Architektur-Glossar
In diesem Architektur-Glossar sind Fachbegriffe aus dem Bereich der Architektur gesammelt.
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Nicht in dieses Glossar aufgenommen wurden Bezeichnungen für Werkzeuge, für Möbel und für Baustile, sowie Fachbegriffe aus den Bereichen Siedlungswesen, Tiefbau, Ausschreibungswesen, Katasterwesen, Baumanagement und Baurecht. Auch Handwerksberufe im Bauwesen sowie die Berufsorganisationen, Konferenzen und Fachzeitschriften der Architekten sind ausgespart.
Begriffe aus der Garten- und Landschaftsarchitektur sind nur berücksichtigt, wenn sie sich auf Bauwerke beziehen.
Nicht aufgenommen wurden ferner Fachbegriffe aus dem Festungsbau. Für diese siehe: Liste von Fachbegriffen im Festungsbau.
Glossar
A
- Aasdach
- Skandinavischer Blockhausbau: Eine Dachkonstruktion, bei der die Dachhaut nicht von Sparren, sondern von vielen eng aneinanderliegenden Pfetten getragen wird. Vgl. Sparrenpfette.
- Aaskopf
- Siehe Bukranion.
- Abakus
- Antike: Eine viereckige Platte, insbesondere die quadratische Deckplatte, die das Kapitell nach oben hin beschließt. Auf dem Abakus ruht meist der Architrav.
- Abbinden
- Siehe Erstarren.
- Abdichtmittel
- Stoffe zur flächigen Abdichtung, etwa gegen Regenwasser oder Erdfeuchte.
- Abdichtung
- Siehe Bauwerksabdichtung, Dachabdichtung, Fugenabdichtung.
- Abfasung
- Die Abschrägung einer andernfalls scharfen Bauteilkante.
- Abgasanlage
- Siehe Schornstein, Saugzug.
- Abgehängte Decke
- Eine Leichtbaudecke, die unter den Dachstuhl oder die eigentliche Rohdecke gehängt wird. Zur Trittschalldämmung oder zur Verringerung großer Raumhöhen.
- Abgratung
- Bearbeitung von Holzbauteilen: Das Entfernen eines überstehenden Endes.
- Abhänger
- Siehe Direktabhänger.
- Abhängling
- Auch Hängezapfen: Im Gewölbebau ein herabhängender Schlussstein, oft in Form eines Zapfens oder eines Knaufes.
- Ablauf
- Verschiedene Bedeutungen: 1. In der Gebäudeentwässerung das oberste Element, das das Abwasser aufnimmt und in die Anschlussleitung führt. Vgl. Geruchsverschluss. 2. Auch Apophyge, Apophysis, Apothesis: Eine kurvige konkave Verbindung zu einem vorspringenden oberen Bauteil.
- Abluftfassade
- Eine Fassade, die so konstruiert ist, dass sie als Klimaanlage funktioniert. Zwischen einer geschlossenen Isolierverglasung und einer Innenfassade strömt dabei immer eine vorgewärmte Luft.
- Absteckung
- Die Übertragung und Kennzeichnung von planerisch bestimmten Abmessungen und geometrischen Punkten auf ein Grundstück.
- Absturzsichernde Verglasung
- Vertikalverglasungen, Glasbrüstungen und Ähnliches, das in ein Gebäude eingebaut wird, um das seitliche Abstürzen von Personen zu verhindern.
- Abtei
- Ein Kloster, dem ein Abt oder eine Äbtissin vorstehe. Keine einheitliche Bauweise.
- Achse
- Eine gedachte Gerade, die durch ein Gebäudeensemble, einen Baukörper, ein Bauteil oder raumbildende Grünstrukturen und Gewässer gezogen werden kann und als Gestaltungs- und Ordnungsmittel benutzt wird.
- Ädikula
- Antike: ein kleines Bauwerk oder Bauteil, z. B. ein Lararium, ein Grabmal, ein kleiner Tempel, ein Aufbau zur Bewahrung eines Standbildes oder die Umrahmung einer Nische oder Fensters mit einem kleinen Dach oder Giebel.
- Achsknick
- Mittelalterliche Kirchenbauten: Ein Knick in der Längsachse von Langhaus und Chor, der daher rührt, dass die Ostung beider Teile nicht am selben Tag vorgenommen wurde.
- Achtort
- Gotik: Ein Proportionsschlüssel.
- Adyton
- Griechische Antike: Ein türloser, unzugänglicher Rückraum der Cella eines Tempels.
- Agadir
- Nordafrika: Ein burgartig ausgebautes Speicher- und Lagergebäude. Vgl. Ksar.
- Agdal
- Nordafrika, historisch: eine Parkanlage mit zentralem Wasserbecken.
- Agora
- Antikes Griechenland: Zentraler Fest-, Versammlungs- und Marktplatz einer Stadt, ein kennzeichnendes Element der Polis.
- Agraffe
- Ein architektonisches Ornament, das in einem Bogenscheitel als speziell gestalteter Schlussstein eingefügt wird.
- Ähre
- Renaissance: Ein Pflanzenornament, das die Turm- oder Giebelspitze eines Profanbaus ziert.
- Aigikranion
- Siehe Bukranion.
- Aithusa
- Griechische Antike: Eine offene, mit Säulen versehene Vorhalle vor einem Haus.
- Ajimez
- Maurischer Stil: Ein Zwillingsfenster; vgl. Biforium.
- Akanthus
- Ein Pflanzenornament, stilisierte Darstellung der gleichnamigen Pflanzenart. Charakteristisches Element u. a. der korinthischen Kapitelle.
- Akroterion
- Auch Akroter: Antike: Ein verzierendes Element am Giebelfirst. Bei entsprechenden Elementen an den Giebelecken spricht man von einem Eckakroter.
- Akustik-Deckensegel
- Ein an die Raumdecke montierter Schallabsorber, der zur Enthallung eines Raumes dient.
- Alcaicería
- Spanien, historisch: Ein Markt für Luxuswaren, in Säulengängen rund um einen Innenhof untergebracht.
- Alemannisches Fachwerk
- Teilweise in Frage gestellte Bezeichnung für Oberdeutsches Fachwerk. Kennzeichen: Rähmbauweise mit weitem Ständerabstand, durchlaufende Sturz- und Brustriegel und darin eingespannte Fenster und Bohlendeckenlagen.
- Alfiz
- Islamischer Raum, traditionell: Ein dekorativer rechteckiger Rahmen rund um eine gewölbte Wandöffnung.
- Alkoven
- Eine Bettnische. Oft verschließbar.
- Allgäuer Fenster
- Allgäu, historisch: Ein mit horizontalen Sprossen dreigeteiltes Fenster, das im mittleren Teil ein Fenster („Ruckerfenster“) enthält, das separat geöffnet werden kann.
- Almhütte
- Auch Alphütte, Kaser: Eine almwirtschaftliche Hütte (Wohn- und Stallgebäude).
- Alpiner Einhof
- Auch Einhof, Eindachhof: Alpenraum: Ein Bauernhof, in dem alle Teile in einem Gebäude untergebracht sind.
- Altan
- Siehe Söller.
- Altarschranke
- Siehe Chorschranke.
- Altarumgang
- Siehe Opfergang.
- Altenburger Vierseithof
- Altenburger Land, historisch: Ein Vierseithof mit bestimmten typischen Bauelementen (u. a. Laubengängen und Bohlenstuben mit Umgebinde).
- Altfriesisches Bauernhaus
- Friesland, historisch: Ein kleines Wohnstallhaus.
- Althamburger Bürgerhaus
- Auch Althamburger Kaufmannshaus: Hamburg, historisch: Ein Haustyp mit hoher Diele im Zentrum und langgestreckter Form, die zugleich Straße und Fleet erreicht.
- Altneubau
- DDR: Bezeichnung für ein in der Nachkriegszeit errichtetes viergeschossiges städtisches Wohnhaus.
- Ambo
- Christliche Kirchen: Ein etwas erhöhter Ort mit Bücherständer, von dem während des Gottesdienstes aus sakralen Texten vorgelesen wird.
- Amphiprostylos
- Griechische Antike: Ein Tempel mit Säulenreihen vor und hinter der Cella.
- Amphitheater
- Römische Antike: Ein meist unbedachtes Rundtheater mit rund oder oval angelegter Arena und darum angelegten, stufenweise ansteigenden Sitzreihen.
- Anathyrosis
- Auch Anathyrose: Antike: Eine technische Bearbeitung von Anschlussflächen zwischen Werksteinen.
- Andron
- Griechische Antike: Das repräsentative und öffentliche Männergemach eines Wohnhauses. Vgl. Oikos.
- Anfallsgebinde
- Dachkonstruktion: Ein Gebinde, das den Anfallspunkt berührt.
- Anfallsparren
- Dachkonstruktion: Die Sparren, die den Anfallspunkt berühren.
- Anfallspunkt
- Dachkonstruktion: Ein Punkt der Firstlinie, an der drei oder mehr Dachflächen zusammenstoßen.
- Angelner Dreiseithof
- Angeln (Schleswig-Holstein), historisch: Eine Hofform, bei der zwei Wirtschaftsgebäude einander gegenüber liegen, während das oft im bürgerlichen Stil gehaltene Wohnhaus die Rückseite des Hofes bildet.
- Anhydritestrich
- Eine Estrichart, die unter anderem Anhydritbinder enthält und besonders schnell verlegefertig ist, aber wenig Feuchtigkeitsbelastung verträgt.
- Anker
- Ein Bauteil zur zugsicheren Verbindung (Verankerung) von Bauteilen. Beispiele: Mauer-, Zug-, Giebelanker.
- Ankerschiene
- Ein stählernes C-Profil, das in Beton eingebaut bzw. eingegossen wird. In den Schlitz des Profils können Spezialschrauben (Ankerschrauben) eingelegt werden.
- Anlauf
- Eine konkav gekrümmte Profilierung am Übergang zweier unterschiedlich weit vorstehender Bauteile.
- Anmutung
- Der erste Eindruck, den ein räumlich komplexer Zusammenhang im Betrachter bewirkt (z. B. hell, dunkel, frei, beengt, schön, hässlich).
- Annex
- Ein niedriger Anbau an ein Gebäude.
- Anschlag
- Die Befestigung einer Tür oder eines Fensters (innen, außen, links, rechts). Beim Stumpfanschlag ist die Maueröffnung so glatt, dass das bewegliche Element in beliebiger Tiefe eingesetzt werden kann.
- Anschlagtür
- Auch Schwenktür: Eine Tür, deren Türflügel an einer Seite angeschlagen (mit einem Scharnier befestigt) ist. Siehe auch Öffnungsrichtung von Türen. Gegensätze: Schiebetür, Klapptür.
- Anschlusskanal
- Eine Abwasserleitung von der Grundstücksgrenze bis zum öffentlichen Straßenkanal.
- Ansicht
- Planung und Darstellung von Bauten: Eine Zeichnung, die wiedergibt, wie eine Seite des Bauwerks frontal aussieht. Vgl. Grundriss.
- Anstrich
- Malerhandwerk: Das Beschichten der Oberfläche eines Bauteils mit Anstrichmittel. Erfolg meist durch Streichen oder Rollen.
- Anstrichmittel
- Ein Beschichtungsstoff, der einen physikalisch trocknenden oder chemisch härtenden Anstrich ergibt. Besteht u. a. aus Binde-, Farb- und Lösungsmittel.
- Anta
- Portugal: Eine Form von Dolmen (Megalithanlagen).
- Ante
- Griechische und römische Antike: eine vorgezogene Mauerzunge; bei einem Tempel die verlängerte Seitenwand der Cella.
- Antefix
- Auch Stirnziegel: Antike: Ein verzierter Dachziegel, der an der untersten Ziegellage der Traufe angebracht ist.
- Antenkapitell
- Der obere Abschluss eines Antenpfeilers.
- Antenpfeiler
- Die als Pfeiler gestaltete Stirn einer Ante. Kann eine andere Quaderschichtung aufweisen als die anschließende Wand.
- Antentempel
- Griechische Antike: Ein einfacher Tempel, der nur aus einer Cella und einer Vorhalle (Pronaos) besteht. Die Vorhalle wird aus den Anten und zwei dazwischen angeorgneten Säulen gebildet.
- Antepagment
- Antike: Die verzierte Zarge einer Maueröffnung.
- Anthemion
- Auch Anthemienfries: Griechische Antike: Ein Friesband, das sich aus Lotosblüten und Palmetten im Wechsel zusammensetzt.
- Antichambre
- Ein als Warteraum dienendes Vorzimmer in einem Schloss.
- Antikdielen
- Parkett- und Dielenböden aus gealtertem Holz, das meist aus alten Scheunen und Gehöften stammt.
- Anulus
- Säulen der dorischen Ordnung: Eine Rille am Kapitell. Am Übergang vom Säulenhals (Hypotrachelion) zum Echinus sind meist mehrere Anuli angebracht. Vgl. Scamillus.
- Apodyterion
- Auch Apodyterium: Antike: Ein An- und Auskleideraum in einem öffentlichen Bad.
- Apotropaion
- Auch Apotropäum: Ein meist an der Außenwand angebrachter magischer Gegenstand oder ein Bild zum Schutz gegen böse Kräfte.
- Appartement
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Wohnung. 2. Schlösser der Renaissance und des Barock: eine funktional zusammengehörige Folge von Räumen.
- Appenzeller Bauernhaus
- Appenzellerland (Schweiz), traditionell: Eine bäuerliche Hofform mit charakteristischen Fensterbändern.
- Apsis
- Kirchenbauten: Ein im Grundriss meist halbkreisförmiger oder polygonaler Raumteil, der sich an den Chorraum anschließt.
- Apsiskalotte
- Kirchenbauten: Die gerundete, halbkuppelartige Wölbung einer Apsis.
- Apsiskirche
- Ein Grundrisstyp im mittelalterlichen Dorfkirchenbau, mit halbrunder Apsis, eingezogenem Chor und Langhaus, oft auch mit schiffsbreitem Westbau. Vgl. Apsissaal, Chorturmkirche.
- Apsissaal
- Ein Grundrisstyp im mittelalterlichen Dorfkirchenbau, bestehend nur aus einem einschiffigen Langhaus und einer abschließenden Apsis.
- Aquädukt
- Seit der Antike: Ein Bauwerk zum Transport von Wasser.
- Arabeske
- Ein Rankenornament.
- Arbeitsfuge
- Eine Trennlinie innerhalb von Bauteilen. Eine Arbeitsfuge entsteht z. B., wenn Betonbauteile nebeneinander gearbeitet werden.
- Architekt
- Diejenige Person, die für die Gestaltung und Genehmigung von Bauten, sowie oft auch für die Planungen für die Baustelle zuständig ist. Vgl. Bauunternehmer, Bauingenieur, Baumanager, Landschaftsarchitekt, Innenarchitekt.
- Architekturtheorie
- Die theoretische Fundierung des Handelns und der Rolle der Architekten sowie der Inhalte und Ausdrucksformen der Architektur selbst.
- Architrav
- Antikes Griechenland: Horizontalbalken, der auf einer Stützenreihe ruht. Meist handelt es sich um den Hauptbalken, der den Oberbau trägt.
- Archivolte
- Romanik, Gotik: Die in Bänder gegliederte Stirn- und Innenseite eines Bogens, besonders eines Portals.
- Arkade
- 1. Ein von Pfeilern oder Säulen getragener Bogen. 2. Eine Bogenreihe, eine Abfolge mehrerer Arkaden.
- Arkadenhof
- Ein von oft mehrgeschossigen Arkaturen umgebener Innenhof.
- Arkosolium
- Auch Arkosol: Eine Grabform in Felsen und Katakomben, bei der Raum für den Leichnam im unteren Teil einer bogenförmig überspannten Nische liegt.
- Armatur
- Sanitärtechnik, Anlagenbau: Ein Absperrhahn, zum Beispiel ein Wasserhahn.
- Armierung
- Siehe Bewehrung.
- Armierungsgewebe
- Ein Glasfasergewebe, das verwendet wird, um Putzschichten gegen Risse zu schützen.
- Artesonado
- Spanien, historisch: Eine kunstvoll mit geometrischen Mustern verzierte Raumdecke.
- Artikularkirche
- Slowakei, historisch: Ein protestantischer Kirchenbau, der bestimmten baulichen Vorschriften (kein Turm, keine Verwendung von Steinen, Ziegeln oder Metallnägeln) genügen musste.
- Asbestzement
- Siehe Faserzement.
- Asphalt
- Ein aus Bitumen und Gesteinskörnung gemischtes wasserfestes Material, das außer im Straßenbau teilweise auch im Hausbau verwendet wird.
- Astrippe
- Mittelalterlicher Gewölbebau: Ein gekrümmtes Bauteil aus Naturstein (Rippe), das mit Ästen und Aststümpfen verziert ist.
- Astronomischer Turm
- Auch mathematischer Turm: Historisch: Eine andere Bezeichnung für eine Sternwarte.
- Astwerk
- Spätgotik, Renaissance: Ein Ornament, das knorrige, verschlungene, blattlose Äste darstellt.
- Astylos
- Antike: Ein einfacher Antentempel ohne Säulen zwischen den Anten.
- Atalaya
- Spanien, historisch: Ein Wach- und Signalturm aus islamischer Zeit.
- Äthiopische Rundkirche
- Äthiopien: Ein runder Kirchenbau
- Atlant
- Eine Stütze in Form einer oft überlebensgroßen, männlichen muskulösen Figur, die anstelle einer Säule angebracht ist, um bestimmte Bauglieder wie Gebälk oder Konsolen zu tragen.
- Atmende Wand
- Die Vorstellung, dass eine Wand „atmen“ müsse, gilt heute als obsolet.
- Atrium
- Römische Antike: Ein zentraler Raum in einem (Wohn-)Haus. Der als Aufenthaltsraum für die Familie dienende Raum erhielt Licht über eine Öffnung im Dach.
- Atriumhaus
- Römische Antike: Ein Wohnhaus mit einem Atrium.
- Attika
- Eine wandartige Erhöhung der Außenwand über den Dachrand hinaus, zur Verdeckung des Daches.
- Attische Basis
- Griechische Antike: Eine Säulenbasis, die aus zwei konvexen Wulsten (Torus) und einer dazwischen liegenden Hohlkehle (Trochilus) besteht.
- Aufenthaltsraum
- Ein Raum innerhalb einer Wohnung oder eines Gebäudes, der für einen längeren Aufenthalt von Menschen geeignet ist (z. B. Wohn-, Schlafräume, Küchen).
- Auflager
- Statik: Die Grundlage, auf der eine Last ruht.
- Auflattdämmung
- Dachisolierung: Eine Variante der Aufsparrendämmung, bei der die Dämmung nicht nur über den Sparren, sondern auch über der Dachlattung liegt.
- Aufmaß
- Das Ausmessen und Aufzeichnen eines bestehenden Gebäudes oder Bauwerks.
- Aufriss
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Grundriss. 2. Eine Zeichnung von der Seitenansicht eines Gebäudes.
- Aufschluss
- Eine Prüfung des Aufbaus des Baubodens. Der Aufschluss ist Teil der Bodenuntersuchung, die für die Planung eines Bauwerks die Grundlage darstellt.
- Auftritt
- Auch Trittstufe: Diejenige Fläche einer Treppenstufe, auf die „aufgetreten“ wird. Im Gegensatz dazu steht die Setzstufe.
- Aufschnüren
- Zimmerhandwerk: Das Auftragen eines Profils auf einen Reißboden.
- Aufsteigende Feuchte
- Eine vom Boden her nach oben ziehende Wasseraufnahme in kapillar leitfähigen Bauwerkstoffen in Mauern oder Fußböden. Wird durch eine kapillarbrechende Schicht oder eine Horizontalsperre idealerweise verhindert.
- Aufzugsanlage
- Auch Aufzug, Fahrstuhl, Lift: Eine Anlage, mit der Personen oder Lasten in einer beweglichen Kabine oder Ähnlichem in vertikaler oder schräger Richtung zwischen zwei oder mehreren Ebenen transportiert werden können.
- Aula
- Ein Versammlungsraum in einer Schule oder Universität.
- Ausgefachtes Feld
- Siehe Gefach.
- Ausgeschiedene Vierung
- Kirchenbau: Eine Vierung, die durch Vierungsbögen und Vierungspfeiler gegen Langhaus, Querhausarme und Chor optisch abgegrenzt ist.
- Aushub
- Das Erdreich, das durch Ausheben einer Baugrube entsteht.
- Auskragung
- Das Vorspringen oder Hinausragen eines Bauteils über die Baufluchtlinie oder aus der Kubatur über die Grundfläche des Gebäudes hinaus. Beispiele: Erker, Balkone, hervorstehende Obergeschosse bei Rähmbauweise.
- Auslucht
- Auch Utlucht: Ein Erker, der ebenerdig erbaut ist. Ist der vorspringende Teil ebenso hoch wie der gesamte Baukörper, spricht man nicht von einer Auslucht, sondern von einem Risalit.
- Ausschalen
- Das Entfernen der Schalbretter von einer fertig ausgehärteten Betonkonstruktion.
- Außenabdichtung
- Eine außen am Gebäude, vor allem am Keller, angebrachte Dichtung gegen Feuchtigkeit.
- Außenanlage
- Die nicht überbauten Flächen des Grundstücks. Sie nehmen u. a. Grünbereiche und Wege auf und erlauben es dem Regenwasser, frei zu versickern.
- Außenkeller
- Ein Keller, der sich nicht unterm Gebäude befindet, sondern separat angelegt wird. Historisch oft zur kühlen Lagerung von Lebensmitteln.
- Außentür
- Auch Eingangstür, Hauseingang, Haustür: Ein verschließbar Zugang von einem Gebäude ins Freie.
- Außenwand
- Die schützende Hülle, die den Innenraum vom Außenraum scheidet.
- Außenwandbegrünung
- Siehe Fassadenbegrünung.
- Aussichtsturm
- Auch Aussichtswarte, Beobachtungsturm: Ein Bauwerk oder Teil eines Bauwerks, dessen Zweck darin besteht, Besuchern eine reizvolle Aussicht zu verschaffen. Vgl. Aussichtspunkt.
- Aussparung
- Eine Öffnung in einer Decke oder Wand, durch welche Kabel und Leitungen geführt werden sollen.
- Aussteifen
- Ein Bauwerk erhält dadurch einen sicheren Stand, dass ihm Bauteile einverleibt werden, die aussteifende Wirkungen haben.
- Auszugshaus
- Auch Austragshaus, Ausziehhaus, Ausgedingehaus, Auszügler, Nahrungshaus, Korbhaus, Stöckli, Ellerhaus, Altenteil: Ein auf einer Hofstätte für die Altbauern errichtetes kleineres Gebäude.
- Automatiktür
- Eine Tür, die sich ohne Anfassen durch den Benutzer selbstständig schließt und/oder öffnet.
- Auvergnatische Pyramide
- Auvergne: Eine Bauweise romanischer Kirchen, bei denen die Elemente rund um den Chor stufenartig übereinander geschichtet sind.
- Avantcorps
- Siehe Risalit.
- Avant-cour
- Der Vorhof eines Schlosses.
- Axonometrie
- Ein in der Architektur häufig verwendetes Verfahren der darstellenden Geometrie, bei dem eine Parallelprojektion (keine Zentralprojektion mit Fluchtpunkt) vorgenommen wird.
B
- Backstein
- Auch Mauerziegel, Ziegelstein: Ein aus keramischem Material künstlich hergestellter Stein, der zum Mauerwerksbau genutzt wird. Vgl. Lehmziegel.
- Back-to-Back House
- Großbritannien, 19. Jahrhundert: Ein Typ von Wohnhäusern, von denen je zwei eine gemeinsam Rückwand haben.
- Bahareque
- Lateinamerika, vorindustriell: Eine Pfostenbauweise, dem europäischen Holzfachwerk ähnelnd.
- Bai Sema
- Thailand: Ein Grenzstein zur Markierung des geheiligten Bereiches in einem buddhistischen Tempel (Wat).
- Balatum
- Ein 1928 eingeführter Fußbodenbelag aus Kautschuk-getränkter Wollfilzpappe.
- Baldachin
- Überdachung eines anderen architektonischen Elements, etwa eines Denkmals.
- Balken
- Verschiedene Bedeutungen. 1. Ein tragendes Element in der Baukonstruktion, meist aus Holz, Stahl oder Stahlbeton. Balkenarten werden auch nach ihrer Funktion unterschieden; Beispiele: Träger, Riegel, Pfette, Sparren, Strebe, Sturz. 2. Baustatik: Ein Bauteil, das im Unterschied zum Stab senkrecht zu seiner Längsachse belastet wird.
- Balkenkopf
- Das Ende eines Holzbalkens. Wird gelegentlich mit Verzierungen versehen.
- Balkenlage
- Die tragende Konstruktion einer Holzbalkendecke.
- Balkentreppe
- Eine Treppe, bei der die Trittstufe auf einem Träger (Holm) aufliegt.
- Balkon
- Eine Plattform vor der Gebäudefassade. Der Balkon liegt über dem Geländeniveau auf Konsolen oder Trägern, die aus dem Baukörper herausragen, und wird von einer Brüstung oder einem Geländer eingefasst.
- Ballhaus
- Europäische Fürstenhöfe, 15.–17. Jahrhundert: Ein Gebäude, in dem die (Tennis-ähnliche) Ballsportart Jeu de Paume gespielt werden kann.
- Ballsaal
- Auch Redoute: Ein repräsentativer großer Raum, in dem Tanzbälle abgehalten werden.
- Baluster
- Die niedrige Einzelsäule einer Balustrade, stark profiliert und im Mittelteil oft bauchig.
- Balustrade
- Eine individuell gestaltete niedrige Reihe säulenartiger Stützen mit durchlaufender Abdeckung, die als Brüstung oder Geländer an Treppen, Terrassen und Balkonen dient.
- Band
- Manche Friese sind komplex und aus mehreren linearen Ornamenten (Bändern) zusammengesetzt.
- Bandelwerk
- Ein symmetrisches Flächenornament, das der Arabeske ähnelt, statt der blattbürtigen Ranken aber feine geschwungene Bänder (Bandeln) enthält.
- Bänderung
- Das durch Farbanstrich, Gesteinsschichtung oder Rustizierung erzeugte horizontale Streifenmuster eines Bauglieds, besonders einer Fassade.
- Baptisterium
- 1. Römisches Reich: Das Becken eines Kaltwasserbades innerhalb einer Thermenanlage. 2. Christentum: Eine Taufkapelle.
- Barabara
- Aleuten: Die halb unterirdischen Grassodenhäuser der Ureinwohner.
- Baracke
- Eine behelfsmäßige einstöckige Unterkunft, meist aus Holz.
- Barackenkirche
- Siehe Notkirche.
- Bargrennan Tomb
- Schottland, prähistorisch: Ein Typus von Megalithanlagen.
- Barrierefreies Bauen
- Eine Bauweise, die es auch in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkten Personen (Rollstuhlfahrern, Personen mit Kinderwagen usw.) gestattet, sich in einem Gebäude ohne fremde Hilfe uneingeschränkt zu bewegen.
- Basalteisbrecher
- Historisch: Ein an Bauwerken in Flussnähe angesetzter Vorbau aus massiven Basaltblöcken, der eine Beschädigung des Bauwerks durch Treibeis verhindern soll.
- Basaltkreuz
- Eifel, historisch: Ein Typ von Weg- und Grabkreuzen.
- Basement
- Siehe Keller.
- Basilika
- Ein langgestrecktes, großes Bauwerk mit dreiteiligem Innenraum; der mittlere Teil ist höher als die beiden flankierenden. Anders als eine Hallenkirche hat eine Basilika Obergaden. Ursprünglich in römischen Gerichts- und Palastbauten, im Christentum dann in Großkirchen.
- Basis
- Das gesondert gefertigte Fundament einer Säule, das dieser jedoch als fester Bestandteil zugerechnet wird.
- Bastle house
- Englisch-schottische Grenze, historisch: Ein Typ von befestigten Bauernhöfen.
- Baublock
- Siehe Häuserblock.
- Bauelement
- Sammelbegriff für vorgefertigte Komponenten, die oft zum Verschließen von Bauwerksöffnungen dienen (Fenster, Türen, aber z. B. auch Treppen).
- Bauflucht
- Siehe Baulinie.
- Baugips
- Sammelbegriff für Bindemittel, die für Putz-, Stuck- und Estricharbeiten verwendet werden.
- Baugrenze
- Bebauungsplan: Eine Linie, welche von Gebäuden und deren Teilen nicht überbaut werden darf. Vgl. Baulinie, Bebauungstiefe.
- Baugrund
- Der Bereich des Bodens, der für die Errichtung eines Bauwerks von Bedeutung ist. Der Baugrund muss für die geplante Bebauung geeignet sein.
- Baugrunderkundung
- Siehe Baugrunduntersuchung.
- Baugrundgutachten
- Die von einem Sachverständigen angefertigte Beurteilung eines Baugrunds.
- Baugrunduntersuchung
- Die Prüfung, ob ein Baugrund für die geplante Bebauung geeignet ist.
- Bauherr
- Der Auftraggeber für ein Bauvorhaben.
- Bauholz
- Auch Konstruktionsholz: Holz, das als Baustoff verwendet wird. Umfasst Vollholz, Brettschichtholz und Holzwerkstoffe.
- Baukörper
- Das vom Menschen sichtbare und erlebbare Gesamtvolumen eines Gebäudes mit und ohne nutzbare Innenräume.
- Bauleiter
- Diejenige Person, die eine Baustelle leitet und für die ordnungsgemäße Ausführung der Bauarbeiten verantwortlich ist.
- Baulinie
- Auch Bauflucht, Baukante: Bebauungsplan: Eine Linie, an die ein Gebäude direkt heranreichen muss. Vgl. Baugrenze, Bebauungstiefe.
- Baumasse
- Die Summe aller Rauminhalte aller Vollgeschosse und aller zugelassenen Aufenthaltsräume in den Dach- und Kellergeschossen.
- Baumassenzahl
- Die auf einer bestimmten Fläche maximal zugelassene Baumasse.
- Baumhaus
- Eine meist hölzerne Behausung, deren einziges Fundament ein Baum oder mehrere Bäume sind.
- Baumwollputz
- Auch Flüssigtapete, Nahtlostapete: Ein Decken- und Wandbelag aus Baumwolle, der an Innenwänden mit der Kelle oder Spritzpistole aufgetragen wird.
- Bauplastik
- Eine im Kontext eines Bauwerks geschaffene figürliche Darstellung, oft eine Skulptur.
- Baurundholz
- Rundholz, das als Baustoff verwendet wird.
- Bauschnittholz
- Schnittholz, das als Baustoff verwendet wird.
- Bauinschrift
- Siehe Hausinschrift.
- Bauskulptur
- Sammelbezeichnung für Bildhauerarbeiten am Bau, besonders an der Fassade.
- Baustelle
- Der Ort, an dem ein Bauwerk errichtet, modifiziert oder abgerissen wird.
- Baustoff
- Ein Material, das zum Errichten von Bauwerken und Gebäuden benutzt wird.
- Bauteil
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine funktionale Komponente eines Bauwerks (das Bauteil); siehe Bauteil (Bauwesen). 2. Ein Teil eines Gebäudes, der vom Hauptbaukörper abgesetzt ist, z. B. ein Turm, ein Treppenhaus oder ein Gebäudetrakt (der Bauteil); siehe Bauteil (Architektur).
- Bauträger
- Ein Unternehmen, das Wohn- und Gewerbeimmobilien zum gewerbsmäßigen Vertrieb herstellt.
- Bautür
- Auch Baustellentür: Eine vorübergehend angebrachte Tür, die einen in Bau befindlichen Bereich schützen soll.
- Bauweise
- Die Bebauung in einem städtischen oder ländlichen Kontext. Sie definiert das Erscheinungsbild einer Siedlung (z. B. offene und geschlossene Bauweise).
- Bauwerk
- Auch Baute: Eine vom Menschen errichtete Konstruktion, die in schwer lösbaren oder ruhendem Kontakt mit dem Untergrund steht. Gegenbegriff: Fliegender Bau. Vgl. Immobilie. Der Begriff des Gebäudes ist enger gefasst als der des Bauwerks.
- Bauwerksabdichtung
- Sammelbegriff für Maßnahmen, die darauf abzielen, ein Bauwerk oder Gebäude insbesondere gegen das Eindringen von Wasser zu schützen.
- Bauwich
- Siehe Grenzabstand.
- Bauwerksbegrünung
- Sammelbegriff für Baukonzepte, in die lebendige Pflanzen einbezogen werden.
- Bauzeichnung
- Bauplanung: Eine technische Zeichnung, die geometrische und/oder statische Informationen für die Bauausführung zeigt.
- Bazina
- Maghreb, historisch: Ein von Steinmauern eingefasstes, meist zweigeschossiges Hügelgrab.
- Beanspruchungsklasse
- Die Anforderungen, die an bestimmte Bauteile hinsichtlich ihrer Widerstandsfähigkeit oder Robustheit gestellt werden.
- Bebauungstiefe
- Die Tiefe der Fläche eines Grundstücks, die maximal überbaut werden darf. Vgl. Baugrenze, Baulinie.
- Bedola
- Eine Linoleum-Imitation. Vgl. Balatum, Stragula.
- Begrenzung
- Eine gedachte oder auch definierte Linie, welche einen Bereich vom anderen scheidet.
- Begrünte Fassade
- Siehe Fassadenbegrünung.
- Behausung
- Ein geschützter, meist überdachter Ort für ein oder mehrere Lebewesen.
- Beinhaus
- Auch Ossarium, Ossuarium: Ein überdachter Raum, der zur Aufbewahrung von Gebeinen bestimmt ist.
- Beischlag
- Historisch: Ein meist mit einem Geländer versehener terrassenartiger Vorbau an der Straßenseite vor dem Eingang eines Gebäudes. Geht meist über die gesamte Breite der Gebäudefassade. Vgl. Veranda.
- Beitelmauerwerk
- Ostfriesland, historisch: Ein Ziermauerwerk am Ortgang eines Giebels.
- Bekleidung
- Architekturtheorie des 19. Jahrhunderts: Die Wand eines Gebäudes als frei zu gestaltendes Bauteil.
- Bekrönung
- Auch Ziergiebel: Die obere Begrenzung eines Bauteils, oft als Schmuck gestaltet.
- Beletage
- Das bevorzugte Geschoss eines adligen oder großbürgerlichen Wohnhauses beziehungsweise die am besten ausgestattete Wohnung (italienisch: Piano nobile).
- Belfried
- Flandern, historisch: Ein hoher, schlanker Glockenturm.
- Belvedere
- Ein Gebäude oder Gebäudeteil, der speziell dafür vorgesehen ist, eine schöne Aussicht zu bieten. Beispiele: Aussichtspavillons, Dachterrassen.
- Bemessung
- Siehe Dimensionierung.
- Benediktionsloggia
- Eine an einer bedeutenden Kirche eingerichtete spezielle Loggia, von der aus ranghohe Priester der im Freien versammelten Gemeinde den Segen spenden.
- Bepflanzung
- Das Einsetzen von Pflanzen in die Erdschicht des Bodens oder das Begrünen einer Fassade.
- Beplankung
- Siehe Täfelung, Schalung (Verkleidung).
- Berberzelt
- Maghreb: Die traditionelle Behausung der Berber-Nomaden.
- Bergisches Haus
- Bergisches Land, historisch: Ein Fachwerkhaustyp. Kennzeichen: Grüne Fensterläden, schwarzes Ständerwerk und weißes Lehmgefache.
- Bergfried
- Auch Burgfried: Mittelalter: Der unbewohnte Hauptturm. Vgl. Wohnturm, Donjon.
- Berkshire Cottages
- Neuengland, historisch: Sammelbegriff für eine Anzahl exklusiver Villen. Kein einheitlicher Baustil.
- Berliner Dach
- Deutschland, Gründerzeit: Eine auf Mietshäusern verbreitete asymmetrische Dachform mit Steilabschrägung zur Straßenseite hin, fast flachem Mittelteil und geringer Schräge zur Hofseite. Vgl. Plattformdach, Stuttgarter Dach.
- Berliner Ecke
- Deutschland, Gründerzeit: Eine besondere Gestaltung mehrgeschossiger recht- oder spitzwinkligen Gebäudeecken. Zur Akzentuierung wird die Ecke abgeschrägt und mit dekorativen Elementen versehen.
- Berliner Verbau
- Siehe Trägerbohlwand.
- Berliner Zimmer
- Berlin, Gründerzeit: In Mietshäusern ein großer Wohnraum, der das Vorderhaus mit dem Seitenflügel, oder den Seitenflügel mit dem Hinterhaus verbindet.
- Beschlag
- Aus Metall (heute meist Stahl oder Aluminium) gefertigtes Schutz-, Verbindungs-, Funktions- oder Bedienelement, das auf einem meist hölzernen Bauteil befestigt ist (Beispiele: Scharniere, Griffe).
- Beschlagwerk
- Niederlande, Deutschland, Renaissance: Ein flächiges Dekorationselement, das aufgenietete metallene Beschläge imitiert.
- Besteck
- Ein Maß beim Treppenbau, das angibt, wie weit die Treppenwange über die Treppenstufe hinausragt.
- Bestiensäule
- Römische Antike: Eine Säule bzw. ein Pfeiler, an dessen Schaft eine plastische Darstellung kämpfender Menschen und Tiere angebracht ist.
- Beton
- Ein festbindender Baustoff aus künstlich hergestellten Steinen und dem Bindemittel Zement.
- Betondachstein
- Auch Betonpfanne: Ein meist aus Zement und Sand hergestellter künstlicher Stein (Formstein) in Form eines Dachziegels.
- Betondecke
- Siehe Decke (Bauteil).
- Betondeckung
- Auch Betonüberdeckung: Stahlbetonbau: Der Abstand zwischen der Betonoberfläche und der Außenkante eines vom Beton umhüllten Betonstahls. Die Betondeckung ist idealerweise so groß, dass der Stahl auf keinen Fall herausragt.
- Betonfertigteil
- Ein Bauteil aus Beton, Stahlbeton oder Spannbeton, das meist industriell vorgefertigt ist und danach in seine endgültige Lage montiert wird.
- Betonformstein
- Ein dekoratives Element aus Betonguss, das in größerer Zahl etwa als Mauerwerk verbaut wird.
- Betonpfanne
- Siehe Betondachstein.
- Betonplatte
- Ein flächenhaftes Bauteil aus Beton, das etwa als Bodenbelag oder Wandverkleidung verbaut wird.
- Betonüberdeckung
- Siehe Betondeckung.
- Betonwerkstein
- Ein vorgefertigtes Bauteil aus Beton, dessen Ansichtsflächen werksteinmäßig bearbeitet oder als Betonfertigteil besonders gestaltet sind.
- Betonzusatz
- Siehe Betonzusatzstoffe, Betonzusatzmittel.
- Betonzusatzmittel
- Mittel, die dem Beton beigemischt werden, um seine Eigenschaften zu verändern. Anders als Betonzusatzstoffe werden Betonzusatzmittel nur in geringer Menge beigefügt.
- Betonzusatzstoffe
- Zusätze, die dem Beton beigemischt werden, um seine Eigenschaften zu verändern.
- Bettelordenskirche
- Mittelalter: Für die Kirchen der Dominikaner und Franziskaner galten besondere Bauvorschriften; insbesondere wurde Schlichtheit und Prachtverzicht verlangt.
- Beulen
- Das Ausweichen einer Flächenplatte in die dritte Dimension. Tritt unerwünscht z. B. beim Betonieren auf.
- Bewegung
- Architekturtheorie: Bei der Gestaltung eines Gebäudes muss in Betracht gezogen werden, dass Menschen (modern auch: Verkehrsmittel) sich durch das Gebäude bewegen.
- Bewegungsfläche
- Sammelbegriff für Flächen, auf denen Personen (modern auch: Transportmittel) sich bewegen können, z. B. Zuwegungen und Flure. Vgl. Erschließung.
- Bewegungsfuge
- Auch Dehnfuge, Dehnungsfuge, Dilatationsfuge: Eine Fuge zur Unterbrechung von Bauteilen, um Spannungsrissen vorzubeugen.
- Bewehrter Beton
- Siehe Stahlbeton.
- Bewehrtes Mauerwerk
- Eine Kombination aus konventionellem Mauerwerk mit einer vertikal oder horizontal eingelegten (Stahl-)Bewehrung.
- Bewehrung
- Auch Armierung: Die Verstärkung vor allem von Betonteilen durch härtere Materialien, besonders Stahl. Siehe auch Stahlbeton, Bewehrungsstahl.
- Bewehrungsplan
- Ein Werkplan, der die Bewehrung eines Stahlbetonbauteiles darstellt.
- Bewehrungsstahl
- Auch Betonstahl, Armierungseisen, Moniereisen: Stahl, der zur Bewehrung meist von Beton (Stahlbeton) verwendet wird.
- Biberschwanz
- Mitteleuropa, meist historisch: Ein flacher, an der Unterkante oft halbrund geformter Dachziegel.
- Bibliothek
- Ein Gebäude oder ein Raum, der dazu dient, Bücher aufzubewahren und zugänglich zu machen.
- Bidet
- Ein Sitzwaschbecken.
- Biegesperrholz
- Ein Sperrholz, das so gefertigt ist, dass es sich relativ leicht biegen lässt. Verwendung dort, wo gerundete Formen notwendig sind.
- Biegesteife Ecke
- Auch biegesteife Eckverbindung: Baustatik: Verbindung zweier Stäbe oder Platten, die eine Ecke bildet, jedoch nicht drehbeweglich ist wie ein Gelenk. Siehe auch Biegesteifigkeit.
- Biegesteifigkeit
- Das elastische Materialverhalten eines Baustoffes.
- Bienenkorbhütte
- Auch Bienenstockhütte: Hauptsächlich prähistorisch und Antike: Ein meist runder Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk.
- Bierhof
- Spätmittelalter, frühe Neuzeit: Ein städtisches Wohnhaus, an dessen Besitz das Braurecht gebunden war. Keine einheitliche Bauweise, auch wurde nicht im Hause gebraut.
- Bierkeller
- Ein unterirdischer kühler Lagerraum für Bier.
- Bifore, Biforium
- Siehe Gekuppelte Fenster.
- Bildprogramm
- Insbesondere im Kirchenbau war das Gesamtkonzept der bildnerische Ausgestaltung des Gebäudes historisch oft an Patrozinium und Patronat gebunden.
- Bimsbeton
- Ein Beton, der hauptsächlich aus Bims besteht und darum besonders gute Schall- und Wärmedämmungseigenschaften hat.
- Bindemittel
- Stoffe, die andere Stoffe binden, etwa durch Verkleben. Bindemittel werden in vielen Baustoffen verwendet, etwa in Beton und Mörtel.
- Binder
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Auch Träger: Ein meist hölzernes oder stählernes stabmäßiges Konstruktionselement, das die Distanz zwischen zwei Auflagern überbrückt und dabei selber zur tragenden Struktur für weitere Auflagerflächen wird; siehe Binder (Tragwerk). 2. Im Mauerwerksverband ein Ziegel, der quer zur Mauer verbaut wird; Gegenbegriff: Läufer.
- Binderverband
- Ein einfacher Mauerwerksverband, bei dem alle Steine quer zum Wandverlauf gelegt, und von einer Lage zur nächsten um eine halbe Steinbreite versetzt werden.
- Bioreaktive Fassade
- Siehe Photosynthesefassade.
- Birkenrinde
- Die Rinde der Birke wurde historisch oft als Baustoff, etwa für die Dachdeckung, verwendet.
- Birnstab
- Gotik: Ein stabförmiges Bauelement mit birnenförmigem Querschnitt. Verwendung z. B. für Gewölberippen, Bögen und Dienste an Pfeilern.
- Bitumen
- Ein aus Erdölen gewonnener klebriger Stoff, der im Bau u. a. als Dichtmittel verwendet wird.
- Bitumendachbahn
- Siehe Bitumen-Schweißbahn.
- Bitumen-Schweißbahn
- Ein beidseitig mit Bitumen beschichteter Baustoff zur Bauwerksabdichtung, besonders zur Dachabdichtung. Vgl. Dachdichtungsbahn, Dachpappe.
- Black House
- Hebriden, Schottland, Irland, historisch: Ein traditioneller Haustyp. Kennzeichen: Doppelwandiges Trockenmauerwerk, hölzerne Dachbalken mit Grassoden, Stroh oder Schilfrohr bedeckt.
- Blattmaske
- Ein skulpturales Detail in Form eines Gesichts, das aus Blättern zusammengesetzt ist.
- Blattwerk
- Auch Laubwerk: Ein Ornament, das aus stilisierten Blättern besteht.
- Blechdach, Blechdeckung
- Siehe Stehfalzprofil.
- Bleidach
- Eine Dachkonstruktion mit einer Dachhaut aus Blei.
- Bleiglasfenster
- Fenster, bei denen einzelne Flachglasstücke durch Bleiruten eingefasst sind, die miteinander verlötet werden. Seit dem Hochmittelalter.
- Blendarkade
- Eine Reihe von Blendbögen.
- Blendbogen
- Romanik: Ein Bogen an einer Wand, der der ästhetischen Gliederung der Fassade dient. Blendbögen haben wenig statische Bedeutung und man kann auch nicht hindurchgehen.
- Blende
- Ein Bauelement, das nicht wirklich vorhanden ist und nur angedeutet wird, etwa um eine Fassade zu gliedern oder zu dekorieren. Siehe auch Scheinarchitektur.
- Blendfassade
- Die Verkleidung einer bereits bestehenden Fassade durch eine komplette neue Fassade. Vgl. Schaufassade, Blende.
- Blendfenster
- Auch Blindfenster: Ein Fenster, das nur angedeutet ist, aber keine Öffnung hat.
- Blendrahmen
- Der äußere Rahmen eines Fensters, in welchen die zu öffnenden Flügel oder eine Festverglasung eingefügt werden. Der Flügel selbst ist von einem Flügelrahmen umgeben.
- Blendsäule
- Siehe Halbsäule.
- Blickschutz
- Siehe: Sichtschutz.
- Blindboden
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Auch Abseite: Ein unzugänglicher Teil des Dachbodens, der sich zwischen Traufe und Dachbodenwand befindet; siehe Blindboden (Raum). 2. Auch Fehlboden: In Holzbalkendecken derjenige Deckenteil, auf dem die Füllmaterialien aufliegen.
- Blindbogen: Siehe Blendbogen.
- Blindfenster
- Auch Blendfenster: Ein Fenster, das nur angedeutet ist, aber keine Öffnung hat.
- Blindstock
- Ein Rahmen, der als Lehrgerüst (temporäres Gerüst) für Tür- und Fensteröffnungen eingefügt wird.
- Blitzschutz
- Eine Einrichtung, die verhindert, dass Blitze direkt in ein Gebäude einschlagen.
- Blockbau, Blockbauweise, Holzblockbauweise
- Eine Massivbauweise beim Holzbau, bei der Baumstämme zu Wänden übereinander gestapelt werden. Ergebnis ist meist ein Blockhaus.
- Blockhaus
- Ein Haus in Blockbauweise.
- Blockheizkraftwerk
- Eine modular aufgebaute Anlage zur Gewinnung elektrischer Energie und Wärme. Kleine Anlagen eignen sich auch für Einfamilienhäuser.
- Blockverband
- Ein Mauerwerksverband, bei dem Binder- und Läuferschichten sich abwechseln.
- Blume des Lebens
- Ein Ornament mit sechseckiger Fläche, in der viele Kreise sich schneiden.
- Boden
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Baugrund. 2. Fußboden. 3. Dachboden.
- Bodenablauf
- Eine Öffnung im Fußboden, die als Ablauf für frei fließendes Wasser dient.
- Bodenaustausch
- Ein ein Boden nicht tragfähig ist, muss der Boden entweder ausgebaggert und ersetzt werden. Alternativ kann eine Tiefgründung durchgeführt werden.
- Bodenbelag
- Der Nutzbelag eines Fußbodens, z. B. Teppich, PVC-Boden, Parkett, Fliesen.
- Bodenfeuchte
- Auch Bodenfeuchtigkeit: Die Wassersättigung des Erdreichs.
- Bodenleger
- Ein Handwerker, der sich mit dem Einbau und der Reparatur von Bodenbelägen beschäftigt.
- Bodenluke
- Eine Luke, die den Zugang zum Dachboden verschließt.
- Bogen
- Ein Bauelement zum Überbrücken von Öffnungen im Mauerwerk. Ein Bogen ohne tragende Funktion heißt Blendbogen.
- Bogendach
- Eine Dachform. Bogendächer haben einen runden oder elliptischen Querschnitt, sind aber weniger stark gewölbt als ein Tonnendach.
- Bogenfeld
- Siehe Tympanon
- Bogenfries
- Spätmittelalter: Ein Fries, der aus aneinandergereihten Halbkreisbögen besteht, deren Schenkel auf kleinen Konsolen aufliegen können.
- Bogengang
- Auch Arkadengang, Laubengang: Ein zu einer Seite offener Gang, der innerhalb der Kubatur eines Gebäudes liegt. Die offene Seite wird von einer Abfolge von Arkaden gebildet.
- Bohle
- Auch Planke, Pfosten: Ein längliches Schnittholz mit flachem Querschnitt, das dicker als ein Brett ist.
- Bohlendach
- Ein freitragendes Dach, das hauptsächlich aus hölzernen Bohlenbögen als Bogenträger einer Decke besteht. Siehe Bohlenbinder.
- Bohlenstube
- Mittelalter: Ein besonders wärmegedämmter Raum, der leicht geheizt werden kann.
- Bohlenwand
- Eine Wand, die durch aufeinander geschichtete, durch Nut und Feder verbundene Bohlen entsteht.
- Böhmische Kappe
- Auch Stutzkuppel, Platzlgewölbe: Eine Kuppelform, bei der die runde Kuppel über einem quadratischen Grundriss erbaut wird.
- Bohrpfahl
- Siehe Pfahlgründung.
- Boiserie
- Auch Boisage: Eine besonders aufwendige Täfelung im französischen Schlossbau des 17. und 18. Jahrhunderts.
- Bolzen
- Ein rundes, längliches Bauteil meist aus Stahl.
- Bolzentreppe
- Auch Bolzenstiege, Tragbolzentreppe: Eine filigran gebaute Treppe, deren Stufen durch Bolzen miteinander verbunden werden.
- Bonshō
- Japan, traditionell: Eine hängende Glocke in einem buddhistischen Kloster.
- Boô
- Emsland, historisch: Ein Stroh- oder Reet-gedeckter Weidestall.
- Borie
- Provence, historisch: Eine ländliche Bauform aus Trockenmauerwerk.
- Böschung
- Auch Hang: Ein natürlicher oder künstlich angelegter Geländeknick oder -sprung. Ungünstige Böschungen können die Standsicherheit eines Bauwerks beeinträchtigen.
- Bosse
- 1. Vorsprung im Mauerwerk aus Steinquadern. 2. Einzelner Steinquader in einem Bossenwerk (Buckelquader).
- Brandabschnitt
- Ein durch feuerbeständige Bauteile abgegrenzter Bereich, der keinen Feuerüberschlag auf andere Brandabschnitte zulassen darf.
- Brandmauer
- Siehe Brandwand.
- Brandschutzdecke
- Eine feuerwiderstandsfähig ausgerüstete Raumdecke, die garantiert, dass die Decke als Fluchtweg erhalten bleibt.
- Brandschutzfenster
- Ein Fenster, das den Brandüberschlag an oder in Gebäuden verhindert.
- Brandwand
- Auch Brandmauer, Brandschutzwand, Feuermauer: Eine feuerwiderstandsfähig ausgerüstete Wand, die ein Übergreifen von Feuer und Rauch von einem Gebäude oder Gebäudeteil (Brandabschnitt) zu einem anderen verhindern soll.
- Braune Wanne
- Eine Bauwerksabdichtung, bei der Geotextil-Matten mit Bentonit-Füllung verwendet werden.
- Brauthaus
- Norddeutschland, historisch: Ein nachträglicher Anbau an einer der Längsseiten einer Kirche.
- Brautportal
- Auch Brauttür, Brautpforte: Gotische Kirchen: Ein meist an der Nordseite gelegenes überdachtes Portal. Wurde vor der Einführung der Altartrauung als Ort der kirchlichen Eheschließung verwendet.
- Bregenzerwälderhaus
- Bregenzerwald, traditionell: Eine bäuerliche Hausform im Blockbau.
- Brennwertkessel
- Auch Voll-Brennwertkessel: Ein besonders energieeffizienter Heizkessel für Warmwasserheizungen.
- Brettschichtholz
- Auch Leimholz, Leimbalken: Ein aus mindestens drei Brettlagen und in gleicher Faserrichtung verleimtes Holz. Stabiler als Vollholz, wird darum oft in tragenden Konstruktionen verwendet.
- Brise Soleil
- Ein Sonnenschutz mit Lamellen aus Beton, Metall oder Holz.
- Broch
- Schottland, prähistorisch: Ein fensterloser Turm aus Trockenmauerwerk.
- Bronzetür
- Auch Bronzeportal: Ein bronzener Türflügel, oft aufwendig gestaltet.
- Bruchstein
- Gesteinsmaterial, das durch Abbruch größerer Felsen oder im Steinbruch entstanden ist. Wird direkt als Baumaterial verwendet oder vorher weiterverarbeitet.
- Bruchsteinmauerwerk
- Ein aus nur grob bearbeiteten Natursteinen im Verband und mit Mörtel aufgeschichtetes Mauerwerk.
- Brückenkapelle
- Auch Brückenkirche: Historisch: Eine zum göttlichen Schutz von Brücken und Reisenden brückennah erbaute Kirche oder Kapelle.
- Brückenturm
- Mittelalter bis frühe Neuzeit: Ein auf einer Brücke errichteter Turm. Diente meist der Verteidigung oder der Zollerhebung.
- Brunnenstube
- Auch Quellfassung: Bauliche Einfassung einer Quelle zur Gewinnung von Trink- oder Heilwasser.
- Brüstung
- Auch Parapet: Eine massif ausgeführte Wandscheibe als Absturzsicherung an Brücken, Galerien, Balkonen usw. Vgl. Gitter, Geländer, Balustrade.
- Buckelquader
- Mauerwerk: Die einzelnen Steine eines Bossenwerks.
- Buddhistischer Tempel
- Buddhistischer Tempel sind regional uneinheitlich gestaltet, umfassen aber meist einen Gebäudekomplex und Gelände. Im Zentrum befindet sich ein Heiligtum (Stupa oder Kultbild des Buddha).
- Bukranion
- Auch Ochsenkopf: Antike, Renaissance: Die als Schmuckmotiv eingesetzte Vorderansicht eines Rinderschädels mit Gehörn.
- Buleuterion
- Auch Bouleuterion: Griechische Antike: Der Versammlungsraum der Bule, des Rates der Stadt. Vgl. Ekklesiasterion.
- Bullauge
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein kreisrundes Fenster in einem Schiff. 2. Ein rundes oder ovales Fenster in einem Gebäude; siehe Ochsenauge.
- Bummert
- Ostfriesland, historisch: Eine ländliche Hausform: Ein aus Ziegeln erbautes Doppelhaus für zwei Landarbeiterfamilien.
- Bündelpfeiler
- Spätromanik und Gotik: Eine kapitelllose Form der Stütze, bei der diese scheinbar aus mehreren Rundstäben zusammengesetzt ist.
- Bundwerk
- Deutschsprachiger Alpenraum, traditionell: Eine Holzbautechnik, bei der Balken über Kreuz verbunden werden. Nach Blockbau und Fachwerk eine der am meisten verbreiteten Holzbautechniken.
- Bungalow
- Meist eingeschossiges Bauwerk mit Flachdach oder nur flach geneigtem Dach.
- Bunje
- Dalmatien, historisch: Ein Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk. Diente Landarbeitern als Schutzhütte.
- Bunker
- Ein schützendes Bauwerk, das die Insassen oder die Umgebung vor direkter Gefährdung bewahrt.
- Bunkerdecke
- Eine Raumdecke, die besonders widerstandsfähig gegen Explosionen ist. Nicht nur im Bunkerbau, sondern auch in Lagern für Chemikalien, im Kraftwerksbau und Ähnlichem
- Bunte Kerke
- Nordrhein-Westfalen: Eine Kirche mit mittelalterlichen Deckenmalereien.
- Bürgerhaus
- Mittelalter, Renaissance: Das oftmals repräsentative Wohnhaus eines Stadtbürgers.
- Burglehn
- Mittelalter: Ein Burggut als abgegrenzter Bezirk vor den Burgmauern.
- Burgmannshof
- Auch Burgmannenhof, Burgmannenhof: Mittelalter: Der Wohnsitz eines Burgmannes, der mit der Verteidigung einer Stadt mit Festungscharakter oder einer größeren Burg beauftragt war.
- Busung
- Mittelalterliche Kirchengewölbe: Eine sphärische Bauchung der Gewölbekappen eines Kreuzgewölbes.
C
- CAD
- Computer Aided Design: Computergestütztes architektonisches Konstruieren.
- Caldarium
- Römische Thermen: Warmwasserbad.
- Camarin
- Spanien, spanische Kolonien, historisch: Ein kleiner Nebenraum hinter dem Hochaltar.
- Campanile
- Ein neben einem Kirchengebäude ohne Verbindung zu diesem freistehender Glockenturm. Vgl. Glockenstapel.
- Campo Santo
- Siehe Friedhof.
- Campus
- Zusammenhängender Komplex von Gebäuden, die zur selben Hochschule oder zum selben Forschungsinstitut gehören. Traditionell besonders im englischsprachigen Raum.
- Capella maior
- Der Hauptchor einer Kirche, an der der Hauptaltar steht. Gegenbegriffe: Capella minor, Seitenkapelle (siehe: Kapelle (Kirchenbau)).
- Capilla abierta
- Neuspanien: Eine Form offener Kapellen, die schnell fertiggestellt werden konnten und es den Missionaren erlaubten, auch große Menschenmengen an Gottesdiensten teilnehmen zu lassen.
- Carnarium
- Siehe Beinhaus.
- Carloft
- Moderne: Ein Wohnkonzept, bei dem Autos mit einem Aufzug auf die Ebene der Wohnungen gehoben und dort geparkt werden.
- Carnotzet
- Französischsprachige Schweiz: Ein privates kleines Kellergewölbe oder ein rustikal eingerichteter Kellerraum, in dem Wein gelagert und degustiert wird.
- Carport
- Ein Unterstand für Autos, der im Unterschied zu einer Garage kein Tor und meist auch keine Seitenwände hat.
- Cella
- Griechische und römische Antike: Der fensterlose innere Hauptraum eines Tempels.
- Cellulosedämmstoff
- Siehe Dämmstoff.
- Cenotaph
- Siehe Kenotaph.
- Chaitya
- Indien: Eine Verehrungs- bzw. Gebetshalle in einer buddhistischen Tempelanlage.
- Chalet
- Ländlicher Haustyp im französischen Teil der Schweiz; aus Holz gefertigt oder mit Holz verkleidet.
- Chandrasala
- Norden Indiens: Kleine serielle oder flächig angeordnete (Blend-)Fenstermotive.
- Chaperon
- Eine meist aus Ziegeln bestehende Abdeckung einer Hof- oder Gartenmauer, die es dem Regenwasser erlaubt, nach beiden Seiten abzufließen.
- Chedi
- Thailand: Ein Mahnmal in einer buddhistischen Tempelanlage (Wat). Vgl. Stupa.
- Cheker-Fries
- Altägypten: Ein oberes Abschlussornament dekorierter Wandflächen, Teppichfransen oder Schilfbündel imitierend.
- Chickee
- Florida, historisch: Eine traditionelle mit Palmblättern gedeckte Pfahlhütte der Seminolen.
- Chinesische Holzgitter
- Kunstvoll aus Holz gebaute durchbrochene (unverglaste) Türen und Fenster sind ein prägendes ästhetisches Element der traditionellen chinesischen Architektur.
- Chinesische Pyramide
- China, historisch: Ein Typ von Mausoleum in Form einer Pyramide oder eines Pyramidenstumpfes.
- Chinesische Tapete
- Eine der ältesten Tapetenformen der Welt. Zunächst aus Seide, später aus Papier.
- Chofah
- Thailand: Charakteristische Verzierungen auf dem Dach von Gebäuden in einer buddhistischen Tempelanlage (Wat).
- Chor
- Auch Chorraum, Presbyterium, Altarraum: Christliche Kirchen: Derjenige innere Gebäudeteil, der den Hauptaltar umgibt. Die sich anschließende Apsis ist nicht Teil des Chores.
- Chorbogen
- Kirchenbauten: Ein großer Bogen zwischen dem Chorraum und dem Langhaus.
- Chorempore
- Auch Musikempore, Orgelempore, Orgelchor, Orgelfuß, Chortribüne, Orgelbühne, Organistrum, Sängerchor: Kirchenbauten: Diejenige Empore, auf der Orgel und Orgelprospekt untergebracht sind; meist befinden sich hier auch gestaffelte Sitzreihen für den Chor.
- Chörlein
- Gotik, Renaissance: Ein kleiner Erker aus Holz oder Stein im ersten Obergeschoss eines Hauses.
- Chorscheitel
- Der Scheitelpunkt (d. h. der vom Altar am weitesten entfernte Punkt) der Chorapsis bzw. des Chorumgangs.
- Chorschranke
- Auch Altarschranke: In Kirchenbauten, historisch: Eine Barriere, die Chor bzw. Altarraum so absperrt, dass die Laien keinen Zugang haben. Vgl. Lettner, Ikonostase.
- Chörten
- Tibet: Ein buddhistischer Kultbau; vgl. Stupa.
- Chorturm
- Mittelalter: Ein über dem Chor errichteter Kirchturm. Gegenbegriffe: Westturm, Vierungsturm.
- Chorumgang
- Kirchenbauten: Der um den Chor herumgeführte Raumteil. Diente meist als Prozessionsgang.
- Chromstahlblechverfahren
- Ein Verfahren zur nachträglichen Abdichtung von Mauerwerkswänden gegen aufsteigende Feuchtigkeit, bei dem Bleche in eine Fuge des Mauerwerks gerammt werden.
- Chudschra
- Muslimischer Raum: Ein kleiner Wohnraum für Studenten in einer religiösen Schule.
- Ciborium
- Siehe Ziborium.
- Circus
- Römische Antike: Eine langgestreckte Arena für Wagenrennen. Vgl. Hippodrom, Arena.
- Cleit
- Schottland, historisch: Eine Steinhütte (Trockenmauerwerk).
- Clocher trinitaire
- Kirchenbauten, Baskenland: Eine Sonderform des Glockengiebels mit drei Spitzen.
- Coburger Erker
- Renaissance, Coburg: Eine lokale Variante des Eckerkers.
- Compluvium
- Römische Antike: Ein offenes Oberlicht im Atrium
- Comunidor
- Katalonien, Aragonien (Spanien): Ein baulich separierter Altar, der zur Anlage einer Kirche gehört.
- Confessio
- Kirchenbauten: Eine spezielle Altaranlage, die den Gläubigen Zugang zu den unter dem Altar aufbewahrten Reliquien ermöglicht.
- Coro und Trascoro
- Spanien, historisch: Ein Binnenchor mit reich dekorierter Rückseite.
- Corps de logis
- In barocken Schlössern und Stadtpalais: Der zu Wohnzwecken bestimmte Haupttrakt.
- Corpus
- Bezeichnung für die Gesamtheit eines Gebäudes und Raumes.
- Cottage
- Englischsprachiger Raum: Ein oft aus traditionellen Materialien errichtetes kleines Landhaus mit rustikalen Merkmalen wie einer niedrigen Decke, freiliegenden Deckenbalken und Holzfußboden.
- Cour d'honneur
- Siehe Ehrenhof.
- Crescent
- Eine halbmondförmige, konkave Häuserreihe.
- Crochet
- Siehe Krabbe.
- Crannóg
- Britische Inseln, prähistorisch: Eine in einem Binnensee aus Baumstämmen, Sand und Steinen errichtete künstliche Insel.
- Crotto
- Apulien (Italien), historisch: Ein rundlicher Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk. Vgl. Trullo.
- Cubburo
- Sizilien, historisch: Ein halbkugelförmiger Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk.
- Curtain Wall
- Siehe Vorhangfassade.
D
- D’Humy-System
- Parkhäuser: Eine Variante der Erschließung, bei die Ebenen zweier Hälften des Gebäudes jeweils um eine halbe Geschosshöhe gegeneinander versetzt sind.
- Dach
- Eine aus Tragwerk und Deckung bestehende Konstruktion, die darunter liegende Räume und Flächen nach oben abschließt und sie somit vor Sonne, Witterung oder anderen von oben eindringenden Einflüssen schützt.
- Dachabdichtung
- Die außenliegende Schicht der Dachhaut, die das Gebäude vor Niederschlägen, Wind und Sonneneinstrahlung schützt. Im Gegensatz zur Dachdeckung, die Niederschläge meist durch Neigung ableitet, ist die Dachabdichtung wasserdicht.
- Dachabdichtungsbahn
- Siehe Dachdichtungsbahn.
- Dachablauf
- Auch Dachgully: Insbesondere auf Dächern ohne Dachrinne dasjenige an der tiefsten Stelle des Daches gelegene Element, das das Regenwasser aufnimmt und in die Anschlussleitung führt
- Dachausmittlung
- Beim Entwerfen eines Daches die raumgeometrische Ermittlung der Lage der Schnittkanten (Firste, Grate, Kehlen), die sich aus dem Zusammenschluss mehrerer Dachflächen ergeben.
- Dachbahn
- Eine in Bahnen hergestellte Dachpappe.
- Dachbegrünung
- Eine Form der Bauwerksbegrünung, bei der entweder ein Dachgarten oder ein Gründach angelegt wird.
- Dachbinder
- Eine feste hölzerne Konstruktion, die auf den Außenwänden aufliegt und Sparren und Pfetten trägt.
- Dachboden
- Auch Boden, Estrich, Winde, Speicher, Dachkammer, Balken, Söller, Oller, Zolder, Bühne: Ein höchstens als Abstellraum genutzter Raum unter dem Dach. Dachböden haben meist keine Wandverkleidung.
- Dachdämmung
- Die Wärmedämmung eines Gebäudes im Dachbereich. Formen (Auswahl): Untersparren-, Zwischensparren-, Aufsparren-, Auflatt-, Flachdachdämmung.
- Dachdecker
- Ein Handwerker, dessen Aufgabengebiet den gesamten Bereich der Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik abdeckt.
- Dachdeckung
- Derjenige Teil der Dachhaut, der nicht Dachabdichtung ist, also diejenigen Bauteile, die Niederschläge und Wind ableiten, wie z. B. Dachziegel und Dachschindeln.
- Dachdichtungsbahn
- Eine ausrollbare Bahn Dachpappe zur Herstellung von Dachabdichtungen. Zu unterscheiden von einer Bitumen-Schweißbahn.
- Dachentwässerung
- Die Ableitung von Niederschlägen und Tauwasser nach der Schneeschmelze über geneigte Dachflächen, Dachrinnen und Fallrohre.
- Dachfenster
- Auch Dachflächenfenster: Ein Fenster im Dach eines Gebäudes. Vgl. Oberlicht, Lichtröhre.
- Dachfirst
- Auch First: Die meist waagerechte obere Kante eines (Sattel-)Daches.
- Dachfläche
- Eine nach außen sichtbare Fläche eines Daches.
- Dachform
- Welche Form für das Dach eines Gebäudes gewählt wird, hängt u. a. von statischen, technischen, finanziellen und stilistischen Faktoren ab.
- Dachgaube
- Auch Gaube, Dachkapfer, Lukarne: Ein Dachaufbau in der geneigten Dachfläche eines Gebäudes. Nimmt im Allgemeinen ein Fenster auf. Darüber hinaus vergrößert eine Gaube den nutzbaren Raum im Dachgeschoss.
- Dachgesims
- Auch Hauptgesims, Traufgesims, Kraggesims, Kranzgesims: Das oberste Gesims eines Bauwerks, das das Bauwerk nach oben abschließt.
- Dachgrat
- Eine Kante, die an einem Walm- oder Zeltdach da entsteht, wo zwei Dachflächen aneinanderstoßen.
- Dachhaut
- Die Gesamtheit der Dachdeckung und Dachabdichtung, also die obersten Schichten eines Daches von den Ziegeln bis hin zu den Dachbahnen.
- Dachhecht
- Auch Hechtgaube, Hechtfenster: Dachkonstruktion: Eine sehr breite (5 Meter und mehr) Schleppgaube.
- Dachkasten
- Ein kastenartiges Bauteil, mit dem der Zwischenraum zwischen Hauswand und Dachtraufe geschlossen wird.
- Dachkonstruktion
- Auch Dachtragwerk: Das Tragwerk eines Daches, das die Dachdeckung trägt.
- Dachlandschaft
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Das komplexe Dach eines Gebäudes, besonders einer Kathedrale oder eines Schlosses. 2. Die Dachansicht einer Stadt, besonders einer baulich bedeutenden Altstadt.
- Dachlatte
- Eine Holzlatte, die entweder direkt auf die Sparren oder quer auf die Konterlattung genagelt ist. Dachlatten bilden die oberste Lage der Dachkonstruktion und tragen die Dachdeckung.
- Dachlawine
- An geneigten Dächern können Schneemassen herabstürzen. Dachlawinen bilden eine Gefahr für Personen und Gegenstände und werden im Idealfall baulich verhindert.
- Dachluke
- Ein meist verglaster einfacher Dachausstieg, der Zugang zum Dach und zu den Schornsteinen bietet. Im Unterschied zu Dachfenstern werden Dachluken vorzugsweise in unausgebauten Räumen verbaut.
- Dachneigung
- Die Neigung bzw. Steilheit einer Dachfläche. Unterschieden werden Flachdächer, flachgeneigte Dächer und Steildächer.
- Dachpappe
- Eine mit Bitumen getränkte Pappe, die zur Dachabdichtung verwendet wird.
- Dachpfanne
- Siehe Dachziegel.
- Dachpfannenprofil
- Ein aus Bandstahl gefertigtes Profilblech, das das Aussehen von Dachziegeln imitiert und als Dachdeckung verwendet wird.
- Dachraum
- Der Raum unter dem Dach. Bildet entweder den Dachboden oder das Dachgeschoss.
- Dachreiter
- Auch Glockenreiter: Vor allem auf Kirchen: Ein auf dem Dachfirst aufsitzendes Türmchen. Meist aus Holz.
- Dachrinne
- Auch Regenrinne, Dachkalle, (Dach-)Kandel: Dachentwässerung: Eine Rinne, die das von der Dacheindeckung ablaufende Regenwasser an der Dachtraufe sammelt und durch einen Trichter meist in ein Fallrohr führt.
- Dachschiefer
- Schiefer wurde traditionell oft als Material zur Dachdeckung verwendet.
- Dachschmuck
- Historisch: Skulpturen, Schnitzwerk und andere dekorative Elemente am Dach, besonders am First.
- Dachstuhl
- Das gesamte Gefüge eines Dachtragwerks.
- Dachtraufe
- Auch Traufe: Die Tropfkante am Dach eines Gebäudes. Direkt darunter ist oft eine Dachrinne angebracht.
- Dachturm
- Kirchenbau: Ein Kirchturm, von dem mindestens drei Seiten nicht bis zum Fundament herunterreichen, sondern auf dem Dach aufsitzen.
- Dachüberstand
- Derjenige Teil eines Daches, der über die Außenwand des Gebäudes herausragt. An der Giebelseite schließt er mit dem Ortgang ab, an der Längsseite mit der Dachtraufe.
- Dachuntersicht
- Die Unterseite des Dachüberstandes. Zu sehen sind hier entweder Sparren und Pfetten oder ein Dachkasten.
- Dachziegel
- Flächige Bauelemente aus gebranntem Ton, die zur Eindeckung geneigter Dächer verwendet werden.
- Dämmputz
- Siehe Wärmedämmputz
- Daibutsu
- Eine große Buddhastatue.
- Dämmschichttrocknung
- Auch Flachdach-Dämmschichttrocknung: Ein Sanierungsverfahren, mit dem auf schadhaften Flachdächern durchfeuchtete Dämmschichten getrocknet werden können.
- Dammuso
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Italien: Ein Typ von Wohnhöhle. 2. Auf Pantelleria (Italien): Ein Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk.
- Dampfbremse
- Eine Folie, die verhindern soll, dass aus der warmen Innenraumluft Feuchtigkeit in die Wärmedämmung des Gebäudes diffundiert und dort Schimmelbefall begünstigt. Eine Dampfbremse, die komplett dicht ist, wird als Dampfsperre bezeichnet.
- Dampfdruckausgleichsschicht
- Eine spezielle Schicht in nicht belüfteten Flachdächern, die es erlaubt, Dampf aus dem Gebäude in die Atmosphäre abzuleiten.
- Dampfsperre
- Eine Dampfbremse, die praktisch völlig dampfdiffusionsdicht ist.
- Dansker
- Mittelalterliche Burgen, Mitteleuropa: Eine in einem Turm über einem fließenden Gewässer untergebrachte Toilettenanlage. Vgl. Aborterker.
- Datsche
- Auch Datscha: Russland, Mitteleuropa: Ein Garten- oder Wochenendhaus, das der Erholung dient und Hobbygärtnerei ermöglicht.
- Davoser Flachdach
- Davos (Schweiz): Eine besondere Art von Flachdach (Kaltdach), bei dem Regen- und Schmelzwasser durch einen zentralen Dachablauf innerhalb des Hauses in die Kanalisation abgeleitet werden.
- Decke
- Auch Plafond: Ein Bauteil, das die obere Begrenzung eines Raumes bildet.
- Deckendurchbruch
- Eine Decke muss durchbrochen werden, wenn, etwa zur Wärmedämmung oder für andere Energieersparnismaßnahmen, Installationsleitungen für die Haustechnik hindurchgeführt werden müssen.
- Deckenfresko
- Siehe Fresko.
- Deckengesims
- Ein Profilbauteil, das entweder am Übergang zwischen Wand und Raumdecke oder nahe der Decke angebracht wird; letzteres modern etwa, um Lampen für indirekte Beleuchtung aufzunehmen.
- Deckengleicher Unterzug
- Auch Blindbalken: Die Ersetzung eines als Unterzug eingebauten sichtbaren Balkens durch eine stellenweise verstärkte Bewehrung der Deckenplatte selbst.
- Deckenmalerei
- Auch Deckengemälde, Deckenbild, Plafondmalerei: Die Bemalung von Decken oder Gewölben in Innenräumen.
- Deckenscheibe
- Statik: Sammelbegriff für horizontal verbaute flächenhafte Bauteile wie z. B. Stahlbetonplattendecken, die Horizontallasten aufnehmen und auf vertikale Festpunkte oder Scheiben übertragen.
- Deckenspiegel
- Das ebene Mittelfeld einer von Profilen gerahmten Decke.
- Deckenverkleidung
- Sammelbegriff für Verzierungen der Raumdecke, wie Holzverkleidungen (Kassettendecke), Gemälden oder Stuckverzierungen.
- Deckplatte
- Siehe Abakus.
- Dehnfuge
- Siehe Bewegungsfuge.
- Dekorationsmalerei
- Ein Kunsthandwerk, dessen Anwendungen u. a. die Wandmalerei, Schablonenmalerei, Ornamentik und Grisaille umfasst.
- Denkmalschutz
- Sammelbegriff für rechtliche Regelungen, die dem Schutz von Kulturdenkmalen dienen.
- Detail
- Ein direkt erfahrbares Merkmal von Bauten.
- Deutsche Säulenordnung
- Eine Barockvariante der ionischen Säulenordnung.
- Deutschordensburg
- Mittelalter: Eine befestigte Klosteranlage.
- Diamantquader
- Eine Sonderform des Bossenwerks, bei dem einzelne Steine pyramidenförmig hervorragen.
- Diaofang
- Tibet, Innere Mongolei: Eine traditionelle Form von Wehrturmhäusern mit Flachdach.
- Diazoma
- Griechische Antike: Im Theater ein breiter Rundgang, der die Sitzreihen in Zonen (Ränge) gliedert.
- Dichte Rohrdurchführungen
- Bei Rohrdurchführungen besteht prinzipiell das Problem, dass diese bei Undichtigkeit von Rohren überflutet werden können.
- Dichtmittel
- Ein Oberbegriff für Dichtstoffe.
- Dichtprofil
- Ein Fugenprofil, mit dem eine Fuge elastisch verschlossen wird.
- Dichtschlämme
- Auch Dichtungsschlämme: Zement-Kunststoff-Mischungen, mit denen Oberflächen gegen eindringendes Wasser abgedichtet werden könne.
- Dichtschließende Tür
- Baurecht: Anders als bei Rauchschutztüren sind die Anforderungen an dichtschließende Türen in Deutschland nicht normiert.
- Dichtstoff
- Auch Fugenmasse, Dichtmasse, Fugendichtstoff, Weichdichtung, Flüssigdichtung: Ein Werkstoff zur Abdichtung von Fugen und anderen Öffnungen, die Bewegungen ausgesetzt sein können. Werden in Deutschland den Klebstoffen zugeordnet.
- Dichtstoffvorlage
- Ein meist elastisches Material, das u. a. in tiefe Fugen eingebracht wird, bevor die eigentliche Abdichtung folgt.
- Dichtungsbahn
- Eine in Bahnen hergestellte Bauwerksabdichtung, etwa für die Dach- oder Fugenabdichtung.
- Dichtungskehle
- Eine Hohlkehle, die zur Abdichtung eingebaut wird.
- Dichtungsschleier
- Eine Untergrundabdichtung von Staubauwerken und Baugruben, bei der Zement in den Untergrund gespritzt wird.
- Dickbettverfahren
- Ein älteres Verfahren zum Verlegen von Fliesen und Platten, bei dem eine relativ dicke Schicht Zementmörtel verwendet wird.
- Dickschichtputz
- Der häufigste Typ von Putz, oft 20 mm dick.
- Dielenboden
- Auch Riemenboden: Ein Holzfußboden aus Brettern. Vgl. Parkett.
- Dielenbrett
- Ein Brett, wie es in Dielenböden verbaut wird.
- Dielenhaus
- Niederdeutscher Raum, historisch: Ein Haustyp, in dem eine große, oft zweigeschossige Diele einen beträchtlichen Teil des Gebäudes einnimmt und gleichermaßen als Aufenthalts- wie als Arbeitsraum dient.
- Dienst
- Romanik, Gotik: Eine vergleichsweise schlanke Viertel-, Halb- oder Dreiviertelsäule oder eine En-Délit-Säule, die einem Pfeiler oder einer Wand scheinbar vorgelegt ist.
- Dikka
- Islamischer Raum: Eine erhöhte freistehende Plattform oder Empire in einer Moschee.
- Dimensionierung
- Auch Bemessung: Die Festlegung der Maße eines Bauwerks oder Bauteils.
- Dipteros
- Griechische Antike: Ein Tempeltypus, der an allen vier Seiten von zwei Säulenkränzen umgeben ist.
- Direktabhänger
- Bauteile, die zum Anbringen einer abgehängten Decke unter einer Rohdecke verwendet werden.
- Dogtrot-Haus
- Amerikanische Südstaaten: Eine Hausform, bei der unter einem einzigen Dach zwei meist eingeschossige Wohnungen liegen, die von einer zentralen offenen Passage getrennt werden.
- Dolmen
- Ein Megalithgrab aus drei oder mehr aufrecht stehenden Tragsteinen, auf der eine oder mehrere Deckplatten ruhen.
- Dom
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Auch Domkirche: Ein Kirchengebäude, das sich durch seine Größe, architektonische oder künstlerische Besonderheiten oder eine besondere historische Bedeutung auszeichnet. Keine einheitlichen architektonischen Charakteristika. Siehe Dom. 2. Eine Kuppel.
- Domikalgewölbe
- Ein kuppelartig überhöhtes Rippengewölbe.
- Domus
- Römische Antike: Wohnhaus, Stadthaus. Zu unterscheiden vom Landhaus, der Villa.
- Donjon
- Mittelalterliche Burgen, Frankreich: Ein Wohn- und Wehrturm.
- Doppelantentempel
- Griechische Antike: Ein Antentempel, an dessen Rückseite eine aus Anten gebildete Rückhalle (Opisthodom) liegt.
- Doppelboden
- Ein zweiter Boden über dem eigentlichen Boden eines Raumes, bei dem – anders als bei einem Hohlboden – jede Stelle unterhalb des Doppelbodens jederzeit zugänglich bleibt. In Spezialräumen, in denen die Installationen oft verändert werden.
- Doppelbodenstütze
- Ein Bauteil, das einen Doppelboden trägt.
- Doppelbogenfenster
- Siehe Gekuppelte Fenster.
- Doppelchor
- In der Romanik gab es Kirchen, die sowohl einen Ost- als auch einen Westchor besaßen.
- Doppelfassade
- Moderne: Eine zweiteilige Fassade, bei der die äußere Lage das Gebäude schützt, während die inneren die Räume abschließt bzw. zur Wärmedämmung beiträgt.
- Doppelfenster
- Eine Kombination zweier Fenster an einer einzigen Zarge, historisch u. a. zur Wärmedämmung.
- Doppel-Flachstahlpfosten
- Geländerbau: Ein spezieller Pfosten, der aus zwei Stahlleisten zusammengesetzt ist.
- Doppelhaus
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Zwei direkt aneinandergebaute Einparteienhäuser; vgl. Back-to-Back House. 2. Ein Schleswig-holsteinisches Doppelhaus.
- Doppelkapelle
- Auch Doppelkirche: Ein zweigeschossiger Kirchenbau, dessen Ebenen für unterschiedliche liturgische Zwecke genutzt werden.
- Doppelkirche
- Ein Kirchengebäude, das aus zwei getrennten Hauptschiffen besteht.
- Doppelkloster
- Ein Klosterbezirk, in dem Mönche und Nonnen streng getrennt unter der Leitung eines gemeinsamen Oberen leben.
- Doppelmuldenfalzziegel
- Dachdeckung: Ein Falzziegel mit zwei Rippen.
- Doppelreiber
- Historisch: Ein Fensterbeschlag, mit dem zwei Fensterflügel gleichzeitig verriegelt werden können.
- Doppelschalenkuppel
- Ein Gewölbe bzw. eine Kuppel mit voneinander abgesetzter Innen- und Außenschale.
- Doppelstegträger
- Dachkonstruktion, Vereinigte Staaten: Ein ähnlich einem Doppel-T-Träger aufgebautes Konstruktionselement.
- Doppel-T-Hof
- Österreich: Eine bäuerliche Gebäudeform mit Doppel-T-förmigem Grundriss.
- Doppelturmfassade
- Auch Zweiturmfassade: Romanik, Gotik: Eine östliche Kirchenfassade, deren charakteristische Elemente zwei links und rechts vom Hauptportal gelegene Kirchtürme sind. Gegenbegriff: Einturmfassade.
- Dorische Ordnung
- Die zweite der fünf klassischen Säulenordnungen. Anders als die toskanische Säule hat die dorische ein komplexes Gebälk und am Schaft eine Kannelierung.
- Dorische Säule
- Siehe Dorische Ordnung.
- Dougong
- China, historisch: Ein oft komplexer, aus mehreren ineinandergreifenden Hölzern konstruierter Kragträger.
- Drahtanker
- Ein Mauerwerksanker aus nicht rostendem Stahl.
- Drainage
- Maßnahmen, die im Erdreich befindliches Wasser vom Bauwerk wegführt.
- Drehplattentür
- Eine selten verwendete Art von Tür, die aus zwei übereinander drehbar gelagerten, aber miteinander gekoppelten Türblattteilen besteht. Erstmals 1998.
- Drehflügeltür
- Eine Anschlagtür, deren Flügel um 180 Grad aufschlagen kann.
- Drehriegel
- Ein Typ von Verschluss, bei dem der Riegel durch Drehen geöffnet und verschlossen wird. Historisch an Fenstern und Türen, modern an industriellen Gehäusen mit besonderen Anforderungen.
- Drehsolarhaus
- Moderne: Ein Konzept zur Erbauung von photovoltaisch ausgestatteten Wohnhäusern, die sich mit dem Sonnenstand drehen.
- Drehtür
- Auch Karusselltür: Eine aus zwei bis vier an einer vertikalen Mittelachse angebrachten Türflügeln, die in einem runden Gehäuse rotieren.
- Dreiapsidenkirche
- Ein Kirchenbau mit drei nebeneinander liegenden Apsiden, die je einen Altar aufnehmen.
- Dreifensterhaus
- Bezeichnung für ein relativ schmales städtisches Wohnhaus, dessen mehrgeschossige Vorderfassade drei Fensterachsen hat.
- Drei-Konchen-Chor
- Auch Dreikonchenanlage, Trikonchos, Kleeblattchor: Mittelalterliche Kirchenbauten: Eine Alternativform zur kreuzförmigen Anlage einer Kirche, in der statt Chor und Querschiffen drei Konchen, also halbrunde gleich große Apsiden, den Vierungsbereich umgeben.
- Dreiecksgiebel
- Ein gewöhnlicher dreieckiger Giebel. Gegenbegriffe z. B. Staffelgiebel, Schweifgiebel, Volutengiebel.
- Dreiecksverband
- Siehe Freigespärre.
- Dreigelenkbogen
- Statik: Ein aus zwei Teilträgern bestehendes Tragwerk, dessen beide Elemente im Scheitel gelenkig miteinander verbunden sind. In modernen Brücken und Hallendächern.
- Dreikirchenbasilika
- Sonderform einer dreischiffigen Basilika, bei der die drei nebeneinanderliegenden Schiffe durch raumhohe Wände getrennt und nur durch Türen miteinander verbunden sind.
- Dreikonchenanlage
- Siehe Drei-Konchen-Chor.
- Dreipass
- Spätromanik, Gotik: Ein Ornament, das aus drei nach außen weisenden, gleich großen Kreisbögen besteht.
- Dreiseithof
- Sammelbegriff für bäuerliche Hofanlagen, deren Gebäude drei Seiten eines rechteckigen Hofes einnehmen.
- Dreispänner
- Eine Gebäudeerschließung, bei der drei Wohnungen über einen Flur an ein Treppenhaus angeschlossen sind.
- Dreiständerhaus
- Niederdeutscher Raum, historisch: Ein Hallenhaus, dessen Dach von drei parallel zum First errichteten Ständerreihen getragen wird.
- Dreiviertelsäule
- Eine Säule, deren Schaft nur zu Dreivierteln aus einer Wand hervortritt.
- Drempel
- Siehe Kniestock.
- Drempelmalerei
- Ein Fries, der an die Außenseite eines Kniestocks gemalt ist.
- Drolerie
- Mittelalter: eine derb-lustige, groteske Darstellung von Menschen, Fabelwesen oder Tieren. An gotischen Kirchen z. B. als Wasserspeier. Siehe auch Maskaron, Neidkopf, Gaffkopf, Grüner Mann.
- Drückendes Wasser
- Wo Wasser durch die natürliche Schwerkraft gegen ein Bauwerk fließt, muss dieses abgedichtet werden.
- Dübeldecke
- Auch Düppeldecke, Dippeldecke, Balken-Balkendecke: Historisch: Eine massiv hölzerne Deckenkonstruktion, bei der gegeneinander versetzte Balken durch Holzzapfen miteinander verbunden werden.
- Duck architecture
- Vereinigte Staaten, 1920er und 1930er Jahre: Eine besondere Gestaltung besonders von Geschäftsgebäuden als überdimensionierte Lebewesen oder Objekte wie z. B. Tiere oder Kaffeekannen.[1][2]
- Dünnbettverfahren
- Ein modernes Verfahren zur Verlegung von Fliesen und Platten, bei dem eine relativ dünne Schicht von Mörtel bzw. Kleber verwendet wird.
- Dünnschichtputz
- Eine moderne Form des Verputzen mit Stoffen, die u. a. Kunstharze enthalten, was auch dünne Auftragstärken erlaubt.
- Duplex
- Siehe Doppelhaus.
- Duplexhaus
- Ein Baukonzept für meist als Reihenhäuser erbaute Einparteienhäuser, die bei Bedarf einfach in zwei getrennte Wohnungen aufgeteilt werden können.
- Duplexwohnung
- Bezeichnet meist eine Maisonettewohnung.
- Durchreiche
- Eine Wandöffnung, durch die Dinge, besonders Speisen und Essgeschirr, durchgereicht werden können.
- Durchlaufträger
- Statik: Ein Mehrfeld-Träger in einem Balkentragwerk, der auf mehr als zwei Abstützungen ruht.
- Dvarapala
- Süd- und Ostasien, historisch: eine Skulptur, die einen meist bewaffneten Wächter darstellt. Beidseitig an Toren und Türen etwa von Tempeln oder Palästen.
E
- Earthship
- Solararchitektur: Bezeichnung für einen Gebäudetypus, der durch den Versuch von Autarkie hinsichtlich Wärme, elektrischer Energie, Wasser und Abwasser, und die Verwendung von Zivilisationsabfällen als Baumaterial gekennzeichnet ist.
- Ebene
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Oberfläche eines Bauteils, z. B. Boden, Wand und Decke. 2. Geschoss.
- Echinus
- Griechische Antike: Das meist wulstartig geschwollene Glied dorischer Kapitelle, das zwischen Säulenschaft und Abakus liegt.
- Eckblatt
- Eine Verzierung an der Basis einer Säule.
- Ecklisene
- Eine Lisene, die an der Ecke zweier Wände angebracht ist.
- Eckquaderung
- Siehe Eckstein.
- Eckrisalit
- Fassadengestaltung: Ein Gebäudeteil, der an der Ecke eines Gebäudes hervorspringt.
- Eckstein
- Auch Eckstein, Eckquader, Ortstein: Fassadengestaltung: Glatt oder grob behauene Werksteine in den Ecken eines Bauwerks oder in dessen Tür- und Fensterrahmung.
- Egerländer Fachwerkhaus
- Landkreis Tirschenreuth und Umgebung, historisch: Eine Typ von Fachwerkhäusern, der durch reichen Gebrauch von Rautenmustern gekennzeichnet ist.
- Ehrenpforte
- Historisch: Ein oft nur provisorischer Torbau, der aus Anlass besonderer Festlichkeiten errichtet wird.
- Eierstab
- Auch Kymation: Antike: Eine fortlaufende Zierleiste mit friesartigen (plastisch ausgearbeiteten oder nur aufgemalten) Ornamenten, meist stilisiere pflanzliche Elemente. Meist an Fassaden oder Säulen.
- Eindeckung
- Siehe Dachdeckung.
- Einfachheit
- Architekturtheorie: Komplementärbegriff zur Komplexität. Das Begriffspaar ist für das Beschreiben des architektonischen Denkens grundlegend.
- Einfamilienhaus
- Auch Einfamilienwohnhaus: Ein Gebäude, das als Wohnhaus für eine Familie bzw. für eine kleine Gruppe von Menschen, die einen gemeinsamen Haushalt führen. Gegenbegriff: Mehrfamilienwohnhaus. Siehe auch Einliegerwohnung, Eigenheim.
- Eingang
- Eine Tür oder eine Öffnung zum Hineingehen in ein Gebäude, in einen Raum oder in ein umgrenzendes Gelände.
- Einhebelmischer
- Auch Einhandarmatur, Einhandmischer, Einhandhebelmischer: Wasserinstallation: Ein Wasserhahn, der nur ein einziges Bedienelement hat.
- Einküchenhaus
- Europa, Anfang des 20. Jahrhunderts: Ein Reformmodell städtischer Wohnbebauung, in der eine zentral bewirtschaftete Großküche in einem Mehrparteienhaus die Küchen der einzelnen Wohnungen ersetzt.
- Einliegerwohnung
- Rechtsjargon Deutschland: Innerhalb eines Eigenheims eine zusätzliche, meist abgeschlossene Wohnung, die gegenüber der Hauptwohnung von untergeordneter Bedeutung ist.
- Einsatzkapelle
- Kirchenbau: Ein kleiner Sakralraum, der in den Gesamtbau integriert bzw. eingesetzt ist. Zu unterscheiden von gewöhnlichen Kapellen die freistehend oder dem Kirchenschiff angefügt sind.
- Einschalige Wand
- Eine (Außen-)Wand, die nur aus einer Schale (einer tragenden Schicht) besteht, wobei durchaus mehrere Schichten (z. B. für Isolierung, Putz usw.) bestehen können.
- Einschaliges Dach
- Siehe Warmdach.
- Einspannung
- Auch feste Einspannung: Statik: Ein Lager, das Verschiebungen und Verdrehungen in jegliche Richtung unterbindet.
- Einstützenraum
- Gotik: Eine Sonderform der Pfeileranordnung, bei der das Gewölbe eines Raumes auf einer zentralen Stütze ruht.
- Einturmfassade
- Kirchenbau: Eine östliche Kirchenfassade, deren charakteristisches Element ein einziger Kirchturm. Gegenbegriff: Doppelturmfassade.
- Einzellast
- Statik: Eine äußere Kraft, die punktuell an einer Stelle eines Bauteils ansetzt. Gegenbegriffe: Streckenlast, Flächenlast.
- Eiskeller
- Historisch: Ein Keller, der zur Lagerung und Aufbewahrung von Natureis diente, das zur Lebensmittelkühlung oder für Herstellungsprozesse benötigt wurde. Vgl. Eishaus.
- Eisenkirche
- Historisch: Ein aus vorgefertigten Elementen aus Wellblech oder Gusseisen gefertigter Kirchenbau.
- Eishaus
- Historisch: Ein Lagerhaus, in dem mit Natureis Lebensmittel durch Kühlung konserviert wurden. Vgl. Eiskeller.
- Eishotel
- ein Hotel, das als Touristenattraktion im Herbst aus Schnee und Eis errichtet wird.
- Eklektizismus
- Die willkürliche Verbindung unterschiedlicher Baustile.
- Ekklesiasterion
- Griechische Antike: Der Versammlungsraum der Volksversammlung einer Stadt (Ekklesia), ähnlich wie ein Theater mit halbkreisförmig angelegten ansteigenden Sitzreihen erbaut.
- Elastische Bodenbeläge
- Sammelbegriff für Bodenbeläge, die Dehnungen und Stauchungen annehmen, ohne ihre Ausgangsform zu verlieren. Beispiele: Linoleum, PVC-Beläge, Quarzvinyl-Böden, Estomer-Beläge, Kork.
- Elastizität
- Elastische Baumaterialien können Dehnungen und Stauchungen aufnehmen, ohne ihre Ausgangsform zu verlieren.
- Elastomer
- Ein formfester, aber elastisch verformbarer Kunststoff. Viele Bauteile bestehen aus Elastomeren, z. B. Dichtungen, Verbindungen und Bodenbeläge.
- Elektrogebäudeheizung
- Eine technische Einrichtung zur Erwärmung von Gebäuden mit Hilfe von Elektrowärme.
- Elektroheizung
- Siehe Elektrogebäudeheizung.
- Elektroinstallation
- Die Stromversorgung für elektrische Betriebsmittel. Umfasst u. a. Leitungen, Verteiler, Schalter und Steckdosen.
- Elektrophysikalische Mauertrockenlegung
- Ein (wegen seiner Ausführungsprobleme umstrittenes) Verfahren zur Mauertrockenlegung.
- Elektrospeicherheizung
- Eine Elektroheizung, die erzeugte Wärme über längere Zeit speichern kann und es Verbrauchern damit erlaubt, vorwiegend mit Niedertarifstrom zu heizen.
- Elementdecke
- Auch Kaiserdecke, Halbfertigteildecke: Eine Raumdecke, die aus vorgefertigten Stahlbetonplatten zusammengesetzt wird. In Deutschland heute das Standardverfahren.
- Elementfassade
- Eine Fassade, die aus vorgefertigten Elementen zusammengesetzt wird. Die Elemente sind meist aus Metall, seltener aus Glas, Stahl und Glas, oder Aluminium und Glas.
- Empore
- Eine erhöhte Galerie oder Tribüne, die mit einer Langseite zu einem größeren Innenraum hin geöffnet ist.
- Energiebilanz
- Die Summe der bei der Erstellung eines Bauwerks verbrauchten Energie, von der Produktion der Rohstoffe bis zum fertig eingebauten Bauteil.
- Energieeinsparung
- Die ökonomisch oder ökologisch begründete Minimierung des Energieverbrauches beim Bau oder beim Betrieb eines Bauwerks.
- Enfilade
- Eine Abfolge von Räumen, die in einer Flucht stehen und nicht indirekt durch Flure verbunden sind, sondern direkt durch Türen oder Durchgänge. Häufig in Schlössern und Museen, aber auch in französischen Appartements des 19. Jahrhunderts.
- Emporenumgang
- Eine Empore, die einen größeren Innenraum an meist drei Seiten umgibt.
- En délit
- Gotik: Natursteine werden gewöhnlich so verbaut, dass die geologischen Schichten horizontal liegen; beim Bauen en délit stehen die Schichten senkrecht. Vgl. Versatz gegen das Lager.
- Engadinerhaus
- Engadin (Schweiz), traditionell: Ein Bauernhaustyp, gekennzeichnet durch wuchtige Steinmauern und tiefe Fensterfluchten.
- Entasis
- Die Schwellung oder Bauchung des Schaftes einer Säule.
- Enthärtungsanlage
- Eine Einrichtung zur Wasserenthärtung. Oft Teil der Wasserinstallation eines Gebäudes.
- Entkernung
- Bestimmte Maßnahmen, die dem (Kern-)Abriss oder der Kernsanierung eines Bauwerks vorangehen, insbesondere die Entfernung der statisch nicht relevanten Bauteile.
- Entlastungsbogen
- Ein Bogen mit ausschließlich statischer Funktion, der komplett im Mauerwerk liegt.
- Entrance Grave
- Eine Megalithanlage mit rechteckiger Kammer in einem runden Erd- oder Steinhügel.
- Entresol
- Siehe Zwischengeschoss.
- Entstuckung
- Auch Abstuckung: Die ästhetisch motivierte Beseitigung von Stuckdekorationen an und in Gebäuden.
- Entwässerung
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Das Abführen von Wasser aus bauwerknahem Erdbogen; siehe Drainage. 2. Das Abführen von Abwasser und Regenwasser; siehe Abwassertechnik.
- EPDM-Dichtungsbahn
- Ein elastischer Werkstoff, der u. a. zur Abdichtung von Flachdächern, von hinterlüfteten Fassaden und von Teichen verwendet wird.
- Epistelseite
- Die rechte Seite einer Kirche. Gegenbegriff: Evangelienseite.
- Epistyl
- Siehe Architrav.
- Epistylion
- Siehe Gebälk.
- Epitaph
- Eine Grabinschrift oder ein Grabdenkmal für einen Verstorbenen an einer Kirchenwand oder einem Pfeiler. Epitaphe befinden sich, anders als Grabmale, nicht zwingend am Bestattungsort. Vgl. Kenotaph.
- Erddruck
- Geotechnik, Statik: Der Druck, den ein Boden auf ein Bauwerk ausübt.
- Erdhaus
- Auch Erdhügelhaus: Moderne: Ein Haus, bei dem Erde als zusätzlicher Baustoff für die Wand- und Deckenkonstruktion verwendet wird. Vgl. Wohnhöhle, Grassodenhaus.
- Erdreichwärmepumpe
- Eine Heizanlage, die den tief im Erdreich verborgenen Solekreislauf nutzt und ihm Wärme entzieht.
- Ereignis
- Architekturtheorie: Architekten sprechen von einem „Ereignis“, wenn das Bauwerk Raum für zeitlich getrennte Vorgänge bietet; im Gegensatz dazu steht die von der statischen Architektur vorgegebene Funktion eines Bauwerks.
- Eremitage
- Kleine Hütte als Rückzugsort für private Andachten, oft als Teil einer Gartenanlage. Kein einheitlicher Bautyp.
- Erdkeller
- Historisch: Ein nahe am Erdreich befindlicher oder erbauter Raum, der zur Lebensmittelkühlung genutzt wurde.
- Erinnerung
- Architekturtheorie: Bauwerke vermögen, wie andere Kunstwerke auch, kollektive und individuelle Erinnerungen zu speichern. Siehe auch Denkmal.
- Erker
- Ein geschlossener, überdachter, über ein oder mehrere Geschosse reichender Vorbau an der Fassade eines Hauses. Zu unterscheiden von einer Auslucht, die vom Boden aufsteigt. Der Übergang zu einem Balkon kann fließend sein.
- Erlweinputz
- Historisch: Ein Typ von Rauputz, bei dem sich in der Putzoberfläche Überkorn abzeichnet.
- Ern
- Franken: Der Hausflur eines Ernhauses, eines historischen Fachwerkhauses (Bauernhauses). Der Ern ist traufseitig erschlossen und dient sowohl als Erschließung für das übrige Haus als auch als Küche.
- Erscheinungsfenster
- Altes Ägypten: Ein Balkon am Königspalast.
- Erschließung
- Sammelbegriff für die horizontalen und vertikalen Zugangswege, über die Personen die zur Benutzung bestimmten Räume in einem Gebäude erreichen können.
- Erschließungskern
- Das in mehrgeschossigen Bauwerken meist vertikale Element, das dessen verkehrlicher und technischer Erschließung dient. Enthält z. B. Treppen, Aufzugsschächte und Steigleitungen.
- Eselsbogen, Eselsrücken
- Ein weit geöffneter Kielbogen, in der nur weit oben kleine konkav geschwungene Kanten hat.
- Eselstreppe
- Historisch: Eine sehr flache Treppe, die von Tragtieren begangen werden kann. Vgl. Reittreppe.
- Esplanade
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ursprünglich eine eingeebnete, als Schussfeld dienende freie Fläche vor einer Zitadelle, die auch als Parade- und Waffenplatz diente. 2. Modern: Ein Platz oder eine Promenade vor einem größeren öffentlichen Gebäude.
- Estrade
- Siehe Podest.
- Estrich
- Fugenloser Bodenbelag, der einerseits Lasten auf die darunterliegende Dämmung verteilt und andererseits den Untergrund für den Fußbodenbelag bildet. Meist aus Zement, Gips, Kalk oder Lehm.
- Etruskischer Tempel
- Antike, Italien: Sammelbezeichnung für eine ganze Anzahl von Typen der Tempelarchitektur.
- Eulenloch
- Bei alten Walmdach- und Satteldachgebäuden eine Öffnung unterhalb des Firstes, die vor Einführung des Schornsteines als Rauchabzug und später als Flugloch für erwünschte Vögel (Ungezieferjäger) diente.
- Euthynterie
- Griechische Antike: Die oberste Schicht des Stereobats (Tempelfundament), die fein behauen und sorgfältig geglättet ist.
- Evangelienseite
- Die linke Seite einer römisch-katholischen Kirche. Die rechte Seite wird als Epistelseite bezeichnet.
- Exedra
- Ursprünglich Antike: Ein nischenartiger Raum, der sich auf einen Hof, Platz oder eine Halle öffnet. Die Exedra kann frei oder mit einer Säulenstellung gestaltet sein.
F
- Fächergewölbe
- Auch Strahlengewölbe: Ein Gewölbe, bei dem von Auflagern oder Diensten mehr als drei Rippen ausgehen, die strahlenförmig angeordnet sind.
- Fächerrosette
- Auch Halbrosette: Ein Ornament in Form einer halben Rosette.
- Fachwerk
- Ein Stabwerk, dessen Stäbe alleine durch Normalkraft beansprucht werden und deren Enden in den Knotenpunkten miteinander verbunden sind. Siehe auch Holzfachwerk.
- Fachwerkkirche
- Ein Kirchengebäude, das im Holzfachwerkbau errichtet ist.
- Fachwerkschwelle
- Holzfachwerk: Ein waagerecht liegender, durchlaufender Balken, auf dem die gesamte Wand mit ihren Ständern, Streben und Bänder aufsitzt.
- Fachwerkträger
- Fachwerk: Ein horizontal verlaufendes schlankes Tragelement.
- Fahrkorb
- Die Kabine einer Aufzugsanlage.
- Fahrsteig
- Ein Personenbeförderungsmittel, das in der Nutzung einem Förderband ähnelt. Anders als bei einer Rolltreppe hat die nutzbare Fläche bei einem Fahrsteig keine Stufen.
- Fäkalienhebeanlage
- Siehe Hebeanlage.
- Fallleitung
- Auch Fallrohr: Eine meist senkrecht verlegte Abwasserleitung.
- Falltür
- Eine Tür, die nicht in eine Wand, sondern in einer Raumdecke oder einem Fußboden eingelassen ist.
- Fällung
- Die Errichtung oder der Erhalt eines Bauwerkes kann das Schlagen von Bäumen erfordern. Siehe Baumschutz.
- Faltdach
- Eine Dachform auf Gebäudeteilen mit polygonalem Grundriss, bestehend aus regelmäßigen, abwechselnd nach oben und unten „gefalteten“ Dreiecken.
- Faltschiebetür
- Eine mehrflügelige Falttür, deren Anschläge in einer Schiene geführt werden.
- Falttür
- Eine Tür aus mehreren Teilen (Türblättern), die sich beim Öffnen zusammenfalten. Vgl. Harmonikatür, Faltschiebetür.
- Faltwand
- Eine mehrflügelige Sichtschutz- oder Glaswand, deren Anschläge in einer Schiene geführt werden.
- Faltwerk
- Vor allem an Fassaden und an Raumdecken, Moderne: Ein großflächiges Bauelement mit einer komplexen, aber regelmäßigen Struktur, die an ein Origamikunstwerk erinnert.
- Falzziegel
- Ein Dachziegel, der mit seitlich benachbarten Ziegeln durch Rippen und Nuten zusammengehalten wird.
- Fangelturm
- Auch Fangenturm: Norddeutschland, historisch: Ein Gefangenenturm. Vgl. Hungerturm.
- Farbe
- Ein Gestaltungselement, das den Raum strukturieren und viele weitere Effekte hervorbringen kann.
- Farrenstall
- Baden-Württemberg, historisch: Ein spezielles Gebäude zur Haltung von gemeindeeigenen Vatertieren (Zuchttieren).
- Fasche
- Eine Umfassungsstruktur, die z. B. ein Fenster oder eine Tür umrahmt und von der Gebäudefassade deutlich sichtbar abgegrenzt ist. Traditionell aus Holz, Stein oder Putz.
- Fase
- Eine abgeschrägte Fläche an einer Werkstückkante.
- Faserbeton
- Ein Beton, dem, um die Bruch- und Rissfestigkeit zu erhöhen, Fasern (z. B. Stahl, Kunststoff, Glas) zugesetzt werden.
- Faserplatte
- Auch Holzfaserplatte: Eine aus Holz, Sägenebenprodukten oder Resthölzern gefertigte Ein- oder Mehrschichtenplatte, die für die Anfertigung von Bauteilen verwendet wird.
- Faserzement
- Ein Zement, dem zugfeste Fasern zugesetzt werden.
- Fassade
- Der gestaltete Teil der sichtbaren Außenseite (Gebäudehülle oder Außenhaut) eines Gebäudes.
- Fassadenanschlussfenster
- Ein zweiteiliges Fenster, das im Traufenbereich teils in der Wand, teils im Dach eingebaut wird.
- Fassadenbegrünung
- Eine Bauwerksbegrünung im Fassadenbereich. Sie erfolgt entweder boden- oder wandgebunden.
- Fassadenschiefer
- Schiefer wird traditionell nicht nur als Dachdeckung, sondern auch für Außenwandverkleidungen verwendet.
- Fassadenturm
- Ein an der Fassadenseite eines Kirchenbaus stehender Kirchturm, in Abgrenzung etwa zu einem Vierungsturm oder einem Campanile.
- Faszien
- Antike: Die einzelnen Horizontalbänder des Architravs.
- Fauces
- Römische Antike: Im Wohnhaus der Korridor, der von der Haustür zum Atrium führt.
- Feierabendziegel
- Historisch: Der besonders gekennzeichnete letzte Ziegel eines Tagwerks.
- Feinsteinzeug
- Auch Böttgersteinzeug: Keramikfliesen mit sehr geringer Wasseraufnahme. Verwendung u. a. als Bodenfliesen.
- Feldkirche
- Auch Feldkapelle, Flurkapelle: Ein Sakralbau abseits der Siedlungen (keine architektonischen Besonderheiten).
- Feldmoment
- Baustatik: Das maximale Biegemoment eines querbelasteten Stabs in der Mitte. Siehe Durchlaufträger.
- Felsenkeller
- Historisch: Ein meist komplett in Stein gehauener Keller.
- Felsenkirche
- Auch Höhlenkirche: Historisch: Eine aus dem oder in den natürlichen Fels geschlagene Kirche.
- Felsentempel
- Historisch: Ein aus dem Fels herausgeschlagener Tempel.
- Feldsteinkirche
- Ein aus Geschieben, teils auch aus Findlingen errichteter Kirchenbau.
- Fenestella (Architektur)
- Historische Kirchenbauten: Eine fensterartige Öffnung, die den Gläubigen eventuell den Durchblick zum Grab eines Heiligen oder zum Betrachten einer Reliquie ermöglicht.
- Fenster
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Lichtöffnung in einer Wand oder im Dach eines Bauwerkes. 2. Der wind- und wetterdichte Verschluss derselben.
- Fensterband
- Eine meist direkte Reihung von gleich aussehenden Fenstern oder Glaselementen, meist in horizontaler Ausrichtung. Ein Kennzeichen der Klassischen Moderne.
- Fensterbank
- Auch Fensterbrett, Fensterbord, Sims: Die waagerechte Verkleidung des oberen Abschlusses der Brüstung eines Fensters. Fensterbänke können an der Innen- und der Außenseite von Fenstern vorkommen.
- Fensterbrüstung
- Siehe Brüstung.
- Fenstergitter
- Fenster können als Einbruchs- oder als Ausbruchsschutz mit einem Gitter versehen sein.
- Fensterkitt
- Siehe Kitt.
- Fensterladen
- Eine Klappe, mit der ein Fenster (meist von außen) verschlossen werden kann.
- Fensternische
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Fensteröffnung. 2. Meist Altbauten: Eine Wandvertiefung unter einem Fenster, die zur Aufnahme des Heizkörpers dient.
- Fensterrose
- Auch Fensterrosette, Rosenfenster: Vor allem Gotik: Ein rundes verglastes Fenster mit Maßwerkfüllung.
- Fensterschürze
- Barock, Klassizismus: Eine Fassadenverzierung, die im Brüstungsfeld unterhalb eines Fensters angebracht ist und in ihrer Form an eine Schürze erinnert. Vgl. Zungenbart.
- Fenstersims
- Siehe Fensterbank.
- Fensterstock
- Siehe Zarge.
- Fenstersturz
- Siehe Sturz.
- Fenstertür
- Ein bodentiefes Fenster, das als Tür nutzbar ist.
- Fensterverdachung
- Auch Fensterbekrönung: Eine Verzierung, die an der Fassade über einem Fenster angebracht ist und ein Dach imitiert. Vgl. Wimperg.
- Fensterwand
- Ein aus mehreren Glasbauteilen bestehendes Bauelement, das in Räumen mit besonders hohem Bedarf an Tageslicht eingebaut wird.
- Fernheizung
- Siehe Fernwärme.
- Fernsehturm
- Auch Fernmeldeturm: Ein Turm, von dem Hörfunk- oder Fernsehsignale ausgesendet werden.
- Fernwärme
- Eine Form der Wärmelieferung, bei der Raumwärme und Warmwasser außerhalb des Gebäudes erzeugt werden, in dem sie verbraucht werden. Vgl. Nahwärme.
- Fertighaus
- Ein Haus, das – zumindest in Teilen – werkseitig vorgefertigt an die Baustelle geliefert und dort endmontiert wird. Eine einheitliche, verbindliche Definition existiert nicht.
- Fertigparkett
- Ein verlegefertig produziertes Parkett. Anders als Stabparkett braucht Fertigparkett nicht geschliffen, gekittet und endbehandelt zu werden.
- Festes Haus
- Mittelalter, 16. und 17. Jahrhundert: Ein bedingt wehrhaftes Gebäude, das dem adligen Besitzer zu Wohn-, Wehr- und Repräsentationszwecken dient.
- Feston
- Ein Ornament, das eine arkadenförmige Girlande aus Band-, Blumen-, Blüten-, Blatt- oder Früchteelementen darstellt.
- Feststellanlage
- Eine Einrichtung, die dafür sorgt, dass Brandschutztüren und ähnliche Elemente im Normalbetrieb offen gehalten werden, im Brandfalle aber sicher schließen.
- Fettabscheider
- Abwasserinstallation: Eine Einrichtung, die Fette und Öle vom Abwasser trennt. Vor allem in der Gastronomie.
- Feuchtraum
- Auch Nassraum, Nasszelle: Ein Raum mit erhöhter Feuchtebelastung. Die Einzelheiten werden in unterschiedlichen Zusammenhängen jeweils unterschiedlich definiert.
- Feuchtraumtür
- Eine feuchtigkeitsunempfindliche Spezialtür für Feuchträume.
- Feuerschutzabschluss
- Die Gesamtheit aller Elemente, die Öffnungen in feuerhemmenden oder -beständigen Wänden gegen den Durchtritt von Feuer zu sichern. Dazu zählen Brandschutztüren und Ähnliches.
- Feuerschutztür
- Siehe Feuerschutzabschluss.
- Feuerverzinken
- Ein Verfahren, mit dem Stahl durch Überziehen mit Zink vor Korrosion geschützt wird.
- Feuerwachturm
- Ein Turm, der Ausschau nach und damit der Früherkennung von Bränden dient. Heute hauptsächlich in Wäldern.
- Feuerwehraufzug
- Ein besonders ausgestatteter Aufzug, der der Feuerwehr im Brandfalle ein Erreichen der Brandetage ermöglicht.
- Feuerwehrschlüsseldepot
- Ein auch im Brandfall gut zugängliches Schlüsseldepot, das der Feuerwehr einfachen Zugang zu brandgefährdeten Gebäuden und Geländen ermöglicht.
- Feuerwiderstand
- Auch Brandwiderstand: Die Dauer, während der ein Bauteil bei einem Normbrand seine Funktion beibehält.
- Fexerplatten
- Historisch: Platten aus Glimmerschliefer, die im Ofenbau und als Dachdeckung verwendet wurden.
- Fiale
- Auch Pinakel: Gotik: Ein aus Stein gemeißeltes Türmchen, das einen Wimperg oder einen Strebepfeiler bekrönt.
- Figurenkapitell
- Auch Figürliches Kapitell: Ein Kapitell, in das figürliche Darstellungen von Menschen, Tieren und Fabelwesen eingearbeitet sind.
- Filzputz
- Ein feiner Putz, der mit einem Filzbrett abgerieben wird und darum besonders glatt ist.
- Finca
- Spanischsprachiger Raum: Ursprünglich ein bebautes landwirtschaftliches Grundstück; heute meist ein bäuerliches, alleinstehendes Ferienhaus.
- Finestra inginocchiata
- Toskana, historisch: Ein Fenster, das auf zwei vorstehenden Konsolen ruht und von einem Tympanon gerahmt ist. Meist vergittert.
- First
- Siehe Dachfirst.
- Firstbekrönung
- Eine auf den Dachfirst aufgesetzte Verzierung.
- Firstpfette
- Dachkonstruktion: Die oberste Pfette eines Daches, die direkt am First liegt.
- Firstsäule
- Auch Hochsäule, Stud, Hochstud, Firststud: Dachkonstruktion: Ein senkrecht stehender Balken, der das Dach wie einen Regenschirm trägt.
- Firstziegel
- Ein speziell geformter Dachziegel, der den First bedeckt.
- Fischblase
- Auch Schneuß: Gotik: Tropfenförmiges Ornament, besonders im Maßwerk.
- Fischerbogen
- Eine komplexe Bogenform, benannt nach Theodor Fischer.
- Flachdach
- Ein Dach mit einer Dachneigung von weniger als 10°.
- Flachdachentwässerung
- Damit Regenwasser abgeleitet werden kann, müssen auch Flachdächer eine Neigung von mindestens 2° haben. Die Entwässerung erfolgt am niedrigsten Punkt.
- Flachdecke
- Eine Raumdecke ohne Unterzüge (sichtbare Stützbalken).
- Flachgründung
- Eine Bauwerksgründung, bei der die Bauwerkslasten über horizontale Flächen in den Untergrund eingeleitet werden. Gegenbegriff: Tiefgründung.
- Flachpressplatte
- Eine weit verbreitete Art von Spanplatten, die aus unterschiedlich großen beleimten und mehrschichtig verpressten Spänen besteht.
- Flachschnitt
- Spätgotik, Süddeutschland, Alpenraum: Eine Technik der flächigen Schnitzerei mit geringer Tiefe und Plastizität.
- Flämmen
- Hitzebehandlung von Dachpappe oder Bitumen-Schweißbahnen zur Verschmelzung der Stoßnähte, unter anderem auf Flachdächern, Balkonen und Terrassen. Das Flämmen erfolgt mit Hilfe eines Propangasbrenners.
- Flammleiste
- Eine Zierleiste mit fein gewelltem, flammenähnlichen Dekor.
- Flarz
- Historisch, Schweiz: Eine Art Reihenhaus.
- Flechtband
- Auch Flechtwerk, Geriemsel: Ein flächiges Ornament, das verschlungene Bänder darstellt.
- Flechtwerkwand
- Eine einfache Wand, die aus einer Tragstruktur besteht, die mit biegsamen Materialien beflochten und dann mit einer plastischen Masse (z. B. Lehm) beworfen und verstrichen wird.
- Fledermausgaube
- Auch Ochsenauge, Froschmaulgaube: Eine wie ein Karniesbogen geschwungene Dachgaube, die in die Dachfläche eingebunden wird.
- Fliegender Bau
- Rechtsjargon Deutschland: Eine bauliche Anlage, die wiederholt aufgestellt und abgebaut wird. Zum Beispiel Fahrgeschäfte und nicht ortsfeste Tribünen.
- Fliegengitter
- Auch Fliegengage: Eine Vorrichtung, die vor einem Fenster oder einer Außentür nachträglich angebracht wird oder ab Werk angebracht ist, um das Eindringen von Insekten in den Innenraum zu verhindern.
- Fliese
- Siehe Keramikfliese.
- Fließender Raum
- Architekturtheorie: Die Auflösung eines kleinteiligen, von vielen Wänden geprägten Raumgefüges zugunsten frei miteinander verbundener Räume.
- Fließestrich
- Ein Estrich mit stark fließendem Eigenverhalten, der sich mehr oder weniger selbst ausnivelliert.
- Flucht
- Bauteile, die entlang einer Linie in Reihe eingebaut werden, stehen in einer Flucht.
- Fluchttürterminal
- Eine Steuereinheit, die an einem Notausgang oder einem Fluchtweg installiert ist, um gleichzeitig den Fluchtweg freizugeben und der Meldezentrale eine Nachricht zu senden.
- Fluchtweg
- Ein besonders gekennzeichneter Weg, der im Falle einer notwendigen Flucht schnell und sicher ins Freie führt.
- Fluchtwegschiebetür
- Eine automatisch öffnende Schiebetür, die besonderen Sicherheitskriterien entsprechen muss, damit sie sich auch unter erschwerten Bedingungen leicht öffnet.
- Flugdach
- Moderne: Ein dachähnliches Bauteil, das scheinbar schwerelos ist und als Gestaltungsteil eingesetzt wird. Ein Flugdach dient in der Regel nicht dem Wetterschutz.
- Flügel
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Gebäudetrakt. 2. Türblatt.
- Flügelrahmen
- Der Rahmen eines Fenstersflügels, der die Glasscheibe aufnimmt. Der feststehende Teil des Fensters dagegen wird als Blendrahmen bezeichnet.
- Flügeltür
- Eine Tür mit zwei Türflügeln.
- Flugschnee
- Sehr feiner Schnee. Im Bauwesen relevant, weil Flugschnee auch in die Dachdeckung eindringt.
- Flugsparrendreieck
- Auch Sparrendreieck, Züri-Vieri: Schweiz, historisch: Eine Stützkonstruktion für Vordächer.
- Flugsteig
- Auch Gate: Flughafenbau: Der Zugang zum Flugzeug, dem ein Wartebereich vorgelagert ist.
- Flurkarte
- Katasterwesen Deutschland: Eine maßstäbliche Darstellung einer Liegenschaften (Immobilien). Vgl. Schätzungskarte.
- Flurstück
- Katasterwesen Deutschland: Ein amtlich vermessener und meist örtlich abgemarkter (gekennzeichneter) Teil der Erdoberfläche. In Österreich auch Grundstück, Parzelle.
- Formholz
- Durch Hitze und Druck verformtes Holz (Vollholz, Sperrholz oder Spanholz).
- Formsperrholz
- Durch Hitze und Druck verformtes Sperrholz.
- Formstone
- Vereinigte Staaten, 1940er und 1950er Jahre: Ein Verfahren zur Fassadenverkleidung mit Kunststein.
- Fortotschka
- Vor allem Russland: Eine kleine verglaste Lüftungsklappe innerhalb eines Fensters.
- Foyer
- Ein großer Vorraum in einem öffentlichen Gebäude, besonders in einem Theater, Veranstaltungssaal oder Hotel. Anders als ein Vestibül kann ein Foyer auch vergleichsweise klein und schlicht gestaltet sein.
- Frackdach
- Ein Satteldach, von dem eine Fläche größer ist als die andere, weil auf das Haus auf dieser Seite eine Etage niedriger ist.
- Frankipfahl
- Ein spezielles, nach Edgar Frankignoul benanntes Bauteil aus Stahlbeton, das bei Bauwerksgründungen verwendet wird.
- Französischer Balkon
- Eine bodentiefe Fenstertür mit Geländer. Dient hauptsächlich als Fassadenelement.
- Französisches Fenster
- Siehe Französischer Balkon.
- Frauenseite
- Siehe Evangelienseite.
- Freigespärre
- Dachkonstruktion, historisch: Ein Sparrenpaar, das frei vor die Giebelwand gesetzt wird.
- Freisäule
- Eine Säule, die keine tragende Funktion hat.
- Freisitz
- Sammelbegriff für Balkone und andere in ein Gebäude integrierte Plattformen, die für das Verweilen an der frischen Luft bestimmt sind.
- Freitragende Tragbolzentreppe
- Siehe Bolzentreppe.
- Freitragende Treppe
- Eine Treppe, die ohne Zuhilfenahme von Seitenwänden, Abhängungen und Ähnlichem frei trägt.
- Freitreppe
- 1. Eine Treppe im Freien, außerhalb eines Gebäudes, etwa vor dem Hauseingang. 2. Im engeren Sinne eine repräsentative Außentreppe.
- Fresko
- Auch Einsinterung: Eine Technik der Wandmalerei, bei der die Pigmente auf den frischen Kalkputz aufgetragen werden, was zu einer besonders stabilen Einbindung führt.
- Friedenspagode
- Ein buddhistischer Stupa, der speziell als Friedenssymbol errichtet ist.
- Friedhofskapelle
- Auch Friedhofskirche: Ein auf einem Friedhof errichteter Kirchenbau, der für Begräbnisfeierlichkeiten genutzt wird.
- Fries
- Eine horizontale Bänderung zur visuellen Strukturierung einer Fassade.
- Frontispiz
- Siehe Risalit.
- Frontspieß
- Fassadengestaltung: Eine aus der Traufenseite eines Hauses aufragende Giebelwand. Vgl. Risalit.
- Frostgrenze
- Diejenige Tiefe unter der Erdoberfläche, unter der es nicht zu negativen Bodentemperaturen kommt.
- Frostschürze
- Eine Wärmedämmung, die unterirdisch vor Bauteilen angebracht wird, die oberhalb der Frostgrenze liegen.
- Frutighaus
- Frutigland (Schweiz), historisch: Ein Bauernhaustyp. Kennzeichen: Blockbau, Vereinigung von Wohnteil, Stall und Heuvorrat unter einem gemeinsamen Dach.
- Fuge
- Ein gewollter Zwischenraum zweier Bauteilen oder Materialien. Fugen können bautechnische und gestalterische Zwecke erfüllen. Arten (Auswahl): Arbeits-, Anschluss-, Raum-, Schattenfugen.
- Fugenabdichtung
- Der elastische Verschluss einer Fuge mit Dichtstoffen oder Fugenprofil.
- Fugenblech
- Betonbau: Ein Blechstreifen, der in die Arbeitsfuge zwischen zwei Bauteilen eingefügt wird, um die Fuge wasserdicht zu machen.
- Fugenmalerei
- Die mit malerischen Mitteln durchgeführte Imitation von Mauerfugen.
- Fugenschnitt
- Fassadengestaltung: Fugen, die im Verputz aus gestalterischen Gründen künstlich angebracht werden.
- Fundament
- Auch Fundation: Bei der Gründung die relativ schwere, steife und schwingungsfeste massive Struktur, auf der die leichtere und empfindlichere Struktur befestigt wird.
- Fundamenterder
- Elektroinstallation: Ein Erder, der im Bereich der Gründungsebene eines Bauwerkes installiert wird.
- Fünfachtelschluss
- Grundriss historischer Kirchenbauten: Abschlusses eines Chors in Form von fünf Seiten eines regelmäßigen Achtecks.
- Fünfapsidenkirche
- Ein Kirchenbau mit fünf Apsiden.
- Fünfknopfturm
- Gotik: Ein Turm, der außer der Turmspitze auch vier kleine Ecktürme trägt.
- Furnier
- Ein meist dünnes Blatt aus (eventuell visuell besonders ansprechendem) Holz.
- Furnierplatte
- Siehe Furniersperrholz.
- Furnierschichtholz
- Ein Lagenwerkstoff aus mehreren Schichten von Schälfurnieren aus Nadelholz.
- Furniersperrholz
- Auch Furnierplatte, Sperrholzplatte: Ein Lagenwerkstoff aus mehreren Schichten von Schälfurnier.
- Furnierstreifenholz
- Ein Holzwerkstoff, der sich von anderen auf Furnier basierenden Materialien dadurch unterscheidet, dass die Furnierlagen in voller Breite verleimt werden.
- Fußband
- Fachwerkbau: Eine schräge Verbindung, die unten auf einer Schwelle aufsitzt. Vgl. Kopfband.
- Fußboden
- Ein Bauteil, das als begehbare Fläche dient. Der Fußboden ist meist aus mehreren Schichten aufgebaut, besonders einer statisch tragenden Schicht (Bodenplatte, Geschossdecke) und Bodenbelägen.
- Fußbodenheizung
- Eine Flächenheizung, die Räume mit Hilfe wärmeleitender Elemente beheizt, die im Fußboden verlegt sind.
- Fußleiste
- Auch Kehrleiste, Scheuerleiste, Sockelleiste: Innenausbau: Eine Leiste, die bodennah an der Wand angebracht ist, um die Wandoberfläche etwa bei Bodenreinigungsarbeiten vor Wasser oder mechanischer Beschädigung zu schützen.
- Fußpfette
- Auch Wandpfette: Dachkonstruktion: Diejenige Pfette, die der Traufe am nächsten liegt. Fußpfetten, die vollflächig auf der Außenwand aufliegen, werden als Mauerlatten bezeichnet.
- Fußstrebe
- Eine Strebe (ein schräg verlaufendes stützendes Bauelement), die von unten gegen einen Ständer gerichtet ist.
- Fußwinkelholz
- Fachwerkbau: Ein anstelle eines Fußbandes eingesetztes dreieckiges Holz, das meist als Schmuckelement dient.
- Fusuma
- Japan, traditionell: Schiebeschirme und -türen, die in Wohnhäusern als Raumteiler dienen. Meist ein mit Stoff oder Papier bespannter Holzrahmen.
G
- Gabione
- Auch Steinkorb, Schüttkorb, Mauersteinkorb: Landschaftsarchitektur: Ein mit steinen gefüllter Drahtkorb, zum Aufbau und zur Befestigung von Hängen.
- Gaden
- Ein einräumiges Haus oder eine einzelne Räumlichkeit.
- Gaffkopf
- Vor allem Renaissance: Ein figürlicher Fassadenschmuck in Form eines Kopfes oder einer Büste, die von der Fassade nach unten auf den Betrachter „blickt“. Vgl. Maskaron.
- Galerie
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Räumlichkeit, die länger als breit ist und an mindestens einer ihrer beiden Längsseiten zahlreiche Lichtöffnungen besitzt. 2. Ein in einem Obergeschoss befindlicher Laufgang, der an einer seiner Langseiten zu einem größeren Raum hin geöffnet ist. Vgl. Laubengang, Pawlatsche.
- Galeriewohnung
- Eine Maisonettewohnung, deren Wohnbereich zweigeschossig und deren oberes Geschoss wie eine Galerie aufgebaut ist.
- Galgenturm
- Mittelalter: Ein gemauerter Turm, der für Hinrichtungen verwendet wurde.
- Gallo-römischer Umgangstempel
- Römische Antike: Ein in den gallischen, germanischen oder britischen Provinzen errichteter Tempelbau.
- Garagentor
- Garagentore sind heute oft mit einem Elektromotor angetrieben. Je nach Art der Öffnung unterscheidet man u. a. Schwing-, Sektional-, Kipp-, Roll- und Flügeltore.
- Garbhagriha
- Das innerste Heiligtum eines indischen Tempels.
- Garçonnière
- Österreich: Eine Einzimmerwohnung.
- Gariotte
- Lot (Frankreich): Ein Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk.
- Garnkasten
- Bergisches Land, historisch: Ein solide gebauter kleiner Holzschuppen, der als Lagerhaus für Garn dient.
- Garten
- Ein zumeist privat genutztes abgegrenztes Stück Land, in dem belebte Natur vom Menschen kultiviert wird. Zu unterscheiden sind u. a. Nutz- und Ziergärten.
- Gartenhaus
- Auch Gartenlaube, Laube: Ein für den Aufenthalt, nicht jedoch fürs Wohnen bestimmtes Gebäude in einem privaten Garten.
- Gasbeton
- Siehe Porenbeton.
- Gaube
- Auch Dachgaube, Dachkapfer, Lukarne: Ein Dachaufbau im geneigten Dach eines Gebäudes, der zur Belichtung und Belüftung des Dachraumes dient und meist ein Fenster aufnimmt.
- Gawit
- Auch Gavit: Armenien, Mittelalter: Eine an eine Klosterkirche angebaute quadratische Vorhalle.
- Gebälk
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Die zur Decken- oder Dachkonstruktion gehörenden Balken. 2. Das Auflager von Balken auf einer Wand. 3. Griechische und römische Antike: Der obere Teil einer Säulenordnung (Architrav, Fries, Geison usw.).
- Gebäude
- Ein Bauwerk, das dem Aufenthalt von Menschen, Tieren oder der Lagerung von Sachen dient. Ein Gebäude kann betreten werden und besitzt mindestens ein Dach.
- Gebäudebrücke
- Auch Skyway, Walkway, Skybridge, Bautenverbindungs-Brücke: Eine oberirdische Fußgängerüberführung oder -brücke, die zwei Gebäude oder zwei Gebäudeteile verbindet.
- Gebäudehülle
- Die Gesamtheit aller Bauteile, die ein Gebäude nach außen abschließen.
- Gebäudeintegrierte Photovoltaik
- Die Integration von Photovoltaikmodulen in die Gebäudehülle.
- Gebinde
- Holzbau: Bezeichnung für verschiedene Einheiten, die durch die Verbindung von Bauteilen entstehen.
- Gebundenes System
- Romanik: Das typische Konstruktionsschema einer Basilika.
- Geckpfahl
- Fachwerkbau: Ein dem Giebel aufgesetzter Schmuck in Form eines senkrechten, verzierten Holzbalkens.
- Geesthardenhaus
- Auch cimbrisches Haus, Schleswiger Haus: Ein Bauernhaustyp in Schleswig-Holstein.
- Gefach
- Holzfachwerkbau: Der Raum zwischen den Holzbalken, der mit anderen Materialien, z. B. Backsteinen, gefüllt (ausgefacht) wird.
- Gefälleestrich
- Ein Estrich (meist flüssig verarbeiteter Zementestrich), der mit einem Neigungswinkel von 1–2° auf Bodenflächen aufgebracht wird, von denen Wasser abgeleitet werden soll, etwa auf Balkonen, Terrassen, in Bädern und Küchen.
- Gefaltete Solarmembran
- Gebäudeintegrierte Photovoltaik: Ein aus Solarmodulen und Sicherheitsglas bestehendes Fassadenelement, das sowohl zur Energiegewinnung als auch zur Beschattung eingesetzt wird.
- Gefügebauweise
- Siehe Ständerbauweise.
- Gegentempel
- Auch Gegenkapelle: Ägyptische Antike: Eine an der Rückseite eines Tempels angebaute Kultstätte.
- Geheimtür
- Ein kaschierter Wanddurchgang. Historisch gelegentlich in Schlössern.
- Gehrung
- Die Eckverbindung zweier in einem Winkel aufeinanderstoßenden länglichen Werkteilen.
- Geison
- Antike: Das weit vorragende Kranzgesims, das den unteren Abschluss der Dachkonstruktion bildet. Das Geison ruht auf dem Fries bzw. dem Zahnschnitt und wird von der Sima bekrönt.
- Gekuppelte Fenster
- Auch Koppelfenster: Zwei und mehr Fenster, die sich eine einzige Wandöffnung teilen und durch Stützen voneinander geschieden bzw. miteinander gekuppelt sind. Je nach Zahl der Fenster unterscheidet man Biforien, Triforien, Tetraforien und Pentaforien.
- Geländer
- Eine Absturzsicherung, etwa an Balkonen, Treppen, niedrigen Fenstern, aber auch an Brücken und anderen Bauwerken.
- Gelenk
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Übergangsteil zwischen zwei unterschiedlichen räumlichen Anlagen (siehe Gelenk (Architektur)). 2. Ein Scharnier, das bewegliche Teile miteinander verbindet.
- Gemäldegalerie
- Auch Pinakothek: Ein Kunstmuseum, das hauptsächlich Gemälde ausstellt. Keine einheitliche Bauweise; jedoch ist eine besondere Kontrolle der Beleuchtung erforderlich (Streulicht), wobei Oberlichter als ideal gelten.
- General-Panel-System
- Ein in den 1940er Jahren entwickeltes Fertighaussystem, dessen Elemente zum Bau von den verschiedensten Hausformen verwendet werden können.
- Genueserturm
- Korsika, historisch: Ein Typ von Rundtürmen, die in der Renaissance erbaut wurden, um Piraten abzuwehren.
- Geothermie
- Auch Erdwärme: Thermische Energie, die in der Erdkruste gespeichert ist und in Bauwerken für verschiedene Zwecke genutzt werden kann.
- Geräms
- Historisch: Ein mit Gittern verschlossener kastenartiger Vorbau vor einem Haus, in dem die Bewohner des Hauses mit der vorbeigehenden Öffentlichkeit Kontakt aufnehmen können.
- Gerberträger
- Auch Gelenkträger: Dachkonstruktion: Ein gelenkig verbundener Träger über mehrere Auflager.
- Gerichtetheit
- Architekturtheorie: Die Auslegung von Sichtpunkten. Kirchenbauten waren historisch z. B. nach Osten ausgerichtet.
- Gerichtssäule
- Auch Gerichtsbarkeitssäule, Gerichtspfeiler: Historisch: Eine Säule, die den Bereich der Gerichtsbarkeit einer Gemeinde abgrenzt. Umgangssprachlich auch „Pranger“.
- Gerner
- Siehe Beinhaus.
- Geruchsverschluß
- Auch Siphon, Trap: Ein geruchs- und gasdichter, jedoch flüssigkeits- und feststoffdurchlässiger Verschluss von Abwasserleitungen. An Toiletten, Waschbecken usw.
- Geschlechterturm
- Toskana, Spätmittelalter: Ein Wohnturm, der einflussreichen städtischen Familien zu Verteidigungs- und Repräsentationszwecken diente.
- Geschoss
- Auch Etage, Stockwerk, Stock: Alle Räume in einem Gebäude, die auf einer Zugangsebene liegen und horizontal verbunden sind.
- Geschosswohnungsbau
- 1. Das Bauen von Wohnungen in mehrgeschossiger Bauweise. 2. Ein Wohngebäude, das (Etagen-)Wohnungen aufnimmt.
- Geschwindigkeit
- Architekturtheorie: Bauten können in der menschlichen Wahrnehmung den Effekt von Geschwindigkeit vermitteln. So erwecken weit auseinanderstehende Säulen einen Eindruck von Langsamkeit, während dicht stehende Säulen das Bauwerk in Bewegung zu setzen scheinen.
- Gesindehaus
- Auch Häuslingshaus: Historisch, auf Anwesen Wohnhabender oder auf Gutshöfen: Ein Haus, in dem das Gesinde wohnt.
- Gesims
- Ein meist horizontales Bauglied, das aus einer Wand hervorragt. Gemeinsam mit senkrechten Elementen wie Lisenen, Pilastern und Säulen dienen Gesimse der Gliederung von Wandflächen und Fassaden.
- Gespärre
- Dachkonstruktion: 1. Ein zusammengehöriges Sparrenpaar. 2. Alle Sparren einer Dachkonstruktion.
- Gesprenge
- Gotik: Ein geschnitzter Zieraufsatz oberhalb eines Flügel- oder Hochaltars. Typisch sind schlank nach oben strebende Elemente, wie z. B. Fialen und reiches Zierwerk, aber auch Figuren.
- Gesprengegiebel
- Ein Giebel mit reichem, oft bogenförmigem Schnitzwerk.
- Gestalt
- In der Theorie der Architektur versteht man unter der „Gestalt“ eines Bauwerks die Summe all seiner Teile, im Gegensatz zu seiner Form.
- Gestelztes Einhaus
- Vor allem Südwestdeutschland: Ein platzsparendes Bauernhaus, bei dem der Stall unter dem Wohnbereich liegt.
- Gestik
- Architekturtheorie: Von „Gestik“ spricht man in der Architektur bei einem Gestaltungsmerkmal, das den Benutzer des Raumes z. B. zu einer Bewegung herausfordert. Beispiel: Die Schnecke des Solomon R. Guggenheim Museums reizt Besucher dazu, sie abzuschreiten.
- Getreidespeicher
- Auch Kornspeicher, Kornhaus, Getreidekasten, Granarium, Spieker, Troadkastn: Ein Speichergebäude für Getreide oder Saatgut.
- Geviert
- Ein meist quadratischer, auf allen vier Seiten von Gebäuden umgebener Innenhof. Vgl. Kreuzgang.
- Gewände
- Auch Ausschrägung: Die schräg in das Mauerwerk geschnittene seitliche Begrenzung eines Portals, eines Fensters oder einer Schießscharte. Als seitliche Abschrägung ist das Gewände von der Laibung zu unterscheiden, die oberhalb der Maueröffnung liegt.
- Gewandhaus
- Auch Tuchhalle, Manghaus: Mittelalter: Ein hallenartiges Messe- oder Lagerhaus der Tuchmacherzunft.
- Gewölbe
- Ein konvexes Schalenbauteil, das als oberer Raumabschluss dient. Die Statik eines Gewölbes ist eine grundlegende andere als bei flachen Raumdecken. Die höchste Komplexität hat der Gewölbebau in der Gotik erreicht.
- Gewölbefeld
- Bei Kreuzgewölben die (rechteckige) Fläche, die zwischen zwei Gurtbögen aufgespannt wird.
- Gewölbeformen
- Bei Gewölben unterscheidet man je nach ihrer Form z. B. Tonnen-, Kreuz- und Netzgewölbe.
- Gewölbekeller
- Historisch: Ein Keller, der von einem Gewölbe abgeschlossen wird.
- Ghat
- Indien: Eine (meist bebaute) Böschung, die zu einem Gewässerufer herabführt, an dem die Hindus rituelle Waschungen vornehmen.
- Ghorfa
- Nordafrika, historisch: Mehrgeschossige lehmverputzte Speicherkammern der Berber mit charakteristisch gewölbten Dächern.
- Giebel
- Der Wandteil eines Gebäudes, der oben an Dachkanten oder Dachüberstände angrenzt, die höher liegen als die Traufe, oder über das Dach hinausragt.
- giebelständig
- Ein Gebäude mit Satteldach ist dann giebelständig, wenn eine Giebelseite zur Straße hin weist. Man spricht dann auch von einem „Giebelhaus“. Gegenwort: traufständig.
- Giebelblume
- Giebelverzierung in Gestalt einer stilisierten Blume.
- Giebeldach
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Satteldach. 2. Die Dachform eines mit einem Giebel versehenen vorspringenden Gebäudeteils (z. B. einer Dachgaube, eines Risalits).
- Giebelfeld
- Die (gelegentlich verzierte) dreieckige Fläche eines Giebels. Siehe auch Tympanon.
- Giebelgaube
- Eine Dachgaube, die von einem Satteldach mit vorn liegendem Gieben bedeckt ist.
- Giebelhaus
- Ein giebelständiges Haus.
- Giebellaube
- Traditionell: Ein überdachter, einseitig offener Gang mit Brüstung am Giebel eines Hauses.
- Giebelohr
- Auch Giebelschulter: Historisch: Die Verlängerung des Giebels bis hin zur Traufe.
- Gipskarton
- Ein meist plattenförmiger Baustoff aus Gips, der beidseitig mit Kartonage bezogen ist und im Innenausbau verwendet wird.
- Gipsputz
- Putzmörtel aus Gips zählen zu den meistverwendeten Innenputzen.
- Girih-Kacheln
- Islamischer Raum, historisch: Ein Satz von fünf verschiedenen Fliesen, die – in einer großen Vielzahl von unterschiedlichen Konfigurationen – zur Dekoration von Gebäuden verwendet werden.
- Girna
- Malta, Gozo, historisch: Doppelwandige Kraggewölbebauten aus Trockenmauerwerk.
- Gitter
- Gitter spielen in der Architektur unter anderem als Raumabschlüsse, Barrieren und Zierelemente eine Rolle.
- Gitterrost
- Eine freitragende, belastbare (begehbare) plattenförmige Konstruktion mit vielen durchgehenden Öffnungen. Einsatz in der Architektur u. a. in Treppenstufen und zur Abdeckung von Lichtschächten.
- Glasbaustein
- Auch Glasstein: Ein quaderförmiges Bauteil, das zu lichtdurchlässigen Wänden aufgemauert werden kann.
- Glasbetonstein
- Ein aus einer Mischung von Zement und Glasschaum hergestellter Baustein, der zu lichtdurchlässigen Wänden aufgemauert werden kann.
- Glasfassade
- Moderne: Eine hauptsächlich aus Glas bestehende Außenwand eines Gebäudes. Wird aus statischen Gründen meist als Vorhangfassade ausgeführt.
- Glashalterung
- Eine Alternative zur Befestigung von Glasflächen in Rahmen. Formen: Klemmhalterung, Punkthalterung, Linienlagerung.
- Glaskuppel
- Eine Kuppel mit Glaseinsätzen.
- Glaslamellen
- Lamellen aus Glas, die – feststehend – als Sonnenschutz bzw. Gestaltungsmittel für Fassaden dienen oder – beweglich – eine Belüftung erlauben.
- Glättetechnik
- Die Oberflächengestaltung mit Putzen und Spachtelmassen.
- Glattputz
- Ein glatt aufgetragener Innenputz. Gegenbegriff: Strukturputz.
- Glockengiebel
- Südeuropäische Kirchenbauten: Ein statt eines Glockenturms errichteter Giebel oder kleinerer Dachaufbau, der den Glockenstuhl mit den Kirchenglocken aufnimmt.
- Glockenhaus
- Auch Glockenhäusl: Vor allem Böhmen, historisch: Ein meist turmartiger dörflicher Bau, in dem eine Glocke aufgehängt ist. Im Gegensatz zu Glockentürmen gehören Glockenhäuser nicht zu einem Kirchenbau.
- Glockenkäfig
- Provence, historisch: Ein auf einen Kirchturm oder ein anderes Gebäude aufgesetzter schmiedeeiserner Käfig, in dem eine Glocke aufgehängt ist.
- Glockenstapel
- Norddeutschland, Skandinavien: Ein frei neben derm Kirchenbau stehender, oft hölzerner Glockenturm. Vgl. Campanile.
- Glockenstuhl
- Vor allem in Kirchtürmen: Das traditionell meist hölzerne Tragwerk für die Kirchenglocke(n).
- Glockenturm
- Ein Turm, in dem Glocken (zumeist Kirchenglocken) aufgehängt sind.
- Goldener Schnitt
- Eine Proportion (ca. 61,8:38,2), die als besonders angenehm und schön empfunden und seit der Antike auch in der Architektur vielfach eingesetzt wird.
- Gonkhang
- Tibetische Klöster: Ein Raum zur Verehrung der Schutzgötter.
- Gönpa
- Himalaya: Ein buddhistischer Tempel.
- Gopuram
- Südindien: Ein Torturm am Eingang des Tempelbezirks.
- Gorintō
- Japan: Ein buddhistischer Stein-Stupa.
- Grablege
- Auch Erbbegräbnis: In christlichen Kirchen, Klöstern und Stiften, historisch: Eine Grabstätte für sozial höhergestellte Personen. Grablegen an anderen Orten werden als Sepultur bezeichnet.
- Grabkapelle
- Auch Grabkirche: Ein Mausoleum oder ein Kirchengebäude, das vor allem als Grablege dient.
- Grabstätte
- Eine (historisch oft mit einem Bauwerk versehene oder darin untergebrachte) Stelle, an der ein Leichnam begraben wird.
- Grabendach
- Eine Dachform, die einer Aneinanderreihung umgekehrter Satteldächer entspricht. Ein Grabendach ist vom Bodenniveau aus nicht zu sehen. Die Entwässerung erfolgt von den Kehlen her.
- Grat
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Dachgrat. 2. Die sich kreuzenden diagonalen Bogenlinien eines Kreuzgratgewölbes.
- Grangie
- Historisch: Ursprünglich ein Getreidespeicher; später ein umfriedeter Hofbezirk; noch später ein landwirtschaftlicher Gutskomplex.
- Gratsparren
- Dachkonstruktion: Der Dachsparren direkt unter einem Dachgrat.
- Graue Wanne
- Eine Art der Bauwerksabdichtung, bei der die Fugen wasserundurchlässiger Betonbauteile von außen mit Bewegung aufnehmenden PVC-Profilen druckwasserdicht verklebt werden.
- Gred
- Süddeutschland, Österreich, historisch: Der mit Steinen gepflasterte, meist leicht erhöhte Bereich vor einem Haus, als Übergangsbereich zwischen sauberem Innen- und schmutzigem Außenraum.
- Greddach
- Bayern, historisch: Ein asymmetrisches Satteldach, dass zu der Traufseite, auf der auch der Hauseingang liegt, weit übersteht, um die Gred vor der Witterung zu schützen.
- Grenzabstand
- Der durch die Bauordnung vorgeschriebene Mindestabstand zwischen Grundstücksgrenze und Gebäude. Der Mindestabstand zum nächsten Gebäude wird als „Gebäudeabstand“ bezeichnet.
- Grenzbebauung
- Die (unzulässige) Bebauung eines Grundstücks ohne Rücksicht auf Grenz- und Gebäudeabstand.
- Greppiner Klinker
- Ein in der Gründerzeit in Deutschland viel verbauter gelber Ziegelstein, besonders an den Fassaden repräsentativer öffentlicher Gebäude.
- Gressbakkenhaus
- Norwegen, Steinzeit: Ein halb unterirdisch angelegtes Wohnhaus.
- Griechischer Tempel
- Griechische Antike: Das Gebäude eines griechischen Heiligtums, typischerweise mit den Baugliedern der verschiedenen Säulenordnungen gestaltet. Vgl. Römischer Tempel.
- Grobspanplatte
- Auch OSB-Platte: Ein Holzwerkstoff, der aus langen, schlanken Spänen gefertigt ist und sowohl im Rohbau als auch im Innenausbau verwendet wird.
- Grotte
- Nicht nur natürliche, sondern auch von Menschen geschaffene kleinere Hohlräume mit hoher Luftfeuchtigkeit werden als „Grotten“ bezeichnet. Historisch oft als Gestaltungselement der Gartenkunst.
- Grubenhaus
- Auch Grubenhütte: Historisch: Ein Gebäude, das – um den überdachten Raum mit einfachen Mitteln zu erweitern – ganz oder teilweise in den Boden versenkt ist.
- Grundbuch
- Ein öffentliches Register, in dem u. a. Grundstücke und deren Eigentumsverhältnisse verzeichnet sind.
- Gründerzeit
- Deutsches Reich, Österreich-Ungarn: Die ersten Jahre nach Gründung des Deutschen Kaiserreichs (1871), in denen umfangreiche französische Reparationszahlungen (im Anschluss an den Deutsch-Französischen Krieg) einen Bauboom zur Folge hatten.
- Grundflächenzahl
- Der Flächenanteil eines Baugrundstückes, der der Bauordnung entsprechend überbaut werden darf.
- Grundierung
- Auch Primer: Beim Auftrag von flüssigen Schutz- und Dekorschichten der Stoff, der zuerst aufgetragen wird, entweder um das Material zu schützen oder um die Bedingungen für den Auftrag der folgenden Schicht zu verbessern.
- Grundleitung
- Abwassersystem: Ein in den Baugrund bzw. Erdboden versenktes und größtenteils unzugängliches größeres Sammelrohr, das die Abwässer aus allen angeschlossenen Fallleitungen usw. sammelt.
- Grundriss
- Eine Zeichnung der horizontalen Aufteilung eines Gebäudes. Weitere in der Architektur wichtige Darstellungsarten sind der Schnitt, die im Aufriss dargestellten Ansichten und die Details. Vgl. Ansicht.
- Grundsteinlegung
- Eine in vielen Kulturen verbreitete Zeremonie um einen symbolischen oder faktischen Grundstein, auf dem ein neues Bauwerk errichtet wird.
- Grundstück
- Die Erdoberfläche, die sich in den von einem öffentlich zugelassenem Vermesser festgestellten Punkten befindet.
- Gründung
- Die konstruktive und statische Ausbildung des Übergangs zwischen Bauwerk und Boden.
- Grundwasserspiegel
- Die Grenze zwischen lufthaltigem und darunter liegendem wassergesättigten Erdreich ist bei der Bauplanung eine wichtige Größe, da die Abdichtung darauf zugeschnitten werden muss.
- Grüner Mann
- Mittelalter, frühe Neuzeit: Eine an Fassaden angebrachte figürliche Darstellung eines zumeist männlichen Kopfes, dessen Haupt- und Barthaar die Gestalt von Blättern hat, die auch aus dem Mund herauswachsen. Vgl. Drolerie, Neidkopf, Gaffkopf, Maskaron.
- Guckehürle
- Historisches Ulm: Auf dem Dachfirst errichtetes kleines Ausgucktürmchen, meist mit Satteldach.
- Gurt
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Das obere und das untere Band (Obergurt, Untergurt) an einem Doppel-T-Träger (Gurt (Bauteil), auch Flansch). 2. Ein durchlaufendes Gesims oder ein Mauerwerksstreifen (Gurt (Architektur)).
- Gurtbogen
- In Gewölben: Ein meist aus größeren Steinen oder Keilsteinen gemauerter Bogen, der ein (Tonnen-)Gewölbe quer unterteilt. Wenn Kreuzgewölbe vorhanden sind, schließt ein Gurtbogen diese gegeneinander ab.
- Gussasphalt
- Ein Baustoff aus Gesteinskörnungen und Bitumen, der bei der Verarbeitung gieß- und streichbar ist. In Bauwerken wird Gussasphalt u. a. als Bodenbelag und für Abdichtungen verwendet.
- Guttae
- Antike: Ein tropfenartiges, hängendes Element an der Unterseite bestimmter Bauglieder der dorischen Architektur.
H
- Haarriss
- An Bauteilen aus Beton, in geputzten Oberflächen und in Anstrichen können sehr feine Risse u. a. infolge eines zu schnellen Trocknens entstehen (Schwindrisse).
- Hafir
- Sudan, historisch: Ein Wasserauffangbecken.
- Haftgrund
- Siehe Grundierung.
- Hahnenbalken
- Auch Hahnebalken: Dachkonstruktion: Ein Balken, der in sehr hohen und breiten Dächern oberhalb und parallel zum Kehlbalken eingebaut wird.
- Halbfertigteildecke
- Siehe Elementdecke.
- Halbsäule
- Auch Blendsäule: Eine nicht tragende Säule, die einer Wand scheinbar vorgeblendet ist, tatsächlich aber in festem Mauerverband mit der Wand steht. Anders als Pilaster haben Halbsäulen eine runde Form.
- Halle
- Ein großer Raum, dessen Fläche frei genutzt werden soll. Hallen haben freitragende Dächer, die durch möglichst wenige Stützen oder Säulen getragen werden.
- Hallenchor
- Gotik: Ein mehrschiffiger (meist dreischiffiger) Chor mit gleicher Höhe der einzelnen Schiffe.
- Hallenkirche
- Ein Kirchengebäude, das durch die Gestalt des Langhauses gekennzeichnet ist und dessen Schiffe von gleicher oder annähernd gleicher Höhe und meist unter einem gemeinsamen Dach vereinigt sind.
- Hallenumgangschor
- Ein Hallenchor, bei dem das Seitenschiff der Halle als Chorumgang um den Chor herumführt.
- Hamburger Burg
- Hamburg, Gründerzeit: Eine Wohnhausform (Mehrfamilienhaus), deren Grundriss Vorderfenster für alle Wohnungen ermöglicht.
- Hammerbalken-Gewölbe
- England, Mittelalter: Eine offene hölzerne Dachstuhlkonstruktion mit aufeinander ruhenden (Teil-)Bögen.
- Hammerherrenhaus
- Österreich, Ostdeutschland, Renaissance: Eine Form repräsentativer Wohnhäuser, die meist durch Krüppelwalmdach und viele Gauben charakterisiert ist.
- Hammerschloss
- Die oberpfälzische Entsprechung eines Hammberherrenhauses.
- Handlauf
- Eine – meist profilierte oder runde – Festhalte- und Führungsmöglichkeit für die Hände von Menschen in Griffhöhe. Handläufe sind zumeist in Form von Stangen, Schienen oder Leisten ausgeführt.
- Hängeboden
- Ein in der Dachkonstruktion aufgehängter zusätzlicher Boden, der in hohen Dachräumen die Raumausnutzung verbessert.
- Haptik
- Viele Bauteile (Tür-, Fenstergriffe, Handläufe, Sitze) fordern zum Anfassen und Berühren auf und verlangen bei der Gestaltung von Räumen besondere Beachtung.
- Handstrichstein
- Ein mittels eines hölzernen Formkastens hergestellter Mauerziegel.
- Hängezwickel
- Siehe Pendentif.
- Harfentreppe
- Eine Treppe, die auf ihrer Lichtseite bzw. im Treppenauge (also auf der wandabgewandten Seite) von Seilen oder anderen grazilen Elementen getragen bzw. gestützt wird.
- Harl
- Britische Inseln, traditionell: Ein spezieller Rauputz (Lehmputz) mit hoher Wetterbeständigkeit.
- Harmonikatür
- Eine Falttür, deren Flügel jeweils in der Mitte an die Führungsschiene anschlagen.
- Hartdach
- Ein relativ brandsicheres Dach, das etwa mit Dachziegeln oder Naturstein gedeckt ist. Gegenbegriff: Weichdach.
- harte Bedachung
- Siehe Hartdach.
- Hartschaumplatte
- Eine Schaumplatte mit dichter Struktur, die hierdurch sowohl gegen Stöße als auch gegen Feuchtigkeit relativ unempfindlich ist. Einsatz vor allem im Außenbereich und in feuchter Umgebung.
- Hartungsche Säule
- Berliner Raum, Gründerzeit: Eine verzierte gusseiserne Pendelstütze für stählerne Eisenbahnbrücken.
- Hathorsäule
- Altes Ägypten: Ein Säulentyp, dessen charakteristisches Merkmal ein zweistöckiges Kapitell ist, von dem der untere Teil ein Gesicht der Göttin Hathor zeigt.
- Haube
- Auf Türmen: Eine glockenförmig geschweifte, meist niedrige Dachform.
- Hauptgesimshöhe
- Bei Bebauungsplänen, die auf ein einheitliches Erscheinungsbild benachbarter Gebäude abzielen, wird manchmal festgelegt, dass die Dachkante bei allen Gebäuden gleich hoch liegen muss.
- Hausanschluss
- Die Verbindungsstelle zwischen äußeren und inneren Haustechnikleitungen (z. B. Rohre für Trinkwasser).
- Hauseinführung
- Auch Mauerdurchführung: Ein Bauteil, das es ermöglicht, Haustechnikleitungen sicher in ein Gebäude einzuführen. Teil des Hausanschlusses.
- Hausfigur
- Eine an einem Profanbau angebrachte Statue, Statuette oder ein Relief, das eine Figur, meist einen Heiligen, darstellt.
- Hausflur
- In einem Haus der Erschließungsgang zwischen dem Hauseingang und den weiteren Inneneinheiten. Der Grundriss ist oft der eines Korridors.
- Hausinschrift
- Eine Inschrift an der Fassade eines Gebäudes, z. B. eine Bauinschrift, ein Bauspruch oder eine Spruchinschrift (Hausspruch).
- Haustür
- Die von außen in das Innere führende Tür eines Wohnhauses.
- Haveli
- Indien, Pakistan: Das palastartig gestaltete Wohnhaus eines wohlhabenden (meist muslimischen) Fernhändlers.
- Hebeanlage
- Wo Abwasser nicht mittels des natürlichen Gefälles abgeleitet werden kann, können Hebeanlagen installiert werden.
- Hebeschiebetür
- Eine (meist große) verglaste Schiebetür, die über einen Drehmechanismus aus ihrer Dichtposition gehoben und dann über eine Führungsschiene zur Seite geschoben werden kann. An Balkonen, Terrassen und Ähnlichem.
- Hechtgaube
- Dachkonstruktion: Eine sehr breite Schleppgaube.
- Heilige Pforte
- Einige Kirchengebäude haben einen bestimmten Eingang, der, verbunden mit einer speziellen Zeremonie, nur zu Heiligen Jahren geöffnet wird.
- Heimet
- Auch Heimetli: Schweiz: Ein kleines Bauerngut.
- Heizenergiebedarf
- Die Menge der thermischen Energie, die zum Heizen eines Gebäudes erforderlich ist. Vgl. Heizlast.
- Heizestrich
- Ein mit Heizelementen versehener Estrich-Fußbodenaufbau, der bei Fußbodenheizungen Verwendung findet.
- Heizfolie
- Eine Form der elektrischen Fußbodenheizung, bei der sehr dünne Heizelemente in Polyesterfolie eingeschweißt sind.
- Heizkessel
- Eine Apparatur zum Erhitzen von Wasser für die Heizung.
- Heizlast
- Die in Watt angegebene Wärmezufuhr, die notwendig ist, um in einem Gebäude eine bestimmte Raumtemperatur aufrechtzuerhalten. Durch Wärmeschutzmaßnahmen und eine effiziente Auslegung der Heizungsanlage kann die Heizlast minimiert werden. Vgl. Heizenergiebedarf.
- Heizwärmebedarf
- Siehe Heizenergiebedarf.
- Helices
- Am korinthischen Kapitell die schneckenförmig aufgerollte Stengel, die zwischen den Akanthusblättern an den Kanten wie auch zur Mitte hin herauswachsen; siehe: Korinthische Ordnung.
- Helm
- Meist auf Kirchtürmen mit polygonalem (seltener: quadratischem) Grundriss: Eine spitze Dachform.
- Hessenmann
- Hessisches Fachwerk: Eine ins Fachwerk eingearbeitete abstrakte Figur, bestehend aus drei Streben, die sich oben überkreuzen. Variante einer Mannfigur.
- Hessischer Kratzputz
- Rund um Hessen, historisch: Eine verzierende Verputztechnik, bei der ausgekratzte, tiefer liegende Flächen im Gefach von Fachwerkhäusern mit Farbe ausgemalt werden.
- Hetzerhalle
- Eine nach ihrem Erfinder Otto Hetzer benannte Form von stützenfreien Hallen, deren Dachtragwerk aus Brettschichtholz bzw. Leimbindern besteht.
- Hexenschnitt
- Dachkonstruktion: Ein am Gratsparren oder Kehlsparren vorgenommener zusätzlicher Schnitt, der dafür sorgt, dass dieser Sparren visuell zu den links und rechts von ihm liegenden Sparren passt. Weil diese Stelle stark ins Auge fällt, stellt der Schnitt an den Zimmerer besonders hohe Anforderungen.
- Hilani
- Kleinasien, Naher Osten, historisch: Eine Gebäudeform mit repräsentativer Stirnseite, rechteckigem Grundriss und zentralem Hof.
- Hinterlüftung
- Ein absichtlich belassener und belüfteter Hohlraum hinter oder zwischen Bauteilen bzw. deren Schichten, z. B. zwischen Dämmschicht und Verkleidung.
- Hintermauerwerk
- Das tragende Mauerwerk hinter einem Putzauftrag.
- Hintertreppe
- Bürgerliche Wohnhäuser, historisch: Als Gegenbegriff zur – repräsentantiven – Vordertreppe der weniger sichtbare Aufstieg des Gesindes.
- Hirnholz
- Auch Stirnholz: Holz, das quer zur Faserrichtung geschnitten ist und damit die Jahresringe zeigt. Hirnholz ist druckstabiler als Längsholz.
- Hirnholzparkett
- Siehe Holzpflaster.
- Hobelspankragstein
- Romanische Kirchen der Auvergne: Skulpturierte Steinkonsolen als tragende und gestalterische Bestandteile von Dachtraufen.
- Hochbau
- Dasjenige Teilgebiet des Bauwesens, das sich mit der Planung und Errichtung von Bauwerken befasst, die zum größeren Teil oberhalb der Geländelinie liegen. Kerngebiet der Architektur. Gegenbegriff: Tiefbau.
- Hochchor
- Siehe Chor.
- Hochhaus
- Ein vielgeschossiges, vertikal orientiertes Gebäude. Die genaue Definition hängt von der jeweiligen Kultur bzw. von jeweiligen Baurecht ab.
- Hochkantlamellenparkett
- Auch Industrieparkett: Ein sehr stabiles Holzparkett, dessen Stäbe hochkant verlegt sind und darum sehr schmal erscheinen.
- Hochkeller
- Ein Keller, der nur teilweise unterirdisch liegt und darum z. B. gut mit Fenstern versehen werden kann.
- Hochlochziegel
- Ein Lochziegel, dessen Löcher vertikal verlaufen.
- Hochschiff
- Das Mittelschiff einer Basilika.
- Hof
- Ein meist unter freiem Himmel befindlicher Raum, der von einem Gebäude oder Gebäudeflügeln umgeben ist. Nach Lage unterscheidet man: Innenhof, Lichthof, Vorhof und Hinterhof; nach Bauform oder Funktion unterscheidet man z. B. Peristyl, Kreuzgang, Ehrenhof und Patio.
- Hogan
- Das traditionell Wohnhaus der Navajo im Südwesten der Vereinigten Staaten, ein mit Lehm verkleideter Blockbau.
- Höhenlinien
- Der Höhenverlauf der Oberfläche eines Baugrundes wird über Höhenpunkte und Höhenlinien in Lagepläne eingefügt.
- Hohlblockstein
- Ein großformatiger Mauerstein aus (Leicht-)Beton, der große Luftkammern enthält.
- Hohldecke
- Auch Hohlkammerdecke, Hohlkörperdecke: Eine meist aus Beton gefertigte Raumdecke mit durchgängigen Hohlräumen, in denen u. a. haustechnische Leitungen geführt werden können.
- Hohldiele
- Auch Betonhohldiele, Betondiele: Ein Betonfertigteil mit röhrenförmigen Hohlräumen, das früher in Raumdecken verbaut wurde.
- Hohlkehle
- Die negative (konkave) Ausrundung einer Kante. Vgl. Voute.
- Hohlraumboden
- Auch Hohlboden: Eine Systembodenbauart, bei der zwischen der Tragschicht, die auf einer speziellen Unterkonstruktion ruht, und der Rohdecke ein Hohlraum liegt, der haustechnische Leitungen aufnehmen kann.
- Holländerei
- Norddeutschland, historisch: Ein Meiereigebäude.
- Holzbalkendecke
- Auch Tramdecke, Trambalkendecke: Eine Raumdecke, die auf einer (von unten sichtbaren) Balkenlage ruht.
- Holzbetonverbund
- Eine Bauweise für Tragwerke, bei denen Bauteile aus Holz mit Bauteilen aus Beton verbunden sind.
- Holzbetonverbunddecke
- Eine im Holzbetonverbund zusammengefügte Raumdecke.
- Holzfachwerk
- Eine Fachwerkkonstruktionsweise, bei der die Stäbe aus Holz gefertigt sind.
- Holzblockbauweise
- Siehe Blockbau.
- Holzfaserdämmplatte
- Auch Holzweichfaserplatte, Weichholzfaserplatte: Ein aus Holzfasern hergestellter Plattendämmstoff, der meist zur Wärmedämmung von Gebäuden eingesetzt wird.
- Holzfaserplatte
- Siehe Faserplatte.
- Holzfassade
- Sammelbegriff für Fassadensysteme, die aus massivem Holz oder aus Materialien mit Rohstoffanteilen aus Holz zusammengesetzt sind.
- Holzpflaster
- Hirnholz ist so hart, dass es als Pflaster auch im Außenbereich verbaut werden kann.
- Holzrahmenbau
- Auch Holzriegelbau, Holzständerbauweise: Ein modernes Holzbausystem, bei dem ein Stabwerk aus Pfosten und Riegeln durch Beplankung mit plattenförmigen Bauteilen versteift wird.
- Holzskelettbau
- Siehe Holzfachwerk.
- Holzspanplatte
- Siehe Spanplatte.
- Holzständerbauweise
- Siehe Ständerbauweise.
- Holztafelbau
- Siehe Tafelbauweise.
- Holzzementdach
- Eine 1839 entwickelte Frühform des Flachdaches.
- Horizontalabdichtung
- Siehe Horizontalsperre.
- Horizontalsperre
- Auch Horizontalabdichtung: Eine Abdichtung, die verhindert, dass Bodenfeuchtigkeit im Mauerwerk kapillar aufsteigt. In Neubauten erfolgt die Abdichtung meist durch besandete Bitumenbahnen.
- Hornkonsole
- Gotik: Ein tragender oder stützender, aus eine Wand ragender Vorsprung, dessen Unterseite hornförmig ausläuft.
- Hórreo
- Iberische Halbinsel, traditionell: Ein Speicherbau für Feldfrüchte.
- Hortenkachel
- Moderne: Ein ornamentales Keramik-, später Metallmodul, das seit 1961 großflächig für Fassaden verwendet wurde. Benannt nach der deutschen Kaufhauskette Horten.
- Hotel
- Ein Beherbergungs- und Verpflegungsbetrieb für zahlende Gäste. Viele Hotels haben architekturhistorische Bedeutung.
- Hôtel, Hôtel particulier
- Siehe Stadtpalais.
- Hotzenhaus
- Auch Hotzenhof: Schwarzwald, historisch: Eine Bauernhausform mit charakteristischem hohem Walmdach.
- Hourdisdecke
- Mittelmeerraum, besonders Frankreich, traditionell: Eine besondere Deckenkonstruktion, bei der Tonhohlplatten („Hourdis“) zwischen Deckenbalken eingehängt und mit einer Ortbetonschicht abgedeckt werden.
- Hufe
- Auch Hube, Hubel: Eine Hofstelle; keine einheitliche Bauweise.
- Hügelgrab
- Auch Grabhügel: Prähistorisch: Eine Erdaufschüttung, in der sich z. B. eine Grabstätte befindet.
- Hürdenhaus
- Mesopotamien: Eine historische Hausform.
- Hydroment
- Ein Spezialputs für feuchtes und salzhaltiges Mauerwerk. Vgl. Sanierputz.
- Hyperbolische Paraboloidschale
- Auch HP-Schale: Eine moderne Dachform, charakterisiert durch eine regelmäßig doppelt-gekrümmte Dachfläche, die sowohl Hyperbeln und Parabeln als auch Geraden enthält.
- Hypokaustum
- Römische Antike: Ein massiver Körper, der mit warmer Luft durchströmt wird und als Warmluftheizung dient, ohne selbst sehr heiß zu werden.
- Hypotrachelion
- Dorische Säulenordnung: Derjenige Teil einer Säule, der oberhalb der ringförmigen Einkerbungen des Säulenschafts, aber unterhalb des Kapitellpolsters (Echinus) liegt.
- Hytte
- Norwegen: Ein hölzernes Ferienhaus.
I
- I-Joist
- Ein Holzwerkstoff-Balken, mit I-förmigem Querschnitt, also einem breiten Steg und zwei (schmaleren) Flanschen.
- Imaret
- Osmanisches Reich: Eine öffentliche Küche im Rahmen eines sozio-religiösen Gebäudekomplexes (Külliye).
- Immobilie
- Jargon des Rechts und der Wirtschaftswissenschaften: Ein unbewegliches Sachgut, z. B. ein Grundstück oder ein Bauwerk.
- Impluvium
- Römische Antike: Ein Wasserbecken im Atrium eines Wohnhauses. Darunter lag meist eine Zisterne.
- Imprägnierung
- Das Tränken von Baustoffen (Holz, Putz, Stein, Beton) mit verschiedenen Mitteln beispielsweise zum Zwecke der Abdichtung gegen Wasser, Verschmutzung, Verwitterung oder Abnutzung.
- Injektionsdichtung
- Vor allem Talsperren- und Tunnelbau: Das Einpressen von aushärtenden Flüssigkeiten oder Suspensionen in Klüfte, Risse oder Porenräume eines Bodens, zum Zwecke der Abdichtung oder Verfestigung.
- Inklination
- Griechische Antike: Die leichte Einwärtsneigung von Säulen und Wänden.
- Inkrustation
- Die großflächige oder auch nur teilweise Verkleidung von Wänden oder anderen Bauteilen (minderen Materials) mit flachgeschnittenen, meist verschiedenfarbigen Marmorplatten.
- Innentür
- Eine Tür, die im Gebäudeinneren verbaut ist und darum andere Anforderungen erfüllen muss als eine Außentür.
- Innenwand
- Eine Wand ohne Kontakt zum Außenbereich eines Gebäudes. Innenwände grenzen Räume voneinander ab und tragen, gemeinsam mit den Außenwänden, die Lasten von Geschossdecken und Dachkonstruktionen.
- Inn-Salzach-Bauweise
- Bayern, Österreich: Eine besondere Gestaltung von städtischen Bürgerhäusern, die durch Scheinfassaden vor dem eigentlichen Dach ein geschlossenes Ensemble bilden.
- Installationsschacht
- Ein vertikaler Kanal, der haustechnische Leitungen in einem Haus bündelt und über mehrere Geschosse führt. Siehe Schacht (Haustechnik), Versorgungstechnik.
- Instandhaltung
- Das Aufrechterhalten der Bausubstanz und des Betriebs eines Gebäudes. Instandhaltung umfasst u. a. Reparaturen, Reinigungsarbeiten und die Überwachung technischer Geräte.
- Interkolumnium
- Der lichte Abstand zwischen den einzelnen Säulen einer Säulenreihe (im Unterschied zum Abstand zwischen den Säulenachsen, der als Achsweite oder Joch bezeichnet wird).
- Ionische Ordnung
- Die dritte der fünf klassischen Säulenordnungen. Das Gebälk über der Säule ist meist zweigeteilt mit entweder glattem oder dreistufigem Architrav unten und darauf aufsetztem Gesims mit Zahnschnitt oder Fries. Auffälligstes Kennzeichen sind die Voluten (Schnecken) am Kapitell.
- Irimoya
- Japan, historisch: Eine Dachform, die dem europäischen Fußwalmdach entspricht.
- Isolierung
- Siehe Bauwerksabdichtung, Wärmedämmung, Schalldämmung, Schwingungsisolierung.
- Isolierverglasung
- Siehe Mehrscheiben-Isolierglas.
- Isometrie
- Eine in der Architektur häufig verwendete Form der dreidimensionalen Darstellung mit Parallelproduktion, also ohne Fluchtpunkte.
- Iwan
- Auch Aiwan, Liwan: Naher und mittlerer Osten, historisch: An repräsentativen weltlichen und religiösen Gebäuden eine hohe, einseitig zum Außenraum hin geöffnete Halle, die von einem Tonnengewölbe überdeckt ist.
J
- Jali
- Indien: Ein den Raum begrenzendes Bauelement mit einer durchbrochenen, gitterartigen Struktur, das etwa als Fenster, Balkonbrüstung oder Raumteiler dient. Vgl. Maschrabiyya.
- Jalousie
- Ein Sicht- und Sonnenschutz, seltener Witterungsschutz, der aus einer Anordnung von festen oder beweglichen Lamellen besteht.
- Jharokha
- Indien, historisch: Ein überdachter Balkon bzw. Balkonerker.
- Joch
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Auch Travée: Der Achsabstand zwischen zwei Säulen oder Pfeilern (im Unterschied zum Interkolumnium, dem Abstand von Säulenrand zu Säulenrand); siehe Joch (Architektur). 2. Ein Bauteil, das aus mehreren aufrecht stehenden Bauteilen besteht, die mit einem tragenden horizontalen Bauteil verbunden sind; siehe Joch (Bauteil).
- Jurahaus
- Altmühltal (Bayern): Hausform mit markantem, flach geneigtem Dach, das mit dünnen Kalkplatten gedeckt ist.
K
- Kabelbrücke
- Auch Fußbodenkanal, Aufbodenkanal: Ein trittfestes Kunststoffprofil, das lose am Boden liegende Kabel verdeckt und an Ort und Stelle fixiert.
- Kabeshiro
- Japan, historisch: Verwendung von Stofftüchern (meist aus Seide) als Vorhang und Raumteiler, üblich in Wohnungen, Residenzen und Tempeln.
- Kachel
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Keramikfliese. 2. Eine Ofenkachel.
- Kaffeemühlenhaus
- Gründerzeit: Ein Wohnhaustyp mit charakteristischen Elementen wie einem quadratischen Grundriss, zwei Vollgeschossen und einem mit Ziegeln gedeckten Walmdach.
- Kaiserpfalz
- Siehe Königspfalz.
- Kaiserstiel
- Auch Helmstange: Dachkonstruktion: Die innere Spitze einer Turmkonstruktion (z. B. eines Kirchturms), an deren Spitze die Sparren eingezapft werden.
- Kalan
- Indien, historisch: Das turmartige Hauptheiligtum einer hinduistischen Tempelanlage.
- Kalathos
- Der Kapitellkörper der korinthischen Säule ist diesem lilienförmigen Arbeitskorb der griechischen Frauen nachempfunden.
- Kalkfarbe
- Ein mineralisches Anstrichmittel, das auf Weißkalkhydrat basiert.
- Kalkmörtel
- Ein Mörtel aus gelöschtem Kalk und Sand. Weniger druckfest als zementgebundener Mörtel, aber besonders für Innenputze geeignet.
- Kalkplattendach
- Bayern, traditionell: Eine Dacheindeckungsart, bei der natürlicher Kalkstein verwendet wird.
- Kalkpresstechnik
- Eine Glättetechnik zur Veredelung von Verputz.
- Kalkputz
- Ein Putz aus Kalkmörtel.
- Kalksandstein
- Ein künstlich hergestellter Mauerstein aus Sand und Kalksilikathydraten als Bindemittel.
- Kalkseife
- Eine wasserabweisende Seife, die für Tadelakt, einen traditionellen marokkanischen Putz, verwendet wird.
- Kalkzementmörtel
- Ein mit Zement angereicherter Kalkmörtel.
- Kalkzementputz
- Ein Putz aus Kalkzementmörtel.
- Kalpetranquarzit
- Wallis (Schweiz): Ein Naturstein, der traditionell für die Dacheindeckung verwendet wird.
- Kaltdach
- Ein zweischaliges Dach, dessen Zwischenraum belüftet ist. Vgl. Warmdach, Umkehrdach.
- Kältebrücke
- Siehe Wärmebrücke.
- Kaltselbstklebende Bitumendichtungsbahn
- Ein Mittel zur Bauwerksabdichtung (Schwarze Wanne).
- Kamara-Haus
- Griechenland, historisch: Eine Hausform, dessen charakteristisches Merkmal ein Bogen ist, der den größten Innenraum überspannt.
- Kamin
- Eine haustechnische Einrichtung zum Verfeuern von Festbrennstoffen wie z. B. Brennholz. Im Gegensatz zu einem Kaminofen ist ein Kamin fest eingebaut.
- Kämpfer
- Der oberste Teil des Widerlagers eines Bogens oder Gewölbes.
- Kämpferfenster
- Auch Oberlicht: Ein Fenster, das oberhalb des Kämpfers einer Tür oder eines Fensters eingebaut ist.
- Kämpfergesims
- Ein verzierter bzw. profilierter Kämpfer.
- Kamptulikon
- Ein 1843 erfundener elastischer Bodenbelag aus Kautschuk, Guttapercha und anderen Bestandteilen.
- Kannelierung
- Antike: Die Auskehlung vor allem von Säulen, Pfeilern und Pilastern mit konkaven Furchen. Die einzelnen Furchen werden als Kanneluren bezeichnet.
- Kantel
- Ein hochwertiges Kantholz, das traditionell insbesondere zur Herstellung von Fenstern und Türfriesen verwendet wurde.
- Kantholz
- Auch Eckholz: Sammelbegriff für Holz, das durch Sägen mit vier im rechten Winkel zueinander stehenden Flächen in Faserrichtung versehen ist. Verwendung etwa für Fachwerk, Dachsparren und Deckenbalken. Kantholz wird unterschieden von Brettern, Bohlen und Latten.
- Kantonierter Pfeiler
- Insbesondere Gotik: Ein komplexer Pfeiler, dessen Kern mit Halb- und Dreiviertelsäulen besetzt ist.
- Kantonierung
- Siehe Kantonierter Pfeiler.
- Kapelle
- Eine kleine Bet-, Gottesdienst- oder Andachtsräumlichkeit, entweder als freistehender Kirchenbau oder als Raum in einem größeren Gebäude.
- Kapellenkranz
- Romanische und gotische Kirchenbauten: Eine halbkreisförmig um den Chorraum bzw. Chorumgang herum angelegte Gruppe von Kapellen.
- Kapillarbrechende Schicht
- Auch Rollierung: eine unterhalb der Gründungssohle oder des Fußbodens gelegene Lage aus Schotter, die die kapillare Weiterleitung von Bodenfeuchtigkeit oder Grundwasser unterbricht.
- Kapillare
- Ein sehr feiner, langgestreckter Hohlraum. Baumaterialien, die Kapillaren aufweisen, müssen oft abgedichtet werden.
- Kapitelhaus
- Christentum: ein Versammlungsgebäude für Kleriker, insbesondere im Bereich einer Bischofs-, Kloster- oder Stiftskirche.
- Kapitell
- Auch Säulenknauf: Der plastisch deutlich ausgeformte obere Abschluss einer Säule, einer Ante, eines Pfeilers oder eines Pilasters.
- Kapitelsaal
- Christentum: Die Versammlungsstätte einer klösterlichen Gemeinschaft.
- Kappe
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Gewölbe: Das Gewölbesegment zwischen Schildbogen und Scheitelpunkt. 2. Brückenbau: Die nichtbefahrene Randausbildung von Brücken aus Stahl- oder Spannbeton. 3. Windmühlen: Der obere, drehbare Teil der Mühle. 4. Der obere Abschluss eines Pfahls bei einer Pfahlgründung.
- Kappendecke
- Auch Preußische Kappendecke, Preußische Kappe, Berliner Decke, Berliner Gewölbe, Schienengewölbe, Platzldecke, Platzl: Eine Deckenkonstruktion, die aus sich wiederholenden flachen Segmenttonnengewölben besteht.
- Karawanserei
- Auch Han, Funduq, Funduk: Naher und Mittlerer Osten, historisch: Eine ummauerte Herberge an Karawanenstraßen, meist rechteckig um einen großen Innenhof herum errichtet.
- Karner
- Siehe Beinhaus.
- Karnhaus
- Auch Karenhaus: Historisch: Anbau an einem Kirchengebäude, in dem sich die Gläubigen, die mit einer Kirchenbuße belegt waren, während des Gottesdienstes aufhalten mussten.
- Karnies
- Auch Glockenleiste: Ein konkav-konvex geformtes Profil, das als Schmuckelement eingesetzt wird.
- Kärntner
- Siehe Beinhaus.
- Kartusche
- Renaissance, Barock, Rokoko, Historismus: Ein Zierrahmen, der häufig keinen Inhalt hat, sondern selbst als Schmuck dient.
- Karyatide
- Eine Skulptur einer weiblichen Figur mit tragender Funktion; weibliche Entsprechung eines Atlanten.
- Kassette
- Ein vertieftes viereckiges Feld.
- Kassettendecke
- Eine Raumdecke, die an ihrer Unterseite regelmäßig angeordnete Vertiefungen (Kassetten) aufweist.
- Kassettentür
- Auch Füllungstür, Rahmentür, Tür in Rahmenbauweise: Ein Türblatt, das aus einem umlaufenden Rahmen besteht, in den Füllungen eingesetzt sind.
- Kastenfassade
- Moderne: Ein geschlossenes Belüftungssystem, das entweder vertikale (Schacht-Kasten-Fassade) oder horizontale (Korridor-Fassade) Luftzirkulation erzeugt.
- Kastenfenster
- Ein Doppelfenster mit zwei jeweils eigenen Rahmen, zwischen denen ein kastenförmiger Hohlraum entsteht.
- Katakombe
- Historisch: Ein unterirdischer Gewölbekomplex, der der Bestattung von Toten dient.
- Kate
- Auch Kotten: Historisch: Ein einzelnes einfaches Wohnhaus bzw. eine einzelne Werkstatt in oder abseits der dörflichen Gemeinschaft.
- Kathedrale
- Eine Bischofskirche. Kein einheitlicher Baustil.
- Katholikon
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Die Hauptkirche eines orthodoxen Klosters. 2. Der zwischen Narthex und Sanktuar gelegene Gemeinderaum einer orthodoxen Kirche.
- Katzenklappe
- Eine in Türen, Fenstern oder Mauern angebrachte Durchgangsmöglichkeit für Haustiere.
- Katzentreppe
- Auch Katzenleiter, Katzenstiege: Eine Vorrichtung, die Hauskatzen den freien Auf- und Abstieg zu einer Wohnung ermöglicht.
- Kavaliershaus
- Auch Kavalierhaus, Cavaliershaus, Cavalierhaus: Historisch: Ein Teil eines Schlossensembles, in dem der Hofstaat untergebracht wird.
- Kažun
- Istrien, historisch: Ein Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk.
- Keeill
- Isle of Man, historisch: Eine einfache kleine frühchristliche Kapelle.
- Kegeldach
- Eine historisch vor allem auf Türmen gebräuchliche Dachform, einem Kegel entsprechend.
- Kehlbalken
- Dachkonstruktion: Ein horizontaler Balken, der in größeren Dächern jeweils zwei gegenüberliegende Sparren verbindet und gegeneinander abstützt.
- Kehlbalkendach
- Ein Dach, in dem Kehlbalken eingebaut sind.
- Kehlbohlenanlage
- Dachkonstruktion: Diejenige Zimmermannskonstruktion, die eine gewölbte Gaube (Fledermausgaube) oder ein in ein Dach eingesetztes Ochsenauge bedeckt.
- Kehle
- Auch Kehl, Ichse: Eine Zusammenstoßlinie zwischen zwei Dachflächen oberhalb einer Innenecke eines Gebäudes.
- Kehlleiste
- Eine Profilleiste an der Berührungslinie von Wand und Decke.
- Kehlsparren
- Dachkonstruktion: Der Sparren, der direkt unter einer Kehle liegt.
- Keilstein
- Ein keilförmiger Mauerstein, wie er etwa zum Errichten von Bögen oder Gewölben verwendet wird.
- Keller
- Auch Souterrain: Ein geschlossenes Gebäudebauteil, das sich ganz oder zumindest überwiegend unterhalb der Erdoberfläche befindet.
- Kellerboden
- Die unterste Fläche eines Gebäudes, die an die tragenden Außenwände anschließt.
- Kellerfenster
- Ein Fenster in einem Kellerraum.
- Kellerstöckl
- Österreich, traditionell: Ein Typus von landwirtschaftlich genutzten Gebäuden, die in sehr schrägen Hanglagen errichtet wurden.
- Kellerwand
- Die Außenwände eines Kellers müssen nicht nur der Traglast des Gebäudes, sondern auch dem Druck des Erdreichs standhalten.
- Keltenkreuz
- Auch Hochkreuz, irisches Kreuz: Britische Inseln: Ein meist aus Stein gehauenes Balkenkreuz, bei dem um den Schnittpunkt der Balken ein Ring liegt.
- Kemenate
- Mittelalterliche Burgen: Ein Raum, der einen Kamin hat, also beheizbar ist.
- Kenotaph
- Auch Cenotaph, Zenotaph, Scheingrab: Ein Erinnerungsgrabmal für einen in der Fremde Verstorbenen.
- Keramikfliese
- Im Süddeutschen und Österreich auch Kachel: Eine keramische Platte, die als Wandverkleidung oder als Belag z. B. für den Boden verwendet wird.
- Kerndämmung
- Bei zweischaligem Außenmauerwerk die Dämmung zwischen Vor- und Hintermauerschale.
- Kesseldruckimprägnierung
- Ein Holzschutzverfahren, bei dem Holz unter hohem Druck chemisch imprägniert wird.
- Kesselvakuumdruckimprägnierung
- Ein Holzschutzverfahren, bei dem Holz zunächst in einem Vakuum getrocknet und anschließend unter Druck chemisch imprägniert wird.
- Kettenkirche
- Bayern, Österreich, historisch: Ein Kirchengebäude, dessen Fassade mit einer Kette geschmückt ist (Heiligenverehrung für Leonhard von Limoges).
- Kichō
- Japan, historisch: Ein aus Stäben oder Stangen sowie Stoff (meist Seide) konstruierter Raumteiler.
- Kielbogen
- Auch Eselsrücken, Sattelbogen, Schottischer Bogen, Akkolade: Ein Bogen mit geschweiften (unten konvexen, oben konkaven) Kanten.
- Kiesdach
- Umgangssprachlich: Ein Flachdach, auf das Kies aufgeschüttet ist. Über die Art der Konstruktion und Abdichtung des Flachdachs sagt der Begriff nichts aus.
- Kirche
- Ein christlicher Sakralbau. Grundtypen: Saalkirche, Basilika, Hallenkirche, Zentralbau.
- Kirchenburg
- Mittelalter, frühe Neuzeit: Befestigungen um einen Kirchhof, die als Fliehburg verwendet werden konnten. Ist der Kirchenbau selbst befestigt, so spricht man von einer Wehrkirche.
- Kirchenschiff
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Längsraum in einem Kirchenbau (Kirchenschiff). 2. Ein Kirchenboot.
- Kirchfriedhof
- Auch Kirchhof: Eine Friedhofsanlage, die unmittelbar an einen Kirchenbau angrenzt oder diesen sogar umschließt.
- Kitt
- Ein Klebe- und Dichtungsmittel.
- Kitting
- Österreich, historisch: Ein bäuerlicher Speicherbau.
- klaiben
- Auch klöben, klieben, kleben, staken, pliestern: Holzfachwerkbau: Die Tätigkeit des Ausfüllens von Staken, Schwartenvergschlag oder Flechtwerk in Gefachen mit Lehm.
- Klang
- Räume haben neben anderen Sinnesdimensionen wie z. B. einem Geruch auch einen Klang. Dieser hängt u. a. von Materialwahl, Oberfläche und Form ab.
- Klangarkade
- Auch Schallfenster, Schallluke: Historisch: Eine rund- oder spitzbogige Arkadenöffnung in Höhe der Glockenstube eines Glockenturmes.
- Klapptür
- Eine Tür, bei dem der Anschlag des Türblattes nicht vertikal, sondern horizontal ausgerichtet ist. Gegenbegriff: Anschlagtür bzw. Schwenktür.
- Klebdach
- Alemannischer Raum: Ein an der Giebelfront oberhalb der Fenster angebrachtes Schutzdach.
- Kleister
- Sammelbegriff für Klebstoffe in Form eines wässrigen Quellungsproduktes z. B. aus Stärke. Kleister werden u. a. fürs Ankleben von Tapeten verwendet und als Zusatz zu Gips, um das Abbinden zu verzögern.
- Klete
- Preußisch Litauen, Ostpreußen, historisch: Ein Speicher zur Aufbewahrung haltbarer Vorräte.
- Klinker
- Auch Hartbrandziegel: Ein bei sehr hohen Temperaturen gebrannter Ziegelstein, der kaum Wasser aufnimmt und sehr widerstandsfähig ist.
- Klöntür
- Auch doppelschlägige Tür: Eine Außentür, bei der es möglich ist, nur die obere Hälfte des Türflügels zu öffnen, während die untere Hälfte verschlossen bleibt.
- Kloster
- Eine Anlage, die eine religiöse Gemeinschaft beherbergt. Zu den charakteristischen Bestandteilen christliche Klöster zählen u. a. Klosterkirche, Kreuzgang, Refektorium, Dormitorium und Kapitelsaal.
- Klosterkirche
- Die Kirche eines Klosters.
- Klus
- Niederdeutscher Raum, historisch: Eine kleine Kapelle, oft ein Holzfachwerkbau.
- Knickhelm
- Auch Turmhelm, Helmdach, Dachhelm: Eine Dachform, besonders auf Kirchtürmen, gekennzeichnet durch einen relativ flachen Ansatz, von dem aus die Dachflächen zur Spitze hin steil abknicken.
- Kniestock
- Auch Drempel, Trempel: Dachkonstruktion: Derjenige Teil der gemauerten Außenwand, der über die Rohdecke des letzten Obergeschosses hinaus in den Dachbereich aufragt. Die Dachschräge beginnt erst oberhalb des Kniestocks.
- Knorpelwerk
- Eine Ornamentform, die durch Anordnungen von teigigen oder knorpeligen, schwellenden und lappig ausschwingenden Formen gekennzeichnet ist. Vgl. Rollwerk, Schweifwerk.
- Koberfenster
- Ein Schaufenster in einem Bordell.
- Kokoschnik
- Russland, historisch: Ziergiebel an der Fassade vor allem von Kirchenbauten.
- Kolam
- Indien: Ein meist zentrisch symmetrisches Ornament, das aus Reismehl im Eingangsbereich von Wohnhäusern und Tempeln ausgelegt wird.
- Kolonistenhaus
- Sammelbegriff für die einfachen Wohnhäuser, die im 18. Jahrhundert im preußischen Machtbereich erbaut wurden, um Ausländer anzusiedeln.
- Kölner Decke
- Ein Typus von Balkendecke, bei dem sowohl Deckenbalken als auch die darüberliegenden Dielen vollständig von Putz überzogen und oft auch mit Stuckornamenten verziert sind.
- Kolonnade
- Ein Säulengang, der im Unterschied zur Arkade und zum Bogengang ein gerades Gebälk (Architrav) besitzt.
- Kolossalordnung
- Eine Säulenordnung, die zwei oder mehr Geschosse übergreift.
- Königspfalz
- Früh- und Hochmittelalter: Ein (Wohn-)Stützpunkt für den reisenden König.
- Kommunalka
- Russland, UdSSR, historisch: Eine Wohnform, bei der mehrere Parteien sich aus Kostengründen eine Wohnung teilen.
- Kommunwand
- Eine Wand, die von mindestens zwei Gebäuden geteilt wird.
- Komposite Ordnung
- Die fünfte der fünf klassischen Säulenordnungen. Sie vereint Charakteristika der beiden vorausgehenden Ordnungen; die Kapitelle weisen sowohl Akanthusblätter als auch große Voluten auf.
- Komposition
- Architekturtheorie: Der formale Aufbau eines Bauwerks.
- Kompositkapitell
- Siehe Komposite Ordnung.
- Kompriband
- Auch Anschlagband, Fugenband: Ein vorkomprimiertes Schaumstoffdichtungsband, das nach Einbringen in eine Fuge expandiert.
- Konche
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Einbuchtung oder halbrunde Nische, die oben meist mit einer Halbkuppel abgeschlossen ist. 2. Eine Apsis oder die halbrunde Kuppel über einer Apsis.
- Kondenswasser
- Kann in schlecht konzipierten Bauwerken entstehen und zu Bauschäden führen.
- Konfessio
- Siehe Confessio.
- Königliche Tür
- Orthodoxe Kirchenbauten: Die mittlere der drei in die Ikonostase (Ikonenwand) eingelassenen Türen.
- Konsole
- Auch Kragstein: Ein aus der Wand herausragender, tragender Vorsprung, der entweder rein dekorativ ist oder auf den andere Bauteile (Gesimse, Gewölberippen, Bögen, Figuren, Säulen, Pilaster, Balkone, Balken) aufgesetzt sind. Siehe auch Hobelspankragstein.
- Konsolenfries
- Ein dekoratives horizontales Bauelement, das eine Serie von hölzernen Balkenenden in Stein nachahmt. Vgl. Zahnschnitt.
- Konstruktionsvollholz
- Sammelbezeichnung für veredelte Bauschnitthölzer (Balken, Kanthölzer, Bohlen, Bretter, Latten).
- Konstruktiver Brandschutz
- Diejenigen Gesichtspunkte der Planung eines Bauwerks, die den Brandschutz betreffen.
- Konterlattung
- Dachkonstruktion, Trockenbau: Einbau von Latten, die zu den eigentlichen Lagerhölzern rechtwinklig verlaufen.
- Kontext
- Das Umfeld eines Bauwerks, in welches das Bauwerk integriert werden soll. Vgl. Stadtplanung.
- Konvektionsheizung
- Sammelbegriff für Heizungsanlagen mit Heizkörpern (z. B. Rippen- und Plattenheizkörpern), die Wärme durch Konvektion an den Raum abgeben.
- Kopfband
- Dachkonstruktion: In T-förmigen Holzkonstruktionen eine Strebe, die zur Versteifung schräg zwischen das horizontale und das vertikale Holz eingebaut wird.
- Kopfhöhe
- Die Mindesthöhe, die ein Bauteil über dem Boden haben muss, damit Personen sich, etwa im Fluchtfalle, nicht den Kopf stoßen.
- Korbbogen
- Ein Bogen mit ungleichmäßiger Krümmung.
- Koppelfenster
- Siehe Gekuppelte Fenster.
- Koppelpfette
- Dachkonstruktion: Eine Pfette, die nicht über die gesamte Länge reicht, sondern aus einzelnen Teilstücken besteht, die miteinander verbunden werden.
- Koppelträger
- Holzbau: Sammelbegriff für Träger, die nicht aus einem einzigen Holz, sondern aus Teilstücken bestehen, die miteinander verbunden werden.
- Korinthische Ordnung
- Die vierte der fünf klassischen Säulenordnungen. Von der ionischen Säule unterscheidet die korinthische sich vor allem durch ihren mit Kränzen aus Akanthusblättern üppig verzierten Kapitellkörper (Kalathos).
- Korkstein
- Ein am Anfang des 20. Jahrhunderts erfundener und heute ungebräuchlicher Baustoff aus Kork, Tonerden und Luftkalk.
- Körper
- Architekturtheorie: Der vom Architekten gestaltete Raum.
- Körperschall
- Der nicht über die Luft, sondern über einen Festkörper sich ausbreitende Schall. Der Körperschall eines Gebäudes wird, z. B. durch Maßnahmen zum Trittschallschutz, idealerweise möglichst gering gehalten.
- Korridor
- Auch Gang, Flur: Ein langgestreckter Raum im Inneren eines Gebäudes, der der horizontalen Erschließung angrenzender Räume dient.
- Kos-Minar
- Indien, historisch: Ein Typ von Meilensteinen an Straßen.
- Kosmaten
- Italien, Mittelalter: Eine Gruppe von Marmordekorateuren, die in vielen Kirchenbauten Inkrustationen geschaffen haben.
- Kote
- Sammelbegriff für die vielfältigen traditionellen Behausungen der Samen.
- Krabbe
- Auch Kriechblume: Gotik: Aus Stein gemeißelte, faltig verbogene Blätter.
- Kragbogen
- Auch falscher Bogen: Ein historisches Verfahren des Bogenbaus, bei dem alle Bogensteine horizontal und kragend verbaut sind.
- Kraggewölbebauten aus Trockenmauerwerk
- Eine besonders im Mittelmeerraum verbreitete historische Kraggewölbe-Bauweise.
- Kragplatte
- Ein flächenhafter Kragträger, z. B. eine Balkonplatte oder ein Dach über einem Hauseingang.
- Kragstein
- Siehe Konsole.
- Kragsturzbogen
- Auch Konsulbogen, Schulterbogen, gerader Kleebogen, Kragsturz: Ein unechter Bogen, bei dem der Sturz auf zwei hervorkragenden Kämpfern (Konsolen) ruht.
- Kragträger
- Auch Kragbalken, Kragarm: Ein einseitig eingespannter, oft waagerechter Balken, der aus einem anderen Bauteil herausragt, um Lasten aufzunehmen.
- Krainerwand
- Eine Gitterstruktur, die mit einem Füllstoff (Erde, Schotter) beschwert wird und im Landschaftsbau als Stützwand dient.
- Krankenhauskapelle
- Auch Krankenhauskirche, Anstaltskirche: Ein (heute meist überkonfessionelles) sakrales Bauwerk, das zu einem Krankenhaus gehört.
- Kranzgesims
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Das Dachgesims eines Bauwerks. 2. Das Geison der antiken griechischen und römischen Architektur.
- Kratzputz
- Sammelbegriff für nachbearbeiteten Putz, bei dem noch vor dem endgültigen Erhärten die oberste Schicht abgekratzt wurde. Siehe auch Sgraffito, Hessischer Kratzputz.
- Krepis
- Griechische Antike: Der Stufenunterbau eines Tempels. Die Krepis liegt auf der bereits unterhalb des Bodenniveaus liegenden Euthynterie auf.
- Kretische Säule
- Kreta, historisch: Ein Säulentyp, bei dem der Säulenschaft sich nach unten verjüngt.
- Kreuz
- Das Hauptsinnzeichen des Christentums wird bis heute immer wieder auch als Bauwerk realisiert, etwa in Form von Friedhofskreuzen, Flurkreuzen oder Marktkreuzen.
- Kreuzblume
- Gotik, Neugotik: Ein blumenähnliches Ornament aus Naturstein.
- Kreuzgang
- Ein überdachter Bogengang um den Innenhof (das Geviert) eines Klosters; der Name verweist auf Kreuzprozession, für die der Gang traditionell genutzt wird.
- Kreuzgewölbe
- Sammelbegriff für verschiedene Arten von komplexen Gewölben, u. a. Kreuzgrat-, Kreuzrippen-, Radialrippen-, Stern-, Zellen-, Netz- und Fächergewölben.
- Kreuzgewölbestall
- Ein zu einem weltlichen Gebäude, besonders einem (ehemaligen) Stall, gehöriges Kreuzgewölbe. Heute vor allem in der Weinarchitektur von Bedeutung.
- Kreuzgiebel
- Auch Kreuzfirst: Das rechtwinklige Aufeinanderstoßen oder Überkreuzen von zwei Dachfirsten.
- Kreuzgratgewölbe
- Ein Gewölbe, das sich geometrisch als rechtwinklige Überlagerung zweier Tonnengewölbe beschreiben lässt.
- Kreuzkirche
- Ein christlicher Kirchenbau mit kreuzförmigem Grundriss.
- Kreuzkuppelkirche
- Orthodoxer Kirchenbau: Eine Kirche, über deren Naos sich eine Kuppel erhebt, während sich an den Seiten kreuzförmig vier Tonnengewölbe anschließen.
- Kreuzrippengewölbe
- Gotik: Ein Kreuzgratgewölbe, bei dem die Kanten der Grate als dekorative „Kreuzrippen“ ausgebildet sind.
- Kreuzstockfenster
- Auch Kreuzfenster: Spätmittelalter: Ein rechteckiges Fenster, das in vier Einzelfenster aufgeteilt ist. Die Fensterkreuze waren zunächst aus Stein.
- Kreuzverband
- Ein Mauerwerksverband in voller Steinstärke, der dem Blockverband entspricht, sich von diesem jedoch insofern unterscheidet, als die Läuferschichten gegeneinander versetzt sind.
- Kriechen
- Die materialspezifische Verformung von Werkstoffen unter konstanter Last.
- Kriechkeller
- Ein aus Kostengründen nicht in normaler Raumhöhe, sondern deutlich niedriger erbauter Keller.
- Krummholz
- Auch Knieholz: Natürlich krumm gewachsenes Holz wird im Bauwesen u. a. für dekorative Bauteile verwendet, etwa im Holzfachwerkbau.
- Krüppelwalmdach
- Auch Schopfwalm, Schopfdach, Halbwalm: Ein Walmdach, dessen Walmen weniger weit herunterreichen als die Dachflächen der Traufseiten.
- Krüsselwarck
- Auch Krüsselwark, Krüßelwark, Kreuzelwerk: Das Quergebäude eines dreiteiligen, spätmittelalterlichen, friesischen Bauernhauses.
- Krypta
- Christliche Kirchen: Ein unter dem Chor (Apsis) oder unterhalb des Altars befindlicher Raum, der meist Heiligengräber oder einen Altar aufnahm.
- Ksar
- Nordafrika, traditionell: Ländliche befestigte Siedlungen oder Speicherburgen der Berber.
- Kubatur
- Das Volumen eines Bauwerks, bzw. dessen umbauter Raum, ohne Ansehen von Öffnungen und Hohlräumen.
- Kühldecke
- Sammelbegriff für speziell ausgestattete Raumdecken, die verwendet werden können, um eine andernfalls zu hohe Raumtemperatur kontrolliert auf ein gewünschtes Niveau zu senken.
- Külliye
- Auch Imaret: Islamischer Raum, historisch: Eine zu einer Moschee gehörende sozio-religiöse Stiftung, zu der Einrichtungen wie Gastronomie, Krankenhäuser, Bäder, Latrinen, Schulen, Bibliotheken u. a. m. gehörten.
- Kunstharzpressholz
- Ein meist zu Platten verpresster Werkstoff (Schichtstoff) aus Furnier und Kunstharz, der im Bauwesen u. a. für Industriefußböden verwendet wird.
- Kunstharzputz
- Putz aus Kunstharzmörtel.
- Kunstharzmörtel
- Auch Reaktionsharzmörtel: Ein sehr schnell aushärtender, stabiler, wasserundurchlässiger Mörtel ohne Zementanteil. Verwendung u. a. in Kunstharzestrichen.
- Kunstreet
- Auch Kunstrohr, Kunststoffreet, Kunststoffdachreet, Kunstriet: Reet-Imitat wurde entwickelt, um die Nachteile von Naturreet zu vermeiden, ohne auf das Aussehen verzichten zu müssen.
- Kunstschiefer
- Schiefer-Imitat für die Dachdeckung wird aus Faserzement, glasfaserverstärktem Kunststoff oder Kunstharz hergestellt.
- Kunststein
- Auch Alabastrite, Gussmarmor, Marmorit, Poly-Nature, Polyresin, Polystone: menschengemachte Werkstoffe, die das Aussehen von Stein imitieren und im Bauwesen u. a. für Fensterbänke, Treppen, Bodenbeläge und Fliesen verwendet werden. Zu unterscheiden von Quarz-Kompositwerkstoffen (z. B. Küchenarbeitsplatten) und gebrannten Werkstoffen (z. B. Mauersteinen).
- Kunststoffbahn
- Siehe Dachbahn, Dichtungsbahn.
- Kuppel
- Auch Dom: Ein Gewölbe mit nur einem Scheitelpunkt. Formen (Auswahl): Kuppel in Form einer Halbkugel, Schirmkuppel, Hängekuppel, Kalottenkuppel, Pendentifkuppel, Faltkuppel.
- Kurvatur
- Eine aus ästhetischen Gründen eingerichtete leichte Wölbung einer an sich geraden Gebäudekante.
- K-Wanne
- Ein System zur Bauwerksabdichtung aus Kunststoff-Abdichtungsbahnen.
L
- L-Stein
- Ein mit Stahl bewehrtes L-förmiges Betonfertigteil, das mit seinesgleichen zu einer Winkelstützwand zusammengesetzt werden kann.
- Lady Chapel
- Großbritannien: Eine Marienkapelle am Ostende einer Kathedrale.
- Lageplan
- Der zeichnerische Teil des (in Deutschland für einen Bauantrag erforderlichen) Lageplans zeigt den Umriss des geplanten Gebäudes in der Draufsicht auf dem Grundstück und fügt dieses in seine Umgebung ein.
- Lagenwerkstoff
- Ein Werkstoff, der aus einzelnen miteinander verleimten Furnierschichten besteht.
- Lager
- Konstruktionen zur Übertragung der Kräfte eines Tragwerks auf den Unterbau (Pfeiler, Fundamente, Widerlager usw.).
- Lagerfuge
- Eine horizontale Fuge zwischen zwei Steinlagen eines Mauerwerks. Die vertikalen Fugen zwischen zwei Steinen werden als Stoßfugen bezeichnet.
- Laibung
- Die einer Tür oder einem Fenster zugewandte Mauerseite. Bei Bögen und Gewölben wird die gewölbte Innenseite des Bogens bzw. des Gewölbes als Laibung bezeichnet.
- Laimes
- Schlesien, historisch: Ein aus Holz erbauter und mit Lehm überzogener Speicher.
- Lambris
- Eine auf den unteren Teil einer Wandfläche beschränkte Verkleidung (Holz, PVC, Marmor, Stuck) in Innenräumen.
- Lamellenfassade
- Sammelbegriff für Fassadenkonstruktionen, bei denen großflächig Lamellen (z. B. aus Holz, Metall, Glas) eingesetzt werden.
- Laminat
- Ein Werkstoff oder ein Produkt, das aus zwei oder mehreren miteinander verklebten Schichten besteht. Verwendung u. a. als Fußbodenbelag, als Sperrholz auch in Hauskonstruktion und Innenausbau.
- Laminatboden
- Ein Fußbodenbelag aus Holzfaserlaminat.
- Lamparkett
- Ein Massivparkett, das Stabparkett ähnelt, aber dünner ist.
- Landschaft
- Das Gegenfeld der vom Menschen gemachten Wohnfeld, wobei Landschaften aber auch gestaltet und als Räume ähnlich wie architektonische Räume beschrieben werden können.
- Langhaus
- Christliche Kirchen: Das längere Ende des Baues, also der Teil zwischen Eingang und dem ersten Querschiff. Das Langhaus kann mehrere Schiffe umfassen.
- Längsholz
- Holz, das in Faserrichtung geschnitten ist. Im Holzbau ist dies der Standard. Gegenbegriff: Hirnholz.
- Langlochziegel
- Ein Lochziegel mit horizontalen Löchern. Nur für Trennwände ohne statische Funktionen geeignet.
- Lanzettbogen
- Siehe Spitzbogen.
- Lanzettfenster
- Gotik: Ein sehr schlankes Fenster mit überhöhtem Spitzbogen (Lanzettbogen) als oberem Abschluss.
- Lapa
- Südliches Afrika: Eine reetgedeckte hölzerne Konstruktion, meist mit einem offenen oder halboffenen Bereich. Nutzung für verschiedene Zwecke, u. a. für soziales Beisammensein.
- Lärmschutzverglasung
- Eine spezielle Verglasung, die für schalltechnisch hochbelastete Fassaden verwendet wird.
- Lastenaufzug
- Eine Aufzugsanlage, die vorrangig für den Transport von Lasten bestimmt ist.
- Lasur
- Eine transparente oder semitransparente Beschichtung auf Holz oder anderen Materialien, die das Erscheinungsbild, insbesondere den Farbton, verändert.
- Laterne
- Auch Dachlaterne: Ein turmartiger Aufsatz auf einem Gebäude, durch den Licht ins Gebäudeinnere gelangt.
- Laternendach
- Eine komplexe Dachform, bei der einem Satteldach – etwas erhöht – ein zweites, schmaleres Satteldach aufgesetzt wird.
- Laternendecke
- Zentralasien, historisch: Eine in Wohnhäusern verbreitete komplexe Deckenkonstruktion mit einer Öffnung in der Deckenmitte, durch die Licht in den Raum gelangt.
- Laternenturm
- Kirchenbauten: Ein nach unten offener Turm über der Vierung, durch den Tageslicht ins Gebäudeinnere gelangt.
- Latte
- Ein langes, rechteckiges Schnittholz, dünner als ein Brett, aber dicker als eine Leiste.
- Lattung
- Das Lattenwerk in einer Dachkonstruktion.
- Laube
- Siehe Gartenlaube, Laubengang.
- Laubengang
- Ein Erschließungs- und Wandelgang, der meist mehrere Nutzungseinheiten miteinander verbindet. Als Bogengang im Erdgeschoss oder als Galerie, Pawlatsche oder Ähnliches in Obergeschossen.
- Laubwerk
- Siehe Blattwerk.
- Lauf
- Eine zusammenhängende Reihung von Treppenstufen. Läufe können gerade, gewinkelt oder gekrümmt ausgeführt werden.
- Laufender Hund
- Ein Fries mit Formen sich überschlagender Wellen.
- Läufer
- Im Mauerwerksverband ein Ziegel, der längs vermauert ist, sodass seine gesamte Breitseite zu sehen ist. Gegenbegriff: Binder.
- Laufgang
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Korridor. 2. Gotik: Ein Rücksprung in der Mauer, der einen irregulären Gang erzeugt, der als Bau- und Revisionsgang genutzt werden kann.
- Lauflinie
- Die Mitte des Auftritts einer Treppe. Insbesondere bei nicht rechtwinkligen Auftritten muss die Lauflinie ein bestimmtes Mindestmaß erreichen.
- Laufsteg
- Im Bauwesen bezeichnet der Begriff meist eine permanente oder temporäre schmale Personenbrücke mit Geländer, die anstelle eines vollständigen Geschosses für Erschließungszwecke eingerichtet wird.
- Laurin-Treppe
- Auch Sinustreppe: Eine Treppe mit Stufen, die an den Enden niedriger sind als in der Mitte und in ihrer Gesamtheit eine Sinuskurve bilden.
- Leckmeldeanlage
- Ein Überwachungssystem, das die Funktionalität von Bauwerks- und Dachabdichtungen kontrolliert.
- Ledra
- Historisch: Ein Fußbodenbelag aus imprägniertem faserigen Rohstoff, der als Alternative zu Linoleum verwendet wurde.
- Lehm
- Die in vielen Böden natürlich vorkommende Mischung aus Sand, Schluff und Ton stellt einen der ältesten Baustoffe dar.
- Lehmestrich
- Auch Stampflehmboden: Historisch: Eine hauptsächlich im Erdgeschoss verbaute dicke, mit Naturfasern und Wasser angemischte Lehmschicht, die festgetreten wurde, bis keine Eindrücke oder Risse mehr wahrnehmbar waren. Vgl. Stampfboden.
- Lehmputz
- Lehm wird seit der Vorgeschichte als Wand- und Deckenputz verwendet.
- Lehmstein
- Siehe Lehmziegel.
- Lehmziegel
- Auch Adobe: Ein luftgetrockneter Quader aus Lehm, der vermauert werden kann. Wird ein Lehmziegel gebrannt, so spricht man von Backstein.
- Leichtbauwand
- Eine leichte Wand in Trockenbauweise.
- Leichtbau
- Sammelbegriff für Bauweisen, die nicht Massivbau sind, also z. B. Skelettbau.
- Leichtbeton
- Beton mit einer Trockenrohdichte zwischen 800 und 2000 kg/m³. Wird besonders für Wände und Keller verwendet.
- Leichtdach
- Ein mit leichten Elementen wie z. B. Stahlblech oder Kunststoff gedecktes Dach, etwa auf schwachen Dachstühlen mit Statikproblemen.
- Leimfarbe
- Historisch: Ein Anstrich auf der Basis von Leim und Wasser. Heute u. a. durch Dispersionsfarben verdrängt.
- Leimholzbinder
- Fachwerkbau: Ein Binder (horizontaler Träger) aus Brettschichtholz.
- Leiste
- Ein schmales und meistens langes Bauteil aus Holz oder anderen Materialien. Erfüllt, anders als eine Latte, meist nur eine dekorative Funktion.
- Lesbarkeit
- Architekturtheorie: Ein Bauwerk ist für den Betrachter ebenso „lesbar“ wie ein Text oder ein Gemälde.
- Lettner
- Gotischer Kirchenbau: Eine mindestens mannshohe Schranke, die den für die Priester bestimmten Raum vom Raum abtrennt, der für die Laien bestimmt ist. Vgl. Chorschranke.
- Letzttür
- In Anlagen mit Gefahrenmeldeanlage diejenige Tür, die als einzige zum Verlassen und Scharfschalten (bzw. zum Unscharfschalten und Betreten) des Sicherheitsbereiches benutzt werden kann.
- Leuchtturm
- Ein Turm, der eine Befeuerung (Schifffahrtszeichen) trägt.
- Lichtlenkung
- Auch Lichtführung: Der gezielte Einsatz des natürlichen und künstlichen Lichts, das in der Architektur ein wesentliches Gestaltungsmerkmal ist.
- Lichte Höhe
- Auch Lichte Geschosshöhe, Nettoraumhöhe: Der Abstand zwischen der Rohdecke des darunterliegenden Geschosses und der Unterkante der nächsthöheren Rohgeschossdecke.
- Lichtes Maß
- Die Breite oder Höhe eines Hohlraums oder eines Raumes, insbesondere die Abstände der einzelnen Säulen einer Säulenreihe (Interkolumnium).
- Lichtkuppel
- Ein Oberlicht, das, damit Regenwasser abfließen kann, gewölbt ist. Vgl. Glaskuppel.
- Lichtöffnung
- Sammelbegriff für Wandöffnungen, die der Belichtung des Gebäudeinneren dienen.
- Lichtplatte
- Ein oft profiliertes flächiges Bauteil aus Kunststoff, das in Dächern eingesetzt wird, um Tageslicht in die darunter gelegenen Räume zu lassen. Lichtplatten werden als preiswerte Alternative zu Überkopfverglasung oder Oberlichtern eingesetzt.
- Lichtröhre
- Ein passives Beleuchtungssystem, bei dem über ein Spezialrohr natürliches Licht von oben ins Innere eines Gebäudes geführt wird.
- Lichtschacht
- Ein meist vertikaler Schacht, der eine Belichtung der angrenzenden Räume ermöglicht.
- Linienentwässerung
- Die Entwässerung geneigter Flächen in eine Entwässerungsrinne.
- Linkrusta
- Auch Lincrusta: Gründerzeit: Ein linoleumähnliches Material, das vor allem zu Wandverkleidungen verarbeitet wurde.
- Linoleum
- Ein heute kaum noch gebräuchlicher faserverstärkter Kunststoff, der für elastische Bodenbeläge verwendet wurde.
- Linteau, Lintel
- Siehe Sturz.
- Lisene
- Auch Mauerblende, Lesine, Laschene: Eine schmale und leicht hervortretende vertikale Verstärkung der Wand. Neben Pilastern und Säulen dienen Lisenen der vertikalen Gliederung von Wandflächen und Fassaden. Vgl. Gesims.
- Litema
- Süden Afrikas: Eine Form der temporären Wandmalerei, die durch Ritzen und Einfärben von Putz geschaffen wird.
- Lobby
- Synonym für Eingangshalle, Foyer, Vestibül und Ähnliches.
- Lochband
- Auch Montageband: Ein gelochtes Stahl- oder Kunststoffband, das im Holzbau als Versteifungs-, Verbindungs-oder Befestigungselement verwendet wird.
- Lochfassade
- Sammelbegriff für Massivbaufassaden mit einzelnen, klar abgegrenzten Fenster- und Türöffnungen, im Gegensatz z. B. zu einer Glasfassade.
- Lochziegel
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Römische Antike: Ein nicht tragfähiger Hohlziegel (Tibulus), der in beheizbaren Räumen Warmluft geführt hat. 2. Modern: Ein Mauerziegel, der zur Verringerung von Gewicht und Wärmeleitfähigkeit gelocht ist.
- Loftwohnung
- Auch Loft: Modern: Ein zur Wohnung umfunktionierter Lager- oder Industrieraum.
- Loge
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Die Arbeitsstätte eines Pförtners oder Concierges. 2. Loge: Abgesonderter Raum zur Unterbringung einer privilegierten Person.
- Loggia
- Ein Raum, der sich mittels Bögen oder anderer Konstruktionen zum Außenraum öffnet.
- Longitudinalbau
- Auch Längsbau: Ein Bau, dessen Länge deutlich größer ist als seine Breite. Gegenbegriff: Zentralbau. Vgl. Wegekirche.
- Luftdichtheit
- Gebäude dürfen Luft einerseits nicht ungehindert einlassen; in Gebäuden ohne Lüftungsanlage ist für die Sicherung eines minimalen Luftaustausches eine gewisse Undichtigkeit aber erforderlich.
- Luftschall
- Schall, der sich über die Luft ausbreitet und durch Maßnahmen der Schalldämmung minimiert werden kann. Vgl. Körperschall.
- Lukarne
- Siehe Zwerchhaus.
- Luke
- Eine Tür in einem horizontalen Bauteil, etwa einer Raumdecke. Unterschieden werden z. B. Dachluken, Kellerluken und Bodenluken.
- Lünette
- Ein halbkreisförmiges oder kreissegmentförmig gerahmtes Wandfeld oberhalb eines Fenster oder einer Tür. Vgl. Supraporte, Tympanon.
- Lustschloss
- Ein kleines Schloss mit Garten, das eher dem Sommeraufenthalt als der Repräsentation dient.
M
- Mäander
- Ein seit der Jungsteinzeit verwendetes orthogonales Ornament, das Flussschlingen imitiert.
- Madrasa
- Auch Medrese, Medresse: Muslimischer Raum: Eine Schule, in der Islamwissenschaften unterrichtet werden.
- Maeshowe-Typ
- Schottland, prähistorisch: Eine Art von komplexen Megalithanlagen.
- Mailänder Schema
- Ein auf dem griechischen Kreuz basierender Grundrissplan mit einer Kuppel im Zentrum.
- Maison de plaisance
- Siehe Lustschloss.
- Maisonette
- Eine über mehrere Ebenen zusammenhängende größere Wohnung. Sonder- bzw. verwandte Formen sind Galerie- und Duplexwohnungen.
- Malakow-Turm
- Drittes Viertel des 19. Jahrhunderts: Eine Art von Förderturm mit festungsähnlicher Anmutung.
- Maljan
- Ostfriesland: Eine über dem Giebel oder Krüppelwalm angebrachte einfache Verzierung, oft ein senkrecht aufreichender Stab.
- Mandala-Dach
- Eine konische Dachkonstruktion für Gebäude mit vieleckigem Grundriss.
- Mangel
- Vertragsrecht in Deutschland: Eine vom Bauunternehmer zu verantwortende Minderung der Tauglichkeit eines Bauwerks.
- Mann
- Süddeutschland: Eine besondere Form des Strebenkreuzes im Holzfachwerkbau.
- Männerseite
- Siehe Epistelseite.
- Mannfigur
- Siehe Mann.
- Manoir
- Siehe Herrenhaus.
- Mansarddach
- Eine Dachform, bei der die Dachfläche im unteren Bereich nach unten abgeknickt ist, sodass sie deutlich steiler geneigt ist als die obere.
- Mansarde
- Ein Zimmer oder eine Wohnung im ausgebauten Dachgeschoss.
- Mansardwalmdach
- Ein Mansarddach, bei dem alle vier Seiten abgeknickt sind. Wenn nur zwei Seiten abgeknickt sind, spricht man von einem Mansardsattel- oder Mansardgiebeldach.
- Marientidenkapelle
- Eine nach dem Vorbild der Lady Chapels am Ostende eines Kirchenbaus platzierte Marienkapelle.
- Märkisches Mittelflurhaus
- Auch Märkisches Dielenhaus: Mark Brandenburg, historisch: Ein ländlicher Haustyp mit meist zwei Geschossen und einer Küche mit offener Feuerstelle in der Hausmitte.
- Markise
- Eine z. B. vor einem Fenster oder über einem Balkon befestigte Gestellkonstruktion mit Bespannung, die verschiedenen Zwecken dienen kann, etwa als Sonnen-, Sicht- oder Regenschutz.
- Marktkreuz
- Ein Bauwerk – oft ein Kreuz – das in einer Marktgemeinde den Markt markiert. Vgl. Marktbrunnen.
- Marmorino
- Ein mineralischer Kalkputz für Kalkpresstechniken, besonders zur Herstellung von Stuckmarmor.
- Mas
- Südfrankreich, Katalonien: Ein freistehendes bäuerliches Anwesen. Vgl. Gutshof.
- Maschrabiyya
- Islamische Architektur: Dekorative Holzgitter, meist als Gitterschranken in Moscheen oder als Fenstergitter bzw. Balkonverkleidung in Wohnbauwerken.
- Masia
- Nordostspanien: Ein traditionelles Landhaus, zwei- oder dreigeschossig und meist aus grob behauenem Naturstein.
- Maskaron
- Eine fratzenförmige Halbplastik, die als Schmuck bzw. Drolerie an Bauwerken (Innen- oder Außenbereich) angebracht ist.
- Masonit
- Eine Holzfaserplatte mit besonders langen Fasern und hoher Stabilität.
- Maß
- In der Architektur werden, um visuell ansprechende Proportionen zu erreichen, traditionell oft spezielle Maße verwendet.
- Massif barlong
- Frankreich, romanischer Kirchenbau: Eine spezielle Ausgestaltung des oberen Vierungsbereiches und der angrenzenden Seitenflügel. Siehe auch Auvergnatische Pyramide.
- Massivabsorber
- Modernes energieeffizientes Bauen: Ein vertikal angeordnetes Außenbauteil aus Beton mit eingearbeiteten Röhren, durch die zum Heizen natürlich warmes Wasser oder natürlich warme Luft aus der unmittelbaren Umgebung gepumpt wird.
- Massivbau
- Auch Massivbauweise: Eine Form des Tragwerks, bei dem raumabschließende Elemente (Wände, Decken) auch die statisch tragende Funktion erfüllen. Gegenbegriff: Skelettbau.
- Massivholzbau
- Eine Massivbauweise im Holzbau. Vgl. Blockbau, Skelettbau, Holzrahmenbau.
- Maßwerk
- Gotik: Die filigrane Arbeit von Steinmetzen in Form von flächigen Gestaltungen von Fenstern, Balustraden und geöffneten Wänden.
- Mauer
- Eine massive Wand aus Mauerwerk.
- Mauerkrone
- Die obere Begrenzung einer Mauer, oft mit einer Mauerabdeckung bedeckt.
- Mauerlatte
- Eine Latte, die längs auf dem Mauerwerk aufliegt und als Auflager für die Deckenbalken oder (als Fußpfette) für die Sparren der Dachkonstruktion dient.
- Mauersohle
- Die untere Begrenzung einer Mauer.
- Mauertrockenlegung
- Sammelbegriff für Maßnahmen zur Trocknung und Abdichtung von feucht gewordenem Mauerwerk.
- Mauerwerksverband
- Auch Mauerverband: Die Art, wie Mauersteine innerhalb eines Mauerwerks angeordnet sind. Beispiele: Läufer-, Binder-, Block-, Kreuzverband.
- Mausoleum
- Ein monumentales Grabmal in Gebäudeform.
- Medienfassade
- Sammelbegriff für flächige animierte Lichtinstallationen, die für Werbe-, Informations- oder Kunstzwecke genutzt werden können. Vgl. LED-Display.
- Meerbude
- Ostfriesland: Volkstümliche Bezeichnung für ein kleines, meist hölzernes Wochenend- oder Ferienhaus.
- Megalith
- Ein großer, meist unbehauener Steinblock. Prähistorisch gelegentlich in Steinsetzungen (z. B. Dolmen) positioniert.
- Megalithische Steinkiste
- Skandinavien, prähistorisch: Eine Art von Steinkisten.
- Megaron
- Minoische Kultur (griechische Antike): Ein großes zweistöckiges Gebäude, das die Architektur der Paläste nachahmt und als Sitz eines lokalen Fürsten dient.
- Mehrgeschossfassade
- Siehe Zweite-Haut-Fassade.
- Meidinger Scheibe
- Eine nicht brennbare Scheibe, die mit etwas Abstand über dem Schornstein befestigt wird, u a. um diesen gegen Regen abzudecken. Siehe auch Schornsteinkopf.
- Memoria
- Eigentlich Cella memoriae: Historisch: Ein über einem Grab errichtetes kleines Gebäude, das dem Gedächtnis des Bestatteten gewidmet ist.
- Mescit
- Türkei: Eine kleine Moschee, die eine Gebetsnische, aber keine Predigerkanzel enthält.
- Mesusa
- Orthodoxes Judentum: Eine Schriftkapsel, die an den Türpfosten bestimmter Zimmer einer Wohnung angebracht wird.
- Meterriss
- Im Rohbau: Eine an signifikanten Stellen angebrachte Höhenmarkierung. Dient als Referenzhöhe für Installationen (z. B. Elektro- oder Wasserinstallationen), deren Montagehöhe einer planerischen Vorgabe entsprechen muss.
- Metope
- Griechische Antike: Der Raum zwischen zwei Triglyphen im dorischen Fries bzw. im Triglyphenfries. Der Triglyphenfries ist Teil der dorischen Säulenordnung.
- Mezzanin
- Ein Halb- oder Zwischengeschoss eines mehrstöckigen Gebäudes.
- Middelhus
- Siehe Krüsselwarck.
- Minarett
- Ein erhöhter Standplatz oder Turm für den Gebetsrufer (Muezzin) bei oder an einer Moschee.
- Minbar
- Die Kanzel in einer Moschee.
- Mineralfarbe
- Ein Anstrichstoff mit mineralischen Bindemitteln (Kalk, Silikat).
- Mineralwolle
- Ein weicher Werkstoff aus künstlich hergestellten mineralischen Fasern, besonders als Dämmstoff.
- Mischordnung
- Die Vermischung signifikanter Elemente oder Merkmale der antiken Säulenordnungen.
- Mitteldichte Holzfaserplatte
- Auch Mitteldichte Faserplatte, MDF-Platte: Eine Holzfaserplatte, die im Innen- und Dachausbau verwendet wird.
- Mittelharte Holzfaserplatte
- Eine im Nassverfahren hergestellte Holzfaserplatte, die u. a. für Verschalungen, im Innenausbau und für Türen verwendet wird.
- Mittelpfette
- Dachkonstruktion: Eine auf halber Höhe zwischen First und Traufe angebrachte Pfette.
- Mittelrisalit
- Ein Risalit, der im Zentrum einer (meist symmetrischen) Fassade steht.
- Mittelsaalhaus
- Antikes Mesopotamien: Eine Bauform für monumentale und repräsentative Bauten, gekennzeichnet durch einen langrechteckigen Saal, der beidseitig von Raumtrakten flankiert wird.
- Mobile Trennwand
- Eine bewegliche Wand, mit der ein Raum nach Bedarf in kleinere Einheiten unterteilt werden kann, etwa in Sporthallen.
- Modul
- Ein Grundelement bzw. eine Grundeinheit, die bei einem Entwurf oder für die Fertigung festgelegt werden. In Archäologie und Kunstgeschichte auch Baumaß, Grundmaß.
- Modulor
- Ein von Le Corbusier entwickeltes Proportionssystem.
- Modulus
- Griechische Antike: Die Hälfte des Durchmessers eines Säulenschaftes. Der Modulus, der in 30 Partes unterteilt wurde, bildete das Grundmaß für den Gesamtbau.
- Mökki
- Finnland: Ein traditionell in Blockbauweise errichtetes Ferienhaus mit Sauna.
- Mokoshi
- Japan, traditionell: Ein bei Tempeln und Pagoden unterhalb des eigentlichen Daches angebrachtes zusätzliches Dach.
- Mole
- Eine als Damm in ein bewegtes Gewässer ragende Aufschüttung, die als Wellenbrecher dient. Aufgabe ist meist der Schutz eines Hafens oder einer Kanaleinfahrt.
- Mönch und Nonne
- Eine bereits in römischer Zeit verbreitete Form der Deckung eines Dachung aus halbrunden Dachziegeln (Hohlziegeln).
- Monoforium
- Vor allem Romanik, Gotik und Renaissance: Eine einzelne enge und hohe, meist unverglaste Fensteröffnung. Monoforien sind von Biforien und Triforien zu unterscheiden, bei denen die Öffnung durch Pfeiler oder Säulen unterteilt ist.
- Monolith
- Ein natürlich entstandener, nicht künstlich zusammengefüger Gesteinsblock.
- Monolithische Kirche
- Historisch: Eine Felsenkirche, die zur Gänze aus einem natürlichen Felsen geschlagen ist.
- Monopteros
- Antike: Ein Rundbau mit Säulen, der keinen geschlossenen Innenraum (Cella) besitzt.
- Montafonerhaus
- Auch Montafoner Haus: Vorarlberg (Österreich): Eine Hausform, charakterisiert durch Stein-Holz-Mischbauweise, die auch an der Fassade sichtbar wird.
- Montagebauweise
- Eine Bauweise, bei der bestimmte Bauteile zur Zeitersparnis vorab in einer Werkshalle zu größeren Einheiten zusammengefügt werden, besonders im Trockenbau. Vgl. Fertighaus.
- Montageschaum
- Auch Bauschaum, Isolierschaum, Füllschaum, Dämmschaum, PU-Schaum: Ein meist auf Polyurethan basierender Ortschaum, der zur Abdichtung verwendet wird.
- Monument
- Ein bedeutendes oder wichtiges Denkmal von großen Maßen. Ein Monument kann natürlich (Landmarke) oder von Menschenhand geschaffen sein.
- Mörtel
- Ein Baustoff, bestehend aus einem Bindemittel (wie Kalk oder Zement), Gesteinskörnung und Zugabewasser.
- Mörtelplastik
- Bäuerliche Volkskunst in Süddeutschland: Eine an Bauwerken angebrachte reliefartige Darstellung meist religiöser Motive.
- Mosaik
- Eine Gattung der Bildenden Kunst, bei der verschiedenartige Teile zu einem Muster oder Bild zusammengefügt werden. Vgl. Intarsie.
- Moschee
- Ein ritueller Ort des gemeinschaftlichen islamischen Gebets.
- Mühlenbremsfahrstuhl
- Historisch: Eine Aufzugsanlage in einer Wassermühle, die die Mühlenkraft nutzt.
- Mülhauser Typ
- Ein Bautyp für Arbeiterhäuser, gekennzeichnet durch vier Wohnungen mit separaten Eingängen in einem Gebäude mit quadratischem Grundriss.
- Muldengewölbe
- Eine dem Klostergewölbe ähnliche Gewölbeart, die jedoch langgestreckt ist und statt eines Scheitelpunktes eine Scheitellinie hat.
- Multifunktionale Betondecke
- Eine komplexe Betondecke, die über ihre Funktion als tragendes Element hinaus auch als Energiespeicher genutzt wird.
- Multiplex-Platte
- Eine meist aus Birke gefertigte Furnier-Sperrholzplatte mit hoher Robustheit und Stabilität, die u. a. für Innen- und Außenverkleidungen verwendet wird.
- Münster
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Frühmittelalter: Eine Kirche, die nicht Pfarrkirche, sondern Teil eines Klosters, Stifts oder Bischofssitzes war. 2. Seit dem 13. Jahrhundert: Eine Großkirche (vgl. Dom).
- Muqarnas
- Auch Stalaktitengewölbe, Stalaktitengesims: Islamische Architektur: Eine Gestaltung des oberen Abschlusses einer Nische durch tessellierte spitzbogenartige Aushöhlungen.
- Musallā
- Islam: Ein Gebetsplatz außerhalb einer Moschee.
- Muthaus
- Auch Mushaus, Moshaus: Mittelalterliche Burgen: Ein Wohnturm bzw. ein Vorratshaus.
- Mutulus
- Siehe Geison.
N
- Nachtigallenboden
- Japan, traditionell: Ein hölzerner Boden, dessen Betreten ein Geräusch verursacht, sodass Eindringlinge akustisch bemerkbar werden.
- Nagelplattenbinder
- Dachkonstruktion: Ein stählerner Dachbinder, bei dem die Knotenpunkte durch standardisierte „Nagelplatten“ verbunden werden.
- Namāzgāh
- Ein islamischer Freiluft-Gebetsplatz, oft als Bauwerk. Vgl. Musallā, ʿĪdgāh.
- Naos
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Antike: Der gesamte Innenraum eines Peripteros (Ringhallentempels), also das Ensemble von Cella und Pronaos. 2. Orthodoxer Kirchenbau: Der Gemeinderaum zwischen der Vorhalle (Narthex, Pronaos) und dem Altarraum.
- Narthex
- Auch Pronaos: Altchristliche und byzantinische Kirchen (besonders Basiliken): Eine über die gesamte Breitseite reichende Vorhalle am Haupteingang.
- Nase
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein hervorspringendes Bauelement, z. B. der vertikale Teil einer L-förmigen Fensterbank (Nase (Bauelement)). 2. Gotik: Bei Ornamenten (besonders Passen) in einem Maßwerk eine nach innen weisende Spitze.
- Nassdach
- Ein Flachdach, auf dem kontrolliert etwas Regenwasser stehen bleibt. Heute unüblich.
- Naturstein
- Alle Gesteine, wie man sie in der Natur vorfindet. Gesägter und behauener Naturstein wird als Naturwerkstein bezeichnet. Vgl. Bruchstein, Feldstein.
- Naturstein-Fassadenverankerung
- Natursteinplatten können mit Edelstahlankern an Wänden befestigt werden.
- Natursteinplatte
- In Platten geschnittener Naturstein wird u. a. für Fassaden und für Küchenarbeitsflächen verwendet.
- Naumachie
- Römische Antike: Ein großes Bassin oder Wasserbecken, das angelegt wird, um zur Unterhaltung eines Publikums Seegefechte nachzustellen.
- Naust
- Nordeuropa, historisch: Ein Bootshaustyp der Wikingerzeit.
- Nehemiah Home
- Großstädte in den Vereinigten Staaten: Eine Form des sozialen Wohnungsbaus mit massenproduzierten Einfamilienhäusern.
- Neidkopf
- Historisch: Eine an einer Fassade angebrachte Plastik in Form einer Fratze, zur rituellen Abwehr des Bösen. Vgl. Apotropaion, Drolerie, Gaffkopf, Maskaron.
- Nekropole
- Ur- und Frühgeschichte, Antike: Eine oft abseits der Wohnsiedlungen angelegte, baulich gestaltete größere Begräbnis- und Weihestätte. Fehlt die bauliche Komponente, so spricht man dagegen von einem Gräberfeld.
- Nettogrundfläche
- Siehe Nettoraumfläche.
- Nettoraumfläche (NRF)
- Die Summe der nutzbaren Grundflächen eines Gebäudes, also die gesamte Grundfläche abzüglich der Konstruktionsgrundfläche (Wände usw.). Wird ihrerseits unterteilt in Nutzungs-, Technik- und Verkehrsfläche.
- Nettorauminhalt
- Ein Maß für die Größe des Innenraumes eines Gebäudes: Nettogrundfläche × Lichte Höhe.
- Nettoraumhöhe
- Siehe Lichte Höhe.
- Netzgewölbe
- Eine besondere Art des Gewölbes, bei dem sich die Gewölberippen vielfach überkreuzen und eine Jocheinteilung nicht zu erkennen ist.
- Netzwerkbogenbrücke
- Eine Stabbogenbrücke mit sich mehrmals überkreuzenden Hängern.
- Nonne
- Siehe Mönch und Nonne.
- Nonnenchor
- Auch Nonnenempore, Frauenchor: In Frauenklöstern: Ein abgegrenzter Raum in der Klosterkirche, der zur Klausur gehört.
- Nonnenkopf
- Gotik: Ein zweiteiliges Maßwerk in einem Spitzbogenfenster, das von Betrachtern als abstrahierende Darstellung von Kopf und Oberkörper gedeutet werden kann.
- Nordische Rundkirchen
- Dänemark, Skandinavien, historisch: Ein Art von steinernen Rundkirchen.
- Nordtor
- Kirchenbauten, Mittelalter: Ein Nebeneingang, der auf den britischen Inseln oft mit heidnischen Motiven geschmückt war.
- Noren
- Ein traditioneller japanischer Vorhang, meist durch vertikale Einschnitte in mehrere Segmente geteilt. Noch heute vor Geschäften und Restaurants, um anzuzeigen, dass die Einrichtung geöffnet ist.
- Normalhöhennull
- In Deutschland das festgelegte Nullniveau der amtlichen Bezugshöhe.
- Normalnull
- In Deutschland bis 1992 das festgelegte Nullniveau der amtlichen Bezugshöhe. Danach durch Normalhöhennull ersetzt.
- Notausgang
- Ein Ausgang aus einem Bauwerk, der in Notfällen benutzt werden soll. Bestandteil des zum Brandschutz vorgesehenen Fluchtweges.
- Notkirche
- Ein improvisierter, als provisorisches Kirchengebäude hergerichteter Bau oder Raum, etwa in Kriegsgebieten.
- Notwendige Treppe
- Baurecht in Deutschland: Eine Treppe, die nach den baurechtlichen Vorschriften zwingend vorhanden sein muss.
- Nubische Pyramiden
- Reich von Kusch (nordafrikanische Antike): Ein Typus von Pyramiden, die an den ägyptischen Pyramiden orientiert waren.
- Nullenergiehaus
- Der Energiestandard für Gebäude, die (z. B. durch Solaranlagen) in einem gegebenen Zeitraum so viel Energie gewinnen, wie auch verbraucht wird. Vgl. Passivhaus, Plusenergiehaus.
- Nuraghe
- Sardinien, prähistorisch: Turmbauten der Bonnanaro- und der Nuraghenkultur.
- Nut
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine längliche Vertiefung, oft zum Zweck, ein längliches Bauteil zu fixieren (Nut (Technik); siehe auch Nut-Feder-Verbindung). 2. Fassaden: Beim Quaderputz bedeutet Nutung die Imitation einer Fuge durch Formung des Putzes mit einem Fugeisen.
- Nutzungsfläche
- Auch Nutzfläche. Derjenige Anteil der Geschossfläche, der entsprechend der Zweckbestimmung genutzt wird. Nicht zur Nutzfläche gehören Verkehrs- und Funktionsflächen (z. B. Flure, Heizungsräume).
O
- Obelisk
- Ägyptische Antike: Eine freistehende, sich nach oben verjüngende Stele, die eine pyramidische Spitze (Pyramidion) hat. In anderen Kulturen zum Teil abweichende Formen.
- Oberdeutsches Fachwerk
- Siehe Alemannisches Fachwerk.
- Obergaden
- Auch Lichtgaden, Fenstergaden: Basilika: Die mit Fenstern durchbrochene obere Wandfläche des Mittelschiffs.
- Obergommerhaus
- Bezirk Goms (Oberwallis, Schweiz): Ein Typ von Blockbauhäusern aus Lärchenholz, die auf einem weißgestrichenen Mauergeschoss ruhen. Vgl. Walserhaus.
- Oberkante Fertigfußboden
- Abkürzungen OKF, OKFF, OKFFB: Die Höhenkoordinate (absolut oder relativ, letzteres z. B. über dem Erdgeschoss) des fertigen Fußbodens eines Geschosses einschließlich hartem Bodenbelag (z. B. Parkett). Gegenbegriff: Oberkante Rohdecke bzw. OKR.
- Oberlicht
- Eine Lichtöffnung in der Decke, die den Innenraum mit Tageslicht und oft auch mit Frischluft versorgt. Anders als ein Fenster bietet ein Oberlicht keine Aussicht. Vgl. Lichtröhre.
- Oberputz
- Bei mehrlagigem Putz die obere Putzschicht. Dient dem mechanischen Schutz und der farblichen Gestaltung der Wand.
- Obholz
- Dachkonstruktion: Der Teil eines Dachsparrens, der nach dem Ausschnitt oder der Ausfräsung der Klaue (mit der der Sparren an der Pfette befestigt wird) stehen bleibt.
- Oca
- Ureinwohner Brasiliens, historisch: Ein meist aus Balken errichtetes und mit Blättern gedecktes großes Wohnhaus.
- Ochsenauge
- Romanik, Gotik, Barock, Jugendstil: Ein kreisrundes oder ovales Fenster, das meist dekorativ über Portalen oder im Giebelbereich eingesetzt wird.
- Odeon
- Antike: Ein überdachtes Gebäude mit halbkreisförmigem Grundriss, das für Aufführungen, Musikwettkämpfe und Ähnliches bestimmt war.
- Ogive
- Ein anderes Wort für (2- oder 3-dimensionale) Spitzbogenform.
- Ohr
- Auch Ohrung: Bei Rahmen von Bildern, Spiegeln, Täfelungen, Möbeln, Fenstern usw. die Erweiterung bzw. das Hervorspringen der Ecken.
- Okelle
- Naher Osten, besonders Alexandria, historisch: Ein Handels- und Beherbergungsgebäude. Vgl. Karawanserei
- OKRF
- Abkürzung für „Oberkante Rohfußboden“.
- Oktogon
- Auch Oktagon: Ein Zentralbau oder -raum mit einem Grundriss in Form eines regelmäßigen Achtecks. Oktogons wurden seit der Antike gebaut.
- Okulus
- Siehe Ochsenauge.
- Olive
- Ein ovaler oder mandelförmiger massiver Fenstergriff.
- Oldenburger Hundehütte
- Oldenburg i. O.: Ein Haustyp. Zu den Kennzeichen zählen Satteldach, Frontgiebel und 1½-Geschossigkeit.
- Ölsockel
- Ein direkt auf den Putz aufgetragener Anstrich, der ein Bauteil vor Wasser, Schmutz und Fett schützt. Oft in Altbauten (Treppenhaus, Küche, Bad)
- One-Plus-Five
- Auch Five-Over-One, Podium building, Mid-rise stick building: Vereinigte Staaten, seit 2010: Ein neuer, weit verbreiteter Typus von urbanen Mehrfamilienhäusern, bei dem auf ein Erdgeschoss mit Laden- oder Garagenraum (Beton; One) bis zu fünf Wohngeschosse (Holzrahmenbau, Five) gebaut werden.
- Onigawara
- Japan, historisch: Eine meist am Ende des Firsts angebrachte Dachverzierung mit Blumen- oder Tiermotiven oder einer Koboldfratze.
- Op Vlucht
- Niederlande, historisch: Die leichte Vorneigung der Giebelseite eines Hauses.
- Opaion
- Auch Opäon: Eine runde Öffnung am höchsten Punkt einer Kuppel, oft von einer Laterne überdacht.
- Opfergangsaltar
- Katholische Kirchenbauten: Eine besondere Form des Altars, die dazu geeignet ist und dazu einlädt, den Altar rituell zu umwandeln. Vgl. Altarumgang.
- Opferputz
- Restaurierung: Auftrag eines (temporären) Reparaturmörtels, der lösliche Salze aufnimmt, die aus der Wand entfernt werden sollen.
- Opisthodom
- Griechische Antike: In Tempeln eine Rückhalle, die symmetrisch zum Pronaos aufgebaut ist.
- Opus signinum
- Römische Antike: Ein u. a. für Fußböden verwendeter wasserdichter Estrichmörtel. Modernes Äquivalent: Cocciopesto.
- Orangerie
- Ein historisches repräsentatives Gartenbauwerk für Zitruspflanzen.
- Oratorium
- Frühes Christentum: Ein Versammlungsraum in einem Privathaus. Später ein kapellenartiges Gebäude oder ein privater oder halböffentlicher Gebetsraum, der gegen den Hauptraum abgeschlossen ist.
- Orientierung
- Die Ausrichtung eines Gebäudes nach den Himmelsrichtungen, entweder aus sakralen Gründen oder um die Belichtung zu optimieren.
- Orkadisches Rundhaus
- Orkney (Schottland), historisch: Eine Rundbau aus Trockenmauerwerk. Vgl. Broch.
- Ortbetondecke
- Eine nicht als Fertigbauteil verbaute, sondern erst an der Baustelle gegossene Raumdecke.
- Ortgang
- Der Abschluss der Dachfläche am Giebel.
- Orthodoxe Kirchenbauten
- Unterscheiden sich von römisch-katholischen und evangelischen Kirchenbauten u. a. durch die Verwendung von Kuppeln und durch die Scheidung von Altar- und Gemeinderaum durch eine mit Bildern bedeckte Trennwand (Ikonostase).
- Orthostat
- Prähistorie, Antike: Ein großer, aufrecht stehender Steinblock.
- Ortschaum
- Ein (Befestigungs-, Abdichtungs-, Wärmedämmungs-, Schalldämmungs-)Schaum, der erst am Einbauort hergestellt wird.
- OSB-Platte
- Siehe Grobspanplatte.
- Ossarium
- Siehe Beinhaus.
- Ostlandkreuz
- Ein Vertriebenendenkmal in Kreuzform.
- Ostung
- Frühchristentum, Mittelalter: Die gezielte Ausrichtung eines Kirchengebäudes nach Osten, also zum Sonnenaufgang hin, der als Symbol der Auferstehung galt.
- Ovalkirche
- Ein Kirchenbau mit ovalem Grundriss.
P
- Paenga-Haus
- Osterinseln (Pazifik), historisch: Ein traditionelles Wohnhaus mit Steinfundament und Holzrahmen.
- Pagghiaru
- Sizilien, historisch: Ein Kraggewölbebau.
- Pagode
- Süd-, Südost-, Ostasien: Ein turmartiges Bauwerk, dessen einzelne Geschosse meist durch vorragende Gesimse oder Dachvorsprünge voneinander getrennt sind. Pagoden dienten ursprünglich dazu, die Überreste erleuchteter buddhistischer Mönche aufzubewahren.
- Pagodenwald
- China, historisch: Eine Ansammlung von Pagoden.
- Pailou
- Chinesische Architektur: Ein Scheintor mit mehreren Bögen und geschwungenen Dächern. Als Ehrentor einem europäischen Triumphbogen vergleichbar.
- Palapa (Struktur)
- Südostasien, Zentralamerika: Eine offene, meist wandlose Hütte, deren Dach mit Palmblättern gedeckt ist.
- Palas
- Romanik: Der repräsentative Saalbau einer Pfalz oder Burg.
- Palast
- Ein in einer Stadt erbauter Schloss-ähnlicher, repräsentativer Prachtbau.
- Palästra
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Griechische Antike: a. Eine mit Sand bedeckte Fläche für die sportliche Ausbildung und für Wettkämpfe (vgl. Gymnasion); b. Das Ensemble einer Bildungsstätte für die körperliche und geistige Erziehung. 2. Römisches Kaiserreich: Sportanlage innerhalb eines Thermenkomplexes.
- Palisaden
- Eingerammte Pfähle, die in ihrer Gesamtheit ein Bollwerk bilden.
- Palladio-Motiv
- Siehe Venezianisches Fenster.
- Palmette
- Ein stilisiertes Pflanzenmotiv (Ornament), das in der historischen Architektur vielfach als Schmuckmotiv verwendet wurde. Vgl. Akanthus.
- Paneel
- Eine Holz- oder Holzfurniertafel, die als Wand- oder Deckenverkleidung verwendet wird.
- Pantheon
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Antike: Ein allen Göttern geweihtes Heiligtum. 2. Eine tempelähnliche Gedächtnis- und Begräbnisstätte nationaler Persönlichkeiten.
- Pappdocke
- Norddeutschland, traditionell: Eine Art Dachpappe, die unter der eigentlichen Dachdeckung verlegt wurde, um das Eindringen z. B. von Flugschnee zu verhindern. Heute werden stattdessen Unterspannbahnen verwendet.
- Papyrussäule
- Altes Ägypten: Eine Säule, deren Aussehen das einer Papyruspflanze imitiert.
- Paradies
- Mittelalterliche christliche Kirchen: Ein besonders gestalteter Garten, durch den die Gläubigen in die Kirche gelangen. Das Durchschreiten des Paradieses wurde als Reinigung und Vorbereitung auf den Kirchgang verstanden. Später wurde daraus der Narthex.
- Parapet
- Siehe Brüstung.
- Parkett
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Innenraum-Fußbodenbelag aus Holz oder Bambus. Vgl. Dielenboden, Holzpflaster (Parkett). 2. Der Erdgeschossbereich in einem Theatersaal (Parkett (Theater)).
- Pass
- Romanik, Gotik: Ein Ornament aus drei oder vier Kreisbögen; häufig im Maßwerk bei der Gestaltung von Fenstern.
- Passage
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Ladenpassage. 2. Allgemein ein wenigstens teilweise überdachter Durchgang zwischen zwei Punkten oder Straßenzügen; siehe Passage (Durchgang).
- Pastashaus
- Griechische Antike: Ein Haustyp, gekennzeichnet u. a. durch einen quadratischen Grundriss, Zweistöckigkeit und ein mit Tonziegeln gedecktes Pultdach.
- Passagenkirche
- Frankreich, Romanik: Ein Typus von Kirchenbauten, bei denen die Querschiffe (außer indirekt durch die Vierung) vom Hauptschiff aus direkt durch kleine Durchgänge zu erreichen sind.
- Pastophorion
- Auch Pastophorium: Altes Ägypten: Im Tempel der Aufenthaltsraum der Pastophoren (Priester).
- Paternosteraufzug
- Auch Paternoster, Personen-Umlaufaufzug: Eine Form der Aufzuganlage mit offenen Einzelkabinen, die sich im ständigen, nicht anhaltenden Umlaufbetrieb befinden. Zunehmend ungebräuchlich.
- Patio
- Hispanischer und lateinamerikanischer Raum: Innenhof eines Hauses, zu dem hin sich die Wohnräume öffnen. Vereinigte Staaten: Eine befestigte, meist nicht überdachte Oberfläche auf dem Grundstück eines Hauses, die in der Nähe der Küche liegt und für die gemeinschaftliche Einnahme von Mahlzeiten ausgelegt ist.
- Pavillon
- Verschiedene Bedeutungen: 1. ein freistehendes, leichtes Bauwerk in einer Garten- oder Parkanlage, oft mit rundem oder regelmäßig polygonem Grundriss. 2. Vorspringender Gebäudeteil, der sich durch ein Kuppeldach vom restlichen Gebäude abhebt. 3. Ein kleinerer, einem Hauptbau zugeordneter Neubau. 4. Ein kleineres Gebäude, das für eine Ausstellung oder Messe errichtet wurde.
- Pawlatsche
- Mitteleuropa, besonders Österreich: Ein Laubengang, der um den Innenhof eines Vielparteienwohnhauses läuft und die einzelnen Wohnungen erschließt. Ersetzt das Stiegenhaus. Allgemeiner werden solche Erschließungswege als Galerien bezeichnet.
- Peel tower
- Auch Pele tower: Britische Inseln, Mittelalter: Ein Typus von Türmen mit meist quadratischem Grundriss, die als Wohn-, Zufluchts- und Verteidigungsbauwerke genutzt wurden.
- Peilturm
- An Küsten, historisch: Ein Turm, der der Marine als Navigationshilfe diente.
- Pendelstab
- Auch Pendelstütze: In Tragwerken: Ein gerader Stab, der an beiden Enden gelenkig gelagert ist. Siehe auch Zweiter Eulerfall.
- Pendentif
- Auch Hängezwickel, Eckzwickel, Teilgewölbe: Ein sphärisches Dreieck zur Überleitung vom quadratischen Grundriss eines Unterbaus zum Fußkreis einer Kuppel.
- Penthouse
- Eine auf der obersten Etage eines Hochhauses eingerichtete, oft exklusiv ausgestattete Wohnung.
- Pergola
- Ein raumbildender Pfeiler- oder Säulengang.
- Peribolos
- Griechische Antike: Die bauliche Umgrenzung eines Heiligtums (Temenos); mindestens eine Mauer, später auch mit Hallen und Säulengängen ergänzt. Vgl. Propylon.
- Peripteros
- Auch Peripteraltempel, Ringhallentempel: Griechische Antike: Ein Tempel, dessen Cella durch einen Säulenkranz (Peristatis) allseits umgeben ist.
- Peristasis
- Griechische Antike: Der Säulenkranz, der bei einem Peripteros (Tempel) die Cella allseits umgibt. Vgl. Peristyl.
- Peristyl
- Antike: Ein rechteckiger Innenhof, der von allen Seiten von durchgehenden Säulenhallen (Kolonnaden) umgehen ist.
- Perlstab
- Eine schmale Zierleiste, deren Dekor aus kugeligen Gliedern besteht, die wie Perlen auf einer Schnur aufgereiht sind.
- Personenaufzug
- Siehe Aufzugsanlage.
- Pfahl
- Ein größerer Pflock.
- Pfahlgründung
- Eine Form der Tiefgründung, bei der Pfähle so tief in den Baugrund versenkt werden, bis eine ausreichend tragfähige Bodenschicht erreicht ist.
- Pfalz
- Auch Königspfalz: Früh- und Hochmittelalter: Ein Wohnstützpunkt für den reisenden König oder einen anderen Territorialherrn.
- Pfalzkapelle
- Der zu einer Pfalz gehörige Kirchenbau.
- Pfarrer-Mayer-Haus
- Hohenlohe (Baden-Württemberg): Ein Typus von zweistöckigen Bauernhäusern mit gemauertem Erdgeschoss und darüber liegendem Holzfachwerk.
- Pfeiferstuhl
- Auch Musikempore: Historisch: Ein erhöhter Platz, deutlich höher als eine Bühne, oft in einem Festsaal, auf der die Spielleute zum Tanz aufspielten.
- Pfeiler
- Eine senkrechte Stütze, die die Lasten der darüber liegenden Bauteile (beispielsweise Bögen, Balken, Decken, Dachkonstruktionen) aufnimmt. Vgl. Säule.
- Pfeilhöhe
- Auch Stichhöhe, Stich: Ein Bogenmaß: Die Entfernung zwischen der Kämpferlinie und dem Scheitelmaß eines Bogens.
- Pferdeköpfe
- Niederdeutscher Raum: Am Giebel befestigte gekreuzte Windbretter, die Pferdeköpfe darstellen.
- Pferdetreppe
- Historisch: Eine Treppenanlage, die auch von Pferden bestiegen werden kann. Vgl. Eselstreppe, Reittreppe.
- Pfette
- Ein waagerechter Träger in der Dachkonstruktion. Pfetten liegen meist parallel zu First und Traufe eines Daches. Sie tragen die schräg verlaufenden Sparren.
- Pfettendach
- Die häufigste Form der Dachkonstruktion; die Sparren werden dabei von Pfetten getragen.
- Pfettensparren
- Siehe Sparrenpfette.
- Pflaster
- In seltenen Fällen werden Pflastersteine für Fußböden auch innerhalb von Gebäuden verwendet.
- Pflock
- Ein oft an einem Ende zugespitztes, meist zylindrisches Stück Holz. Vgl. Pfahl, Pfosten, Ständer.
- Pfosten
- Verschiedene Bedeutungen: Ein vertikal in Gebäuden verbautes Tragelement (z. B. ein Steher, ein Ständer oder eine Stütze). Ein freistehendes oder in den Boden gerammtes längliches, vertikales Bauelemente (z. B. ein Pfahl oder Pflock). Eine Türzarge. In Österreich: Eine Bohle.
- Pfosten-Riegel-Fassade
- Eine Glasfassade, bei der die Glasscheiben linear zwischen vertikalen Pfosten und horizontalen Riegeln befestigt sind.
- Pfosten-Riegel-Konstruktion
- Die Konstruktionsmethode für Pfosten-Riegel-Fassaden.
- Photosynthesefassade
- Ein experimentelles Verfahren, bei dem in Fassaden Algen eingesetzt werden, um Energie zu erzeugen.[3]
- Photovoltaik
- Sammelbezeichnung für Verfahren, bei denen durch Solarzellen Lichtenergie in elektrische Energie umgewandelt wird. Photovoltaiksysteme werden vielfach auf Dächern, seltener in Fassaden installiert.
- Phra Rabiang
- Thailand, historisch: Ein Wandelgang in einer buddhistischen Tempelanlage.
- Pietra Rasa
- Eine historische Technik, Feld- und Bruchsteinmauern gleichzeitig zu verfugen und zu verputzen.
- Pilaster
- Ein pfeilerartiges Formelement. Neben Lisenen und Säulen dienen Pilaster der vertikalen Gliederung von Wandflächen und Fassaden. Anders als eine Halbsäule oder Blendsäule ist ein Pilaster nicht gewölbt, sondern reliefartig flach.
- Pilotis
- Stütze, die gemeinsam mit anderen ein Gebäude trägt und dabei das Erdgeschoss ersetzt.
- Pilzdecke
- Eine unterzugslose Raumdecke mit Stützen, die mit einer Voute an der Decke ansetzen.
- Pinakothek
- Siehe Gemäldegalerie.
- Pinienzapfen
- Seit der römischen Antike: Ein Ornament in Form der Frucht einer Pinie.
- Pinnetta
- Auch Capanno: Sardinien, historisch: Eine runde Hirtenunterkunft mit kegelförmigem Dach.
- Pischtak
- Persien, Zentralasien, historisch: Das monumentale Portal einer Moschee oder Madrasa.
- Piscina
- Kirchenbauten, historisch: Ein kleines, vom Priester genutztes Wasserbecken mit Abfluss.
- Pitch Pine
- Sammelbegriff für besonders schweres und hartes Kiefernholz.
- Plafond
- Siehe Decke.
- Plattenbalken
- Ein Tragelement im Stahl- und Stahlbetonbau, das für weitgespannte Decken, aber auch für Brücken verwendet wird.
- Plattformdach
- Auch Altandach: Ein nur an den Seiten stark abfallendes, im Kern aber weitgehend flaches Dach, das begehbar ist. Vgl. Berliner Dach, Stuttgarter Dach.
- Plattformlift
- Sammelbegriff für Hebeeinrichtungen mit Plattform; dienen zur Beförderung von Gütern, aber auch von Personen, insbesondere Rollstuhlfahrern.
- Platz
- Städtebau: Eine meist von Gebäuden umbaute freie Fläche. Oft zentral gelegen und Standort wichtiger Gebäude mit prächtigen Schaufassaden.
- Platzelgewölbe
- Siehe Böhmische Kappe.
- Plinthe
- Ein Untersatz oder Sockel, der als Grundlage entweder eines ganzen Gebäudes oder eines anderen stehenden Teils, z. B. eines Pfeilers oder einer Säule, dient.
- Plisseeanlage
- An der Innenseite eines Fensters montierter Sonnenschutz, der vorgefaltet ist und ziehharmonikaartig zu einem Paket zusammengeschoben werden kann. Vgl. Rollo.
- Podest
- Eine Plattform (z. B. eine Terrasse oder ein Sockelgeschoss), die dazu dient, ein Bauwerk gegenüber der Umgebung zu erheben.
- Podium
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Podest. 2. Eine Erhöhung um einen Dolmen (siehe Podium (Dolmen)).
- Podiumstempel
- Antike: Ein Tempelbau, der nicht auf einer mehrstufigen Krepis, sondern auf einem Podest ruht.
- Polythyron
- Griechische Antike: Eine aus einer Reihe hoher Türen gebildete Innenwand.
- Porenbeton
- Sammelbegriff für porösen Beton wie z. B. Ytong.
- Portal
- Der durch architektonische Gliederung oder plastischen Schmuck hervorgehobene Eingang von Tempeln, Kirchen, Palästen, Bürgerhäusern, Tunneln, Rathäusern und anderen Bauwerken.
- Portal Tomb
- Britische Inseln, prähistorisch: Eine Megalithanlage, deren Form an die eines Tores erinnert.
- Portikus
- Ein Säulengang oder eine Säulenhalle mit horizontalem Gebälk. In der römischen Antike eine Kolonnade beliebiger Länge. In der Neuzeit vor allem die als Säulenhalle gestaltete Vorhalle als Teil eines Gebäudes.
- Postament
- Auch Piedestal: Ein oftmals aufwendig gestalteter Unterbau oder Sockel von Gebäuden, Statuen oder Säulen.
- Prang
- Thailand, historisch: Ein Tempelturm in einer buddhistischen Tempelanlage (Wat).
- Prasat
- Kambodscha, historisch: Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Tempelturm. 2. Der Gesamtkomplex eines Pyramidentempels.
- Predella
- In Kirchenbauten: Ein flacher Sockel, der auf dem Altartisch (Mensa) des Hochaltars ruht und den eigentlichen Altaraufsatz (Retabel) trägt.
- Predigtkirche
- Auch Predigtsaalkirche: Ein meist protestantischer Kirchenbau, der architektonisch auf die Wortverkündigung (meist von der Kanzel) ausgerichtet ist.
- Preolitschindel
- Eine Bitumenschindel. Weitverbreitete Dachdeckung in der DDR.
- Presbyterium
- Siehe Chor.
- Priesterpforte
- Kirchenbauten, historisch: Ein schmaler Zugang, über den Geistliche von außen direkt in den Altarraum gelangen.
- Profil
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Die Abrundung oder Einkehlung eines ursprünglich kantigen Werkstücks oder Bauteils; siehe Profil (Ornamentik). 2. Ein stabförmiges Metallbauteil, dessen Querschnitt über die gesamte Länge gleich ist; siehe Profilstahl, Konstruktionsprofil.
- Projektion
- Bauwerke werden von Architekten dreidimensional meist in Parallelprojektion dargestellt. Gegenbegriff: Zentralprojektion.
- Pronaos
- Griechische Antike: Die Vorhalle eines Tempels, durch die man in den Naos gelangt.
- Propylon
- Plural Propyläen: Griechische Antike: Torbau, der in den meist durch Mauern umgrenzten Bezirk eines Heiligtums (Temenos) oder öffentlichen Gebäudes führt.
- Prostashaus
- Griechische Antike: Ein Haustyp, gekennzeichnet durch eine enge Verbindung von Oikos und Vorhalle (Prostas). Vgl. Pastashaus, Megaron, Peristyl.
- Prostylos
- Griechische Antike: Eine Tempelform, gekennzeichnet durch eine dem Pronaos bzw. der Cella vorgestellten Säulenreihe.
- Proszenium
- Auch Proskenion: Der vorderste Bereich einer Theaterbühne; heute der Teil der Bühne, der zwischen Orchestergraben und Vorhang liegt.
- Protonuraghe
- Sardinien, prähistorisch: Eine frühe Form der Nuraghe.
- Prototalayot
- Menorca: Eine frühe Form des Talayot.
- Pseudobasilika
- Spätgotik: Eine Mischform von Basilika und Hallenkirche, bei der die Seitenschiffe geringfügig niedriger als das Mittelschiff sind.
- Pseudodipteros
- Griechische Antike: Eine Tempelform, die der des Dipteros entspricht, wobei die innere Säulenstellung auf allen Seiten fehlt.
- Pteron
- Griechische Antike: Bei einem säulenumstandenen Tempel diejenige Fläche, die um die Cella herumläuft.
- Pufferfassade
- Eine Fassade, die ein geschlossenes System bildet und Lüftungsöffnungen weder zum Gebäude noch zur Umwelt hat. Das Gebäudeinnere wird über ein Lüftungssystem mit Frischluft versorgt.
- Pultdach
- Eine Dachform, bei der das Dach aus einer einzigen, geneigten Dachfläche besteht.
- Punkthaus
- Eine Grundrisskonfiguation: Sammelbegriff für Gebäude, deren Grundriss um einen Mittelpunkt (z. B. einen inneren Erschließungskern) zentriert ist.
- Putz
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Baustoff, der verwendet wird, um Wände und Decken zu verkleiden; siehe Putz (Baustoff). 2. Auch Verputz: Ein Belag auf Wänden und Decken; siehe Putz (Bauteil).
- Putzband
- Ein schlicht und unprofiliert angebrachtes Gesims.
- Putzbau
- Ein Bauwerk mit Außenputz.
- Putznutung
- Siehe Quaderputz.
- Putzträger
- Auf Flächen, die als Putzgrund nicht ausreichend gut geeignet sind, können, um dem Putz Halt zu bieten, Schilfmatten oder Holzstäbe befestigt werden.
- Puzzolane
- Vulkanische Gesteine, die als Zusatzstoff zur Herstellung von Mörtel oder Beton verwendet werden.
- Pylon
- Verschiedene Bedeutungen. 1. Antike: Toranlage mit Flankentürmen; siehe Pylon (Architektur). 2. Brückenbau: Bei Hängebrücken der hochaufragende Bauteil, über den die Tragseile laufen; siehe Pylon (Brückenbau).
- Pyramide
- Historisch: Eine oft monumentale Bauform mit meist quadratischer Grundfläche und Pyramidenform.
- Pyramidendach
- Eine Dachform mit meist quadratischer Grundfläche und vier gegeneinander geneigten Dachflächen, die sich in der Spitze berühren.
- Pyramidion
- Historisch: Der pyramidenförmige oberste Schlussstein einer Pyramide oder die pyramidenförmige Spitze eines Obelisken.
Q
- Qamarīya
- Arabischer Raum, besonders Jemen: Q3A Fenster aus vielfarbigen Gläsern.
- Qibla
- Die vom Koran vorgeschriebene Gebetsrichtung der Muslime zur Kaaba in Mekka. Die Qibla bestimmt u. a. die Ausrichtung bestimmter Teile einer Moschee. Vgl. Orientierung (Architektur), Ostung.
- Q-Matte
- Stahlbetondeckenbau: Eine Bewehrungsstahlmatte, die gleichförmige Lasten aufnehmen kann. Für einachsige Lasten dagegen werden R-Matten verwendet.
- Quader
- Ein in Form eines Quaders behauener Naturstein.
- Quaderputz
- Fassadenbau: Ein Putz, dessen Ziernutung das Aussehen von Werksteinquadern imitiert.
- Quaderung
- Fassadenbau, besonders in der Renaissance: Die Imitation von regelmäßig rechteckig oder quadratisch behauenen Steinen.
- Quadratischer Schematismus
- Auch Quadratisches Schema: Romanik: Ein typisches Grundrissschema einer Basilika, bei dem das Vierungsquadrat als grundlegende Maßeinheit für den gesamten Grundriss dient.
- Quellband
- Ein Fugendichtungsmaterial, das unter Aufnahme von Wasser sein Volumen vergrößert.
- Quergurt
- In Gewölben: Gurtartige Gewölbeabgrenzung, die quer zur Bauachse verläuft. Vgl. Gurt.
- Querhaus
- Auch Querschiff, Transept: In christlichen Kirchen: Das im rechten Winkel zum Langhaus verlaufende kürzere Schiff.
- Querkirche
- Ein protestantischer Kirchenbau, bei dem entweder das Querhaus erheblich größer ausgebaut ist als das (meist nur rudimentär angelegte) Langhaus oder in dem sich das Gestühl der Kanzel auf der Längsseite zuwendet.
- Querkraftdorn
- Ein Bauteil, der in einer Dilatationsfuge Querkräfte aufnimmt.
- Querstockfenster
- Historisch: Eine rechteckige Fensterfläche, die durch ein Querstockprofil in zwei Einzelfenster aufgeteilt ist. Vgl. Kreuzstockfenster, Kämpferfenster.
- Querturm
- Kirchturm, dessen Querachse länger als die Längsachse ist. Die Querachse des Turms steht senkrecht zur Längsachse des Kirchenschiffs. Vgl. Westbau.
- Quincha
- Südamerika: Eine Wandbauweise, bei der einfache Holzrahmen mit Flechtwerk aus pflanzlichen Materialien bespannt und mit Lehm kaschiert werden.
R
- Rabitz
- Stuckateurarbeiten: Ein Drahtputz, der nach einem 1878 patentierten Verfahren angebracht wird.
- Rabitzgitter
- Ein Gitter aus verzinktem Eisendraht, mit dessen Hilfe Rabitzputz angebracht wird.
- Radabweiser
- Auch Prellstein, Abweichstein, Abweiser, Radstößer, Kratzstein: Ein konisch geformtes Bauteil aus Stein oder Beton, das an Stellen wie z. B. Gebäudeecken oder Toreinfahrten aufgestellt wird, um zu verhindern, dass schlecht geführte vorbeifahrende Fahrzeuge das Bauwerk beschädigen.
- Radfenster
- Ein Rundfenster, dessen einzelne Glasflächen durch hölzerne oder steinerne „Speichen“ getrennt sind. Eine Vorstufe der gotischen Fensterrose.
- Radialkapelle
- Siehe Kapellenkranz.
- Radialrippengewölbe
- Ein Gewölbe mit Kreis- oder Kreissektor-förmigen Grundriss, dessen Rippen sternförmig von einem zentral gelegenen Schlussstein bis an den äußeren Gewölberand reichen.
- Rähm
- Holzfachwerk: Der obere waagerechte Abschluss einer Wand bzw. der Holzrahmenkonstruktion. Der Rähm erzeugt für die darunter befindlichen Elemente einen Längsverband und dient weiterhin als Auffanglager für Balkenlagen oder Sparren.
- Rähmbau
- Siehe Rähmbauweise.
- Rähmbauweise
- Auch Stockwerkbauweise: Holzfachwerk: Eine weit verbreitete Bauweise, bei der die Stockwerke einzeln errichtet werden. Diese Vorgehensweise erlaubt u. a. eine Auskragung des jeweils folgenden Stockwerks.
- Rampe
- Verschiedene Bedeutungen, unter anderem: 1. Eine Rollstuhlrampe. 2. Eine Erschließung mit geringer Schräge und einigen Stufen (Treppenrampe). 3. Eine Laderampe.
- Rampenkiste
- Vorgeschichte: Eine Kombination aus plattigen und megalithischen Elementen (Steinkammer).
- Ranch-style House
- Vereinigte Staaten, 1950er und 1960er Jahre: Ein weit verbreiteter Haustyp. Kennzeichen: Eingeschossigkeit, geringe Dachschräge, zurückgesetzte Haustür, Garageneinfahrt auf einer Linie mit der Fassade.
- Rang
- Oberhalb des Parketts gelegener Zuschauerbalkon in einem Theatersaal.
- Rankenfrau
- Antike: Eine Figur, deren Oberkörper aus einem Blätter- oder Blütenkelch auftaucht.
- Rasterfassade
- Ein Grundprinzip des Bauens seit dem 18. Jahrhundert: Gliederung der Fassade in Öffnungen mit gleichem Abstand und gleicher Größe. Da die Stützen und Träger gleiche Abstände haben, werden die statischen Lasten gleichmäßig verteilt.
- Ratha
- Indien: Die Außenwandgliederung der Cella eines Tempels.
- Räucherkate
- Auch Rookhus: Norddeutschland, historisch: ein Gebäude, das dem Räuchern von Lebensmitteln dient.
- Rauchhaus
- Niederländischer, nord- und ostdeutscher Raum, historisch: Eine Form des schornsteinlosen Bauernhauses, in dem Wohnbereich und Stall unter einem Dach vereint sind. Vgl. Hallenhaus.
- Rauchfang
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Historisch: Eine trichterförmige Haube, die über einem offenen Feuer die Rauchgase einfängt und aus dem Gebäude herausführt. 2. Ein Schornstein.
- Rauchschutztür
- Eine rauchdichte Tür mit selbstschließendem Türflügel, die im Brandfall die Verbreitung von Rauchgasen im Gebäude verhindern soll.
- Raufaser
- Eine in Europa, besonders in Deutschland, weit verbreitete Art der überstreichbaren mehrschichtigen Tapete, in der eingearbeitete Holzfasern ein grobkörniges Aussehen ergeben.
- Raum
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Das Medium, dessen Gestaltung die zentrale Aufgabe der Architektur ist; siehe Raum (Architektur). 2. Ein Zimmer.
- Raumklima
- Sammelbegriff für bestimmte Faktoren (Luft- und Bauteiltemperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftzug, Beleuchtung), die in einem Innenraum Einfluss auf das Wohlbefinden der darin befindlichen Menschen haben können.
- Raumtrennsystem
- Siehe Mobile Trennwand.
- Rayonnant
- Ein anderes Wort für Gotik. Das Wort bezieht sich auf die strahlenförmigen Fenster und hochaufschießenden Dienste entlang der Säulen.
- Rechteckchor
- Chor mit geradem Abschluss, d. h. ohne Apsis
- Rechteckdolmen
- Schleswig-Holstein, prähistorisch: Ein erweiterter Dolmen mit rechteckigem oder trapezoidem Grundriss.
- Redoute
- Siehe Ballsaal.
- Reetdach
- Ein mit getrocknetem Schilfrohr gedecktes Dach.
- Refektorium
- Christliche und buddhistische Kloster: Speisesaal.
- Regeldachneigung
- Diejenige Mindestdachneigung, die bei einer gegebenen Dachdeckung als normalerweise sicher gilt.
- Regenrinne
- Siehe Dachrinne.
- Regenwassersammler
- Dachentwässerung: Ein Bauteil, mit dem Regenwasser aus dem Fallrohr in eine Zisterne oder Regentonne geführt wird; enthält oft einen Filter.
- Regula
- Griechische Antike: Am Architrav der dorischen Säulenordnung die Platte, an der die Guttae hängen.
- Reinraumboden
- Fußböden in Reinräumen müssen besondere Anforderungen erfüllen; z. B. müssen sie fugenlos gefertigt und reißfest sein.
- Reitschnecke
- Auch Reitspindel: Historisch: Eine stufenlose Wendeltreppe, die auch von Pferden bewältigt werden kann.
- Reittreppe
- Auch Reitstiege, Reitertreppe: Historisch: Eine Treppe mit besonders tiefen, flachen Stufen, die von Reitern auf Pferden benutzt werden kann.
- Reklameturm
- 20. Jahrhundert: Ein Turm, der feste oder wechselnde Reklameelemente aufnehmen kann.
- Relief
- Eine künstlerische Darstellung, die sich plastisch aus einer Fläche abhebt. Bei einem linearen Relief spricht man in der Architektur von einem Fries.
- Renaissanceportal
- In der Renaissance wird das Portal zu einem bedeutenden Element der Fassadengestaltung.
- Rettungstunnel
- Auch Fluchttunnel, Fluchtstollen: Ein von einem Bauwerk wegführender unabhängiger Rettungsweg.
- Rheinischer Helm
- Siehe Rhombendach.
- Rheintaler Bauernhäuser
- Liechtenstein, St. Gallen, historisch: Eine bäuerliche Hausform, für die u. a. ein quadratischer Grundriss, ein Satteldach und Blockbauweise charakteristisch sind.
- Rheintalhaus
- Auch Rheintalhof: Vorarlberg, historisch: Eine bäuerliche Hausform, gekennzeichnet u. a. durch Blockbauweise und Knickdach.
- Rhombendach
- Eine Dachform, bestehend aus vier rautenförmigen Dachflächen über einem quadratischen Grundriss mit vier Giebeln, meist auf Kirchtürmen.
- Rhombusleiste
- Eine Holzleiste, die im Querschnitt die Form eines Parallelogramms aufweist.
- Riad
- Marokko, traditionell: Ein Wohnhaus oder ein Palast mit Innenhof.
- Ricettoarchitektur
- Auch Ricetto-Motiv, Ricetto-Form: Römische Antike, Renaissance: Eine Konfiguration von Bauteilen, bei der eine oder mehrere Säulen nicht frei stehen, sondern zwischen anderen Elementen, z. B. Portalen oder Fenstern, eine eingeengte Stellung einnehmen.
- Riegel
- Verriegelung von Türen, Fenstern u. ä.: Ein verschieb- oder verdrehbarer Beschlag, der zusammen mit einem Gegenstück in eine formschlüssige und wieder lösbare Verbindung gebracht werden kann.
- Riemlingdecke
- Historisch: Eine Holzbalkendecke, deren Balken oft geschnitzt oder abgefast sind.
- Rieselputz
- Barock: Eine Art von Putz, von dem ein Teil der Gesteinskörnung wieder abrieselt, sodass eine markante grobe Struktur entsteht.
- Rieselschutz
- Damit lose Partikel (z. B. Feinsand, Staub, Fasern) aus Hohlräumen nicht in genutzte Räume austreten, können sie mit Baupapieren, Baupappen oder Vliesstoffen zurückgehalten werden.
- Ringraumdichtung
- Ein rundes Bauteil, das in eine Wand oder eine Decke einbetoniert wird und Rohre so aufnehmen kann, dass auch im Falle einer Beschädigung des Rohres keine Flüssigkeit bzw. kein Gas in den benachbarten Raum einzudringen vermag.
- Rinnenhalter
- Auch Rinneneisen, Rinnenhaken: Dachentwässerung: Ein Montageelement zur Befestigung einer Dachrinne.
- Rippe
- Siehe Gewölberippe.
- Rippengewölbe
- Ein Gewölbe, über dessen Schnittlinien (Graten) zusätzliche Bauteile, nämlich Gewölberippen, liegen. Je nach Form unterscheidet man z. B. Kreuzrippengewölbe und Radialrippengewölbe.
- Rippenkuppel
- Eine Kuppel mit Gewölberippen.
- Risalit
- Auch Avantcorps: Ein zumeist auf ganzer Höhe aus der Fluchtlinie eines Baukörpers hervorspringender Gebäudeteil. Ein Mittel zur Fassadengliederung, besonders in der Renaissance und im Barock.
- Riss
- Siehe Schnitt (Darstellung).
- Riwaq
- Islamischer Raum: Eine Arkade, ein Portikus oder ein Peristyl, das an mindestens einer Seite offen ist.
- Rocaille
- Renaissance, Rokoko: Ein muschelförmiges Ornament.
- Rofen
- Dachkonstruktion: Die geneigt verlaufenden Tragbalken in einem Pfettendach.
- Rollladen
- Auch Store, Storen, Rollbalken: Ein in Schienen geführter, aus miteinander verbundenen Profilstäben bestehender Rollabschluss, der zu verschiedenen Zwecken vor ein Fenster oder eine Tür montiert wird.
- Rollo
- Auch Rouleau: Ein auf eine Welle gewickelter, abrollbarer textiler Sicht- oder Lichtschutz, der – meist im Gebäudeinneren – vor ein Fenster oder eine Glastür montiert wird.
- Rollschicht
- Besonders bei Außenfensterbänken: Eine Schicht im Mauerwerksverband, in der alle Steine rechtwinklig zur Mauer („Binder“) und mit der Längsseite nach oben liegen.
- Rollstuhlrampe
- Eine entweder nachträglich angefügte oder von vornherein baulich integrierte Rampe, die es Rollstuhlfahrern erlaubt, Höhendistanzen ohne fremde Hilfe zu überwinden.
- Rolltor
- Ein Rollladen, der gleichzeitig als Tor dient.
- Rolltreppe
- Auch Fahrtreppe: Ein treppenähnliches motorisiertes Personenbeförderungsmittel zur Überwindung einer Höhendistanz. Vgl. Fahrsteig.
- Rollwerk
- 16. und 17. Jahrhundert: Ornamente in Form (teilweise aufgerollter) bandähnlicher Verzierungen. Häufig an Kartuschen.
- Romanische Säule
- Romanik: Eine Säule mit charakteristischem Kapitell, das unten kreisförmig ist und über dreieckige Zwickel nach oben hin einen quadratischen Querschnitt erhält.
- Römischer Verband
- Ein scheinbar ungeordnetes, tatsächlich aber regelmäßiges Verlegemuster für Keramikfliesen und Natursteinplatten.
- Rorbu
- Norwegen: Eine nur saisonal genutzte hölzerne Fischerhütte.
- Rose, Rosenfenster
- Siehe Fensterrose, Rosette (Ornamentik).
- Rosenspitz
- Auch Rosenspitzmotiv: Ein Verlegemuster für Bodenplatten, bei dem quadratische und gestreckt sechseckige Formen verwendet werden.
- Rosette
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Rosenornament; siehe Rosette (Ornamentik). 2. Eine Fensterrose.
- Rothschildhaus
- Niederösterreich, Wende zum 20. Jahrhundert: Eine Form von repräsentativen Jagd- und Forstgebäuden im Stil eines Schweizer Chalet und mit komplexen Walmdächern.
- Rottaler Bauernhaus
- Niederbayern, historisch: Eine Form von bäuerlichem Wohnhaus mit gemauertem Erd- und hölzernem Obergeschoss, breiten Balkonen an der Giebelseite und weitem Dachüberstand.
- Rottaler Vierseithof
- Niederbayern, historisch: Regionale Variante eines Vierkanthofes, bei der die südliche Giebelfront des Wohnhauses dem inneren Wirtschaftshof zugewandt ist.
- Rotunde
- Ein Baukörper mit einem kreisförmigen Grundriss.
- Rübenburg
- Auch Rübenpalast: Norddeutschland: Volkstümliche Bezeichnung für den villenartigen Neubau eines Bauernhauses.
- Rücklage
- Auch Arrierecorps: Die hinter einem Risalit zurücktretende eigentliche Fluchtlinie einer Fassade.
- Rundbogen
- Auch Kreisbogen, Halbkreisbogen: Ein Bogen in Form eines Halbkreises.
- Rundbogenfries
- Ein Bogenfries mit halbkreisförmigen Bogenlinien.
- Ründe
- Schweiz, historisch: Die konkav ausgeführte unterseitige Verkleidung eines stark auskragenden Giebels. Die ungewöhnliche Form soll verhindern, dass starker Wind einen Angriffspunkt für ein Abdecken des Daches findet.
- Rundfenster
- Siehe Ochsenauge.
- Rundkirche
- Ein Kirchenbau mit kreisförmigem Grundriss. Vgl. Zentralbau, Longitudinalbau.
- Rundstab
- Ein profiliertes Zierelement mit konvexem Querschnitt. Siehe auch Stab.
- Rundturm
- Ein Turm mit kreisförmigem Grundriss.
- Rundturmkirche
- Historisch: Ein Kirchenbau mit Rundturm.
- Rustika
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Toskanische Ordnung. 2. Bossenwerk
- Rustizierung
- Eine Gestaltung der Oberfläche eines Bauglieds, z. B. einer Außenwand, die darauf zielt, dieses Element rustikal erscheinen zu lassen, etwa durch Verwendung eines groben, rauen Sichtmauerwerks.
- Rüttelboden
- Ein keramischer Bodenbelag, der durch die Verlegung im Verband eine besonders hohe Scherfestigkeit besitzt.
S
- Saal
- Ein großer Raum, der oft repräsentativen Zwecken dient.
- Saalkirche
- Ein Kirchengebäude, dessen Innenraum nicht durch freistehende Stützen unterteilt ist.
- Sabbat-Lift
- In Orten mit größeren orthodoxen jüdischen Gemeinschaften: Eine Aufzuganlage, die ohne Betätigung von elektrischen Schaltern benutzt werden kann.
- Sabil
- Islamischer Raum: Eine Brunnenstube, die als kostenlose öffentliche Wasserstelle dient.
- Sächsischer Westriegel
- Romanischer Kirchenbau, Backsteingotik: Ein das Langhaus überragender breiter Baukörper an der (stets westlich gelegenen) Hauptportalseite einer Kirche.
- Sahat Kula
- Balkan, historisch: Ein während der osmanischen Herrschaft errichteter Uhrturm.
- Sahn
- Islamischer Raum: Ein ummauerter Innenhof insbesondere einer Moschee.
- Sakralbau
- Ein Bauwerk, das für sakrale, rituelle oder kultische Handlungen durch religiöse Gemeinschaften genutzt wird.
- Sakramentshaus
- Katholische Kirchen: Ein kleines Bauwerk innerhalb des Kirchengebäudes, in dem die geweihten Hostien aufbewahrt werden. Vgl. Tabernakel.
- Sakramentskapelle
- Eine Kapelle innerhalb eines Kirchenbaus, die dem stillen Gebet vor dem Allerheiligsten dient, das im Tabernakel aufbewahrt oder in einer Monstranz ausgestellt ist.
- Sakristei
- Christliche Kirchen: Ein Nebenraum, der von Priestern, Diakonen, Lektoren und Ministranten als Vorbereitungsraum für die Gottesdienste genutzt wird.
- Sala
- Thailand: Ein offener Pavillon, oft in einer buddhistischen Tempelanlage (Wat), der als Rastplatz und Treffpunkt dient.
- Saltbox
- Nordamerikanische Kolonialarchitektur: Ein bestimmter Wohnhaustyp mit asymmetrischem Satteldach.
- Salzhütte
- Usedom, historisch: Eine fensterlose reetgedeckte Fachwerkhütte, in der Salz gelagert wurde.
- Salzstadel
- Süden des deutschen Sprachraumes, historisch: Ein kommunales oder herrschaftliches Gebäude zur Zwischenlagerung der Handelsware Steinsalz.
- Sambatreppe
- Auch Raumspartreppe: Eine Treppe mit asymmetrischen Auftrittsflächen, von denen einige nur für den linken Fuß, andere nur für den rechten Fuß bestimmt sind.
- Sandwichplatte
- Ein Bauelement in Sandwichbauweise, d. h. mit zwei Deckschichten, zwischen denen ein poröser Kern liegt. Zur Wärmedämmung oder Gewichtsminimierung. Siehe auch Sandwichpaneel, Sandwichplatte mit Wabenkern.
- Sanierputz
- Ein Putz, der baustoffschädigende Salze einzulagern vermag. Vgl. Hydroment.
- Sanktuarium
- Siehe Heiligtum (Christentum).
- Sarazenenturm
- Mittelmeerküsten, Mittelalter: Ein von den Genuesern und Pisanern errichteter Signalturm.
- Satteldach
- Eine der einfachsten und häufigsten Dachformen, bestehend aus zwei entgegengesetzt geneigten Dachflächen, die oben, am Dachfirst, zusammentreffen.
- Sattelkirche
- Nordeuropa: Ein Kirchengebäude mit Satteldach, bei dem sich an beiden Enden ein Turm befindet.
- Sauberkeitsschicht
- Auch Unterbeton: Im Betonbau eine dünne Materialschicht, die zwischen Gründungssohle und Fundament angelegt wird.
- Säule
- Ein lotrechter, freistehender Pfeiler bzw. eine Stütze mit rundem oder polygonalem Querschnitt.
- Säulenbasilika
- Eine Basilika, in der Säulen den Oberbau tragen.
- Säulenbogenstellung
- Siehe Theatermotiv.
- Säulenordnung
- Das Gliederungssystem für die baugeschichtlichen Stufen des Aufbaus von Säulen von der Basis bis hin zum Gebälk und das Verhältnis der Bauglieder zueinander.
- Säulenschaft
- Siehe Schaft.
- Scagliola
- Ein Verfahren zur Herstellung und Verarbeitung von Stuck, der das Aussehen von echtem Marmor imitiert; siehe Stuckmarmor.
- Scalalogie
- Treppenkunde.
- Scamillus
- Antike Säulen: Verschiedene Bedeutungen: 1. An der Säulenbasis ein rechtwinklig geschnittenes Bauteil, das unter der Plinthe liegt; siehe Scamillus. 2. Eine um eine Säule laufende waagerechte Einkerbung, die den Säulenhals vom Säulenschaft trennt; siehe Scamillus (Säule); vgl. Anulus.
- Scena, Scaena
- Siehe Skene (Theater).
- Schabracke
- Ein textiler Querbehang einer Fensterdekoration.
- Schachbrettstein
- Mittelalterliche Kirchenbauten: Ein schachbrettartiger Bauschmuck an den Außenwänden von Feldsteinkirchen.
- Schaft
- Der Hauptkörper einer Säule, also die eigentliche Säule ohne ihre Basis und ohne ihr Kapitell.
- Schaftring
- Siehe Wirtel.
- Schallgefäß
- Historisch: Der Einsatz von bronzenen oder tönernen Gefäßen zur Modifikation der Raumakustik.
- Schallschutzdecke
- Siehe Akustikdecke.
- Schalung
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine dauerhafte Verkleidung von Konstruktionen; siehe Schalung (Verkleidung). 2. Eine temporäre Gussform, in der Betonbauteile vor Ort hergestellt werden; siehe Schalung (Beton).
- Schapenboet
- Texel (Niederlande), historisch: Eine Scheunenart mit dreiflächigem Dach.
- Schatzhaus
- Siehe Thesauros.
- Schaufassade
- Auch Schauwand, Schauseite, Schauansicht: Die prächtige Hauptfassade eines repräsentativen Gebäudes. Vgl. Blendfassade.
- Schaufenster
- Ein großes Erdgeschossfenster, das ein meist im Gebäude ansässiges Wirtschaftsunternehmen für Ausstellungs- oder Werbezwecke verwendet.
- Schaugiebel
- Historisch: Der prächtige Hauptgiebel einen repräsentativen Gebäudes.
- Schaumplatte
- Platten aus verfestigtem Schaum werden im Bauwesen zu Wärmedämmung verwendet.
- Scheidbogen
- Gewölbe christlicher Kirchen, besonders Hallenkirchen: Ein Bogen, der als Arkade das Mittelschiff vom Seitenschiff scheidet, oder ein Bogen zwischen zwei benachbarten Seitenschiffen.
- Scheinarchitektur
- Gemalte Dekorationen, die bauliche Elemente und Einrichtungen simulieren sollen, etwa als Trompe-l’œil.
- Scheintür
- Ein bauliches oder gemaltes Element in Gestalt einer Tür, die als Tür jedoch nicht funktional ist.
- Scheitel
- Der höchste Punkt einer Bogenlaibung.
- Scheitelrippe
- Eine Gewölberippe, die vom Scheitel eines Bogens (etwa eines Kreuzrippenbogens) zum Gewölbeschlussstein führt.
- Scherefe
- Islamischer Raum: Der Balkon eines Minaretts.
- Scheune
- Auch Scheuer, Stadel, Schupfen, Gade oder ähnlich: Ein landwirtschaftlich genutztes Speichergebäude.
- Schicht
- Eine Steinlage in einem Mauerwerksverband.
- Schichtmauerwerk
- Ein Mauerwerk, das nicht aus gleich aussehenden Steinen, sondern aus solchen Steinen erbaut ist, denen die natürliche Schichtstruktur noch anzusehen ist. Siehe auch Naturstein.
- Schiebefenster
- Ein Fenster, dessen Flügel in Schienen geführt werden, in denen sie zum Öffnen und Schließen verschoben werden können.
- Schiebetür
- Eine Tür, die in einer Schiene geführt und durch horizontales Schieben geöffnet und geschlossen wird.
- Schieferdeckung
- Tonschiefer wird traditionell sowohl zur Dach- als auch zur Fassadendeckung verwendet.
- Schiff
- Siehe Kirchenschiff.
- Schiffskehle
- Auch Schiffchen Niederdeutscher Fachwerkbau: Eine dekorative Hohlkehle in Form eines umgekehrten Schiffskiels.
- Schifter
- Dachkonstruktion: Ein Sparren, der besonders geformt (schräg abgeschnitten) ist, um an einen Gratsparren, Kehlsparren oder Gratkehlsparren anzuschließen.
- Schildbogen
- Gewölbe: Die Linie oder Innenkante, die beim Aufeinandertreffen einer Laibung der Gewölbekappe eines Tonnen- oder Kreuzgewölbes auf die Schild- oder Stirnmauer entsteht oder ein der Wand anliegender Bogen.
- Schindel
- Ein ursprünglich meist hölzernes, später auch aus anderen Materialien gefertigtes Bauteil, das zur Dacheindeckung, regional auch zur Fassadenverkleidung verwendet wird. Vgl. Dachziegel.
- Schlafhaus
- Saarland, historisch: Eine bauliche Unterkunft, die Bergleuten während der Arbeitswoche als Schlafstätte diente.
- Schlauchturm
- Auch Feuerwehrturm: Historisch: Ein zu einer Feuerwache oder einem Feuerwehrhaus gehöriger Turm, in dem Druckschläuche nach der Benutzung getrocknet wurden.
- Schleierinjektion
- Auch Vergelung: Ein Verfahren, bei dem Keller und andere erdberührte Bauteile mittels Injektionsdichtung nachträglich gegen Feuchtigkeitseintritt abgedichtet werden.
- Schleppdach
- Eine Dachfläche, die nach unten hin an eine vorhandene Dachfläche angefügt wird; meist ist sie weniger breit als das Hauptdach.
- Schleppgaube
- Dachkonstruktion: Eine Gaube mit einer einzigen ebenen Dachfläche, die zur Fensterseite hin abfällt.
- Schleuderstab
- Eine Stange, die oben an der Gardine angebracht ist und es erlaubt, diese berührungsfrei zu öffnen und zu schließen.
- Schleswig-Holsteinisches Doppelhaus
- Norddeutschland, Dänemark, historisch: Eine Form des Herrenhauses mit charakteristischem Paralleldach.
- Schleswig-Holsteinisches Ganggrab
- Norddeutschland, prähistorisch: Eine Form von komplexen Hünengräbern.
- Schlitzbau
- Hamburg, historisch: Ein Typ von mehrgeschossigen Wohngebäuden, deren Grundrisse zur Hofseite hin, um mehr Räume mit Tageslicht versorgen zu können, Lichtnischen aufweist.
- Schloss
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein im Auftrag des Landesherrn oder von Adligen errichtetes Repräsentations- und Wohngebäude; siehe Schloss (Architektur). 2. Eine Vorrichtung, mit der Räume so verschlossen werden können, dass nur ausgewählte Personen Zugang erhalten; siehe Schloss (Technik).
- Schlupfpforte
- Eine (kleinere) Personentür innerhalb eines (größeren) Burg- oder Stadttores, das auch als Durchlass für Wagen und Ähnliches dient.
- Schlupftür
- Eine (kleinere) Personentür, die in das Torblatt eines (größeren) Tores integriert ist.
- Schlussstein
- Auch Scheitelstein: Der Keilstein am höchsten Punkt eines Bogens, einer Kuppel oder eines Rippengewölbes.
- Schmetterlingsdach
- Eine Dachform: Die Umkehrung eines klassischen Satteldachs.
- Schnecke
- Siehe Volute.
- Schneefangsystem
- Dachkonstruktion: Sammelbegriff für Bauteile, die Dachlawinen vorbeugen sollen.
- Schnelllauftor
- Ein – meist im gewerblichen Bereich eingesetztes – Sektionaltor oder Rolltor, das besonders belastbar ist und besonders schnell geöffnet und geschlossen werden kann.
- Schneuß
- Siehe Fischblase.
- Schnitt
- Auch Schnittzeichnung, Schnittdarstellung: Neben der Ansicht die wichtigste Form der architektonischen Darstellung. Zu unterscheiden sind u. a. Grundriss und Aufriss.
- Schnittholz
- Ein letztlich als Bauholz bestimmtes Holzzwischenerzeugnis, das durch Sägen von Rohholz hergestellt wird. Im Gegensatz zu Furnier ist Schnittholz mindestens mindestens 6 mm dick.
- Schönstattkapellchen
- Deutschland, historisch: Eine Form von katholischen Kapellen, charakterisiert u. a. durch rechteckigen Grundriss und sechseckige Apsis.
- Schornstein
- Auch: Esse, Rauchfang, Kamin: Ein überwiegend senkrecht laufender Schacht, der – heute meist durch ein zusätzliches Innenrohr – Rauchgase aus dem Gebäudeinneren ins Freie abführt.
- Schornsteinkopf
- Auch Essenkopf, Kaminkopf: Derjenige Deil des Schornsteins, der sichtbar über die Dachhaut hinausragt.
- Schott
- Auch Schotte: Ein stabilisierendes oder raumabschließendes Konstruktionselement, bestehend aus lamellenartig parallel angebrachten Versteifungen.
- Schranne
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Süddeutschland: Ein Kornspeicher. 2. Österreich: Ein Gerichtsgebäude.
- Schrotholzkirche
- Schlesien, historisch: Eine Holzkirche, die aus grob mit der Axt behauenem Holz (Schrotholz) gebaut ist.
- Schrotturm
- Historisch: Ein Turm, in dem Schrotkugeln für Schrotpatronen hergestellt wurden; die Fertigung erforderte freien Fall des flüssigen Bleis.
- Schuppen
- Auch Schupfen, Schopf: Ein einfaches Gebäude, das als Abstell- oder Lagerraum genutzt wird.
- Schwalbenschwanzzinne
- Norditalien, historisch: Eine dekorative Zinne, deren Spitze die Form zweier voneinander abgewandter Viertelkreissektoren hat.
- Schwartenverschlag
- Eine Art der Ausfachung im Holzfachwerkbau.
- schwarze Wanne
- Eine Art der Bauwerksabdichtung, bei der sämtliche erdberührende Bauteile mit Bitumendickbeschichtung-, Bitumen- oder Kunststoffbahnen umschlossen werden.
- Schwarzstaub
- Auch Fogging-Effekt, Magic Dust: Bezeichnung für ungeklärte Verfärbungen von geheizten Räumen.
- Schwarzwaldhaus
- Schwarzwald, historisch: Ein traditionelles Wohnstallhaus, charakterisiert u. a. durch ein an den Seiten weit herabgezogenes Krüppelwalmdach.
- Schwebegiebel
- Siehe Freigespärre.
- Schweifgiebel
- Renaissance, Barock: Eine Giebelform, dessen Kontur aus gegeneinander versetzten Kreisbögen besteht.
- Schweifwerk
- Eine flächenhafte Ornamentform, bestehend aus C- und S-förmigen Schwüngen.
- Schwelle
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Türschwelle. 2. Eine Fachwerkschwelle.
- Schwenktür
- Siehe Anschlagtür.
- Schwibbogen
- Auch Schwebebogen: Historisch: Ein Bogen, der zwei gegenüberliegende Mauern oder Außenwände (verschiedener Gebäude) gegeneinander abstützt.
- Schwimmdach
- In von Sturmfluten bedrohten Küstenregionen, historisch: Ein Dach, das mit dem restlichen Haus nur durch unvernagelte Zapfen verbunden ist und im Katastrophenfall eine gewisse Schwimmfähigkeit besitzt, sodass die Bewohner sich darauf retten können.
- Schwingboden
- Sporthallenbau: Ein elastischer Bodenbelag.
- Schwingungsdämpfer
- Sammelbegriff für Systeme, die in – besonders hohen – Bauwerken Schwingungsenergie in Wärmeenergie umwandeln.
- Schwingungstilger
- Auch Tilger, Tilgerpendel: Eine besondere Art von Schwingungsdämpfern, die Gebäudeschwingungen kompensieren, indem sie selbst schwingen.
- Schwingtür
- Eine anschlaglose Tür, die in beide Richtungen geöffnet werden kann und durch eine Feder wieder in die geschlossene Stellung zurückfällt.
- Sebka
- Maurische Architektur: Ein flächiges Ornament aus sich überschneidenden Bögen.
- Segmentgiebel
- Ein unvollständiges (weniger als 360° gewölbtes) Tonnendach.
- Seilstab
- Ornamentik: Ein vertikaler Rundstab oder horizontaler Wulstring, der nicht glatt, sondern seilartig gedreht erscheint. Vgl. Tauband.
- Seitenlaube
- Alpenraum, traditionell: Ein traufseitiger Obergeschoss-Laubengang.
- Seitenrisalit
- Ein nicht mittig, sondern an der Fassadenseite errichteter Risalit.
- Seitenschiff
- In mehrschiffigen Kirchenbauten ein Schiff, das das Mittelschiff (auch Hauptschiff) flankiert.
- Sekos
- Griechische Antike. Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein eingefriedetes Gelände. 2. Das Temenos eines Heiligtums. 3. Die Cella bzw. der Naos eines Tempels.
- Sektionaltor
- Ein vertikal in Schienen geführtes Tor, das waagerecht in mehrere Sektionen unterteilt ist. Oft als Garagentor.
- Seniorenwohnung
- Wohnungen für alte Menschen müssen besondere Bedingungen erfüllen, etwa barrierefrei gebaut und mit Notrufsystemen ausgestattet sein.
- Sese
- Pantelleria (Italien), prähistorisch: Ein Kraggewölbebau aus Trockenmauerwerk.
- Sgraffito
- Renaissance: Eine Dekorationstechnik, bei der verschiedenfarbiger Putz aufgetragen und dann zum Teil abgekratzt wird.
- Shapono
- Venezuela, Brasilien: Das traditionelle Rundhaus der Yanomami.
- Sheddach
- Auch Scheddach, Sägezahndach: Eine Dachform, vor allem auf Industriebauten, bei der mehrere Pult- oder asymmetrische Satteldächer parallel aufgereiht werden.
- Shōji
- Japan, traditionell: Ein verschiebbarer lichtdurchlässiger Raumteiler.
- Shotgun House
- Vereinigte Staaten, historisch: Ein sehr schmales, dafür aber langgestrecktes Wohnhaus mit Enfilade.
- Sichtbeton
- Beton, der unverputzt und unverblendet als Gestaltungsmerkmal präsentiert wird.
- Sichtestrich
- Ein eingefärbter und abgeschliffener Estrich, der ohne weiteren Bodenbelag als Fußboden dient.
- Sichtmauerwerk
- Ein Mauerwerk, das unverputzt und unverkleidet als Gestaltungsmerkmal präsentiert wird.
- Sichtschutz
- Sammelbegriff für feste oder bewegliche Elemente, die es Personen in einem Gebäude oder Garten erlauben, nicht gesehen zu werden.
- Silikatputz
- Ein Putz auf der Basis von Silikaten mit guter Wasserbeständigkeit und hoher Wasserdampfdurchlässigkeit.
- Silikonfuge
- Ein elastisches Fugenabdichtungsmittel auf Silikonbasis.
- Silo
- Auch Hochsilo: Ein Speicher für Schüttgüter.
- Sima
- Griechische und römische Antike: Der Dachrand eines Tempels, der ein seitliches Herabfallen des Regenwassers verhindert.
- Simultankirche
- Auch Simultaneum, paritätische Kirche: Ein Kirchenbau, der von mehreren unterschiedlichen christlichen Konfession gemeinsam genutzt wird; keine einheitliche Bauweise.
- Skelettbau
- Eine Bauweise, bei der der Rohbau eines Bauwerks aus Elementen zusammengesetzt wird, die eine primär tragende Funktion haben (Tragwerk). Beispiel: Holzfachwerk. Gegenbegriff: Massivbau.
- Skene
- Griechische Antike: Im Theatron eine bühnennah errichtete Hütte, die u. a. als Träger für die Bühnenbilder diente.
- Skeo
- Schottland, historisch: Eine lokal übliche Bauform von Schuppen aus Trockenmauerwerk, in denen Fisch und Fleisch luftgetrocknet wurden.
- Sky Lobby
- In sehr hohen Hochhäusern ein Stockwerk, das vorrangig als Umsteigepunkt zum Wechseln des Aufzugs dient.
- Skywalk
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine wettergeschützte Fußgängerbrücke; siehe Skyway. 2. Sammelbegriff für Aussichtsplattformen, die brücken- oder balkonartig in großer Höhe erbaut sind; siehe auch Aussichtswarte.
- Sockelprofil
- Auch Sockelabschlussprofil: Ein in der Fassadendämmung mit Wärmedamm-Verbundsystemen verwendetes Aluminiumprofil, das die erste Reihe der Dämmplatten trägt.
- Soffitte
- Eine Verzierung der frei sichtbaren Unterseite eines Baugliedes, besonders eines Architraves oder einer Archivolte.
- Sohlbank
- Der untere Querriegel eines Fensters, durch den das Fenster mit der Fensterbank und dem Mauerwerk verbunden ist.
- Sohlbankgesims
- Siehe Fenstergesims.
- Solaraktivhaus
- Siehe Sonnenhaus.
- Solardach
- Eine auf dem Dach installierte Photovoltaikanlage.
- Sölde
- Bayern, Österreich, historisch: Der landwirtschaftliche Hof eines Söldners; keine einheitliche Bauweise.
- Söller
- Auch Altan: Eine offene, auf Stützen oder Mauern ruhende Plattform eines Obergeschosses. Ein Balkon dagegen wird von Konsolen oder ähnlichen Stützkonstruktionen getragen.
- Sommerkeller
- Traditionell: Ein gewerblich bewirtschafteter Keller; keine einheitliche Bauweise.
- Sonderfassade
- Sammelbegriff für Fassadentypen, die sich in ihrer Bauweise oder Nutzung von gewöhnlichen Fassaden unterscheiden (Beispiel: Trombe-Wand).
- Sonnenhaus
- Ein Niedrigenergiehaus, bei dem mindestens die Hälfte der für die Gebäudeheizung benötigten Energie aus hauseigener Solarthermie gewonnen wird.
- Sonnenloch
- Kirchenbauten, historisch: Eine an der Ostseite angebrachte kleine Maueröffnung, durch die zu bestimmten Zeiten des Jahres das Sonnenlicht auf eine bestimmte Stelle der gegenüberliegenden Kirchenwand durchlässt.
- Sonnenschirm
- Standsonnenschirme mit unterschiedlichen Konstruktionsweisen werden benutzt, um in Außenbereichen Schatten zu spenden.
- Sonnenschutz
- Sammelbegriff für Einrichtungen und Maßnahmen, die darauf zielen, Bauwerke und ihre Benutzer vor zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen.
- Sonnenschutzglas
- Flachglas mit besonderen optischen Eigenschaften, die verhindern, dass übermäßig viel Sonnenlicht in ein Gebäude eindringt und dem Raum zu sehr aufheizt.
- Sonnenschutzsegel
- Eine wie ein Segel aufgespannte Markise.
- Sonnentempel
- Prähistorie: Ein nach der Sonne ausgerichtetes Bauwerk, das eine genaue Bestimmung der Jahreszeiten erlaubt.
- Souterrain
- Auch Tiefparterre: Ein Unter- bzw. Kellergeschoss, dessen Räume zum Wohnen bestimmt sind.
- Spaltklinker
- Eine Klinkerfliese, die aus der Zweiteilung einer gebrannten Rohplatte entsteht.
- Spaltplatte
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein entsprechend seiner Schichtung gespaltener Werkstein aus Naturstein. 2. Eine nach dem Brand entlang einer definierten Linie gespaltene Keramikfliese; vgl. Spaltklinker.
- Spaltriemchen
- Flache Natur- oder gebrannte Steine, die zur Fassadenverkleidung verwendet werden.
- Spanholzformteil
- Ein geformtes (Fertig-)Bauteil aus Holzspanwerkstoff, etwa als Fensterbank.
- Spanische Wand
- Auch Wandschirm, Paravent: Inneneinrichtung: Ein mobiler, faltbarer Sichtschutz bzw. Raumteiler.
- Spannbeton
- Eine Stahlbeton-Konstruktionsweise, bei der gespannte Stahleinlagen aus Spannstahl verbaut werden, die den Beton „zusammendrücken“ und damit größere Stützweiten erlauben als konventionelle Konstruktionsweisen.
- Spannbeton-Fertigdecke
- Auch Hohlkammer-Fertigdecke, Spannbeton-Hohldecke: Eine Deckenkonstruktion aus vorgefertigten Spannbeton-Formteilen.
- Spannteppich
- Ein Teppichboden, der auf dem Estrich nicht durch Verkleben in fester Position gehalten wird, sondern durch Verspannen.
- Spannweite
- Die Länge eines Bauteiles zwischen zwei Auflagerpunkten.
- Spanplatte
- Eine Platte aus Holzspanwerkstoff.
- Spanstreifenholz
- Ein Holzspanwerkstoff, der aus sehr langen Holzspänen (meist Aspenholz) hergestellt wird; vgl. Grobspanplatte.
- Sparren
- Auch Dachsparren: In der Dachkonstruktion die Träger, die von der Traufe zum First laufen und die Dachhaut tragen.
- Sparrendach
- Eine Dachkonstruktion, bei der die Sparren eines Daches nicht auf Pfetten (vgl. Pfettendach), sondern direkt auf den Dachbalken ruhen.
- Sparrendreieck
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Dachkonstruktion: Ein Gebinde aus einem Sparrenpaar (Gespärre) und einem Dachbalken oder Kehlbalken. 2. Ein Flugsparrendreieck.
- Sparrenpfette
- Auch Pfettensparren: Dachkonstruktion: Ein tragendes Bauteil, das wie eine Pfette parallel zur Traufe liegt, aber in so dichter Folge verbaut ist, dass die Dachhaut ohne weitere Sparren direkt darauf aufliegen kann.
- Spechtschaden
- Von Spechten werden insbesondere solche Fassaden geschädigt, die Holzelemente aufweisen, Wärmedämmverbundsysteme enthalten oder auf denen sich bevorzugte Futtertiere dieser Vögel aufhalten.
- Sperrholz
- Ein Holzwerkstoff, der aus dünnen Holzlagen besteht, die kreuzweise übereinandergelegt, verklebt und unter Wärmeeinwirkung gepresst werden. Sperrholz kann zu Platten und in beliebige Formen verpresst werden.
- Sperrholzplatte
- Eine Platte aus Sperrholz.
- Spiegel
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine reflektierende Fläche; siehe Spiegel. 2. Eine ebene Fläche (z. B. eine Raumdecke), die von einer nicht ebenen, dreidimensionalen Struktur umrahmt wird; siehe Spiegel (Architektur), Spiegelfeld (Architektur).
- Spiegeldecke
- Eine Raumdecke, bei der die ebene Hauptfläche von einer plastischen Struktur umrahmt wird; siehe auch Spiegel (Architektur).
- Spiegelgewölbe
- Ein Gewölbe, in dessen Zentrum sich eine größere ebene Fläche befindet.
- Spindel
- Der zylindrische Bauteil, um den eine Spindeltreppe sich windet und der diese Treppe trägt.
- Spindeltreppe
- Eine helixförmige Treppe, die von einer Spindel getragen wird. Vgl. Wendeltreppe.
- Spitzboden
- Ein unausgebauter Dachraum direkt unter dem Dachfirst.
- Spitzbogen
- Vor allem Gotik: Ein aus zwei Kreisbögen konstruierter Bogen, der in der Mitte eine Spitze bildet.
- Spitzgaube
- Auch Dreiecksgaube: Eine Dachgaube mit dreieckigem Giebel und Satteldach.
- Spließ
- Auch Spliess, Splitt, Dachsplitt: Historisch: Schmale dünne Holzschindeln, die etwa bei der Dachdeckung mit Biberschwanzziegeln zur Abdichtung benutzt wurden.
- Spolie
- Ein wiederverwendetes Werkstück aus einem älteren Gebäude, häufig in bewusst zweckentfremdender Verwendung.
- Sprengwerk
- Vor allem Brückenbau: Ein Tragwerk, bei dem die Last durch Streben auf das Auflager überträgt, die nicht vertikal, sondern schräg sind.
- Springbrunnen
- Ein dekorativer Brunnen, der Wasser in einer oder mehreren Fontänen in die Höhe stößt und meist auch selbst wieder auffängt.
- Spritzbewurf
- Siehe Vorspritzer.
- Sprosse
- Ein meist hölzerner Stab, der einen Fensterflügel in mehrere Flächen untergliedert, die jeweils einzelne Glasscheiben aufnehmen. Waagerechte Sprossen werden auch als Riegel bezeichnet, senkrechte als Pfosten. Modern existieren auch „Sprossen“, die in Fenstern mit durchgehender Glasscheibe das Aussehen von Sprossen lediglich imitieren.
- Stab
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein einfacher Träger in einem Tragwerk; siehe Stab (Statik); vgl. Balken. 2. Ein schmales dekoratives Bauteil mit linearer Ornamentik; siehe Stab (Ornamentik); vgl. Fries.
- Stabbau
- Eine Holzbauweise, bei der die gesamte Dachkonstruktion auf vertikal stehenden Masten ruht. Gegenbegriff Blockbau.
- Stabbur
- Norwegen, historisch: Ein aufgestelzter kleiner Speicher.
- Stabkirche
- Auch Mastenkirche: Skandinavien, historisch: Ein Kirchenbau, der als Stabbau ausgeführt ist.
- Stabparkett
- Ein Parkett, das aus einzelnen, meist 6–8 cm breiten Holzstücken (Stäben) besteht.
- Stabsperrholz
- Auch Stäbchensperrholz, Tischlerplatte: Eine Holzwerkstoffplatte, deren Kern eine Lage von parallel ausgerichteten Holzstäben bildet, die beidseitig furniert ist.
- Stabwerk
- Auch Tragwerk: Eine festgelegte Bauweise, bei der Stäbe verwendet werden.
- Stadion
- Auch Arena: Ein von oft unbedachten baulichen Strukturen umgebenes Spielfeld, auf dem sportliche Wettkämpfe veranstaltet werden.
- Stadtlohner Riemchen
- Westmünsterland, historisch: Ein Boden- und Wandbelag aus schmalen Stücken von gebranntem Ton.
- Stadttor
- Historisch: Ein Durchlass durch die ringförmige Stadtmauer einer Stadt, oft durch einen Turm zusätzlich verteidigungsfähig gemacht.
- Staffelchor
- Kirchenbau: Eine besondere Anlage des Chorraumes, bei der der zentrale Hauptchor von weiteren, jeweils kleineren Nebenchören flankiert wird.
- Staffelgiebel
- Auch Treppengiebel, Stufengiebel, Katzentreppe: Historisch: Ein stufenförmig gegliederter Giebel, dessen Giebelfeld über die Dachhaut hinausreicht.
- Staffelkirche
- Auch Staffelhalle: Übergangsform zwischen einer Hallenkirche und einer Pseudobasilika; das Mittelschiff ist höher als die Seitenschiffe, der Unterschied ist aber gering und erreicht nicht die Höhe eines ganzen Geschosses.
- Stahlbeton
- Ein Verbundwerkstoff aus Beton und Bewehrungsstahl, die durch Zement miteinander verklebt werden. Vgl. Spannbeton.
- Stahlbetoninnenwand
- Innenwände werden aus Stahlbeton gefertigt, wenn sie als tragende Wände statisch notwendig sind oder bestimmte Anforderungen an Einbruchs- oder Brandsicherheit erfüllen sollen.
- Stahlbetonskelettbau
- Stahlbeton wird nicht nur im Massivbau verwendet, sondern auch in Form von vorgefertigten Stabelementen verbaut (Skelettbau).
- Stahlfachwerkturm
- Ein Turm, dessen tragendes Element ein Fachwerk aus Eisen- und Stahlteilen ist (bekanntestes Beispiel: Eiffelturm).
- Stahlskelettbau
- Eine Skelettbauweise, bei der das Tragwerk aus Stahlträgern besteht.
- Stakholz
- Auch Stake, Stakung, Stakete, Stückholz: Traditionell: Ein etwa armlanges Stück geschnittenes Holz mit rundem, rechteckigem oder dreieckigem Querschnitt; Verwendung u. a. in Holzbalkendecken und in Holzfachwerk.
- Stampfboden
- Traditionell: Ein Boden, besonders ein Kellerboden, der durch Feststampfen (eventuell mit Baumstämmen) des Erdbodens geglättet und befestigt wird. Vgl. Lehmestrich.
- Ständer
- Auch Steher, Stempel, Pfosten, Stiel: Skelettbau, vor allem Holzfachwerk und Holzrahmenbau: Ein senkrecht stehender Balken, der zum tragenden System eines Gebäudes gehört.
- Ständerbauweise
- Auch Geschossbauweise, Gefügebauweise: Eine Form des Holzfachwerkbaus, bei dem hohe Ständer das tragende System eines Gebäudes bilden, die von der Schwelle bis zum Dach reichen. Vgl. Rähmbauweise.
- Ständerbohlenbau
- Auch Bohlenständerbau, Fleckbau: Süddeutschland, Schweiz, historisch: Eine Variante des Blockbaus, bei der Bohlen zwischen vertikalen Ständern eingelassen werden.
- Standerker
- Siehe Auslucht.
- Stanniolmalerei
- Franken, Thüringen, traditionell: Eine Technik zur Verzierung von Schieferfassaden, bei der dekorative Formen aus Zinnfolie mit Leinölfirnis auf die Oberfläche geklebt werden.
- Staudenhaus
- Mittelschwaben, historisch: Ein kleinbäuerlicher Haustyp, gekennzeichnet u. a. durch ein einhüftiges Satteldach.
- Steg
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine kleine Fußgängerbrücke; siehe Steg (Brücke). 2. Das mittlere Band eines Doppel-T-Trägers. Die äußeren Bänder heißen Gurte bzw. Flansche.
- Stehfalzprofil
- Eine spezielle Art von vorprofilierten Blechstreifen (Scharen), die auf Dächern und Fassaden verbaut werden.
- Steigband
- Süddeutsches Holzfachwerk: Eine diagonale Verstrebung, die von einer horizontalen Schwelle über eine vertikale Stütze bis zu einem horizontalen Rähm führt.
- Steindecke
- Historisch: Sammelbegriff für verschiedene Konstruktionsarten im Deckenbau, bei denen Steine verbaut werden. Siehe auch Gewölbe.
- Steinholz
- Ein fugenloser Estrich und Bodenbelag aus Magnesia bzw. Sorelzement und organischen oder mineralischen Füllstoffen
- Steinmetzzeichen
- Historisch: Ein an einem Bauwerk angebrachtes Zeichen, mit dem ein Steinmetz die Arbeit als sein Werk markiert.
- Steinpappe
- Historisch: Ein Papiermaché, das mit Schlämmkreide versetzt war und u. a. als Dachdeckmaterial verwendet wurde.
- Steinputz
- Ein aus Mineralstoffen hergestellter Putz, der das Aussehen von Naturstein imitiert.
- Steinteppich
- Ein Fußbogenbelag, der aus gerundeten Marmorkieseln oder anderen gekörnten mineralischen Materialien besteht, die mit Bindemitteln vermengt und wie Estrich auf den Boden aufgetragen werden.
- Steinzeug
- Eine Art von Keramik, die beim Brennen verglast (sintert) und im Bauwesen u. a. für Bodenfliesen verwendet wird. Vgl. Steingut.
- Stele
- Ein hoher, freistehender, monolithischer Pfeiler.
- Stelzenturm
- Dänemark, Mittelalter: Ein Kirchturm, bei dem nur das oberste Geschoss mit der Glockenstube vier Wände hat.
- Stelzlager
- Eine mit einem Fugenkreuz abgeschlossene Scheibe, von denen jeweils vier eine Terrassenplatte mörtelfrei und unverfugt so tragen können, dass darunter ein Hohlraum verbleibt, durch den Wasser ablaufen kann.
- Stereobat
- Griechische Tempel: Die unterirdische Gründung des Bauwerkes.
- Sterngewölbe
- Ein Kreuzrippengewölbe, bei dem die Gewölbekappen sternförmig weiter unterteilt werden.
- Stichkappe
- Besonders Barock: Ein kleineres Tonnengewölbe, das in ein größeres Tonnengewölbe einschneidet.
- Stiftschor
- Der Chor einer Stiftskirche. Keine spezifischen baulichen Merkmale.
- Stirn
- Die Schmalseite eines längsrechteckigen Bauteils.
- Stoa
- Griechische Antike: Eine an der Rückseite, meist auch an den Schmalseiten geschlossene Halle, deren offene Front gewöhnlich durch eine Säulenreihe gegliedert ist.
- Stöckelboden
- Siehe Holzpflaster.
- Stockfleck
- Ein Feuchtigkeitsschaden, wie er im Bauwesen etwa an Tapeten oder Decken entsteht.
- Store
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine halbtransparente weiße Gardine. 2. Schweiz: Ein Rollladen oder eine Markise.
- Stoßfuge
- Mauerwerk: Eine vertikale Fuge. Gegenbegriff: Lagerfuge.
- Stragula
- Historisch: Ein meist mit Mustern bedrucktes Linoleumimitat aus Bitumenpappe.
- Strangpressplatte
- Eine Spanplatte, bei der die Späne rechtwinklig zur Plattenebene liegen. Gegenbegriff: Flachpressplatte.
- Strebe
- Ein diagonal verlaufendes Bauelement (Stab), der dazu dient, Zug- und Druckkräfte abzuleiten.
- Strebebogen
- Gotische Basilika: Im Strebewerk die brückenartige Verstrebung zwischen einem Strebepfeiler und der Wand von Mittelschiff oder Chor.
- Strebepfeiler
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Im Strebewerk einer gotischen Basilika ein Pfeiler, der durch einen Strebebogen mit der Wand von Mittelschiff oder Chor verbunden ist. 2. Eine rechtwinklig zur Gebäudeaußenwand stehende Wandvorlage.
- Strebewerk
- Gotische Basilika: Ein konstruktives und gestalterisches Element, das sich aus Strebepfeilern und eventuell Strebebögen zusammensetzt und dazu dient, den Gewölbeschub und die Windlast aus dem Mittelschiff einer Basilika und dem Hochchor beim Umgangschor abzuleiten.
- Streichputz
- Ein Putz, der entweder zur Egalisierung von Untergründen oder als Effektbeschichtung ähnlich wie Wandfarbe aufgetragen wird.
- Strohdach
- Historisch: Ein mit Stroh gedecktes Dach. Vgl. Reetdach.
- Structural-Glazing-Fassade
- Auch SG-Fassade, SSGS-Fassade: Eine meist vorgehängte Glasfassade, in der die Glaselemente durch Verklebungen im Tragsystem gehalten werden.
- Strukturputz
- Ein Oberputz mit plastisch strukturierter Oberfläche. Gegenbegriff: Glattputz.
- Stucco lustro
- Eine marmorierende Oberflächenbehandlung, bei der mehrere Schichten farbigen Edelputzes aufgetragen werden.
- Stuck
- Sammelbegriff für die plastische Ausformung von Mörtel, meist auf verputzten Wänden, Gewölben oder Decken.
- Stuckgips
- Ein schnell härtender, für Stuckornamente verwendeter Baugips.
- Stuckmarmor
- Ein Stuck, der das Aussehen von Marmor imitiert. Siehe auch Stucco lustro, Scagliola.
- Stuckmörtel
- Ein Mörtel, der für Stuckarbeiten verwendet wird.
- Stufengiebel
- Siehe Staffelgiebel.
- Stufenportal
- Historisch: Ein repräsentatives Portal, dessen Gewände sich nach außen stufenförmig verbreitert.
- Stufentempel
- Außereuropäisch, historisch: Sammelbegriff für Großbauwerke, die aus übereinander liegenden, nach oben verjüngten Terrassen bestehen.
- Stuga
- Schweden: Ein meist einfaches Ferienhaus.
- Stülpschalung
- Historisch: Eine aus ziegelartig überlappenden, horizontal angebrachten Brettern bestehende Holzverschalung.
- Stupa
- Buddhistischer Raum, historisch: Ein Bauwerk, das rituellen Zwecken dient.
- Sturmhaken
- Auch Windhaken: Ein einfacher, an zwei Ösen befestigter Haken, mit dem bewegliche Teile (Fenster, Türen) in einer bestimmten Position gehalten werden können.
- Sturmklammer
- Dachdeckung: Eine Metallklammer zur Fixierung von Dachziegeln und anderen Elementen der Dachdeckung.
- Sturz
- Die Abdeckung einer Maueröffnung, vor allem über einer Tür oder einem Fenster.
- Stuttgarter Dach
- Gründerzeit: Eine Plattformdach. Vgl. Berliner Dach.
- Stützenwechsel
- Der rhythmische Wechsel von dicken und schlanken Pfeilern und/oder Säulen. Vor allem im Langhaus flach gedeckter vorromanischer Basiliken.
- Stutzkuppel
- Siehe Böhmische Kappe.
- Stützpfeiler
- Siehe Pfeiler.
- Stützpfeilerkirche
- Finnland, historisch: Ein Typus von einschiffigen Kirchenbauten in Blockbauweise, deren charakteristisches Merkmal hohle Pfeiler sind, die die seitlichen Außenwände stützen.
- Stützweite
- Siehe Spannweite.
- Stylobat
- Griechische Antike: Die oberste Stufe der Krepis, des Stufenunterbaus eines Tempels, wenn diese Stufe wie beim Peripteros Säulen trägt. Trägt diese Schicht hingegen eine Wand, spricht man vom Toichobat.
- Sudare
- Japan, traditionell: Eine Fensterjalousie.
- Südwestdeutsches Einhaus
- Auch südwestdeutsches Bauernhaus: Saarland und angrenzende Regionen, historisch: Ein Typus von bäuerlichen Wohnhäusern, die meist mit der Traufseite zur Straße stehen.
- Sühnestein
- Auch Mordwange, Mordstein: Historisch: Ein Gedenkstein, der an der Stelle errichtet wurde, an der ein Mord geschehen war.
- Suite
- Auch Zimmerflucht: Eine Folge von miteinander verbundenen Räumen, die gemeinsam eine abgeschlossene Nutzungseinheit bilden. Vgl. Enfilade.
- Sumpfkalk
- Ein Baurohstoff, der als Bindemittel eines Kalkmörtels oder in Reinform als Kalkfarbe verwendet wird.
- Superposition
- Die Abwechslung der Säulenordnung von Stockwerk zu Stockwerk.
- Supraporte
- Auch Sopraporte, Dessus-de-porte: Ein über einer Tür oder einem Portal angebrachtes Gemälde oder Relief. Vgl. Lünette, Tympanon.
- Supraposition
- Allgemein die Lage architektonischer Gliederungselemente, die direkt übereinander angeordnet sind und einer Fassadengliederung dadurch eine weiterführende Dynamik verleihen.
- Suspensura
- Römische Antike: Ein Pfeiler aus Ziegelplatten, der den aufgehängten Boden eines römischen Bades stützt.
- Synagoge
- Ein Versammlungsbau, in dem eine jüdische Gemeinschaft den gemeinsamen Gottesdienst feiert. Eine einheitliche Bauweise.
- Syrischer Bogen
- Antike: Eine Wölbung innerhalb des normalerweise geraden Gebälks eines Tempels.
- Systemboden
- Sammelbegriff für modular hergestellte Bodenkonstruktionen.
T
- Tabaktrockenschuppen
- Auch Tabakschuppen: Ein Gebäude, das zur Trocknung von Tabakblättern bestimmt ist. Regional existieren typische Bauformen.
- Tabernakel
- In römisch-katholischen und alt-katholischen Kirchen: Ein meist künstlerisch gestaltetes Sakramentshaus, in dem die in der Eucharistiefeier geweihten Hostien aufbewahrt werden.
- Tabula ansata
- Historisch: Eine rechteckige Inschriftentafel mit dreieckigen Ansätzen an den Schmalseiten.
- Tadelakt
- Marokko, historisch: Ein Kalkputz.
- Taenia
- Dorische Säulenordnung: Eine vorspringende Leiste, die den Architrav vom darüber liegenden Fries trennt. An der Unterseite der Taenia befinden sich die Regulae.
- Tafelbauweise
- Eine Konstruktionsweise, bei der (Holz-)Gebäude aus vorgefertigten Elementen in Form von Tafeln errichtet werden. Gegenbegriffe: Skelettbau, Blockbau.
- Täfelung
- Auch Tafelwerk, Täfelwerk, Vertäfelung, Getäfel, Täferung, Täfer: Eine hölzerne Wand- oder Deckenverkleidung von Innenräumen.
- Tagwasser-Dichte
- Auch TWD: Ein Maß für die Undurchlässigkeit von Abdeckungen und Baumaterialien gegen Regen- und Grundwasser.
- Talayot
- Auch Talaiot: Balearische Inseln, prähistorisch: Ein dickwandiger Turm aus Bruchsteinmauerwerk.
- Taltempel
- Altägypten: Ein zu einem Pyramidenkomplex gehöriger und mit einem Aufweg zum Pyramidentempel verbundenes Tempelgebäude.
- Tambo
- Inkakultur: Eine Herberge.
- Tambour
- Ein meist zylinderförmiges Bauteil, das einen Baukörper mit quadratischem Grundriss mit einer Kuppel oder einem Gewölbe verbindet.
- Tambourkuppel
- Eine Kuppel, die auf einem Tambour ruht.
- Tapete
- Eine Wandbekleidung aus Papier oder anderen flexiblen Materialien, die mit Klebstoff an die Wand geklebt wird.
- Tata-Somba
- Benin, Togo, traditionell: Ein Typus von burgartigen strohgedeckten Wohnbauten aus Lehm.
- Tauband
- Besonders im Fachwerk: Eine Profilleiste, deren Spiral- oder Flechtmuster das Aussehen eines Seiles imitiert. Vgl. Seilstab.
- Tazota
- Marokko, historisch: Ein Typus von Steinhütten, die ohne Mörtel aus ineinander verkeilten Feldsteinen erbaut sind.
- Technikfläche
- Diejenige Grundfläche eines Gebäudes, die zur Unterbringung von zentralen haustechnischen Anlagen dient. Gegenbegriffe: Nutzungsfläche, Verkehrsfläche.
- Temenos
- Antike: Der umgrenzte Bezirk eines Heiligtums.
- Tempel
- Ein Gebäude, das einer Glaubensgemeinschaft als Heiligtum dient.
- Tempietto
- Sammelbegriff für kleine Bauwerke in Tempelform.
- Templon
- Byzantinische Kirchenbauten: Eine Abschrankung des Naos vom Allerheiligsten. Vgl. Ikonostase, Chorschranke, Lettner.
- Tenne
- Auch Lohdiele, Tenn: Historisch: Der befestigte Fußbogen einer Scheune, auf dem das geerntete Getreide mit Dreschflegeln gedroschen wurde.
- Tepidarium
- Römische Antike: Ein Wärmeraum in einem Badehaus, in dem Wände und Boden beheizt waren.
- Teppichboden
- Auch Auslegware, Spannteppich: Ein textiler Bodenbelag, der – anders als ein Teppich – meist den gesamten Boden eines Raumes bedeckt.
- Terrakotta
- Ein unglasiertes keramisches Produkt aus meist rotem Ton, das für den Baubereich etwa als Fliese hergestellt wird.
- Terrasse
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine gebäudenah angelegte ebenerdige, offene Plattform für den Aufenthalt im Freien; vgl. Dachterrasse, Veranda. 2. Eine stufenförmige mehrgeschossige Fläche. Siehe auch Wohnterrasse.
- Terrassenhaus
- Sammelbegriff für Gebäude, deren Etagen stufenförmig angelegt sind und nach oben hin immer weniger Grundfläche aufweisen.
- Terrazzo
- Ein glänzender Bodenbelag, der durch das direkte Auftragen dekorativer, oft farbiger Zuschlagstoffe auf eine meist zementgebundene Estrich-Unterlage mit dieser eine Einheit bildet.
- Tetrakonchos
- Auch Vierkonchenanlage, Vierkonchenchor, Vierapsidenkirche: Kirchenbauten: Ein Zentralbau, in dem sich an die Vierung vier gleich lange Konchen (halbrunde Apsiden) anschließen, von denen eine als Chor dient. Vgl. Dreiapsidenkirche.
- Teufelstür
- Mittelalterliche Kirchenbauten in Nordeuropa, besonders Großbritannien: Eine meist blockierte Tür an der Nordwand.
- Textiler Bodenbelag
- Sammelbegriff für Teppichböden und Spannteppiche, in Abgrenzung zu nicht-textilen Belägen wie z. B. aus PVC, Holz oder Keramik.
- Textiles Bauen
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Sammelbegriff für modernes Bauen mit Membranen und Seilen. 2. Sammelbegriff für historische und traditionelle Zeltkonstruktionen.
- Thalamos
- Griechische Antike: Verschiedene Bedeutungen: 1. Der intime Kernbereich eines Wohnhauses, besonders das eheliche Schlafzimmer. 2. Das Allerheiligste eines Tempels.
- Theater
- Ein offenes oder geschlossenes Bauwerk, in dem vor einem Publikum Theater gespielt wird.
- Theatermotiv
- Auch Theaterwandmotiv, Tabulariummotiv: Ein Aufrissgliederungsschema, das seit der römischen Antike für die Fassadengestaltung grundlegend ist.
- Theatron
- Im Theater der griechischen Antike der Zuschauerraum.
- Thermen
- Römische Antike: Eine öffentliche Badeanstalt. Vgl. Badehaus.
- Thermenfenster
- Römische Antike, Renaissance: Ein halbrundes Fenster, das in drei Teile geteilt ist. Vgl. Bogenfenster, Trifora, Venezianisches Fenster.
- Thesauros
- Auch Schatzhaus: Griechische Antike: Ein Gebäude in einem Heiligtum zur Aufbewahrung von kostbaren Votivgaben. Baulich oft ein Antentempel.
- Tholos
- Antike: Ein sakraler Rundbau.
- Tiburio
- Eine Vierungsturm, der sich nicht auf die Vierungskuppel abstützt und auch in Kirchen ohne Querhaus vorkommt.
- Tiefbau
- Dasjenige Teilgebiet des Bauwesens, das sich mit Bauwerken befasst, die entweder unter oder direkt an der Erdoberfläche liegen (Beispiele: Straßen-, Brücken-, Tunnel-, Berg-, Staudammbau). Fällt eher in den Bereich des Bauingenieurwesens als in die Architektur.
- Tighremt
- Marokko, historisch: Die traditionelle Wohnburg der Berber.
- Tikkit
- Nordafrika, besonders Mauretanien: Eine traditionelle Form der Behausung aus Stroh, Zweigen und Krüppelholz.
- Tiny House
- Vereinigte Staaten: Eine moderne Form des Kleinstwohnhauses.
- Toggenburger Haus
- Toggenburg (St. Gallen, Schweiz), traditionell: Eine bäuerliche Hausform, ein Block- oder Strickbau mit steilem Dach, Reihenfenstern und charakteristischen Klebdächern.
- Toichobat
- Griechische Antike: Die oberste, bereits sichtbare Schicht des Stufenunterbaus eines Tempels. Vgl. Stylobat.
- Tonnendach
- Eine Dachform, deren Querschnitt ein Kreissegment darstellt.
- Tonnengewölbe
- Ein Gewölbe, dessen Querschnitt ein Kreissegment darstellt.
- Tor
- Eine größere Öffnung in einer Mauer, einem Zaun oder einem Gebäude. Vgl. Tür, Portal.
- Tor-Cairn
- Britische Inseln, prähistorisch: Eine Kultstätte, bestehend aus einer runden Einfassung aus Steinen oder einer Plattform aus losen Steinen um einen natürlichen freistehenden abgewitterten Fels (Tor).
- Torana
- Asien, insbesondere Indien: Ein freistehendes Tor mit religiöser oder repräsentativer Bedeutung.
- Torba
- Malta, Gozo, prähistorisch: Ein zementartiger Baustoff aus Globigerinenkalk.
- Torbau
- Auch Torhalle: Sammelbegriff für Toranlagen, die als eigenständige Gebäude konzipiert sind.
- Torburg
- Ein zu einer Burg oder Stadtmauer gehöriges Tor mit relativ großer architektonischer Eigenständigkeit.
- Torfhof
- Island, historisch: Eine ländliche Wohnhausform, charakterisiert durch Wände aus Grassoden und hölzernem Giebel und Dachstuhl.
- Torii
- Japan, traditionell: Ein hölzernes oder steinernes Tor mit religiöser Bedeutung.
- Torp
- Schweden, historisch: Ein einsam gelegener kleiner Bauernhof.
- Torre
- Korsika, prähistorisch: Sammelbezeichnung für steinerne Bauwerke der Torre-Kultur.
- Torturm
- Mittelalter: Ein Turm, der sich über oder neben dem Tor einer Stadtmauer erhebt.
- Torus
- Ringwulst an einer Säule; siehe Wulst.
- Toskanische Ordnung
- Die unterste der fünf klassischen Säulenordnung. Von den folgenden unterscheidet sie sich bereits auf den ersten Blick durch die fehlende Kannelierung, d. h. die glatten Säulenschäfte.
- Totenmesskapelle
- England, Gotik: Ein abgeteilter Altarraum in einer Kirche, der als Messstiftung für das Seelenheil eines Verstorbenen eingerichtet war.
- Totentempel
- Altägypten: Ein mit einer Pyramide in Verbindung stehender Pharaonentempel, der dem Totenkult diente.
- Tourelle
- Ein Rundturm-ähnliches Fassadenteil, das sich aus einer Wand oder Mauer herauswölbt. Vgl. Erker.
- Tower
- Auch Flugverkehrskontrollturm: Ein Turm auf einem Flugplatz, von dem aus die Bewegung der Flugzeuge sowohl in der Luft (Start, Landung) als auch am Boden kontrolliert wird.
- Tower House
- Britische Inseln, historisch: Ein Wohnturm, der auch als Wehrturm konzipiert war.
- Traboule
- Frankreich, historisch: Ein oft mit einer Treppe ausgestattetes Passagenbauwerk, das den Durchgang von einer Straße zur anderen ermöglicht.
- Transenna
- Historisch: Eine ornamental durchbrochene Stein-, Holz- oder Marmorplatte, die als Lichteinlass oder als Abschrankung dient.
- Translozierung
- Auch Transferierung: Ein Verfahren der Gebäudeversetzung, bei dem das Gebäude für den Transport zerlegt wird.
- Transparenz
- Durchsichtigkeit und Durchlässigkeit ist bei vielen Bauteilen eine grundlegend wichtige Eigenschaft.
- Traufblech
- Auch Scharblech, Einlaufblech: Ein gefalzter Blechstreifen an der Dachtraufe, der verhindert, dass Regenwasser ins Dach eindringt.
- Traufbohle
- Die unterste Traglatte in einer Dachkonstruktion.
- Traufe
- Siehe Dachtraufe.
- Traufgasse
- Auch Traufgässchen, Schmutzgässchen, Reule, Ahlen, Häusing, Winkel, Wuostgraben, Soe: Historisch: Ein schmaler nicht-öffentlicher Gang zwischen zwei giebelständigen Häusern ohne Regenrinnen.
- Traufständig
- Die Ausrichtung eines Gebäudes mit der Traufe zur Straßenseite hin; siehe Giebel- und traufständig.
- Trautsch-Pieper-Verfahren
- Ein Verfahren der Konstruktion von Dachstühlen auf der Grundlage Schlacke-Hohlformsteinen.
- Travée
- Siehe Joch.
- Travertin
- Ein poröser Kalkstein, der auch als Baustoff verwendet wird.
- Trennschiene
- Auch Bodenbelagtrennschiene, Schlüterschiene: Ein Bauteil, mit dem Bodenbeläge gegeneinander abgegrenzt werden.
- Trennwand
- Gemeint ist meist eine Wand ohne statische Funktion, die hauptsächlich dazu dient, zwei Räume voneinander zu scheiden.
- Treppe
- Auch Stiege: Ein aus Stufen gebildeter Auf- oder Abgang, der es Personen ermöglicht, Höhenunterschiede bequem und trittsicher zu Fuß zu überwinden.
- Treppenabsatz
- Auch Podest: Eine horizontale Plattform, die zwei Treppenläufe überbrückt.
- Treppenauge
- Die lichte Öffnung, die von Treppenläufen und Absätzen gebildet wird.
- Treppenhaus
- Auch Stiegenhaus, Treppenraum: Ein Gebäudeteil oder Raum in einem Gebäude, in dem sich eine Treppe befindet, die der vertikalen Erschließung der angeschlossenen Ebenen dient.
- Treppenlauf
- Eine zusammenhängende Folge von mindestens drei Treppenstufen.
- Treppenschrägaufzug
- Auch Treppenlift, Stiegenlift, Treppenlifter, Treppenaufzug: Ein motorisiertes Transportmittel, das an einer Treppe eingebaut ist, um es z. B. Gehbehinderten zu ermöglichen, den Höhenunterschied ohne fremde Hilfe zu überwinden.
- Treppenspeicher
- Lüneburger Heide, historisch: Ein kleines aus Holz errichtetes bäuerliches Lagerhaus, dessen Obergeschoss durch eine an der Giebelseite befindliche Außentreppe zu erreichen ist
- Treppensteigung
- Der Steigungswinkel eines ortsfesten Zugangs, besonders einer Treppe.
- Treppenstufe
- Auch Stufe, Tritt: Ein einzelnes Steigungselement einer Treppe, bestehend aus dem Auftritt und meist auch einer Setzstufe.
- Treppenturm
- Auch Stiegenturm, Wendelstein: Ein turmartiger Gebäudeteil, der eine (Wendel-)Treppe enthält.
- Treppenwange
- Ein tragendes, schräg liegendes Bauteil, das sich links und rechts der Treppenstufe befindet.
- Tribelon
- Sakralarchitektur, Antike: Ein großer Eingang, dessen drei Teile durch Säulen getrennt sind.
- Tribüne
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine erhöhte Plattform, z. B. für einen Redner. 2. Eine treppenartig ansteigende Einrichtung zur Unterbringung von Zuschauern etwa in einem Sportstadion.
- Trifora
- Auch Triforium: Historisch: Ein Fenster, das aus drei (Spitz-)Bögen besteht, die durch Säulen oder Pfeiler voneinander geschieden sind.
- Triforium
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Trifora. 2. Mittelalter: Ein zum Mittelschiff hin geöffneter Gang in der Hochwand einer Basilika; siehe Triforium.
- Triglyphe
- Griechische Antike: Eine im Fries der dorischen Ordnung verwendete Platte, die in gleichmäßigen Abständen zwischen den Metopen angebracht ist und mit diesen zusammen den Triglyphenfries bildet.
- Trim
- Hvar (Kroatien), prähistorisch: Ein Typus von Kraggewölbebauwerken aus Trockenmauerwerk.
- Triolin
- Historisch: Ein Linoleumersatz.
- Trittschalldämmung
- In mehrgeschossigen Gebäuden werden heute besondere Maßnahmen getroffen (z. B. Verwendung besonderer Estriche), die verhindern, dass Trittschall durch die Raumdecke dringt.
- Triumphbogen
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Römische Antike: Ein zu Ehren von Feldherren oder Kaisern errichtetes frei stehendes, torförmiges Bauwerk; siehe Triumphbogen. 2. Kirchenbauten: Eine große bogenförmige Öffnung in einer dem Chorbereich vorgelagerten Querwand; siehe Triumphbogen (Kirchenbau).
- Triumphbogenschema
- Auch Triumphbogenmotiv: Eine dreibogige Gliederung eines Bauteils, etwa einer Fassade, nach dem Idealbild eines römischen Triumphbogens.
- Triumphtor
- Sammelbegriff für repräsentative Torbauten, die nicht wie Triumphbogen gestaltet sind.
- Trockenbau
- Das Verbauen vorgefertigter raumbegrenzender, aber nicht tragender Bauteile, besonders für Innenwände, -decken und -böden. Gegenbegriffe: Betonbau, Mauerwerksbau, Lehmbau.
- Trockenestrich
- Ein Estrich aus vorgefertigten Teilen.
- Trockenmauerwerk
- Ein Mauerwerk aus Bruch- oder Natursteinen, das ohne Mörtel errichtet wurde.
- Trockenputz
- Gemeint sind heute meist vorgefertigte Wand- und Deckenplatten aus Gipskarton. Siehe auch Trockenbau.
- Trombe-Wand
- In der Solararchitektur eine Außenwandkonstruktion, die eine Kollektorwand mit einer Speicherwand verbindet.
- Trommelturm
- China, Ostasien, historisch: Ein Gebäude, in dem große Signaltrommeln aufgestellt sind. Oft Widerpart zu einem Glockenturm.
- Trompe
- Ein Gewölbezwickel, der dazu dient, eine Bauform mit quadratischem Grundriss nach oben in eine oktogonale und letztlich kreisförmige überzuleiten.
- Trompenkuppel
- Siehe Trompe.
- Tropfhaus
- Auch Trüpfhaus: Franken: Ein kleines Haus auf einem ebenso kleinen Grundstück, das gerade nur bis zur Traufe reicht.
- Trophäe
- Ein bauplastisches Ornament, das meist Waffen, Brustpanzer und Helme in gestalterischer Anordnung zusammenfasst.
- Trullo
- Apulien (Italien): Ein Rundhaus mit sich nach oben verjüngendem Kraggewölbe.
- Trumeau
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Romanik, Gotik: Der mittlere Steinpfeiler eines Portals; häufig durch eine vorgesetzte Figur geschmückt (Trumeau (Pfeiler)). 2. 18. und 19. Jahrhundert: Ein an einem Pfeiler zwischen zwei Wandöffnungen angebrachter Wandspiegel (Trumeau (Spiegel)).
- Tschardak
- Balkan: Ein kleines Haus mit befestigtem Unter- und hölzernem Obergeschoss, das als kleine Schutzfestung genutzt wird.
- Tschum
- Auch Spitzjurte: Sibirien: Ein Tipi-ähnliches Zelt über einem Holzgerüst. Die traditionelle Wohnbehausung der Chanten, Mansen und Nenzen.
- Tudorbogen
- Ein sehr flacher Spitzbogen.
- Tulou
- Provinz Fujian (China), historisch: Eine große ringförmige Hausform der Hakka, die auch als Befestigung dient.
- Tünche
- Siehe Kalkfarbe.
- Tür
- Ein bewegliches Bauelement zum Verschließen einer Öffnung, etwa in einer Wand.
- Türbe
- Türkei, historisch: Ein muslimisches Mausoleum oder eine Grabstätte.
- Türkisches Dreieck
- Osmanische und indo-islamische Architektur: Ein Bauelement zur Überleitung vom quadratischen Grundriss eines Raumes zum Fußkreis einer runden Kuppel. Vgl. Pendentif.
- Türklinke
- Auch Türdrücker, Türgriff, Türfalle, Türschnalle: Ein abgewinkelter Hebel zum Öffnen und Schließen einer Tür von Hand. In vielen Ländern werden stattdessen Drehknäufe verwendet.
- Turm
- Ein begehbares vertikal ausgerichtetes Bauwerk. Vgl. Hochhaus.
- Turmdach
- Türme, insbesondere Kirchtürme, haben aus statischen, bautechnischen und stilistischen Gründen oft speziell geformte Dächer. Siehe auch Wichturm.
- Turmkirche
- Ein Kirchenbau, bei dem der Kirchturm die übrigen Gebäudeteile visuell dominiert.
- Turmkugel
- Auch Turmkugel, Turmknopf: Historisch: Eine verschlossene, oft runde und oft vergoldete Metallkapsel auf der Spitze eines Burg-, Schloss- oder Kirchturms. Vgl. Dachknauf.
- Türrolle
- Altägypten: In Grabbauten ein in Stein nachgebildeter Mattenvorhang.
- Türstock
- Siehe Zarge.
- Tympanon
- Antike: Eine Schmuckfläche in Giebeldreiecken oder im Bogenfeld von Portalen.
U
- Überfangbogen
- Ein Verstärkungs- und Entlastungsbogen, der keine Öffnung bildet.
- Überhang
- Siehe Auskragung.
- Überkopfverglasung
- Ein Sammelbegriff für Glasflächen, die nicht vertikal, sondern geneigt oder horizontal ausgerichtet sind. Überkopfverglasungen müssen oft besonderen Belastungen standhalten.
- Ubosot
- Thailand: Das heiligste Gebäude in einer buddhistischen Tempelanlage, mit langem Mittel- und zwei Seitenschiffen und einem hauptsächlich von Säulen getragenen Dach.
- Uhrturm
- Historisch: Ein Turm, dessen Hauptfunktion darin besteht, eine von Weitem lesbare Uhr zu tragen.
- Umgangsbasilika
- Eine dreischiffige Basilika, in der die Seitenschiffe das Mittelschiff und den Chor hufeisenförmig einfassen.
- Umgebindehaus
- Traditionell: Ein Haustyp, der Blockbau-, Fachwerk- und Massivbauweise miteinander verbindet.
- Umkehrdach
- Ein nicht belüftetes Flachdach, bei dem die Wärmedämmung nicht unter-, sondern oberhalb der Betondecke liegt.
- Ummantelung
- Die Verstärkung einer Mauer oder eines Gebäudes.
- Unechtes Gewölbe
- Siehe Kraggewölbe.
- Unterdach
- Die meist aus Dachpappe oder Unterspannbahn bestehende zweite wasserableitenden Schicht under der eigentlichen Dachdeckung.
- Unterkunft
- Auch Obdach, Bleibe: Eine geschützte Stelle, die meist zum Wohnen, mindestens aber zum Übernachten dient.
- Unterputz
- Die unterste einer zwei- oder mehrlagigen Mörtelschicht, bestehend aus Unterputz und Oberputz.
- Unterspannbahn
- Eine Schicht im Dach, die unter der eigentlichen Dachdeckung (z. B. den Ziegeln) flächig angebracht ist, um eingedrungenen Flugschnee oder Regen nach unten abzuleiten.
- Unterstand
- Ein überdachter offener Raum, der vor Niederschlag und Sonneneinstrahlung geschützt ist.
- Unterzug
- Ein Tragbalken, der unterhalb einer Decke sichtbar angebracht ist. Der Unterzug überträgt die Last der Decke auf die Wände oder Stützen. Siehe auch Holzbalkendecke.
- Uthlandfriesisches Haus
- Auch Friesenhaus: Uthlande (Nordfriesland), historisch: Ein Wohnhaustyp, Sonderform des Geesthardenhauses mit spitzem Giebel über der Eingangstür.
V
- Veehus
- Siehe Krüsselwarck.
- Vedika
- Ein steinerner Schutzzaun, der einen buddhistischen Stupa umgibt.
- Velarium
- Römische Antike: Ein großes ringförmiges Sonnensegel.
- Venezianisches Fenster
- Auch Palladio-Motiv, Serliana: Renaissance: Eine Kombination aus einer mit einem Rundbogen überwölbten Portal- oder Fensteröffnung und zwei flankierenden schmaleren und niedrigeren Bögen.
- Veranda
- Ein am Eingangsbereich des Hauses errichteter, meist überdachter Anbau (offen oder verglast), der insbesondere in wärmeren Regionen zum Aufenthalt und zum Empfangen von Gästen bestimmt ist. Zu unterscheiden von einer Terrasse, die hinter dem Haus liegt. Vgl. Beischlag.
- Verblender
- Ein spezielle Ziegel für die Außenverkleidung.
- Verblendung
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Eine Wandverkleidung. 2. Rohbaukonstruktion: Vorsatzschale.
- Verblendziegel
- Flache Ziegelabschnitte (Ziegelriemchen), die an einer Wand als Verzierung angeklebt werden. Vgl. Verblender.
- Verbundbau
- Die gemischte Verwendung mehrerer Konstruktionsarten. Zum Beispiel Stahlbeton und Stahl, Beton und Holz.
- Verdachung
- Ein vorspringendes Bauglied über einer Wandöffnung, einer Tür oder einem Fenster, z. B. ein Gesims oder ein Giebel (Wimperg).
- Verglasung
- Sammelbegriff für den den Verschluss dafür vorgesehenener Öffnungen durch flächige Glaselemente.
- Verjüngung
- Das allmähliche Dünnerwerden eines Säulenschafts oder eines Pfeilers nach oben hin.
- Verkehrsfläche
- Diejenige Grundfläche eines Gebäudes, die dessen Erschließung dient.
- Verkehrter Plattenbalken
- Eine Betonplatte, auf der Balken oder Stege schubfest so aufgesetzt sind, dass die darauf basierende Wandkonstruktion hohen Erd- oder Wasserdruck aufnehmen kann. Vgl. Plattenbalken.
- Verkröpfung
- Das Herumführen eines horizontalen Bauglieds (z. B. eines Gesimses) um einen vertikalen Wandvorsprung, wobei eine vorspringende Kante („Kropfkante“) entsteht.
- Verteilerebene
- Ein Geschoss, welches allein der horizontalen Aufnahme und Verteilung von Personen oder Gütern von und nach vertikal zugänglichen Orten dient. Besonders in Flughäfen und Bahnhofsgebäuden.
- Verzierung
- Ein Element, das der Verschönerung eines Bauteils dient. Vgl. Ornament.
- Vestibül
- Neuzeitliche Architektur: Eine repräsentative Eingangshalle mit meist hoher Decke, grandiosen Strukturen und aufwendigem Design. Zu unterscheiden von einem Foyer, das auch schlicht gestaltet sein kann.
- Via
- Antike: Der Zwischenraum zwischen den Mutuli eines Geisons.
- Vielpass
- Besonders Maßwerk: Eine komplex untergliederte runde (seltener: halbrunde) Zierform mit mindestens fünf Pässen. Vgl. Vierpass.
- Vierraumhaus
- Levante, Eisenzeit: Eine in der jüdischen Kultur weit verbreitete Hausform.
- Vierspänner
- Eine Gebäudeerschließung, bei der vier Wohnungen über einen Flur an ein Treppenhaus angeschlossen sind.
- Vierständerhaus
- Niederdeutscher Raum, historisch: Ein großes Hallenhaus, dessen Dach von vier parallel zum First errichteten Ständerreihen getragen wird.
- Vierung
- Kirchenbauten: Derjenige Raum, der beim Zusammentreffen von Haupt- und Querschiff entsteht.
- Vierungskuppel
- Eine über einer Vierung errichtete Kuppel.
- Vierungsquadrat
- Die quadratische Grundfläche der Vierung.
- Vierungsturm
- Ein über einer Vierung errichteter Turm.
- Vierziegeleck
- Dachdeckung mit Falzziegeln: Diejenige Stelle, an der jeweils vier Ziegel sich überschneiden.
- Vihara
- Ein buddhistisches Klostergebäude, in dem Wandermönche während der Regenzeit Zuflucht suchen.
- Villa
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Römische Antike und Renaissance: Ein vornehmes Landhaus. 2. Neuzeit: Ein großbürgerliches Wohnhaus.
- Vinyl-Boden
- Ein Bodenbelag aus Polyvinylchlorid (PVC).
- Vitruvsche Säulenordnung
- Die auf den theoretischen Vorgaben des römischen Architekts Vitruv basierende Säulenordnung.
- Vliestapete
- Eine Tapete, deren Trägermaterial aus Zellstoff besteht.
- Volkswohnung
- Eine am Bauhaus entworfene raumsparende Musterwohnung.
- Vollgeschoss
- Ein Geschoss, das eine bestimmte mittlere Mindesthöhe erreicht.
- Vollholzdecke
- Historisch: Eine Raumdecke, in der ganze Baumstämme verbaut sind. Da das Holz arbeitet, ergaben sich dabei meist Dichtigkeitsprobleme.
- Vollputz
- Ein Putz, der in einem einzigen Arbeitsgang aufgetragen wird.
- Vollständige Anlage
- Ein Grundrisstyp im Dorfkirchenbau der Romanik, mit schiffsbreitem Westquerturm, einschiffigem Langhaus, Chor und Apsis.
- Volute
- Ein Ornament in Form einer Schnecke bzw. Spirale.
- Volutenranke
- Ornamentik: Eine Ranke mit einer oder mehreren Voluten.
- Vorarlberger Münsterschema
- Südliche Hälfte des deutschen Sprachraumes, 17. Jahrhundert: Eine Form der Wandpfeilerkirche, bei der sich zwischen den Pfeilern Kapellen befinden, über denen jeweils eine Empore liegt.
- Vordach
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein vorspringendes Bauglied über einer Haustür oder einem Fenster; siehe Verdachung. 2. Ein an ein Gebäude angefügter Unterstand.
- Vordertreppe
- Die oft repräsentative Haupttreppe eines bürgerlichen Wohnhauses; vgl. Hintertreppe.
- Vorgefertigte Decke
- Siehe Spannbeton-Fertigdecke.
- Vorgehängte hinterlüftete Fassade
- Auch Hinterlüftete Fassade, Vorgehängte Fassade: Eine mehrschalige Außenwandkonstruktion, die zur Abführung von auftretender Feuchtigkeit hinterlüftet ist.
- Vorgespannte Decke
- Siehe Spannbeton-Fertigdecke.
- Vorhangfassade
- Auch Curtain Wall: Großflächige Fassadenverglasung. Die Curtain Wall hängt am Tragwerk des Gebäudes; sie trägt nur ihr Eigengewicht und keine anderen statischen Lasten.
- Vorhangschiene
- Auch Gardinenschiene: Ein an der Decke befestigtes Führungssystem, in dessen Laufschienen Gardinen befestigt und verschoben werden können.
- Vorhäuschen
- Historisch: Ein vor einer (eventuell nicht ausreichend dichten) Haustür errichteter geschlossener Bau. Vgl. Portikus, Windfang.
- Vorlaubenhaus
- Ein Gebäude, dem mindestens an einer Seite ein Laubengang vorgebaut ist.
- Vorreiber
- Ein einfacher Fensterbeschlag, der nur aus einem schwenkbaren Hebel besteht.
- Vorsatzschale
- Auch Verblendung: Ein nicht tragfähiges Bauelement, das als Ergänzung mit einem tragenden Element verbunden ist, z. B. eine Außenwandverkleidung oder eine abgehängte Decke.
- Vorspritzer
- Auch Vorspritz, Spritzbewurf: Ein dünnflüssig aufgespritzter Mörtel, der vor dem eigentlichen Putz aufgetragen wird. Nicht identisch mit Spritzputz.
- Vorstellbalkon
- Ein Balkon, der nicht von der Außenwand, sondern von eigenen, bis zum Boden reichenden Stützen getragen wird.
- Vorwerk
- Ein landwirtschaftlicher Gutshof.
- Vorzeichen
- Historisch: Ein angefügter Vorbau vor einer Kirche oder Kapelle.
- Voute
- Eine Abschrägung oder Rundung am Übergang zwischen einer Stütze (z. B. einer Wand) und dem Auflager (z. B. einer Raumdecke). Vgl. Hohlkehle.
- Voutenleuchte
- Eine Leuchte (Lampe), die in einer Voute installiert und verborgen ist.
- VT-Falte
- Ein vorgefertigter trapezförmiger Faltwerkträger aus Spannbeton, der auf großflächigen Dachkonstruktionen verbaut wird.
W
- Wachturm
- Auch Wachtturm: Ein Turm, der zur Überwachung eines Areals dient. Vgl. Beobachtungsturm.
- Waffenhaus
- Nordeuropa, historisch: Ein Vorraum vor einem Portal an der Westseite eines Kirchenbaus.
- Waldlerhaus
- Bayerischer Wald, Oberpfälzer Wald: Eine Hausform. Kennzeichen: ein- bis zweigeschossig, rückwärtiger Stallteil, Erdgeschoss oft aus Stein, Obergeschoss aus Holz mit einem zum Teil verbretterten Balkon.
- Wallerer Haus
- Tschechien, historisch: Ein bäuerlicher Wohnhaustyp (Blockbau, markanter breiter Giebelseitenbalkon).
- Walmdach
- Eine Dachform mit Dachfirst und geneigten Dachflächen an allen vier Hausseiten. Wenn alle vier Dachflächen sich in einer gemeinsamen Spitze berühren, spricht man nicht von einem Walmdach, sondern von einem Zeltdach.
- Walmgaube
- Eine Dachgaube mit Dachfirst und geneigten Dachflächen an allen drei Gaubenseiten.
- Walserhaus
- Im Klein- und Großwalsertal sowie in der Schweiz und in Liechtenstein: Ein bäuerlicher Haustyp. Kennzeichen: Blockbau (Lärchenholz), Dächer mit Granitplatten, Schieferplatten oder Schindeln gedeckt; separater Kornspeicher, der sorgfältig aufgestelzt ist.
- Wand
- Ein vertikales flächiges Bauteil, das Räume abschließt und als Außenwand auch schützt.
- Wandaufriss
- Basilika: Gliederung der Innenseiten der Mittelschiffmauern. Unterschieden werden: zweizoniger (Arkade, Obergaden), dreizoniger (Arkade, Empore, Obergaden; oder Arkade, Triforium, Obergaden) und vierzoniger Aufriss (Arkade, Empore, Triforium, Obergaden).
- Wandbespannung
- Das Bekleiden von Wänden in Räumen mit Stoffen, die historisch auf Holzleisten gespannt, modern in Kunststoffprofilleisten eingeklemmt werden.
- Wandmalerei
- Malkunst, die so auf eine Wand oder Decke appliziert wird, dass sie fest mit dem Untergrund verbunden ist. Gegenbegriff: Tafelmalerei.
- Wandpfeiler
- Ein Pfeiler, der in eine Wand eingebunden ist. Vgl. Pilaster.
- Wandpfeilerkirche
- Ein einschiffiger gewölbter Kirchenbau, bei dem wandgebundene Pfeiler an den Längswänden den Innenraum gliedern.
- Wandregal
- Ein Regal, das an der Wand befestigt ist.
- Wandspruch
- Ein kurzer, mit Bild- oder dekorativen Elementen ergänzter Vers, der an einer Wand angebracht ist. Häufig religiöser Natur.
- Wandtattoo
- Ein Zierelement, das per Aufkleber auf die Oberfläche einer Wand oder einer anderen Oberfläche appliziert wird.
- Wandverkleidung
- Ein nichttragendes Bauteil, das an einer Wand befestigt ist, z. B. eine Holzvertäfelung.
- Wangentreppe
- Eine Treppe, deren Stufen von Wangen getragen werden, also von zwei schräg liegenden Bauteilen zu beiden Seiten der Stufen.
- Wappenportal
- Historisch: Ein mit Wappen geschmückter repräsentativer Eingang zu einem Gebäude.
- Warmdach
- Auch einschaliges Dach: Eine unbelüftete Dachkonstruktion, bei der sich anders als beim Kaltdach zwischen dem geheizten Innenraum und dem Dach kein ungeheizter Zwischenraum befindet.
- Wärmedämmputz
- Ein Putz mit hohem Porenanteil, der vor allem in der Altbausanierung zur Wärmedämmung verbaut wird.
- Wärmedämmverbundfassade
- Siehe Wärmedämmverbundsystem.
- Wärmedämmverbundsystem
- Ein System zum Dämmen von Außenwänden, das aus einer Staffelung verschiedenartiger Materialien besteht. Alternative (Beispiel): Vorgehängte hinterlüftete Fassade.
- Wartturm
- Auch Warte, Warth, Wachtturm, Landwarte, Landturm, Burgwarte: Historisch: Ein Beobachtungsturm.
- Wartungsklappe
- Eine meist kaschierte Tür, die nachträglichen Zugriff auf Installationen ermöglicht.
- Waschbeton
- Ein Beton, bei dem die Gesteinskörnung durch eine spezielle Oberflächenbehandlung freigelegt wird.
- Wasserburg
- Auch Wasserschloss: Eine Burg oder ein Schloss, das allseitig von künstlichen oder natürlichen Gewässern umgeben ist.
- Wasserschlag
- An gotischen und barocken Kirchen: Eine vorkragende Abschrägung am Außenbau, die der Wasserableitung dient.
- Wasserdampfdiffusionsäquivalente Luftschichtdicke
- Ein bauphysikalisches Maß, das den Wasserdampfdiffusionswiderstand eines Bauteils angibt.
- Wasserdichtigkeit
- Bauwerke müssen sowohl gegen Niederschläge als auch gegen Grundwasser ausreichend dicht sein.
- Wassernase
- Auch Tropfkante, Tropfleiste: Eine an der Unterseite vorkragender Bauteile angebrachte vorspringende Kante, die verhindert, dass Regenwasser unter das Bauteil läuft.
- Wasserspeier
- Historisch: Ein Rohr oder eine Rinne, die Regenwasser aus der Traufrinne nicht in ein Fallrohr leitet, sondern, sondern im Bogen vom Bauwerk wegschießen lässt. Oft figürlich gebildet.
- Wassertor
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein befestigtes Tor zwischen einem umfriedeten Bereich und einem Wasserweg. 2. Ein Tor, das als Teil einer Befestigungsanlage einen Wasserlauf überspannt.
- Wat
- Laos, Kambodscha, Thailand, historisch: Eine buddhistische Tempelanlage.
- WBS 70
- Deutsche Demokratische Republik: Ein Typus von Plattenbau-Mehrparteienhäusern.
- Weberhaus
- Historisch: Ein Typus von kleinen Stadthäusern, in denen Weberfamilien lebten und arbeiteten.
- Wechselberger Figuration
- Eine besondere Form des Netzrippengewölbes mit gegeneinander verschobenen Rauten.
- Wehrattika
- Mittelalterlicher Kirchenbau: Eine auf den Mauerkronen der Außenwand aufgesetzte Brüstungswand, von der aus das Gebäude mit Waffen verteidigt werden kann.
- Wehrgangkirche
- Erzgebirge, historisch: Eine Form von Kirchenbauten mit steinernen Außenmauern, denen ein hölzernes Blockgeschoss aufgesetzt ist.
- Wehrkirche
- Historisch: Sammelbegriff für Kirchenbauten, die mit Vorrichtungen zur Verteidigung mit Waffen versehen sind.
- Weichdach
- Sammelbegriff für Dachdeckungen aus Materialien wie Reet, Holzbrettern, Schindeln und Ähnlichem.
- Weichfaserplatte
- Eine relativ weiche Holzfaserplatte, die meist als Dämmmaterial verbaut wird.
- Weidenkirche
- Moderne: Ein aus lebenden Weidenruten errichteter Kirchenbau ohne festes Dach.
- Weihetafel
- Spätmittelalterlicher Kirchenbau: Ein im Mauerwerk eingelassenes Reliefbild.
- Weinarchitektur
- Bauwerke, die der Produktion und Präsentation von Weinen dienen, folgen oft bestimmten, regional spezifischen baulichen Traditionen.
- Weinberghaus
- Auch Weinberghäuschen: Historisch: Ein kleines Gebäude in einem Weinberg, das bei der Bewirtschaftung des Weinbergs verschiedenartigen Zwecken dient.
- Weinkeller
- Ein Lagerraum für Wein. Muss wegen der besonderen Lagerbedingungen für Wein eine Reihe besonderer baulicher Kriterien erfüllen.
- Weiße Wanne
- Eine wasserundurchlässige Stahlbetonkonstruktion, die keine zusätzlichen Abdichtungsschichten benötigt.
- Weller
- Auch Wellerholz, Lehmwickel: Historisch: Ein Stroh-Lehm-Gemisch, das beim Lehmwellerbau verwendet wird.
- Welscher Giebel
- Eine in der Weserrenaissance häufige Giebelform, deren geschweifte Umrisse von Viertel- und Halbkreissegmenten bestimmt sind. Vgl. Schweifgiebel.
- Wendeltreppe
- Eine gewendelte Treppe, bei der die Wegführung einer Helix entspricht. Wenn die Treppe um ein zentrales Treppenauge windet, spricht man von einer Hohltreppe. Wird sie dagegen von einer zentralen Säule getragen, spricht man von einer Spindeltreppe.
- Werkzoll
- Auch Bruchzoll, Arbeitszoll, Steinmetzzoll: Beim Verbauen von rohen Kunst- und Naturstein wird aus technischen Gründen oft ein größeres Werkstück verwendet, als eigentlich gebraucht wird. Der Überstand wird später entfernt.
- Wessobrunner Schule
- Eine Gruppe von Künstlern (meist Stuckateuren), die seit dem ausgehenden 17. Jahrhundert in den Werkstätten der Benediktinerabtei Wessobrunn ausgebildet wurden.
- Westbau
- Sammelbegriff für turmartige querrechteckige Baukörper am Westende einer Kirche. Vgl. Westwerk, Sächsischer Westriegel, Doppelturmfassade, Querturm.
- Westfälisches Quadrat
- Westfalen, mittelalterliche Kirchenbauten: Eine Variante der Hallenkirche mit annähernd quadratischem Grundriss.
- Westwerk
- Mittelalter: Ein an der Westseite eines Kirchenbaus zusätzlicher Baukörper mit gesonderten Räumen.
- WHH GT 18
- Deutsche Demokratische Republik: Ein standardisierter Wohnhochhaustyp in Großtafelbauweise.
- Wichturm
- Ein auf Traufhöhe eines Turms oder Gebäudes liegendes kleines Türmchen, oft an den vier Ecken des Turmhelms von Kirchtürmen.
- Widerlager
- Ein Bauteil, auf dem ein anderes Bauteil sich abstützt.
- Wiede
- Historisch: Ein verdrehter Zweig aus pflanzlichem Material; Verwendung etwa auf Reetdächern.
- Wigwam und Wickiup
- Eine historische Behausung nordamerikanischer Indianer, bestehend aus einem runden oder rechteckigen hölzernen Tragwerk und einer Deckung aus Grasmatten, Baumrinde, Tierhäuten oder anderen organischen Materialien. Vgl. Tipi, Chickee.
- Wildhube
- Eine Sonderform der Hufe, deren Bewohner als Wildhüter dient.
- Wimperg
- Auch Ziergiebel: Gotik: Eine giebelartige Bekrönung über einem Portal oder Fenster. Vgl. Fensterverdachung.
- Windbrett
- Dachkonstruktion, historisch: Ein Brett, das den Dachüberstand am Ortgang von unten verkleidet.
- Windfang
- Ein kleiner Raum hinter der Außentür eines Gebäudes, der mit einer weiteren Innentür von den dahinter liegenden Räumen getrennt ist.
- Windrichtungsgeber
- Auch Windfahne, Wetterfahne: Ein historisch oft auf einem Turm oder Dach angebrachtes Instrument, das die Windrichtung gleichzeitig ermittelt und anzeigt.
- Windrispe
- Dachkonstruktion: Eine diagonale Versteifung, die ein Umkippen des Dachstuhls in Längsrichtung verhindern soll.
- Windschirm
- Ein gegen die Hauptwindrichtung errichteter schräger Personenschutz.
- Windsogsicherung
- Um Dachziegel und Dachsteine auf geneigten Dachflächen gegen die abhebenden Kräfte des Windes zu sichern, werden diese oft mit speziellen Systemen befestigt.
- Winkelhof
- Traditionell: Sammelbezeichnung für Bauernhäuser mit L-förmigem Grundriss. Gegenbegriffe: Dreiseithof, Vierseithof.
- Winkelkirche
- Auch Winkelhakenkirche: Ein Kirchenbau, dessen zwei Schiffe im rechten Winkel zueinander stehen.
- Winterkirche
- Historisch: Ein abgetrennter Bereich innerhalb eines Kirchenbaus, der – anders als der eigentliche Kirchensaal – leicht geheizt werden kann und in Gemeinden mit geschrumpfter Mitgliederzahl im Winter für Gottesdienste verwendet wird.
- Winzerhaus
- Ein Bauwerk, in dem ein Winzer wohnt.
- Wirtel
- Ein banderolenartiger, plastisch hervortretender Ring um den Schaft einer Säule oder eines Rundpfeilers. Stilelement der Romanik und Gotik, aber auch außerhalb Europas verbreitet.
- Wochenendhaus
- Ein meist kleines Haus oder eine Hütte, in ländlicher Lage erbaut, in dem die Besitzer das Wochenende oder Urlaube verbringen.
- Wohnhöhle
- Eine natürliche, künstlich angelegte oder künstlich erweiterte Höhle, die zu Wohnzwecken genutzt wird.
- Wohnstallhaus
- Sammelbegriff für Gebäude, in denen sowohl Menschen wohnen als auch bäuerliche Nutztiere untergebracht sind.
- Wohnterrasse
- Auch Terrasse, Terrassenhaus: Hamburg: Bezeichnung für die innere Bebauung eines städtischen Häuserblocks mit mehrgeschossigen Mehrparteienhäusern.
- Wohnturm
- Mittelalter: Ein zur Verteidigung geeigneter Turm, der dauerhaft auch als Wohnung bestimmt ist.
- Wohnung
- Eine Einheit aus mehreren Räumen, in denen die Führung eines selbstständigen Haushalts möglich ist.
- Wohnungstür
- Auch Wohnungseingangstür, Wohnungsabschlusstür: Eine Tür, die in einem Mehrparteienwohnhaus eine Wohnung gegen das Treppenhaus bzw. den Hausflur abschließt. Vgl. Haustür.
- Wohnwasserturm
- Ein Wasserturm, der – oft neben seiner technischen Funktion – auch für Wohnzwecke genutzt wird.
- Wolfsziegel
- Historisch: Ein besonders geformter einzelner Dachziegel, der bei bestimmten Windverhältnissen einen Pfeifton hervorbringt.
- Wool Church
- England, Renaissance: Geläufige Bezeichnung für die große und prächtige Pfarrkirche eines kleineren Ortes.
- Wulst
- Ein dekoratives Bauelement mit profiliertem halb- oder dreiviertelrunden Querschnitt.
- Würfelfries
- Ein Fries mit schachbrettartigem Muster.
- Wüstenschloss
- Naher Osten, frühislamische Zeit: Ein repräsentatives Scheinkastell in stadtferner Lage.
Y
- Yalı
- Türkei, historisch: Ein repräsentatives Sommerwohnhaus am Wasser, mit flachem, weit auskragendem Dach.
Z
- Zahnfries
- Auch Deutsches Band, Säge(zahn)fries: Vorromanik, Romanik, maurische Kunst: Ein gezackter Fries, der aus einer Reihe übereckstehender Steine gebildet wird.
- Zahnschnitt
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Antike: Eine steinerne Balkenkopfimitation („Kälberzähne“). 2. Eine Reihe schräggestellter Steine, die ein Zackenband bilden.
- Zange
- Holzbau, besonders Dachtragwerk: Zwei parallel verlaufende schmale Bretter, Bohlen oder Balken, die links und recht von Sparren, Ständern oder anderen tragenden Holzbauteilen verlaufen.
- Zarge
- Das seitlich einfassende Bauteil eines Bauteils, besonders einer Tür oder eines Fensters.
- Zaun
- Eine Einfriedung, meist aus Holz, Metall oder Kunststoff. Vgl. Mauer, Gabionenwand.
- Zellengewölbe
- Auch Diamantgewölbe: Ein komplexes Gewölbe, in dem das Netz der tragenden Verstrebungen durch viele kleine „Zellen“ ausgefacht ist.
- Zelt
- Ein oft temporärer Bau, der aus einer leichten, innenliegenden Tragkonstruktion und einer Membran (Zelthaut) besteht.
- Zeltdach
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein pyramidenförmiges Dach. 2. Ein Membrandach.
- Zeltdachkirche
- Eine Kirche mit einem polygonalen Dach, das dem Gebäude die Erscheinung eines Zeltes verleiht.
- Zementfliese
- Historisch: Fliesen aus Zement wurden für die Gestaltung von Böden und Wänden insbesondere im Mittelmeerraum verwendet.
- Zementputz
- Sammelbegriff für Putze, in denen Zement als Bindemittel verwendet wird.
- Zentralbau
- Vor allem Sakralbau: Ein Bauwerk, dessen Hauptachsen genau oder fast gleich lang sind. Einige typische Formen: rund, oval, quadratisch, kreuzförmig oder oktogonal. Gegenbegriff: Longitudinalbau.
- Zeughaus
- Historisch: Ein Gebäude, in dem Waffen und militärische Ausrüstungsgegenstände gelagert und gewartet wurden. Vgl. Arsenal.
- Ziborium
- Historisch: Ein auf Säulen ruhender frei stehender Aufbau über dem Altar einer Kirche. Vgl. Baldachin.
- Zickzackfries
- Ein Fries mit Zickzackmuster.
- Ziegel
- Verschiedene Bedeutungen: 1. Ein Mauerziegel. 2. Ein Dachziegel.
- Ziegeldeckung
- Siehe Dachziegel.
- Ziegelfassade
- Eine aus Ziegeln aufgemauerte Fassade.
- Zierdecke
- Eine unter einer Raumdecke angebrachte zusätzliche Decke mit rein dekorativer Funktion.
- Ziergiebel
- Ein Giebel, der ausschließlich dekorative Funktionen erfüllt. Ziergiebel ragen meist über den Dachraum hervor. Beispiel: Staffelgiebel. Zu unterscheiden sind Ziergiebel von Bekrönungen z. B. über Portalen oder Fenstern, die zwar Giebelform haben, aber nicht Teil des Daches sind.
- Zikkurat
- Mesopotamien: Ein gestufter Tempelturm.
- Zimmerflucht
- Siehe Suite.
- Zinnenfries
- Ein Fries mit Zahnschnitt.
- Zirbel
- Eine Verzierung an schmiedeeisernen Stäben, mit Aufspaltung des Stabes in Einzelfäden aufgespalten ist, die als Gruppe verdreht werden.
- Zirkus
- Siehe Circus (Antike).
- Zisterzienserkirche
- Die Kirchenbauten der Zisterzienserorden haben einige Besonderheiten, insbesondere im Chorraum, wo der Altar z. B. stets frei steht.
- Zollingerdach
- Moderne: Eine Systembauweise für Dachkonstruktionen, die meist für gebogene Dachwerke verwendet wird.
- Zombeck-Turm
- Deutschland, Zweiter Weltkrieg: Ein standardisierter Typus von Hochbunkern mit rundem Grundriss.
- Zophoros
- Griechische Antike: Ein mit figürlichen Darstellungen, besonders Tierdarstellungen gestalteter (Tempel-)Fries.
- Zungenbart
- Moderne: Eine zungenförmige Keramikfläche unterhalb eines Fensters, als Element der Fassadengestaltung. Vgl. Fensterschürze.
- Züri-Vieri
- Siehe Flugsparrendreieck.
- Zweischalige Außenwand
- Eine Außenwand mit Vorsatzschale; zwischen beiden befindet sich eine Dämm- und/oder eine Luftschicht.
- Zweischaliges Dach
- Siehe Kaltdach.
- Zweischaliges Mauerwerk
- Siehe Zweischalige Außenwand.
- Zweischichtparkett
- Ein Parkett, bei dem eine obere, sichtbare Deckschicht auf eine untere, tragende Schicht aufgeklebt ist.
- Zweispänner
- Eine Gebäudeerschließung, bei der zwei Wohnungen über einen Flur an ein Treppenhaus angeschlossen sind.
- Zweiständerhaus
- Niederdeutscher Raum, historisch: Ein Hallenhaus, dessen Dach von zwei parallel zum First errichteten Ständerreihen getragen wird.
- Zweite-Haut-Fassade
- Siehe Doppelfassade.
- Zweiturmfassade
- Siehe Doppelturmfassade.
- Zwerchgalerie
- Oft falsch für Zwerggalerie.
- Zwerchhaus
- Auch Zwerchgiebel: Ein mit einem Giebel und einem eigenen Dach ausgestatteter Aufbau auf einem geneigten Dach, der – anders als eine Gaube – in der Flucht der Gebäudeaußenwand steht.
- Zwerchhof
- Österreich, traditionell: Eine Bauform des Bauernhofes, bei der der Wohntrakt straßenseitig quer an die Wirtschaftsgebäude angefügt wird.
- Zwerggalerie
- Romanik: Ein offener Arkadengang knapp unter dem Dachansatz eines (Kirchen-)Gebäudes.
- Zwickel
- Auch Spandrille: Eine dreiseitig begrenzte Fläche, besonders im Übergang zwischen geraden und gewölbten Bauteilen.
- Zwicktasche
- Ein Biberschwanz-förmiger Dachziegel aus Plattenkalk.
- Zwiebelhaube
- Auch Zwiebelkuppel: Eine Haube in Form einer Zwiebel.
- Zwiebelturm
- Ein Turm, der mit Zwiebelhaube gedeckt ist.
- Zwillingsfenster
- Ein gekuppeltes Fenster.
- Zwillingsturm
- Verschiedene Bedeutungen: 1. (Singular) Krönung eines einzigen Gebäudes mit zwei Türmen. 2. (Plural) Zwei nah beieinander errichtete Turmbauten.
- Zwillingswendeltreppe
- Eine Treppe, deren Gehlinie die Form einer Acht abbildet.
- Zwischenmauerwerk
- Prähistorie: Ein Mauerwerk, mit dem Lücken zwischen den megalithischen Teilen von Megalithanlagen geschlossen werden.
- Zwischenpfette
- Siehe Mittelpfette.
- Zyklopenmauerwerk
- Auch Polygonalmauerwerk: Ein Bruchsteinmauerwerk aus sorgfältig verbauten sehr großen, unregelmäßigen Steinen.
Siehe auch
Literatur
- Owen Hopkins: Architektur: Das Bildwörterbuch. Die wichtigsten Begriffe, Bautypen und Bauelemente. Deutsche Verlagsanstalt, 2012, ISBN 978-3-421-03868-5 (Online-Leseprobe [PDF]).
- Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur. 6. Auflage. Kröner, 2019, ISBN 978-3-520-19406-0.
- Wörterbuch der Architektur. 18. Auflage. Reclam, 2018, ISBN 978-3-15-019569-7 (Online-Leseprobe [PDF]).
Weblinks
Wiktionary: Verzeichnis:Deutsch/Bauwesen und Architektur – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Alphabetisch
- Architekturwörterbuch mit Übersetzungen ins Englische, Französische, Italienische und Spanische. In: Arch-Forum.ch
- Architektur-Lexikon. In: Archipendium.com
- Architektur. Begriffe aus Architektur, Stilkunde und Bauhandwerk. In: Innenarchitekten-in-Berlin.de
- Fachausdrücke – Architektur,[4] Kunsthistorisches Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, November 2012
- Glossar. In: Architektur-und-Schule.de
- Glossar. In: Sansidoro.de
Systematisiert
- Fachbegriffe der Architektur- und Stilkunde. In: Leitfaden zur Klein- und Flurdenkmal - Datenbank, Version 2012/2. www.Kleindenkmal.at[5]
Einzelnachweise
- An Ode to what they call “Duck Architecture”. Abgerufen am 27. Oktober 2020.
- Duck Architecture. Abgerufen am 27. Oktober 2020.
- Architektur und Photosynthese: Die Bioreaktive Fassade. Abgerufen am 25. August 2020.
- Als Quellen werden angegeben:
- Günther Binding: Architektonische Formenlehre, Darmstadt 41998.
- DTV-Atlas zur Baukunst, 2 Bde., München 142005.
- Dieter Kimpel, Robert Suckale: Die gotische Architektur in Frankreich 1130–1270, München 1985, S. 549–555 (Glossar).
- Wilfried Koch: Baustilkunde. Europäische Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart, München 1988
- Hans Koepf: Baukunst in fünf Jahrtausenden, Köln 101990
- Hans Koepf, Günther Bindung: Bildwörterbuch der Architektur, Stuttgart 42005
- Wasmuths Lexikon der Baukunst, hg. von Günther Wasmuth, 5 Bde., Berlin 1929–1937.
- Abbildungen angelehnt an Wilfried Koch: Baustilkunde
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