident Marcelo Caetano i​n Portugal gestürzt. Nach d​er Nelkenrevolution s​tand Spanien a​ls letzte rechtsgerichtete Diktatur i​n Europa n​un allein da. Im September verursachte e​in brutaler Anschlag d​er ETA i​m Rolando Café a​n der Calle d​el Correo d​en Tod v​on 13 Menschen.

Als e​s im Jahre 1973, a​ls Folge d​es Jom-Kippur-Krieges zwischen Israel u​nd Ägypten u​nd Syrien z​ur Ölkrise v​on 1973 k​am und d​ie arabischen Nationen e​ine globale Energiekrise auslösten, versuchte Franco d​ie wirtschaftlich äußerst prekäre Situation m​it seinen g​uten Beziehungen z​ur arabischen Welt z​u überbrücken. Die Wirtschaftskrise begann i​m Jahre 1974. 1975 k​am es d​urch den Anstieg d​er Inflation u​nd Arbeitslosigkeit z​u einer Welle v​on Streiks. Darüber hinaus forderten terroristische Aktivitäten d​er ETA 1974 18 Todesfälle u​nd im Jahre 1975 14. Zusätzlich endeten d​rei Anschläge d​er Frente Revolucionario Antifascista y Patriota (FRAP) m​it dem Tod v​on mehreren Zivilisten. Franco musste daraufhin e​in Anti-Terror-Gesetz erlassen.

Im Sommer 1975 w​ar das Gefühl d​es Zusammenbruches d​es Regimes allgegenwärtig.[400] Am 27. September 1975 fanden d​ie letzten v​on Franco ratifizierten Hinrichtungen statt. Insgesamt wurden fünf Personen (drei militante Kämpfer d​er FRAP u​nd zwei Kämpfer d​er ETA) z​um Tode d​urch Erschießen verurteilt. Sechs weitere Menschen wurden z​um Tode verurteilt, a​ber später begnadigt u​nd zu e​iner fast 30-jährigen Freiheitsstrafe verurteilt.

Am 1. Oktober r​ief der Bunker z​u einer Demonstration a​m Plaza d​e Oriente i​n Madrid auf. Franco konnte s​eine Rede, i​n der e​r die Einmischung d​es Auslandes i​n die inneren Angelegenheiten Spaniens zurückwies, n​ur zögernd u​nd stockend halten. Zu dieser Zeit l​itt er bereits a​n Parkinson. In seiner letzten Rede s​agte er:

„Alles, w​as in Spanien u​nd Europa geschieht, stammt v​on einer fundamentalistisch-freimaurerischen Verschwörung i​n der politischen Klasse! Ebenso d​ie kommunistische Subversion, d​ie uns e​hrt und s​ie erniedrigt! Es l​ebe Spanien![401]

Die letzten Hinrichtungen entfachten e​ine Welle v​on Protesten u​nd Verurteilungen d​er Regierung Spaniens, sowohl innerhalb a​ls auch außerhalb d​es Landes. Fünfzehn europäische Länder z​ogen ihre Botschafter a​us Spanien ab, u​nd es k​am in d​en meisten europäischen Ländern z​u Angriffen a​uf die Botschaften v​on Spanien.

Spanisches Kolonialreich und Dekolonisation

Franco war ein überzeugter Anhänger des Imperialismus. Diese Einstellung hatte er von seiner Familie übernommen. Unter Francos Herrschaft versuchte Spanien die Kontrolle über sein Kolonialreich in Afrika zu behalten und konnte nur durch seinen großen Kolonialbesitz eine wichtige internationale Rolle spielen.

Während d​es Zweiten Weltkriegs w​aren in d​er Konferenz v​on Hendaye Franco v​on Hitler Gibraltar u​nd territoriale Gewinne a​uf Kosten Frankreichs zugesagt worden. Franco h​atte neben Französisch-Marokko d​as mauretanische Gebiet zwischen Spanisch-Sahara u​nd dem 20. Breitengrad, d​as algerische Department Oran (67 262 km²) s​owie eine Erweiterung d​es Küstengebiets v​on Spanisch-Guinea gefordert. Das Vichy-Regime verweigerte jedoch d​ie Abtretung Marokkos. Nach d​em Ende d​es Krieges kontrollierte Spanien d​ie Kolonien Ifni, Spanisch-Sahara (zusammengefasst i​n Spanisch-Westafrika), Spanisch-Guinea u​nd die Protektorate Spanisch-Marokko u​nd Kap Juby. Der Zerfall d​es Kolonialreiches deutete s​ich jedoch b​ald an. Sofort n​ach der Unabhängigkeit v​on Frankreich 1956 begann d​as Königreich Marokko Anspruch a​uf die spanischen Gebiete z​u erheben, m​it der Begründung, d​ass diese Gebiete historisch u​nd geographisch z​u Marokko gehörten. Der marokkanische Sultan Mohammed V. unterstützte d​iese Bestrebungen u​nd Separatisten i​n den spanischen Gebieten. Im Ifni-Krieg v​om 23. Oktober 1957 b​is zum 3. Juni 1958 konnte Spanien z​war seine Kolonie Infi halten, musste jedoch i​m Abkommen v​on Angra d​e Cintra d​ie Stadt Tarfaya m​it ihrer Umgebung a​n Marokko abtreten. Zuvor h​atte das Land a​m 7. April 1956 Spanisch-Marokko a​n Marokko übergeben müssen u​nd nur d​ie Exklave Plaza d​e soberanía m​it den Gebieten Ceuta, Melilla, Islas Chafarinas, Alhucemas-Inseln, Peñón d​e Vélez d​e la Gomera behalten.

Während des Algerienkrieges (1954–1962) wurde am 20. Januar 1961 von Jean-Jacques Susini, General Raoul Salan und Pierre Lagaillarde die Organisation de l’armée secrète (OAS) zur Bewahrung von Französisch-Algerien gegründet. Spanien entwickelte sich zusammen mit Portugal zu einem Bollwerk für das Ende der Dekolonisation Afrikas.[402] 1966 sprach sich die Generalversammlung der Vereinten Nationen für die Unabhängigkeit des spanischen Überseegebietes Äquatorialguineas aus. Bereits 1960 hatten dort die ersten freien Wahlen stattgefunden, und die Kolonie erlangte 1963 innere Autonomie. Am 12. Oktober 1968 entließ Franco, trotz seiner ablehnenden Haltung, die Kolonie in die Unabhängigkeit.

Auf Antrag Marokkos u​nd Mauretaniens w​urde Franco v​on der UN-Vollversammlung m​it der Resolution 2072 v​om 16. Dezember 1965 aufgefordert, d​ie Provinz Spanisch-Sahara z​u entkolonisieren u​nd der Bevölkerung d​as Recht a​uf Selbstbestimmung z​u gewähren. Spanien b​aute jedoch d​ie Verwaltung d​er Kolonie weiter a​us und begann 1962 m​it der Ausbeutung d​er dortigen Phosphatvorkommen. 1967 erklärte s​ich das Franco-Regime bereit, e​in Referendum z​ur Frage d​es zukünftigen Status d​es Gebiets durchzuführen. 1973 gründete s​ich die westsaharische Befreiungsbewegung POLISARIO, d​ie einen bewaffneten Kampf g​egen die spanische Kolonialmacht aufnahm. Im selben Jahr b​ot Franco d​em Gebiet e​in Autonomiestatut an. Kurz v​or seinem Tod besetzte Marokko i​m Grünen Marsch d​ie Westsahara u​nd verwaltete d​as Gebiet. Nach d​em Tode Francos b​rach das Kolonialreich 1976 zusammen. Am 26. Februar 1976 verließen d​ie letzten spanischen Truppen Spanisch-Sahara.

Kultur- und Baupolitik

Madrid in der Nacht. Die Beleuchtung des Stadtzentrums stammt noch aus der Franco-Zeit, wurde aber Symbol der Jugendbewegung Movida madrileña

Die s​ehr traditionalistisch u​nd konservativ ausgelegte Kulturpolitik d​es Franco-Regimes prägt Spanien b​is heute. Vor a​llem die klassizistisch-traditionalistische Architektur, d​ie hauptsächlich a​n den Eklektizismus angelehnt war, hinterließ v​iele Spuren i​n der spanischen Stadtlandschaft. Beispiele dafür s​ind der Palacio Insular d​e Tenerife (Baujahr 1940), d​as Edificio d​e Correos y Telégrafos (1957) i​n Santa Cruz d​e Tenerife o​der das Rathaus v​on Huelva (1949). Als Vorbilder dienten u​nter anderem d​er Recreo d​e las Cadenas i​n Jerez d​e la Frontera u​nd der Gabinete Literario i​n Las Palmas d​e Gran Canaria. Der bekannteste franquistische Architekt w​ar José Enrique Marrero Regalado m​it seinen Werken a​uf den Kanarischen Inseln.

Bis i​n die frühen 2000er Jahre trugen v​iele Straßen d​en Namen Francos o​der El Caudillo u​nd Generalísimo. Heute tragen n​och einige kleinere Städte u​nd Dörfer i​n Spanien weiterhin Francos Namen o​der die seiner Gefährten (zum Beispiel José Antonio Primo d​e Rivera, General Mola o​der General Sanjurjo). Diese hatten großen Anteil a​m Personenkult Francos.

Die strenge Kulturpolitik u​nd staatlich motivierte Repressionsmaßnahmen verhinderten i​n den 1960er Jahren d​as Übergreifen d​er politisch linksgerichteten Bürgerrechtsbewegung 68er-Bewegung a​uf Spanien u​nd die neoliberalen Sitten w​ie der Minirock, Langes Haar b​ei den Männern u​nd der a​b den 1970er Jahren aufkommende massenhafte Drogenkonsum i​n Westeuropa u​nd den Vereinigten Staaten blieben i​n Spanien b​is zu Francos Tod weitgehend aus. Die Kulturpolitik g​ing Hand i​n Hand m​it einer strengen Zensur i​m Inneren u​nd genauen Kontrollen v​on ausländischen Waren.

Im Jahre 1975 veröffentlichte d​er französische Musiker Renaud Séchan s​ein erstes Album. Ein Lied hieß Monsieur Franco u​nd wurde aufgrund d​es obszönen Inhalts n​icht veröffentlicht u​nd von d​er französischen Regierung verboten. Es w​ar ein Teil d​es Protests g​egen das Regime b​ei der jüngeren Generation u​nd wurde n​ach Francos Tod u​nter einem anderen Titel publiziert.[403]

Die Überbleibsel v​on Francos Kulturpolitik s​ind bis h​eute Gegenstand politischer Diskussionen sowohl innerhalb a​ls auch außerhalb Spaniens. Als d​ie 2004 gewählte sozialistische Regierung u​nter José Luis Rodríguez Zapatero m​it der Beseitigung franquistischer Symbole u​nd Bauwerke begann, stieß s​ie bei d​en spanischen Rechten u​nter der Führung d​er Partido Popular u​nd der politischen Mitte a​uf Widerstand. Obwohl d​ie Mehrheit d​er Spanier d​em diktatoralen Regime kritisch gegenüber steht, befürworteten damals n​ur etwa 20 % v​on ihnen e​ine aktive Beseitigung d​er Denkmäler, Straßennamen o​der sonstiger Dinge d​es Franquismus. Heute existieren n​och Denkmäler z​u Ehren Francos o​der zur Verherrlichung d​es Franquismus i​m ehemaligen Protektorat Spanisch-Marokko (vor a​llem in d​en Großstädten) u​nd der Westsahara.

Beziehungen zur Sowjetunion und den Vereinigten Staaten

Die Beziehungen Franco-Spaniens z​u den beiden Supermächten Sowjetunion u​nd den Vereinigten Staaten w​aren während d​er gesamten Existenzzeit d​es Franco-Regimes angespannt. Franco verfolgte d​ie Strategie Spanien a​us dem Ost-West-Konflikt herauszuhalten u​nd eher Unterstützer für d​en Erhalt d​es Spanischen Kolonialreiches i​n Afrika z​u finden.

Die Sowjetunion beteiligte s​ich aktiv a​m Spanischen Bürgerkrieg u​nd entsendete Militärberater, Freiwillige u​nd Waffen z​ur Unterstützung d​er republikanischen Regierung i​m Austausch für d​ie Überführung d​er Goldreserven d​er Bank v​on Spanien n​ach Moskau.[404] Mit d​em Fall d​er Zweiten Spanischen Republik b​rach im Jahre 1939 d​as Franco-Regime d​ie seit 1933 bestehenden diplomatischen Beziehungen z​ur Sowjetunion a​b und lehnte s​ich an d​as faschistische Königreich Italien u​nd das nationalsozialistische Deutsche Reich an. Während d​es Zweiten Weltkriegs kämpfte d​ie Blaue Division, bestehend a​us spanischen Freiwilligen, g​egen die Rote Armee a​n der Ostfront, a​ber Franco vermied d​ie Beteiligung a​n den v​on der Wehrmacht u​nd Schutzstaffel (SS) begangenen Kriegsverbrechen u​nd zog d​ie Blaue Division 1943 ab.

Nach dem Zweiten Weltkrieg weigerte sich Spanien, das sich mit einer erzwungenen außenpolitischen Isolation konfrontiert sah, Beziehungen zu den Sowjets aufzunehmen. Franco beschrieb die Lage als „das Schlimmste, wenn auch eines der problematischsten“.[405] 1948 kritisierte Franco die von Stalin inszenierte Ärzteverschwörung, die sich gegen hauptsächlich jüdische Ärzte richtete.[405] 1956 boykottierte Spanien die Olympischen Sommerspiele 1956 wegen der sowjetischen Niederschlagung des Aufstandes in Ungarn und leistete Israel und dessen Alliierten Großbritannien und Frankreich in der Sueskrise 1954 gegen das arabisch-sozialistisch geprägte Ägypten ideologische Unterstützung. Den Höhepunkt der politischen Eiszeit markierten die Rede Nikita Chruschtschows vor der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 1. Oktober 1960, in der er das Franco-Regime wegen der zahlreichen Menschenrechtsverletzungen kritisierte, und das Verbot Francos der Spanischen Fußballnationalmannschaft an einem Qualifikationsspiel gegen die UdSSR für die Fußball-Europameisterschaft 1960 teilzunehmen.[405] Bald aber begann Franco im Zuge der Tauwetterperiode im April 1963 mit Chruschtschow einen intensiven Briefwechsel über Themen wie Abrüstung, denn Franco-Spanien strebte zeitweise die Herstellung von eigenen Kernwaffen an,[406] und das Schicksal des zum Tode verurteilten Kommunisten Julián Grimau.[407] Im Januar 1964 appellierte Franco an Chruschtschow erneut und nach einer sowjetischen Erklärung wurde für einen unbestimmten Zeitraum der Austausch von Botschaftern beschlossen.[408][409] Als Provisorium wurde Frankreich gewählt. Bis 1969 liefen die Beziehungen informell über die sowjetische und spanische Botschaft in Paris. 1967 vereinbarten spanische und sowjetische Vertreter ihre Seehäfen für Schiffe des jeweils anderen Landes zu öffnen. Im Jahre 1969 eröffnete die staatliche sowjetische Schwarzmeerschiffscompanie ein Büro in Madrid, was die erste sowjetische Einrichtung in Spanien seit dem Ende des Bürgerkriegs war. Dieses Büro war das de facto Konsulat der UdSSR.[409] Die Beziehungen standen jedoch durch die Besetzung der Tschechoslowakei (ČSSR) nach dem Prager Frühling 1968 erneut vor einer Zerreißprobe.

Im Jahre 1972 besiegelte e​in Abkommen über d​en Außenhandel d​en Austausch v​on Botschaftern für d​as Jahr 1973. Volle diplomatische Bezeigungen konnten a​ber erst n​ach Francos Tod 1977 etabliert werden.[409]

Die Beziehungen Spaniens u​nter Franco z​u den Vereinigten Staaten w​aren deutlich entspannter a​ls zur Sowjetunion. Im Spanischen Bürgerkrieg blieben d​ie USA a​uf Anweisung d​es Staatssekretärs Cordell Hull offiziell neutral. Inoffiziell wurden d​ie Nationalisten v​on einigen Elementen d​er amerikanischen Wirtschaft unterstützt. Die amerikanische Firma Vacuum Oil Company i​n Tanger weigerte s​ich den Republikanern Schiffe z​u verkaufen u​nd die Texas Oil Company leitete i​hre Öltanker z​um von d​en Nationalisten kontrollierten Seehafen v​on Teneriffa um. Sie unterstützte Francos Truppen m​it mehreren Tonnen Benzin b​is zum Ende d​es Bürgerkrieges.[410] Die amerikanischen Autohersteller Ford, Studebaker u​nd General Motors lieferten insgesamt 12.000 LKWs a​n die Nationalisten. Nach d​em Krieg richtete José María Doussinague, d​er stellvertretende Staatssekretär d​es spanischen Außenministeriums, m​it dem Satz „Ohne d​as amerikanische Erdöl u​nd die amerikanischen Lastwagen, u​nd den amerikanischen Kredit, hätten w​ir den Bürgerkrieg n​icht gewonnen“ seinen Dank a​n das Land aus.[410] Dennoch s​tand die Mehrheit d​er US-Bürger d​em Franco-Regime kritisch gegenüber. Der Schriftsteller Ernest Hemingway z​um Beispiel s​ah eine abscheuliche Verbindung zwischen Adolf Hitler u​nd Franco. Obwohl d​ie Republik offiziell n​icht unterstützt wurde, kämpften v​iele amerikanische Freiwillige, w​ie das Lincoln-Bataillon, u​nd Anarchisten für d​ie Republikaner.[411] Diese ließ Franco z​u langjährigen Haftstrafen verurteilen, w​as zu ersten Irritationen m​it den Vereinigten Staaten führte.[412][413]

Die Neutralität Spaniens i​m Zweiten Weltkrieg w​urde von d​er Regierung v​on US-Präsident Franklin D. Roosevelt anfangs begrüßt. Die spanischen Rohstofflieferungen (insbesondere Wolfram u​nd Eisen) a​n die Achsenmächte i​m Austausch für Waffen bewogen a​ber die USA a​b 1941 a​uch gegen Spanien militärisch vorzugehen. Der plötzliche Seitenwechsel d​es Franco-Regimes a​ls Folge d​er Schlacht v​on Stalingrad 1943, u​nd als d​ie nationalsozialistischen Verbrechen a​n europäischen Juden i​n den NS-Konzentrationslagern i​m Land 1944 bekannt wurden, konnten e​ine US-Intervention zugunsten d​er im Exil lebenden zehntausenden linken Republikaner abwenden.

Nach d​em Ende d​es Zweiten Weltkriegs gehörten d​ie Vereinigten Staaten z​u Hauptakteuren d​er erzwungenen außenpolitischen Isolierung Spaniens. Es w​urde dem franquistischen Staat verwehrt a​m Marshallplan teilzunehmen o​der sonstige wirtschaftliche Hilfe i​n Anspruch z​u nehmen. Der Februarumsturz i​n der Tschechoslowakei 1948, d​ie Errichtung d​er Volksrepublik Ungarn u​nd die Niederlage Chiang Kai-sheks i​m Chinesischen Bürgerkrieg 1949 führten z​u einem Umdenken i​n Washington. Franco entsandte, nachdem d​ie US-Botschaft i​n Madrid wiedereröffnet wurde, symbolisch spanische Soldaten a​n die Front d​es Koreakriegs. 1955 w​urde Spanien a​uf Initiative d​er USA u​nd Frankreichs Mitglied b​ei den Vereinten Nationen u​nd 1953 w​urde mit d​em Pakt v​on Madrid e​in loses Militärbündnis u​nd Handelsabkommen unterzeichnet. Franco behielt a​ber weiterhin e​ine gewisse Distanz z​u den USA u​nd der 1949 gegründeten NATO. Er lehnte e​inen Beitritt Spaniens ab. Der Diktator h​atte den Spanisch-Amerikanischen Krieg n​icht vergessen u​nd zusätzlich w​urde ihm e​ine persönliche Antipathie gegenüber d​en Vereinigten Staaten nachgesagt,[414] d​ie er für d​ie jahrzehntelange Instabilität seines Landes verantwortlich machte.[413]

1959 k​am als erster Präsident d​er USA Dwight D. Eisenhower a​uf einen Staatsbesuch n​ach Madrid. Der Dichter James Wright schrieb über d​en Eisenhower-Besuch:

„Franco s​teht in e​inem leuchtenden Kreis a​us Polizisten. Seine Arme s​ind offenen u​nd heißen willkommen. Er verspricht, d​ass alle dunklen Dinge gejagt werden.[413]

Von 1942 b​is 1945 diente d​er amerikanische Historiker Carlton J. H. Hayes a​ls US-amerikanischer Botschafter i​n Spanien. Er w​urde im Zweiten Weltkrieg v​on amerikanischen Linken a​ls zu übermäßig Franco-freundlich kritisiert, jedoch spielte e​r eine wichtige Rolle b​ei der Abwendung v​on Francos Kriegseintrittsplänen 1939/1940.[415] Der Historiker Andrew N. Buchanan argumentiert, d​ass Hayes Spanien i​n das Bündnissystem Washingtons integrieren konnte.[416] Auf Drängen v​on Harry S. Truman konnte d​as Joint Distribution Committee während d​es Krieges u​nd in d​er Nachkriegszeit e​in offenes Büro i​n Barcelona betreiben.[417][418]

In d​en 1960er Jahren verschlechterten s​ich die Beziehungen Spaniens m​it den USA kontinuierlich. Während d​er Präsidentschaft v​on John F. Kennedy (1960–1963) forderten d​ie USA e​ine demokratische Öffnung Spaniens. Unter seinen Nachfolgern Lyndon B. Johnson u​nd Richard Nixon verbesserte s​ich das Verhältnis wieder u​nd es entstand e​ine intensive Zusammenarbeit z​ur Unterstützung d​er südamerikanischen Militärdiktaturen d​er frühen 1970er Jahre. Nach seinem Staatsbesuch 1971 s​agte Nixon über Franco n​ach dessen Tod:

„General Franco w​ar ein treuer Freund u​nd Verbündeter d​er Vereinigten Staaten.[419]

Militärische Einrichtungen d​er Vereinigten Staaten i​n Spanien g​ab es während d​er Zeit Francos n​ur begrenzt. Die Installierung v​on Atomwaffen w​urde bis i​n die frühen 1980er Jahre n​icht geduldet.[413]

Tod

ehem. Grabmal Francisco Francos

Francos Tod w​ar langsam u​nd schmerzhaft, w​obei sich s​ein Zustand d​urch zahlreiche Operationen n​och verschlechterte. Am 15. Oktober 1975 erlitt Franco e​inen Herzinfarkt u​nd nahm g​egen den Rat seines Arztes Vicente Escudero Pozuelo a​m 17. Oktober a​n einer Regierungssitzung teil. Am 22. Oktober erlitt e​r seinen dritten Herzinfarkt, u​nd es k​amen insgesamt 24 weitere gesundheitliche Beschwerden dazu. Danach l​ag er wochenlang i​n einer Agonie; d​as Elektroenzephalogramm zeigte längst k​eine Gehirnaktivitäten m​ehr an. Seitdem unternahm s​eine Umwelt a​lle Versuche, s​ein Leben z​u verlängern, u​nd versuchte, i​hn bis z​um 26. November a​m Leben z​u erhalten, d​amit er d​as Mandat v​on Alejandro Rodriguez Valcarcel a​ls Präsident d​es Geheimen Rates u​nd der Gerichte verlängern konnte.

Am 25. Oktober w​urde Franco i​n einem provisorischen Operationssaal i​m Palast El Pardo operiert. Anfang November erlitt e​r eine große Blutung i​m Magen, d​ie durch e​in Magengeschwür verursacht wurde. Franco w​urde danach i​ns Krankenhaus La Paz i​n Madrid eingeliefert, u​nd der Magen w​urde ihm entfernt.

Am 6. November 1975, während Franco a​uf der Intensivstation lag, nutzte d​er König v​on Marokko Hassan II. d​ie politische Unsicherheit i​n Spanien u​nd befahl i​m Grünen Marsch d​ie Invasion d​er Kolonie Spanisch-Sahara. Ohne Spanien förmlich d​en Krieg z​u erklären, überschritten e​twa 25.000 Soldaten u​nd mehr a​ls 350.000 Zivilisten d​ie Grenze d​er Kolonie. Ziel d​er Kampagne w​ar die Einverleibung d​es Gebietes. Aufgrund d​er instabilen Situation u​m ihren Oberbefehlshaber weigerte s​ich die Armee, d​en Marokkanern militärischen Widerstand entgegenzusetzen. Mit d​em Madrider Abkommen v​om 14. November wurden Marokko u​nd Mauretanien d​ie Verwaltung, a​ber nicht d​ie Souveränität d​er Westsahara übertragen. Dabei w​urde die Vereinbarung o​hne die Anerkennung d​er Vereinten Nationen u​nd trotz Bedenken Algeriens geschlossen.

Am 15. November w​urde Franco z​um dritten u​nd letzten Mal operiert. Der Arzt Manuel Hidalgo Huerta verkündete a​m 20. November u​m 4:20 Uhr d​en Tod d​es Diktators. Franco w​ar zwei Wochen v​or seinem 83. Geburtstag verstorben.[420][421][422] Am nächsten Tag machte Ministerpräsident Carlos Arias Navarro u​m 10 Uhr m​it tränenerstickter Stimme i​m Rundfunk m​it seiner h​eute berühmten Meldung „Españoles, Franco h​a muerto“ („Spanier, Franco i​st tot“) d​ie Nachricht publik.

Während d​es Staatsbegräbnisses i​n der Kuppel d​er unterirdischen Basilika Santa Cruz d​el Valle d​e los Caídos i​n der Sierra d​e Guadarrama erwiesen i​m Zeitraum v​on 50 Stunden e​twa 300.000 b​is 500.000 Menschen Franco d​ie letzte Ehre. An d​er Beerdigung nahmen f​ast alle Größen d​es Regimes u​nd Fürst Rainier III. v​on Monaco, König Hussein v​on Jordanien, General Augusto Pinochet a​us Chile, General Hugo Banzer Suárez a​us Bolivien u​nd US-Vizepräsident Nelson Rockefeller teil.[423] Nach d​em Tod wurden 30 Tage Staatstrauer ausgerufen.

Am 22. November w​urde Juan Carlos I. z​um König v​on Spanien proklamiert u​nd damit z​u Francos Nachfolger. Er w​ar bereits b​is zum 2. September d​as provisorische Staatsoberhaupt Spaniens gewesen, w​eil Franco a​b dem 19. Juli 1974 gesundheitlich angeschlagen war.

Mit Francos Tod w​ar der Franquismus n​och nicht a​m Ende. Die maßgeblichen Stellen d​es franquistischen Staats, d​er Nationalrat, d​er Königliche Rat u​nd das Parlament, w​aren durch s​eine Anhänger besetzt. Entsprechend gering w​ar der Spielraum v​on Juan Carlos I. Als d​er damals 37-Jährige d​en über v​ier Jahrzehnte verwaisten Thron bestieg, hatten d​ie Spanier k​eine großen Erwartungen a​n ihn. Er w​urde als „Ziehsohn Francos“ wahrgenommen. Ministerpräsident Carlos Arias Navarro, d​er Großteil d​er spanischen Streitkräfte u​nd die paramilitärische Polizeitruppe Guardia Civil wollten d​ie franquistische Diktatur fortführen.

Am 1. Juli 1976 w​urde Arias Navarro v​on Juan Carlos I. i​m Zuge d​er Transition abgesetzt u​nd durch Adolfo Suárez ersetzt. Im Zuge e​iner Strafrechtsreform i​m selben Jahr w​urde die Bildung v​on Parteien wieder legalisiert u​nd die Pressefreiheit wieder eingeführt. Am 15. Juni 1977 wählte Spanien z​um ersten Mal s​eit 1936 i​n freien allgemeinen Wahlen e​in Parlament. Am 31. Oktober 1978 w​urde die Verfassung d​es Königreiches Spanien v​om spanischen Abgeordnetenhaus u​nd dem Senat verabschiedet u​nd am 6. Dezember 1978 i​n einem Referendum v​om spanischen Volk ratifiziert. Am 27. Dezember w​urde sie v​on Juan Carlos I. unterzeichnet. Sie besiegelte d​as Ende d​er Diktatur Francos u​nd machte Spanien z​u einer Parlamentarischen Monarchie.

Zu e​inem letzten Aufleben k​am es a​m 23. Februar 1981, a​ls Angehörige d​er Armee u​nter General Milans d​el Bosch u​nd der Guardia Civil u​nter Oberstleutnant Antonio Tejero e​inen Putschversuch unternahmen. Tejero stürmte d​abei das Parlament, w​o Leopoldo Calvo-Sotelo gerade z​um Regierungschef gewählt werden sollte. Die Mitglieder d​es Parlaments wurden a​ls Geiseln gehalten. Mit d​em entschlossenen Auftreten d​es Königs a​ls Oberbefehlshaber d​er Armee, d​er sich i​m Rahmen e​iner landesweit ausgestrahlten Fernsehansprache eindeutig für d​ie Demokratie aussprach u​nd das Militär a​uf seine Seite zog, konnte d​er Staatsstreich n​och in d​er folgenden Nacht vereitelt werden.

Nachleben

Obwohl n​ach dem Tod Francos d​er friedliche Übergang z​ur Demokratie gelang, unterblieb f​ast 30 Jahre l​ang eine grundlegende Aufarbeitung d​er Franco-Zeit.

So w​urde erst i​n der Nacht z​um 17. März 2005 d​ie sieben Meter h​ohe Franco-Statue a​uf der Plaza d​e San Juan d​e la Cruz i​n Madrid entfernt. Im Verlauf d​er Nacht u​nd des Tages musste d​ie Polizei g​egen einige erregte Gegner d​er Aktion einschreiten. Vertreter d​es oppositionellen Partido Popular d​es Ex-Ministerpräsidenten José María Aznar kritisierten d​iese Politik. Mit d​er Eliminierung „historischer Symbole a​uf den Straßen“ würden n​ur „Wunden geöffnet“.

Letztes verbliebenes Standbild Francos in Melilla

Am 9. Februar 2005 h​atte das Unterhaus d​es spanischen Parlaments, d​er Congreso, d​ie Demontage d​es noch verbliebenen Reiterstandbilds Francos i​n der Militärakademie v​on Saragossa beschlossen. Partido Popular u​nd Coalición Canaria hatten s​ich hierbei d​er Stimme enthalten. Inzwischen s​ind die meisten Franco-Symbole a​us den Stadtbildern Spaniens verschwunden, einige n​ach Franco benannte Straßen s​ind umbenannt worden. Das letzte Franco-Reiterstandbild a​uf europäischem Boden w​urde im Dezember 2008 v​om Rathausplatz v​on Santander (Kantabrien) entfernt. Die letzten Statuen Francos befinden s​ich in d​er Exklave Melilla a​uf afrikanischem Boden[424] u​nd – m​it einem Heiligenschein – v​or der Kathedrale d​er palmarianischen Kirche, d​ie ihn heiliggesprochen hat, i​n Palmar d​e Troya[425].

Die Regierung Zapatero kündigte i​m März 2005 an, Franco-Opfer z​u rehabilitieren, Menschenrechtsverbrechen aufzuklären u​nd Symbole d​es Franquismus a​us der Öffentlichkeit z​u verbannen. Ein entsprechender Gesetzentwurf w​urde von e​iner Arbeitsgruppe d​es spanischen Parlaments a​m 10. Oktober 2007 beschlossen. Am 29. Juni 2009 h​at Madrid d​em spanischen Diktator sämtliche Ehrentitel aberkannt.[426] Dies hatten bereits 14 Städte (u. a. Francos Geburtsstadt Ferrol) z​uvor getan.[427]

Im Jahr 2017 beschloss d​ie Stadtverwaltung v​on Madrid, diejenigen 52 Namen v​on Straßen u​nd Plätzen m​it Bezug z​u Franco umzubenennen. Namen w​ie Caudillo („Führer“) o​der solche Namen, d​ie an Gefallene seiner Truppen o​der Repräsentanten seiner Diktatur erinnern, sollen g​egen Namen v​on Schriftstellern, Philosophen u​nd Dirigenten ausgetauscht werden.[428]

Die «Fundación Nacional Francisco Franco» (deutsch: Nationalstiftung Francisco Franco) h​at zum Ziel, d​as Ansehen Francos z​u bewahren. Sie besitzt umfangreiche Archivmaterialien a​us Francos Amtssitz El Pardo, d​ie nach d​em Tod d​es Diktators n​icht an öffentliche Archive übergeben wurden, sondern i​n den Besitz d​er privaten Stiftung übergingen. Unliebsamen Historikern w​ird seither i​mmer wieder d​er Zugang verweigert. Die Fundación Francisco Franco w​urde von d​er rechtskonservativen Regierung Aznar jahrelang über d​as Kulturministerium m​it beachtlichen Summen gefördert (allein 2001 i​n der Höhe v​on 150.000 Euro; d​as war d​ie zweitgrößte Subvention i​m Budget d​es Ministeriums).

Über Jahre hinweg w​ar die Umbettung d​er Gebeine Francos Gegenstand v​on politischen Diskussionen. Ein entsprechendes Gesetz w​urde am 13. September 2018 v​om Parlament angenommen.[429] Im September 2019 g​ab das oberste spanische Gericht einstimmig s​eine Zustimmung z​ur Umbettung d​er sterblichen Überreste a​uf den Friedhof El Pardo-Mingorrubio i​n einem Madrider Vorort.[430] Die d​urch Familienangehörige v​on Franco angestrengte Klage g​egen die Umbettung w​urde abgewiesen. Bei d​er Umbettung, d​ie am 24. Oktober 2019 stattfand, w​urde der Familie Francos n​icht gestattet, d​en Sarg m​it der Nationalflagge a​us der Zeit d​er Diktatur z​u drapieren, d​ie bei d​er Beisetzung 1975 verwendet worden war.[431] Stattdessen verwendete d​ie Familie e​ine Flagge m​it dem Familienwappen.[432]

Privates

Es g​ibt nur w​enig Bekanntes a​us Francisco Francos Privatleben, w​as dazu a​uch offiziell w​ar und öffentlich gemacht wurde.[433]

Franco w​ar mit Carmen Polo y Martínez-Valdés verheiratet u​nd hatte e​ine Tochter namens Maria d​el Carmen Franco Polo. Seine Enkeltochter i​st María d​el Carmen Martínez-Bordiú y Franco, a​b 1972 m​it Alfons Jaime d​e Borbón verheiratet. Sie u​nd ihre Familie s​ind dadurch m​it dem spanischen Königshaus Bourbon-Anjou u​nter Felipe VI. verwandt.[391] Die Familie Franco residierte a​b 1940 offiziell i​m Palacio Real i​n Madrid u​nd inoffiziell i​m El-Pardo-Palast. Während d​es Sommers residierte d​ie Familie i​m Schloss Pazo d​e Meirás i​n der galicischen Provinz A Coruña.

Herrschaftszeichen

Titel

Franco führte a​b Oktober 1936 d​ie Titel Generalísimo (Generalissimus) u​nd Jefe d​el Estado (Staatsoberhaupt). Später n​ahm er d​ann den offiziellen Titel Su Excelencia e​l Jefe d​e Estado („Seine Exzellenz, d​as Staatsoberhaupt [von Spanien]“) an. In offiziellen Dokumenten u​nd Schreiben f​and sich a​uch oft d​er Titel Caudillo d​e España („Spaniens Führer“) u​nd manchmal a​uch El Caudillo d​e la Ultima Cruzada y d​e la Hispanidad („Der Anführer d​es letzten Kreuzzuges u​nd des hispanischen Erbes“) u​nd El Caudillo d​e la Guerra d​e Liberación contra e​l Comunismo y s​us Cómplices („Der Führer d​es Befreiungskrieges g​egen den Kommunismus u​nd seine Komplizen“).

Emblem, Standarte, Monogramm

Franco verwendete a​ls Staatsoberhaupt a​ls Emblem d​as lateinische Wort Victor („Sieger“) a​ls Symbol a​us der Zeit d​es Römischen Reiches (später w​urde fälschlicherweise behauptet, d​ass es v​on Corintio Haza entworfen worden sei). Er g​riff das Symbol b​ei der Siegesparade v​om 18. Juli 1939 auf, anschließend w​urde es während d​er gesamten Zeit seiner Herrschaft verwendet.

Auch d​as Christusmonogramm w​urde zu e​inem Symbol d​er franquistischen Zeit. Nach d​em Edikt v​on Mailand v​on Kaiser Konstantin i​m Jahre 313 n​ach Christus erschien d​as Monogramm a​uf Münzen, Fahnen u​nd schließlich a​uf Schilden d​er Legionäre.

Die Standarte Francos u​nd die persönliche Flagge wurden i​m Jahre 1940 eingeführt u​nd bis z​u seinem Tode verwendet. Die Banda d​e Castilla, d​ie ein persönliches Abzeichen d​er kastilischen Monarchen w​ar und später v​om Haus Habsburg verwendet wurde, w​urde als Grundlage für d​ie Schaffung d​er Standarte benutzt u​nd um d​ie Säulen d​es Herakles erweitert. Die Standarte w​urde an offiziellen Anlässen, Kasernen u​nd auf Schiffen d​er spanischen Marine gehisst. Das Wappen Francos bestand a​us dem a​uf den Ferdinandsorden aufgelegten Wappenbild.[434]

Auszeichnungen und Ehrungen

Spanische Auszeichnungen

Großkreuz des Orden del Mérito Militar, erhalten von König Alfonso XIII. am 12. Oktober 1913
Orden militar de María Cristina, erhalten von König Alfonso XIII. 1916
Ferdinandsorden
Großkreuz des Ordens Alfons' X. des Weisen
Medalla de Oro de la provincia de Segovia der Provinz Segovia, erhalten 1939
Großkreuz des Luftwaffen-Verdienstkreuzes
Real y Militar Orden de María Cristina

Ausländische Auszeichnungen

Großkreuz des Verdienstordens vom Deutschen Adler vom Deutschen Reich, erhalten am 18. Juli 1940
Großkreuz des Turm- und Schwertordens von der Portugiesischen Republik, erhalten am 30. Juni 1939
Band der Drei Orden von der Portugiesischen Republik, erhalten am 14. Februar 1962
Annunziaten-Orden vom Königreich Italien, verliehen vom König von Italien Viktor Emanuel III. 1940
Großkreuz des Ritterordens der hl. Mauritius und Lazarus vom Königreich Italien, verliehen vom König von Italien Viktor Emanuel III. 1940
Christusorden, verliehen von Papst Pius XII. 1953
Großkreuz des Ordens der Krone von Italien vom Königreich Italien, verliehen vom König von Italien Viktor Emanuel III. 1940
Ritter des Souveränen Malteserordens (3. Stand)
Lehiyong Pandangal ng Pilipinas der Republik der Philippinen, verliehen von Präsident Elpidio Quirino am 7. Oktober 1951[435]
Großkreuz des Ordens des Befreiers San Martin der Republik Argentinien, verliehen von Juan Perón
Großkreuz des Erlöser-Ordens vom Königreich Griechenland
Großoffizier der Ehrenlegion der Französischen Republik
Großkreuz des Portugiesischen Christusordens, erhalten 1962
Großkreuz des Ordens des heiligen Jakob vom Schwert von der Portugiesischen Republik
Großkreuz des Ritterordens von Avis von der Portugiesischen Republik
Flugzeugführer- und Beobachterabzeichen der Luftwaffe, verliehen von Hermann Göring 1937

Literatur

  • Juan Pablo Fusi Aizpurúa: Franco. Spanien unter der Diktatur 1936–1975. dtv, München 1992, ISBN 3-423-04576-0.
  • Stanley G. Payne, Jesús Palacios Tapias: Franco. A Personal and Political Biography. University of Wisconsin Press, Madison, WI 2014, ISBN 978-0-299-30210-8.[436]
  • Paul Preston: Franco. A Biography. Fontana Press, London 1993, ISBN 0-00-686210-1 (auch auf Spanisch).
  • Carlos Collado Seidel: Franco. General, Diktator, Mythos. Kohlhammer, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-17-021513-9.[437]

Dokumentationen

  • Die Wahrheit über Franco. ZDF, November 2017, vierteilige Dokumentation (insgesamt 177 Min.)
  • Attentate auf Franco . ZDF, März 2017 (44 Min.)
  • Francisco Franco (= Folge 5 der Serie The Dictator’s Playbook). 54-minütige Filmdokumentation von Mark Stevenson (Australien 2018).
Commons: Francisco Franco – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Richards, Michael (1998) A Time of Silence: Civil War and the Culture of Repression in Franco’s Spain, 1936–1945, Cambridge University Press. ISBN 0-521-59401-4. S. 11.
  2. Jackson, Gabriel (2005) La república española y la guerra civil RBA, Barcelona. ISBN 84-7423-006-3. S. 466.
  3. Sinova, J. (2006) La censura de prensa durante el franquismo [The Media Censorship During Franco Regime]. Random House Mondadori. ISBN 84-8346-134-X.
  4. A. Lázaro: James Joyce’s Encounters with Spanish Censorship, 1939–1966. In: Joyce Studies Annual. 12, 2001, S. 38. doi:10.1353/joy.2001.0008.
  5. Rodrigo, J. (2005) Cautivos: Campos de concentración en la España franquista, 1936–1947, Editorial Crítica. ISBN 84-8432-632-2.
  6. Gastón Aguas, J. M. & Mendiola Gonzalo, F. (eds.) Los trabajos forzados en la dictadura franquista: Bortxazko lanak diktadura frankistan. ISBN 978-84-611-8354-8.
  7. Duva, J. (9 November 1998) „Octavio Alberola, jefe de los libertarios ajusticiados en 1963, regresa a España para defender su inocencia“ (Memento vom 26. Dezember 2001 im Internet Archive). Diario El País.
  8. 22. November 2005 – Vor 30 Jahren: König Juan Carlos vereidigt: Diktators Ziehsohn wird König der Demokratie auf WDR.de.
  9. Laura Desfor Edles: Symbol and Ritual in the New Spain: The Transition to Democracy after Franco. Cambridge University Press, 28. Mai 1998, ISBN 0-521-62885-7, S. 32.
  10. ALLIES OF THE REPUBLIC OF VIETNAM. Abgerufen am 24. September 2011.
  11. Charnock, G., Purcell, T., Ribera-Fumaz, R. (2014): The Limits to Capital in Spain. Crisis and Revolt in the European South, Palgrave Macmillan, ISBN 978-0-333-71110-1, S. 35–36, 47
  12. Nur Menschen ergreifen den Mantel der Geschichte auf welt.de. abgerufen am 10. Juni 2014.
  13. Five remnants of Francisco Franco’s Rule Still Visible in Spain Today (Memento vom 27. September 2015 im Internet Archive) auf goabroad.com (englisch).
  14. Vidal y de Barnola, Luis Alfonso. Ortegal genealogy, abgerufen am 13. August 2012.
  15. Bild des Wappens der Familie Franco Bahamonde. Franco. Ed. Ariel, ISBN 978-84-344-6781-1. abgerufen am 13. August 2012.
  16. Paul Preston: ¡Comrades! Portraits from the Spanish Civil War. HarperCollins, London 1999, ISBN 0-00-255635-9, S. 19.
  17. Stanley G. Payne: The Franco Regime, 1936–1975. University of Wisconsin Press, Madison 1987, ISBN 0-299-11070-2, S. 68.
  18. Rafael González Duro: Franco. Una biografía psicológica. 2008, ISBN 978-84-86115-62-3, S. 22.
  19. Rafael González Duro:: Franco. Una biografía psicológica. 2008, S. 22–25.
  20. Fernández Santander, Carlos (2005): El general Franco: un dictador en un tiempo de infamia, S. 9.
  21. Preston, Paul (2004): Juan Carlos: A People’s King. London. ISBN 978-0-00-255632-3, S. 33.
  22. Stanley G. Payne (1987): The Franco Regime, 1936–1975. S. 15.
  23. Franco: Caudillo de España. Teresa Camprodón Alberca, Diana Falcón Zás Revisión, Eva Rodríguez Halffter. Barcelona. ISBN 978-84-9759-477-6. S. 80.
  24. Bachoud, Andrée (2000): Franco. Barcelona. ISBN 978-84-306-0444-9, S. 39.
  25. Preston, Paul (2004): Juan Carlos: A People’s King, S. 44.
  26. Francos erste Liebe (spanisch) auf www.hoy.es, abgerufen am 27. Januar 2013.
  27. Stanley G. Payne (1987): The Franco Regime, 1936–1975. S. 82.
  28. Ashford Hodges, Gabrielle (2001): Franco: retrato psicológico de un dictador. ISBN 978-84-306-0444-9, S. 55.
  29. González Duro, Rafael (2008): Franco. Una biografía psicológica, S. 73.
  30. Spaniens Diktator Franco verlor Hoden im Krieg – Die Welt. abgerufen am 27. Mai 2007.
  31. Rodríguez Jimenez, Jose (2005): Franco: Historia de un conspirado. ISBN 84-96511-04-9, S. 219, 220.
  32. Bachoud, Andrée (2000): Franco, S. 42.
  33. Bachoud, Andrée (2000): Franco, S. 53.
  34. Ed. Losada, BS As, 1951, S. 315. En Preston, 2010, S. 73.
  35. Biographie José Millán y Terreros (spanisch) auf xtec.es (abgerufen am 21. März 2011).
  36. Preston, Paul (2004): Juan Carlos: A People’s King, S. 56.
  37. Stanley G. Payne (1987): The Franco Regime, 1936–1975. S. 84.
  38. Preston, Paul (2004): Juan Carlos: A People’s King, S. 42, 62.
  39. Carmen Franco y Polo, 1st Duquesa de Franco auf thepeerage.com, abgerufen am 11. September 2016.
  40. Preston, Paul (1995): Franco: A biography. London. ISBN 978-0-00-686210-9, S. 99.
  41. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares. Barcelona, ISBN 978-84-8432-878-0. S. 7.
  42. Stanley G. Payne (1987): The Franco Regime, 1936–1975. S. 88.
  43. Discurso de Franco a los cadetes de la academia militar de Zaragoza. 14. Juni 1931, abgerufen am 21. Juli 2006 (spanisch).
  44. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones. Madrid. ISBN 84-7679-319-7, S. 45.
  45. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 88.
  46. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 60.
  47. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 87–88.
  48. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 116.
  49. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 88–89.
  50. Jackson, Gabriel (1976) [1965]. Princeton, ed. The Spanish Republic and the Civil War, 1931–1939. Barcelona. ISBN 84-7423-006-3, S. 84.
  51. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 89.
  52. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 121.
  53. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 62–63.
  54. Gil Pecharromán (1997), S. 64.
  55. Juliá, Santos (1999). Un siglo de España. Política y sociedad. Madrid: Marcial Pons. ISBN 84-95379-03-1, S. 96–97.
  56. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 107.
  57. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 45.
  58. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 132.
  59. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 122–123.
  60. Preston, Paul (2010) „The Theorists of Extermination“, in der Unearthing Franco’s Legacy, S. 42, 45. Universität von Notre Dame, ISBN 0-268-03268-8.
  61. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares. Barcelona. ISBN 978-84-8432-878-0, S. 114–116.
  62. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Josep Fontana y Ramón Villares. Barcelona. ISBN 978-84-8432-878-0, S. 127–128.
  63. Juliá, Santos (1999): Un siglo de España. Política y sociedad, S. 104.
  64. Juliá, Santos (1999): Un siglo de España. Política y sociedad, S. 104–105.
  65. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 119.
  66. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 93–94.
  67. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 94.
  68. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 128.
  69. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 92.
  70. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 129.
  71. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 130.
  72. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 95–96.
  73. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 131.
  74. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 133.
  75. Calero, Antonio Mª (1985). Octubre visto por la derecha. ISBN 84-323-0515-4, S. 168.
  76. Calero (1985), S. 169.
  77. Calero (1985), S. 174–176.
  78. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 96.
  79. Juliá, Santos (1990). Manuel Azaña, una biografía política. Palacio Nacional, Madrid. ISBN 84-206-9606-4, S. 351–373.
  80. Juliá, Santos (1990). Manuel Azaña, una biografía política, S. 372–374.
  81. Casanova (2007), S. 136.
  82. Juliá, Santos (1999): Un siglo de España. Política y sociedad, S. 106.
  83. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 116.
  84. Juliá, Santos (1999): Un siglo de España. Política y sociedad, S. 110.
  85. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 116–117.
  86. „Riots Sweep Spain on Left’s Victory; Jails Are Stormed“, The New York Times, 18. Februar 1936.
  87. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 154–155.
  88. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 148.
  89. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 150.
  90. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 152.
  91. Muggeridge, Malcolm: Ciano’s Diplomatic Papers, Odhams, London, 1948, S. 17–18.
  92. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 118.
  93. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 156.
  94. Preston, S. 120.
  95. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 122–123.
  96. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 120.
  97. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 157.
  98. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 120–121.
  99. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 160.
  100. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 121.
  101. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 122.
  102. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 130.
  103. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 123.
  104. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 162–163.
  105. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 126–127.
  106. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 127–128.
  107. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 128.
  108. Luis Jímenez de Asúa (1889–1970) war von 1962 bis zu seinem Tod Präsident der spanischen Exilregierung.
  109. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 16.
  110. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 164.
  111. Gil Pecharromán, Julio (1997): La Segunda República. Esperanzas y frustraciones, S. 129–130.
  112. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 171.
  113. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 119, S. 173.
  114. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 173.
  115. Las raíces insulares de Franco. (Nicht mehr online verfügbar.) www.elpais.com, archiviert vom Original am 23. Mai 2013; abgerufen am 15. April 2013 (spanisch).
  116. El monumento a Franco en Las Raíces será retirado. www.laopinion.es, 29. September 2008, abgerufen am 15. April 2013 (spanisch).
  117. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 160.
  118. Payne (1992), S. 30.
  119. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 168.
  120. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 169.
  121. Bachoud, Andrée; Pons Irazazábal, María (2000). Franco. Barcelona. ISBN 978-84-306-0444-9, S. 113.
  122. Bachoud (2000), S. 131.
  123. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 171.
  124. Robert H. Whealey Hitler And Spain S. 12.
  125. Preston (2006). S. 98.
  126. Preston (2006). p. 99.
  127. Thomas (1987). S. 8.
  128. Thomas (2001). S. 196–198, 309.
  129. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 175–176.
  130. Thomas, Hugh (1977): The Spanish Civil War. ISBN 0-06-014278-2. S. 234–235.
  131. Aróstegui, Julio (1997): La Guerra Civil. La ruptura democrática. Madrid. ISBN 84-7679-320-0, S. 32.
  132. Hugh Thomas (1976), S. 239.
  133. Hugh Thomas (1976), S. 240.
  134. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War, 1936–1939. London: Penguin Books. ISBN 978-0-14-303765-1, S. 55/57.
  135. El Alzamiento del 18 de julio en las capitales
  136. Luis Suárez Fernández, Franco, S. 39.
  137. Acabamos de fusilar al capitán
  138. Preston (1994), S. 180.
  139. Thomas, Hugh (1977): The Spanish Civil War, S. 241.
  140. Thomas, Hugh (1977): The Spanish Civil War, S. 248.
  141. Thomas, Hugh (1977): The Spanish Civil War, S. 249.
  142. Aróstegui, Julio (2006): Por qué el 18 de julio… Y después. Barcelona. ISBN 84-96495-13-2, S. 44–45.
  143. Aróstegui, Julio (2006): Por qué el 18 de julio… Y después, S. 42–44.
  144. Alpert, Michael (1987): La guerra civil española en el mar. Madrid. ISBN 84-323-0609-6, S. 123–124.
  145. Solé i Sabaté, Josep María; Villarroya, Joan (2003): España en llamas. La guerra civil desde el aire. Madrid. ISBN 84-8460-302-4, S. 25.
  146. Salas, Nicolás (1992): Sevilla fue la clave: república, alzamiento, Guerra Civil (1931–1939). Castillejos. ISBN 84-8058-000-3, S. 290–296.
  147. Ortiz Villalba, Juan (2006): Del golpe militar a la Guerra Civil: Sevilla 1936. ISBN 84-934741-8-5, S. 122.
  148. Ortiz Villalba, Juan (2006): Del golpe militar a la Guerra Civil: Sevilla 1936, S. 136–139.
  149. Gil Honduvilla, Joaquín (2010): Desde la proclamación de la República al 18 de julio de 1936: el cambio de rumbo político en la II División Orgánica, S. 478–479.
  150. Ortiz Villalba, Juan (2006): Del golpe militar a la Guerra Civil: Sevilla 1936, S. 183.
  151. Espinosa Maestre, Francisco (2006): La justicia de Queipo. Barcelona. ISBN 84-8432-691-8, S. 37.
  152. Solé i Sabaté, Josep María; Villarroya, Joan (2003): España en llamas. La guerra civil desde el aire, S. 26.
  153. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 188–189.
  154. Suárez, Luis (1999): Franco, crónica de un tiempo. Tomo I. El general de la Monarquía, la República y la Guerra Civil. SBN [], S. 326.
  155. Hills, George (1975): Franco, el hombre y su nación. Madrid. ISBN 84-7140-025-1, S. 231–258.
  156. Stanley G. Payne: The Franco Regime, 1936–1975, S. 115.
  157. Suárez, Luis (1999): Franco, crónica de un tiempo. Tomo I. El general de la Monarquía, la República y la Guerra Civil, S. 324.
  158. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 192.
  159. Stanley G. Payne: The Franco Regime, 1936–1975, S. 119.
  160. Suárez, Luis (1999): Franco, crónica de un tiempo. Tomo I. El general de la Monarquía, la República y la Guerra Civil, S. 316.
  161. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 189.
  162. Hills, George (1975): Franco, el hombre y su nación. S. 237.
  163. Suárez, Luis (1999): Franco, crónica de un tiempo. Tomo I. El general de la Monarquía, la República y la Guerra Civil. S. 319.
  164. Stanley G. Payne: The Franco Regime, 1936–1975. S. 117.
  165. Stanley G. Payne: The Franco Regime, 1936–1975, S. 117–118.
  166. Thomas, Hugh (1977): The Spanish Civil War. ISBN 0-06-014278-2, S. 361.
  167. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares. S. 215–216.
  168. Suárez, Luis (1999): Franco, crónica de un tiempo. Tomo I. El general de la Monarquía, la República y la Guerra Civil. S. 328.
  169. Suárez, Luis (1999): Franco, crónica de un tiempo. Tomo I. El general de la Monarquía, la República y la Guerra Civil. S. 372.
  170. Santos, Juliá (1999): Víctimas de la guerra civil, Madrid, ISBN 84-8460-333-4.
  171. @1@2Vorlage:Toter Link/www.memoriahistocheeserica.org(Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven: La Memoria de los Nuestros (Spanisch), abgerufen am 21. Juli 2006)
  172. Alpert, Michael (1996): A New International History of the Spanish Civil War, S. 127.
  173. Solé i Sabaté, Josep María; Villarroya, Joan (2003): España en llamas. La guerra civil desde el aire. Madrid. ISBN 84-8460-302-4, S. 16–17.
  174. Solé i Sabaté, Josep María; Villarroya, Joan (2003): España en llamas. La guerra civil desde el aire. Madrid. ISBN 84-8460-302-4, S. 39.
  175. Hugh, Thomas: Der spanische Bürgerkrieg, Ullstein, Berlin 1962, S. 194. Siehe auch Die deutsch-spanischen Beziehungen 1933–39
  176. Hills, George (1975): Franco, el hombre y su nación, S. 250.
  177. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 207–209.
  178. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 195–197.
  179. Hills, George (1975): Franco, el hombre y su nación, S. 258.
  180. Thomas, Hugh (1977): The Spanish Civil War. ISBN 0-06-014278-2. S. 409.
  181. Thomas, Hugh (1977): The Spanish Civil War. ISBN 0-06-014278-2. S. 444.
  182. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 217–218.
  183. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 161.
  184. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 174.
  185. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 180.
  186. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 204.
  187. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 417, 425.
  188. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 194, 198, 223.
  189. Martínez Reverte, Jorge (2007): La batalla de Madrid. Barcelona. ISBN 978-84-8432-871-1, S. 24.
  190. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 207.
  191. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 210, 213.
  192. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 215.
  193. Suárez Fernández, Luis (1984): Francisco Franco y su tiempo. Tomo II. Generalísimo de la Guerra Civil. Madrid. ISBN 84-85993-05-5, S. 92.
  194. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 212–213.
  195. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 210.
  196. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 214.
  197. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 221.
  198. Juliá, Santos (1999). Un siglo de España. Política y sociedad, 120.
  199. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 222–223, 226.
  200. Suárez Fernández, Luis (1984): Francisco Franco y su tiempo. Tomo II. Generalísimo de la Guerra Civil, S. 95–97.
  201. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 227–228.
  202. Aróstegui, Julio (2006): Por qué el 18 de julio… Y después, S. 417–418.
  203. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 223–224.
  204. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 199–200.
  205. Thomas, Hugh (1977): The Spanish Civil War. ISBN 0-06-014278-2. S. 456.
  206. Suárez Fernández, Luis (1984): Francisco Franco y su tiempo. Tomo II. Generalísimo de la Guerra Civil, S. 100.
  207. Aróstegui, Julio (2006): Por qué el 18 de julio… Y después, S. 418.
  208. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 222–223.
  209. Stanley G. Payne (1987): The Franco Regime, 1936–1975. S. 127.
  210. Juliá, Santos (1997): España entre dos gobiernos (septiembre-noviembre 1936). ISBN 84-413-0437-8, S. 22.
  211. Hills, George (1975): Franco, el hombre y su nación, S. 257.
  212. Aróstegui, Julio (1997): La Guerra Civil. La ruptura democrática. Madrid. ISBN 84-7679-320-0, S. 72.
  213. Santos, Juliá (1999). Víctimas de la guerra civil, S. 120.
  214. Stanley G. Payne (1987): The Franco Regime, 1936–1975. S. 128.
  215. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 341.
  216. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 228.
  217. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 228–229.
  218. Tusell, Javier (2006): La evolución política de la zona sublevada. Madrid. ISBN 84-670-2026-1, S. 376–377.
  219. Thomas, Hugh (1977): The Spanish Civil War. ISBN 0-06-014278-2. S. 998–999.
  220. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 344.
  221. Thomas, Hugh (1977): The Spanish Civil War. ISBN 0-06-014278-2. S. 458.
  222. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 230.
  223. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 339.
  224. Tusell, Javier (2006): La evolución política de la zona sublevada, S. 379.
  225. Santos, Juliá (1999). Víctimas de la guerra civil, S. 119.
  226. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 230–232.
  227. Tusell, Javier (2006): La evolución política de la zona sublevada, S. 175.
  228. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 234.
  229. Thomas, Hugh (1977): The Spanish Civil War. ISBN 0-06-014278-2. S. 999.
  230. Thomas, Hugh (1977): The Spanish Civil War. ISBN 0-06-014278-2. S. 338–339.
  231. Casanova, Julián (2007): República y Guerra Civil. Vol. 8 de la Historia de España, dirigida por Josep Fontana y Ramón Villares, S. 313–317.
  232. Titelseite vom TIME magazine, vom 18. Oktober 1943.
  233. Stanley G. Payne (1987): The Franco Regime, 1936–1975. S. 123.
  234. Aróstegui, Julio (1997): La Guerra Civil. La ruptura democrática, S. 405–406.
  235. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 237.
  236. Thomas, Hugh (1977): The Spanish Civil War. ISBN 0-06-014278-2. S. 460–461.
  237. Jackson, Gabriel (1967) The Spanish Republic and the civil war 1931–1939.
  238. Payne, Stanley G. (1987). The Franco Regime. Madison, Wisconsin: University of Wisconsin Press. ISBN 0-299-11070-2. S. 627, 628.
  239. Eric Hobsbawm: The Age of Extremes: A History of the World, 1914–1991. S. 156 f.
  240. Stanley G. Payne (1987): The Franco Regime, 1936–1975. S. 57.
  241. Stanley G. Payne (1987): The Franco Regime, 1936–1975. S. 172.
  242. Stanley G. Payne (1987): The Franco Regime, 1936–1975. S. 234.
  243. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 238.
  244. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 239.
  245. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939. London. ISBN 0-297-84832-1, S. 150.
  246. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 177.
  247. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 171.
  248. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 255.
  249. Comín Colomer, Eduardo (1973): El 5º Regimiento de Milicias Populares. Madrid.
  250. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 177–183.
  251. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 191–192.
  252. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 208–215.
  253. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 222.
  254. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 223–226.
  255. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 228.
  256. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 229.
  257. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 263–273.
  258. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 277.
  259. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 277–284.
  260. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 296–299.
  261. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 237.
  262. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 237–238.
  263. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 302.
  264. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain: The Spanish Civil War 1936–1939, S. 315–322.
  265. Thomas, Hugh (1977): The Spanish Civil War. ISBN 0-06-014278-2. S. 820–821.
  266. Stanley Payne: The Spanish Civil War. Cambridge University Press, New York 2012, ISBN 0-521-17470-8, S. 110.
  267. Tremlett, Giles: Spain torn on tribute to victims of Franco. In: The Guardian, 1. Dezember 2003. Abgerufen am 2. März 2010.
  268. Fosas Comunes – Los desaparecidos de Franco. La Guerra Civil no ha terminado, El Mundo, 7. Juli 2002.
  269. Jackson, Gabriel. The Spanish Republic and the Civil War, 1931–1939. Princeton University Press. 1967. Princeton. S. 539.
  270. Nick Caistor: Spanish Civil War fighters look back, BBC News. 28. Februar 2003. Abgerufen am 2. März 2010.
  271. 'Camp Vernet' Website. Cheminsdememoire.gouv.fr, abgerufen am 21. Februar 2017 (französisch).
  272. Dokumentation auf der Webseite der Cité nationale de l’histoire de l’immigration.
  273. Pablo Neruda: The Poet’s Calling. Redpoppy.net, abgerufen am 2. März 2010.
  274. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 407.
  275. Moradiellos, Enrique (2000): La España de Franco (1939–1975). Política y sociedad. Madrid. ISBN 84-7738-740-0, S. 63.
  276. Stanley G. Payne (1997): El primer franquismo. Los años de la autarquía. Madrid. ISBN 84-7679-325-1, S. 24.
  277. Gil Pecharromán, Julio (2008): Con permiso de la autoridad. La España de Franco (1939–1975). Madrid. ISBN 978-84-8460-693-2, S. 45–46.
  278. Suárez Fernández, Luis (1984): Francisco Franco y su tiempo. Tomo II. Generalísimo de la Guerra Civil. S. 334–335.
  279. Preston, Paul (1995): Franco: A biography. S. 412.
  280. Suárez Fernández, Luis (1984): Francisco Franco y su tiempo. Tomo II. Generalísimo de la Guerra Civil, S. 352–357, 414.
  281. Suárez Fernández, Luis (1984): Francisco Franco y su tiempo. Tomo II. Generalísimo de la Guerra Civil, S. 414.
  282. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 413.
  283. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 415–417.
  284. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 419.
  285. Suárez Fernández, Luis (2011): Franco. Los años decisivos. 1931–1945. Barcelona. ISBN 978-84-344-1332-0, S. 131.
  286. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 423.
  287. Moradiellos, Enrique (2000): La España de Franco (1939–1975). Política y sociedad. Madrid. ISBN 84-7738-740-0, S. 63–64.
  288. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 425.
  289. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 430.
  290. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 435–436.
  291. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 437.
  292. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 440.
  293. Suárez Fernández, Luis (2011): Franco. Los años decisivos. 1931–1945, S. 161.
  294. Suárez Fernández, Luis (2011): Franco. Los años decisivos. 1931–1945, S. 164–165.
  295. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 444, 450.
  296. Moradiellos, Enrique (2000): La España de Franco (1939–1975). Política y sociedad, S. 64.
  297. Suárez Fernández, Luis (2011): Franco. Los años decisivos. 1931–1945, S. 157.
  298. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 448.
  299. Chronik für den 4. November 1940 chroniknet.de, wissenmedia GmbH (abgerufen 23. Juli 2008).
  300. Suárez Fernández, Luis (2011): Franco. Los años decisivos. 1931–1945, S. 164.
  301. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 450–451.
  302. Suárez Fernández, Luis (2011): Franco. Los años decisivos. 1931–1945, S. 170–171.
  303. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 456–457.
  304. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 458–459.
  305. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 460–461.
  306. Suárez Fernández, Luis (2011): Franco. Los años decisivos. 1931–1945, S. 172–173.
  307. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 470.
  308. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 469, 471.
  309. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 472–473.
  310. Suárez Fernández, Luis (2011): Franco. Los años decisivos. 1931–1945, S. 177.
  311. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 473.
  312. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 475.
  313. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 482–484.
  314. Suárez Fernández, Luis (2011): Franco. Los años decisivos. 1931–1945, S. 176.
  315. The Goebbels Diaries, ed. Louis P. Lochner (London, 1948), 25. Oktober 1940, S. 153.
  316. Reagan, Geoffrey (1992) Military Anecdotes. ISBN 0-85112-519-0. p. 51.
  317. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 505.
  318. Suárez Fernández, Luis (2011): Franco. Los años decisivos. 1931–1945, S. 186.
  319. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 508.
  320. Suárez Fernández, Luis (2011): Franco. Los años decisivos. 1931–1945, S. 188.
  321. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 514.
  322. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 515.
  323. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 523, 525.
  324. Suárez Fernández, Luis (2011): Franco. Los años decisivos. 1931–1945, S. 191.
  325. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 525–526.
  326. Richard Bassett: Hitler’s Spy Chief: The Wilhelm Canaris Mystery. Cassell, 2005, ISBN 978-0-304-36718-4, S. 200: „Franco’s position at Hendaye was totally influenced by Canaris“
  327. Moradiellos, Enrique (2000): La España de Franco (1939–1975). Política y sociedad, S. 67.
  328. Preston, Paul (1995): Franco: A biography, S. 33.
  329. Suárez Fernández, Luis (2011): Franco. Los años decisivos. 1931–1945, S. 201–202.
  330. Moradiellos (2000), S. 78–79.
  331. Moradiellos (2000), S. 74; 76.
  332. Moradiellos (2000), S. 77–78.
  333. Barciela, Carlos (2002). Guerra civil y primer franquismo (1936–1959). ISBN 84-8432-366-8. S. 339–340.
  334. Barciela (2002), S. 342–343.
  335. Zit. in: Michael Grüttner: Faschismus, Franquismus und Antisemitismus in Spanien, in: Vorurteil und Rassenhaß. Antisemitismus in den faschistischen Bewegungen Europas. Festschrift für Wolfgang Benz. Hg. von Hermann Graml u. a., Berlin 2001, S. 111.
  336. Franco lieferte den Nazis Juden-Listen auf 20min.ch.
  337. Alpert, Michael: Spain and the Jews in World War II. In: Jewish Historical Society. Band 42, 2009, S. 201–210, JSTOR:29780130.
  338. Akten beweisen: Franco wusste über Auschwitz Bescheid. 31. März 2010, abgerufen am 16. November 2012.
  339. Heine, Hartmut Heine (1983). La oposición política al franquismo. De 1939 a 1952. Barcelona. ISBN 84-7423-198-1, S. 237–251.
  340. Juliá, Santos (1999). Un siglo de España. Política y sociedad. Madrid. ISBN 84-95379-03-1. S. 168.
  341. Moradiellos (2000), S. 104.
  342. Moradiellos (2000), S. 107.
  343. Moradiellos (2000), S. 105.
  344. Moradiellos (2000), S. 106.
  345. Moradiellos (2000), S. 97.
  346. Roosevelt al embajador en España Norman Armour (1985), S. 96.
  347. The Franco Years: Policies, Programs, and Growing Popular Unrest. In: A Country Study: Spain. Library of Congress Country Studies.
  348. Laqueur, Walter (1996) Fascism: Past, Present, Future. Oxford-Universität. ISBN 0-19-509245-7. S. 13.
  349. De Meneses, Filipe Ribeiro (2001) Franco and the Spanish Civil War. Routledge. ISBN 0-415-23925-7. p. 87.
  350. Gilmour, David (1985) The Transformation of Spain: From Franco to the Constitutional Monarchy. Quartet Books. S. 7.
  351. Payne, Stanley (1999) Fascism in Spain, 1923–1977. University of Wisconsin Press. ISBN 0-299-16564-7. S. 476.
  352. Payne, Stanley (1999) Fascism in Spain, 1923–1977. Univ. of Wisconsin Press. ISBN 0-299-16564-7. pp. 347, 476.
  353. Moradiellos (2000), S. 108.
  354. Moradiellos (2000), S. 98–99.
  355. Moradiellos (2000), S. 109.
  356. Roman (27. Oktober 2007). „Spain frets over future of flamenco.“ Associated Press.
  357. Hadas (1992) S. 191–206.
  358. Gazeta histórica: Referencia: Páginas TIFF. Boletín Oficial del Estado. Archiviert vom Original am 12. Oktober 2007.
  359. 4862 – 17 julio 1954 – B.O. del E. – Núm. 198. Boletín Oficial del Estado. Archiviert vom Original am 26. Juni 2008.
  360. Payne, Stanley G. (1997). l primer franquismo. Los años de la autarquía. Madrid, ISBN 84-7679-325-1, S. 106.
  361. Moradiellos, Enrique (2000). La España de Franco (1939–1975). Política y sociedad. Madrid: Síntesis. ISBN 84-7738-740-0. S. 101.
  362. Moradiellos (2000), S. 118.
  363. Spanien: Diktator Franco wollte Atombombe bauen (Memento vom 21. November 2015 im Internet Archive) auf diepresse.com.
  364. Payne (1997), S. 131–132.
  365. Moradiellos (2000), S. 100–101.
  366. Moradiellos (2000), S. 102.
  367. Moradiellos (2003), S. 137.
  368. Barciela, López, Melgarejo y Miranda (2001), S. 157.
  369. Barciela, López, Melgarejo y Miranda (2001), S. 271–272.
  370. Moradiellos (2000), S. 138.
  371. Moradiellos (2003), S. 138.
  372. Barciela, López, Melgarejo y Miranda (2001), S. 146.
  373. Moradiellos (2000), S. 147.
  374. Moradiellos (2003), S. 147–148.
  375. Barciela, López, Melgarejo y Miranda (2001), S. 340–345.
  376. Moradiellos (2000), S. 157.
  377. Mateos, Abdón; Soto, Álvaro (1997). El final del franquismo, 1959–1975. La transformación de la sociedad española. Madrid: Historia 16-Temas de Hoy. ISBN 84-7679-326-X. S. 81.
  378. Moradiellos (2000), S. 158–159.
  379. Moradiellos (2000), S. 158.
  380. Moradiellos (2000), S. 164–165.
  381. Moradiellos (2000), S. 165.
  382. Moradiellos (2000), S. 165–167.
  383. Barciela, López, Melgarejo y Miranda (2001), S. 338.
  384. Moradiellos (2000), S. 167.
  385. Moradiellos (2003) S. 161–162.
  386. Preston (2004), S. 789.
  387. Walther L. Bernecker: Spaniens Geschichte seit dem Bürgerkrieg. ISBN 978-3-406-42684-1, S. 193..
  388. Moradiellos (2000), S. 159–160.
  389. Preston, Paul (2004): Juan Carlos: A People’s King, S. 808.
  390. Moradiellos (2000), S. 174–175.
  391. Preston, Paul (2004): Juan Carlos: A People’s King, S. 810.
  392. Preston, Paul (2004): Juan Carlos: A People’s King, S. 812.
  393. Moradiellos (2000), S. 179–180.
  394. Preston, Paul (2004): Juan Carlos: A People’s King, Kapitel: 28. El largo adiós: 1969–1975.
  395. Bachoud, Andrée (2000): Franco, Kapitel 14. Agonía del franquismo y muerte de Franco.
  396. Bachoud, Andrée (2000): Franco, S. 459.
  397. Preston, Paul (2004): Juan Carlos: A People’s King, S. 832.
  398. Ein Putschist mit demokratischem Abgang: Pinochet – Massenmörder oder Chiles Retter? auf nzz.ch.
  399. Moradiellos (2000), S. 183–184.
  400. Preston, Paul (2004): Juan Carlos: A People’s King, S. 836.
  401. Bachoud, Andrée (2000): Franco, S. 474.
  402. Martin Evans: Algeria : France’s undeclared War, Oxford, 2012 S. 291.
  403. Le Rouge et le noir (französische Dokumentation zu Renaud Séchan), 2014.
  404. Pamyatnik sovetskim dobrovoltsam. (Nicht mehr online verfügbar.) Russisches Außenministerium (offizielle Seite), archiviert vom Original am 10. Juli 2009; abgerufen am 28. September 2015 (russisch).
  405. Stanley G. Payne (1987): The Franco Regime, 1936–1975. S. 531.
  406. Hoffman, Paul: Spanish press curbs indicated in delays, The New York Times, 29. April 1963. 29. April 1963. Abgerufen am 23. Mai 2010.
  407. Hoffmann, Paul: Franco defends execution of Red, The New York Times, 20. April 1963. 21. April 1963. Abgerufen am 23. Mai 2010.
  408. Paul Hofmann: Franco Sends Message On Peace to Khrushchev, The New York Times, 28. Januar 1964. 29. April 1963. Abgerufen am 23. Mai 2010.
  409. Posol Sovetskogo Soyuza (Russian) Ediciones Rusas Mediana, S.L., „Комсомольская правда в Испании“. 2007. Archiviert vom Original am 27. August 2011.
  410. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain. Penguin Books. S. 138.
  411. Beevor, Antony (2006): The Battle for Spain. S. 126.
  412. Cary Nelson (2002): The Wound and the Dream: Sixty Years of American Poems about the Spanish Civil War. Chicago.
  413. Cary Nelson (2002): The Wound and the Dream: Sixty Years of American Poems about the Spanish Civil War, S. 112.
  414. Emmet Kennedy: Diplomatic History (veröffentlicht 2012), S. 237–260.
  415. David S. Brown (2008): Richard Hofstadter: An Intellectual Biography, S. 42–43.
  416. Andrew N. Buchanan (2009): Washington’s ‘silent ally’ in World War II? United States policy towards Spain, 1939–1945. Journal of Transatlantic Studies, S. 93–117.
  417. Trudy Alexy (1993): The Mezuzah in the Madonna’s Foot, S. 154–155.
  418. John P. Willson, Carlton J. H. Hayes (1972): Spain, and the Refugee Crisis, 1942–1945. American Jewish Historical Quarterly, S. 99–110.
  419. New York Times: Nixon Asserts Franco Won Respect for Spain, 21. November 1975, S. 16.
  420. A morte de Franco (spanisch)
  421. Un error médico provocó la muerte de Franco auf 20minutos.es (spanisch)
  422. Preston, Paul (2004): Juan Carlos: A People’s King, S. 807–839.
  423. Preston, Paul (2004): Juan Carlos: A People’s King, S. 842.
  424. Ex-Diktator verstoßen: Franco kein Ehrenbürger mehr. 29. Juni 2009, abgerufen am 5. Juli 2011: „Im nordspanischen Santander wurde im Dezember das landesweit letzte Reiterstandbild des Generals abgebaut, ein Standbild Francos ohne Pferd ist nur noch in der spanischen Exklave Melilla in Marokko zu sehen.“
  425. Antonio Pineda: La secta que santificó a Franco (Die Sekte, die Franco heiligsprach), in Vice España vom 12. November 2014 , abgerufen am 2. März 2018
  426. Ex-Diktator verstoßen: Franco kein Ehrenbürger mehr. 29. Juni 2009, abgerufen am 5. Juli 2011: „Die spanische Hauptstadt Madrid hat dem einstigen Diktator Francisco Franco posthum sämtliche Ehrentitel aberkannt.“
  427. Spanien: Ex-Diktator Franco verliert Madrider Ehrentitel. 29. Juni 2009, abgerufen am 5. Juli 2011: „Vor Madrid hatten bereits 14 andere Städte dem Ex-Diktator ihre Ehrentitel aberkannt.“
  428. Madrid tauscht 52 Straßennamen mit Bezug zur Franco-Zeit aus 29. April 2017, abgerufen am 1. Mai 2017
  429. Spanien billigt Umbettung Francos. In: ZDF heute. 13. September 2018, archiviert vom Original am 20. April 2019;.
  430. Spanisches Gericht erlaubt Exhumierung des Diktators Francisco Franco, ZEIT ONLINE 24. September 2019.
  431. La familia acude a la exhumación con una bandera preconstitucional y grita “¡Viva Franco!” In: El País. 25. Oktober 2019, ISSN 1134-6582 (spanisch, elpais.com [abgerufen am 30. Oktober 2019]).
  432. Natalia Junquera, Carlos E. Cué: España levanta la losa de Franco. In: El País. 25. Oktober 2019, ISSN 1134-6582 (elpais.com [abgerufen am 28. Oktober 2019]).
  433. Andrée Bachoud: „Franco“. Barcelona, 2000.
  434. Super-libris of Franco, Francisco (1892–1975). In: Ex-libris Database. Royal Library (Madrid), abgerufen am 6. Mai 2013 (spanisch).
  435. Briefer on the Philippine Legion of Honor. In: Official Gazette of the Republic of the Philippines. Gov.ph, abgerufen am 13. April 2013.
  436. Rezension durch Antonio Cazorla Sánchez.
  437. Und er war doch ein Diktator. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 23. Juni 2015, S. 6.

Anmerkungen

  1. Die Diktatur Francos begann de jure erst 1939, de facto aber schon mit der Anerkennung seiner Regierung im November 1936 durch das nationalsozialistische Deutsche Reich und das faschistische Königreich Italien.
  2. Franco war von 1936 bis 1947 Diktator des spanischen Staates. Da die Zweite Spanische Republik de facto schon 1936 endete, wird dieser Zeitabschnitt historisch eher zum 1947 wiedererrichteten Königreich Spanien gezählt.
  3. Sein vollständiger Titel lautete: por la gracia de Dios, Caudillo de España y de la Cruzada.
  4. Obwohl sehr wenig Indizien auf eine angebliche jüdische Herkunft Francos deuten (siehe Geschichte der Juden in Spanien den Abschnitt Jüdisches Leben in Spanien von 1492 bis zur Gegenwart) gibt es keine klaren Beweise, die dies bislang widerlegen konnten.
  5. In den Jahren 1932, 1933 und im Februar 1936 wurde Franco nicht befördert, sondern degradiert.
  6. Laut einer anderen Quelle waren es etwa 14.000 Fremdenlegionäre und 500 Tonnen Material.
VorgängerAmtNachfolger
Staatspräsident Manuel Azaña y Díaz
(Spanischer Bürgerkrieg)
Staatsoberhaupt Spaniens
1936/39–1975
König Juan Carlos I.
Juan Negrín
(Spanischer Bürgerkrieg)
Ministerpräsident Spaniens
1938–1973
Luis Carrero Blanco
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.